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Wed Oct 08 19:31:20 CEST 2008    |    taue2512    |    Kommentare (4)    |   Stichworte: Energiekosten, Frankreich, Heizöl, Rabatt, Umwelt

Teures Gut - HeizölTeures Gut - Heizöl

Das Frankreichs Bürgermeister einen hellen Kopf haben, wissen wir ja schon aus einem meiner letzten Blogeinträge. Denn die Energiekosten wachsen uns langsam über den Kopf, die Lage wird ernst. So, oder so ähnlich muss wohl der Bürgermeister - Laurent Duragne - der kleinen französischen Gemeinde Penne-d'Agenais gedacht haben und kam auf eine zündende Idee, wie man zumindest Teile der alltäglichen Energiekosten für die Bürger reduzieren kann: Unter dem Strich rechnet sich das, denn jeder der 70 Haushalte der Gemeinde Penne profitiert durch seine Idee von einer Ersparnis zwischen 80 und 100 EUR!

 

Die bevorstehenden Winter können schon sehr kalt sein in der kleinen Ortschaft, so dachte sich der stellvertretende Bürgermeister - Arnaud Devilliers, der von seinem Chef mit der Mission vertraut wurde, das der erste Ansatz zur Energiekostenersparnis am ehesten bei den Heizkosten erzielbar ist. Während einer der letzten Gemeinderatssitzungen schlug er also vor, Heizöl und eventuell sogar Holz durch Grosseinkauf für die Bürger der Gemeinde erschwinglicher zu machen. Allein durch Sammlung Ihrer Heizölbestellungen, die normalerweise jeder einzelne Bürger für sich selbst tätigt, wäre man durchaus in der Lage mit dem Lieferanten über den Literpreis zu verhandeln. Am Ende schlugen die schlauen Sammelbesteller glatte 10 Cent pro Liter weniger in Ihren Verhandlungen raus.

 

Bis zum 3.10. hatten nun alle Haushalte die Möglichkeit, Ihre Ölbestellung bei Ihrem Bürgermeister einzureichen. 61 000 l Heizöl und 200 Kubikmeter Holz kamen dabei heraus. Das Bürgermeisterbüro wandte sich mt Ihrer Bestellung direkt an einige grosse Öllieferanten und Grosshändler, die aber wimmelten ab und wollten nichts mit dieser Sache zu tun haben.

 

Letztendlich wandte man sich an lokale Ölhändler, und die boten einen Preis von 0,79 € (inkl. Steuern) im Gegensatz zu 0,89 € an. Und dier Preis rechnet sich sogar noch für andere: Der lokale Händler kann seine Fahrten planen und bündeln, die Umwelt freut sich durch weniger LkW-Verkehr und Abgase beim Transport. Die Lieferungen bezahlen die Haushalte direkt beim Lieferanten am Tag der Lieferung - es ändert sich also nichts.

 

Was das Holz angeht, so hat man auch schon bereits drei Angebote in die Mairie gefaxt bekommen, auch hier ist das Einsparpotenzial erheblich: Eichenholz in 50cm Stücken variiert beim Preis pro Kubikmeter zwischen 52 und 58 €. Zwar ist man über die Holz-Bestellmengen etwas überrascht und die Öllieferungen sind noch nicht erfolgt, schon kündigt sich ein breites Presseecho an.

 

Der Fernsehsender M6 wird eigens eine Reportage machen. Wie auch mit den Bussen, haben andere Gemeinden die Idee sofort aufgegriffen und umgesetzt: Saint-Bonnet-l'Enfantier (Corréze), und Haucourt-en-Cambrésis, ganz im Norden Frankreichs. 

 

Ob die Aktion im nächsten Jahr wiederholt werden soll? Erstmal wird der Bürgermeister sehen wollen, ob die Lieferung reibungslos klappt - wenn alles in Ordnung ist, denn gerne wieder!

 

Ein weiteres Beispiel, das wie ich finde ruhig die Runde machen kann. Warum springen nicht die Bürgermeister von Kleingemeinden in Deutschland ein, wenn diese weit abseits von der öffentlichen Nahverkehrsinfrastruktur liegen und bieten ähnliche Aktionen für Heiz- oder Dieselöl an, um den Bürgern attraktivere Preise zu bieten?


Wed Oct 08 19:52:33 CEST 2008    |    Spurverbreiterung9951

Hi,

 

diese Sammelbestellungen machen durchaus Sinn. Meine Frau mußte bei ihrer Firma mal wieder eine große Menge Heizöl bestellen (20.000ltr) und sie hat dann eine Lieferung für uns mitbestellt. So bekamen wir einen Preis, der 10Cent unter dem Preis lag, der unser örtliche Lieferant aufgrufen hat und außerdem hätte unser Örtliche erst in 3 Wochen liefern können.

 

Grüße

 

globalwalker

Wed Oct 08 20:29:13 CEST 2008    |    emil2267

sauber :)

Wed Oct 08 20:57:32 CEST 2008    |    Achsmanschette15

mit den sammelbestellungen ist doch nix neues.......wird einem doch schon in der grundschule in mathe mehr oder weniger beigebracht, dass man heizöl immer mit seinen nachbarn gemeinsam bestellen sollte um so einen günstigeren preis zu bekommen....

Wed Oct 08 21:04:29 CEST 2008    |    Nullachtfuenfzehn

Magirus muss ich Recht geben, die Idee an sich ist nicht neu, bei uns im Dorf bestellt man seit Jahren geschlossen Heizöl, unter den Bestellern finden sich vor allem gastronomische Betriebe wie Hotels u. Gaststätten, davon profitieren dann die "kleinen" Bürger mit Einfamilienhäusern.

Nur der Umstand, dass eine komplette Gemeinde ordert wäre neu.

Aber das ist Frankreich, der Zusammenhalt ist beispiellos. Tjaja, meine Liebe zu Frankreich kommt eben nicht von Ungefähr.

Deine Antwort auf "Ausgeschlafen: Bürgermeister der Gemeinde Penne bunkert Heizöl für seine Bürger"

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