19.07.2017 15:28
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jennss
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Kommentare (88)
![]() Häufig liest man: Mit E-Autos dauert das noch ein paar Jahre. Derzeit seien sie nicht zu empfehlen. Die Reichweiten sind klein, das Lade-Netz noch schlecht ausgebaut. Und doch sage ich mal: Die beste Zeit für ein E-Auto ist jetzt! Warum?
1. Es gibt noch kostenlose Stromtankstellen. Besonders in kleineren Orten ist der Anteil der kostenlosen Stromtankstellen überraschend hoch. In großen Städten dagegen ist der Anteil schon viel geringer. Man schaue sich das Stromtankstellennetz seiner Umgebung mal an unter: http://www.goingelectric.de/stromtankstellen/ Beispiel: 25746 Heide eingeben und unter Filter das Häkchen für "kostenlose Stromtankstellen" setzen, siehe Screenshot. Je mehr das Netz ausgebaut wird, desto mehr schwinden wahrscheinlich die kostenlosen Stromtankstellen. Das kann aber noch einige Zeit dauern. Wenn man nachrechnet, wie viel das bringt, kann durchaus einiges zusammenkommen. Beispielsweise kann ein relativ einfaches E-Auto (Smart Forfour) ohne Anzahlung eine Monatsrate von ca. 200 € (?) haben. Fährt man 20000 km pro Jahr hätte man mit einem ähnlich motorisierten Verbrenner vielleicht Monatskosten beim Sprit von etwa 150 €. Einen Großteil davon kann man im Alltag mit dem E-Auto an kostenlosen Tankstellen sparen. Zudem ist auch die Steuer sehr niedrig. Wichtig ist, dass das E-Auto relativ schnell tanken kann, so dass man in 1 oder 2 Stunden den Akku (Shoppingzeit) voll hat. Mit einem Hybriden geht die Rechnung nicht auf, da der Akku klein ist und man täglich (langsam) laden muss. Das funktioniert dann nicht so. Die übrigen Kilometer fährt man dann mit bezahltem Strom immer noch halb so teuer wie andere mit Benzin.
2. Jetzt gibt es noch die Umweltprämie. Spätestens 2019 fällt die weg. So eine Prämie wirkt beim Auto wie Rabatt. Dies ist besonders beim Leasing oder einer Finanzierung zu spüren, denn der Restwert des Autos verändert sich damit nicht. Das bedeutet, dass sich Prämien und Rabatte voll auf die Finanzierungszeit auswirken, nicht auf die spätere Zeit. Beim Kauf wirkt die Prämie nicht ganz so stark, beim Leasen dagegen fast doppelt, d.h. die Monatsrate reduziert sich bei 4000 € Rabatt/Prämie etwa so als würde man ein 8000 € billigeres Auto leasen/finanzieren.
3. Der Spaß etwas Besonderes zu fahren wird in einigen Jahren, wenn sich das E-Auto zunehmend etabliert hat, nicht mehr so ausgeprägt sein. Nehmt mal Freunde eurer Kinder oder Bekannte im Auto mit. Die werden staunen, wie gut ein E-Auto abgehen kann (volles Drehmoment ab Drehzahl "null") und wie cool die Geräuschlosigkeit ist. In der Preisklasse eines eGolfs gibt es wohl kaum etwas Leiseres als eben diesen. Leise plus kräftig ist eine feine Kombination. Weiterhin fasziniert ein E-Auto natürlich auch mit dem Fehlen eines Turbolochs, dem spontanen Reagieren auf "Gaspedal"-Befehle ohne Ansprechverzögerung und dem Fehlen von Schaltrucken. Motormäßig stellt das E-Auto eigentlich das nicht-erreichbare Ideal für Verbrenner dar. In 5 bis 10 Jahren wird dies nicht mehr so einen Wow-Effekt erzeugen wie jetzt. Weiterhin haben recht viele E-Autos schon eine ordentliche Ausstattung, wie z.B. häufig Navigation, Standheizung, LED-Scheinwerfer, sowie ein paar nette äußerliche Designmerkmale, die es als E-Auto erkennen lassen.
4. Das E-Auto genießt im Moment noch ein paar Privilegien eines E-Kennzeichens, wie z.B. das Parken auf Ladeplätzen, Fahren auf Busspuren und bei Smogalarm in der City. Mit zunehmender Zahl der E-Autos wird sich das sicherlich irgendwann ändern. Aber bis dahin ist ein jetzt gefahrenes E-Auto schon alt
Nachteilig bleibt jedoch natürlich tatsächlich noch die Reichweite. Im Gegensatz zu manchen Annahmen kann man zwar durchaus auch mit E-Auto längere Strecken fahren, wenn man an einer Schnellladestelle Pause macht und dabei das Auto an der Strippe hat, aber so perfekt sorglos wie mit Verbrenner geht es insgesamt noch nicht. So wird das E-Auto noch nicht für jeden funktionieren, aber es gibt doch viele, die es durchaus mal durchdenken können, ob es für sie vielleicht doch schon geeignet ist.
Diesen Text kann man als kleines Plädoyer für "E-Auto jetzt!" verstehen j. |
11.07.2017 15:49
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jennss
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Kommentare (22)
Golf, Prius, Ionic - Was wäre eure Wahl bis 30000 €?Der Hyundai Ioniq PlugIn-Hybrid ist der günstigste PlugIn-Hybrid auf dem deutschen Markt (wenn ich mich nicht irre) und hat mit ca. 30000 € keine andere PlugIn-Konkurrenz. Dabei ist sein Akku sogar relativ groß (NEFZ 63 km E-Reichweite) und so werden wohl nicht wenige Fahrer einen hohen elektrischen Anteil von vielleicht 70% erreichen können, sofern sie sich beim Fahren mit den 61 PS des E-Motors begnügen. Der Ionic fordert damit den normalen Toyota Prius heraus, der in seiner 4. Generation sehr sparsam mit dem Sprit umgeht, ohne jedoch Strom extern laden zu können. Als konservative Ergänzung habe ich hier noch einen Golf 1,5 TSI dazu gebracht. Der Golf ist etwas kürzer als die anderen beiden, doch er hat einen recht großen Innenraum, so dass ich ihn dem Passat mit 125 PS (Trendline ab 26750 €, 4,76 m Länge) für diesen Vergleich vorgezogen habe. Welches Auto wäre eure Wahl?
Normaler Benziner: Golf Highline 1,5 TSI 150 PS ACT viertürig ab 26975 € (Handschalter) bzw. mit DSG für 28975 €. Die Serienausstattung bietet z.B. Alcantara, LED-Scheinwerfer, 17"-Felgen, Climatronic, Elektronische Parkbremse inkl. Auto-Hold-Funktion, Einparkhilfe, Sitzheizung, Umfeldbeobachtungssystem u.v.m.). Und es gibt eine lange Aufpreisliste. 0-100 8,3 s. 216 km/h Verbrauch kombiniert 5,1 l. bzw. 5,0 l. mit DSG 5 Sitze, 380 l. Kofferraum, 4,26 m Länge
Vollhybrid: Toyota Prius 122 PS (HSD Automatik) 28150 € Serienausstattung u.a. LED-Scheinwerfer, Rückfahrkamera (keine Einparkhilfe), Klimaautomatik, Bluetooth, DAB, 15"-Felgen u.v.m.. 0-100 10,6 s. 180 km/h Verbrauch kombiniert 3,0 l. 5 Sitze, 501 l. Kofferraum, 4,54 m Länge
Plug-In Hybrid: Hyundai Ioniq Plug-In 141 PS (105 PS Benziner + 61 PS E-Motor) 29900 € (-3000 € Hybridprämie) Die Serienausstattung ist noch nicht so ganz klar, da er noch nicht auf der deutschen Homepage ist. Ein paar Infos findet man hier. 0-100 10,6 s. 178 km/h Verbrauch kombiniert 1,1 l. + 9,4 KWh 5 Sitze, 341 l. Kofferraum, 4,47 m Länge
j.
PS: Die Ioniq-Bilder habe ich z.T. von www.motorline.cc (Danke!), sowie aus den Konfiguratoren. Im Aufmacherbild ist der normale Ioniq Hybrid. |
06.07.2017 18:37
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jennss
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Kommentare (49)
Welchen PlugIn-Hybrid findet ihr am überzeugendsten?![]() Ich habe mal geguckt nach allen Plug-In-Hybriden bis ca. 40000 € (ohne Abzug des Umweltbonusses) und einige Daten zusammengetragen (ohne Gewähr, besonders die KWh könnten brutto oder netto sein):
BMW 225xe 39150 € Paralleler Hybrid (Allrad) 136 + 88 PS (224 PS Systemleistung, ab 125 km/h 136 PS + 20 PS Boost) 6,7 s. 0-100 km/h Wandlerautomatik NEFZ 41 km 202 km/h max. 7,7 KWh elektrisch bis 125 km/h 400 l. Kofferraum
VW Golf GTE 36900 € Parallel-serieller Hybrid 150 + 102 PS (204 PS Systemleistung) 7,6 s. 0-100 km/h DSG NEFZ 50 km 222 km/h max. 8,7 KWh elektrisch bis 130 km/h 272 l. Kofferraum
Toyota Prius PlugIn 37550 € Kraftverzweigter Hybrid 98 + 72 PS (122 PS Systemleistung) 11,1 s. 0-100 km/h Stufenloses Automatikgetriebe (HSD) 161 km/h max. NEFZ ca. 60 km elektrisch bis 135 km/h 190 l. Kofferraum
Audi A3 eTron 37900 € Parallel-serieller Hybrid 150 + 102 PS (204 PS Systemleistung) 7,6 s. 0-100 km/h DSG NEFZ 50 km 222 km/h max. 8,7 KWh elektrisch bis 130 km/h 280 l. Kofferraum
Mini Countryman Cooper S E ALL4 36500 € Paralleler Hybrid (Allrad) 136 + 88 PS (224 PS Systemleistung, ab 125 km/h 136 PS + 20 PS Boost) 6,8 s. 0-100 km/h Wandlerautomatik NEFZ 40 km 198 km/h max. 7,7 KWh elektrisch bis 125 km/h 405 l. Kofferraum
Mitsubishi Plug-in Hybrid Outlander 39990 € Parallel-serieller Hybrid (Allrad) ohne Getriebe (Benziner direkt an der Achse ab ca. 65 km/h) 121 PS + 82 PS (Systemleistung 203 PS) 11,0 s. 0-100 km/h kein Getriebe NEFZ 52 km 170 km/h max. 12 KWh elektrisch bis 120 km/h 451 l. Kofferraum
Kia Optima Plug-in Hybrid 40490 € Parallel-Serieller Hybrid 156 + 68 PS (205 PS Systemleistung) 9,4 s. 0-100 km/h 6-Gang-Automatikgetriebe NEFZ 54 km 192 km/h max. 9,8 KWh elektrisch bis 120 km/h 307 l. Kofferraum
Hyundai Ioniq Plug-in-Hybrid 29990 € Parallel-serieller Hybrid 105 + 61 PS (141 PS Systemleistung) 10,6 s. 0-100 km/h DKG NEFZ 63 km 178 km/h 8,9 KWh elektrisch bis 120 km/h 341 l. Kofferraum
Einziger knapp über 40000 € ist der Kia, aber eben nur ganz knapp
Welchen PlugIn-Hybrid findet ihr am überzeugendsten? j. |
30.07.2017 15:06 |
jennss
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Kommentare (53)
Welch eine Variante von einem 230xe würdet ihr bevorzugen?
Mal wieder ein spontaner Blog-Artikel mit Umfrage
. Ja, ich weiß, den Bewertungen nach mögen so einige keine Umfragen, aber mitmachen tun dann doch meist viele
.
Mir ging ein möglicher BMW 230xe Active Tourer als stärkere Hybridvariante zum 225xe (136 PS + 88 PS +(20 PS)) durch den Kopf. Dazu gäbe es 2 Möglichkeiten:
Erstens Benziner aufrüsten oder zweitens E-Motor aufrüsten.
Also:
A) 2,0 Vierzylinder mit 192 PS + 88 PS-E-Motor = 280 PS Systemleistung und ab 125 km/h nur noch 192 PS + Hochvoltsstartergenerator mit ca. 20 PS, macht dann rund 210 PS auf der Autobahn ab 125 km/h. Also: E-Motor wie bisher, nur Benziner aus dem 220i.
B) 1,5 l. Dreizylinder mit 136 PS + 131 PS E-Motor mit 2-Gang-Getriebe = 267 PS Systemleistung bis zur Höchstgeschwindigkeit. Also: Benziner wie bisher, nur E-Motor (inkl. zusätzliches Getriebe) aus dem i8. (ggf. auch mit passendem AKku aus dem i8)
Wofür wärt ihr bzw. was würde euch mehr reizen? Die elektrische Reichweite spielt hier keine Rolle.
j.