22.08.2022 19:07
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jennss
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Kommentare (153)
Sono hat es als Startup mit Solarzellen auf der Karosserie schwer und kämpft mit den Kosten, der Produktion und so. Ich hatte auch schon gedacht, dass es doch sinnlos wäre. Aber so sehe ich das inzwischen nicht mehr. Ich glaube, Solarzellen auf der Karosserie haben eine besondere Zukunft. Beim Sono Sion ist es jetzt so, dass er mit 54 kWh nur 305 km nach WLTP schafft, weil das Auto ziemlich hoch ist. Vielleicht ist auch manch anderes am Auto nicht ganz so optimiert wie bei etablierten Herstellern (Reifen?), aber ich glaube inzwischen, dass die Idee mit den Solarzellen eine große Zukunft hat bzw. eine nicht so kleine Zielgruppe, für die es wirklich sinnvoll ist.
Beim Hyundai Ioniq 5 kam schnell das Gegenargument, dass das Solardach sich nicht rentiere. Das bringt maximal 205 Watt und bis der Aufpreis mit geladenem Strom wieder herausgeholt wird, dauert es eine halbe Ewigkeit. Doch erstens hat der Ioniq 5 nur das Dach mit Solarzellen (es soll maximal 2000 km/Jahr bringen) und zweitens geht es nicht nur um die Rentabilität, sondern um mehr. Leider ist der Ioniq 5 nach Konfigurator aktuell nicht mehr mit Solardach zu bekommen.
Ein E-Auto mit Solarzellen auf der Karosserie verhindert bei Wenignutzung des Autos (z.B. älteren Menschen) eine Tiefentladung des Akkus. Es wird sogar voll vom Rumstehen (hoffentlich mit einstellbarer Ladegrenze, weil 100% auch nicht gut wäre). Ein Teil der Kilometer kann komplett ohne externes Laden gefahren werden, wenn das Auto viel im Freien steht. Das wird besonders in sonnigen Gegenden von Bedeutung sein, z.B. in Afrika, wo viele Menschen für Sprit nicht viel Geld haben. Dort wird das E-Auto dank Solarstrom sehr attraktiv sein und wenn es keine externe Solaranlage braucht, sondern diese immer dabei hat, um so mehr. Ein V2L-Anschluss wäre auch gut, denn damit könnte man überschüssigen Strom extern speichern. Ich weiß nicht, ob der Sion damit kommt.
Für Vielfahrer mit Garage ist die Solarkarosse natürlich nicht sonderlich interessant, aber für die lohnt sich ein E-Auto über die normalen vergleichsweise niedrigen Unterhaltskosten (ggü. Verbrennern) sowieso schon mehr. Es gibt aber noch eine Menge Leute, die nicht so viele Kilometer im Jahr fahren. Sono gibt an: "Im Jahresdurchschnitt soll der Sion mit der Kraft der Sonne 112 Kilometer pro Woche fahren können, maximal sind sogar 245 Kilometer drin."
Das sind im Schnitt also 52 Wochen x 112 km = 5824 km im Jahr, maximal sogar ca. 12000 km (in Afrika oder Südeuropa). Wenn man dann noch die kostenlosen Kilometer, die die THG-Quote bei E-Autos bringt (ca. 350 €/Jahr), draufrechnet (bei 40 Ct./kWh und 20 kWh/100 km Durchschnittsverbrauch etwa 4375 km), kommt man auf über 10000 Freikilometer mit dem Sion. Ein vergleichbar großer und starker Verbrenner hätte vielleicht 7 l./100 km bei 2 €/Liter und damit Kosten von 1400 € jedes Jahr bei 10000 Jahreskilometern.
Ein Vorteil ist auch, dass man das Auto fast-leer gefahren einfach stehen lassen kann und nicht gleich nachladen muss, weil es sich langsam selbst lädt. Man spart also auch die Fahrt zur Ladesäule, falls man nicht zuhause laden kann, d.h. "Laternenparker" ist. Unter der Laterne lädt das Auto sogar nachts
Ich würde es gut finden, wenn es immer mehr Hersteller gibt, die zumindest das Dach und die Fronthaube mit Solarzellen optional bestücken können. Gerade bei Kleinwagen wie einem eUp wäre das eine gute Sache, denn die sind ja i.A. nicht solche Kilometerfresser und werden häufig von Leuten ohne eigene Garage gefahren.
Der Lightyear 0 ist bei seiner Preisklasse (250.000 €) jetzt nicht ideal für ein Solardach, zeigt aber genauso die technische Richtung wie der Sion. Beim Lightyear ist es nett, dass das Auto ohne Seitenbelegung von Solarzellen zumindest noch etwas Farbe haben kann. Das finde ich beim Sion etwas schade. Der Sion ist immer schwarz. Ich würde da lieber noch eine Variante ohne Seiten-Solarzellen anbieten oder die Bereiche um die Solarzellen farbig machen. Das sollte Sono vielleicht nochmal überdenken. Ich hoffe auch, dass sich Solarzellen und Schiebedach in Zukunft nicht ausschließen.
Das erste Auto mit Solardach war der Toyota Prius 4 PlugIn-Hybrid, oder?
Übrigens erinnert mich der Sion in gewisser Weise an die ersten Tesla Model S, die noch heute kostenlos an Superchargern laden können und daher selbst als alte Autos mit mordsmäßigen Laufleistungen noch hohe Wiederverkaufspreise erzielen. Der Sion ist auch so ein Auto, das ewig kostenlos gefahren werden kann, zumindest einen Teil der Kilometer pro Jahr. Ein hoher Wiederverkaufswert macht das Auto wertvoller bzw. indirekt günstiger. j.
PS: Die Bilder habe ich von der Sono-Homepage, danke! |
22.08.2022 19:15 |
Alexander67
Halte ich für einen Irrweg.
Auch wenn es natürlich cool ist.
Entweder der Wagen wird zu wenig gefahren um die PV effektiv zu nutzen oder aber zu viel weil man eben doch mehr als x km pro Tag fahren will.
22.08.2022 19:45 |
jennss
Man kann den den Sion auch am Stecker nachladen.
j.
22.08.2022 19:47 |
Alexander67
Und bei vollem Akku nutzt die PV nur noch zur Erhaltungsladung.
22.08.2022 20:00 |
jennss
Dann muss das Auto schon sehr lange rumstehen (einige Wochen), was ja auch kein Problem ist. Wie schon geschrieben, dann wäre ein V2L-Anschluss gut (Strom geht raus an externen Speicher). Ein Auto-Akku ist in der Regel jedoch wesentlich größer als ein typischer Akku einer häuslichen PV-Anlage.
j.
22.08.2022 20:05 |
LF-X
Ich meine mich entsinnen zu können, dass der Sion auch V2G können soll. Der Cybertruck soll auch ein optionales PV-Deck bekommen. Aber beide Firmen sind ähnlich gut im ankündigen ihrer Produkte. Was da wirklich kommt, wissen die wahrscheinlich selber nicht. Wenigstens ist die kümmerlicher 35kWh-Batterie beim Sion vom Tisch. Als die angekündigt wurde, was das Thema Sion für mich durch. Ansonsten mag ich das Konzept, nicht aber die Gründer. Wo ist eigentlich die Dritte abgeblieben.
22.08.2022 21:36 |
bronx.1965
Wie lange geistert das "Projekt" jetzt schon durch die Medien?
Genau.
22.08.2022 22:22 |
jennss
Genau deswegen könnte ich mir vorstellen, dass die Bedeutung der Solarzellen-Karosserie unterschätzt wird. Viele Leute denken, dass die Idee bestimmt nichts taugt, weil die Entwicklung schon so lange dauert. Ich denke jedoch, dass Sono nicht Loremo ist. Es ist wichtig, dass bald etwas mit Solarzellen auf der Karosserie kommt. Lightyear ist ja leider viel zu teuer für die eigentliche Zielgruppe dieser Technik.
j.
22.08.2022 23:06 |
bronx.1965
Ich könnte mir vorstellen das auf unabsehbare Zeit gar kein Konsumentenkreis mehr für derartige "Spielereien" vorhanden ist. Die Leute halten ihre Kohle zusammen und haben schlicht keinen Nerv für derartige Innovationen. Da spielt es keine Rolle ob Sono oder Loremo. Was letztendlich auch nichts anderes als eine Totgeburt war.
'Nachhaltigkeit' ist in Tagen gelebter Existenz-Angst in vielen Teilen der Bevölkerung eben nur Thema Nummer 3.
Alles andere geht an der (momentanen) Realität vorbei und ist Wunschdenken. . .
22.08.2022 23:09 |
nobrett
Die Flächen auf einer Autokarosserie sind viel zu klein und meist auch nicht besonders gut ausgerichtet. Eine PV liefert nur dann richtig gut wenn die Sonne direkt darauf scheint bzw. es richtig hell ist. Das bedeutet: immer in der prallen Sonne parken, Schatten, Parkhäuser und Tiefgaragen meiden. Dafür fährt man dann mit Klima aus oder auf Minimum um die erwartete Reichweite zu erzielen.
Wer eine PV auf dem Dach hat un die Erträge beobachtet, der weiß dass die vergleichsweise winzige PV auf der Autokarosserie nicht viel bringen können wird. Und wer so wenig fährt, dass daran zu denken ist sogar noch Energie ins Netz abzugeben, der braucht eigentlich gar kein Auto.
In meinen Augen ist das daher ein Marketinggag. Es wäre halt toll wenn ein Auto die Energie zum Fahren selbst erzeugen könnte. Wer hätte das nicht gerne?
23.08.2022 05:06 |
Schwarzwald4motion
Prinzipiell zur Erhaltungsladung oder Unterstützung der Vorklimatisierung eine runde Sache. Da man idR auch nicht auf 100% lädt immer unterstützend.
Letztlich eine Frage der Optik und der Kosten, im besten Falle setzt es sich generell durch und fällt nicht auf. Die Situation halte ich wegen des technischen Fortschritts für die wahrscheinlichste, Wenn auch eher nur an Waagerechten Flächen.
Sollte eh überall Bedacht werden, ich erinnere mal an die Radwege mit Solar und andere Überlegungen.
23.08.2022 07:35 |
Dynamix
Sehe ich nicht als sonderlich sinnvoll an. Nicht umsonst hat sich das bisher nicht wirklich durchgesetzt. Wie schon geschrieben wurde ist der Ertrag viel zu gering und diese ganzen Prototypen die nur auf Solar gefühlt 10.000 km am Stück schaffen sind nichts was sich ein normal denkender Mensch vor die Tür stellen würde. Nicht jeder hat Bock auf so einen rollenden 1-Mann Sarg aus Plastik, ohne jegliche Komfortextras. Genau das sind diese ganzen Effizienzprotypen nämlich.
Verträgt sich null mit unserem Komfort- und Sicherheitsanspruch, geschweige denn mit irgendwelchen gesetzlichen Vorgaben in diese Richtung. Und aus dem Grund ist das Ganze für Straßenautos auch einfach zu ineffizient. Und ob sich der ganze Zinnober für das bisschen Erhaltungsladung lohnt? Vor allem weil man bedenken muss das so eine Solarzelle auch nicht auf Bäumen wächst. Das dürfte die Produktionskosten und damit den Endpreis wieder ordentlich in die Höhe treiben.
Dazu noch das Thema Vandalismus. Mich würde nicht wundern wenn irgendein gelangweilter Kevin nachts mal schön auf die Solarplatten draufkloppt, einfach weil er es lustig findet. Dann dürfte auch dazu kommen das die Solarmodule gereinigt werden müssen um Ihre volle Effizienz zu entfalten. Ich sehe schon die ganzen Laternenparker vor mir die Ihr Auto eh nie putzen. Da kann man es auch gleich sein lassen, weil der Aufwand in keinem Verhältnis zum Nutzen steht.
Der Gedanke das man so ein Auto nur mit der Zelle fahren/laden kann ist ja verlockend, aber leider nicht praktikabel.
23.08.2022 08:00 |
Schwarzwald4motion
an was denkst du? Die Zeiten sind schon lange vorbei.
Die exponentielle Fallrate der Solarzellenpreise lässt hoffen, Die Forschung tut ein übriges.
Ein temporäres Problem, sonst gäbe es auch kein metallic Lack.
Darum geht es nicht, sondern um die Ersparnis während der gesamten Laufleistung und nebenbei die ungenutzte Fläche für ein energiehungriges Gefährt nicht brach liegen zu lassen.
Jeden Tag ~1kW Sind nach 15 Jahren auch über 5000 kW, Da kann ein Ventilator lange mitlaufen.
23.08.2022 08:16 |
notting
Dafür haben die viel Staub, der die Leistung der PV verringert. Außerdem frage ich mich wie lange es dauert bis dort BEV akzeptiert werden, weil die auch ihre Werkstätten umstellen müssten.
... und Tiefgarage/Parkhaus, Carport, unter Bäumen und in schmalen Häuserschluchten wo die Sonne nicht so gut hinkommt...
Und was ist, wenn das Auto wg. Urlaub 1-2 Wochen rumsteht und deswegen der Akku zu voll wird? ;-)
Die werden auch von sauberen Autos ausgehen, ist aber nicht immer der Fall bzw. würde Zusatzkosten verursachen, zumindest was mein Auto-Wasch-Verhalten angeht.
Außerdem wird man im Winter dann eher wenig fahren können, selbst wenn draußen geparkt und kein Schnee drauf liegt.
Die wird IMHO bald runtergehen, weil größeres Angebot an BEV-/Ladesäulen-Besitzern die ihre THG-Quote verkaufen und weniger Nachfrage an der THG-Quote, weil durch immer mehr BEV-/Ladesäulen-Besitzer immer weniger getankt wird.
Mein Grundversorger verlangt bei Neukunden ab demnächst ca. 0,50EUR/kWh _zzgl._ Grundgebühr. Wenn man aus den div. Preisvergleichsseiten den veralteten Müll raussortiert (immer auf der Stromanbieter-Webseite gegenchecken!), wird's wohl nicht viel billiger.
Meine letzten beiden Mietwägen der Golf-Klasse aus dem VAG-Konzern haben auf der Langstrecke ca. 6l/100km Benzin gebraucht.
... weil es mehrfach größere Austauschaktionen am Antriebsstrang gab...
Ein Thema hast du überhaupt nicht angesprochen: Selbst jeder Parkrempler und auch Hagelschäden dürften massiv höhere Kosten verursachen, entweder beim Verursacher oder sonst bei dir.
Ob das das bisschen gewonnener Strom wert ist?!
notting
23.08.2022 09:00 |
Schwarzwald4motion
Die verbauten Polymer-Solarmodule sind leicht robust und billiger als die üblichen Module, Parkrempler sollten die wegstecken können.
Im übrigen spart man sich ein Presswerkzeug und die Lackierung, also ein Sturm im Wasserglas.
23.08.2022 09:12 |
Woeufu
Ja und was wenn ich nach dem Laden vergesse rechtzeitig den Stecker zu ziehen?
Wo ist der Facepalm-Smiley?
Grundsätzlich wehren sich Solarzellen gegen den Einbau im Auto, weil das statisch bedingt lieber doppelt gekrümmte Flächen hat. Andererseits ist es eine Schande soviel Fläche zu verschenken. Wenn in Deutschland 67 Millionen Autos rumstehen und dabei 670km² teures Bauland zuparken (Wert 130 Milliarden €) - ok ich schweife ab - und wir nur je 2m² (Motorhaube und Dach) nutzen dann sind das eine mittlere Leistung von 4.2GW. Das reicht für ein paar Kohlekraftwerke abzustellen.
23.08.2022 10:57 |
Dynamix
Zugegeben, etwas überspitzt formuliert aber genau an sowas dachte ich. Und ich denke wir sind noch nicht soweit das man sowas auf ein handelsübliches Auto übertragen kann, welches deutlich mehr wiegt, einen deutlich schlechteren Luftwiderstand hat und eben noch gewisse Anforderungen an Komfort und Sicherheit bieten soll.
Tjoa, im Grunde das gleiche wie bei der Batterietechnik. Man hofft seit Jahren auf die Superbatterie, die alle Probleme der E-Mobilität löst. Man darf gespannt sein ob bzw. wann sowas kommt.
Wobei es schon ein Unterschied ist. Ein Kratzer im Lack schränkt maximal das ästhetische Empfinden ein. Ne kaputte Solarzelle schränkt die Funktion dann aber schon merklich ein.
Joa, aber mir kommt es oft so vor als genau das die Erwartungshaltung ist wenn es um das Thema Auto + Solarzelle geht oder das sich damit zumindest der Akku quasi über Tag von selbst lädt. Soweit ist man da noch lange nicht, es ist auch fraglich ob man je soweit sein wird. Und zu der Beispielrechnung: Dafür müssten dann die entsprechenden Voraussetzungen erst einmal gegeben sein. Wer sein Auto dann tagsüber in der Firmengarage parkt und dann abends unter der Laterne wird da nicht viel holen. Wer eine Garage hat dürfte wohl eher über die Steckdose laden bzw. im besten Fall eine eigene PV-Anlage mit einem Puffer haben.
Ich denke einfach das die Idee, Stand heute, nicht mehr ist als eine nette Spielerei weil man damit nicht wirklich nennenswert Reichweite rausholt. Dazu muss sich das Ganze dann auch in der Realität bewähren. Theoretische Zahlenspiele schön und gut, aber die Realität zeigt das es genug Faktoren gibt die einem die die tolle Rechnung ziemlich verhageln können. Der größte Unsicherheitsfaktor bei dem Thema dürfte da wohl der Nutzer sein
23.08.2022 11:48 |
egalwat2010
Die Solarpaneels auf dem Hausdach, wer putzt diese denn?
Vandalen zerstören auch lieber LUXUS-Kutschen, Neid und Dummheit ist der Hauptgrund.
Ob die Mehrheit sich unseren heutigen Luxus noch lange leisten kann, ist eine andere Frage.
Meine Eltern hatten nie ein Auto.
Es kommen Zeiten, wo das Auto nur zum Fortbewegen genutzt werden wird. Rentabel sind die Autos von heute auch nicht.
Ein Ökonomie-Professor sagte zum Abschluss zu seinen Studenten: Wenn einer von euch mir nächstes Jahr sein neues Auto zeigen will, soll er bitte sein Diplom abgeben, denn er nichts von Ökonomie verstanden.
23.08.2022 12:02 |
Dynamix
Je nach Anlage macht das durchaus Sinn! Hat auch wieder was mit dem Neigungswinkel und so weiter zutun, aber das führt zu weit. Mal davon ab: Du wirst bei einem Auto die Paneele irgendwie in die Karosserie integrieren müssen. Eine Art Solarspoiler wird sich da niemand montieren nur damit die Neigung passt. Lässt sich also schlecht vergleichen. Und gerade bei Autos, wo sich ja das Dach anbietet, ist das Thema Verschmutzung noch einmal ein anderes weil sich der Dreck durch die fehlende Neigung nur schlecht durch Regenwasser abwaschen lässt. Da müsste man also regelmäßig ran, gerade weil das Ganze ja nur im kleinen Maßstab funktioniert und dann den ohnehin schon winzigen Ertrag noch einmal spürbar schmälert.
Oder gelangweilte Jugendliche, höhere Gewalt und und und. Ich hab auch schon oft genug gesehen das man sich an älteren Autos vergriffen hat. Da ging es einfach nur um die Lust am kaputtmachen. Nicht umsonst leidet der öffentliche Nahverkehr unter dem gleichen Problem und da werden auch ältere Züge kaputt gemacht, beschmiert und so weiter. Es ist nicht immer der linke Mob, welcher durch Luxusviertel zieht und jeden Porsche SUV anzündet der nicht bei 3 in der Garage verschwunden ist.
23.08.2022 12:07 |
notting
In einem gewissen Neigungsbereich (IIRC was in der Größenordnung 15-60°) ist der Selbstreinigungseffekt wenn's z. B. drüberregnet ausreichend hoch. Solche Winkel hat man am Auto i.d.R. nur an der Front- und Heckscheibe, wo man aber keine Solarzellen haben will ;-)
Zudem sehe ich wenn's in der Nacht geschneit hat auch genügend Autos, die mit einigen cm Schnee auf dem Dach herumfahren
Außerdem ist die PV-Anlage auf einem Hausdach meist so ausgerichtet, wie sich der Eigentümer am meisten Ertrag verspricht. Bei Auto-Parkplätzen hat man oft nicht viel Auswahl...
Wieso sagt er das nicht auch über alle anderen Hobbys? Mal abgesehen davon können Vielfahrer mit einem BEV die viel daheim laden können (insb. bei eigener PV auf dem Dach) unterm Strich durchaus günstiger fahren als mit einem Verbrenner. Nur gibt's BEV noch nicht so lange und der Gebrauchtmarkt ist aktuell auch sehr angespannt und es gibt noch BEV-Förderung...
notting
23.08.2022 15:51 |
Tagessuppe
Wer hier ständig von Afrika schreibt hat scheinbar keine Ahnung wie der Wirkungsgrad von Solarzellen mit zunehmender Temperatur schrumpft.
23.08.2022 15:54 |
PIPD black
Ein Auto mit Solarzellenpower zu betreiben, ist genauso sinnvoll, wie es mit Windkraft (Segel) betreiben zu wollen. Funktioniert zwar ab und zu aber nie dauerhaft.
Wollte man nicht sogar Schiffe auf den Weltmeeren wieder unter Segel bzw. Drachen fahren lassen?
23.08.2022 15:59 |
Alexander67
Funktioniert auch.
Also im Prinzip.
Ob sich so etwas im professionellen Bereich noch einmal durchsetzen wird?
Ausschließen würde ich es nicht.
23.08.2022 21:39 |
jennss
Ja, ist unterschiedlich und Glückssache, wie die Sonne zum Dach steht. Die Fläche ist wohl etwa so groß wie ein Balkonkraftwerk (200 bis 600 Watt peak). Der große Vorteil beim Auto ist aber, dass der Speicher direkt dranhängt und zwar ein großer, aus dem man den Strom direkt wieder verbrauchen kann. Mit Speicher lässt sich Sonnenenergie viel besser nutzen als ohne.
j.
23.08.2022 21:55 |
jennss
Genau dieses Gegenargument habe ich schon erwartet
. Deswegen schrieb ich den Artikel auch. Ich habe in der Idee anfangs auch nicht viel Sinn gesehen, aber das sehe ich jetzt anders, nämlich zielgruppenorientiert (für Wenigfahrer ohne häusliche Lademöglichkeit eine gute Lösung). Und prinzipiell ist es gut, wenn nicht so viel Energie aus dem Netz gezogen werden muss, sondern selbst erzeugt wird. Im Gegensatz zum Balkonkraftwerk muss man die Solarzellen auf dem Auto sicher nicht anmelden.
Zum einen geht es m.E. nicht nur um die Kosten, sondern auch darum, dass es praktisch ist, wenn sich das Auto selbst wieder auflädt. Zum anderen denke ich durchaus, dass es sich in vielen Fällen auch finanziell lohnen kann. Wenn die 112 km pro Woche aus den Solarzellen, die Sono im Jahresschnitt angibt, stimmen, ist das doch super.
Am liebsten würde ich mir das Dach von unserem ID.3 mit Solarzellen folieren lassen (ist eh schon schwarz), wenn man die Energie denn in den Akku bekäme.
Wieso? Wo ist da ein Widerspruch?
Ineffizient bedeutet, dass man zu wenig Energie rausbekommt von der, die man reingesteckt hat. Das glaube ich niemals. Die Zellen werden im Laufe des Lebens sicher mehr Energie rausholen, als sie in der Produktion verbraucht haben.
Nicht vergessen, dass die Solaranlage auf dem Auto den Werterhalt verbessert. Das ist insbesondere interessant, wenn das Auto alt wird. Dann fährt es sehr günstig.
Solarzellen auf dem Hausdach werden nicht gereinigt, im Gegensatz zum Auto, das man ja zeitweise durch die Waschanlage fährt.
Es ist auf jeden Fall nicht unpraktikabel, weil es keine Nachteile im Alltag hat. Leider ist nur die Autofarbe nicht mehr so frei.
j.
23.08.2022 22:07 |
jennss
Man kann es ja recht leer stehen lassen. Dann dauert es vielleicht 3-4 Wochen bis es voll ist. Und ich schrieb ja schon, dass da hoffentlich eine einstellbare Ladegrenze in der Software ist. Ich lade unseren ID.3 auch fast nur bis 80%. Über die App könnte man die Ladegrenze auch verstellen (wie beim ID.3).
Es bringt trotzdem etwas. Solarzellen werden wohl so gut wie nie gewaschen, egal, wo aufgestellt.
Hat auch nicht so direkt mit der Solarenergie zu tun.
Ja, dann sparen die Solarzellen noch mehr Geld
. Bei uns wird auch bald auf 37 Ct. erhöht. Gas wird auch noch teurer. Ist 'ne echte Energiekrise. Solarzellen lohnen sich immer mehr.
Der ist auch nicht so hoch wie der Sono
.
Wenn es wirklich 5000 km jedes Jahr sind, ist das nicht so wenig. Ich kann das nicht einschätzen, was die Reparatur bei den Solarzellen kostet. So teuer soll das aber nicht mehr sein.
j.
24.08.2022 08:20 |
Brot-Herr
Das Solardach meines Prius 3 betreibt zwar "nur" die Lüftung, kann aber mit ein paar Handgriffen auch zum Laden des Akkus benutzt werden. Schon das mit der Lüftung und der fernbedienbaren Klima finde ich sehr praktisch. Das Auto steht ab mittags in der prallen Sonne und wenn ich dann weniger oder sogar kaum noch selbst Energie zuführen müßte (Tanken oder bei BEV oder PHEV Steckdose), wäre das schon nicht schlecht.
24.08.2022 08:30 |
Schwarzwald4motion
Ja das ist so eine emotionale Sperre, für Standklima mit CO2 Erzeugten Strom Bezahlen will mal nicht so schnell.
Unter den Solar Voraussetzungen lässt man viel leichter mal laufen.
24.08.2022 10:30 |
Oberarzt
Den ersten Leaf gabs ja vor über 10 Jahren in der hohen Ausstattung auch mal mit einem kleinen 5 Watt-Solarspoiler, der die 12V-Bleibatterie lud. Es hieß "Erhaltungsladung sei besser als gar keine Ladung".
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Alle bisherigen "größeren" Solar-Geschichten an Autodächern, Hauben und Flanken waren nur irgendwelchen ineffizienten Tüfteleien & Pionier-Experimenten zuzuordnen. Von Gags bis zwanghaft ersuchten, dysfunktionalen Ladehilfen.
Grund war, dass die bisherige PV-Technik nur bei direkter Sonne funktionierte und auch noch im richtigen Winkel direkt zur Sonne stehen musste. Kommt die Sonne schräg, sinds schon -30 bis -50 % weniger PV-Leistung.
Bei Wolken, trüben Himmeln oder auch nur einem ordentlichen Vogelschiss oder Laubblatt auf dem Modul war die Stromleitung im Panel unterbrochen und 0-Watt-tot.
Erst seit kurzer Zeit gibt es entsprechende PV-Module, die auch tagsüber durch Aufnahmefähigkeit von Blaulicht bei heller Bewölkung funktionieren und im Schatten technisch geboostet werden können (vorwiegend für die "dunklen" skandinavischen Länder u. dortigen Gebäude entwickelt und im Einsatz.)
Ebenso hat sich die Zellleistung i. Vgl. zu vor 10 Jahren verdoppelt u. verdreifacht.
(Ein Hausdach-PV-Modul leistete vor 10 Jahren 200-240 Watt, heute ca. 380-550 Watt.)
So kann man vielleicht verstehen, dass alle bisherigen Solarsachen an Autos wirklich nur Liebhabereien waren, wie eben zig anderes nicht benötigtes Zubehör wie besonderer Lack, schickere Felgen u. Soundanlagen für je +1000,- € usw.
Da fragte sich auch nie jemand, ob der Metalliclack wegen seiner 800 € schnittiger durch den Wind pfeift...
Hier & da zahlen die Leute spendierfreudig hohes Aufgeld für lediglich schwarz angemalte Autodächer, "Roof Pack" bei VW, oder +400,- beim Astra - völlig ohne Funktion...
Ich geh davon aus, dass sich die neuen, weit effizienteren Photovoltaik-Techniken i.L.d. Zeit an allen Akkuautos befinden. In der Übergangsphase gegen lukratives Preislisten-Aufgeld und herstellerseits toll beworben, danach dann obligatorisch.
Letztlich genügt es vollkommen, wenn das Auto stundenlang am Firmenparkplatz rumstehend ein paar wenige km dazubekommt.
Aus einer vielleicht zittrigen Restreichweite von 30-40 km werden dann 50-60 km, was die Schnappatmung dann wieder heilt.
Bei rein funktionalen Fortbewegungsmitteln wie NFZ u. allerlei Kastenwagen kann man eh kostengünstige Großserien-Stangenware draufknallen.
Egal ob zigtausende Paketdienste udgl. mit kleineren Radien, wo das Auto zweckmäßig & pragmatisch sein kann und emotionales Design keine Rolle spielt.
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24.08.2022 12:58 |
jennss
Freut mich, dass du auch eine positive Prognose hast. Viele hier sind ja noch recht kritisch, weil es noch keine echten Belege für den Erfolg gibt. Aber man muss bedenken: Solarzellen werden tendenziell billiger und die Software-Integration ist nur am Anfang viel Aufwand. Später dürfte der Aufpreis für ein Solardach und vielleicht auch eine Solar-Fronthaube relativ niedrig sein. Kombis haben Vorteile mit langem Dach. Man schaue sich mal die Preise für Balkonkraftwerke ohne Speicher an. Die sind nicht sehr teuer. Ich denke, es wird sich in vielen Fällen finanziell lohnen und wie schon geschrieben ist die Solartechnik für Wenigfahrer eine recht geniale Lösung. Und das Stromnetz wird entlastet, was in der Menge der Fahrzeuge vielleicht nicht unbedeutend sein könnte. Ich kann mir sogar vorstellen, dass irgendwann Solarzellen auf Autos Pflicht werden.
j.
24.08.2022 15:01 |
Oberarzt
Preislich kanns jedoch weiterhin nur in die steigende Richtung gehn, wie schon immer, da wir ja nicht in einem System der Stagnation, sondern des Wachstums leben.
Unser Solar-Elektriker teilte mir vor paar Tagen mit, dass sich sein EK der PV-Module von rund 125,- nun auf 225,- erhöht hat. Logischerweise wird er noch weiter steigen, wenn man sich die bundes- europa-, u. weltweiten PV-Vorhaben (Freiflächen & Gebäude) mit zigtausenden km² PV-Verbau, vor Augen führt.
Die weltweite Nachfrage nach PV steigt ja exponentiell (Nachfrage immer höher als Angebot) und das kleine Ländchen BRD ist nicht in der Position, Forderungen an China u. USA als Rohstoffeigner zu stellen...
In den heutigen Tageszeitungen wieder obligatorischer Wirtschafts-Artikel, wie die BRD hinsichtl. Rohstoffe die komplette A-Karte gezogen hat und den USA & China ausgeliefert ist.
https://www.hz.de/.../die-lange-liste-rarer-rohstoffe-66169773.html
Die KFZ-Preise betrachtet ist das aber egal. Wenn ein Kleinwagen (E-Corsa) eh inzwischen mindestens 35.000,- € kostet, E-Kompakte um 40-50 tsd €, wird das ganze Auto an für sich nicht davon abhängig sein, was Solar-Elemente an der Karosse kosten würden.
Und die Klientel "Etron, EQC, EV6-GT, i4-M & Co." wird sich durch bisschen Solar am Auto auch nicht vom Kauf abhalten lassen, wenn man eh 70-80 tsd € auf die Theke legt.
Tesla zeigt stets, wie es auch anders & einfacher geht.
https://...struktionspraxis.vogel.de/.../
https://efahrer.chip.de/.../...sla-baut-karosserien-ganz-anders_102857
Jetzt werden halt erstmals in der Geschichte auch unsere hochgestochenen BRD-KFZler gezwungen, Autos grundlegend anders & einfacher zu konstruieren, die alte verschwenderische KFZ-Verbrennerplattform aus den Köpfen zu schmeißen, um die ganzen Preissteigerungen zu kompensieren oder abzuschwächen.
24.08.2022 15:22 |
jennss
Mehr als 1000 € sollte ein Solardach nicht Aufpreis kosten. Ein 200 Watt-Panel kostet z.B. ca. 700 €. Und das bekäme man auf dem Autodach wohl in vielen Fällen nach nur einem Jahr schon wieder heraus, weil es direkt an Speicher und Verbraucher hängt, wodurch es optimal genutzt werden kann.
Btw.: Nach Abzug der Umweltprämie liegt ein Corsa-e in 2022 noch bei ca. 25000 €, in 2023 dann ein bisschen teurer.
j.
24.08.2022 15:52 |
LF-X
Ein guter Pries für PV-Moudle liegt bei ca. 50ct/W. Das 200W Panel sollte also eher um die 100,- EUR kosten. 700,- EUR wäre schon Abzocke, selbst wenn da ein Wechselrichter dabei wäre.
24.08.2022 15:53 |
jennss
Das wäre ja noch besser
, aber ein bisschen Drumherum kostet wohl auch immer etwas.
j.
24.08.2022 20:16 |
Andreas4
Sono soll erst einmal liefern und aufhören zu lafern, 2017 sollten die ersten Fahrzeuge an den Endkunden ausgeliefert werden und jetzt wird regelmäßig jeweils um Jahr für Jahr um ein Jahr verschoben.
Bevor das nicht passiert gehe ich davon aus, daß die Ernte von Solarenergie dieses Fahrzeugs in der Praxis dermassen mau ausfällt, daß die darauf verwendeten Ressourcen anders besser angelegt sind. Und das wäre ein Punkt der für mich nicht schönzureden ist, solange für weniger Geld und Material bessere Erträge zu haben sind, was soll der Unsinn dann?
Ausserdem muss das "idealerweise" möglichst stark der Sonne ausgesetzte Fahrzeug erst einmal klimatisiert werden um damit fahren zu können ohne den Hitzetod zu sterben. Ich bezweifle, daß dieser Umstand in bisherigen Rechnungen enthalten ist.
Dazu steht zu befürchten, daß ein Grossteil des Fahrzeuges nicht mehr dem dann aktuellen Standard entsprechen wird, wenn es dann wirklich einmal erhältlich sein sollte. Wie auch der E-Go, ein Fall einzig für blauäugige Idealisten.
25.08.2022 02:11 |
jennss
Tatsächlich erinnert manches bei Sono an Loremo. Dieses häufige Aufschieben der Produktion war ähnlich. Ich kann auch nicht einschätzen, ob Sono nun wirklich bald liefern wird. Mir geht es vielmehr um die Sache für sich. Solarzellen auf der Karosserie sind für einige Zielgruppen sehr ideal und das Auto ist mit dem angeschlossenen Speicher eine super Basis. Möglicherweise wäre ein externer Anschluss von weiteren Solarzellen ans Auto ganz praktisch, um z.B. auf dem Campingplatz Strom aus aufgestellten Panels zu erzeugen oder von solchen auf dem Hausdach zuhause. Ich sehe auf jeden Fall einiges Potential und hoffe, dass die Technik in Autos auf die passende Zielgruppe zugeschnitten wird.
j.
25.08.2022 23:23 |
Swissbob
In der Schweiz kommt demnächst der Microlino https://automobilrevue.ch/2022/08/24/die-wunderkugel/
26.08.2022 11:50 |
flex-didi
mhmm, hab's nur überflogen. aber ist hier irgendwas an neuer erkenntnis zum sono-auto, was nicht schon seit jahren hier sich ansammelt(e) ?!
https://www.motor-talk.de/.../...rs-infos-u-testberichte-t5771518.html
26.08.2022 21:47 |
Alexander67
Und dann gibt es ja vermutlich sogar 2 in dem Design.
PS.
Den zweiten kann man anscheinend jetzt auch schon bestellen.
Wohl auch als Cabriolet.
https://evetta.com/de/
Da war/ist auch einmal ein Pickup geplant (gewesen?)!
26.08.2022 21:54 |
Swissbob
Mit komplett unterschiedlicher Technik, der Eidgenosse hat eine selbsttragende Karosserie und eine feststehende Lenksäule.
Deine Antwort auf "Zukunft und Zielgruppe einer Solar-Karosserie"