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Wed Aug 31 02:50:55 CEST 2011    |    taue2512    |    Kommentare (4)    |   Stichworte: adidas, Dongle, Endomondo, Fisica, iMapMyRUN, iPhone, iRunner, iSmoothRun, miCoach, Pacer, Wahoo, Zone

Seit einiger Zeit bereite ich mich für einen Marathon vor. Ich bin letztes Jahr vom Virus „Laufen“ infiziert worden – unter anderem als Ausgleich zum fast ausschließlich in sitzender Position augeübten Berufsalltag.

 

Nachdem ich also im letzten Jahr in einem 4’er-Team einen Marathon im Staffellauf absolviert habe, hatte ich mir das feste Ziel gesetzt in 2011 den kompletten Marathon am 23.10. einmal allein zu laufen. Doch als blutiger Laufanfänger fragt man sich zunächst einmal wie man am besten mit dem Training anfängt? Und genau dort kommen die elektronischen Helferlein ins Spiel, von denen es eine schier unübersehbare Vielzahl zu geben scheint. Einige Applikationen sind sozusagen „unisex“ und sowohl auf dem Apple iPhone als auch auf anderen Plattformen verfügbar, wiederum andere Lösungen benötigen eine Hardware-Lösung und verbinden sich mit einer Website zur Auswertung der Daten.

 

Ich habe einmal meine persönlichen Favoriten zusammengestellt und versucht objektiv zu bewerten.

 

Da ich gerade von NOKIA zum iPhone umgestiegen bin, wechselte ich auch zwangsläufig einige Applikationen. NOKIA bietet z.B. den kostenlosen Sports Tracker, der bei meinen letzten Tests auf dem NOKIA N97 allerdings nur befriedigend abschneiden konnte, vor allem was den GPS-Emfpang und die Auswertungsmöglichkeiten betrifft. Wie gesagt, dieser Artikel soll primär die Lösungen aufzeigen, die momentan auf dem Apple iPhone existieren.

 

Adidas miCoach (Preis: Hardware ca. 80-140€/kostenfreie App, Wertung: ++++O)

 

 

Angefangen hat mein persönlicher Fitnesswahn mit ein Paar adidas-Laufschuhen, in deren Sohle fand ich eine merkwürdige Ausbuchtung, die mich dazu veranlasste einmal danach zu googlen um zu sehen um was es sich da genau handelte.

Es handelte sich hierbei um den Platz in der Mittelsohle für den adidas miCoach Schrittsensor. eBay sei Dank kam ich ein paar Tage später an ein günstiges adidas miCoach Bundle, bestehend aus einem kleinem runden Apparat, einem Herzsensor nebst Brustgürtel und dem bereits erwähnten Schrittsensor. Alles für nicht einmal 30€ inklusive Porto, also gut 100€ gegenüber dem Ladenpreis gespart!

 

 

Nach ein paar Tagen erhielt ich also endlich das Gerät und legte auf der Website mein Profil und meinen persönlichen Trainingsplan an. Adidas richtet sich im Besonderen an Anfänger, teilt die verschiedenen Herzfrequenzzonen in vier verschiedene Belastungsstufen (blau/grün/gelb/rot) und stellt ein Programm zur Synchronisation der erreichten Ergebnisse auf dem sogenannten Pacer und der Website zur Verfügung. Der erste Nachteil: Der Pacer verfügt über kein GPS, also muß man mühsam händisch nach jedem Workout die gelaufene Strecke auf einer Google-Map nachzeichnen.

 

Dies läßt sich umgehen, wenn man ein iPhone, Blackberry oder Android-Smartphone besitzt. Man stellt den Pacer auf das zu absolvierende Training ein, traced mit dem Smartphone im Freerun-Modus die gelaufene Strecke, löscht nach dem Workout das freie Training und speichert vorher die vom GPS aufgezeichnete Strecke, die dann in den aufgezeichneten Daten des Pacers reimportiert werden kann. Alles verstanden?

 

Ja, und das genau ist der erste wirkliche Knackpunkt: Adidas hat eine Fülle von miCoach-Geräten im Programm und so kaufte ich ein paar Monate später den miCoach Zone. Dies ist ein Armband, welches im Takt des Pulses in der geraden aktuellen Zone (blau/grün/gelb/rot) leuchtet und zusätzlich auf Knopfdruck die Zeit oder die verbrannten Kalorien anzeigen kann. Diese sportliche Armbanduhr ist eine sehr sinnvolle Ergänzung, da der Pacer lediglich Audio-Infos über das aktuelle Workout zum guten gibt. Hinzu kamen später noch ein miCoach-Laufshort und ein Tanktop mit integrierten Herzfrequensensoren, welches auch mit Sensoren der Marke POLAR kompatibel ist.

 

Die vielfältigen Auswertungsmöglichkeiten der Website sind interessant und sehr unterhaltend. Die Planung einzelner Workouts wird somit zum Kinderspiel.

 

Wer die Ausgaben in die Hardware, wie miCoach Pacer (inkl. Herzfrequenzsensor und Schrittsensor) oder miCoach Zone (das Armband) scheut, kann auch vollkommen kostenfrei die miCoach App auf sein Mobiltelefon laden.

 

Ich finde das dies der ideale Einstieg ist, um sich mit Trainingsplänen, anaeroben Zonen und Durchschnittsgeschwindigkeiten auseinanderzusetzen. Die Messung erfolgt auf dem Telefon leider nur GPS- und geschwindigkeitsbasiert.

 

Fazit: Gerade in letzter Zeit hat adidas vermehrt Probleme mit der Firmware des miCoach Pacers, ein befriedigender Betrieb ist seit der Firmware V3.19 nicht mehr gewährleistet. Die Batterie ist sehr stark strapaziert und in den meisten Fällen bereits nach 20 Minuten leer. Viele User berichten zusätzlich von Problemen mit dem Audio-Feedback des Pacers. Wenn man also diese Lösung favorisiert, sollte man derzeit am besten nur die App nutzen und nicht die Hardware – vom miCoach Zone einmal abgesehen. Ein weiterer Nachteil ist das alle einmal hochgeladenen Daten für immer bei adidas „verschwinden“.

 

 

Wahoo FISICA Dongle (Hardware ca. 25€, iPhone)

 

 

Die vielen Problem emit dem miCoach Pacer verleiteten mich einmal zu anderen Lösungen zu suchen. Diversen Informationen im Web folgend, erfuhr ich das sowohl der Herzfrequenzsensor und der Schrittsensor von adidas nach dem ANT+ Standard kompatibel sind.

 

 

Für das iPhone gibt es seit ein paar Monaten einen intelligenten Stecker für die Ladebuchse, der es einem ermöglicht eben diese Sensoren direkt an das iPhone zu koppeln. Der Vorteil hierin liegt auf der Hand: Das iPhone liefert GPS, FISICA die HF-Daten und die Kadenzinformationen. Somit hat man alles an einem Platz. Zudem ist der FISICA-DOngle mit mehreren Apps kompatibel – eine kleine Auswahl der von mir getesteten Apps folgt.

 

Fazit: Ein nettes und sinnvolles Zubehör für das iPhone für all diejenigen, die HF-Daten in Ihrem Telefon haben möchten.

 

 

iMapMyRUN+ (Preis: kostenfrei/1,59€, Wertung: OOOOO)

 

 

Die erste Software, die ich während meiner Läufe auf dem iPhone testete besteht aus einer App, die mit einer sehr gut gestalteten Website gepaart ist. Die kostenfrei erhältliche App ist im Funktionsumfang eingeschränkt, wer ernsthaft laufen möchte sollte sich die bezahl-App holen. Aber Achtung: Ich hatte während meiner Tests eine Menge Probleme mit dieser in meinen Augen unausgereiften App.

 

 

Zwar verbindet sie sich prima mit HF-Sensor und Schrittsensor dank FISICA, aber trotz der richtigen Einstellung der Maßeinheiten auf der Website und in der App werden die Ergebnisse nach einem absolvierten Lauf kräftig durcheinandergewürfelt.

 

Fazit: Nicht wirklich zu gebrauchen, es sei denn man lebt in UK oder den USA. Auch hier werden alle Workout-Daten auf die Website hochgeladen, es besteht allerdings die Möglichkeit Strecken und Ergebnisse in gängigen Formaten von dort zu exportieren.

 

 

iRunner (Preis: kostenfrei / 9.99€ für die HF-Unterstützung, Wertung: ++OOO)

 

 

Digifit ist eine auf die Fitness-Welle spezialisierte Firma in den USA, die bereits eine Reihe von speziellen Healthcare-Apps herausgebracht hat. iRunner bietet eigentlich alles was man für das Laufen benötigt.

 

 

Die kostenfreie App ist im Grundzustand eigenlich vom Funktionsumfang mit der adidas miCoach App verlgeichbar, so richtig gewinnt sie aber erst nachdem man knapp 10€ für einen In-App-Kauf für die erweiterte Unterstützung von HF-Daten und Schrittsensoren ausgegeben hat.

 

Fazit: Wenn man nicht bereit ist, zusätzliches Geld für den HF-Support auszugeben ist die App in etwa mit adidas miCoach vergleichbar. Die Daten werden zum Digifit-eigenen Weblocker hochgeladen und man wird zur Nutzung der Website quasi verdammt.

 

 

Endomondo (Preis: kostenfrei / 2,99€, Wertung: +++OO)

 

 

Die Endomondo App macht nicht nur wegen ihres klaren Designs auf den ersten Blick viel Spaß, auch die dazugehörige Website ist gut durchdacht und bietet ein Fülle von innovativen Funktionen. An kann gegen Freunde oder eigene Ghost-Runs antreten, um sich herauszufordern. Ergebnisse können in eine Reihe von anderen Social-Network-Systemen exportiert werden.

 

 

Bedienung ist topp, wobei der Funktions- und Informationsumfang der App zum Teil ein wenig auf der Strecke bleibt. Besonders das Audio-Feedback ist ein wenig dürftig.

 

Fazit: Wer einsteigen möchte und den sozialen Aspekt eines Trainings nicht aus den Augen verlieren möchte, sollte sich Endomondo Pro ruhig einmal ansehen.

 

 

iSmoothRun (Preis: 3,99€, Wertung: ++++O)

 

 

Eine der aktuellsten Apps im Bereich Running ist das in Griechenland von aktiven Läufern entwickelte iSmoothRun. Für nicht einmal 4€ erhält man eine sehr leistungsfähige App, bei der alle gesammelten Daten strikt auf dem Telefon verbleiben und trotzdem gibt es ausreichend Möglichkeiten die Ergebnisse auf gängien Plattformen zu teilen. Ein dicker Pluspunkt. iSmoothRun ist nebenbei erwähnt auch die einzige App, die die Wetterverhältnisse zum Zeitpunkt eines jeden Laufes berücksichtigt und loggt. Innovativ auch das die Entwickler an ausgefallene Funktion wie die Heartrate-Recovery gedacht haben, hier kann man nach dem Ende des Workouts feststellen ob das eigene Herz noch in einem normalen Zustand ist oder nicht.

 

 

Die Audiohinweise suchen im Detailgrad ihresgleichen und werden demnächst auch laut der Entwicklerwebsite auch auf Deutsch verfügbar sein. Die App unterstützt direkt und ohne Umschweife den FISICA-Sensor.

 

Fazit: Sauber designte App, die kaum Wünsche offen lässt. Leistungsfähige Planungstools ermöglichen eine Vielzahl von verschiedenen Workouttypen.

 

 

TESTERGEBNIS

 

 

Ich persönlich favorisiere zur Zeit eine gemischte Ausstattung: Ich ziehe mein adidas Tanktop über, clipse den adidas Herzfrequenzsensor vorne dran und streife den miCoach Zone über das Handgelenk. Im Schuh befindet sich der Schrittsensor. Das iPhone befindet sich in einem BELKIN-Holster am Arm, darin eingesteckt der FISICA-Dongle und auf dem iPhone läuft iSmoothRun.

 

 

Ich habe iSmoothRun so eingestellt, das die dort vorhandenen HF-Zonen 1 bis 6 analog zu den Zonen von adidas sind –damit blinkt die LED des miCoach Zone Armbandes stets im korrekten Bereich. Die Exporteinstellungen habe ich so gewählt, das fertige Trainings von iSmoothRun automatisch an die kostenfreie Version der Runkeeper Website übertragen werden. Dies habe ich gemacht, weil Runkeeper vernünftigen Support für meine Withings-Personenwaage und das Withings-Blutdruckmeßgerät bereitstellt, sowie Exportmöglichkeiten für Twitter und Facebook auf Lager hat.

 

Die Website ermöglicht zudem einen sehr guten Follow-Up über die positive (oder auch negative) Entwicklung der eigenen Trainingsergebnisse, die Meßergebnisse der Withings-Geräte erscheinen wie von Geisterhand ebenfalls auf der Startseite des Profils.


Wed Aug 31 08:14:27 CEST 2011    |    moha91

Was ist mit Nike+?

Wed Aug 31 10:18:50 CEST 2011    |    Donox

Würde das auch auf dem Ipod touch funktionieren oder ist dafür zwingend GPS/Internet nötog?

Wed Aug 31 10:36:11 CEST 2011    |    taue2512

@moha91: Leider habe ich Nike+ nicht in den Test miteinbezogen, weil ich das adidas-Equipment gekauft habe. Da ich somit leider nur die Website von Nike+ ohne Hardware und reale Laufergebnisse testen konnte, habe ich auf eine Bewertung hier bewußt verzichtet. Aber eins muß man Nike lassen, vom design und vom Funktionumfang gefällt mir deren Seite fast besser als die vom adidas miCoach.

 

@Donox: Wenn man z.B. iSmoothRun verwendet, benötigt man kein GPS und keine Internetverbindung. Der Lagesensor im iPod/iPhone wird dann für die Distanzberechnung sozusagen wie ein normaler Schrittzähler verwendet. Natürlich ist dieses Verfahren wesentlich ungenauer als via GPS. Wenn Du an Deinem iPod genauere Ergebnisse willst, empfehle ich den FISICA-Dongle und einen Schrittsensor, der ist fast genau so präzise bei der Distanzberechnung wie das GPS. Nach einem durchgeführten Workout lassen sich die Daten dann prima via WLAN exportieren - das geht denn auch mit einem iPod. 

Thu Sep 01 08:47:07 CEST 2011    |    taue2512

Kleine Korrektur für die adidas miCoach iPhone-App: Seit heute Nacht hat adidas ebenfalls einen eigenen iPhone-Dongle namens "miCoach Connect" im Programm und die App beherrscht somit auch HF- und Schrittsensor-Daten.

 

Leider hat die Weltfirma adidas offenbar alles getan, damit man keine anderen Dongles zusammen mit der app nutzen kann! Mein Wahoo Fisica wird nicht erkannt obwohl adidas großsspurig in der app von "adidas Connect oder ähnlicher Hardware" spricht.

 

Dumm gelaufen.

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