Mon Sep 26 21:37:17 CEST 2022
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jennss
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Kommentare (50)
Bauern haben es nicht leicht. Sie arbeiten viel und die Marge ist oft nicht sehr groß. Der Trend geht zu veganem Essen oder zu Biofleisch. Mit dem Bio-Stempel steigt der Aufwand und der Gewinn sinkt. Es ist ein Kampf zwischen der unbeliebten Massentierhaltung und der weniger lukrativen Biohaltung. Diesen Sommer machte auch die Trockenheit Bauern zu schaffen. Ich glaube, wenn ich jetzt Bauer wäre, würde ich umsatteln zum Energiebauern. Bauern haben große Felder für den Anbau und die Tierhaltung. Diese Felder könnte man auch für die Produktion grüner Energie nutzen, also Tiere, Trecker, Anhänger und alles verkaufen und ein Solar-System aufbauen. Dazwischen passen noch ein paar Windräder. Das sind Ausgaben, die (vermute ich) sogar noch gefördert werden und nach einer guten Investition hat man laufende Einnahmen, ohne ständig das Feld zu bestellen, die Tiere zu schlachten etc. Es bliebe zudem sicher auch noch mehr Freizeit, so dass man sich nicht bei RTL bewerben braucht 😉. Was denkt ihr dazu? Gibt es hier Bauern, die sich schon mal Gedanken über so einen Wechsel gemacht haben? Ist das eine realistische Idee? ![]() |
Sun Oct 02 18:03:35 CEST 2022 |
tartra
Die Grenze wird vom eigenen Geldbeutel vorgegeben ...
Mit einer reinen PV + Akku Lösung kommt man aktuell "günstig" ca. 3/4 eines Jahres einen guten Autarkiegrad hin, möglich sind da schon 100%. Sofern man sich nicht das erste überteuerte Angebot aufschwatzen lässt und sein Stromverbrauch intilligent anpasst, siehe Waschmaschine nur an wenn eh die Sonne scheint u.s.w. ...
Was aktuell kaum machbar ist, sind die fiesen ~3 Wintermonate da kommt über eine typische PV Anlagengröße kaum was rein ...
Da gibt es Lösungen, um 3 Ecken habe ich von einem Bauern gehört, passt dann hier sogar ... Der speist seine Hausakkus in den fiesen Wintermonaten mit Strom aus einer Kraftwärmekopplungsanlage (ist im Grunde nur ein stationärer Verbrenner der Wärme und Strom liefert), der Energie aus einer Biogasanlage zieht... Das wohl "schwarz" weil seinen Eigenen Biogasstrom im Eigenen Haus zu verwenden, ist ganz böse Steuerhinterziehung...🙄
Ich bin fest davon überzeugt, man muss Leute nur machen lassen und ihnen nicht fiese Bürokratiesteine in den Weg legen, dann kommen gute Lösungen von ganz alleine ...
Vor kurzem gelesen, was Balkonkraftwerke für ein Wirbel machen, damit sich Mieter, wenn die Sonne scheint den eigenen Stromzähler ausbremsen können/könnten ...
Das können Vermieter verbieten, den Leuten wird Angst gemacht das es nur mit speziellen, vom Elektriker installierten Steckdosen gehen würde, diese 1-2 PV Panele müssen eigentlich angemeldet werden .... Was für ein Bullshit und Aufwand, meine Meinung ...
Sat Jan 07 13:53:14 CET 2023 |
jennss
https://efahrer.chip.de/.../...f-nach-10-jahren-zieht-er-fazit_1010866
Ein Energiebauer 🙂.
j.
Sat Jan 07 15:51:09 CET 2023 |
AnyTime
Wie so eine Anlage wohl in Texas performt?
Ein Kumpel von mir ist Solarteur und hat einen großen Landwirt als Kunden. Ich bin mir grade nicht sicher ob es eine reine Aufdach-PV (auf den Scheunen/Ställen) ist oder auch auf Feldern was steht, aber die hat 300 kWp und der Eigenverbrauch liegt bei 70(!)%!😰 Entsprechend kurz ist/war die Amortisationszeit...!
Sat Jan 07 16:15:33 CET 2023 |
tartra
PV Module lassen von der Leistung nach um so wärmer sie werden, da kann wie im Link eine Anlage in kühlen Regionen durchaus gut laufen ...
Gibt sogar richtige PV Nerds, die kühlen ihre Module im Sommer, um mehr rauszuholen ...PV Modul Tuning...😁
Sat Jan 07 20:58:19 CET 2023 |
Alexander67
Es gibt ja auch Kombimodule die Solarthermie und PV kombinieren.
Könnte man auch selbst herstellen.
Solarthermie Modul und dann PV Folie darauf kleben.
Es geht dann also nicht nur um die Kühlung der PV sondern zumindest im Sommer auch um Warmwasser.
Sun Jan 08 10:49:09 CET 2023 |
tartra
Damit habe ich mich mal beschäftigt ... die "Hybrid" Module sind teuer und wie es so ist, gerade im heißen Sommer braucht am wenigsten warmes wasser, ich dusche da z.B. fast kalt...
Da ist es eigentlich billiger man klatscht einfach 2-3 zusätzliche 400W Module für je 150 EUR auf das Dach und schraubt einen billigen Heizstab in den Warmwasserspeicher .. gibt da gute Lösungen... Im gegensatz zu umwältzpumpe und Rohren hat man bei PV halt nur billiges + /- Kabel was gezogen werden muss ..
Da tut sich aktuell soviel, die 0%MwSt. auf PV Zeug ist schon eine Ansage und wird von etlichen genutzt .. ich rüste auch ordentlich nach...
Sun Jan 08 21:21:41 CET 2023 |
AnyTime
War eigentlich eine rhetorische Frage, aber natürlich hast du grundsätzlich recht. Genauer gesagt sinkt die Zell- und damit die Modulspannung bei steigender Temperatur weil (kristallines) Silizium einen negativen Temperaturkoeffizienten hat. An einem heißen Sommertag kann (vor allem bei schwarzen Modulen) dann schonmal >70°C anliegen und dadurch die Leistung >20% geringer ausfallen.
ABER: In der Praxis wird dies durch die wesentlich längeren Tage (=Sonnenscheindauer) und die höher stehende Sonne im Frühjahr/Sommer mehr als ausgeglichen. Deshalb gibt es natürlich im Winter, an sonnigen Tagen, manchmal die größten (Leitungs-)Peaks aber niemals einen Rekordertrag für einen ganzen Tag (siehe ein Bild meiner kleinen (5,94 kWp) PV für 2022!).
Deshalb auch mein Verweis auf Texas, das liegt ja wesentlich weiter südlich ergo näher am Äquator und erreicht damit Traumwerte bei der Sonnenscheindauer. Austin bspw. kommt auf satte 3500+ Sonnenstunden im Jahr!😰 Zum Vergleich: Freiburg kommt auf ~1740h und damit schon 20% mehr als bei mir in Nordhessen...-.-
Darüber hatte ich auch schonmal im PV-Forum gelesen. Fazit war: Die Kombination der beiden guten Techniken führt dazu, dass die jeweilige Funktion, die Funktion der anderen Technik entsprechend verschlechtert und damit quasi beide wesentlich schlechter laufen als reine PV- oder ST-Anlagen für einen deutlich (weil kein Massenmarkt) höhere Preis. Lohnt sich in den allermeisten Fällen nicht!
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Sun Jan 08 21:56:36 CET 2023 |
Alexander67
Die PV wird in jedem Fall effektiver.
Es kann natürlich sein dass die Solarthermie minimal schlechter wird.
Weil ja ein Teil der Energie als Strom "entführt" wird.
Aber das betrachte ich nicht als Problem.
Die wenigsten haben das Dach voll mit Solarthermie Modulen. Dann nimmt man statt 2 Solarthermie Modulen 3 Kombimodule und schon hat man mehr.
Wenn man mehr Module nimmt und mit einer Wärmepumpe kombiniert dann sollte man auch bei 10Grad Außentemperatur noch heizen können ohne die Module zu vereisen. Denke ich mal.
Im Zweifelsfall versuchen das vorher mal durchzurechnen.
Fri Jan 13 11:09:23 CET 2023 |
AnyTime
Das wage ich zu bezweifeln! In der Theorie, im Labor und auch auf dem Dach im Frühjahr/Herbst glaube ich das auch, aber was ist im Sommer?
Ich habe eine ST-Anlage, was passiert dort wenn die Sommersonne richtig lange scheint: Die Solarflüssigkeit erreicht relativ schnell 90-100°C, was also die PV nochmal zusätzlich von unten heizt. Aber damit nicht genug, wenn es Tage/Wochen lang richtig heiß und sonnig ist erreicht mein Kombischichtspeicher (800l) oft seine Abschalttemperatur, woraufhin natürlich die Pumpe abschaltet und die Zirkulation stoppt. Dadurch erreichen die Kollektoren teilweise locker >130°C (thermische Stagnation) was mit Sicherheit nicht förderlich für den Wirkungsgrad der PV wäre, von einer evtl. beschleunigten Alterung mal ganz abgesehen!
Wenn man etwas zum Thema gockelt stellt man schnell fest dass es diese Idee/Technik schon eine Weile gibt, aber da es nach wie vor keine echte Massenware gibt liegt der Verdacht nahe das es entweder doch keine so gute Idee in der Praxis ist und/oder schlicht zu teuer/kompliziert und man einfach besser alle verfügbare Flächen mit der (relativ) günstigen PV-Technik voll knallt und ganz normal eine Wärmepumpe bedient.
Es erinnert mich etwas an nachgeführte PV-Systeme: Auf den ersten Blick sieht es sehr gut aus, Ertragsteigerungen >30% gegenüber satter Südausrichtung möglich. In der Praxis sind die Systeme aber Wartungsintensiv, fallen gerne aus und müssen auch noch entsprechend weit voneinander entfernt stehen damit sie sich nicht gegenseitig verschatten. Es ist also heutzutage besser, bei den günstiger gewordenen Modulpreise, einfach eine größere Fläche zu installieren, optimaler Weise gar nicht nach Süden sondern Ost/West 15° Aufständerung (/\/\/\/\) und dadurch kein Problem mit Schatten und ein viel größere Generator!
Fri Jan 13 19:15:36 CET 2023 |
Alexander67
Natürlich gibt es Schichtspeicher auch bis 2000l und dann auch noch kombinierbar. Also der untere Anschluss des einen kann an den oberen des anderen angeschlossen werden. Mit 2 oder 3 mal 2000l wird es also schwieriger die voll zu bekommen.
Oder Eisspeicher für den Winter.
Man könnte auch im Schatten eine Heizung installieren um überschüssige Wärme abzuführen.
Oder den Swimmingpool heizen.
Den kann man im Herbst auch abkühlen um Wärme zurück zu gewinnen.
Oder....
Letztlich geht es um die Auslegung der Anlage.
Sat Jan 14 09:43:35 CET 2023 |
Alexander67
Das heizt nicht.
Das führt nur Wärme ab.
Die Frage ist eben wie viel/wenig.
Ohne Pumpe natürlich sehr wenig.
Da würden Kühlkörper unter der PV mehr abführen.
Ich wüsste jetzt aber nicht ob es solche Module mit Kühlkörper gibt.
In jedem Fall aber ist es zusätzliche Masse die erst einmal mit erwärmt werden muss. Und das jeden Tag.
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