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Mon May 27 22:37:14 CEST 2013    |    fate_md    |    Kommentare (1)    |   Stichworte: 500, CB, Honda Motorrad

August 2012 schrieb der Maya Kalender, die ganze Welt bereitet sich auf ihren Untergang vor, ich plante die ersten Mopped Touren mit dem Weibchen als Sozia. Immer wieder hatte sie gefragt, ob ich sie nicht mal eine Runde mitnehmen kann. Hmm, nun gut. Ich muss ja da hinten nicht sitzen. Zu meiner Überraschung fand sie das ganze auch noch super, mir zwar einerseits total unverständlich - ich würde dort nicht freiwillig platznehmen - andererseit aber auch sehr recht. Sozius Platz super, ggf. mal selbst fahren? Niieee, neee, bloss nicht.

 

Ok, also step by step eine komplette Motorradkluft organisiert und über die Winterpause komplettiert, konnte es im März wieder losgehen, die Hornet durch die ersten Sonnenstrahlen scheuchen. Zu zweit. Selbst fahren? Ja nee, eher nicht.

 

Nachdem das Wetter dann auch mal länger mitspielte, kamen einige Touren zusammen, incl. ersten Abstechern in den Harz. Für mich als Fahrer ein Riesenspaß, für sie als Sozia scheinbar auch. Aber mal selbst den Führerschein machen und so ein instabiles Einspurkonstrukt pilotieren? Naja...hmm...vielleicht. Irgendwann mal.

Als sie dann beim warten an der Waschbox nach einer Tour mal die Chance ergriff, war es schon fast um sie geschehen. Sie nahm auf dem Fahresitz der Hornet platz und der Blick sagte direkt: "jap, das will ich auch". Allerdings müsste es für ein sicheres fahren etwas kleineres sein als die Hornet, sonst sind die Tentakel zu kurz um sicheren Stand zu gewährleisten. Und gerade beim Einstieg würde dies sonst unnötige Unsicherheiten in die ganze Geschichte bringen.

 

Also mal ein wenig in den üblichen Onlineportalen gestöbert nach verfügbaren Angeboten, damit man mal probesitzen könnte. In die engere Auswahl der Suchmaske kamen Suzuki GS500, Kawasaki ER 5, Honda CB500, Kawasaki GPZ500 und aufgrund ihrer häufigen Verfügbarkeit auch die Yamaha XJ600. Und eine ebensolche wurde dann auch Objekt einer Besichtigung. Schwarz, als S Modell mit Halbverkleidung und von einem Mittvierziger Häuslebauer. Soweit ganz passable Voraussetzungen. Höhe passte, der optische Zustand von Maschine und Verschleissteilen ebenfalls, Reifen hinten war runter, nun gut, verschmerzbar. Sah insgesamt aber alles schon ganz gut aus, bis zu dem Moment wo die Maschine angeworfen wurde. Zwar kam sie ganz schnuckelig und ohne murren, visualisierte den laufenden Motor aber auch direkt durch solide Rauchentwicklung und etwas tropfendes Öl im Bereich der beiden mittleres Zylinder. Womöglich nur ein billige defekte Dichtung, vielleicht aber auch mehr und der eigentliche Grund für den Verkauf? Mir war es zu riskant das rauszukriegen, also sind wir wieder abgezogen.

 

Dann kam mit einer über's Hornet Forum organisierten Ausfahrt der letzte Tropfen in den Trog. Mehrere Bikes, nette Leute und schönstes Tourenwetter brachten einen echt schönen Tag mit sich und sie war nun engültig angefixt. Genau das, das will sie auch.

Also wurden abends auf der heimischen Couch mal wieder die bekannten Portale durchforstet und siehe da, eine CB500 in relativer Nähe zur Couch. Die Daten klangen gut, neuer Service, neue Kette, neue Reifen aber noch abgemeldet, Vorbesitzer BJ '66, 10 Jahre in seinem Besitz . Also per Telefon eine Besichtigung für den nächsten Vormittag organisiert und nach dem Frühstück ab ins Auto. Dörfliche Umgebung, große Lagerhalle für alles mögliche Gefährt, mittenbei eine kleine schüchterne CB500. Der erste Eindruck hätte verschrecken können, da sie zum Teil zerlegt war und scheinbar mangels Abdeckung ordentlich Staub angesetzt hatte. Da ich das Problem aus meiner eigenen Halle aber kannte, wurde sie nach positiv verlaufener Sitzprobe trotzdem beäugt. Reifen und Kette waren tatsächlich nagelneu und der demontierte Tank nebst Seitenverkleidungen erklärte sich recht simpel. Die - wohl noch erste - Benzinleitung war rissig geworden, somit kleckerte das Benzin fröhlich raus. Also wurde mit ein bissl Bastelei und einer Spritflasche ein Tank gebaut und die CB zum Leben erweckt. Schnurrt völlig problemlos. Alles funktioniert so wie es soll. Naja, fast alles. Bremse vorne muss entlüftet werden, da ein neuer Sattel montiert wurde.

Nun gut, liess mich zwar etwas skeptisch werden, aber nach kurzer Recherche was im Zweifelsfall eine intakte Bremsanlage für vorn kosten würde, waren wir bereit das Risiko einzugehen. Also angezahlt und Papiere mitgenommen.

 

Die fehlende Bremskraft vorne verhinderte eine Überführung per Kurzzeitkennzeichen, somit wurde ein Kumpel aktiviert mit dem ich die kleine Sumse dann letzten Samstag Vormittag abholte, dieses mal sogar an einem Stück. Sah ja plötzlich aus wie ein Motorrad und nicht wie ein röhrender Stahlrahmen.

Das Weibchen wartete vorfreudig an der Halle und kam aus dem Strahlen kaum mehr raus, als wir das Mööp die Planke runterrollen liessen. Bezüglich der Optik waren wir uns direkt einig, dass diese "hübschen" Chromspiegel und die Scheibe da alsbald runter müssten, ebenso ist auch sie kein Fan von diesen Suppenschüssel Scheinwerfern, genau wie ich.

 

Sonntag nach dem Frühstück also mit Werkzeug, Taschenlampe und Bremsflüssigkeit bewaffnet zur Halle gefahren. Als erstes die Scheibe entfernt und Testweise den ehemalig an der Hornet montierten Doppelscheinwerfer angehalten. Wurde für gut befunden, wird da also sicher Einzug halten. Die Spiegel waren ratz fatz runter und gegen die optisch moderneren Pendants die noch bis zum Winter an der Hornet verweilten ersetzt. Sieht schon viel frischer aus so. Nächster Punkt auf der to do Liste war dann die Bremse vorn. Tja, was soll ich sagen. 15min und ein paar hundert Milliliter DOT 4 tat die genau was sie sollte. Keine Ahnung was die Jungs das vorher für Probleme mit hatten, jetzt tun die Stopper jedenfalls Dienst nach Vorschrift.

Bleibt also noch die Spritleitung. Ersatz hatten wir schon vor Abholung des Bikes besorgt. Das Ende zum Tank sieht man ja super, leider Gottes ist das andere Ende auf die Schnelle quasi unerreichbar. Genau zwischen beide Vergaser montiert und von allen Seiten verbaut. Zuguterletzt war die Sicherungsschelle so blöd nach hinten verdreht, dass man nichtmal mit einer laaaaaaangen Zange hätte hantieren können. Also Vergaser ausbauen. An sich kein Problem. Praktisch aber ggf. eben doch, wenn die Teile schon seit Anbeginn der menschlichen Zeitrechnung verbaut waren und auch nach lösen aller Schellen keinerlei Anschein machten, ihren gewohnten Arbeitsplatz zu verlassen. Wirklich Platz umd mal irgendwo anzusetzen hat man in so einem Gefährt naturgegeben ja leider auch nicht. Also schlussendlich gut eine Stunde geleuchtet, Schellen gelöst, gerüttel und gehebelt, verzweifelt, geflucht und schlussendlich doch gewonnen. Um dann innerhalb 5s einen neuen Schlauch aufstecken zu können :D Naja, wenn er wieder solange hält, solls mir egal sein.

 

Die nächsten Arbeitseinsätze bringen dann also den Wiederzusammenbau der Vergaseranlage (ich hatte einfach keinen Bock mehr auf das Gefummel) und ein paar Putzarbeiten mit sich, dann kann sie auf dem Hof mal ihre ersten Grundfahrübungen absolvieren.

Über den Winter werden dann noch ein paar kleinere LED Blinker und eine Stahlflexbremsleitung nebst EBC Greenstuff belägen Einzug halten um dann im nächsten Frühjahr startklar für die ersten Touren zu sein. Ich bin gespannt, sie noch mehr.


Mon Jan 28 15:13:21 CET 2013    |    fate_md    |    Kommentare (10)    |   Stichworte: 600, CB, Honda Motorrad

Das Ende kommt. Immer.

 

Jede noch so schöne Zeit ist irgendwann vorbei. Dann diktiert der Bruchstrich die weitere Zweisamkeit.

Gemeinsame Ausflüge? Ab jetzt nicht mehr.

Sonnenuntergang am Flussufer oder den Duft von Wald gemeinsam genießen? Vorbei!

Ja es war meine Schuld. Die Entscheidung war sehr rational. Es ging nur um´s Geld...

 

 

 

In den ersten Tagen und Wochen nach dem vorbestimmten Ende war das somit auch alles kein Problem.

Die Tage werden kürzer, man organisiert die Freizeit und die Wochenenden etwas um und schon tut alles nicht mehr so weh.

War ja auch vernünftig so. Ja.

 

 

 

 

Der Dezember klopft. Die Republik reist vermehrt auf Winterreifen, die Menschen sind im Vorweihnachtssress. Das Fest der Liebe naht.

Glaubt man gar nicht, wenn man in die genervten Gesichter schaut. Die gucken alle wie "jedes Jahr der selbe Scheiss", "lass es schnell vorbeigehen" und "ey was guckste du so blöd, Arscheloch".

Mir egal, ich hab zu tun, da geht die Zeit rum und man hat keine Zeit zum grübeln oder schmachten.

 

 

 

Die Sommerromanze verstaubt. Gedanklich. Zum Schutz ist eine Plane drüber.

 

 

 

Die letzten Tage vor Weihnachten. Das Chaos hat seinen Höhepunkt erreicht. Ich beobachte meine meine Mitmenschen und wundere mich regelmässig, dass nicht der letzte kleine Tropfen Stress das Gefäss der Genervtheit zum überlaufen und die ganze Bevölkerung zur kollektiven Massenschlägerei bringt. Ich glaub manchmal waren wir nur ganz ganz knapp davor...

 

 

 

 

 

Weihnachten. Wendepunkt. Aller Stress kehrt sich 180° und manifestiert sich in großen Familienzusammenkünften. Kiloweise Emotionen und viele Leute die man lange nicht gesehen hat. Oftmals ist die Dosis zu hoch, womit wir wieder kurz vor der kollektiven Massenschlägerei wären. Aber egal, alles lenkt irgendwie ab und irgendwie hat jede noch so angespannte Situation etwas Humor inne.

Komik ist Tragik in Spiegelschrift.

 

 

 

 

 

Der Jahreswechsel nähert sich. Deutschland friert. Das hilft, das drückt die Sehnsucht.

Es wird laut und bunt. Nüchterne Chemie färbt den Himmel mit Emotionssprenkeln.

Man stößt aufs neue Jahr an. Ich stoße auf die Halbzeit an.

Beim Neujahrsspaziergang frieren mir fast die Ohren ab und der vernünftige Teil meine Hirnglibbers bestätigt mir: die Entscheidung war gut, die Vernunft siegt, passt schon alles so. Kann ich so hinnehmen.

 

 

 

 

Es wird Januar, die Zeit plätschert dahin, konstante Schneedecken animieren zu Blödsinn mit gefrorenem Wasser und lassen den Sommer vergessen.

 

Bis heute früh.

Ok, man darf nicht auf die Straßen sehen, die sind noch immer schneeweiß bis matschbraun und irgendwie gar nicht einladend.

Aber der Himmel...

Keine Wolke...

Sonnenschein...

Sieht sogar so aus als würde es warm sein...

 

Da ist es! Herzklopfen.

Noch 31 Tage...

 


Tue Dec 11 15:46:53 CET 2012    |    fate_md    |    Kommentare (1)

Mit dem Windexplorer durch Australien

 

Der Rekord ist schon weit über ein Jahr her, trotzdem haben wohl bisher sehr wenige überhaupt davon gehört.

 

Im Frühjahr 2011 durchquerten die beiden Fahrer Stefan Simmerer und Dirk Gion mit einem Versuchsfahrzeug entwickelt von Evonik den australischen Kontinent. Angetrieben von einem Elektromotor der im Idealfall über Nacht seine Stromspender mittels eines im Fahrzeug transportierten Windrads wieder aufgeladen bekommt. Bei günstiger Witterung (gemässigter Wind) durfte sogar der E-Motor Ruhepause halten und das Vehikel wurde von einem großen Lenkdrachen bewegt.

Lediglich bei Windstille und für die ersten Abstimmungen musste Strom aus der Steckdose "getankt" werden, für die gesamte Strecke von fast 5000km von Albany nach Sydney waren hier aber nur etwa 10€ fällig, also der Gegenwert von etwa 2-3 Cappuccino...

 

 

Zugegeben, die Umsetzung und einige Detaillösungen sind extrem und nur sehr sehr bedingt alltagstauglich, trotzdem oder gerade deswegen aber nicht weniger interessant. Unkonventionelle Lösungen erfordern Querdenker und einen mutigen, der den ersten Schritt wagt. Mal sehen ob Golf 9 oder 10 nicht vielleicht mit einem 30m Lenkdrachen oder integriertem Windrad bestellbar sind....

 

Wer etwas mehr lesen und bunte Bilder gucken möchte:

 

www.wind-explorer.de

 

Zitat:

Originaltext der Website:

Strecke:

 

etwa 4.800 km quer durch den Australischen Kontinent von Albany (südwestlichster Punkt Australiens) bis Sydney

 

ca. 2.100 km mit Strom aus der „Steckdose“ ?zur technischen Abstimmung der Fahrzeug-Komponenten und wg. Wetterkapriolen aufgrund des Orkans über Australien (Ruhe nach dem Sturm).

 

ca. 2.280 km mit Windstrom

 

ca. 420 KM mit Kite (Lenkdrachen)

 

Für die 2.100 KM mit Steckdosenstrom hat das Fahrzeug 42kWh aus dem australischen Netz „getankt“. Bei einem Preis von 0,24€ pro kWh macht das 10,08€ für die Durchquerung des Kontinents. Bei 0,23€ pro kWh Kosten von 9,66€.


Sun Oct 14 20:37:14 CEST 2012    |    fate_md    |    Kommentare (1)

Alle Arbeiten geschehen auf eigene Gefahr!

 

Dieser Blog beschreibt die Arbeiten zum wechseln der Fahrwerksfedern der Hinterachse bei der Mercedes A-Klasse Typ W168.

 

 

Benötigtes Werkzeug:

-Radmutterschlüssel oder Schlagschrauber

-Wagenheber & Sicherungsbock

-2x Schlüssel oder Nuss SW 18

 

Zeitaufwand:

ca. 20-30min pro Seite

 

Schwierigkeitsgrad:

einfach

 

Problemstellung:

Feder an der Hinterachse gebrochen und oder Federteller korrodiert / zerstört.

 

Ersatzteile:

2x Fahrwerksfeder hinten (Aftermarket, ca. 35€)

2x Federteller Teilenummer A 168320187

2x Gummiauflage Teilenummer A 1683250084

Federteller und Gummiauflagen zusammen knapp 20€ direkt bei Mercedes

 

Fahrzeug aufbocken und sichern, Rad abnehmen.

Untere Befestigungsschraube vom Stoßfämpfer lösen (2x SW18).

Achskörper nach unten drücken, Feder und -teller sowie Gummiauflage entnehmen.

Kunststoffschutzschlauch der alten Feder auf die neue Feder umbauen, viel WD40 und eine Gripzange helfen da gut.

Gummiauflage und Federteller auf den Achskörper auflegen, eine Vertiefung Richtung Fahrzzeugfront gibt die Einbauposition vor.

Feder in den oberen Federteller einsetzen, dann auf den unteren Federteller positionieren.

Achskörper mit Wagenheber anheben bis das Befestigungsloch wieder in einer Flucht mit dem Stoßdämpferbefestigungsauge ist, Schraube einsetzen und festziehen.

Rad montieren, Fahrzeug ablassen, Radschrauben auf korrektes Drehmoment prüfen.

 

 

Viel Spaß!


Wed Sep 05 18:27:36 CEST 2012    |    fate_md    |    Kommentare (17)

Salute,

 

ich war eben die Hornisse wieder etwas spazieren tragen, weil das Wetter doch noch ganz gut war. Naja...blöde Zeit, falsche location. Man steht ständig im Stau vom Feierabendverkehr. Nun gut, lächeln und winken. Freundlicherweise wurde mir das heute mal wieder extrem erleichtert. Irgendwann innerstädtisch nahm mir ein rotes Golf Cabrio so halbwegs die Vorfahrt. Es war noch nicht kritisch eng, aber so richtig freundlich war´s auch nicht mehr. Naja, immerhin gab er Kette, damit ich nicht noch ganz arg bremsen muss. Reichlich Kette. Direkt auf die Ampelschlange zu. Nanu... was macht er denn? Quiiiiiieeeeetsch.... Ahhh, er hat die Ampelschlange entdeckt, helles Köpfchen.

 

 

Da standen wir also nun in trauter Zweisamkeit im Stau, er in seinem Erdbeerkörbchen und ich in Lederkombi und schwitzte. Egal, genug Zeit den Bösewicht mal zu beäugen. Mitte 20, coole Pornosonnenbrille, durchschnittlicher Musikgeschmack - er war so freundlich mich selbst unterm Helm daran teilhaben zu lassen - und irgendwie äusserst nervös. Mir boogy, er ist ja vor mir, kann ja nicht viel passieren. Unsere orangenen STVO Strobos links leuchteten fröhlich vor sich hin und lauerten darauf, dass die Lichtorgel da vorn grün vor Neid wurde.

 

 

 

Erste Grünphase, irgendwer von den Blechmongos pennt, es kommen doch tatsächlich aufregende zwei Autos als Linksabbieger weg. Hindert unseren Obstkorbracer aber keineswegs daran, die entstandene, bestimmt fast 15m große Lücke mit sattem Reifenquietschen, Vollgas und einer folgenden Vollbremsung zu kompensieren. Ich geb´ der Nisse im Leerlauf einen Schubs mit den Füßen und schließe grinsend auf.

 

 

 

 

Zweite Grünphase, die Blechlawine bewegt sich, der Feierabend Schumi wittert schon sein Glück, ein Golf hat einen gut hörbaren Drehzahlbegrenzer. Ich glaube zumindest, dass es das war, was er verdeutlichen wollte. Oder er hat Epilepsie im Fuß, kann auch sein.

Viel Gegenverkehr, vorm Race Rooky wird rot. Das Leben ist schon eins der härtesten, nicht dein Tag heute. Meiner auch nicht, ich steh ja immer noch hinter ihm und schwitze. Aber grinse permanent. Langsam glaub ich, dass ihn das anstinkt. Zumindest guckt er immer mal angepisst in den Spiegel. Oder er war verängstigt, dass da noch jemand in seinem Auto saß, weiss ich net, Katzen schnallen das ja auch nie.

 

 

 

Der Countdown läuft, es nähert sich Grünphase drei, den kurzen Drehzahlhuster beim aufleuchten des Rechtsabbiegergrünpfeils ignoriere ich gekonnt, kann ja jedem mal passieren. Grün! Kacke. Das kam jetzt unerwartet. Zumindest für ihn. Motor heult - ja das kennen wir ja nun schon. Momentn. Wasn hier los? Ahhhh. Try again. Diesmal mit eingelegtem Gang, macht sich doch viel besser. Es quietscht mal wieder solide aber Röhrl Junior kneift. Der böse Gegenverkehr bewegt sich auch schon, da kann man ja nicht mehr cool vorher rumziehen. Tja Burschi, verbockt. Mit 2km/h rollere ich hinter ihn. Grinsend.

Gegenverkehr durch, Straße frei, abbiegen. Ja man ahnt es. Mit quietschenden Rädern, logisch. Nur doof dass son Linienbus immer ziemlich genau 50km/h fährt. Ich sag´s ja, nicht dein Tag Burschi.

 

 

 

Durch den nächsten Ampelstau wuseln wir uns in gewohnter Manier, wollen aber beide geradeaus, ab auf den Stadtring und dann endlich raus aus dem Innenstadtblechknäuel. Ringauffahrt, ein Golf am Ende seiner Leistungsbereitschaft, aber er darf eh direkt wieder verschnaufen, Spurzusammenlegung wegen Baustelle. Wild bremsend schiebt er sich in die Blechlawine. Entspannt grinsend rollere ich dran vorbei, Fahre bis zum Ende der zu verengenden Spur vor und reissverschliesse mich in den Feierabendverkehr. Ungefähr 10 Autos vorm Obstkorbtreiber. Ich sag´s ja, nicht dein Tag Burschi...


Wed Aug 29 00:06:55 CEST 2012    |    fate_md    |    Kommentare (10)

Lebenslänglich - was genau heisst das heutzutage noch?

 

 

 

Mittlerweile doch nur noch in Ausnahmefällen wirklich "ein Leben lang". Aber warum? Ist die Zeit zu schnelllebig geworden? Die Menschheit zu unstetig? Oder ist es eigentlich doch wider der Natur, Entscheidungen für "ein Leben lang" zu treffen. Inwieweit darf oder sollte die Wirtschaft mit diesen Kriterien spielen, sie beugen und verweichlichen, dürfen?

Wären Entscheidungen die uns tatsächlich ein Leben lang begleiten und beeinflussen ein Segen oder doch eher ein Fluch?

 

Im folgenden nur drei kleine Beispiele, wenn man etwas grübelt, findet man sicherlich noch viel mehr Fakten, die ein Leben lang gelten. Oder eben nicht.

 

Lebenslange Garantie...

Ein wirtschaftlich scheinbar minimal misslungener Angriff vom Opel Konzern, um an das Vertrauen der Käufer zu apellieren. Mittlerweile meines Wissens eh wieder aufgehoben, bedeutete Lebenslang in diesem Fall jedoch bis zu einer Fahrleistung von 160.000km. Bei gängigen 15tkm p.a. also gerade mal 11 Jahre. Für eine Garantie (die prozentuale Kostenübernahme seitens Opel war trotzdem laufleistungsabhängig) zwar augenscheinlich viel, aber von "ein Leben lang" doch noch weit weg. Ich möchte nicht nach 11 Jahren abtreten, nur weil die Wirtschaft das so festlegt...

 

 

 

 

 

 

 

Lebenslange Freiheitsstrafe...

...ohne gerichtliche Anerkennung der besonderen Schwere der Schuld, heisst im besten Fall, dass es nach 15 Jahren wieder täglich frische Luft und unvergitterte Fenster gibt. Moralisch wohl gut, für diejenigen die es betrifft. Die, die es früher mal betroffen hat, also die Ursachen für die Gitterfenster, würden das aber sicher ganz ganz anders sehen...

 

 

 

 

 

Bis das der Tod euch scheidet...

Eigentlich eine wirklich hässliche Formulierung, wenns kein Spaß mehr macht, sollte man also besser die Hocke machen. Sehen fast 50% der Ja-Sager anders und sagen irgendwann doch wieder nein. Im Durchschnitt halten somit alle Ehen 26,8 Jahre bei einem Durchnittsalter von 33 bzw. 38 Jahren bei Braut und Bräutigam. Rein mathematisch ist denen also kein langes Leben vergönnt...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie seht ihr das? Entscheidungen für´s Leben ja oder nein? Oder verkommt das ganze nur noch zum Werbebegriff?

 

[rp-online.de]

[opel.de]

[hoaxbusters.de]


Sun Aug 26 15:15:41 CEST 2012    |    fate_md    |    Kommentare (6)    |   Stichworte: 600, CB, Honda Motorrad

Sommer 2012, ich war dabei. Alle 4 Tage! :D

 

Nein, ich verfalle jetzt nicht in die typisch deutsche Meckermentalität, eigentlich passte es bis jetzt ja auch alles ganz gut. Und manchmal hat man halt auch etwas mehr Glück als nur "hmm, joar, passt scho". So wie zu unserer Moppedwoche Anfang August. Ein guter Freund von mir - leider ohne eigenes Bike - murmelte schon seit Saisonbeginn, dass er sich ja auch unbedingt mal wieder ein Raketoped ausleihen müsse und wir dann mal ein paar Tage fahren. Hmmm... joar klar, von mir aus gern. Wie das mit dem Alltag so ist, verstrich die Zeit fröhlich weiter und die Idee war zwar nicht vergessen, aber irgendwie in den Hintergrund gerückt.

 

Bis Anfang August. Das Telefon bimmelte... "was machstn nächste Woche?"..."joa, öhmmm....ähhh....gute Frage...Moment, ins Elektrogehirn gucken....ja sieht gut aus, was haste denn?"..."GSR 750"..."*grübel*....Wa? .....ratter ratter ratter.... *klick* Ahhhh, der Herr hat sich nen Mopped gemietet, fetzo. Holste mich mit dem Kübel einfach Montag nach der Arbeit ab und dann drehen wir noch ne kleine Feierabendrunde."

Das Wochenende näherte sich, ich klickte im ungefähr 30min Takt die Wetterberichtsseiten an und schielte durch das Fensterglas auf eine graue aber sich mehr und mehr öffnende Wolkendecke. Könnte klappen.

 

Scheinbar hatten wir am Wochenende dann auch alle ganz brav aufgegessen, denn pünktlich zum Montag war er da, der Sommer. Also nach Feierabend gen Heimat gegondelt um schnell in die Kombi zu springen. Beim Einparken noch einen schnellen Blick auf sein Benzinross geworfen (er stand schon erwartungsvoll vor der Tür) ... jop, schaut gut aus, ganz schöner Brocken.

Also rein in die Panzerhaut und drauf auf die Hornisse, schnell noch die grobe Richtung abgesprochen und ab geht´s. Kleine Feierabendrunde... joar... 200km :D Aber ich könnte mich dran gewöhnen, hat diebisch Spaß gemacht. Mit eintretender Dunkelheit die Treibsätze in ihren Unterständen und in uns noch ein Feierabendbierchen verstaut. Mit dem Zweirad nach Hause. Aber unmotorisiert, dafür mit Körbchen am Lenker :D

 

Tag 2 sah aus wie eine Kopie vom Montag. Sommer. Überall. Nicht eine Wolke am Himmel. Geil! Pünktlich 10Uhr geht die Türklingel.

Also wieder in die Kombi geschält, am Rechner kurz die Tour besprochen und auf ging´s über die B246 in Richtung Brandenburg / Havelland. Freunde haben dort ein kleines Ferienhaus, wer braucht da noch Spanien oder Italien um Urlaub zu machen? ;) Es ist nur eine gute Stunde Fahrzeit aber irgendwie eine komplett andere Welt. Alltag adé.

 

Mittwoch Vormittag, schon fertig in kompletter Montur öffne ich pünktlich 10Uhr die Tür in Erwartung dort schon jemanden freudestrahlend warten zu sehen. Nachbars Katz guckt mich doof an, die pennt gern mal auf dem Fußabtreter, aber von humanoiden in Moppedkluft ist nichts zu sehen. Also fahr ich die beiden Krachmacher schonmal aus der Garage, seinen Schlüssel hatte ich ja hier. Ich muss zugeben man merkt die 13 Jahre Unterschied zwischen meinem und seinem Bock. Nicht dass mich das beim fahren stören würde oder ich mein Möp als alt empfinde, aber beim Anwerfen der Suzi denk ich, ich manövriere die Enterprise ausm Raumhafen.

Einspritzer, feine Sache. Anwerfen und sofort saubere Gasannahme. Die Hornisse ist in dem Punkt zwar auch noch recht harmlos, aber die ersten 30s trotzdem ne Diva.

Moppeds auf sonnigen Straßen scheinen zu wirken wie blutige Köder im haiverseuchten Gewässer. Ich war noch nichtmal ganz abgestiegen, da kamen sie angeritten per vierrädrigem Kraftfahrzeug. Heute war sein Weibchen mit, als Sozia. Ihr gefällt das da auf dem Abschussplatz, selbst Führerschein machen will sie nicht. Ich würde dort nicht freiwillig Platz nehmen, aber jeder wie er mag. Dementsprechend verhältnismässig gemütlich (aber keineswegs langweilig) ging es dann westlich der Elbe nach Norden. Nach illustren kleinen Problemen die man als Stadtkind sonst gar nicht kennt, nämlich "verdammt wo ist die nächste Tanke?" durchreisten wir den Vormittag bei abermals perfektem Wetter. Aus der Menge an Fliegen auf Helm und Kombi hätte man sicher auch ein ansehnliches Steak pressen können. War uns aber nicht danach, also gab´s ne lecker "Bocke mit Ketchup und Brötchen" an der Tanke. Und hey, während Stadttankstellen wirklich eher die reinen Geldabgabestationen sind - tanken, zahlen, Fresse halten - kann man sich´s da in ländlichen Regionen ja noch richtig gut gehen lassen. Mit kleinem Vorgarten und Tischchen in der Sonne. Das Leben kann gut sein. Smalltalk mit "Einheimischen" inclusive, Moppedklamotten scheinen zwischenmenschliche Barrieren irgendwie schneller überwinden zu lassen. Und ein kleiner Hinweis am Rande: solltet ihr ein Tankstellenklo besuchen, checkt vor dem eintreten, ob der Raum ein Fenster hat oder merkt euch wo der Lichtschalter ist. Reingehen...Tür klappt....finsterse Nacht. Einbruchschutztür mit Überlappung, nichtmal der Rahmen wurde von Sonnenstrahlen erhellt, man steht also urplötzlich in einem unbekannten Raum und sieht exakt NICHTS. Ok, ich hätte es meinem Kumpel sagen können, aber jeder muss seine eignen Erfahrungen machen :D

 

Mittwoch Abend ging es dann in Richtung Harz, erstmal Thale / Friedrichsbrunn, ein Freund hat sich da ein Häuschen gekauft, dort wollten wir abends noch ein Bierchen als Absacker trinken und dann am nächsten Morgen von dort aus zum Kurven wieseln aufbrechen. Wetter.com sagte ab 11Uhr trocken, davor reichlich Regen. Nun gut, so soll es sein. Aus dem einen Bier wurden einige Jägermeister, aber wir mussten zum Glück ja nicht früh raus und zur Arbeit :D

Als wir gegen 10Uhr frühstückten, sah die 3D Grafik auf der anderen Seite der Glasscheiben noch gar nicht nach Moppedwetter aus. Alles grau und wolkenverhangen mit diesem real life water Krams der dann immer eingeblendet wird. Scheiss plug in.

Nochmals die Guckerchen auf den Wetterbericht wandern lassen, 11Uhr behauptet der noch immer. Na mal schauen. Es wird 10.30Uhr, 10.45Uhr, 11Uhr. Regen. Ab 11.02Uhr hängen wir fingerklopfend am Küchentisch und starren griesgrämig nach draußen. Manno.

12Uhr. Regen. Ist doch nicht wahr. Mich nervte es zwar auch, aber ich könnte notfalls auch an nem anderen Tag nochmal herkommen, mein Mopped ist immer da und die Anreise sind nur 75km. Er muss seins Morgen wieder abgeben. Merkt man irgendwann dann auch an der Laune und an den Planungen "ja aber vielleicht regnet es nur hier, wenn wir 10km weiterfahren ist es bestimmt trocken"....ähhm, ja, genau.

 

Es stellt sich Hunger ein, also tigern wir an den DIN genormten Ort zur Anbringung von Pizzaflyern, die Kühlschranktür. Tatsächlich. :D

Nach kurzer Lektüre und Beratung was wir bestellen, wird die erste der beiden abgedruckten Nummern angerufen. "Diese Rufnummer ist nicht vergeben" erklärt die nette Elektrofrau am anderen Ende der Leitung. Daaaaaaaahhhhhhhhhh. Nun gut, Rufnummer #2.... Es startet ein Anrufbeantworter "Sehr geehrte Kunden, der Service der Pizzaria hastenichtgesehen ist derzeit leider nicht verfügbar, da unser Haus abgebrannt ist"....WTF?! :eek:

Ok, kein Bock jetzt nochmal eine andere Karte zu studieren, wir suchen jetzt per google einfach einen anderen Lieferdienst und bestellen dort genau das, was wir in Karte #1 rausgesucht hatten, wenns 5€ teurer wird, wayne.

Anruf. Menschlicher Gesprächspartner, hui, mal was neues. Liefern sie auch an Adresse soundso? Hmm..joar, ab 15€ Mindestbestellwert. Aber nicht mehr Heute. WTF #2?! Es ist 13.35Uhr, habt ihr Weinbergschnecken als Zugtiere? Egal. Wir merken wir müssen verhungern wenn wir hier bleiben :D

Entnervt mache ich einen Schritt auf die Terrasse um eigentlich nur diese blöde graue Wolkendecke anzuschreien. Auf der Suche nach der richtigen Stelle blicke ich nach rechts. Und da war er. Blauer Himmel! Noch nicht viel, aber das wird schon noch. Der Optimismus siegt. Die Laune hebt sich sofort und flott werden Küche und Schlafgemächer aufgeräumt und das Reisegepäck wieder in den Rucksack gestopft. Raus aus der Trainingshose rein in die Kombi. Das fühlt sich richtig an, jetzt kanns losgehen. Aber da waren doch noch 2 Sachen? Ach ja, NOCH nieselte es UND wir hatten H-U-N-G-E-R.

Ok der Regen wird wirklich in sehr absehbarer Zeit aufhören, also die Moppeds halbwegs abgetrocknet und dann auf in die Zivilisation, irgendwo mal ´nen Happen Mittagessen abgreifen.

 

16km Fahrt bei regennasser Straße, die Gischt der anderen Verkehrsteilnehmer spritzt mir immer Zielgenau aufs Visier. Man kann fahren, aber so richtig Spaß machen tut´s nicht. Ortseingang, ein Wirtshaus linkerhand. Mal im Hinterkopf behalten aber erstmal bis rein in den Ort. Bissl rumkurven, dann lacht mich ein Schild an "Pizzaria bestimmtäusserstlecker oder so". Wir halten an, ich höre es hinter mir schon murmeln während ich den Helm absetze. Was war?... "Du hast schon gelesen das Heute Ruhetag ist?"... "Ja türlich, ich wollt nur mal anhalten weil ich den Bordstein so schön fand". Verdammt. Ich kam noch nichtmal so richtig bis zur Gegenfrage, da schallte es mir direkt nochmal entgegen. "Da vorne links am Ortseingang übrigens auch". WTF?! Ist essen hier aus der Mode gekommen? Nach abermals 5min erfolgloser Suche entschieden wir uns, zum Mc Bommels nach Blankenburg zu fahren, die werden ja wohl kaum Ruhetag haben. Irgendwie entschied sich das Suzi Duo dann aber auf der Anfahrt anders, und wir bogen ab. Während ich noch überlegte wo er denn hin will, rollerte ich schon über die Staumauer. Ahhhh, Rappbode Talsperre. Genauer gesagt die "Soundröhre ". Und auf der anderen Seite selbiger ein großer Parkplatz und Imbissbuden. Huweee, wir müssen heute doch nicht sterben!

 

Nach reichlich Stärkung und Beobachtung wie die Sonne die letzten Pfützen eliminiert, ging es dann auf mittlerweile fast trockenen Straßen wieder los. Geraden als lästige Verbindungen zwischen zwei Kurven. Ja, da war es wieder, dieses Gefühl warum man den Schein überhaupt erst macht. Wenn´s biologisch möglich gewesen wäre, hätte ich unter meinem Helm im Kreis gegrinst. Und kaum waren die Straßen trocken, wandelte sich auch das Bild ihrer Nutzer. Das Verhältnis PKW zu Möp kehrte sich binnen Minuten um. Ich glaub die lauerten alle genauso hinter den Fenstern wie wir noch 90min zuvor.

 

Es folgten rund 2h Kurven wieseln und Motorradfahren so richtig genießen. Auf der anschließenden Rückreise machten wir dann noch Rast bei einem befreundeten Campingplatzbetreiber, wo wir uns die Plauzen nochmal so richtig vollschlagen konnten. Ein Hoch auf Junkfood! ;)

Kurz nach 20Uhr war das Benzinpferd im Unterstand verstaut und ich sprang aus der Kombi um kurz darauf frisch geduscht schon wieder auf dem Zweirad zu sitzen. Wieder das coole mit dem Körbchen. Die Stadtwerke laden alljährlich zum Sommerkino, unter freiem Himmel wird dann auf einer groooooßen Leinwand im Stadtpark buntes Bewegtbildwerk gezeigt. Für umme. Sehr feine Sache. Bei immer noch lauschigen 25°C, Popcorn in der einen und nem Bier in der anderen Hand kann man einen Abend so wirklich gemütlich ausklingen lassen.

 

Leider musste das Mietpferd am Freitag schon um 10Uhr wieder abgegeben werden, aber wir waren uns alle einig, das wird nicht die letzte Woche dieser Art gewesen sein. Wir müssen nur noch rauskriegen, wen man bestechen muss um wieder (fast durchgängig) so geniales Wetter zu haben.

 


Sun Aug 26 11:54:09 CEST 2012    |    fate_md    |    Kommentare (3)    |   Stichworte: Clarus, GC, Kia

Tick Tack... die Zeit läuft. Und urplötzlich sind die 2 Jahre wieder rum und der Angsttermin eines jeden Gebrauchtwagenfahrers steht vor der Tür. Der HU Häuptling lädt ein zum großen Rundumschlag. Obwohl... Angsttermin? Eigentlich gar nicht wirklich. Man kennt sein Gefährt ja und weiss eigentlich auch ohne den prüfenden Blick des Plakettenbarons, was Phase ist. In meinem Fall war´s ein besch....eidenes Tragbild der hinteren Bremsscheiben und ein Klappern im Bereich der Abgasanlage.

 

Das sich selbiges dann als loses Kat-Innenleben herausstellte, war im ersten Moment finanziell wenig erfreulich, stellte sich aber nach kurzer Internetrecherche als deutlich preiswerter zu beheben heraus, als ich befürchtet hatte. Beim Tragbild der Bremsscheiben stimmte mir der Prüfer ungefragt zu, aber das war auch wenig überraschend. Die Bremswerte waren übrigens auch auf dem Prüfstand noch wunderbar, auch wenn ich das selbst kaum glauben konnte als ich den Altrost dann ausgebaut hatte :D

 

Bevor jetzt jemand fragt, warum ich die Scheiben nicht VOR der HU getauscht habe: ich wollte erstmal schauen, ob die Kiste nicht irgendeine andere, kostenintensive Macke aufweist. Dann wäre das Geld - wenns auch wenig ist - für die Bremsscheiben einfach nur rausgeschmissen. Somit waren die 12,90€ für die Nachprüfung von Anfang an mit einkalkuliert.

 

Nach etwas Eigenarbeit und überschaubaren Investitionen ging es dann also im 2. Anlauf wieder zur Prüfhalle und dieses Mal bekam er auch ohne Probleme den Darfschein für die nächsten 2 Jahre. Wie´s dann ausschaut, werde ich gucken und rechnen, wenn es sich finanziell vernünftig gestalten lässt, schieb ich ihn nochmal durch, alternativ schieb ich ihn zum Exporteur :D

 

Da ich ja seit Anschaffung der Kiste alle Kosten pedantisch notiere, konnte ich jetzt auch mal ein Resumé der letzten 24 Monate ziehen und kam auf folgende Kostenaufstellung für Wartung und Reparaturen (Wagenpflege nicht inbegriffen):

 

-Bremsscheiben HA, Kat

-HU / AU, Nachprüfgebühr

-Kühlmitteltemperaturgeber

-MSD+ESD+Haltesatz

-Lackset in Wagenfarbe

-Schwellerende schweissen lassen

-Ölwechsel

-Spurstangenkopf r+l

-Schrauben für Spannarm Klimakompressor

-Thermostat

-Zahnriemensatz mit WaPu

-Spannarm Klimakompressor

-AeroTwin Scheibenwischer

-Inspektionskit mit Ölwechsel

________________________

€ 724,06

________________________

________________________

 

Der Wagen hat mich in den letzten 2 Jahren an Instandhaltungskosten also nichtmal 1€ pro Tag gekostet. Für rund 40tkm Laufleistung in der Zeit ein - wie ich finde - absolut akzeptabler Wert.

 

Irgendwann demnächst wird dann mal ein neuer Satz Reifen anstehen, aber davon ab deuten sich momentan keine größeren Investitionen an. Darf von mir aus auch gerne so bleiben :D

So preisgünstig bin ich glaub ich noch nie Auto gefahren, ich könnt mich dran gewöhnen :)

 


Thu May 17 21:28:49 CEST 2012    |    fate_md    |    Kommentare (3)    |   Stichworte: 125, GT, Hyosung, Hyosung GT 125

Schlüssel, Kupplung, Starter, läuft....

 

Das ist sie nun also, die neue große Kleine. Der Ersatz für den Roller und mein zukünftiges "Innenstadt und Umland" Transportmittel für den Alltag. Klein eigentlich aber nur von der Leistung, es ist tatsächlich nur eine 125er (wenn auch mit kernig klingendem 2 Zylinder V-Motor :cool: ) mit nur 15PS. Reicht für so Kurzstreckenkram aber eben locker und sorgt für wenig Spritverbrauch. Optik und Gewicht hinken einem "richtigen" Motorrad in nichts hinterher, schliesslich gibt´s die identische Maschine auch als 250ccm Version und sehr sehr sehr ähnlich als ausgewachsene 650er.

 

Die Wahl zur "nur" 125er war aber ganz bewusst, da so die Unterhaltskosten phänomenal gering sind (ab nächstem Jahr sogar billiger als der Roller :) ) und einem 50PS nunmal nix bringen, wenn man im Stadtverkehr festhängt. Steuern fallen gar keine an und der Spritverbrauch hält sich mit 3-3,5l / 100km auch in Grenzen und bleibt auf dem selben Niveau wie der Roller. In Verbindung mit dem großen 17l Tank ist man also recht selten Gast an der Zapfsäule.

 

Ab ca. 80km/h geht ihr dann doch etwas die Puste aus, aber es wird brav weiter beschleunigt bis sich bei rund 110km/h der Wind durchsetzt. Dieser Fakt und das Leichtkraftrad Kennzeichen verraten dann eben doch, dass die Große nur eine Kleine ist. Wenn man flott unterwegs sein möchte rotiert die Kurbelwelle permanent im Bereich von 7000-12000rpm, ist im Normalfall aber nicht notwendig. Mitschwimmen geht auch entspannter und wenn man im 5. Gang bei ca. 60km/h dahinblubbert machen Motorsound und die Geräuschkulisse des Ixil Endtopfs gute Laune im Ohr. Und Lust auf mehr :D Für´s schöne Wetter und die Ausfahrt am Wochenende gibt´s dann ja aber noch die Hornet, da ist auch bei ca. 100km/h Schluss... und man muss in den 2. Gang schalten.

 

Ich hoffe mal, dass sich die Kleine als genauso unproblematisch erweist wie der Roller die letzten 7 Jahre. Bis 2014 hat sie jetzt jedenfalls erstmal den Darfschein vom TÜV.


Tue May 15 14:38:45 CEST 2012    |    fate_md    |    Kommentare (4)    |   Stichworte: 600, CB, Honda Motorrad

GeschwindigkeitsrechnerGeschwindigkeitsrechner

Ding Dong!

Für alle die gerne mit Zahlen jonglieren, habe ich hier mal einen Geschwindigkeitsrechner für Möppis erstellt. Vielleicht hilfts ja irgendwem mal.

 

 

Die Daten der Getriebeübersetzungen sowie Primär- & Endübersetzung müsst ihr für die jeweilige Maschine googlen und dann eintragen.

Geschwindigkeitsrechner.xlsx (893 mal heruntergeladen)

Sun Apr 29 20:02:15 CEST 2012    |    fate_md    |    Kommentare (10)    |   Stichworte: Ampelsprinter, Fön, Hyosung GT 125, JinLun

Tretet ein, setzt euch hin, nehmt euch nen Keks...

 

Der Corsa hat mich ja nun vor kurzem in Stückchen verlassen, um mit seinem Erlös den Motorradführerschein sowie Bike und Equipment zu finanzieren. Eben bei dieser Fahrschulausbildung kam ich dann auf den Geschmack von kleinen Hackenwärmern a.k.a. Fön a.k.a. 125er Leichtkraftrad.

Handlich, für die Stadt absolut ausreichend schnell, verbrauchstechnisch in etwa so wie der Ampelflitzer positioniert und von den Unterhaltkosten genauso aberwitzig billig.

 

 

 

Der Roller wurde vor vielen Jahren als Neufahrzeug angeschafft um innerstädtisch spritsparend unterwegs zu sein. Und mit der festen Vorgabe an mich selbst, an dem Ding nix zu ändern. Hielt ungefähr 14 Tage...

Eigentlich könnte der Motor ja schneller, ist halt nur aufgrund von komischen EU Reglementarien in seiner gnadenlosen Potenz eingebremst. Zum Glück verraten einem Internetforen recht schnell, wo die Spaßbremsen stecken, am Wochenende darauf gings den Innereien an den Kragen. Nun war flüssiges mitschwimmen im Verkehr schon ganz gut möglich, die Beschleunigung noch etwas lahm aber man konnte mit leben. Blöderweise wusste ich nun von dem Forum. Und da stehen natürlich noch andere Sachen für noch mehr Leistung, wenn´s mit entdrosseln nicht getan ist. Ein paar Wochen später drückte mir der Postmann dann also ein 72ccm Zylinderkit in die Hand, seinerzeit noch aus Holland importiert, heutzutage wird man mit den Dingern ja totgeschmissen bei ihhhBay und co.

 

Fuhr. Ganz gut sogar. Ich musste mich das erste mal in meinem Leben mit Vergasern, Varios und deren Abstimmung beschäftigen. Und damit begann das Unheil dann eigentlich gänzlich. Desto mehr ich in die Materie eintauchte, umso mehr Sachen fand ich, die man ja ändern könnte. Als ich dann in einem Forum auch noch zwei Herren jenseits der 40 kennenlernte, die diese Rollerdinger genauso als Spielzeug zum austoben betrachteten wie ich, war´s mit Originalität sehr schnell gänzlich vorbei.

Während die 15jährigen Kiddies sich in den Foren unterhielten, ob rote Griffe mit Flammen cooler seien als blau beleuchtete, überlegten wir, wie man mit bissl Hirnschmalz die Mopeten flotter und technisch besser bauen konnte.

 

Ergebnis war dann schlussendlich ein 85ccm Zylindersatz mit einem bearbeiteten Zylinderkopf, rund 70% größeren Kanälen, eine schärfere Nockenwelle, ein wesentlich größerer Vergaser, ein ungedrosselter und größerer Auspuff, ein andere Vario, Sportkupplung und anderes Kupplungssetup verpackt in immernoch originaler Optik. Ich muss zugeben, es hat einen Mordsspaß an der Ampel gemacht. Klar, man muss realistisch bleiben, wenn jemandmitm Auto WIRKLICH Kette macht, siehste auch mit so einem Setup kein Land. Macht aber im Normalfall keiner und nach 20m kommt der absolute Rollervorteil der Variomatik zum tragen. In dem Moment wo der Autofahrer schaltet, zieht der Roller einfach sauber im perfekten Drehzahlbereich nach vorn. Ist ja auch nicht schwer, Ampel grün, Hahn voll auf und weg. Bis auf ein ein etwas voluminöseres und dumpferes Auspuffgeräusch hat man dem Ding seine Potenz aber auch wirklich absolut Null angemerkt.

Verwirrte bis angepisste Autofahrer haben mich dann regelmässig wild angasend mit 70-80 Klamotten überholt. War´s mir nie Wert, bei 55 Tacho wurde soft gemacht, schliesslich fährt das Teil ja nur 45km/h *hust*

 

Genau das war eben leider auch der Nachteil, ich konnte bzw. durfte nie auf Kraftfahrstraßen wie Stadtring oder die Stadt umgebende Autobahnen um mal schnell eine Abfahrt zu "hoppen" anstatt sich 30min durch Wohngebiete zu schlängeln.

 

Und da ich mit dem A Schein dann die ganz legale Möglichkeit habe, alle diese Vorteile mit einem regulär zugelassen Gefährt zu nutzen, hiess es nun time to say goodbye oder besser gesagt NEEEEEEXT. Denn der frei gewordene Stellplatz ist direkt wieder verbucht. An nen Fön. 125ccm, 110km/h Vmax laut Papieren, nem überraschend gut klingendem Ixil Auspuff und fast genausowenig Unterhaltskosten wie der Ampelflitzer.

Auf dass sich das Teil auch genausolange problemlos bewährt.

 

Eins steht fest. Ich mach da nix dran. :D


Wed Apr 04 21:30:12 CEST 2012    |    fate_md    |    Kommentare (11)    |   Stichworte: B (S93), Corsa, Opel

This is the end...

 

 

Ja, diese Entscheidung war sicherlich für viele schwer bis gar nicht nachvollziehbar und ja, es ist nur eine weitere Schlachtung von Projekten kurz nach ihrer Fertigstellung, aber es war die einzig vernünftige Entscheidung und ich habe sie bis heute nicht bereut.

 

Nach der Abmeldung Mitte 2010 und der kompletten Überarbeitung der Krawallkiste wuchs im Hinterkopf schon permanent die Idee / Überlegung "wie geht´s dann weiter?". Denn eins kennt wohl jeder, der solche Kisten schon gebaut hat, spätestens nach 14 Tagen denkt man sich "naja, nen bissl mehr könnte da aber schon noch gehen...".

Im Fall vom Corsaren wäre es dann aber wirklich exorbitant teuer geworden, entweder reiner Sportmotor oder Umbau auf Turbo. Irgendwie beides nichts, was mir so richtig zusagte. Aber noch war ja Zeit, die Kiste war komplett zerlegt und irgendwie war ja auch der Weg das Ziel. Und es ist schon wirklich Balsam für´s Schrauberego, wenn man sieht, dass da irgendwann wieder was vollständiges draus wird, was nur wenige Tage vorher noch in 1000 Einzelteilen auf der Werkbank lag.

 

Und genau ab der Stelle, wandelte sich dann plötzlich auch die Emotion für das Projekt. Desto mehr absehbar war, dass es bald fertig wird, umso weniger Lust hatte ich drauf. Klar, das ganze wäre sicher eine echte Überraschung für viele gewesen, die unwissend daneben stehen. Aber es würde auch IMMER ein absoluter Zeitfresser bleiben, vom Geld mal ganz abgesehen, aber da darf man bei Hobbies ja eh nicht zu genau hinschauen. Dann kam der Tag der Hochzeit und irgendwie war die Luft raus. Im Hinterkopf waren schon die Planungen relativ weit fortgeschritten, eine Saison fahren, dann verkaufen und Motorradführerschein machen. Einfach mal was fahren was von Haus aus schnell ist und auch ohne ständig bebaut zu werden zur Verfügung steht.

 

Also die letzten Arbeiten wirklich als solche wahrgenommen, so richtig Spaß gemacht hat´s nicht mehr, aber ich wollte sehen dass das Ding läuft, MEIN Motor, MEIN Auto. Die Temperaturen taten dann wohl ihr übriges dazu, wer friert schon gern beim schrauben. Saufen zum warmhalten geht leider nicht, muss mit dem Auto zur Halle :D

 

Dann irgendwann kam der Angstmoment, alles war soweit fertig, es fehlte nur noch ein Schlüsseldreh. Ich glaub ein EKG hätte nur noch einen Dauerton ausgesendet, ich war dezent nervös. Aber die Büchse war brav, bissl husten und sie lief. Einfach so. Irgendwie unspektakulär. Keine Fehlermeldung, keine Warnlampe, Dienst nach Vorschrift. Beruhigung.

Zumindest bei mir, die Karre war brüllend laut, hatte ich vergessen über die letzten 1,5 Jahre. Aber war ok, der Klang war ja gut.

Ein paar Minuten durfte er so im Stand vor sich hintuckern mit maximal 2500rpm, dann war´s erstmal gut, Probefahrt dann einige Tage später.

 

Also die Hallenausfahrt freigeräumt und hoffen, dass die Kupplung 1) trennt und 2) greift. Tat sie. Sehr ausgiebige Probefahrten gibt der Hof nicht her, aber so dass man zumindest im 2. Gang mal angasen kann für nen paar Meter geht´s schon. Ja, es schiebt. Auch das hatte ich vergessen. Keine Ahnung wie ich damit mal wirklich schnell fahren konnte, bin ja die letzten Monate bloss noch Opa Style Kia gewohnt gewesen (und habe es lieben gelernt), alles schön komfortabel aber eben unsportlich. Der Corsa hat eher GoKart flair. Nur mit eben rund 200PS. Die Astra G Räder die für die Testfahrten drauf waren, waren nun auch nicht mehr die besten, aber so oder so im 2. Gang noch gnadenlos überfordert. Ungewohnt, aber ich konnte mir ein Grinsen doch nicht verkneifen.

Zeitgleich stellte ich mir aber tatsächlich schon fast die Frage, wann und wo ich den Wagen nutzen wollen würde. Straße ist eigentlich schon fast nicht mehr möglich, wenn man nicht aus versehen einen Ersatzführerschein besitzt.

Egal soll im Moment nicht meine Sorge sein, kann man später drüber sinnieren, Testfahrt erfolgreich, Auto wieder in die Halle bugsieren.

 

Und dann ging mir ein Licht auf.

 

Leider keins, dass ich sehen wollte, sondern ein unschönes, rotes, mit einer Ölkanne drauf. Nicht gut. Aber vielleicht nur der Sensor im Eimer oder der Regelkolben verklemmt. Naja, nicht mehr Heute.

 

In den kommenden Tagen dann den Regelkolben mal gezogen, der war aber nahezu riefenfrei und auch problemlos gangbar. Hab ihn trotzdem nochmal minimal aufpoliert und die Feder mit einer Scheibe unterlegt und das ganze wieder montiert. Um aber dann auch mal einen konkreten Wert zu haben, habe ich die Druckdose noch verkabelt, damit in der Anzeige auch mal ein Zeiger tanzt.

Tat er. Aber unmotiviert. 2,5bar bei kaltem Öl. Definitiv nicht genug.

 

Und da waren sie wieder, meine drei Probleme.

-die Kiste zickt

-ich hab generell schon keine richtige Lust mehr

-im Hinterkopf gab es schon Pläne

 

Also erstmal nach Hause und in Ruhe überlegen. Ölpumpe tauschen und ggf. noch ein paar Kleinigkeiten checken wären rund 200-400€ gewesen. Im Vergleich zu den Ausgaben der letzten Monate also auch nicht mehr wirklich von Bedeutung. Aber... was ist, wenns danach nicht anders aussieht? Wieder alles auseinander und von Null nochmal? Was ist wenns gut geht? Eine Abstimmung hatte ich noch offen in Marl, danach dann eine Saison fahren und dann eh so langsam verkaufen, weil weitere Steigerungen absolut unvernünftig und unwirtschaftlich geworden wären. Aber wie hoch wäre die Chance, dass ich in dieser Saison irgendwas kaputt kriege? Wenns nur Antriebe oder sowas sind, wayne, kenne ich, hab ich genug da, 45min Arbeit und go. Aber teurere Teile? Wäre arg ärgerlich und reduziert natürlich die Kohle im Verkauf dann auch unschön und genau die bräuchte ich für Führerschein und Mopped.

 

Nach ein paar Tagen darüber nachdenken, folgte dann einfach der Versuch, einige Teile in Teilemärkten zu offerieren. Nachdem diese dann binnen ca. 15min weg waren, war das Thema besiegelt. Ich bin noch in der selben Nacht wieder in die Halle und hab bei -13°C den Kopf runtergebaut. Macht wenig Spaß, aber der Weg war definiert.

Somit habe ich dann von Mitte Februar bis jetzt quasi alles, was jemals an und in dem Corsa war weiterveräussert, mit der Rohkarosse verlässt mich an Ostern dann das letzte große Teil.

 

Wehmut? Komischerweise nicht so richtig. Ich wollte so ein Projekt von Grund auf durchziehen, das hab ich getan. Danach war´s fast langweilig.

Ersatzbefriedigung? Definitiv! Nur eine Woche nach Beginn der Schlachtung habe ich mich für den Motorradführerschein angemeldet und tausche dann in wenigen Wochen ehemals ca. 6kg/PS gegen 2,7kg/PS bei voller Alltagstauglichkeit.

 

Der Corsa bleibt aber in Magdeburg, eventuell sehe ich ihn dann nächste Saison mal auf der Straße, die Jungs die ihn gekauft haben, kennen sich mit solchen Zeit- und Geldvernichtern bestens aus, haben noch einige schärfere Geräte im Repertoire.

 

Jetzt wünsche ich mir nur - noch mehr als mit dem Corsa schon - schönes Wetter, damit man auch mal gepflegt eine Runde spielen gehen kann.

 

In diesem Sinne... der König ist tot, lang lebe der König. Nur halt nicht bei mir. Ich schnapp mir die Prinzessin und versuch` sie zu zähmen.


Fri Aug 26 23:23:04 CEST 2011    |    fate_md    |    Kommentare (16)    |   Stichworte: B, Corsa, Opel

Tach gesagt,

 

der mit den öligen Flossen haut wieder in die Tasten. Viele viele Teile für sonen Autowagen oder auch nur dessen Treibsatz zu haben, ist zwar ganz nett, aber der Krempel muss ja auch irgendwann mal wieder zu einer funktionierenden (hope so :D ) Einheit zusammengewürfelt werden. Da hilft also nur eins, 1,49€ in ne Packung Handwaschpaste investieren und sich dann regelmässig in der Halle einsperren, um viel komisch geformtes Metall puzzleartig aneinander zu werfen.

 

Los gings mit der neuen Lagerung der Hauptlagergasse, aus technischer Sicht wäre es zwar noch nicht nötig gewesen, aber wann kommt man da schonmal so gut ran und irgendwann machen die paar Euro den Kohl dann auch net mehr fett, ökonomisch betrachtet ist so ein Projekt ein einziges Fiasko. Also nicht ans Geld sondern ans geplante Ergebnis denken und Werkzeug in die Hand...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Somit konnte dann auch die Kurbelwelle wieder ihren angedachten Arbeitsplatz einnehmen, selbige wurde beim Motorenbauer vermessen, gereinigt und die Lagerstellen poliert, könnt ich mir auch glatt in die Vitrine packen das Ding :D

 

Damit das ganze auch ordentlich wird, haben meine drei silbernen Freunde aufgepasst, dass ich niemanden zu sehr unter Druck setze. Und da Schrauber reinliche Wesen sind, war der Gewindeschneidsatz mein zweitbester Freund in der Zeit. Es gibt glaub ich ausser der Kerzengewinde keine Gewindebohrung die nicht gereinigt bzw. nachgeschnitten wurde, auch alle Schrauben die wiederverwendet wurden, bekamen diese einschneidende Sonderbehandlung. Nervig und zeitaufwändig, aber da werd ich zum Pedanten.

 

Und so stand der bekurbelwellte Block dann lauernd in der Halle, bzw. hing genauer gesagt faul am Montageständer rum

 

Weil Wohnraum teuer ist und da noch vier unbewohnte Löcher im Block-Haus prangten, wurden diese kurzerhand mit den vermessenen Kolben incl. neuer Kolbenringe und Stahlpleueln + ARP Pleuelschrauben gefüttert. Scheint n ganz gutes Klima in der Nachbarschaft zu sein, der Typ im Keller dreht durch, aber alle vier gehen locker mit.

 

Damit auch immer alles läuft wie geschmiert und um Reibereien in der Nachbarschaft zu verhindern, wurde die Zentrale für Schmierung auch komplett zerlegt, geprüft und gereinigt. Und - logisch - alle Gewinde geschnitten. Pumpenräder und Regelkolben auf Riefen geprüft, Laufbahn des Kolbens gecheckt und alles geputzt.

Danach das Komplettpaket dann an den Block geworfen mit neuer Dichtung (Z20LET) und gleich die Sensorik (Öldruckschalter Serie, Öldruckdose, Öltemperatursensor) noch mit angebaut, natürlich alles mit ner dünnen Spur Hochtemperatursilikon am Gewindeende, damit nix vom Flutschi verkleckert wird.

 

Jetzt konnte ich mich also daran machen, das Untergeschoss vom Blockhaus zu komplettieren, dies geschah dann mit gereinigtem Ölansaugrohr (logisch mit neuem Dichtring) und der fertig vulkanisierten Ölwannendichtung vom X20XEV, die Schrauben dafür wurden schon vor Jahren entsprechend gekürzt und natürlich nachgeschnitten, wie auch ihre löchrigen Pendants im Blockboden. An den Stoßstellen kam wieder ein Klecks HT Silikon zum Einsatz. Und wenn man eh grad am putzen ist, kann man ja auch eben in der Ölwanne einmal feucht durchwischen, war aber eh kaum loser Gammel drin, das Ding lief ja nur rund drei Monate nachm letzten Öffnen.

 

Somit konnte die ganze Fuhre nun schonmal wieder in ihre eigentliche Arbeitshaltung umgedreht werden und der blockseitige Teil vom Zahnriementrieb wurde komplettiert, ebenso die Kurbelgehäuseentlüftung und Klopfsensor und Kurbelwellensensor. Fehlt also nur noch ne Mütze obendrauf und Sonnenschein, dann kann`s bald losgehen. Ok, langsam, die Mütze braucht Zuwendung. Aber schaut schonmal wieder fast nach Motor aus.

 

Ganz nebenbei hab ich dann auch noch die Adapterwinkel für die Sitze fertig gemacht und lackiert, ausserdem die Seriengurte raus, dafür ihre 4-Punkt Ersatzfesseln mit eingeschraubt. Sitzt sich äusserst angenehm.

 

Da ich ja von Anfang des Projekts wusste, dass es mir nicht wichtig ist, mit dem Ding besonders hohe Vmax zu erreichen, sondern lieber schnell schnell zu werden, wollte ich eigentlich aus zwei Getrieben eins bauen. Das war dann aber nen Schuss in Ofen, da ich nach dem Zerlegen von meinem Getriebe feststellen musste, dass ich nicht - wie die letzten 5 Jahre geglaubt - ein 3,55er F20 sondern das "lange" 3,42er F20 verbaut hatte und das Stirnrad der Hauptwelle somit nicht in mein auserkorenes Bastelgetriebe passte. Diese Erkenntnis war ärgerlich, aber der kluge Mensch baut vor, geht ans Regal und greift das nächste Getriebe, schön wenn man Platz hat in der Halle :D

Die Erkenntnis, dass die Corsa Kugel dann doch schon das ein oder andere Mal die magische 250km/h Marke geknackt hatte - ich hielt bis dato immer 249,xx km/h für maximal rechnerisch möglich, gefahren war ich meiner Vermutung (bezogen auf die falsche Getriebeübersetzung) "nur" so im Bereich 235-240km/h - kam dann erst am Abend, beim spielen mit dem Getrieberechner. Interessant, erstaunlich, irgendwo erschreckend, effektiv aber vor allem total unnötig. So schnell zu fahren war die ersten 2 Monate nach dem Umbau damals total toll, mittlerweile reizt es mich null, wenn´s der Verkehr hergibt ist es langweilig und nur laut, in allen anderen Situationen wär´s eh nur bescheuert.

Also den Getriebesalat wieder zusammengewürfelt und beiseite gepackt, zum Einsatz kommt dann ein anderer Verwandter dieser Gattung.

 

Schon Oma hat immer gesagt, die meiste Energie verliert man über den Kopf, also Mütze auf. Fehlt meinem Treibsatz ja auch noch und wer will schon Energie verlieren. Also wurde und wird die Mütze noch etwas bearbeitet, damit der Treibsatz später anständig durchatmen kann und keine Seitenstiche kriegt. Damit bin ich allerdings noch nicht fertig, ist ja alles auch recht zeitaufwändig, aber es ist ein Ende in Sicht. Danach geht der Schädel dann zum waschen und strahlen und - sofern nötig - zum planen.

Reparaturhülse gegen Öl- / Wasserschaden wird auch direkt Einzug halten, einmal hatte ich den Schei** schon, dauert ewig bis der Kühlkreislauf wieder sauber ist, also lieber Vorsorge als Nacharbeit.

 

Zuguterletzt hab ich mittlerweile auch meine Schwungscheibe vom planen und wuchten wieder (thx @ pac), die wurde auch auf Diät gesetzt und im Aussenbereich mit gefrästen Taschen versehen. Wie die Laufkultur wird.... naja, lassen wir uns überraschen.

 

Das war´s dann hier für heute, den endgültigen Zusammenbaubericht und erste Blitzerfotos dann demnächst hier :D


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