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Was mich bewegt

Themen, die mich bewegen - mit Schwerpunkten und auch bunt gemischt

Sat Feb 29 17:09:27 CET 2020    |    notting    |    Kommentare (24)    |   Stichworte: Abhängigkeit, E-Auto, Infrastruktur, Notbetrieb, Verbrenner

Sind mehr Anstregungen Richtung ausfalltolerante Systeme erforderlich?

Logo Macht sich die automobile Welt von immer mehr Infrastruktur abhängigLogo Macht sich die automobile Welt von immer mehr Infrastruktur abhängig

Hallo!

Das folgende Thema betrifft im Grunde auch Verbrenner. Aber E-Autos betrifft es noch stärker, insb. wenn sie geladen werden müssen.
Im folgenden werde ich mir ein paar Punkte herausgreifen, mit denen der Autofahrer am ehesten zutun haben wird. Natürlich hängt da immer noch mehr hintendran. Aber sonst würde dieser Blog-Artikel vermutlich "explodieren".
[mehr]
Fangen wir der Vollständigkeit halber mit der beliebtesten Frage in diesem Zusammenhang an:
Was ist, wenn z. B. der Strom ausfällt?
Wenn der Strom ausfällt gibt’s im Idealfall natürlich irgendeine Notstrom-Lösung mit Akkus und/oder Stromgenerator. Manchmal hat man das "zwangsweise", weil mobile Geräte wie Smartphones naturgemäß einen Akku haben. Selbst günstige Smartphones kann man selbst bei intensiver Nutzung meist einen ganzen Tag verwenden. Zudem kann man sie i.d.R. techn. betrachtet ohne dass z. B. der Arbeitgeber in die Infrastruktur investieren muss während der Arbeit laden. Ob das erlaubt ist, ist eine andere Frage, im Grunde ist es wenn es nicht erlaubt wurde eine Straftat ("Entziehung elektrischer Energie"😉 die dann auch arbeitsrechtliche Konsequenzen hat, meist wird es aber geduldet, wenn man es nicht übertreibt. Das ist aber ein anderes Thema.
In so einem Fall kann ein Verbrenner noch z. B. aus dem Reservekanister oder wie ganz früher mit einer Handpumpe aus einem sehr großen Tank betankt werden. Letztere kann man heute noch kaufen. Habe z. B. bei einem Händler (Neuware) eine mit 40l/min Nennleistung und 4m Anschlussschlauch für 450EUR gesehen. D.h. der Tank kann locker einige 100l Sprit fassen aus dem man diesen dann von Hand herauspumpt.
Leider hat offenbar kaum eine Tankstelle sowas. Alle Tankstellen an denen ich bisher während einem Stromausfall vorbeigekommen bin, hatten den Betrieb komplett eingestellt. Das ist schon schlimm genug, dass man sich auf solche Notbetrieb-Fälle nicht ausreichend vorbereitet hat. Allerdings ist die praktische Reichweite von Verbrenner-Autos so hoch, dass man es spätestens mit Sprit aus dem Reservekanister zu einer funktionierenden Tankstelle schaffen sollte.
Gerade bei BEV ist die Reichweite aus Kostengründen meist viel geringer. Theoretisch gibt‘s Ladesäulen mit eingebauten Akku. Diese sind aber anders als die Handpumpe am großen Tank nicht dafür ausgelegt soviel Energie zu Puffern wie eine herkömmliche Tankstelle bzw. 450EUR zusätzlich zu den eigentlichen Energiekosten draufzahlen damit man diese auch bei Stromausfall ins Auto bekommt ist eben nicht, da Akkus im Verhältnis zur Energiemenge die sie speichern können viel größer und viel teurer sind (ohne die Energie die sie dann beinhalten können). Solche Ladesäulen sollen nur höhere Ladeleistungen ermöglichen wo‘s der Stromanschluss eigentlich nicht hergibt. Salopp ausgedrückt ist das in etwa wie bei einer Klospülung, bei der man den Auslöser drückt um die "Flut" zu starten, aber man vor der nächsten Flut warten muss bis der Speicher wieder gefüllt ist weil sonst das Wasser nur rausplätschert.
Ein Wind-/Solarzellen-/Akku-Set in der Größe eines Reservekanisters um irgendwie anderweitig ausreichend Strom in den Akku zu bekommen gibt auch nicht. Selbst wenn man einen Parkplatz unter Bäumen hat und das Auto dort 8h tagsüber rumsteht werden Solarzellen wegen der zu kleinen Fläche bzw. zu geringer Effizienz, ggf. der Verdreckung und ggf. Verschattung durch die Bäume nicht reichen (Schatten spart übrigens in sonnigen Jahreszeiten Energie, weil man ja nicht in einem Backofen herumfahren will -> weniger Kühlung erforderlich).
Dazu kommt, dass man dann meist noch schneller laden möchte weil man ohnehin schon einen Umweg fahren musste usw. - falls man überhaupt einen nutzbaren Schnelllader findet. Anders als beim herkömmlichen Kraftstoff wird aber meist zwischen verschiedenen Leistungsstufen bei der Ladung unterschieden (also langsamer Laden in km Mehr-Reichweite pro Ladezeit). Meist bedeutet das ca. 1/3 Aufschlag, wenn man keine Grundgebühr bezahlt (die man ggf. auf die kWh verteilen müsste).
Die einzige halbwegs sinnvolle Lösung wäre, wenn z. B. der Stromnetzbetreiber mobile Ladesäulen (inkl. Schuko-Ausgang für Smartphone laden & Co.) mit sehr großem Energievorrat jederzeit einsatzbereit haben müssen. D.h. in Form eines großen Anhängers, was es durchaus schon gibt. Die müsste er dann in das betroffene Gebiet bringen, vorzugsweise an existenten (nicht nur eigenen) Ladesäulen-Standorten. Ggf. eben einen Verbrennungs-Generator anschließen und den Akku als Puffer nutzen. Die können ja mit THW & Co. zusammenarbeiten. Diese Dinger lassen sich auch bei Festivals in der Pampa halbwegs sinnvoll einsetzen (auch wenn dann eigentlich planbar ist, wieviel Restreichweite man noch haben sollte um auch wieder wegzukommen).
Wie eingangs gesagt, das grundlegende Problem an dieser Stelle ist bekannt.

Was meinem Eindruck nach vielen nicht oder nicht so sehr bewusst ist, sind andere Dinge in diesem Zusammenhang

Mit Bargeld kann man bekanntlich recht einfach offline zahlen. D.h. es funktioniert auch wenn Telekommunikationsnetze gerade nicht funktionieren. Leider gibt‘s immer wieder großflächigere Störungen insb. in Mobilfunknetzen.

Natürlich macht funktionierende Elektronik bzw. Stromversorgung dafür die Erfassung der Vorgänge einfacher. Eine USV (unterbrechungsfreie Stromversorgung, kleines Akkusystem mit Wechselrichter was ggf. automatisch anspringt) die solche Elektronik stundenlang versorgen kann sollte im 3stelligen Bereich zzgl. alle paar Jahre neue Akkus zu haben sein.

Selbst bei girocard und Kreditkarten gibt‘s die Möglichkeit der Offline-Zahlung, siehe z. B.

https://www.kreditkarte.net/ratgeber/offline-zahlungen/

Leider können die meisten Ladesäulen weder das eine noch das andere. Bei den Ladesäulen-Kundenkarten ist offensichtlich überhaupt keine Offline-Funktionalität vorgesehen. Im Gegenteil, viele Ladesäulen bzw. Wallboxen funktionieren überhaupt nicht, wenn sie keine Internet-Verbindung zum Backend haben. Das wird z. B. für die Abrechnung aber auch Firmware-Updates für die Ladesäule/Wallbox benötigt.

Dass das Backend extrem wichtig ist sodass ohne es wirklich garnichts funktioniert sieht man z. B. in der Anleitung einer IES-Synergy-DC-Wallbox:

Zitat:

Message: Error connecting server. Booting interrupted ! Please call support.
Description: Message displayed during the startup of the charging station if the backend server reject the connection.

Z. B. Ecotap-DC-Wallboxen funktionieren sogar nur mit dem Ecotap-Backend, was natürlich auch extra kostet wie (quasi?) alle anderen Backends auch.

D.h. nicht nur wenn ein Mobilfunknetz ein Problem hat, kann das massive Auswirkungen auf die Funktionsfähigkeit von Ladesäulen haben, sondern auch Probleme bei einem Backend-Anbieter.

Bei Ladelösungen für zu Hause ist das meist nicht so gravierend. Oft betrifft das dann nur z. B. die Smartphone-Fernsteuerung. Allerdings gibt‘s hier auch Fälle, wo der Anbieter damit wirbt, dass man ganz einfach Geld verdienen kann in dem man die eigene Wallbox für die Öffentlichkeit freigibt.

Da wir gerade vom Laden daheim reden: Wie ich in einem meiner letzten Artikel geschrieben habe wurden kürzlich die noch dummen intelligenten Messsysteme teilweise Pflicht: https://www.motor-talk.de/.../...ten-messsysteme-beginnt-t6796835.html
Das wird zukünftig so ausgebaut werden, dass Stromanschlüsse angeboten werden können, bei denen der Stromnetzbetreiber insb. z. B. Wallboxen aus der Ferne drosseln kann (die Ersparnis beträgt aktuell grob 0,03EUR/kWh). Auch ist bei div. Fördermitteln schon Pflicht oder zumindest angedacht, dass für die Förderung Voraussetzung ist, dass man dieses Spielchen mitmacht.
Aus der Erfahrung mit vielen anderen Systemen dieser Größenordnung weiß man das alles hackbar ist. D.h. durch diese Fernsteuerung wird es einfacher werden insb. private Lademöglichkeiten ferngesteuert zu deaktivieren oder umgekehrt wenn das Stromnetz ohnehin gerade stark ausgelastet ist und deswegen Wallboxen schon "ausgebremst" wurden diese "Bremse" komplett zu lösen, sodass das Stromnetz überlastet wird und deswegen der entspr. Teil abgetrennt wird. Dann haben auch mobile EVSE an CEE-Steckdosen keinen Strom mehr obwohl sie ggf. nicht mal selbst gehackt wurden.

Apropos Ausfall von Mobilfunknetzen:
Das folgende Problem betrifft nicht nur viele Lademöglichkeiten, sondern auch Autos, auch Verbrenner, aber BEV insbesondere. Denn in vielen Fällen selbst bei ganz neuen Modellen kann das Mobilfunkmodul nur 2G und 3G (GSM/CSD, GPRS/EDGE, UMTS/HS(D/U)PA), insb. bei Ladesäulen Das 3G-Netz wird aber gerade so langsam abgebaut bzw. schon länger nicht mehr ausgebaut: https://www.heise.de/ct/artikel/Fragen-Antworten-LTE-4368034.html (2. Frage).
Selbst EDGE hat nur einen Bruchteil der HSPA-Geschwindigkeit. Für Status-, Authentifizierungs- und Abrechnungsdaten (selbst verschlüsselt) dürfte das im Grunde reichen - solange nicht gerade z. B. ein Firmware-Update die Verbindung länger defakto komplett auslastet. Z. B. IES Synergy bietet Firmware-Updates auch auf der Webseite zum Download an. Das wäre durchaus eine Lösung, wenn die mit gängiger Hardware bzw. kostenloser Software funktioniert. Das gleiche gilt für die Firmware-Updates von Autos.
In der Schweiz will man dieses Jahr sogar schon die ersten GSM/GPRS/EDGE-Netz abschalten.
Die Nachrüstung von 4G-Modulen in den Lademöglichkeiten wird aber Geld kosten. Bzw. es muss noch genügend Leute geben, die dieses Geld investieren wollen, vor allem bei älteren E-Autos, die anders als viele Ladesäulen keinen LAN-Anschluss haben wo man einen passenden Mobilfunk-Router anschließen könnte. Und Nachfolge-Produkte verkaufen ist für die Hersteller ohnehin schöner...

Mal ganz davon abgesehen, dass immer öfter auch Auto-Steuerungsfunktionen über das Mobilfunknetz im Internet verfügbar gemacht werden, z. B. Vorklimatisierung. Wenn das Navi durch einen Hack spinnt dürfte das i.d.R. dank Smartphone und zur Not Papier-Landkarten nicht so schlimm sein als wenn z. B. mit den Steuerungsfunktionen des Autos an sich Schindluder getrieben wird.
Jetzt sollen auch dank 5G die Autos noch stärker untereinander vernetzt werden. 5G hat aber ein paar konzeptionelle Sicherheitslücken, z. T. sogar geerbt:
https://www.heise.de/.../...berwacher-es-so-einfach-haben-4646749.html
https://www.heise.de/.../...beliebigen-Handy-Besitzern-an-4666786.html

Kurz:
- Es fehlt meist die Möglichkeit offline an Ladesäulen genauso bezahlen zu können wie wenn sie online sind. Z. B. mit Bargeld oder girocard bzw. Kreditkarten wäre natürlich noch besser. (Hinweis: Zumindest in meiner Gegend gibt's keine Gratis-Ladesäulen. Und die werden im Fall der Fälle noch überlaufener sein als sonst. E-Autos sind gerade stark im Kommen.)
- Alle Lademöglichkeiten-Betreiber sollen die Möglichkeit haben wenn sie schon gezwungen sind ein Backend einzurichten das genauso einfach unabhängig vom Internet haben zu können wie z. B. ein eigenes NAS.
- Es muss mehr getan werden um Stromausfälle abzumildern. Gerade bei E-Autos wird auch in div. Postings bzw. "Sendungen" zu oft zu knapp kalkuliert was die Ladezeit über Nacht angeht, sodass man sehr schnell in der Situation ist, dass man am nächsten Morgen sehr viel Zeit verliert um überhaupt zur Arbeit zu kommen.
- Auch bei Verbrennern stehe ich den div. Fernsteuerungsmöglichkeiten über das Internet sehr kritisch gegenüber. Oft genug ist man sogar gezwungen den Hersteller-Dienst zu nutzen statt dass man das Auto einfach im Wunsch-WLAN einklinken kann bzw. dass man das Auto über das eigene Smartphone "surfen" lassen kann wenn man es als WLAN-Hotspot konfiguriert.

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Sat Feb 15 20:51:52 CET 2020    |    notting    |    Kommentare (17)    |   Stichworte: DC-Wallbox, E-Auto, laden, Wallbox

Kannst du dir vorstellen, für zu Hause ca. 10kEUR "Aufpreis" zu bezahlen für schnelleres Laden?

Logo Neuigkeiten bei DC-LademöglichkeitenLogo Neuigkeiten bei DC-Lademöglichkeiten

Hallo!

Wie ich schon mehrfach zumindest in meinen Postings schrieb, habe ich einen recht weiten Weg zur Arbeit. Dadurch sind 11kW Ladeleistung in div. Fällen zu knapp für mich. Leider gibt‘s immer mehr E-Autos, die über Typ2 bestenfalls mit 11kW laden können, selbst wenn man alle Optionen in der Preisliste betrachtet. Als Beispiele seien z. B. aus dem PSA-Konzern der e-208/Corsa-E, der VW ID.3 und der Polestar 2 genannt. Beim ID.3 und beim Corsa-E scheint es auch so zu sein, dass sie zumindest die billigste Ausstattungslinie nur 7,2kW können sollen. Wenn die dann tatsächl. nur 1phasig laden (wie z. B. definitiv beim Corsa-e), wird das wohl wg. Schieflast auf 4,6kW begrenzt werden. Wobei VW auch schon 2phasige Lader verbaut hat wo es kein derartiges Problem gibt, weil jede Phase unter 20A/4,6kW bleibt. Beim Corsa-e beträgt übrigens der preisliche Unterschied zwischen den beiden untersten Ausstattungslinien und somit zwischen 7,2 und 11kW Typ2 1.245EUR (weil‘s keine entspr. Einzeloption für die untere Ausstattungslinie gibt, wobei noch ein paar Dinge mehr bei der besseren Ausstattungslinie dabei sind).
Aber über CCS sollen z. B. beim ID.3 selbst in der billigsten Ausstattungslinie 50kW, optional sogar 100kW möglich sein ohne dass >=11kW Typ2 dabei ist (was erst in höheren Ausstattungslinien verfügbar sein soll). Wobei ich vermute, dass es zumindest bei den kleineren Akkus keine echten 100kW werden. Z. B. wie div. Hyundai/Kias und angebl. auch e-208/Corsa-e wird die Ladeleistung auf 70-80kW beschränkt sein, damit man etwas unter 2C bleibt (=das Verhältnis zw. Ladeleistung und Akkukapazität, z. B. 90kW Ladeleistung bei 45kWh-Akku sind 2C).
Aber man kann eben in allen diesen Fällen über CCS schneller laden als über Typ2. [mehr]Man muss ja nicht gleich mit 50 oder 100kW laden. D.h. man sollte sich überlegen, ob nicht eine eigene CCS-Lademöglichkeit zu Hause Sinn macht. Denn die schnellere Typ2-Ladung müsste man ja für jedes E-Autos neu kaufen, egal ob der Fuhrpark irgendwann aus 2 oder mehr E-Autos besteht (was auch bei Platzmangel bzgl. Lademöglichkeiten ggf. eine höhere Ladeleistung sinnvoll macht um beide E-Autos an einer eigenen Lademöglichkeit vollzubekommen) oder es um den Nachfolger des momentanen E-Autos geht.

Wo sind zu Hause die praktischen Ladeleistungsgrenzen?
Normale Stromzähler vertragen 50-60A pro Phase. Bei 3phasen mit 400V Außenleiterspannung (=231V Strangspannung, also das was man üblicherweise daheim hat) bedeutet das etwas mehr als 30kW bis ca. 40kW effektive Ladeleistung, wenn sonst nichts an dem Stromanschluss hängt. Die Lademöglichkeit hat keine 100% Wirkungsgrad und auch etwas Eigenverbrauch der Steuerungselektronik. Die moderne Messeinrichtung die mein Stromnetzbetreiber bei mir verbaut hat scheint es beim Hersteller auch in einer 100A-Version zu geben, also ca. 69kW effektive Ladeleistung möglich. Scheint aber nicht verbaut zu werden. In den Unterlagen die ich gefunden habe steht, dass ab 80A ein Messwandler nötig ist. Vereinfacht gesagt ist das ein teurer Schrank, der dem Stromzähler ermöglicht größere Ströme zu messen als er eigentl. messen kann, in dem er nur noch einen festen Bruchteil des Stroms tatsächl. misst und dann entspr. gerechnet wird, sodass man effektiv die Energiemenge bezahlt, die man verbraucht hat.
Der Hausanschluss muss das natürlich auch abkönnen. Das ist das Ding, wo alle Stromanschlüsse innerhalb eines Hauses dranhängen. Bei einem Mehrfamilienhaus läuft das üblicherweise über mehrere Stromzähler (pro Wohneinheit einer). Bei meinem Stromnetzbetreiber gibt‘s den Hausanschluss standardmäßig mit 100A, aber gegen etwas Aufpreis auch mit 200A. Allerdings kann man die volle Leistung nur nutzen, wenn man auch den Baukostenzuschuss bezahlt (und das Netz hintendran noch genügend Kapazität hat). Es gibt einen Tarif nach Wohnungsanzahl und einen für gewerbliche Nutzung. Bei letzterem zahlt man bei etwas mehr als 30kW (3x 50A) fast nichts, bei etwas mehr als 60kW (3x 100A) ca. 1.400EUR und bei 125kW (3x 200A) fast 4.200EUR.
Bei vielen Stromnetzbetreibern sind zudem selbst 11kVA-Steckdosen bzw. -Wallboxen genehmigungspflichtig.

Was ist denn nun der Stand der Dinge bei den DC-Lademöglichkeiten?
Als ich begonnen habe das zu beobachten, kosteten waren selbst 50kW-DC-Ladesäulen sehr groß und schwer und kosteten deutl. >30kEUR (ohne Versandkosten (vermutl. Spedition), Fundament etc.). Allerdings waren das oft Triple-Charger (Typ2, CCS und Chademo) und sie sind recht robust gebaut weil für den "vollöffentl." Einsatz ausgelegt.
Dann kam der Hypercharger von Alpitronic. Die kleinsten Variante war auch für den öffentl. Bereich ausgelegt und daher entspr. robust. Aber sie war viel schlanker und die Basis-Ausstattung bot neben Dingen wie OCPP für Lastmangement & Co. ein DC-Kabel mit bis zu 75kW (wahlweise CCS oder Chademo), kostete knapp unter 30kEUR ohne Versand/Fundament. Immerhin war das Preis-Ladeleistungsverhältnis schon mal deutl. besser. Vermutl. kann man auch die max. Leistung per Software drosseln, wenn der Stromanschluss an dem sie hängt nicht mehr hergibt. Desweiteren konnte man die kleinere Variante auch auf 150kW, gekühlte Kabel (bei >75kW/Kabel erforderl.) bzw. 2 DC-Kabel und auch einen zusätzl. Typ2-Anschluss nachrüsten. Ein größeres Gehäuse was bis zu 350kW erlaubt gibt‘s übrigens auch.

IES Synergy hat 2019 eine neue Generation von an der Wand montierbaren DC-Wallboxen mit 24kW herausgebracht. D.h. es ist nicht zwingend ein Standfuß bzw. ein Fundament nötigt. U.a. beherrschen sie auch OCPP. Allerdings kosten die bei eben ca. 1/3 der Leistung des Hypercharger etwas mehr als 1/3 des Preises des Hyperchargers. Auf jeden Fall sind 24kW mehr als doppelt soviel wie die Eingangs erwähnten 11kW die bei Typ2 häufig das Maximum darstellen.

Nun könnte um öffentl. 22kW-Typ2-Ladesäulen auszureizen ein mobiles DC-Ladegerät zu kaufen. Es gibt sowas durchaus. Für die Festmontage gedachte Wallboxen darf man meines Wissens nicht mit einem eingangsseitigen Stromstecker ausstatten selbst wenn es von der Leistung her reicht und man auch sonst die Bedingungen mit FI & Co. erfüllt.
Z. B. vom chinesischen Hersteller Setec gibt‘s über EU-Importeure für ca. 9kEUR einen offiziellen mobilen Lader in Form eines Trolleys. Fragt sich nur wie hoch die Firmware-Update-Wahrscheinlichkeit ist, wenn‘s irgendwelche Kompatibilitätsprobleme mit einem neueren E-Auto gibt.
Solche mobilen Lademöglichkeiten in Form eines Trolleys gibt‘s wohl auch von EU-Herstellern. Allerdings habe ich sowas in noch keinem Webshop gefunden, sondern nur auf den Hersteller-Seiten.

Die schweizer Firma Designwerk hat schon vor einiger Zeit mobile DC-Ladegeräte entwickelt. Das kleinste mit 22kW ist ein durchaus tragbarer Kasten. Allerdings kostet es schon mit jew. mit einem Kabel für Ein- bzw. Ausgang (wahlweise u.a. CEE32 bzw. CCS) über 20kEUR. Es gibt aber auch Varianten mit 44 bzw. 88kW in Form von Rollwägen. Die 44kW-Variante habe ich in einem Webshop gefunden, die unter vergleichbaren Umständen (jew. ein Ein- bzw. Ausgangskabel) fast 61kEUR kostet. Hm, dafür kann man fast 2x komplette 75kW-Hypercharger kaufen...
Vor kurzem wurde die neue Generation mit bis zu 920V angekündigt. Wobei mir der Sinn dabei noch nicht klar ist. Die höhere Spannung wurde eingeführt, damit bei gleichem Kabelquerschnitt entspr. höhere Leistungen möglich sind. Bei 400V scheinen 175kW das Maximum zu sein, wenn das sogar schon gekühlte Ladekabel noch ausreichend flexibel sein soll. Bei doppelter Spannung ist dementspr. bei gleichem Kabel die doppelte Leistung nötig. Da 400VDC noch sehr verbreitet ist, sollten auch die 800V-E-Autos damit noch kompatibel sein. Das kann man z. B. dadurch erreichen, dass man die Akkupacks je nach Bedarf anders verschaltet. Der Akku besteht ohnehin aus mehreren (z. T. dutzenden) Akkupacks, die jeweils mehrere Zellen enthalten. Um zu erklären was ich meine, nehme ich mal in Gedanken 2 Akkuzellen mit 1,2V Nennspannung und 2Ah in die Hand. Das ist das, was man zu Hause gängigerweise als Ersatz für normale stabförmige 1,5V-Batterien verwendet.
Wenn ich die beiden Zellen in Reihe schalte, habe ich 2,4V und kann soviel Strom ziehen wie aus einer Zelle. Wenn ich die Zellen parallel schalte, habe ich 1,2V, kann aber den doppelten Strom ziehen. Es gilt deswegen
Leistung = Spannung * Strom = const
D.h. man kann den Gesamt-Akku eines 800V-E-Autos schaltungstechn. in 2 Teile zerlegen. Diese schaltet man wenn‘s um 800V geht in Reihe oder wenn‘s um 400V geht eben parallel. Der einzige Unterschied ist eben, dass bei 800V bei gleicher Leistung nur der halbe Strom u.a. durch‘s Ladekabel durchgeht als bei 400V. Bzw. bei 400V ist eben die Ladeleistung entspr. doppelt so stark begrenzt wie bei 800V.
Allerdings ist der 44kW-Lader in der Version mit viel höherer Spannung nicht mal leichter geworden, weil wegen der höheren Spannung dünnere Kabel verwendet werden können, sondern sogar noch ein paar kg schwerer. Und bisher hat man eben auch mit "nur" 400V 88kW-Ladekabel hinbekommen.
D.h. die mobilen DC-Lader sind viel teurer als DC-Wallboxen.

Was DC-Wallboxen angeht hat Ecotap neue Produkte auf den Markt gebracht:
- 15kW DC Wallbox ca. 10kEUR
- 30kW DC Wallbox ca. 12kEUR
- 60kW DC Ladesäule ca. 32kEUR

Die 15kW-Wallbox hat eben z. B. Vorteile, wenn das E-Auto nur <11kW Typ2 kann, aber dafür eine entspr. Leistung über CCS verträgt. Den Preisunterschied zur 30kW-Variante finde ich aber eher gering.
Entsprechendes gilt für die 30kW-Wallbox wenn z. B. nur 11kW über Typ2 möglich ist. Allerdings ist sie etwas günstiger als die Wallboxen von IES Synergy, die zudem mit 24kW etwas weniger Leistung haben.
Die 60kW-DC-Ladesäule kostet zwar etwas mehr als der Hypercharger, hat etwas weniger Leistung und ist auch nicht nachrüstbar hinsichtl. mehr Leistung oder zusätzl. Kabel. Dafür hat sie eine ähnl. Grundfläche wie der Hypercharger, ist aber viel niedriger. Insofern ist das ein Fortschritt. In vielen Einzel-/Doppel-PKW-Garagen dürfte der Hypercharger zu hoch sein - auch wenn das vermutl. nicht die anvisierte Haupt-Kundengruppe beider Ladesäulen ist.
Alle drei scheinen aber nicht OCPP zu können, sondern nur was proprietäres von Ecotap. OCPP wird in den Produktbeschreibungen nicht erwähnt, aber dass Lastmanagement & Co. im Zusammenspiel mit anderer Ecotap-Hardware möglich ist. Anbindung an das Backend div. kommerzieller Anbieter scheint‘s aber zu geben. Aber ein rein lokales Lastmanagement geht wohl eben nur wenn ausschließl. Ecotap-Kram beteiligt ist. Das braucht man aber, wenn man z. B. zwei E-Autos gleichzeitig über einen Stromanschluss laden will, da man z. B. bei 30 + 11kW effektiver Ladeleistung sehr wahrscheinlich schon über der Grenze des normalen Stromzählers ist :-(

Fazit
Sehr theoretisch kann es sich längerfristig lohnen eine DC-Wallbox für zu Hause zuzulegen, selbst wenn man dadurch nur z. B. bei der Anschaffung des oder der E-Autos die Zusatzkosten für die höhere Typ2-Ladeleistung oder eine zweite Wallbox bzw. den "Doppel-Wallbox-Aufschlag" spart. Ersteres setzt natürlich auch voraus, dass man nicht unterwegs auch mal mit höherer Leistung an Typ2 laden will. 11-22kW Typ2 ist innerorts recht verbreitet (wenn‘s denn dort überhaupt Ladesäulen gibt). Dafür sind DC-Ladesäulen innerorts noch eher selten.
Mal abgesehen davon, dass selbst wenn man eine passende öffentl. DC-Ladesäule auf dem Weg hat und so seinen Akku ggf. 10min nennen wir es "vor-laden" kann, wird das i.d.R. viel teurer sein als zu Hause. Schreibe hier übrigens immer wieder Blogartikel mit aktualisierten Preisen ausgewählter Ladetarife an öffentl. Ladesäulen. Dazu kommt der Zeitverlust durch das "vor-laden“.
Wenn man daheim mehr Ladeleistung braucht als das E-Auto selbst mit Optionen bzw. höherer Ausstattungslinie über Typ2 überhaupt anbietet, wird man eben nicht um eine DC-Wallbox drumherum kommen. Das kann auch z. B. der Fall sein, wenn nur ein Stellplatz mit einer Wallbox ausrüstbar ist, aber mehr als ein E-Auto ohne mitten in der Nacht Umparken zu müssen geladen werden soll.
Der Markt für daheim sinnvoll einsetzbare DC-Wallboxen ist aber IMHO gerade erst richtig in Bewegung gekommen. D.h. ich habe noch Hoffnung auf sinkende Preise im Verhältnis zur Ladeleistung.

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Sun Feb 09 11:06:43 CET 2020    |    notting    |    Kommentare (12)    |   Stichworte: E-Auto, intelligente Messeinrichtung, Ladekosten, Ladesäule, Rollout, Smart-Meter

Was haltet ihr von diesen Neuerung für die Stromkunden? Mehrfach-Antworten möglich (2 versch.Fragen)

Logo Der Pflicht-Rollout der (noch dummen) intelligenten Messsysteme beginntLogo Der Pflicht-Rollout der (noch dummen) intelligenten Messsysteme beginnt

Hallo!

Ein Thema, das uns alle betrifft, insb. auch E-Auto-Fahrer, aber auch, wenn man kein E-Auto fährt, sondern nur einen Haushalt mit Stromanschluss hat.
Es war einmal ein Stromzähler, der quasi keine Elektronik drin hatte, sondern elektro-mechanisch funktioniert hat. Der hat vom Grundprinzip her jahrzehntelang problemlos seinen Dienst getan. Ok, man musste ab und zu hinlaufen um den Verbrauch abzulesen, meist max. 1x/Jahr. Kann man mit leben.
Seit einiger Zeit werden moderne Messeinrichtungen verbaut wenn z. B. die Eichung des Stromzählers abgelaufen ist. Das ist ein digitaler Stromzähler.
Seit 31.1.2020 besteht laut der BSI-Analyse die technische Möglichkeit zur breiten Smart-Meter-Markteinführung.
Was heißt das alles nun? [mehr]
Ein intelligentes Messsystem besteht aus einer modernen Messeinrichtung und einem integrierten Smart-Meter-Gateway (was auch nicht direkt integriert sein kann). Letzteres kommuniziert mit dem Stromnetzbetreiber und kann z. B. den Stromverbrauch in bis zu 15min kleinen Intervallen übermitteln. Das kann z. B. auch für "Tarifoptimierungen" genutzt werden. Stellt sich dann die Frage, ob die Tarife dann wirklich so gestaltet werden, dass die Kunden wirklich was davon haben, von außen steuerbare Ladevorgänge von E-Autos & Co. hin oder her.
Zumal diese Geräte aktuell zu dumm sind z. B. mit Wallboxen zu kommunizieren.
Pflicht ist der Einbau u.a. wenn der Kunde >=6MWh/Jahr verbraucht. Bei 25kWh/100km (Ladeverluste und Eigenverbrauch der Wallbox auch wenn kein E-Auto dranhängt nicht vergessen) wäre das bei ca. 24Mm/Jahr erreicht. Dazu kommt ggf. noch der Strom, der im Haushalt verbraucht wird, wenn beides am selben Zähler hängt, d.h. die Grenze wird dann schneller erreicht. Auch für Erzeuger (z. B. Solaranlage) soll eine Pflicht spätestens ab 7kW kommen. Desweiteren muss der Stromnetzbetreiber innerhalb von 3 Jahren ab dem Start der Einbaupflicht 10% der Messstellen entspr. ausgestattet haben.
Die Preisobergrenze beträgt bei 6-10MWh/Jahr 100EUR/Jahr. Ist ja "nur" Faktor 5 zur modernen Messeinrichtung :-(
Ab 10MWh/Jahr Verbrauch oder wenn man Erzeuger ist, kann es sich lohnen den Messstellenbetreiber zu wechseln. Die Auswahl ist leider noch nicht so groß, insb. für Haushalte. Der Wettbewerb beginnt aber gerade.
Noch ein Haken: Ab 2021 darf der Hauseigentümer bestimmen wer Messstellenbetreiber ist. Bzw. braucht der Mieter bzw. der ETW-Eigentümer ab dann eine Genehmigung vom Hauseigentümer bzw. der Eigentümer-Gemeinschaft um wechseln zu dürfen.
Bei freiwilligem Einbau sind die Preisgrenzen übrigens niedriger, aber nicht so niedrig wie bei der modernen Messeinrichtung.

Noch ganz am Rande sei die Möglichkeit erwähnt, seinen Stromanschluss dafür freizugeben, dass er im Notfall zu den ersten gehört, die abgeschaltet werden. Bei Netze BW z. B. spart man dann 0,032EUR/kWh Netzentgelte. Die Netzentgelte bzw. die mögliche Ersparnis sind aber regional sehr unterschiedlich. Man braucht aber einen eigenen Stromzähler dafür, der wie oben angedeutet mind. 20EUR/Jahr kostet. Es steht aber nur "Steuergerät" dabei und nicht ob es sich auch um eine intelligente Messeinrichtung handelt.
Es gibt zwar dort sogar noch einen einmaligen Bonus von 200EUR, allerdings ist der Langzeit-Effekt eines derartigen Einmal-Bonus natürlich sehr begrenzt. Bei 3,6MWh/Jahr spart man z. B. unterm Strich ohne Einmal-Bonus 95,20EUR/Jahr. So wie ich die Angaben dort verstehe, könnten auch hier die weiteren Regelungen mit dem Pflicht-Einbau der teureren intelligenten Messeinrichtung greifen. Es könnte aber auch sein, dass dort einfach schon bei kleineren Leistungen eine intelligenten Messeinrichtung verbaut, aber weniger Geld als bei einer "normal" genutzten intelligenten Messeinrichtung verlangt wird. Ggf. würden höhere Kosten für den Stromzähler logischerweise den finanziellen Vorteil durch die verringeren Netzentgelte entspr. reduzieren - wenn nicht ohnehin einen eigenen Stromzähler benötigt wird. Es kann in manchen Fällen sein, dass E-Autos z. B. über einen anderen Hausanschluss ans Stromnetz angeschlossen sein müssen, weil z. B. wegen der vorgesehenen Gesamtleistung der Lademöglichkeiten der vorhandene Hausanschluss nicht ausreicht oder die Parkplätze zu weit vom Hausanschlusskasten des Hauses entfernt sind.

Allerdings wird diese Abschaltbarkeit durch den Netzbetreiber voraussichtlich eine der Bedingungen sein, um Fördergelder des Bundes für gemeinschaftlich genutzte Wallboxen bzw. des dafür nötigen Stromanschlusses usw. zu bekommen.

EDIT 2020-03-28: Worauf mich ein Video noch gebracht hat, was ich an sich schon wusste, aber hier nicht dazugeschrieben habe: Für div. alte Elektroinstallationen gilt Bestandsschutz. Wenn dann ein Elektriker nur eine Kleinigkeit ändern soll (z. B. Wallbox mit anschließen), muss ggf. alles was da mit dranhängt auf den neueste Stand gebracht werden. Das ist aber unabh. davon, ob man einen "dummen" oder "intelligenten" Stromzähler hat.

Was haltet ihr von diesen Neuerungen bzw. zu erwartenden Entwicklungen? Bitte nehmt an der Umfrage teil.

Links:
https://www.bundesnetzagentur.de/.../SmartMeter.html - neuer Link: https://www.bundesnetzagentur.de/.../IntelligentesMesssystem.html?...
https://www.verbraucherzentrale.de/.../...en-stromzaehler-kommen-13275
https://www.finanztip.de/wechsel-messstellenbetreiber/
https://www.heise.de/.../...lichtenden-Smart-Meter-Einbau-4651422.html
https://www.heise.de/.../...-Meter-Roll-Out-kann-beginnen-4654554.html
https://www.netze-bw.de/Hausanschluss/Ladepunktbonus
https://www.golem.de/.../...ng-hat-endlich-einen-plan-1911-144937.html
https://www.bmvi.de/.../masterplan-ladeinfrastruktur.pdf?...

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Sat Feb 01 11:56:25 CET 2020    |    notting    |   Stichworte: E-Auto, Ladekosten

Habt ihr kürzl. oder werdet ihr bald einen Lade(-karten)-Tarif- oder -Anbieterwechsel machen?

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Hallo!

Seit meinem Update vom August 2019 gab‘s lange keine wirklich riesigen Änderungen - bis Mitte Januar. Da hat Ionity angekündigt, die Preise auf 0,79EUR/kWh anzuheben. U.a. weil z. B. Audi über seinen Ladetarif für die eigenen Fahrzeuge bisher genau das selbe verlangt hat wie Ionity selbst, nur dass Audi noch 17,95EUR/Monat zusätzl. wollte (außer in den ersten 12 Monaten nach erstmaliger Registrierung des Fahrzeugs für den Ladedienst), wurde u.a. der Eindruck erweckt, dass die von Audi angekündigten 0,33EUR/kWh trotz der weiterhin hohen Grundgebühr nicht kommt. Sowas gab‘s schon mal bei Telekom Ladestrom (heute Get Charge, ist schon immer ohne Grundgebühr). In diesem Fall ist es aber so, dass die Grundgebühr zwar bleibt, aber "nur" 0,31EUR/kWh an Ionity-Ladesäulen fällig werden.
Hinweis: Bei dem kleineren Audi-Tarif ist man bei Ionity ein ganz normaler Kunde, d.h. 0,79EUR/kWh.
Bei anderen Anbietern zahlt man zumindest an Schnellladern abseits von Ionity zwar etwas mehr, aber hat keine oder zumindest keine so hohe monatl. Grundgebühr unabh. von der Nutzung.
Desweiteren verlangt Audi immernoch pauschal für jeden AC-Ladevorgang 7,95EUR und bei DC 9,95EUR. Wenn man einen Haushaltsstromvertrag bei Naturstrom.de hat, zahlt man tendenziell weniger (bis 22kW AC 5,90EUR und alles andere 7,90EUR). Und lohnen tut sich das eben nur, wenn dann nicht warum auch immer zu schnell den Ladevorgang unterbrochen wird.
Ob sich es lohnt den Stromanbieter wegen sowas zu wechseln muss man sich gründlich ausrechnen und ist daher ein ganz eigenes Thema.
Bei Porsche zahlt man übrigens bei einer Grundgebühr von 179EUR/Jahr (beim Taycan erste 3 Jahre ab Registrierung gratis; zum Vergleich Audi umgerechnet 215,40EUR/Jahr nach 1 Gratis-Jahr) bei Ionity 0,33EUR/kWh (Audi: 0,31EUR/kWh). Dafür wird bei Porsche überall nach kWh abgerechnet, aber abseits von Ionity auch ab der ersten Minute ich nenne es mal "Standgebühren" (solange es angesteckt ist, auch wenn der Ladevorgang beendet ist) zusätzl. zum kWh-Preis verlangt.
Z. B. bei Mercedes und Ford die beide auch bei Ionity mitmischen konnte ich insb. zu den Grundgebühren nach der Gratis-Zeit noch nichts finden (außer dass Mercedes 0,29EUR/kWh bei Ionity verlangt).

In diesem Zusammenhang haben auch schon die ersten Ladekarten-Anbieter die Preise erhöht.

  • Bei Get Charge ist Ionity kein bevorzugter Ladestellenbetreiber mehr. Heißt 0,89EUR/kWh.
  • Bei NewMotion sind es 0,79EUR/kWh. Dafür muss man aber immernoch 0,35EUR/Ladevorgang obendrauf (max. 20x/Monat) bezahlen.
  • Plugsurfing will 0,86EUR/kWh. Allerdings kann man für 19,99EUR/Monat überall AC und DC auch bei Ionity für 0,34EUR/kWh laden (https://plus.plugsurfing.com/). Ob das nur zur Einführung so ist oder ob das längerfristig ein Tarif ist, der für Fahrer von E-Autos mit hohen Ladeleistungen interessant sein kann wenn öfters bei Ionity & Co. geladen wird, deren Hersteller aber keinen entspr. Tarif anbieten (weil sie z. B. nicht bei Ionity mitmachen), bleibt abzuwarten.

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Fazit:

  • Maingau Energie scheint immernoch einer der günstigsten Anbieter zu sein, wenn man nicht "zu lange" lädt, da zumindest für mich viele Ladesäulen in der Umgebung nicht unter den günstigeren Tarif von Get Charge fallen und der "sonstige"-Get-Charge-Tarif recht teuer ist. In diesem Fall ist sogar der EnBW-Standard-Tarif deutl. billiger.EDIT Da aber Maingau Energie einen teureren Business-Tarif eingeführt hat und einige Personenkreise den EnBW-Vielfahrer-Tarif ohne zusätzl. Grundgebühr z. B. zur ADAC-Mitgliedschaft oder als Besitzer eines Hyundai bekommen, ergibt sich eine stärkere Konkurrenz-Situation als vorher. Maingau Energie unterstützt zwar nun offenbar noch mehr Ladestellen-Betreiber zusätzl. als EnBW (z. B. Ionity). Aber gerde der EnBW-Vielfahrer-Tarif (der auf verschiedenen Wegen auch ohne Strom-/Gasvertrag zu bekommen ist) ist in vielen Situationen unterm Strich billiger als der Maingau-Tarif, den es ohne Strom-/Gasvertrag gibt. Zudem bedeutet bei einem Ladesäulen-Tarif, dass wenn man für die Vergünstigung einen Strom-/Gasvertrag braucht, dass man dort meist stark draufzahlt. Muss man sich ausrechnen.EnBW betreibt sogar selbst einige 150kW-Ladesäulen (wie übrigens auch ein paar weitere Anbieter), sodass viele E-Autos von den höheren Leistungen von Ionity im Vergleich dazu überhaupt nicht profitieren.
  • Die Pauschal-Tarife sind auch dank Ionity nun weitestgehend gestorben. Z. B. Audi bietet sowas noch gegen Grundgebühr an und wenige Stromanbieter auch, wenn man dort den Haushaltsstrom bezieht.
  • Die Ladestrom-Tarife der E-Auto-Hersteller werden interessanter, allerdings in der Hauptsache was die häufigere Nutzung von Ionity-Ladesäulen angeht. Es gibt allerdings u.a. noch EnBW, Fastned und Allego, die auch >=100kW DC-Ladung anbieten und in Tarifen ohne oder mit niedrigeren Grundgebühren tendenziell zwar etwas mehr pro kWh verlangen, aber man ggf. wegen der Grundgebühr unterm Strich billiger fährt. Zumal selbst z. B. der Polerstar 2 "nur" 150kW Ladeleistung schaffen soll. Das bieten eben auch z. T. die genannten Ladesäulen-Anbieter abseits von Ionity.Evtl. gibt beim nächsten Update dieses Blogartikels schon mehr Infos zu solchen Tarifen mit geringeren kWh-Preisen aber Grundgebühr, dass sich eine getrennte Tabelle lohnt.

Anbieter

Kosten für den Ladevorgang

Was wenn ich zu lange lade bzw. nicht mehr lade? / Kommentar

has.to.be (Ladesäulen-Anbieter)

Über Plugsurfing Typ 2 22kW 0,26EUR/kWh, 50kW CCS 0,39EUR/kWh. Über NewMotion

0,13EUR/min

0,36EUR/kWh + 0,04EUR/min zzgl. Transaktionsgebühr (s.o.). Sollte auch mit div. anderen Ladekarten-Anbietern zu deren Preisen (s.u.) nutzbar sein.

Nix gefunden.

Maingau Energie

Normalpreis: 0,35EUR/kWh in D. In der Liste nicht genannte europäische Länder 0,40EUR/kWh. Max. 0,95EUR/kWh (DK). Haushaltsstrom-/-gas-Kunden: 0,25EUR/kWh überall in Europa.

Bei >4h AC- oder >1h DC-Ladung gibt’s immer 0,10EUR/min(!) Aufschlag.

Get Charge (ehemals Telekom Ladestrom)

Bevorzugte Ladestellen-Betreiber: AC 0,29EUR/kWh, DC 0,39EUR/kWh. Sonstige Ladestellen-Betreiber: AC + DC 0,89EUR/kWh. Liste was bevorzugte Ladestellen-Betreiber sind und was nicht:

https://www.get-charge.com/ladepunkte/

Nix gefunden.

EnBW

Standard-Tarif: AC 0,39EUR/kWh, DC 0,49EUR/kWh. Vielfahrer-Tarif: 4,99EUR/Monat (erste 3 Monate gratis und für EnBW-Strom-/-Gas-Kunden, Hyundai-E-Auto-Besitzer und ADAC-Mitglieder dauerhaft keine Grundgebühr) + AC 0,29EUR/kWh, DC 0,39EUR/kWh. Über NewMotion (wie immer zzgl. Transaktionsgebühr) <=22kW Typ2

0,46

0,37EUR/kWh und CCS (z. B. 50-150kW) 0,70EUR/kWh

Nix gefunden. / Geht seit Anfang April nicht mehr bei Ionity.

FastNed

Standard-Tarif: 0,59EUR/kWh. Gold-Member-Tarif: 11,99EUR/Monat + 0,35EUR/kWh. Alle Varianten (43kW Typ2 bis CCS >150kW) über NewMotion (wie immer zzgl. Transaktionsgebühr) 0,59EUR/kWh. Plugsurfing 0,65EUR/kWh. Bevorzugter Ladestellen-Betreiber bei Get Charge.

Nix gefunden.

Allego

AC bis 22kW 0,41EUR/kWh, DC 50-350kW 0,59EUR/kWh. Über Plugsurfing 0,45EUR/kWh bzw. 0,65EUR/kWh. Bei NewMotion sind nur die Lademöglichkeiten >22kW gelistet für 0,59EUR/kWh zzgl. Transaktionsgebühr. Bevorzugter Ladestellen-Betreiber bei Get Charge.

Nix gefunden.

Ionity

DC bis 350kW 0,79EUR/kWh. Manche Ladekarten gehen noch zum "Standard-Tarif" der Karte wie an anderen Säulen auch. Bei div. Auto-Hersteller-Tarifen und aktuell (allerdings nur in Deutschland) bei Plugsurfing Plus günstiger pro kWh, aber immer mit Grundgebühr (ggf. eine gewisse Zeit 0EUR Grundgebühr am Anfang des Auto-Lebens).

Nix gefunden.

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Sat Jan 18 19:49:21 CET 2020    |    notting    |   Stichworte: E-Auto, Ladekosten

Wie wird es mit den Ladestrom-Preisen weitergehen?

Logo Neuer kWh-Preisrekord? Preisentwicklung?Logo Neuer kWh-Preisrekord? Preisentwicklung?

Hallo!

Kommentarfunktion wg. Folgeartikel deaktiviert: https://www.motor-talk.de/.../...ife-2020-januar-februar-t6791307.html

Seit die Abrechnung nach kWh verbreiteter wurde, haben sich bisher die Preise meist im Bereich 0,29-0,49EUR/kWh eingependelt, AC tendenziell billiger als DC, z. T. aber nur gegen kleine monatl. Gebühr. Einzelne Ausreißer waren z. B.
- Maingau Energie, die Strom-/Gas-Kunden nur 0,25EUR/kWh verlangt haben. Zunächst haben sie jeweils sogar 0,10EUR/kWh weniger verlangt, egal ob Strom-/Gas-Kunde oder nicht.
- Fastned, die wenn man nicht die recht hohe Grundgebühr zahlt, 0,59EUR/kWh wollen.
- Get Charge, die an nicht "bevorzugten" Ladesäulen 0,89EUR/kWh wollen. Dabei ist zu beachten, dass die Ladesäulen-Anbieter z. T. sogar selbst deutl. billiger sind, z. B. EnBW.

Hab das auch in meinem Blog gesammelt. Der aktuelle Artikel dazu ist https://www.motor-talk.de/.../...rife-2019-update-august-t6673003.html

Nun hat Ionity auf kWh-Preise für ab dem 31.1.2020 angekündigt: 0,79EUR/kWh! 😰
[mehr]
Dieser kWh-Preis wird meines Wissens nur getoppt vom Get-Charge-Preis für nicht bevorzugte Ladesäulen, wo man wie gesagt meist mit Ladetarifen anderer Anbieter an den selben Ladesäulen günstiger fahren kann.
Auf der Webseite des Audi-Tarifs steht noch, dass 0,33EUR/kWh erwartet werden. Davor waren es 8EUR/Ladevorgang, wie es auch Ionity selbst jedem anbot. Nur dass bei Audi dafür immernoch 17,95EUR/Monat zusätzl. fällig werden (im 1. Jahr nach Neuwagenkauf 0EUR/Monat).
Dies scheint ein Anlauf zu sein, die Preise so anzuheben, dass das Ladesäulen-Geschäft endlich profitabel wird. Bisher verdienen die Anbieter noch nicht wirklich was, hieß es immer wieder. D.h. es ist eher nicht damit zu rechnen, dass Ionity bald wieder etwas mit dem Preis runtergeht.

Mir stellen sich nun folgende Fragen:
- Wie sehr werden die anderen Ladesäulen-Anbieter nachziehen? Insb. in Fällen wo's "nur" 150-175kW Leistung sind?
- Welche Preise wird Ionity Ladekarten-Anbietern anbieten bzw. wie entwickeln sich die Preise an Ionity-Ladesäulen für Nutzer von Tarifen irgendwelcher Ladekarten-Anbieter?
- Wird Ionity einen Tarif mit Grundgebühr anbieten, in dem man einen günstigeren kWh-Preis bekommt?
- Wird z. B. Audi in seinem Tarif für 17,95EUR/Monat wirklich anbieten Ionity-Ladesäulen für die angekündigten 0,33EUR/kWh nutzen zu können oder wird der Preis den Ionity selbst anbietet wieder übernommen werden? Wie wird er sich ggf. vom Ionity-Tarif mit Grundgebühr unterscheiden (höher oder niedriger)?

Wie seht ihr das? Bitte nehmt an der Umfrage teil. Mehrfach-Antworten sind möglich.

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Sat Dec 21 22:19:12 CET 2019    |    notting    |   Stichworte: Anhängerkupplung, E-Auto

Hallo!

[bild=1]
EDIT: Gibt einen neuen Blog-Artikel dazu: https://www.motor-talk.de/.../...wischen-ganz-ordentlich-t7351379.html
Vor deutlich über einem Jahr, Ende August 2018, habe ich einen Artikel zum Thema E-Autos und Anhänger geschrieben. Neben dem Tesla Model X gab's damals im Wesentlichen nur inoffizielle Lösungen. Und das obwohl meine nicht präsentative Umfrage hier ergeben hat, das 85,6% der Leser des vorherigen Artikels gerne einen Anhänger mit dem PKW ziehen möchten bzw. es tun (Stand heute, ist aber wohl schon länger nicht mehr abgestimmt worden).
[bild=2]
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Immerhin wurde bereits der erste Wohnanhänger präsentiert, der dank eigenem Akku und Antrieb das Zugfahrzeug massiv entlastet. Dadurch könnte auch ein E-Kleinwagen der eigentlich nur kleinere Anhänger verträgt diesen großen Wohnanhänger ziehen. Dieses Thema habe ich aber nicht aktiv weiterverfolgt. Bzw. in den News ist mir auch sonst nichts in der Richtung aufgefallen.
Allerdings hat sich bei den E-Autos mit AHK viel getan. Der Zoe II hat zwar immernoch keine erlaubte Anhängelast wie sein Vorgänger auch. Die Firma Rameder schreibt ausdrücklich, dass bei ihrer Lösung nur Fahrradträger erlaubt sind: https://www.electrive.net/.../
EDIT: Beim Peugeot e-208 wurde eine AHK für einen Anhänger auch explizit ausgeschlossen: https://www.electrive.net/.../
Dafür hat sich anderweitig viel getan.
Fast alle E-SUV in der Größe und der Preisklasse des Model X sind mit AHK zu bekommen. Die Nicht-SUVs holen auch auf. Hyundai bzw. Kia bieten in der Hinsicht soweit ich das sehe aber leider immer noch nichts.
Besonders erwähnen möchte den Polestar 2. Vor ein paar Tagen kam eine Pressemitteilung, dass er an seiner elektr. anklappbaren AHK bis zu 1,5t ziehen kann. Man findet sie unter https://www.polestar.com/press-release/2019/12/18/polestar-2-offers-class-leading-towing-capacity. Andere Sprachen als Englisch sind dort als docx-Dateien verfügbar, die auch in LibreOffice.org gut funktionieren.
Das ist viel mehr als die abnehmbare des Model 3 mit 910kg, was zur selben Fahrzeugklasse gehört. Für den Einkauf im Möbel- oder Baumarkt, Grüngut oder Heimwerker-Bauschutt sollte das aber trotzdem reichen. Allerdings ist letztere sehr umständlich zu benutzen. Man muss mit einem Schraubendreher vier zwei Schrauben einer unter dem Auto befindlichen Abdeckung lösen, bevor man den Kugelkopf einstecken kann: https://www.youtube.com/watch?v=UDEg9GdMe8c&feature=youtu.be
Übrigens: Im Konfigurator steht, dass sie nicht nachrüstbar ist. Bei den anderen unten erwähnten Modelle habe ich keinerlei Aussage dazu gefunden.
Für das Model S wurde im selben Atemzug wie beim Model 3 eine AHK angekündigt. Allerdings finde ich sie nicht im Konfigurator. Das Model Y soll auch eine bekommen. Ob direkt zum Marktstart des Fahrzeugs weiß ich gerade nicht.

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So langsam wird die Auswahl größer, insb. außerhalb der großen SUVs. Weiß nicht ob man das Angebot schon als Weihnachtsgeschenk betracht kann.

Auf jeden Fall wünsche ich allen hier frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Fahrzeug

Art der AHK

Anhängelast gebremst / ungebremst / Stützlast

Bemerkung

Polestar 2 alle Single- und Dual-Motor

elektr. anklappbar

1,5t / 750kg / 90kg

Siehe auch dt. Konfigurator

Bisher auf der dt. Seite nur Pressemitteilung, nicht im Konfigurator. Im schwedischen Konfigurator steht mehr.

Tesla Model 3

abnehmbar

1t /

750kg / 91kg

Stand Sept. 2022 wieder im Konfigurator drin außer bei Performance.

Lt. diesem Link nur bis Mai 2021

, allerdings habe ich noch was in die Ergänzungen geschrieben. Umständlich zu benutzen, s.o., nicht nachrüstbar (letzeres stand im Konfigurator als sie noch drin stand).

Tesla Model Y

abnehmbar

1,6t / ? / ?

Offenbar nur Nachrüstung, ging wohl Jan. 2022 los.

Tesla Model X

abnehmbar

2,25t / ? / ?

Serienmäßig dabei

Mercedes EQC

anklappbar

1,8t / 750kg / ?

Mit ESP Anhängerstabilisierung

Audi e-tron

abnehmbar

1,8t / 750kg / ?

Inklusive Gespannstabilisierung über die elektronische Stabilisierungskontrolle ESC

Jaguar I-Pace

abnehmbar

750kg / ? / 45kg

Mit ca. 2000EUR im Vergleich zu den anderen erwähnten Modellen sehr teuer. Im Prospekt steht: Nicht kompatibel mit dem Fahrradträger zur Heckmontage (T4K1178).

Ford Mustang Mach-E

abnehmbar

Zunächst 750kg,

seit 31.3.22 1t mit großem Akku, angebl. auch Bestand

,

seit 30.8.22 1,5t mit großem Akku

/ 750kg / 30kg,

seit 30.8.22 60kg mit großem Akku

619EUR zzgl. Einbau.

Volvo XC40 pure electric

elektr. anklappbar

Frontantrieb 1,5t, Allrad 1,8t / 750kg / 100kg

-

Volvo C40 pure electric

elektr. anklappbar

Frontantrieb 1,5t, Allrad 1,8t / 750kg / 100kg

-

Opel Vivaro-e bzw. Zafira-e Life / Citroen e-Jumpy bzw. ë-Spacetourer / Peugeot e-Expert bzw. e-Traveller / Toyota Proace

?

1t / ? / ?

Bisher nur Opel

Link 1

,

Link 2

, ab Sommer 2020 bestellbar, Citroen

Link 1

,

Link 2

, Peugeot

Link 1

,

Link Zafira-e Life

,

Link Proace

Citroen e-Berlingo Kasten / Opel Combo-e Cargo / Peugeot e-Partner / Citroen e-Berlingo PKW / Opel Combo-e Life / Peugeot e-Rifter

?

750kg / 750kg / ?

Ab Q4/2021

Skoda Enyaq

mech. schwenkbar, elektr. auslösbar

1-1,2t, 80X 1,2t bei 12%, vermutl. 1,4t bei weniger Steigung wie ID.4 GTX / 750kg / 75kg

Link

VW ID.4/

ID.5

anklappbar

1-1,2t, GTX 1,4t / 750kg / 75kg

Achtung, aktuell AHK-Option nur mit 77kWh-Akku erhältlich! Bei den Geschwistermodellen haben ich noch nicht geschaut. Anhängelast 1,4t beim GTX steht wohl nur im Konfigurator, aber auf der Modellseite falsch?

VW ID.Buzz

1t(mit AWD 1,8t)

/ ? / ?

-

Audi Q4 e-tron

anklappbar

Je nach Akku/Motorisierung (inkl. quattro) keine, 1 oder bei quattro 1,2t (auch bei 8% Steigung) / 750kg / 75kg

-

BMW iX3

?

750kg / 750kg / 75kg

-

BMW iX

elektr. schwenkbar

2,5t / ? / ?

-

BMW i4

elektr. schwenkbar

bis 1,6t / ? / ?

-

BMW i7

-

2t / ? / ?

-

Nissan Ariya

abnehmbar

1,5t (AWD), 750kg Frontantrieb / ? / ?

-

Nissan Townstar EV

-

<=1,5t / ? / 75kg

https://www.electrive.net/.../

Renault Kangoo (nur Rapid?) E-Tech Electric ab Frühjahr 2022

?

1,5t

oder

0,5t

/ ? / ?

Noch unklar für welche Motorisierung/Akkugröße diese Angabe gilt.

Renault Trafic ab 2022

?

0,75t

/ ? / ?

-

Renault Megane E-Tech

?

0,9t (160kW-Motor) bzw. 0,5t (96kW-Motor) / Wie gebremster Anhänger?! / 80kg

Normalerweise sind ungebremste Anhänger nur bis 750kg erlaubt bzw. nicht mehr Anhängelast als bei gebremsten Anhängern erlaubt.

Mercedes EQA 250

?

750kg / 750kg / 80kg

-

Mercedes EQA 250+ (seit 12.5.22?)

?

750kg / 750kg / 80kg

In der allerersten Preisliste mit dem EQA+ war in der Zeile mit Anhängelast nichts angegeben.

Mercedes EQA 300/350 4MATIC

?

1,8t / 750kg / 80kg

-

Hyundai Kona Elektro 64kWh ab März 2020

abnehmbar

300kg / 300kg / 100kg

Nur für KONA Elektro (64kW/h) Batterie und europäischer Produktion ab März 2020 mit eingetragener Anhängelast von 300kg

Hyundai IONIQ 5

?

1,6t (>=72,6kWh) bzw. 750kg (58kWh) / ? / 100kg

-

Kia e-Niro 64kWh März 2020 bis Juni 2022

abnehmbar

300kg / 300kg / 100kg

Vermutlich selbe Einschränkungen wie beim Hyundai Kona Elektro (ab März 2020)

Kia Niro EV 64kWh ab Juli 2022

-

750kg / 300kg / -

http://youtu.be/54_ro_tdvO4?t=199

bzw.

https://www.electrive.net/.../

Kia EV6

?

1,6t (>=72,6kWh) bzw. 750kg (58kWh), GT 1,8t / 750kg / 100kg

"Abweichende Garantielaufzeit. Weitere Informationen sind beim Kia-Partner erhältlich." - Der Hinweis war zumindest in der Preisliste vom März 2022 noch nicht drin.

Genesis GV60

?

1,6t / 750kg / ?

Selbe Plattform wie Ioniq 5 und EV6.

Genesis GV70

?

1,8t (nur als Sport erhältlich) / 750kg / ?

_Nicht_ selbe Plattform wie Ioniq 5 und EV6.

Aiways U5

?

1,5t / 750kg / ?

http://www.youtube.com/watch?v=hpS9QsV7ECw

Aiways U6

?

1,5t / 750kg / ?

http://youtu.be/SBDozTtJSnA?t=774

MG MARVEL R electric

?

750kg / ? / ?

https://insideevs.de/news/494686/mg-marvel-r-mg5-electric/

auch auf Hersteller-Webseite

MG ZS EV

?

500kg / ? / ?

-

MG4 Electric

?

500kg / ? / 50kg

-

MG5 Electric

?

500kg / ? / 50kg

-

Mercedes EQE

elektr. schwenkbar

750kg / ? / 75kg

Nicht mit Serienausstattung Exterieur (P76)/ Panorama-Schiebedach (413)/Premium-Plus-Paket (PYO); Nur mit Advanced-Paket (PYC), Advanced-Plus-Paket (PYM), Premium-Paket (PYN)

Mercedes EQS

elektr. schwenkbar

750kg / ? / 75kg

-

Mercedes EQS SUV

-

0,75t, 4MATIC 1,8t / ? / ?

-

Smart #1

-

1,6t / ? / ?

http://youtu.be/O3EQnY0T2cI?t=1355

Maxus eDELIVER 3

?

440kg / ? / ?

-

Maxus eDELIVER 9

?

1,5t / ? / ?

https://www.electrive.net/.../

Toyota bZ4X

?

0,75t / 0,75t / ?

-

Subaru Solterra

?

0,75t / 0,75t / ?

-

Iveco eDaily

?

<=3,5t / ? / ?

-

ELARIS BEO

?

1,8t / ? / ?

-

ELARIS CARO

?

1,5t / ? / ?

-

SsangYong Korando e-Motion

?

1,5t / 0,5t / ?

-

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Fri Dec 13 19:14:43 CET 2019    |    notting    |    Kommentare (103)    |   Stichworte: E-Auto, Gebäudebesitzer, laden, Stromnetzbetreiber, Wallbox

Welche Hindernisse sind dir begegnet, als du eine private Wallbox wolltest bzw. bekommen hast?

Warum Gebäudebesitzer keine Lademöglichkeiten wollen & wie Stromnetzbetreiber Steine in Weg legenWarum Gebäudebesitzer keine Lademöglichkeiten wollen & wie Stromnetzbetreiber Steine in Weg legen

Hallo!

Eigentlich beschäftige ich mich gerade als Mieter in einem Mehrparteienhaus damit, wie ich mein nächstes Auto sicher aufladen kann, wenn‘s denn ein E-Auto wird. Ich pendle recht weit (daher bezieht sich "sicher" in der Hauptsache darauf, dass ich wenn ich losfahren will auf jeden Fall genügend Reichweite habe) und will eine AHK um unseren Anhänger ziehen zu können.
Aber je mehr ich mich mit dem Thema beschäftige, desto besser verstehe ich, warum Gebäudebesitzer inkl. viele Beteiligte in Eigentümergemeinschaften nicht darauf scharf sind, dass es auf ihrem Grundstück Lademöglichkeiten gibt, selbst wenn der Mieter bzw. ETW-Besitzer sie zahlt.
[mehr]
Also ich angefangen habe mich damit zu beschäftigen, war der erste Gedanke, dass der Gebäudebesitzer einfach kein Kabel-Chaos will, weil jeder von einem Elektriker die Kabel irgendwie legen lässt. Evtl. ist ein dickes Kabel und eine Unterverteilung bzw. Platz für zusätzliche Stromzähler erforderlich, da oft genug nicht garantiert ist, dass die Zuordnung Stellplatz/Wohnung so bleibt oder überhaupt so vernünftig realisierbar ist was die Leitungsverlegung angeht. Dann wäre ggf. nämlich eben genau kein dickes Kabel möglich.
Auf jeden Fall müssten solche Dinge wie das dicke Kabel, die Unterverteilung, der Schaltschrank für die Stromzähler usw. auf alle umgelegt werden, auch auf diejenigen die kein Interesse haben. D.h. potenzieller Ärger mit anderen Mietern. Oder einer der Interessenten sagt "zu teuer" und ein anderer sagt (ggf. irgendwann später) "zu schwach ausgelegt".
Der nächste Punkte wurde indirekt gerade schon angesprochen. Der Hausanschluss hat nur eine begrenzte Leistung, die man zum Laden von E-Autos verwenden kann. Je nach dem wieviele Leute ein E-Auto auf dem Grundstück laden wollen, dann das einfach zu wenig sein. Man bekommt auch nicht beliebig viele Stromanschlüsse. Bzw. der Netzbetreiber wird auch nicht beliebig starke Hausanschlüsse machen wollen.
Z. B. mein Netzbetreiber hat in der Preisliste max. 3x200A, also 125kW (wo schon div. Verluste in der Leitung vermutlich drin sind, weil 230V * 3 Phasen * 200A/Phase ein bisschen mehr ergibt).
Dazu kommt noch der Baukostenzuschuss (BKZ). Bei nur max. 3 Wohneinheiten bzw. max. 22kW beträgt er 0EUR. Wenn man den o.g. Anschluss voll ausreizen wollte, wären über 4kEUR fällig. Dazwischen gibt es div. Stufen. Das würde ggf. bedeuten, dass der erste Mieter der das will keinen BKZ bezahlen muss. Kommen weitere Mieter dazu, müsste irgendwann auch der erste (oder alle) plötzlich BKZ zahlen um die Kosten fair zu verteilen.
Beispiel bei dem jeder Mieter 22kW für‘s E-Auto bekommt (wenn noch das Haus dranhängt muss man kommt die dort genutzte Leistung noch dazu bei man muss entspr. der Leistung noch mehr "Mieter" hinzufügen):
- 22kW = 0EUR BKZ
- 44kW = 880EUR BKZ (nächste Grenze = 50kW)
- 66kW = 2112EUR BKZ (nächste Grenze = 78kW)
- 88kW = 3080EUR BKZ (nächste Grenze = 100kW)
D.h. der BKZ pro Mieter beträgt bei einem Mieter 0EUR, bei zwei 440EUR, bei drei 704EUR und bei vier 770EUR. Es wird also in dieser Hinsicht vor allem für den ersten Mieter immer teurer je mehr Stromverträge mit Endkunden über den Anschluss gemacht werden (unter der Annahme, dass der Vermieter den Hausanschluss an sich hat machen lassen und dass das schon auf alle umgelegt wurde, wie das auch bei den Hausanschluss für die Stromanschlüsse in den Wohnungen üblich ist). D.h. der Vermieter müsste wenn der Hausanschluss stärkere Sicherungen bekommen, weil mehr Leistung von anderen gewünscht ist, beim ersten Mieter den BKZ-Anteil eintreiben. Bzw. wenn er das gleich von vornherein anhand des Worst-case-Szenarios tut, gibt‘s auch wieder Mecker vom ersten Mieter, weil das ja keine real entstandenen Kosten sind usw.

Dazu kommt noch eine weitere Grenze. Die meisten Stromzähler vertragen nämlich keine 125kW. Bei meinem Stromnetzbetreiber bedürfen mehr als 50A, also ca. 30kW (nur ein Viertel der 200A die man durchaus als Hausanschluss bekommen könnte!) einer besonderen Genehmigung und ggf. auch besonderen Stromzählern, wenn man ohne Wandlermessung (halbindirekte Messung) mit einem Messwandler auskommen will. Letzteres bedeutet schnell mal Kosten im 4stelligen Bereich. Desweiteren gibt es Einschränkungen wo man diese Dinger hinsetzen darf. Z. B. bei meinem Stromnetzbetreiber steht da, dass Heizöl-Lagerräume mit >5m³ verboten sind und selbst darunter gibt‘s noch Einschränkungen. Aufzugsräume sind verboten, Wohnbereiche auch, feuchte/nasse Räume nur bis Spritzwasser nach IP X4 (also nicht draußen) uvm. Diese Gerätschaften belegen inkl. Zugang schnell mal mehrere m² die auch irgendwie bezahlt werden müssen.
(Anmerkung: Der BDEW (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V) sieht in seinen Musterbedingungen übrigens eine Grenze von 63A vor. Kann also je nach Stromnetzbetreiber verschieden sein.)

Apropos Lastmangement & Co.: Das örtliche E-Werk bietet Komplettpakete mit Lastmanagement Abrechnung auf die einzelnen Nutzer usw. Aber mir wurde auf Nachfrage explizit gesagt, dass es nicht möglich ist, mehrere Garagen ggf. auf mehrere Stromzähler aufzuteilen, um die teure Geschichte mit der Wandlermessung (s.o.) zu umgehen. Kann ich allerdings soweit ich mich mit der Technik auskenne nicht nachvollziehen.

Auf jeden Fall sind 11kW in meinem Fall für mich sehr grenzwertig, da ich relativ weit pendel und manchmal erst sehr spät heimkomme, aber trotzdem morgens recht früh losfahren muss auch wegen dem Staufaktor. Drei Garagen mit jeweils 11kW wären da schon extrem hart an der Grenze mit der Wandlermessung. Bzw. wenn das Lastmanagement zu sehr drosselt, weil gerade zuviele laden (oder jemand bevorzugt wird), wird ggf. am nächsten morgen jmd. mit nicht ausreichender Reichweite dastehen bzw. sich nicht ganz zu Unrecht beschweren. Das mit der zu geringeren Reichweite betrifft sehr wahrscheinlich diejenigen, die am weitesten fahren müssen. Meiner Erfahrung nach wird in der Hauptsache deswegen soweit gefahren, weil die Leute Druck von der Arbeitsagentur bekommen z. B. wegen (Ketten-)Zeitverträgen nie wissen ob‘s sich lohnt umzuziehen usw. Und Zeitvertrag heißt auch, dass man einfach ohne Begründung nicht verlängert werden kann, wenn man nach Meinung des Chefs zu oft zu spät kam. Dazu kommt wegen der langen Strecke noch die Staugefahr. Mir ist es schon mehrfach passiert, dass obwohl ich normalerweise schon 1-1,5h vor Beginn der Kernzeit auf der Arbeit bin wegen Stau zu spät kam. Einige Leute sind nicht mal solche Frühaufsteher wie ich. Da kann man nicht auch noch den Fall brauchen, dass der Akku nicht gut genug geladen ist. Es ist so schon schwierig ein bezahlbares E-Autos zu finden, mit dem man zwei Tage so eine Strecke pendeln kann um eben solche Probleme zu überbrücken Dazu kommen noch Stromausfälle seitens des Stromnetzes (hatten wird dieses Jahr schon 2x in der Stadt und es war beides Mal nicht mal die Folge von Sturm oder so), Software-Bugs im Bereich EVSE <-> Auto (evtl. auch Hardware-Bugs) usw.

Nun nehmen wir mal an, der Mieter hat nun alle diese Hürden überwunden und hat nun seine eigene Lademöglichkeit. Spätestens dann muss man regelmäßig über das Thema Sicherheit nachdenken. Z. B. muss man aufpassen, dass das Kabel keine Stolperfalle darstellt. In einer Einzel-/Doppelgarages sollte das in der Praxis weniger problematisch sein, da kein "Besucher-Durchgangsverkehr". Je muss man aber mal an Parkhäuser oder Stellplätze im Hof denken. Je nach dem wie die Fahrzeuge stehen und die Fußgängerwege sind, kann das ein Problem sein.
Was elektrische Sicherheit angeht gibt‘s eine Pflicht, solche elektrischen Geräte die der Benutzer in die Hand nehmen darf, mind. 1x/Jahr zu prüfen (bei fest installierter Infrastruktur gelten etwas andere Regeln). Dazu braucht man einen entspr. ausgebildeten Menschen mit einer elektrotechnischen Ausbildung. Ein Elektrotechniker oder selbst Elektrotechnik-Ingenieur, der keine entspr. Unterweisung bekommen hat bzw. das nicht regelmäßig macht bzw. sich was das Thema angeht auf dem laufenden hält, darf das nicht machen. Von den benötigten Geräten mal ganz abgesehen.

Im Zweifelsfall hat zunächst der Vermieter den Ärger, weil das Opfer meist nicht wissen kann wie die Zuständigkeiten sind bzw. der Vermieter zunächst haftet und denjenigen dann in Regress nehmen kann. Im dümmsten Fall ist der Mieter der diese Installationen veranlasst hat nicht mehr greifbar bzw. der Vermieter muss die Sachen auf eigene Kosten entfernen lassen, weil der Nachmieter z. B. nur eine CEE-Steckdose will...
Für so eine elektrische Prüfungen wird übrigens ein Betrag im oberen 2stelligen bis unteren 3stelligen Bereich fällig - jedes Jahr pro AC-Wallbox/-Ladesäule (bei DC-Lademöglichkeiten ist das deutlich teurer als bei AC).

Aufgrund dieser drohenden Probleme und Risiken kann ich es durchaus verstehen, wenn Vermieter nicht scharf auf Lademöglichkeiten sind. Auch hinsichtlich Laternenparker, leichtere Nutzung von Konkurrenzangeboten weil‘s sich eher lohnt dort kurz eine Pause zum Laden zu machen & Co. finde ich es besser, wenn innerorts analog zu Tankstellen mit richtig hohen Leistungen geladen werden kann. Diese Lademöglichkeiten werden auch auch effizienter genutzt, trotz evtl. sogar pro kW gebotener Leistung höherer Kosten für den Ladesäulen-Betreiber.
Auch interpretiere ich solche Aussagen wie "Das deutsche Stromnetz wird die Mio. von E-Autos versorgen können" nun deutlich kritischer als vor meinen Recherchen.

PS: Gerade von heute:

https://www.electrive.net/.../

Zitat:

WEG-Reform wird frühestens 2020 beschlossen

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Sun Oct 20 18:47:09 CEST 2019    |    notting    |    Kommentare (13)    |   Stichworte: E-Auto, Infrastruktur, Ladeinfrastruktur, Laden

Welche Erfahrungen habt ihr mit finanzieller Förderung von Ladestruktur gemacht?

Logo Förderung von Ladeinfrastruktur: Kompliziert...Logo Förderung von Ladeinfrastruktur: Kompliziert...

Hallo!

Hab mich mal mit der Förderung von Ladeinfrastruktur beschäftigt. Konkret geht‘s in meinem Beispiel um die Förderung in BW wo man ab 01.11.19 Anträge stellen kann. IANAL, aber ich habe mir den Papierkram doch mal angetan. Ich vermute, dass die meisten anderen Förderprogramme in der Richtung (auch was die Geldbeträge angeht) ganz ähnl. sind.
Der Einstieg in die Förderungsbedingungen sieht noch relativ übersichtlich aus (https://www.l-bank.de/.../hippocms%3Afile). Sind 7 Seiten. Versuche sie mal als Prosatext kurz zusammenzufassen:
Max. 2500EUR/Ladepunkt gem. LSV bzw. max. 40% der Kosten, je nach dem was zuerst erreicht wird. Förderfähig sind nur alle einmalige Ausgaben in dem Zusammenhang. Bzw. auf die LSV (https://www.gesetze-im-internet.de/lsv/) wird sogar nur bzgl. der Anschlussmöglichkeiten eingegangen. Halbe Seite bzgl. EU-Beihilferecht. Dann noch Ziele der Aktion, Rechtsgrundlagen (nix kombinierbar mit anderen Förderungen, bzgl. Rückforderung gilt die Landeshaushaltsordnung), kein Anspruch auf Förderung (im Sinne von der Antrag kann auch schlicht nicht genehmigt werden), usw. Privatleute sind zieml. ausdrücklich ausgeschlossen, nur juristische Personen. Frühester Start des Bauvorhabens, muss innerhalb von 6 Monaten ab Start bzw. Förderungszusage fertig sein (je nach dem was früher ist), wenn fertig kann man aber nicht mehr beantragen. Mind. 3 Jahre Betrieb nur mit zertifiziertem Ökostrom (oder wünschenswert vor Ort produzierten Strom wenn man denn hat) muss man sicherstellen, Mindestleistung der Ladepunkte, div. rechtliche Rahmenbedingungen für den Bau und Betrieb von Ladesäulen sind einzuhalten, max. 100 Ladepunkte pro Antragsteller werden gefördert. Nicht förderfähig sind u.a. Nachrüstungen und Ersatzbeschaffungen bzw. im Rahmen von größeren Renovierungen bzw. Neubauten und Miete/Leasing generell nicht. Es können Nachweise verlangt werden, dass die Förderung so verwendet wird wie vorgesehen. Dann noch div. sinnvolle Regelungen abh. davon ob nichtöffentl. oder öffentl. Und wenn man damit wirbt, muss man auf die Förderung hinweisen bzw. man muss an den Sachen entspr. Aufkleber anbringen, blablabla.
Sieht also auf den ersten Blick halbwegs vernünftig aus. Da steht aber ein Satz zwischendrin: "Die Verwendungsnachweisführung richtet sich nach den Allgemeinen Nebenbestimmungen für Zuwendungen zur Projektförderung (ANBest-P) (https://rp.baden-wuerttemberg.de/.../ANBest-P.pdf)"
Hab mal nachgeschaut. Oh je, jedes Jahr ein Bericht mit vielen Zahlen. Also wohl 2 Berichte, wenn man dieses Jahr schon anfängt. Bzw. je nach Situation muss man unterschiedl. viel beachten. Und weiter oben steht was von Unterschwellenvergabeordnung (UVgO)?! Ist das auch mit gemeint? Die scheint rel. kompliziert zu sein. Vereinfachende Ausnahmen davon, dass man 3 Angebote einholen muss (also ggf. den schlechtesten weil billigsten Anbieter nehmen muss) sind kompliziert zu verwenden und ggf. muss man noch eine Ausschreibung machen etc.
Dann ist da noch die Sache mit den 6 Monaten. Bekanntgabe war wohl 01.09.19. Da man in 6 Monaten fertig sein muss, kann ich mir vorstellen, dass es Probleme geben kann, wenn der Winter die Böden zufrieren, also hinsichtl. Kabel vergraben, Fundamente bauen, etc. Man bedenke, dass es in BW recht bergig ist. Außerdem sind div. Gruppen von Handwerkern zieml. überlastet. Sehr clever - um Fördergelder zu sparen...
Also irgendwie scheint das nicht für KMU gemacht zu sein, obwohl die gerade in BW stark vertreten sind. Vor allen Dingen nicht, wenn‘s nur um wenige Ladepunkte pro Antrag geht.
Daneben gibt‘s offenbar auch noch andere Fallen. Z. B. wenn ich die LSV richtig verstanden habe, fallen Typ2-Ladepunkte die keine Buchse sondern nur ein angeschlagenes Kabel haben nicht darunter. Aber die Variante mit angeschlagenem Kabel sein die deutl. gängigere zu sein wenn man sich so die Seiten anschaut, wo das angepriesen wird...

Hab ja grundsätzl. Verständnis, dass man sich etwas gegen Missbrauch absichern möchte. Aber mit soviel Bürokratie frisst die bei kleineren Projekten mit Sicherheit gerne mal die Förderung auf. Kein Wunder, wenn das Geld dann nicht abgerufen wird bzw. das Förderziel so nicht erreicht wird :-(

Was habt ihr für Erfahrungen mit der Förderung von Ladeinfrastruktur?

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Sun Sep 08 09:35:31 CEST 2019    |    notting    |    Kommentare (12)    |   Stichworte: Bau, E-Auto, Ladeinfrastruktur, Ladesäule, öffentlich, privat

Wie sind eure Erfahrungen mit dem Bau von privater und öffentlicher Ladeinfrastruktur?

Logo Erfahrung mit Bau von privater und öffentlicher LadeinfrastrukturLogo Erfahrung mit Bau von privater und öffentlicher Ladeinfrastruktur

Hallo!

Es gibt immer mehr Förderungsprogramme für Ladeinfrastruktur. Außerdem soll es für Mieter und ETW-Eigentümer einfacher werden private Ladeinfrastruktur zu errichten -> https://www.electrive.net/.../
[mehr]
Meine Eltern und ich haben noch keine E-Autos. 2014 wäre es bei meinem Eltern nicht mal am 22kWh-Mietakku gescheitert weshalb ich ihnen den Zoe nicht vorgeschlagen habe, sondern an der fehlenden Fahrersitz-Höhenverstellung und an der fehlenden offiziellen AHK-Möglichkeit um unseren kleinen Anhänger zu ziehen. Bzw. AHK an E-Autos ist immernoch so ein Thema -> https://www.motor-talk.de/.../e-auto-mit-anhaenger-oje-t6427731.html
Aber längerfristig wird man nicht drumherum kommen. Hab schon mal ein bisschen angefangen mich zu erkundigen.

Deswegen wollte ich euch fragen, welche Erfahrungen ihr mit dem Bau von privater (inkl. Firmeneigener, also für Betriebsfahrzeuge und ggf. Mitarbeiter) und öffentlicher Ladeinfrastruktur gemacht habt - abseits von Problemen mit der Genehmigung durch den Grundstückseigentümer oder so.
- Welche Ladeleistungen habt ihr bzw. versucht(et) ihr zu bekommen?
- Privat (inkl. firmeneigen) oder öffentlich bitte immer dazuschreiben bzw. auch bei den Antwort-Postings drauf achten, dass das noch klar ist. Weil teilw. macht das sehr große Unterschiede.
- Hat der Stromnetz-Betreiber Probleme gemacht, z. B. weil das Stromnetz an der Stelle schon am Limit ist?
- Haben irgendwelche Behörden Probleme gemacht, z. B. die entspr. Regulierungsbehörde?
- Lieferzeiten der Hardware?
- "Normale" Handwerker-Probleme?
- ...

Viel Spaß beim Schreiben!

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Sun Jun 30 14:59:45 CEST 2019    |    notting    |    Kommentare (35)    |   Stichworte: E-Auto, Geringverdiener, Grüne, SPD

E-Autos, SPD, Grüne und GeringverdienerE-Autos, SPD, Grüne und Geringverdiener

Hallo!

Der Umweltbonus ist gerade nur leicht verändert verlängert worden (https://www.electrive.net/.../), da werden schon wieder die nächsten Ideen diskutiert trotz oder wegen nahender Sommerpause. Und wieder geht es auch um Geringverdiener (da war mal was mit VW: https://www.motor-talk.de/.../...und-die-geringverdiener-t6578757.html).
[mehr]
Wir rufen uns in Erinnerung:
- Geringverdiener können sich oft nicht wirklich weiter finanziell einschränken um Geld zu sparen bzw. sie haben oft gerade bei größeren Anschaffungen Probleme. D.h. müssen dann oft notgedrungen was billigeres kaufen was höhere Folgekosten hat und/oder nicht so gut nutzbar ist, es also unterm Strich teurer wird – ein Teufelskreis.
- Daraus resultiert auch, dass sie eher Probleme haben als ausreichend solvent zu gelten für Leasing bzw. längerfristigere Mietverträge abseits der Wohnung.
- Geringverdiener haben eher keinen eigenen Stellplatz wo sie laden könnten (ggf. eben an einer auf eigene Kosten installierten Wallbox, aber wenn man eben nicht mal einen eigenen Stellplatz hat...). D.h. vom Zeitaufwand her macht es eigentlich Sinn, wenn sie (auch aus anderen Gründen) mind. für 2-3 Tage genug Reichweite hätten und dann schnellladen könnten. Ggf. 2-3 Tage Reichweite bezogen auf die genutzte Kapazität wo der Schnellladevorgang massiv langsamer wird. Aber gerade Schnellladen ist pro kWh besonders teuer -> https://www.motor-talk.de/.../...en-das-neue-super-plus-t6577987.html. Bzw. dort sieht man auch, dass selbst Normalladung gerne 50-100% teurer ist als Haushaltsstrom :-(
- Geringverdiener können sich eher nicht die Mieten in Großstädten leisten (bzw. wenn dann eher die Gegenden mit schlechter ÖPNV-Anbindung) und müssen daher eher weiter mit dem Auto pendeln (eben insb. als wenn man in dem schon etwas teureren Bereich mit gutem ÖPNV wohnt).

SPD:

https://www.heise.de/.../...soll-sozial-gestaffelt-werden-4456264.html

Zitat:

Käufer eines E-Autos mit einem Listenpreis bis 30.000 Euro sollen demnach einen „doppelt so hohen Bonus erhalten wie beim Erwerb eines hochpreisigen Modells“, heißt es in einem Zehn-Punkte-Plan zum Klimaschutz, den die SPD-Spitze am Donnerstag (27. Juni 2019) beschlossen hat.
„Damit wollen wir Käuferinnen und Käufer mit einem niedrigeren Einkommen gegenüber Reichen, die sich teurere Fahrzeuge kaufen, bevorzugen“, schreiben die Sozialdemokraten.

Für 30kEUR lt. Preisliste (also Brutto ohne Förderung) kriegt man z. B. gerade mal einen komplett nackten Zoe mit 22kWh Kaufakku der lt. Hersteller bei kalten Temperaturen, max. 90km/h und brandneuem Akku gerade mal etwas mehr als 100km Reichweite hat - wobei nur 66% der Akkukapazität garantiert werden und bei 12% Ladezustand schon rumgenervt wird.
Beim Zoe II kostet das Basis-Modell gleich viel wie beim Zoe I, hat aber Motorisierung und Akku vom bisherigen Top-Modell, also 41kWh Akku, 80kW P_max und vermutl. wie der entspr. Zoe I ca. 200km Reichweite im Winter bei max. 90km/h - wenn der Akku brandneu ist... Der Kaufakku ist allerdings 90EUR teurer.
Renault bietet sogar Akku-Miete an, wo man dann aber wieder bei der Solvenz des Mieters etc. wäre - die beim Zoe II mind. 74EUR/Monat beträgt (inkl. Laufleistung ist noch unbekannt).

Sowas taugt wenn überhaupt nur als Luxus-Zweitwagen. Man muss auch daran denken, dass das Erstfahrzeug mal in der Werkstatt steht und wenn man schon einen Zweitwagen hat der sonst nicht wirkl. anderweitig gebraucht wird (s.o.) eben die Pendelei von/zur Arbeit auch bei jahrealtem Auto schaffen muss. Und es ist eben nicht umweltfreundlich ein Auto zu haben, dass man nur extrem eingeschränkt verwenden kann. Jedes Auto verschlingt bei der Produktion Resourcen (insb. was E-Auto-Akkus angeht). Dazu muss es gewartet werden bzw. ggf. z. B. bröselige Reifen trotz gutem Profil weggeworfen werden müssen = Resourcen-Verschwendung.
Fahrzeug-Miete (inkl. Car-Sharing) ist meist auch nicht wirkl. eine gute Lösung weil
- Umwege bis man das Mietfahrzeug geholt und wieder abgegeben hat.
- Höhere Unfallgefahr weil man sich mit dem Fahrzeug nicht so gut auskennt.
- Wenn "alle" das machen steht man leicht blöd da, weil die Anbieter nicht für Spitzenzeiten einen Haufen Autos kaufen wollen. Insb. wenn man eine AHK will um den Einkauf vom Bau-/Möbelmarkt heimzuholen, Grünschnitt/Bauschutz den man in der Menge nicht im Auto haben will, etc.

D.h. gerade so ein für heutige Verhältnisse eher primitives E-Auto (insb. mit ca. 20kWh-Akku) wird dann auch wg. der techn. Weiterentwicklung sehr schnell an Wert verlieren.

Sehe da z. B. einen Zoe mit ca. 40kWh-Akku als Minimum. Bzw. wenn man mehr Akku-Kapazität braucht, kommt gerade der Zoe II 50kWh (und schnellerer CCS-Ladung - mit dem Akku wird er aber garantiert >30kEUR kosten) bzw. die Konkurrenz von PSA, die ähnl. viel Kapazität haben, über CCS etwas schneller und über Typ2 nur halb so schnell laden soll. Ggf. eben auch z. B. Hyundai/Kia die auch mit 64kWh zu haben sind. Z. B. der Kona 64kWh kostet mit Wärmepumpe (wg. Reichweite) lt. Liste ab 42.500EUR (die wohl demnächst aktualisiert wird, angebl. kommt u.a. 11kW-Typ2-Ladung).

Trotz allem sind selbst 20kEUR für solche Leute immernoch ein riesiger Batzen Geld (bei einer angenommenen verdoppelten Förderung, Renault legt auf die staatl. Prämie nochmal 1kEUR drauf, die ich hier mitverdoppelt habe).

Leider haben alle der genannten E-Autos keine AHK-Option bzw. als Zubehör in der Hersteller-Preislsite, die eben öfters nützl. ist -> https://www.motor-talk.de/.../e-auto-mit-anhaenger-oje-t6427731.html (von teuren Graubereich-Lösungen (weil der Hersteller keine Anhängelast definiert hat) rede ich gerade nicht).

Zitat:

Auch ein CO2-Preis, also ein Preis auf den Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid, ist Teil des SPD-Konzepts. Allerdings bleibt das Papier dabei vage. Die Bepreisung der Emissionen solle „klimafreundlichere Technologien gerade in den Bereichen Wärme und Verkehr flankieren“, heißt es. Eingenommenes Geld solle den Bürgern zurückgegeben werden. „Wir haben im Blick, dass gerade Bezieherinnen und Bezieher kleiner und mittlerer Einkommen keine finanziellen Mehrbelastungen erfahren dürfen.“ Ziel sei, dass künftig diejenigen Menschen „mehr Geld in der Tasche“ hätten, die klimafreundlich handelten.

Wie gesagt, es klemmt meist bei der Anschaffung von Dingen, mit denen man etwas längerfristig spart und nicht bei den laufenden Kosten.

Die Grünen sind da konkreter:

https://www.heise.de/.../...00-EUR-Energiegeld-fuer-jeden-4457520.html

Zitat:

Die Grünen wollen für den Klimaschutz den Treibhausgas-Ausstoß beim Autofahren und Heizen um 40 Euro pro Tonne Kohlendioxid (CO2) verteuern. Zugleich soll die Stromsteuer so gut wie abgeschafft werden und jedem Bürger pro Jahr ein „Energiegeld“ von 100 Euro gezahlt werden. Der Staat solle mit diesem CO2-Preis keine zusätzlichen Einnahmen bekommen.
[…]
Benzin oder Dieselkraftstoff würden verschiedenen Berechnungen zufolge rund 10 Cent pro Liter teurer. Das Modell sei sozial ausgewogen, weil Menschen mit geringerem Einkommen in der Regel weniger Energie verbrauchten – etwa wegen kleinerer Wohnungen und Autos.

Um den schleppenden Absatz von Elektroautos zu fördern, schlagen die Grünen vor, die bisherige Kaufprämie durch ein Bonus-Malus-System in der Kfz-Steuer zu ersetzen: E-Autos sollen demnach eine Gutschrift erhalten, „Spritschlucker“ teurer werden.

Lies:
- Wie bereits ganz oben angesprochen: Es wird ignoriert, dass Menschen mit geringerem Einkommen sich oft keine sparsamen Geräte/Autos/Wohnungen leisten können und/oder Jobs haben, die mit dem ÖPNV schlecht erreichbar sind bzw. weiter mit dem Auto pendeln müssen (z. B. weil Leben in der Großstadt zu teuer -> noch mieserer ÖPNV, dazu allg. evtl. noch dazu Schichtarbeit).
Auch kein Wort zum Thema Förderung bei der Anschaffung eben z. B. von sparsameren (ggf. auch (E-)Autos. Das ist eben ein viel riesigerer Batzen als hinterher de Kfz-Steuer.
Wenn man alleine lebt weil man Schwierigkeiten hat einen Partner zu finden weil man Geringverdiener ist (bzw. nicht mit Fremden zusammenleben will), hat man zwar formal eine kleinere Wohnung, zahlt aber pro Nase besonders viel, weil man als Einzelperson z. B. ca. 40m² braucht, zu zweit aber nicht unbedingt 80m² weil man sich div. Sachen teilen kann.
- Feinstaub- und NOx-arme Fahrzeuge mit haltbareren Motoren wie Saugbenziner werden gezielt besonders stark verteuert obwohl die bereits am meisten Steuern auf den Sprit (und auch Kfz-Steuer bez. auf Fahrzeuge des EZ-Jahres) bzw. bei vergleichbaren Fahrzeugen auch pro km Fahrt zahlen. Bzw. ein altes Auto länger zu nutzen ist eben generell eher umweltfreundlicher, weil die Produktion eines neuen Autos viel Resourcen verschlingt (nicht nur ein großer E-Auto-Akku).
- Dazu noch eher geringe "Ausgleichspauschalen" (->vermutl. hoher Verwaltungsaufwand im Verhältnis zu den Betragen) ohne Sozialausgleich. Wenn man schon soviel Aufwand treibt, macht das den Kohl auch nicht mehr fett. Bzw. Steuersenkungen in dem Bereich werden mit Sicherheit nicht an die Kunden weitergegeben, schon garnicht wenn der Sprit gleichzeitig teurer wird.
- Stichwort eigener Abstellplatz zum Laden (s.o.).
- Die Erkenntnisse der ISI-Studie (https://www.motor-talk.de/.../...tos-und-klimafreundlich-t6581233.html) werden auch ignoriert, wonach E-Autos erst eine ganze Weile mit CO2-freiem Strom fahren müssen, weil der CO2-Ausstoß bzw. Energieaufwand der Akkuproduktion erstmal kompensiert werden muss - je größer der Akku umso länger dauert das. Man hätte also auch einen CO2-Anteil auf E-Autos abh. von der Akkugröße aufschlagen müssen. Dabei muss man aber den durchschn. Strommix betrachten, um Umdeklarationsbeschiss zu verhindern.
Allerdings ist man auch als Fernpendler (egal ob tägl. oder nur Wochenende) gearscht, wenn hohe Reichweite teuer wird (bzw. wenn mnan nicht die komplette Akkukapazität nutzt wg. Schnellladung die dann langsam wird bzw. nicht ständig die komplette Kapazität ausreizen erhöht auch die Lebensdauer des Akkus = erhöht Umweltfreundlichkeit). Danke Zeitvertrag & Co. landet man gerne mal in der Situation, dass man nicht weiß ob sich ein Umzug lohnt - locker mal 8-10 Jahre lang. Bzw. ggf. eben familiäre Gründe. Da wäre wieder das mit den Anschaffungskosten…
Außerdem wird so getan, als ob der Strom heute schon CO2-frei wäre bzw. man wg. regenerativer Energien nicht auch viel Resourcen-intensiv hergestellte Akku-Kapazität bräuchte um Schwankungen auszugleichen. Bei sowas sind die Anforderungen an den Akku ganz anders als im E-Auto-Betrieb, d.h. Zweitverwertung von E-Auto-Akkus ist nur die zweitbeste Lösung. Desweiteren muss auch dann eben der Resourcen-Bedarf für die ursprüngl. Herstellung dieses Gebraucht-Akkus da ebenfalls mit eingerechnet werden entspr. seiner Abnutzung.

Fazit: Der angebliche Ausgleich für Geringverdiener ist offensichtlich bestenfalls halbherzig :-(

PS: Das Umweltbundesamt denkt an verwaltungstechn. einfachere Entlastungen in der Richtung: https://www.heise.de/.../Diskussion-um-CO2-Preis-4458153.html

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