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Sat Aug 18 22:43:09 CEST 2012    |    taue2512    |    Kommentare (22)    |   Stichworte: Bremen, Bussgeld, Deutschland, Frankreich

Da sage noch einer das deutsche Behörden nicht pingelig sind. Bitte nicht falsch verstehen, es geht mir hier nicht darum sich vor der Verantwortung zur Zahlung eines Bußgeldes zu drücken - weit gefehlt!

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Als ich letztens in Bremen mit einem Mietwagen unterwegs war, parkte ich mit einem abgelaufenen Parkschein während der Mittagpause vor einem Restaurant. Dafür sind laut Bußgeldkatalog 5€ fällig, soweit so gut. 

Da das Geld in Bremen ja bekanntlich nicht gerade sehr locker sitzt und aus diesem Grund viele Streifen unterwegs sind, um die angespannte Haushaltslage des Stadtstaates ein wenig zu entschärfen, wurde ich selbstverständlich aufgeschrieben.

Da es sich hierbei um einen Mietwagen von Sixt handelte, erhielten die Jungs in Pullach zuerst eine Anfrage von der Bußgeldstelle Bremen, um umgehend die Identität des Verkehrssünders Preis zu geben. Die Sixt-Rechnung über diesen Spass kam auch als erstes bei mir hier in Frankreich an, denn laut Tarif berechnen die Münchener stolze 15€ für diesen "Service". Kann man verstehen, denn hier muss ja jemand nachgucken gehen wer wann welches Auto gemietet hatte.

Freitag kam denn nun der Bußgeldbescheid auf 3 DIN-A4-Seiten (!) in einem mit sage und schreibe 1,45€ frankiertem Umschlag bei mir hier in Frankreich an. Nimmt man die beiden Briefe zur Ermittlung des Fahrers hinzu, nebst weiteren Unkosten sind wir schon bei mehr als der Hälfte des zu zahlenden Bußgelds angelangt. Und sogar für maschinell unterschriebene Briefe rechnet man normalerweise zusätzlich mit ca. 15€ Verwaltungskosten für das eintüten, managen und zuordnen.

Bei diesem ganzen Buhei stellt sich mir die Frage warum Bremen sich das Leben so derartig verkompliziert? Als ich z.B. einmal in München falsch parkte, fand ich am Auto einen Zahlschein über 10€ mit dem Aktenzeichen vor und konnte - ohne den zusätzliche Kosten verursachenden Umweg über die Halterauskunft - meine Schuld direkt effektiv per Überweisung begleichen. Geht doch!

Warum erkennt eine derart notorisch klamme Kommune wie Bremen nicht, das es woanders auch einfacher geht? Wundert sich am Ende überhaupt mal jemand in der dortigen Bußgeldstelle darüber, das die Ausgaben für Porto, Personalkosten und dergleichen in keinem Verhältnis zu den erzielten "Erlösen" stehen?

Sie sind ein Gewinner!Sie sind ein Gewinner!

Sun Aug 19 00:30:17 CEST 2012    |    audijan

Letztens hatte ich vorn im Scheibenwischer eine Art Kassenbon liegen. Ich dachte erst jemand hat dort einen heruntergefallenen Kassenbon hinter die Wischer geklemmt ;-)
Aber es war natürlich ein Zahlschein. Auch über 5€ - hier aber wegen vergessener Parkscheibe. Auf dem Zettel waren Bankdaten und Aktenzeichen hinterlegt, so dass man gleich überweisen kann. Hier ist es aber so, dass wenn man vergisst diesen Betrag zu überweisen sofort ein Bußgeldbescheid mit dem Bußgeld + Verwaltungsgebühr erhält (so werden aus 5€ mal eben deutlich über 20 ;-)) im Briefkasten landet. Natürlich ist dies durchaus legitim, doch was ist wenn ich nicht überweisen konnte weil Zettel weggeweht, nass geworden (durch Regen ;-)) ? Da ist es dann natürlich schon ärgerlich wenn man fast das 6 fache an Bußgeld zahlen muss. Aber mir ist das zum Glück noch nicht passiert 🙂

Gruß Jan

Sun Aug 19 00:59:06 CEST 2012    |    Paddi_V8-Freak

😁 Ich habe auch gerade letztens einen Bußgeldbescheid über 10 Euro bekommen. Allerdings wegen 6 km/h zu schnell auf der Autobahn...da können sie ja nix anderes machen als schicken. Oder eben vergessen, weil bei 10 Euro kann es sich ja nicht lohnen.

Naja, die Wirtschaft wird angekurbelt, so haben zumindest Zustelldienste auch was zu tun, oder den Beamten war langweilig 😕

Sun Aug 19 03:02:33 CEST 2012    |    VR6-Matze

In Berlin gibt es auch diese elektronischen Zahlungsaufforderungen mit allen Angaben. Bei nicht Zahlung innerhalb einer Woche wird es dann teurer und man bekommt gesondert Post.
Trotzdem hat Berlin kein Geld in den Kassen. 😉

Sun Aug 19 07:37:53 CEST 2012    |    HyundaiGetz

Bei uns hier in NRW (oder zumindest im Sauerland) bekommt der "Übeltäter" ( 😉 ) beim Bußgeldbescheid direkt einen Überweisungsträger mit Bankverbindung und Kassenzeichen.

Wenn man das Geld nicht direkt überweißt, kommt natürlich recht zügig eine Zahlungserinnerung bzw. ein Mahnbescheid. Wenn man aber selbst den Behörden mal eine Zahlungserinnerung schickt (wir haben einige Behörden als Kunden), bekommt man direkt böse Anrufe... 🙄

Sun Aug 19 07:42:33 CEST 2012    |    Spurverbreiterung17353

Das umständliche Verfahren erhält in Bremen noch einige Arbeitsplätzchen im öffentlichen Dienst und die kann dieser notorische Pleitestadtstaat sehr gut gebrauchen. Für ein Bundesland Nord mit Schleswig-Holstein, Bremen, Hamburg und Meck-Pomm zusammengeschlossen.

Pleiteberlin ohne Worte, wenigstens sind unsere Bundespolitiker verflucht dort zu hausen! 🙄

Sun Aug 19 08:52:32 CEST 2012    |    Roland0815

Bei Bußgeldern geht es nicht um Ökonomie. Es geht einzig und allein darum, dem Deppen Autofahrer mal wieder seine Verfehlungen vorzuhalten.

Richtig wäre allerdings: Der Verursacher müsste Kosten zahlen, welche über eine einfache Zustellung des Bescheides hinausgehen.

Sun Aug 19 09:08:43 CEST 2012    |    Paddi_V8-Freak

Stimmt Roland, würde ich auch so sehen. Würde es in meinem Fall nicht um eine Geschwindigkeitsüberschreitung von 6 km/h auf einer AUTOBAHN gehen 😁😁
Das sorgt bei mir allenfalls zur Belustigung 😉 Gut, hab ich noch ein ganz nettes Passfoto zugeschickt bekommen.

Sun Aug 19 10:26:14 CEST 2012    |    Trennschleifer3423

Ist mir in Karlsruhe ähnlich gegangen. Geblitzt worden weil der Blitzer auf der Südtangente einige hundert Meter vorverlegt wurde. Als ich Wochen darauf Post bekam, mußte ich schon fast schmunzeln, die 10 EUR habe ich am gleichen Tag bezahlt. Alleine das Porto waren 75ct, plus Auswertung, Halteranfrage in der Schweiz, Druckkosten etc.

Glaube kaum daß die viel Marge gehabt haben, bei Behörden scheint notorisch das Controlling zu versagen ;-)

Sun Aug 19 10:32:29 CEST 2012    |    Paddi_V8-Freak

War bei mir die Exakt gleiche Stelle in Karlsruhe 😁😁

Sun Aug 19 10:48:08 CEST 2012    |    Druckluftschrauber21808

Moin aus Bremen.... Also: in Bremen habe ich selber (bin hier geboren und lebe hier) nie wirklich Probleme mit den sogenannten "Bons". Man parkt falsch, erhält den Zettel, der aussieht wie ein Bon aus dem Supermarkt.

Diese Bons werden NICHT als Zahlungsanweisungen verteilt, da diese ja nun auch mal nass werden können, vom Scheibenwischer abgezogen werden können etc. Wenn ich diesen Bon in der Hand habe, weiß ich, das ich ca. 1-2 Wochen später Post im Briefkasten habe, wo dann ein Zahlschein mit drin ist.

Klar, bei 5 Euro Strafe muss man sich mal den Apparat dahinter anschauen: Der/die Knöllchenschreiber will Geld verdienen, dann muss der Brief gedruckt und eingetütet werden, Porto drauf etc. Ob das dann sich alles rechnet? Keine ahnung.......

Sun Aug 19 11:23:46 CEST 2012    |    emil2267

Zitat:

Geblitzt worden weil der Blitzer auf der Südtangente einige hundert Meter vorverlegt wurde.

an deiner stelle hätte ich genau das in den anhörungsbogen geschrieben 😁

in offenburg machen sies auch mit den kassenbons unterm scheibenwischer,der bescheid kostet dann aber auch nur z.b. 5,-€

zahlen würde ich so nen bon auch nie,wer weiss wer alles so nen wisch hinterm scheibenwischer klemmen kann ?!

in anderen städten bekommt man ne kurze mitteilung,dass man z.b. beim falschparken aufgefallen is & später post

Sun Aug 19 11:46:55 CEST 2012    |    Rostlöser134631

Hallo,

bezahl mal durch einen Fehler 0,01€ (also 1 Cent) zuwenig an das zuständige Finanzamt.
Da muss man beobachten, was die für einen Trubel veranstalten bis der 1 Cent bezahlt ist. Da wird im Verwaltungsapperat soviel in Bewegung gesetzt, das einem übel wird, sollte jemand die wirtschaftlichkeit berechnen. Da kommen auf die Einnahme von 1 Cent locker ein Verwaltungsaufwand von rd. 40€ zusammen.
Effizienz sieht anders aus.

Mfg
Andi

Sun Aug 19 12:55:56 CEST 2012    |    notting

Seitsam, an anderen Stellen im ÖD kriegt man Stress mit der Verwaltung, wenn man Bestellungen machen will, die nicht mind. im mittleren zweistelligen EUR-Bereich liegen. Mein Vater war mal eine Zeit lang Hausmeister im ÖD und fand ein riesiges Schraubenlager an seinem Arbeitsplatz vor, die 100er-Packungen waren meist noch fast voll, aber nie noch original verschlossen. Als er das erste Mal eine Kleinigkeit brauchte und die Verwaltung deswegen genörgelt hat, war ihm natürlich klar, warum er so ein riesiges Schraubenlager hat...

notting

Sun Aug 19 12:58:01 CEST 2012    |    notting

@andis hp: Ich dachte, da gibt's ein Gesetz gegen Kleinbetragsunsinn? http://www.smartsteuer.de/portal/lexikon/K/Kleinbetragsverordnung.html

notting

Sun Aug 19 13:12:56 CEST 2012    |    Archduchess

Anstatt sich zu freuen, daß man nur 5 € zahlen muß hier nen Blog machen? 😁

Aber du hast recht, ich stimme zu, es muß teurer werden. 😉

Und bitte, mal den §25a StVG durchlesen, wer in Deutschland mehr als 18,50 € an Parkknöllchen zahlt (wenn der Fahrer nicht bekannt ist) ist selber schuld.

Freut euch doch, solange es noch so günstig ist. 🙂

Sun Aug 19 13:48:08 CEST 2012    |    Chrysler88

Es geht ja nicht darum, dass die daran in erster Linie Gewinn machen wollen, sondern, dass dir aus deiner Tasche 5 Euro fehlen und du den Verstoß nicht noch mal begehst. Ich musste damals auch Geld an Sixt zahlen für die Mieterauskunft, bei mir waren es 2007 aber nur 5 Euro...

Und wie bereits gesagt wurde, in den meisten Städten steht auf dem Ticket auf direkt der Betrag und wo du es mit Aktenzeichen hin überweisen sollst, zahlst du das in einer Woche nicht, kommt ein Brief nach Hause, aber dann wirds noch NICHT teurer, denn dieses Ticket am Fenster könnte ja durch Witterung oder Fremde entfernt worden sein, erst wenn du es nach dem Brief immer noch nicht zahlst, wird es teurer.

Sun Aug 19 14:15:55 CEST 2012    |    Archduchess

das mit Sixt ist eine Frage des Vertrags von dir mit Sixt...

Und du hast keinen Anspruch auf ein Verwarngeldangebot.
Es kann auch sofort ein Bußgeldbescheid erlassen werden incl. Verwaltungskosten. 5 € + 23,50 € wären es dann.

Nur ist eben das Problem, für einen Bußgeldbescheid muß deine Person feststehen. 🙂
Die Zahlung eines Verwarngeldes sagt daher auch nix darüber aus ob man den Verstoß zugibt. Das ist nur ein vereinfachtes Verfahren - du zahlst keine Gebühren und dafür muß die Behörde nix prüfen.

Daher mein Verweis auf §25a StVG wenn die Person der Behörde nicht bekannt ist. (und nö, ne Sixtauskunft - der hat gemietet reicht nicht - Sixt weiß nicht wer gefahren ist, selbst wenn Alleinfahrer vertraglich festgelegt ist - das ist was zwischen Sixt und dir)
Die Kostentragungspflicht des Halters im ruhenden Verkehr sind 18,50 €.

Also alles was über 15 € Verwarngeld liegt (sofern man der Behörde nicht bekannt ist) könnte man... 😉

Sun Aug 19 14:15:55 CEST 2012    |    Trennschleifer3423

Es geht schon darum daß sie Gewinn machen wollen. Warum werden sonst Blitzer dort aufgestellt, wo es relativ sicher und übersichtlich ist, sodaß einfach mehr Leute zu schnell fahren? Sonst könnte man sie auch dort aufstellen wo es gefährlich wäre zu schnell zu fahren.

Ohnehin: Warum wird nur Geschwindigkeit überwacht? Warum nicht die vielen Blinkverstöße die tatsächlich auch gefährlich sind oder gar Vorfahrtsverletzungen, die bisweilen tödlich enden?

Sun Aug 19 14:19:08 CEST 2012    |    Archduchess

Weil ja unsere Bußgelder so hoch sind, daß man da viel Gewinn machen kann.
Oder wie hier im Thema bei 5 € Falschparken? 😕

Für das Thema Blinken und Abstand empfehle ich dir das "Section Control" Thema im V+S Forum.

Das Problem nennt sich Datenschutz.
Vor allem bei Abstandsüberwachung durchaus ein schwieriges Thema.

Bei Blinken und Vorfahrt muß man außerden genau zu dem Zeitpunkt dann dort sein oder mit Video überwachen - und naja mit Video überwachen ist wieder Datenschutz...

Blitzer und ruhender Verkehr ist da deutlich einfacher.

Wed Aug 29 14:15:49 CEST 2012    |    Hannes1971

Zitat:

bezahl mal durch einen Fehler 0,01€ (also 1 Cent) zuwenig an das zuständige Finanzamt.

Da muss man beobachten, was die für einen Trubel veranstalten bis der 1 Cent bezahlt ist. Da wird im Verwaltungsapperat soviel in Bewegung gesetzt, das einem übel wird, sollte jemand die wirtschaftlichkeit berechnen. Da kommen auf die Einnahme von 1 Cent locker ein Verwaltungsaufwand von rd. 40€ zusammen.

Effizienz sieht anders aus.

Ich habe in den 90ern mal 17 Pfennig zu wenig Studiengebühren an die Uni überwiesen, einfach die Stellen hinter dem Komma bei der Überweisung übersehen. Das haben die auch angemahnt, frankiert mit 1,10 DM Porto...

Fri Aug 31 10:52:00 CEST 2012    |    Antriebswelle132345

Als Tipp, die Rechnung von Sixt für die Fahrerermittlung kannst du ignorieren und wegwerfen, die melden sich nie wieder.

Tim

PS: Autos bekommt man trotzdem noch 😉

Fri Aug 31 15:22:36 CEST 2012    |    taue2512

@mr.wichtig: Problem ist nur das der Betrag automatisch von denen auf die dort hinterlegte Kreditkarte belastet wird...

Deine Antwort auf "Ökonomisch: Bußgeldbescheide vs. Aufwand"

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