Mon Sep 04 17:23:47 CEST 2017
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TDIBIKER
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Kommentare (46)
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1100 Bulldog, BT, Yamaha
[bild=1]So begann es...aus der Presse, anno 2001: "Der neue 1100er-Big Twin 1100 mit Namen Bulldog ist eine europäische Züchtung. Entworfen wurde die Maschine im italienischen Yamaha-Werk nahe Mailand, und da rollt sie auch vom Band. WINTER 2005/6 "Die "Turbine", XJ 900 4 BB, hatte mich viele Tausend Km durch die verschiedensten Länder Europas getragen. Vor der Jahrtausendwende gab es noch keine automatischen Blitzer, und abseits der Metropolen kaum Kontrollen. Da konnte man mit sehr hohen Geschwindigkeiten cruisen, und dafür war die XJ 900 das perfekte Gerät. Bei 90 KM/h, in der Welt der totalen Überwachung, machte sie keinen Spass. Einschläfernd fast, ihr Summen bei niedriger Drehzahl, ruhig gleitend, "Gas auf" in den Kehren ging zwar, aber da wurde aus dem Summen nur gaaanz laaangsam ein Crescendo, ausser wenn es gleich zwei Gänge runter ging. Bei legalen Geschwindigkeiten war sie, nun , langweilig. Ich begann also zu träumen...von einem bollernden, urigen Zweizylinder, der brüllt wie ein Stier, antritt wie ein Bulle, der eine Dogge an den Fersen hat. Hahn auf, und da schüttelt es, rüttelt es, und ab geht die Post. Ordentlich Bodenfreiheit, vernünftige Bremsen und Kardan wäre auch nicht schlecht...das beste aus 4 Welten eben: Japanische Zuverlässigkeit, amerikanisches Grollen, deutsche Bequemlichkeit, italienisches Design...aber das gibt es ja nirgends, oder? Und dann musste ich mal zu Yamaha, neue Reibscheiben für die XJ kaufen, und da stand sie: Die BT 1100 Bulldog Dazu perfekter Kardan ohne Lastwechsel, Bremsen der R1, eine entspannte Sitzhaltung, einstellbare Gabel, Zentralfederbein, fast 170 mm Bodenfreiheit, mit dem 20 Liter Tank 300 Km Reichweite, nur 233 KG trocken...que demande le peuple? "Reichlich Schwungmasse verleiht dem luftgekühlten V2 nicht nur einen sympathisch-altmodischen Charme ähnlich dem der Guzzi-Motoren, sondern auch tadellosen Rundlauf und Leistungsbereitschaft schon bei niedrigen Drehzahlen. Ab 1200 Umdrehungen drückt er kräftig vorwärts, wenig darüber wandelt sich der Auspuffton in ein leicht rauchig klingendes Geprassel. Der Fahrer lauscht erfreut, dreht zunächst bis höchstens 2500/min und legt in rascher Folge Gänge nach. Obendrein genießt er eine ideale Mischung aus Kernigkeit und Laufkultur. So könnte es bis zum Ende des Drehzahlbandes weitergehen. Soweit die Presse, zurück in meine Welt. Nach den ersten 5000 Km lief der Motor befreiter, leichter, er braucht etwas Zeit, er muss lange und sorgsam eingefahren werden. Dann aber ist das "depressive Geschüttel" 🙄 Geschichte. Hatte es eigentlich nie wirklich bemerkt - die Depressionen waren eher für den einen oder anderen "Sportler", der nach Lektüre der einschlägigen Fachpresse die Bulldog mal eben ablaschen wollte. Für den Fahrer produziert der bullige Doggenmotor nur "good Vibrations" und vor allen Dingen eine breite Banane 😁 Aber nicht nur der Motor will sorgsam eingefahren sein, auch der Fahrer muss sich zunächst etwas eingewöhnen. Mein alter Kumpel Chri sagte mir "das ist ja ein schönes Mopped, aber auf der XJ warst Du DEUTLICH schneller..." Mag sein, die XJ hat immerhin 30 PS mehr, die wurden damals noch brutal ausgequetscht. Der Sprung von einem 120/90/18 hinten auf einen 170/60/17 ist auch eine Hausnummer. Es braucht Zeit, sich an das etwas eigenwillige Fahrverhalten anzupassen. Das war im ersten Jahr. Danach habe ich sie etwas modifiziert. Quadlenker, IXIL Tüten....Später habe ich mal mit einem anderen Kumpel getauscht. Der sagte nach 30 KM: " Ich versteh' nicht, wie Du mit dem Kackstuhl soo schnell sein kannst". Tja. 30 Km sind nicht genug, damit die Bulldog dem Herrchen gehorcht. Sie hat sich als sehr solide erwiesen. In 11 gemeinsamen Jahren, nie liegengeblieben, einmal von einem Auto umgeputzt, einmal von einem Wildschwein, einmal in Tschechien kopfunter im Graben gelandet, bei 80 Km/h... einen Druck aufs Knöpfchen und nach etwas Klackern im Anlasser erwacht sie immer zum Leben. Meine Frau fuhr immer gern hintendrauf mit, lieber als auf der R 1100 RT, zum Vergleich. Auf ihrer letzten Tour, durch die Provence, musste die Bulldog in sintflutartigen Regen durch einen Sturzbach. Das Wasser ging mir bis zu den Knien. Trotz ihres Öllecks zog sie unbeeindruckt dadurch. |
Fri Sep 29 22:45:34 CEST 2017 |
WorldEater666
Und genau deswegen hab ich meine olle GS nicht verkauft... Sind halt auch 11 Jahre/130tkm zusammen unterwegs gewesen. 😉
Sat Sep 30 13:33:55 CEST 2017 |
TDIBIKER
Das wäre dann mein Sechstmotorrad...OK, von denen, die betriebsbereit sind, mein Viertmotorrad.
Ein bisschen zu viel. Natürlich, Moppeds sind wie Frauen: Man möchte ALLE haben....ist aber eher lästig und macht einen nicht glücklicher. Wohl dem, der nur eine hat...
Sat Sep 30 13:54:14 CEST 2017 |
WorldEater666
Naja... Wenn die Frauen sich untereinander so gut verstehen, wie die Moppeds in der Garage... 😁
Sun Oct 01 15:53:50 CEST 2017 |
TDIBIKER
Manchmal habe ich den Eindruck, die gucken mich vorwurfsvoll an. Zur Zeit fühlt sich die Honda ein bisschen zurückgesetzt...hoffentlich macht die keine Zicken, weil ich z.Zt. nur Augen für die Grüne habe...😁😁
Mon Oct 02 06:48:32 CEST 2017 |
WorldEater666
Jo, bei Moppeds geht's leider nicht mit allen gleichzeitig, egal wie man sich auch bemüht. 😉
Sat Jan 20 13:46:09 CET 2018 |
Trackback
Kommentiert auf: Biker-Treff:
Suche nach schönem naked Bike
[...] https://www.motor-talk.de/.../...quiem-for-a-heavyweight-t6132955.html
[...]
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Fri Feb 02 08:26:34 CET 2018 |
Trackback
Kommentiert auf: Biker-Treff:
Chopper für nen alten Mann
[...] so mancher Rooky neidisch.
Und ja, ein Mittelklassebike mit 800-1000ccm ist vermutlich das richtige.
https://www.motor-talk.de/.../...quiem-for-a-heavyweight-t6132955.html
[...]
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Deine Antwort auf "Yamaha BT 1100 Bulldog: Requiem for a heavyweight"