Sun Nov 24 00:18:32 CET 2019
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Dynamix
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Kommentare (8)
[bild=1] Heute gibt es mal wieder eine Ausgabe der American Legends, diese Serie ist besonderen Menschen gewidmet die einen legendären Ruf unter US-Car Fahrern genießen und deren Name alleine ausreicht um Kenner in Extase zu versetzen. Heute widmen wir uns Don Yenko, ein Mann der als eine Art Carroll Shelby für Chevys in die Geschichte eingegangen ist. Die Leben von Don Yenko und Carroll Shelby wiesen einige Gemeinsamkeiten auf. Beide waren passionierte Rennfahrer, beide bastelten liebend gerne an Autos herum und beide haben es geschafft einem der Big Three und deren Fahrzeugen Ihren Stempel aufzudrücken. Zu guter letzt brachten beide während der Muscle Car Ära der 60er Jahre Ihre beliebtesten Fahrzeuge heraus. Am bekanntesten ist Yenko wohl für seine modifizierten Camaros, dabei hatte Don Yenko noch andere heiße Chevies im Programm. Ein paar davon möchte ich in dem Artikel gleich mit vorstellen 🙂 Don Yenko wurde am 27. Mai 1927 geboren und war schon früh an Autos interessiert. Dies war auch kein Wunder, war sein Vater doch Autohändler! Er begann 1928 mit einem Durant (jepp, genau der William Durant der General Motors gegründet hat!) Autohaus, welches allerdings 1932 vor die Hunde ging da Durant pleite ging. 1934 folgte eine Chevrolet Vertretung die deutlich länger bestand haben sollte. So kam der kleine Don schon im Kindesalter mit den Autos von Chevrolet in Berührung und so verwundert es auch nicht das Chevrolet die Marke der Wahl sein sollte als es darum ging schnelle Autos zu bauen. Es sollte allerdings noch etwas dauern bis seine Liebe zu Autos auch zu seiner Berufung werden sollte. Obwohl er mit Autos aufgewachsen war, gehörte Yenkos Herz noch eine andere Leidenschaft: Das Fliegen! Er machte mit 16 seine Pilotenlizenz und trat in die Army ein um Pilot zu werden. Nach seiner Zeit bei der Army begann er ein Studium der Betriebswirtschaft an der Penn State University. Mit 30 machte er seinen Abschluss und war bereit für einen neuen Lebensabschnitt. Es passte wie die Faust aufs Auge das die Chevrolet Vertretung seines Vaters so erfolgreich war das er 1949 eine zweite Chevrolet Vertretung in Cannonsburg, Pennsylvania eröffnete. Diese Vertretung war es die Don Yenko nach seinem Universitätsabschluss übernahm und daraus unter anderem eine Performance Werkstatt für Chevrolet Modelle aufmachte. Dieses Autohaus sollte der Grundstein für die Yenko-Legende legen. Anfangs spezialisierte sich Yenko noch hauptsächlich auf Performance Teile, allerdings konnten sich Kunden Ihre Fahrzeuge auch damals schon direkt bei Ihm umbauen lassen. Anfang der 60er Jahre fing Yenko an in diversen Teams der Sportwagen-Weltmeisterschaft mitzufahren. Er fuhr allerdings immer nur die amerikanischen Läufe mit und das auch nicht besonders erfolgreich. Entweder landete er außerhalb der Top 10 oder fiel mit Schäden am Fahrzeug aus. Nicht selten entstanden seine Tuningfahrzeuge aus den Bemühungen heraus einen Rennwagen auf die Füße zu stellen der mit der Konkurrenz mithalten konnte. Das Rennen fahren hängte er zusammen mit seiner Tuningkarriere Anfang der 80er endgültig an den Nagel. Yenko stieg aus dem Tuninggeschäft aus, da er wie Carroll Shelby der Meinung war das die strengen Abgasvorschriften es Tunern wie Ihm unmöglich machen noch Autos mit vernünftig Leistung auf die Räder zu stellen. Im Gegensatz zu Shelby hatte Yenko für diese Erkenntnis immerhin gut 10 Jahre gebraucht. Shelby ist schon Anfang der 70er aus dem Geschäft ausgestiegen da er hier keine Zukunft mehr sah. Don Yenko hatte leider auch nicht mehr so viel Gelgenheit neue Autos auf die Räder zu stellen, da er 1987 bei einem Flugzeugabsturz starb. Er setzte bei einem Landeanflug hart auf der Landebahn auf, wodurch seine Chessna vom Boden abprallte. Dadurch verlor Yenko die Kontrolle über sein Flugzeug und stürzte ab. Alle Passagiere sowie Yenko starben bei dem tragischen Unfall. [bild=2] Stage I Da Yenko mit dem Stinger Rennen fahren wollte, mussten einige Modifikationen her. Der luftgekühlte 6-Zylinder bekam ein Leistungsplus von 20 PS womit er immerhin 160 PS leistete. Dies erreichte man indem man unter anderem die 4 Rochester Vergaser überarbeitete die der Corvair ab Werk verbaut hatte. Dazu kamen spezielle Pleuel mit dazugehörigen Pleuellagern und einer riesigen 7 Liter Aluminiumölwanne um eine bessere Schmierung und Kühlung des Aggregates zu gewährleisten. Dazu ließ Yenko die Kurbelwelle durch ein Verfahren namens "Teniferierung" härten wodurch diese die Beanspruchung im Rennsport besser verdauen sollte. Schlussendlich modifizierte Yenko noch einen verbesserten Spanner für den Motorlüfter, in der Hoffnung damit ein bekanntes Problem des Corvair aus der Welt zu schaffen. Für das kleine Auto waren das schon ein paar tiefgreifende Änderungen! Yenko hörte aber nicht am Motor auf. Die erste Amtshandlung am Chassis waren weitere Gewichtsreduzierungen. Er schmiss unter anderem die Rückbank heraus und entfernte sämtliche Embleme, schließlich wurde der Wagen unter seinem Namen homologiert das vom Serienfahrzeug nicht mehr all zu viel übrig geblieben war. Um weiteres Gewicht zu sparen ersetzte Yenko die Motorhaube durch eine leichtere aus Fieberglass die einen integrierten Spoiler hatte. Weiterhin installierte man Fieberglasspanele an den Türen um das Profil und damit die Aerodynamik etwas zu verbessern. Da ein Rennwagen auch eine vernünftige Aufhängung braucht, ersetzte er die hinteren Federn durch deutlich härtere Exemplare und die Seriendämpfer durch Monroe Double Action Shocks. Ein Bremszylinder aus einem Cadillac sollte für eine verbesserte Verzögerung sorgen. Alle Yenko Stinger wurden an ein Muncie 4-Gang Schaltgetriebe gekoppelt. Dazu gab es optional erhältliche Goodies wie das Positraction Sperrdifferential mit der 3.89er Übersetzung aus dem Konzernregal. Alle Yenko Stinger trugen eine Lackierung in "Eremine White" mit blauen Rennstreifen. Die Farbe war von der SCCA vorgegeben, da das Reglement vorgab das jedes amerikanische Rennauto weiß zu sein hat. All diese Modifikationen waren grundsätzlich auch für die anderen Ausbaustufen erhältlich. Stage II Stage II war hauptsächlich eine weitere Ausbaustufe der Motorleistung. Mit Stage II legte man noch einmal Hand an den Motor an und steigerte die Leistung im Vergleich zu Stage I noch einmal um 30 PS auf insgesamt 190 PS. Das Paket kostete damals 500$ und beinhaltete unter anderem eine schärfere Nockenwelle, Heavy Duty Ventilfedern, modifizierte Kolben, eine polierte Kurbelwelle, eine gesteigerte Kompression auf 10:1 und eine leichtere Schwungscheibe. Im Innenraum erhielt die Stage II Version noch ein paar Zusatzinstrumente für Öldruck, Öltemperatur und Batteriespannung. Bis Stage II waren die Pakete für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassen. Stage III Stage III hob die Leistung noch einmal an und war für den Rennstreckeneinsatz gedacht. Hier griff man noch einmal tief in die Hot-Rodding Trickkiste wodurch der Motor noch einmal 30 PS mehr leistete wodurch am Ende beeindruckende 220 PS auf dem Datenblatt standen. Dieses Paket kostete nochmal 400$ mehr, im Vergleich zu Stage II, und beinhaltete eine gesteigerte Kompression auf jetzt 10,5:1, bearbeitete Zylinderköpfe, Schmiedekolben und ein Hochleistungszündverteiler. Stage IV Die ultimative Ausbaustufe waren die seltenen Stage IV Autos. Diese waren ausschließlich für den Renneinsatz bestimmt. Hier kitzelte man noch einmal 20 PS aus dem Motor heraus und riss so gut wie alles aus dem Auto heraus was nicht niet und nagelfest war. Diese Autos waren nach der Spezifikation der DP Klasse der SCCA gebaut. Das komplette Paket kostete stolze 5000$ was für ein Auto zu der Zeit wahrlich nicht wenig war. Zum vergleich: Ein Mustang kostete damals in der Basis knapp unter 2500$. Yenko hatte auch eine Stage V Variante angekündigt die dank einer Ram Air Einspritzung 250 PS leisten sollte. Allerdings war diese für den Rennstreckeneinsatz illegal und so sollte diese für ambitionierte Street Racer angeboten werden. Am Ende all dieser Bemühungen stand ein Auto mit bis zu 240 PS das gerade mal lächerliche 1158kg wog. Das ergibt selbst heute noch ein ganz nettes Leistungsgewicht 😉 67 - 69 Yenko Camaro [bild=3] General Motors galt eher als der Konservative unter den Big Three und so suchte Don Yenko einen Weg um diese Regel zu umgehen. Da Don nicht nur Chevrolet Händler sondern auch ein pfiffiger Bursche war fand er eine Möglichkeit. Chevrolets eigener COPO Katalog war die Lösung für Dons Dilemma. COPO ist GM-Fachchinesisch für Central Office PRoduction Order. Dadurch war es Don möglich als Händler Teile oder ganze Autos zu bestellen an die normale Kunden nie herangekommen wären. Er bestellte also seine Camaro SS und machte im Copo Katalog das Kreuzchen beim RPO (Regular Production Order) Code L72. Damit bekam er den 7 Liter Motor aus der Corvette, der immerhin 425 PS auf die Kurbelwelle stemmte. Die Motoren bekam er seperat zu den Fahrzeugen geliefert, was allerdings für Ihn und seine Werkstatt kein Problem darstelle. Da Don mit den Autos aber, wie schon mit dem Stinger, auch Rennen fahren wollte stieß er auf ein Problem. Die Autos mussten für die Teilnahme an der Meisterschaft so vom Werk kommen. Da Chevrolet den Motor offiziell nie so angeboten hatte, war es Don nicht erlaubt die Autos in der von Ihm favorisierten Rennserie einzusetzen. Und ein weiteres Problem traf Don, die Leute rissen ihm die wenigen Autos die er gebaut hatte förmlich aus der Hand! Dies war insofern ungewöhnlich als das die Motoroption alleine so viel kostete wie das ganze Auto. So paradox es war das die Leute bereit waren solche horrenden Preise auf den Tisch des Hauses zu blättern, so schnell war er alle 54 Exemplare los die er 1967 gebaut hatte. Yenko wusste das er die Nachfrage nie und nimmer alleine befriedigen kann, also nutzte er die Connections zu GM die er als Chevrolet Händler hatte und begann in Verhandlungen zu treten. Don wollte das GM die Autos direkt für Ihn am Fließband produziert um der hohen Nachfrage Herr zu werden. GM selbst reagierte sehr zurückhaltend auf Dons Anliegen, hatte man doch die 6,5 Liter Regel sehr gut im Kopf! Wie aus heiterem Himmel gab Chevrolets Special Project Division dann doch noch Ihr Go für das Projekt Yenko Camaro. Allerdings unter einer Bedingung: Yenko musste auf sein Leben schwören niemandem zu sagen woher zum Henker er diese Autos hatte! Für Yenko war dies allerdings kein Problem, sollten die Fahrzeuge doch sowieso unter seinem Label vermarktet werden. Die Leute würden einfach glauben er hätte die Autos wie schon 1967 in seiner eigenen Werkstatt gebaut. Die ersten Yenko Camaros aus den GM Werken verließen bereits pünktlich zum Modelljahr 68 das Fließband. Chevrolet beobachtete das Treiben von Yenko sehr genau und da sich die Wagen nicht nur als potent, sondern auch als äußerst zuverlässig erwiesen entschied man sich einige von Yenkos Modifikationen in den Copo Katalog mit aufzunehmen. Eine davon war Copo 9561 und beinhaltete den bereits erwähnten 7 Liter V8. Copo 9737 war ein Sportpaket basierend auf Yenkos Änderungen. Dieses enthielt einen Satz Sportreifen auf den berühmten Rallye Felgen, einen 220 km/h Tacho, einen 1" dicken Stabilisator an der Vorderachse, Scheibenbremsen rundherum und eine 4.10:1 übersetzte Hinterachse. Die Yenko Camaros waren besonders an dem speziellen Rennstreifenpaket erkennbar welche alle das SYC Logo trugen. Das Logo fand sich auch in den Kopfstützen der Vordersitze wieder. Yenko bot die Autos mit einer 4-Gang Handschaltung und sogar mit einer Automatik an. Auch 68 waren die Stückzahlen nicht sehr hoch, dies sollte sich aber mit dem 69er Modelljahr ändern. [bild=4] Heavy Duty Sportaufhängung Durch die ultrakurze Übersetzung rannten die Yenko Chevells den Sprint von 0-60 mph in 3,4 Sekunden und der Dragstrip war nach 12 Sekunden glatt pulverisiert. Das sind respekteinflößende Zahlen, selbst für heutige Verhältnisse. Auch diese Autos sind heute wahre Raritäten. Insgesamt entstanden bei GM gerade mal 323 Exemplare von denen auch viele nicht überlebt haben. Gute Yenko Chevelles gehen gerne für 250.000-300.000$ weg, wenn überhaupt mal welche angeboten werden! 68 - 72 "Yenko Deuce" Nova [bild=5] Die Yenko Novas kamen mit den gleichen Performance Optionen wie die anderen Yenko Autos zu der Zeit. Muncie 4-Gang Handschaltung, F41 Sportfahrwerk, GM 12 Bolt Positraction Hinterachse mit 4.10er Übersetzung, ein auf der Motorhaube montierter Drehzahlmesser und als Kirsche obendrauf noch die Felgen des Nova SS. Als Sonderoption gab es noch die ultrararen Magnesiumfelgen zu ordern. Magnesiumfelgen waren der Vorläufer der heute so beliebten Alufelgen und da die ganze Technik damals noch in den Kinderschuhen steckte und auch damals eher für den Renneinsatz gedacht war sind die Felgen entsprechend selten und, wie damals, vor allem sündhaft teuer! Wie schon die Chevelle, so basierte auch der Yenko Nova auf dem Basistrim was unter anderem bedeutete das der Wagen ein durchgehende Sitzbank vorne hatte. Mit dem LT-1 Small Block aus dem Chevrolet Z-28 schlug Yenko vor allem den Versicherungen ein Schnippchen, da diese sich besonders auf die Big-Block Monster eingeschossen hatten. So konnte Yenko weiterhin eine leistungshungrige Kundschaft bedienen welche sich die horrenden Versicherungsprämien für Muscle Cars nicht mehr leisten konnten. Yenko hatte ein Gespür für seine Kunden weshalb er die Muscle-Car Party für seine Kundschaft somit noch für ein paar Jahre verlängern konnte. Schärfere Abgasgesetze machten aber schlussendlich auch dem Nova den Garaus. Knapp 200 Novas soll Yenko bis 1972 produziert haben. Von den Novas mit dem Small-Block sollen sogar nur 37 Exemplare entstanden sein von dem Schätzungen zufolge nur 7 überlebt haben sollen. Somit ist auch der Yenko Deuce ein Kandidat für das 6-stellige Preisschild auf der nächsten Auktion des Vertrauens. [bild=6] Allerdings machte die EPA dem ganzen Vorhaben einen Strich durch die Rechnung. Neben den strengen Abgasvorschriften mussten die Motoren eien 50.000 Meilen Dauertest bestehen sollten irgendwelche Veränderungen am Einlass- oder Auslasssystem vorgenommen werden. Dies war zuviel Aufwand für Yenko der für gewöhnlich immer nur eine niedrige 3 stellige Zahl seiner Autos absetzte. Stattdessen nahm sich Yenko vor das Turbokit einzeln zu verkaufen, da diese Beschränkungen nicht für Privatpersonen galten. Für happige 500$ bekam man bei Yenko das besagte Turbokit. Damit sollte die Leistung von 110 auf 160 PS steigen. Yenko baute einen Prototypen des Vega Turbo und nannte diesen, in Anlehnung an den Corvair, wieder Stinger. Der Vega Stinger beeindruckte die Presse mit niedrigen 15er Zeiten auf dem Drag Strip. 71 und 72 entstanden jeweils etwa 200 Vegas. Alle mit dem optionalen GT Paket welches diverse Verbesserungen an Aufhängungen, Rädern und Optik beinhaltete. Optional bot Yenko für den nova ein 4-Gang Handschaltgetriebe und die Positraction Hinterachse mit einer 3.36er Übersetzung an. Für 1972 reichte man noch ein verbessertes Kühlsystem nach, welches allerdings aufpreispflichtig war. Hier eine Übersicht der verfügbaren Optionen: [bild=7] M-20 4-Gang Handschaltung Z29 Vega GT Paket: Parkleuchte mit klaren Linsen, orangene Birnen Rennstreifen im Yenko Look Keiner weiß so wirklich wie viele Yenko Vegas tatsächlich noch existieren. Da die Autos, typisch für die Zeit, extrem rostanfällig waren und dazu der Motor auch noch alles andere als zuverlässig war, der Motor hatte einen Aluminiumblock und einen Gusseisenkopf und war für Vibrationen, hohe Geräuschkulisse, hohen Ölverbrauch und Überhitzungsprobleme bekannt, starben viele Vegas den frühzeitigen Tod. Wenn man heute welche findet dann mit hoher Sicherheit Scheunenfunde die all die Jahre lang trocken überdauert haben. Immerhin fühlte sich Chevrolet durch den Yenko Vega dazu inspiriert einen eigenen Sport Vega auf den Markt zu bringen. Dieser kam allerdings mit einem 2 Liter 16V Motor von Cosworth der sogar schon über eine elektronisch gesteuerte Einspritzanlage verfügte. Ziemlich modern wenn man bedenkt das die meisten europäischen Herstellern solche Motoren selber erst 15-20 Jahre später als Sportmotoren verkauft haben 😉 1972 hängte Yenko mit dem Nova auch erst einmal das Tuninggeschäft an den Nagel. Er verkaufte bis zu seinem nächsten Projekt nur noch Tuningteile an die Kunden, baute aber selbst keine eigenen Autos mehr. 81 Yenko Turbo Z Camaro [bild=8] Anstatt wie früher einfach den stärksten Motor in den Camaro zu stopfen den das GM Programm hergab versuchte sich Yenko an einem eigenen Tuningpaket. Was damals beim Vega nicht sein sollte, wollte er bei diesem Modell durchziehen. Eine Turboaufladung sollte dem 5,7 Liter Motor des Z/28 Beine machen. Der Turbo sollte den Motor direkt durch den Vergaser beatmen und etwa 0,5 bar Ladedruck leisten. Um die Verbrennung besser kontrollieren zu können und Klopfen zu vermeiden bekam der Motor eine Wassereinspritzung. Da auch dieser Motor wieder staatliche Abgasvorschriften bekam der Motor eine Art Kraftstoffheizung. Entsprechend fanden sich im Innenraum eine Ladedruckanzeige, für die der Zigarettenanzünder rausflog, und eine Anzeige für den Füllstand der Wassereinspritzung. Den Motor ansich ließ Yenko dieses mal völlig unangetastet. Der Turbo Camaro bewältigte die Viertelmeile in 14,5 Sekunden. Eine Leistungsangabe veröffentlichte Yenko für den Wagen nie, man geht von ca. 250 PS aus ausgehend von der Viertelmeilenzeit. Die meisten Optionen übernahm Yenko direkt vom Camaro Z/28 darunter neben dem Fahrwerk auch die Felgen. Wie schon beim Stinger, so gab es auch vom Turbo Z verschiedene Ausbaustufen. Stage 1 kostete über 10.000$ und beinhaltete eine Klimaanlage, Tempomat, verstellbares Lenkrad und andere Kleinigkeiten. Optisch bekamen die Autos eigene Decals mit "Turbo Z" Schriftzügen an der Tür sowie eine eigens modellierte Stoßstange die optisch an die Camaro IROC Rennwagen erinnern sollten. Der Turbo Z war damit mehr Gran Turismo als ernstzunehmender Sportwagen. Diesen Eindruck verstärkte das Stage II Paket nur noch mit Upgrades wie einem Koni Fahrwerk, Polyurethan Fahrwerkslagern und 2 teiligen Alufelgen von Weld in 15x7 Zoll in Kombination mit Goodyear Wingfoot Radialreifen in 245/60 15 an der Front und 255/60 15 an der Hinterachse. Im Innenraum bekam man für sein Geld spezielle Ledersitze und ein Lenkrad der Firma Racemark. Apropos Geld, dass Stage II Paket schlug mit happigen 17.300$ zu Buche was für diese Zeit eine ganze Stange Geld war. Zum Vergleich: Eine Basiscorvette kostete damals 1000$ weniger als das Stage II Paket alleine ohne Auto. Dieser Umstand wird ganz massiv zur "Verbreitung" des letzten Yenko Camaros beigetragen haben 😉 Yenko hatte eine Auflage von 200 Stück geplant, baute am Ende jedoch lediglich 19 Stück womit der Turbo Z das mit Abstand rarste Auto ist das den Namen Yenko tragen durfte. Nach der Pleite mit dem Turbo Z zog sich Yenko endgültig aus dem Geschäft mit eigenen Sportwagen zurück. Yenko sagte einmal das es eines massiven Aufwands bedurft hätte um den Turbo Z auf das Leistungsiveau zu bringen das er sich damals für den Wagen gewünscht hätte. |
Ergänzung von Dynamix am Sun Nov 24 15:12:32 CET 2019
Für alle die gerne auch ein paar Bewegtbilder haben möchten: |
Sun Nov 24 08:31:41 CET 2019 |
ElHeineken
Interessant. Gut, dass er mit den Autos mehr Erfolg hatte als im Rennsport - Die Sebring-Liste aus Wikipedia ist schon recht frustrierend 😁
Sun Nov 24 09:05:43 CET 2019 |
Antriebswelle135730
Sehr interessanter Artikel. *ThumbsUp*
Sun Nov 24 09:11:42 CET 2019 |
PIPD black
Moinsen.
Da hat aber einer gerade mal so richtig Zeit, hier einen Blog-Artikel nach dem anderen rauszuhauen.😁
Vielen Dank dafür.🙂
Schöne Geschichte. Den Yenko werden ja die meisten -wie auch ich- nur aus dem 2. Fast-and-Furious-Film kennen.😉
Sun Nov 24 12:12:22 CET 2019 |
Dynamix
Krankheit und Urlaub machen sich halt super, davon ab ist die Saison vorbei 😉 Mit fahren oder schrauben ist jetzt eh nix mehr. Aus fahren und schreiben wird jetzt langweilen und schreiben 😁
Sun Nov 24 12:40:11 CET 2019 |
PIPD black
Also Schrauben geht noch.😉
Sun Nov 24 12:55:14 CET 2019 |
Dynamix
@ElHeineken Ja, die Liste ist schon echt frustrierend, da war Shelby erfolgreicher. Der hat immerhin 59 in LeMans den Gesamtsieg geholt.
@UHU1979 Merci!
@PIPD black Nicht in einer 3x6 Meter Garage in der allein das Auto 5,5x2 Meter Platz wegnimmt 😉 Hätte ich ne Halle mit Bühne so wie einige andere würde ich wohl alles an den Autos selber machen weil einfach mal kein Zeitdruck da ist und er Hobel notfalls auch ein halbes Jahr in Einzelteilen auf der Bühne hocken kann. Hab ich aber nicht, so muss ich mich auf Kleinigkeiten während der Saison beschränken. Die Aktion mit der Antenne die mich fast einen kompletten Sonntag gekostet hat muss ich so in der Form nicht nochmal haben. Den Wagen so auseinandergenommen bei offener Garage in der Einfahrt stehen zu lassen kommt nicht so dolle. So, genug Off-Topic 🙂
Sun Nov 24 15:16:20 CET 2019 |
PIPD black
Danke für die nachgereichten Videos.🙂
Deine Antwort auf "American Legends: Don Yenko"