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Mon Apr 04 16:25:07 CEST 2011    |    Achsmanschette35944    |    Kommentare (9)

In unserer Kindheit haben wir mit Matchbox, Shuco und Siku gespielt, obwohl auch die Modellautos auf der TechnoClassica vertreten sind, gilt doch das Hauptaugenmerk den grossen „Spielzeugen“.

 

Der erste Eindruck am Morgen ist erst einmal erschlagend. Automobile Raritäten in einer Anhäufung und Qualität wie man sie nirgends zu sehen bekommt.

 

Die grossen Modelle der 30er und 40er Jahre wie Mercedes Benz 500 und Horch von denen ein guter Anteil der Gesamtproduktion auf der Messe zu sehen sind .

Dazu etliche Rolls Royce, Bentleys hier und dort ein grosser Packard, Lincoln Continental, oder ein Auburn Speedster aus einer späteren Nachproduktion, vervollständigt durch einige besonders schöne Delahaye.

Wobei mich bei den Delahaye immer wieder der winzige Schalter des elektromagnetischen Vorwählgetriebes fasziniert.

 

Ansonsten prägen Mercedes Benz, englische Austin Healeys , Jaguar von 120er bis EType, Ferarri und an jeder Ecke steht mindestens ein Porsche das Bild der Messe. Viele der namhaften , vorwiegend deutschen aber auch holländischen belgischen und englischen Händler haben aufgefahren was immer ihre Ausstellungshallen an vierrädrigen Schmuckstücken her gab.

 

Mir fiel besonders der Nachbau des Mercedes Renntransporters aus den 50ern auf, den es nicht nur im Originalnachbau sondern auch an mehreren Ständen als Modell zu kaufen gab.

 

Sogar ein bekannter amerikanischer Händler aus St Lois ist vertreten. Er brachte einen ungewöhnlichen und äußerst seltenen Flajole Forerunner (auf Basis eines Jaguar XK120) mit , der auf dem Stand für gehöriges Aufsehen sorgte. (Es dürfte ein Alptraum werden diesen Wagen durch den deutschen Tüv zu bekommen)

Ich hätte es mir gewünscht wenn er Ikonen des amerikanischen Automobilbaus wie einen Cadillac Eldorado Brougham oder Chrysler 300C aus seinem Bestand mitgebracht hätten.

 

Ansonsten hatten alle großen europäischen Automobilhersteller einen mehr oder weniger grossen Ausstellungsstand, an denen sie die Geschichte ihrer Marken exemplarisch mit einigen Modellen und Prototypen dokumentierten.

 

Für alle Oldtimerfreunde die auf der Jagd nach besonderen Fahrzeugen sind, die sich nicht nur in dem Zustand 1-2+ befinden und damit noch bezahlbar sind, sind die Freigelände ein absolutes muss.. Wir haben es nicht geschafft alle Freigelände ab zu laufen, auf denen auch Privatleute ihre Schätzchen anbieten konnten. Aber einige Besonderheiten haben wir dort gefunden, neben einigen grossen Amis haben wir auch einen Sonderbau eines Volkswagen Bulli T1 gefunden, über dessen ursprüngliche Nutzung wir uns nicht einigen konnten.

 

Ein besonders Highlight war ein Mercedes Typ 130 mit einem Vierzylinder Heckmotor, der Mitte der dreißiger Jahre in geringen Stückzahlen gebaut wurde und heute kaum noch bekannt ist. Vom Aussehen ähnelt er sehr entfernt an den Wagen der 20 Jahre später als Käfer Weltruhm erlangte.

 

Oder einen Mercedes W 142 Baujahr 1940, aufgebaut auf einem 320er erstellte die Firma Wendler ein Cabrio, das auf den ersten Blick aussieht wie eine der grossen Lancia Limousinen. Tatsächlich offenbahrt der Stern das es ein Mercedes ist. Dieses Modell wurde nur 2 mal gebaut und das einzig verbliebene Exemplar stand hier zum Verkauf.

 

Zurück in den Hallen lohnt es sich auch mal in die Winkel der kleineren Hallen zu schauen. Da finden sich dann auch die grossen Landmaschinen der 40erund 50er Jahren von Hanomag und Lanz präsentiert von einem engagiertem Verein aus dem Ruhrpott .

Drumherum viele kleinere Händler mit neuem und gebrauchtem Zubehör .

 

In den etwas abgelegenen Hallen 1A , 8.1 und 9.1 präsentieren die sehr engagierten Vereine und Interessengemeinschaften, viele der Fahrzeuge die auch zur Automobilen Geschichte gehören, aber nicht im Rendite bringenden Portfolio der Händler zu finden sind

 

Was bleibt von dieser Messe, ausser wunden Füssen. Es war ein grossartiges Erlebniss all diese Ikonen der Automobilien Geschichte live zu sehen. Fahrzeuge die noch aus solidem Metall, einer einfachen Technik bestehen, die man mit Schraubenschlüssel und Kupferhammer reparieren kann und die ich schon in meiner Kindheit eine Trumpfkarte in jedem Quartett waren

 

Als Wermutstropfen habe ich empfunden, das ein grosser Teil der Automobilen Geschichte nur marginal vertreten war. Wie will man einem 10 jährigem Besucher deutlich machen, das nicht nur Porsche, Mercedes, Jaguar, Rolls, BMW, Healy und Ferrari das Strassenbild der 50er , 60er und 70er Jahre prägten. Auch heute ist es noch so das sich nur 2-3% der Bevölkerung den grössten Teil der ausgestellten Fahrzeuge leisten können.

 

Wer heute mit dem Hobby beginnt, kauft sich einen Oldtimer aus den 60er oder 70er Jahren , einen Youngtimer der 80er, für die meistens eine günstige Ersatzteilbeschaffung möglich ist.

 

Immer häufiger werden auch aber auch blubbernde V8 aus Amerika gekauft. Nein es sind nicht mehr nur die Typen die sich mit heiss gemachten Kisten auf den Dragstrips rumtreiben , sondern auch ganz normale Leute die Spass an einem grossen Buick Centurion , Lincoln Continental Mark IV, Cadillac Calais oder einen Ford Mustang haben.

 

Ich fände es eine deutliche Bereicherung wenn die Messe einen jährlich wechselnden Themenbereich an zentraler Stelle präsentieren würde. Themen z.B „Kleinwagen der 50er“ „Amerikanische Classiker der 50er“, „Amerikanische Musclecars“ usw………..

 

Damit könnte bestimmt ein weitaus breiterer Interessenkreis zusätzlich gewonnen werden.

 

Lieben Gruss Uwe


Thu Apr 07 16:58:08 CEST 2011    |    bjoernmg

Toller Bericht und tolle Fotos, danke dafür :)

Thu Apr 07 18:55:56 CEST 2011    |    Multimeter136468

ein bißchen mehr TC-Essen 2011-Material

Thu Apr 07 20:31:19 CEST 2011    |    Ulfert

Moin Uwe,

 

hast Du die VW-Halle besucht?

Was war dort kultig?

 

Grüße, Ulfert

Thu Apr 07 22:04:02 CEST 2011    |    Achsmanschette35944

Naja zum einen der Campingbus T2, das war so vor 3o Jahren mal nen Traum von mir um damit die Welt zu erkunden.

Es hat damals leider nur zu einem Ford Transit Baujahr 1969 gereicht, den wir ausgebaut haben und zu dritt 6 Wochen quer durch Frankreich gedüst sind.

 

Zum anderen den Typ 34 Cabrio (leider habe ich kein Foto) den ich absolut schön finde. Hier mal ein link

http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-66360.html

Wir hatten eine heftige Diskussion ob es das denn zu kaufen gab :-)

 

naja und natürlich der UR Quatro den ich damals mal für ein Wochende fahren durfte :-)

Fri Apr 08 22:32:23 CEST 2011    |    Achsmanschette134440

Wirklich schöner Bericht.

 

 

Hat zufällig jemand Bilder des Mercedes C140 CL600, der in Halle 1 bei dem Mercedes S-Klasse-Club stand? Die Farbe war mal richtig rar und exclusiv. Ich habe leider keine Bilder gemacht:(

Fri Apr 08 22:40:11 CEST 2011    |    Achsmanschette35944

bewundert hatte ich den Flieder Ton auch, aber leider kein Foto gemacht :-(

Mon Apr 11 21:08:12 CEST 2011    |    Lambo-Fan

Tach zusammen,

meint ihr den hier?


Tue Apr 12 15:08:34 CEST 2011    |    Achsmanschette35944

genau den, hebt sich doch mal erfrischend aus dem Einheitsgrau heraus.

Da lob ich mir doch mal die 60er und 70er, da hatten die Autos noch Farben

Tue Apr 12 15:30:54 CEST 2011    |    Ulfert

Brrr,

 

so was gab es auch beim Daihatsu Cuore ab 2005 :eek::eek:

 

Ich sehe schon, gehöre nicht so zur neueren Zielgruppe der Classica :D

 

Wer erkennt den Käfer-Vorläufer? ;)


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