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29.10.2019 11:39    |    jennss    |    Kommentare (96)

Schon Harry und Meghan fanden den elektrifizierten Oldtimer cool: Sie fuhren bei ihrer Hochzeit mit einem elektrischen Jaguar E-Typ. Arnold Schwarzenegger liebt seinen elektrifizierten Hummer sehr. Die Sache hat einen besonderen Reiz.

 

Wer nun einen restaurierungsbedürftigen Oldi bekommen oder gefunden hat, steht vor der Aufgabe, auch den Antrieb zu überholen. Davor könnte man sich vielleicht drücken, wenn man das Auto auf E-Antrieb umbaut. Aufgrund des günstigen Preises, der hohen Reichweite (260 km nach WLTP, 32 kWh netto bei 83 PS/210 Nm) und der Umweltprämie für Neufahrzeuge bietet es sich geradezu an, einen neuen Seat Mii electric auszuschlachten :eek:. Man bezahlt mit Rabatten vielleicht noch 14000 € oder weniger (20490 € plus 50 kW DC-Lader minus Umweltprämie und normale Rabatte) und kann den restlichen Neuwagen verkaufen (Einzelteile). Das könnte billiger sein als Akkus etc. einzeln zu kaufen. Was bekommt man wohl noch für die Neuteile?

 

Man muss es nur gut hinbekommen, alles sauber einzubauen. Das kann man vielleicht auch machen lassen. Es gibt Firmen, die sich auf Elektroumbauten spezialisiert haben. Die würden sich dann wohl auch um die Einzelabnahme kümmern. Klar, ist ein Frevel, einen Oldi des Verbrenners zu berauben (und auch einen Neuwagen auszuschlachten), aber auch irgendwie cool, denn der geht dann super ab. :) Statt H-Kennzeichen gibt es ein E-Kennzeichen.

 

Was denkt ihr, wird der Mii als Oldi-Retter bzw. Organspender ein Erfolg? ;)

Alternativ ginge es auch mit den kaum teureren Konzernbrüdern VW e-Up und Skoda Citigo.

j.

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23.10.2019 16:11    |    jennss    |    Kommentare (50)

Autos, die besonders Spaß machen, müssen nicht teuer sein, können das aber natürlich durchaus. Ob und warum ein Mensch an einem Auto Spaß hat, ist sehr individuell und abhängig davon, was er bisher fuhr. Ein Wow-Effekt kommt vor allem dann auf, wenn man etwas Neues, Überraschendes und Begeisterndes erlebt.

 

Der eine hat an der Flexibilität eines VW Bus' Spaß, der andere an der Dynamik eines Porsche Boxsters. Und kombinierte begeisternde Eigenschaften verstärken den Effekt noch. Ich habe derzeit besonders an unserem kleinen Smart EQ Cabrio Spaß. Eigentlich hatte ich an jedem Auto, das ich neu hatte, meinen Spaß, aber beim Smart ist das schon sehr ausgeprägt. Es gibt verschiedene Momente, bei denen ich mich über das Auto freue, wie z.B. wenn ich den winzigen Wendekreis voll ausnutzen kann, einen Parkplatz finde, in den ich mit keinem Auto zuvor reingekommen wäre und wenn ich das Dach bei gutem Wetter jederzeit, auch auf der Autobahn, öffnen kann. Der E-Antrieb ist auch noch eine besondere Quelle der Freude. Insbesondere in Kombination mit dem winzigen Auto dürfte der Überraschungseffekt recht groß sein. Neulich stand ich an der Ampel neben einem Porsche Macan S, der mich sehr wahrscheinlich ausbeschleunigen wollte (dem Fahrstil nach). Er hat wohl nicht das E-Kennzeichen gesehen... ;). Vermutlich hat er Start-Stop nicht abgeschaltet. Jedenfalls konnte er mich bis Stadttempo nicht einholen und sortierte sich wieder hinter mir ein. Das elektrische Smart-Cabrio macht jeden Arbeitsweg zur Spaßfahrt.

 

Mini-Fahrer haben im Kreisverkehr manchmal so ihren Spaß und drehen eine Extrarunde.

Fahrer eines scheinbar braven Golf R lassen es beim Auffahren auf die Autobahn gerne ein bisschen krachen, was natürlich nur geht, wenn es die Verkehrssituation hergibt.

Mit Sicherheit gehört auch ein Mazda MX5 zu den besonderen Spaßgeräten, z.B. bei einer abendlichen Runde im Sommer über Land.

 

Auch das Aussehen kann besondere Freude bringen, z.B. schöne Felgen oder eine tolle Lackierung. Das Erlebnis dabei ist es, zum Auto zu kommen. Oder hier und da etwas Anerkennung zu erhalten. Ein bisschen gehören die Bewunderer der Autos doch auch zum Spaß an der Sache, ob von außen oder als Mitfahrer. :)

 

Wie sieht es bei euch aus, welches Auto hat euch bisher besonders Spaß gemacht und welches bietet ein gutes Spaß-Kosten-Verhältnis? Welche Erlebnisse haben euch besonders "geflasht" und sind in Erinnerung geblieben? Welche Auto-Eigenschaften sind besonders spaßig?

j.

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19.10.2019 16:16    |    jennss    |    Kommentare (199)

Welches dieser E-Autos wäre am ehesten eure Wahl?

2020 wird einige wichtige neue Modelle im E-Bereich bringen, vor allem um die 30000 €. Hier einige Daten (ohne Gewähr! Bitte korrigiert mich, wenn was nicht stimmt):

 

VW ID.3 /Seat El-Born

150 PS (Hinterradantrieb)

WLTP 330 km (45 kWh, netto?)

Laden mit AC 11 kW, DC 100 kW

ca. 29990 €

Links:

https://www.volkswagen.de/de/modelle-und-konfigurator/id3.html

https://www.seat.de/.../...orn-der-elektromobilitaet-verpflichtet.html

 

Opel eCorsa

136 PS (Vorderradantrieb)

WLTP 338 km (50 kWh, wohl brutto)

Laden mit AC 7,4 kW (11 kW gegen Aufpreis), DC 100 kW (oder 80 kW?)

ab 29990 €

Link: https://www.opel.de/fahrzeuge/corsa/konfigurator.html

 

Peugeot e208

136 PS (Vorderradantrieb)

WLTP 340 km (50 kWh, wohl brutto)

Laden mit AC 11 kW, DC 80 kW

ab 30450 €

Link: https://www.peugeot.de/.../neuer-e-208.html

 

Renault Zoe

110 PS (135 PS +4000 € mit besserer Ausstattung) (Vorderradantrieb)

WLTP 390 km (52 kWh, vermutlich netto)

Laden mit AC 22 kW, DC 50 kW?

31990 €

Link: https://www.renault.de/modellpalette/renault-modelluebersicht/zoe.html

 

Mini Electric

184 PS (Vorderradantrieb)

WLTP ca. 210 km? (Nefz bis 270 km, Netto 28,9 kWh)

Laden 11 kW AC, 50 kW DC?

ab 32500 € inkl. Navi etc.

Link: https://www.mini.de/de_DE/home/range/electric.html

 

Honda e

136/154 PS (Hinterradantrieb)

WLTP 220 km (35,3 kWh, wohl brutto)

Laden AC 22 kW und DC 100 kW Korrektur: Nach PDF nur 6,6 kW bei AC!

33850 € (Advanced mit 154 PS ab 36850 €)

https://www.honda.de/cars/new/honda-e/overview.html#configurator/hub

 

Welches Auto gefällt euch davon am besten? Es geht hier um Große, Reichweite, PS, Style... Die Hersteller setzen unterschiedliche Prioritäten. Bisschen unklar ist das mit den Akkugrößen. beim Mini steht auf jeden Fall dabei, dass es eine Netto-Angabe ist (brutto wohl ca. 33 kWh). Bei den anderen könnte es brutto sein. Es sind nicht alle genau gleich teuer, aber mit Umweltprämie kommen alle unter 30000 € ohne Extras.

j.

 

PS: Bilder sind von den Homepages, sowie von mir bei der IAA.

 

EDIT: Mein Hochformat-Video zur IAA: (randlos am Handy anzusehen)

 

 

(lauter Videoschnipsel ohne Kommentar)

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14.10.2019 23:16    |    jennss    |    Kommentare (61)

Welche Porsche Sportlimousine würdet ihr von diesen am ehesten kaufen?

Porsche hat heute den Taycan 4S vorgestellt, die bisher günstigste Variante des Taycan, ab 105607 €. Damit bekommt man 79 kWh Bruttokapazität. Das dürften dann so ca. 70 kWh netto sein. Ich denke, viele Kunden werden sich für das Performance Plus-Paket entscheiden, das ca. 6500 € kostet (>112128 €) und neben mehr Kapazität (+ brutto 14 kWh) auch noch etwas mehr PS bringt: Statt 435 PS > 490 PS bzw. im Overboost 530 PS > 571 PS und maximal 270 kW statt 225 kW laden kann. Die Fahrleistungen unterscheiden sich jedoch nur minimal. Das Plus-Paket wiegt jedoch auch 80 kg mehr. Verbrauch ist mit 25,6 kWh etwas höher als ohne Plus (24,6 kWh).

 

Die firmeninterne Konkurrenz zum Taycan ist der Panamera, der als PlugIn-Hybrid 113223 € kostet und mit 462 PS in 4,6 s. auf 100 beschleunigt (inkl. serienmäßiges Sport Chrono-Paket). Als reiner Verbrenner tritt der Panamera 4S in die Runde. Er kostet 118221 € (ohne Sport Chrono-Paket), hat 440 PS und kommt in 4,4 s. auf 100.

 

Der Panamera ist 5,04 m lang und der Taycan 4,96 m. Ich fasse mal die wesentlichen Punkte zusammen:

 

E-Antrieb:

- Porsche Taycan 4S inkl. Performace Plus Paket

- 112128 €

- 490 PS bzw. 571 PS im Overboost, Allradantrieb

- 0-100 km/h 4,0 Sek.

- 0-160 km/h 8,5 Sek.

- 80-120 km/h 2,3 Sek.

- Höchstgeschwindigkeit 250 km/h

- Akku 93 kWh brutto = 83 kWh netto

- 25,6 kWh/100 km WLTP Verbrauch

- DC max. 270 kW Laden

- Reichweite WLTP je nach Konfiguration 386 - 463 km

 

PlugIn-Hybrid:

- Porsche Panamera 4 E-Hybrid PDK

- 113223 €

- 462 PS (Verbrenner 330 PS + 136 PS elektrisch)

- Akku 14,1 kWh (in AMS-Test real 46 km Reichweite, nach WLTP 51 km)

- 0-100 km/h 4,6 Sek.

- 0-160 km/h 10,7 Sek.

- 80-120 km/h in 3,1 Sek.

- Höchstgeschwindigkeit 278 km/h (140 km/h elektrisch)

- Verbrauch 2,7 l./100 km (jaja, die komische Hybrid-Norm) plus 16,1 kWh/100 km elektrisch

 

Verbrenner:

- Porsche Panamera 4S PDK

- 118221 €

- 440 PS

- 0-100 km/h 4,4 Sek.

- 0-160 km/h 10,3 Sek.

- 80-120 km/h in 2,9 Sek.

- Höchstgeschwindigkeit 289 km/h

- Verbrauch 8,3 l./100 km

 

Welchen würdet ihr am ehesten kaufen?

j.

 

PS: Alle Bilder von der Porsche-Homepage, danke!

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12.10.2019 14:26    |    jennss    |    Kommentare (20)

Eigentlich wollte ich dies noch unter den vorvorigen Artikel packen, also in den Alltagsvergleich von Smart EQ Cabrio und BMW 225xe, aber ich denke, da könnte es etwas untergehen und es ist doch ganz interessant, was herauskam.

 

Ich bin mit beiden Autos gestern Abend nacheinander die gleiche Strecke gefahren:

- Nur rein elektrisch (BMW in eMax Drive)

- 19 km

- Ca. 50% 30er Zone, Rest 50 und ein wenig 70 km/h.

- Klimaanlage war aus, nur Lüftung an wegen Scheibenbeschlag

- Dach bzw. Schiebedach zu

- Gemäßigtes Tempo

- 13° C Temperatur

- Normalmodus (nicht Eco)

- Halbe Strecke mit Smart war mein Sohn (75 kg) dabei, sonst immer alleine.

- Kaltstart mit vollen Akkus bei beiden Autos.

 

Nach jeder Fahrt habe ich das Auto wieder auf 100% aufgeladen und dabei die Wallbox ausgelesen (Mennekes mit Wlan und App). Den Smart habe ich mit 11 kW geladen, den BMW mit 3,6 kW.

 

Die Bordcomputer zeigten am Ende an:

Smart: 13,3 kWh/100 km/, Restkapazität 90%, Restreichweite 144 km

BMW: 16,5 kWh/100 km/, Restkapazität 36%, Restreichweite 7 km

 

Aber ich ahnte schon, dass der Wert vom BMW nicht ganz stimmen kann. Der BMW soll brutto 7,6 kWh Kapazität haben (Nefz 41 km Reichweite), der Smart 17,6 kWh. Nach grobem Überschlag aus den Erfahrungen mit den Reichweiten hatte ich schon das Gefühl, dass der Verbrauch des BMWs ca. doppelt so hoch ist wie beim Smart. Der BMW hat im Winter ca. 18 km und im heißen Sommer bis zu 32 km reale Reichweite. Der Smart liegt im Idealfall sogar über der NEFZ-Reichweite (160 km), aber auch nur bei Citytempo. Die Winterreichweite vom Smart kenne ich noch nicht.

 

Ergebnis nach Aufladen per Wallbox (inkl. Ladeverluste) nach den 19 km:

Smart 2,27 kWh = 11,94 kWh/100 km (Fahrkosten ca. 0,61 € bzw. 3,22 €/100 km)

225xe 4,53 kWh = 23,8 kWh/100 km (Fahrkosten ca. 1,22 € bzw. 6,43 €/100 km)

 

Erstaunlich finde ich eigentlich, wie weit der Bordcomputer des BMWs daneben liegt. Beim Smart habe ich häufig schon bemerkt, dass er relativ genau ist. Das ist auch wichtig, wenn man keinen Verbrenner für eine erweiterte Reichweite dabei hat.

 

Der BMW hat ein Hybridsystem, bei dem der E-Teil ziemlich gleich ist wie beim reinen E-Auto, also der E-Motor hängt an keinem Automatikgetriebe und treibt alleine die Hinterachse an. Allerdings sorgt wohl nur der Hochvoltstartergenerator mit 15 kW vorne für's Rekuperieren (Smart 60 kW Antrieb, Rekuperieren max. so um die 40 kW, glaube ich). Ich frage mich jetzt natürlich, woran es liegt, dass der BMW so viel Strom verbraucht. Mögliche Ursachen:

 

- Reifenbreite (beide Ganzjahresreifen) BMW 205/55 R17 (Smart 165/65 R15)

- Gewicht 1,73 t (Smart 1,15 t)

- Luftwiderstand höher als Smart

 

Ansonsten weiß ich auch nicht, warum. Haben PlugIn-Hybriden eigentlich prinzipiell höheren Verbrauch als BEVs?

 

Der neue Mercedes A250e hat 68 km Reichweite nach nach WLTP, also etwa die Hälfte vom Smart (129 km mit 15"), obwohl nur 2 kWh weniger (15,6 vs. 17,6 kWh). Klar, das ist Kompaktklasse mit 102 Elektro-PS, aber auch da fast doppelter Verbrauch ist schon heftig. Die Hersteller sollten den reinen Elektroverbrauch bei Plugin-Hybriden angeben.

j.

 

EDIT (03.11.19):

Ich habe vorhin mal einen kleinen Licht-Vergleich gemacht:

 

Smart EQ Cabrio mit H4 Licht (nicht mehr original, sondern Philips Racing Vision +150%), Bild Nr. 2

vs.

BMW 225xe LED (ohne automatisches Ausblenden des Gegenverkehrs, also Standard-LED), Bild Nr. 3

 

Beim BMW habe ich schon mal bemerkt, dass das Licht so gerade noch an der Grenze ist, fast schon zu weit eingestellt, aber der Gegenverkehr wird so gerade noch nicht geblendet. Der Smart ist tiefer eingestellt, ich würde sagen durchschnittlich. Die Racing Vision (17 € das Paar) sind weißer und heller als die Originalbirnen, die ich recht schnell ausgetauscht habe. Im Ergebnis sind die H4-Scheinwerfer gar nicht mal so schlecht, wie man denken könnte. Also abgesehen von der Leuchtweite sind sie den LEDs des BMW nicht so weit unterlegen, wie ich erwartet hatte. Die LEDs sind natürlich noch weißer als die Racing Vision, aber letztere sind nun auch nicht so unerträglich gelb :D. Die Originalbirnen fand ich schon ziemlich gelb. Bilder siehe Anhang. Kamera war komplett manuell eingestellt (Sony A9 mit 35/1,4, Iso 1600, Blende 1,4, 1/40 s., WB 3700 K) . Ich habe dennoch im RAW-Programm ein wenig den Weiß-Abgleich justiert (4233 k), natürlich bei beiden Bildern genau gleich. So ist auch die Lichtfarbe vergleichbar. Der BMW hat eine sehr schräge Scheibe bzw. längere Motorhaube, was man unten schwarz auch sieht. Position der Kamera war jeweils auf das Lenkrad gestützt und Autos standen an gleicher Stelle.

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08.10.2019 21:06    |    jennss    |    Kommentare (615)

Welche Zukunft hat der E-Antrieb eurer Einschätzung nach (unabh. davon, was ihr euch wünscht)?

Ich bin nun schon öfter Menschen real und im Internet begegnet, die ganz und gar nicht an die Zukunft des E-Antriebs glauben. Das erstaunt mich ein bisschen, da in meinen Augen ein großer Wandel in Gange ist, was auch auf der IAA deutlich wurde. Man kann aber nie sicher vorhersagen, wie sich der Markt entwickelt. Vielleicht sind E-Autos ja schon in 5 Jahren wieder Geschichte... Daher jetzt mal die ultimative Umfrage :):D, wie ihr die Zukunft seht, unabhängig davon, wie ihr sie euch wünscht.

 

Ich bin gespannt auf das Umfrageergebnis.

j.

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06.10.2019 23:49    |    jennss    |    Kommentare (15)

eqcabrio-225xeeqcabrio-225xe

Wir haben derzeit zwei Autos zuhause: Ein Smart EQ Cabrio (BEV) und einen BMW 225xe (PlugIn-Hybrid). Plan war, den Smart nur max. 1 Jahr nebenbei zu fahren, aber derzeit ist es so, dass ich von 30 Tagen im Monat ca. 2x den BMW nutze (mehr Platz und Reichweite) und 28x den Smart (wendiger, spaßiger und sparsamer). Mich erstaunt selbst, wie wenig ich offenbar die größere Reichweite und den zusätzlichen Platz brauche. Meine Tochter wohnt nicht mehr im Haus, nur noch unser Sohn. Wir sind selten zu dritt oder gar zu viert unterwegs. Möbel von Ikea oder so holen, ist auch selten. Bei der größeren Reichweite des BMW kam es noch nicht vor, dass dies ein k.o.-Kriterium für den Smart (WLTP 129 km) war (was aber noch kommen kann, wenn ich unbedingt ein Auto in 500 km Entfernung brauche). Wenn ich meine Mutter besuche, sind das 130 km einfache Strecke, also 260 km am Tag. Mit dem Smart fahre ich einmal von der 130 km-Strecke ab, lade 10 bis 20 Minuten nach, auch auf der Rückfahrt, sowie am Ort (Heide) nochmal ca. 40 Minuten, die ich mit Spazierengehen oder einfach am Handy verbringe. Es sind also mehr als 1 Stunde zusätzliche Zeit, d.h. Zeitaufwand mit Hybrid (Verbrenner) 3 h und mit Smart-BEV 4 bis 4,5 h. In Heide sind noch fast alle Ladesäulen 22 kW kostenlos, was mich dort ca. 5 € spart. Mit BMW habe ich etwa 30 € Fahrkosten, mit Smart weniger als 10 €. Daher überlege ich schon mal, ob ich doch lieber den Smart nehme. Ich habe noch keine Entscheidung getroffen, was ich mache, wenn das Leasing vom BMW im Sept. 2020 ausläuft und bin schwer am Schwanken.

 

Hier meine Punkte zum Vergleich BMW 225xe vs. Smart EQ Cabrio:

 

A) Lenkung (+Wendigkeit/Parken)

B) Antritt

C) Schlüssel, Türgriff licht,

D) Dach

E) Spaß

F) Bordcomputer/Daten

G) Navi

H) Parkpiepser vs. Rückfahrkamera

I) Umsicht

J) Platz

K) Sound

L) Verbrauch bzw. Km pro kWh (ergänze ich später)

M) Licht (ergänze ich später)

 

 

Der Vergleich macht als Kaufberatung keinen Sinn, aber er könnte ansonsten durchaus interessant sein, weil nicht alle Eigenschaften klassenbezogen sind. Die ersten beiden Punkte sind wohl eine Herstellerphilosophie:

 

Beim Smart ist die Lenkung leicht und braucht viele Umdrehungen, was jedoch auch daran liegt, dass der Einschlag sehr weit geht (6,90 m Wendekreis). Der BMW hat eine strammere Lenkung und relativ direkte Lenkübersetzung. Man kann sich an beides gewöhnen. Im direkten Vergleich gefällt mir die leichte Lenkung besser. Die stramme Lenkung des BMWs fiel mir auch nach dem Wechsel vom Golf zum BMW auf und ist wohl BMWs Interpretation einer sportlichen Lenkung. Im Sportmodus wird sie noch ein bisschen fester. Die leichte Smartlenkung ist für den Haupteinsatzbereich City ideal. Der 225xe wirkt auch wegen der Größe dagegen wie ein Schiff (Wendekreis 11,30 m). Im Cityeinsatz ist der sehr kleine Wendekreis des Smart überraschend nützlich. Man braucht weniger Rangieren und kann auch spontaner mal auf der Straße umdrehen, alles geht zackiger. Das ist schon eine Form von Komfort im Alltag! Auf der Autobahn gefällt mir die leichte Lenkung auch gut. Geradeausfahren geht erstaunlich sauber für den Radstand. Ich fühle mich auch bei Tacho 140 nicht unwohl. Der BMW erscheint dennoch eher als Langstreckenbomber :D.

 

Punkt 2, Antrieb: Der BMW hat ja 2 Motoren, die sich ergänzen. Zusammen haben die richtig Power. Die Verzögerung durch den Verbrennerteil merkt man dabei jedoch immer, wobei er für einen Verbrenner recht schnell reagiert, da der E-Teil ja sofort Schub gibt. Also gegen einen reinen, großen Verbrenner würde ich den PlugIn immer vorziehen, auch, wenn ich nicht laden könnte.

 

Rein elektrisch merkt man ebenfalls eine Herstellerphilosophie: Der Smart geht hart vom Start weg, beim Start vorne richtig hoch aus den Federn. Der BMW erscheint etwas gedämpft, worin ich beabsichtigte Reifenschonung vermute. Dass der Smart mit 1,1 t und 82 PS besser abgeht als der BMW mit 1,7 t und 88 PS ist klar. Gemessen habe ich bei 0-100 nach Tachonadel 15 s. beim BMW und 10,4 s. beim Smart. Mit zugeschaltetem Verbrenner sieht es natürlich anders aus. Dann braucht der BMW nur 6,4 s.. Die 15 s. im E-Modus wirken jedoch nicht lahm, wie bei Verbrennern mit solchen Zeiten, sondern sind ordentlich im städtischen Vortrieb. Bei 0-50 habe ich gemessen: 3,3 s. beim Smart, 4,4 s. beim BMW elektrisch und 2,3 s. beim BMW im Hybrid-Sportprogramm. Mir vermittelt der harte Drehmomenteinsatz des Smarts am Start rein elektrisch mehr Spaß, aber den BMW fahre ich auch sehr gerne.

 

Klassentypisch hingegen sind die Eigenschaften wie Schlüssel ohne Stecken in ein Schloss (das ist noch kein "Keyless"), die Lichter an den Türgriffen, das viel leichtere Schließen der Türen, die elektrische Heckklappe und so einige Details. Trotzdem wirkt der Smart ganz ordentlich gebaut und die Materialien gut, nur eben nicht auf dem Level des 225xe Sportline.

 

Beim Dach lassen sich beide öffnen. Der Smart mit großer Öffnung (Cabriodach) und der BMW mit großem Schiebedach. Das Feeling ist beim Smart natürlich noch luftiger, aber für ein Schiebedach geht es beim BMW wohl kaum besser. Länger würde mehr Luftzug innen bedeuten. Dann müsste man wie im Smart die Heckscheibe absenken können. Daher baut man ein Schiebedach wohl nicht noch länger, obwohl es theoretisch ginge. Solange man die Heckscheibe beim Smart stehen lässt, ist zuviel Wind im Auto, trotz Windschott, also immer mit absenken. Beim BMW ist es besser, das Schiebedach ab ca. 100 km/h zu schließen, weil darüber das hochgefahrene Netz zu sehr im Wind zappelt. Beim Smart sind Tacho 140 auch offen gut zu fahren (inkl. Schließen und Öffnen bis Speed max.). Allerdings steigt der Stromverbrauch offen doch deutlich an. Beim Dach haben beide Hersteller gute Arbeit geleistet.

 

Beim Fahrspaß insgesamt liegt der Smart klar vorne. Einzig Autobahnfahrten im Winter dürften beim Active Tourer angenehmer sein. Im Sommer fahre ich auch auf der Autobahn gerne offen, sofern es reichweitenmäßig nicht zu umständlich wird. In der Stadt ist der Smart ein echter König, besonders in der elektrischen Variante. Das Ansprechen ist genial, die Wendigkeit unschlagbar und das Cabriodach einfach super, sofern es nicht gerade regnet oder eiskalt draußen ist. Jetzt im Oktober geht es durchaus noch offen zu fahren. Der 225xe hat eigentlich einen tollen Antrieb, sehr geschmeidig in der Zusammenarbeit der Motoren. Dennoch würde ich jetzt eher einen reinen BEV als einziges Auto vorziehen. Der Grund ist nicht irgendwas mit öko oder Wartung, sondern schlicht der Fahrspaß. Man versucht, den Verbrenner so oft wie möglich auszulassen, um günstig zu fahren. Er fährt ja auch elektrisch ganz gut, aber ein reiner BEV mit der gleichen Gesamtleistung hat seine volle Power ständig in Bereitschaft. Theoretisch ist das beim PlugIn-Hybrid auch der Fall, aber wer will denn mal schnell den kalten Verbrenner für einen kurzen Spaß anwerfen, wenn man ihn nicht unbedingt braucht? Wenn BMW ein Upgrade anbieten würde: Verbrenner gegen Zeitwert in Zahlung nehmen und vorne dann den Antrieb des BMW i3 oder so einbauen, dann wäre das schon sehr überlegenswert, vorausgesetzt der Umbau käme nicht so furchtbar teuer :).

 

Beim Bordcomputer gehen die Hersteller verschiedene Wege. Manches finde ich beim BMW besser, anderes beim Smart. Beim Smart kann ich die verfahrenen kWh sehen. Sowas fehlt mir beim BMW, der die kWh/100 km anzeigen kann, wenn man den Wert einzeln resettet.

 

Die Navis finde ich in beiden nicht perfekt. Beim BMW habe ich allerdings auf Internet verzichtet. Der Smart hat das. Dennoch hat mich der Smart schon in gesperrte Strecken leiten wollen. An Google Maps kommen beide nicht heran. Beim BMW habe ich Spracherkennung für die Adresseingabe. Das funktioniert allermeist gut (ich war 16 Jahre hörend und spreche noch so). Die manuelle Eingabe ist mit dem iDrive jedoch umständlich. Der Smart hat keine Spracherkennung, aber eine QWERTZ-Tastatur am Display, die gut zu nutzen ist. Letztlich komme ich bei beiden nicht herum, vor Fahrtbeginn auf das Handy mit Google Maps zu gucken. Gut beim BMW finde ich die zusätzliche Abbiege-Anzeige im Cockpit durch das Lenkrad. Beim Smart muss ich immer in die Mitte des Autos gucken.

 

Beim Smart habe ich auf Parkpiepser verzichtet, da sie nur akustisch sind (bin gehörlos) und keine grafische Anzeige wie beim BMW bieten. Dafür habe ich die Rückfahrkamera genommen. Diese finde ich sehr gut und wichtig, auch weil das Cabrio nach hinten echt schlecht in der Rundumsicht ist (fette B-Säule). Das Windschott verschlechtert die Sicht nochmals und einen Wischer hinten gibt es beim Cabrio ja nicht. Beim BMW komme ich mit den Piepsern schon gut klar. Dennoch hätte ich manchmal gerne die Rückfahrkamera. Aber immerhin ist der ActiveTourer schön übersichtlich nach hinten, außer bei den fetten A-Säulen nach vorne (beim Abbiegen). Der Smart hat eine recht steile Scheibe und viel kürzere Motorhaube. Die kann ich inzwischen vorne auch gut abschätzen. Hinten kann ich mit Rückfahrkamera bis auf wenige cm an etwas heranfahren.

 

Und jetzt kommt der entscheidende Punkt: Der Smart ist nur ein Zweisitzer und kann keine großen Sachen einladen. Naja, der Beifahrersitz ist serienmäßig umklappbar, aber der BMW kann eben doch viel mehr einladen. Und das ist nun genau der Punkt, mit dem der BMW sagt "Nimm mich". :) Alternative wäre sonst den Smart zu behalten, BMW nach Leasing zurückzugeben und dazu entweder ab und zu ein Auto von DriveNow o.ä. zu leihen oder einen alten Verbrenner (Ford Fiesta?) für die 2 Tage im Monat zu kaufen... Na, noch ist Zeit, weiter Erfahrungen zu sammeln bevor ich zu entscheiden habe :). Aber ich muss schon sagen: Der Smart hat mich beeindruckt und überrascht. Der Cityvorteil des kraftvollen E-Winzlings ist größer als erwartet, wie auch der Fahrspaß mit dem hart startenden Antrieb.

 

Beim Sound sagte mir mein Sohn, dass beide etwa gleich gut sind, also BMW mit Hifi-Sound (nicht Harman Kardon) und Smart mit JBL.

 

Die Punkte Licht und Verbrauch liefere ich nach, sobald ich sie genau verglichen habe (habe ich an diesem Wochenende leider nicht geschafft). Ich kann aber schon sagen, dass der Smart rein elektrisch deutlich sparsamer ist und der BMW geschätzt fast 50% mehr Strom braucht. Den Smart kann man aber auch zum Saufkopp machen: Dach öffnen, plus Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn, plus Heizung im Winter voll an :D und sowas...

 

Das Licht habe ich beim Smart geändert: "Philips Racing Vision +150%" Glühlampen eingebaut. Die sind sichtbar heller und weißer als die originalen, aber vom BMW LED-Licht noch weit entfernt. Dennoch sind die Smart H4-Lampen (nicht mal H7) eigentlich auch kein Problem und recht ok..

j.

 

PS:

Videos zum Smart EQ aus meinen Instagram-Highlights (nur mit Insta-Account zu sehen): https://www.instagram.com/s/aGlnaGxpZ2h0OjE3ODU3MzgzMjgwNDgyMTIx?...

 

Videos zum BMW 225xe aus meinen Instagram-Highlights (nur mit Insta-Account zu sehen):

https://www.instagram.com/s/aGlnaGxpZ2h0OjE3OTM3MzkwMjIzMTA1NDQw?...

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