Tue Dec 05 19:49:53 CET 2023
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1100, Kawasaki, Motorrad, ZZR
Heute geht es mit Jessi, Kleinkram und meinen Abschlussgedanken zu den Erfahrungen dieser Saison weiter. Jessis JourneysDa man auf einem Bein ja bekanntlich schlecht steht, musste Eddie natürlich noch ein Pendant zur Seite gestellt bekommen. Diese habe ich in Form von Jessi, meiner 93er ZZR 1100 D1 gefunden 😎 Ein bisschen Service[bild=1] Kurz darauf kümmerte ich mich um die Stopper, hier wanderte ein Satz EBC Goldstuff auf die Tokico Faustsättel. Die Kombination funktioniert gut und ich war mit dem Druckpunkt der Bremse auch sehr zufrieden. Als Grund für die schlechte Bremsleistung stellten sich die verglasten Beläge auf beiden Achsen heraus. Da die Beläge noch ordentlich Fleisch hatten und auch nicht mehr die OEM-Teile waren, gehe ich davon aus das man die mal schlecht eingefahren bzw. schlicht überlastet hat. Nachdem alle Belagsätze ordnungsgemäß eingefahren wurden, bremste Jessi so wie ich es mir vorgestellt hatte. Kraftvoll, mit schönem Druckpunkt und ohne das Gefühl von durchrutschen. So hab ich mir das vorgestellt! 😎 Die ersten Touren[bild=3] Auf dem Treffen hatte ich auch die Gelegenheit mal die Z900RS zu fahren, ein Motorrad welches meinen Geschmack unheimlich gut trifft. Die RS macht sehr viel richtig, dass gewisse Etwas hat mir beim fahren aber doch gefehlt. Ich kann das schlecht beschreiben. Die Maschine fährt sich sehr leicht und ist somit sicherlich gut für Anfänger und Wiedereinsteiger. Trotzdem fehlt mir da irgendwas, vielleicht das hemdsärmelige meiner beiden Maschinen an das ich mich jetzt schon so gewöhnt habe. Wie auch immer, vielleicht wird das ja auch einfach noch 😉 Überhaupt hatte ich mit dem Wetter dieses Jahr nicht immer Glück. Schon mal für eine 30 km Strecke fast 2,5 Stunden gebraucht weil bei Regen alle Autofahrer vergessen wie man fährt? Ich ja! Besonders auf dem Motorrad eher unangenehm. Nach über 2 Stunden war selbst die Regenjacke komplett durch, die Hose sowieso und Jessi hat schon den besseren Wetterschutz. Ich will gar nicht wissen wie ich ausgesehen hätte, wäre ich an dem Tag mit Eddie gefahren 😰 Vielleicht besorge ich mir doch mal so einen Regenponcho den man gut unterm Sattel verstecken kann. Einziger Vorteil: Jessi war nach der Nummer wieder relativ sauber und auch die Jacke war danach sämtliche Flecken und Insektenleichen los. Dafür hat es dann auch eine Woche gedauert bis die Jacke wieder trocken war. Natürlich wurde die danach liebevoll von Hand gefettet damit das Leder nicht austrocknet. Spontane SelbstheilungWer länger an altem Zeug schraubt, kennt es vielleicht. Das geliebte Gefährt braucht doch etwas mehr Liebe als angenommen oder entwickelt merkwürdige Probleme. Ein Problem das ich bis heute nicht so wirklich nachvollziehen konnte war das Jessi immer mal wieder heißer geworden ist als mir lieb war. Der Lüfter hatte doch bei Kauf funktioniert und ich bildete mir ein den auch schon während der ein oder anderen Stop and Go Tour gehört zu haben. Erst hatte ich den Thermostat in Verdacht. Da es eh nicht schaden konnte mal das Kühlmittel zu tauschen hab ich den ganzen Spaß den ich mir bei Eddie gemacht habe, hier auch noch einmal gemacht, minus den Kühler natürlich. Also auch hier wieder Kühlmittel abgelassen, den Thermostat getauscht und alles wieder aufgefüllt. Leider bestand das Problem dann immer noch, während des Warmlaufs fiel mir dann aber auf das der Lüfter nix tat. Zum Glück kann man den durch überbrücken relativ zügig testen. Der sprang dann auch sofort an. Also war der nächste Prüfpunkt der Lüfterschalter. Dafür einfach wieder beide Kabel an den Stecker und den Motor im Stand solange laufen lassen bis der Zeiger kurz über Mitte steht. Jetzt sprang der Lüfter plötzlich wieder an. Hatte sich vielleicht nur einer der Stecker etwas gelöst?! Keine Ahnung, zumindest hatte ich seitdem keinerlei Probleme mehr mit dem Lüfter oder der Temperatur. Bilanz & AusblickDie Saisonbilanz mit Jessi sind ca. 4500 km. Wer sagte das ich mit Jessi mehr fahren würde hatte Recht, wobei das nicht daran liegt das ich Eddie nicht gerne fahre sondern eher daran das Eddie dieses Jahr zwei mal über mehrere Wochen gestanden hat weil ich auf Ersatzteile warten durfte. So ohne Kühlung und ohne Bremse fährt sich so ein Motorrad eher schlecht 😉 Mal sehen wie sich das Verhältnis nächstes Jahr entwickelt. Auch hier wieder die Frage: Was steht nächste Saison an? Auch hier bin ich erst einmal soweit zufrieden. Hier wäre maximal noch das Thema Drossel raus, aber da habe ich es nicht eilig. Das stand von Anfang an weit unten auf meiner Prioritätenliste, da ich Reifen, Bremse und das andere Zeug als deutlich wichtiger erachte. 150 PS auf schlechte Bremsen und Uraltreifen loslassen? Verdammt dämliche Idee, wenn Ihr mich fragt! Bevor ich das angehe, tausche ich die Leitungen bei Jessi vielleicht auch mal aus. An der Bremspumpe ist eh schon eine Stahlflexleitung montiert weil die beim Umbaukit für den Superbikelenker dabei war. Da könnte ich mir den Rest auch noch antun. Dadurch dürfte das Ganze auch etwas weniger fummelig werden. Müsste nur mal schauen ob ich bei Spiegler die Leitungen im Zweifel auch einzeln bekomme weil das ja immer 3er Kits sind, ansonsten hätte ich eine Leitung übrig die ich nicht brauche. Muss ja auch nicht sein das man den Kram dann sinnlos in der Ecke liegen hat. Equipment[bild=6] Richtig positiv am Shoei, im Vergleich zum Caberg, ist mir die Aerodynamik aufgefallen. Der Luftstrom zieht am Shoei deutlich weniger und es reißt einem besonders beim Schulterblick nicht mehr halb den Kopf ab. Außerdem kann ich den Helm so abziehen weil der Shoei kein Klapphelm ist. Beim Caberg muss man erst das Kinnteil hochklappen bevor man den ausziehen soll. Alleine dafür hat sich der neue Helm schon gelohnt! Ohne das zerren am Kopf, fährt es sich schon angenehmer. Auch der Shoei bekam von mir ein Intercom spendiert! Es gibt ein umgelabeltes SENA welches direkt für den Helm gemacht ist. Vorteil: Der Helm hat schon entsprechende Aussparungen für sämtliche Komponenten. Man muss also Bedienteil, Akku usw. nicht irgendwo links und rechts unterm Polster verstecken und auch keine Bedienteile an den Helm pappen welche dann die Aerodynamik versauen bzw. Windgeräusche verursachen. Die Bedienteile sind schön in die Helmschale integriert wordurch dann auch die Aerodynamik weniger stark gestört wird. Dazu ist der Ladeanschluss schön in den hinteren Teil des Helms integriert. Beim Caberg musste ich den Anschluss noch unterm Helmpolster verstecken was jedes Mal in Fummelei ausgeartet ist wenn man Ihn laden muss. Zusätzlich ist das neue System in Sachen Lautstärke und Soundqualität besser als das eher einfache System des Cabergs. Als Sahnehäubchen hat dieses System die Möglichkeit sich via Mesh mit anderen Bikern zu verbinden. Einfach alle den selben Kanal wählen und glücklich sein. Testen werde ich das wohl mal nächste Saison, vorausgesetzt ich finde jemanden mit Mesh der mit mir fährt 😉 Was mir aufgefallen ist: Auch mein Caberg System müsste ursprünglich von SENA stammen. Die Bedienung und das Sprachmenü des neuen Systems kamen mir dann doch schwer bekannt vor 😉 Also habe ich mir mal den Spaß gemacht und geschaut ob man beide Helme miteinander koppeln kann. Falls sich doch mal ein williges Opfer mit der richtigen Helmgröße findet, könnte er/sie/es ja den Caberg tragen und man könnte miteinander sprechen 😎 Und siehe da, nach ein paar Minuten Knöpfchendrückerei waren beide Helme gekoppelt und es funktioniert in beide Richtungen. Cool! 😎 Kurz vor Saisonende habe ich mir den Spaß beim Louis noch einmal gemacht und habe den Shoei noch einmal direkt gegen HJC und auch ein paar Schuberth Modelle antreten lassen. Gefühlt war der HJC nochmal lauter als mein Shoei, die Schubert nur unwesentlich leiser. Da diese Modelle schon als Musterknaben in Sachen Windgeräusche gelten, lässt mich das zu dem Schluss kommen das hier in Sachen Helm nicht mehr viel rauszuholen ist und ich mir wohl mal spezielle Stöpsel vom Hörakustiker anfertigen lasse um das Geräuschniveau noch weiter zu minimieren. Momentan habe ich die Pinlock Stöpsel die beim Test schon sehr gut abgeschnitten haben, aber ich denke da geht noch etwas mehr und da wären Otoplastiken vom Hörakustiker der nächste Schritt da diese speziell an das Ohr angepasst werden. Gehörgänge sind beim Menschen nicht identisch, der rechte Gehörgang beispielsweise kann eine andere Größe oder Form haben als der Linke. Deshalb wird von jedem Ohr dabei auch ein individueller Abdruck genommen. Dazu gibt es die Möglichkeit die Stöpsel mit Filtern auszustatten das Sie nervige Windgeräusche filtern, aber eben nicht das komplette Verkehrsgeschehen oder Stimmen. Kommt auf jeden Fall ganz oben auf die Wunschliste 🙂 Was weiterhin auf meinen Wunscnzettel gelandet ist, sind ein paar wärmere Handschuhe für die kälteren Tage. Die Trilobite sind insgesamt super und haben über den Sommer wunderbar funktioniert, für die Temperaturen die jetzt herrschen sind Sie aber zu dünn. Da hat man bei einstelligen Temperaturen schnell Eisfinger. An der Stelle muss ich noch ein Kompliment an die Trilobite loswerden! Diese haben bei mir dieses Jahr schon viel mieses Wetter mitmachen müssen und das Leder hat nicht abgefärbt oder großartig Nässe durchgelassen. In Sachen warmhalten, funktioniert die Jacke in Kombination mit Thermounterwäsche und Sweatshirt dafür echt gut auch bei niedrigen Temperaturen. Für die Hose dürfte die Thermohose dann aber doch ein wenig dicker sein 😉 Für die Klamotten würde ich gerne noch Level 2 Protektoren haben, besonders für den Rücken da der Level 2 hier einen noch größeren Bereich abdeckt. Aber das hat jetzt Zeit, im Winter werde ich wohl eh kaum bis gar nicht fahren. Fazit[bild=5] Selbst Jessi bereitet mir weniger Probleme als von vielen prophezeit. Was Ihr durch das Gewicht an Handlichkeit fehlt, macht Sie dafür durch Ihre Stabilität wieder wett. Auf der Autobahn liegt das Teil wie ein Backstein und in Kurven empfinde ich diese Form der Stabilität als sehr angenehm. Wobei ich auch nicht weiß ob da jemand schon mal am Fahrwerk Hand angelegt hat. Den Hinweis hatte ich mal während der letzten Eifeltour von einem anderen Biker bekommen. Vielleicht fährt Sie für meine Begriffe auch deshalb so straff. Trotzdem bekommt man Sie gut in Schräglage wenn man denn will. Man muss Sie halt ein bisschen härter anpacken wie Eddie 😉 Die neuen Reifen haben hier schon eine starke Verbesserung gebracht und Jessi fällt seitdem nicht nur einfacher, sondern auch runder in Schräglage. Mir macht das Fahren mit der ZZR großen Spaß und das ist ja das Wichtigste am Motorradfahren 🙂 Und weil die Frage ja Anfang des Jahres mal kam: Welche fahre ich lieber? Einen Favoriten habe ich da gar nicht. Jede Maschine fährt sich auf Ihre Weise schön. Mal davon ab lassen sich beide vom Fahrverhalten nur schwer vergleichen, aber genau deshalb wollte ich auch zwei Motorräder haben. Eddie empfinde ich als relativ handlich mit einer sehr bequemen Sitzposition. Der Motor ist einfach ein Pfundskerl der im Alltag immer genug Reserven bietet und schön schaltfaul gefahren werden kann, aber auch drücken kann wenn er muss. Allroundqualitäten sind durchaus gegeben! Jessi dagegen ist ein richtiges Autobahnbike mit dem man auch die Landstraße nicht scheuen muss. Wenn man Sie härter anpackt, geht auch Sie willig in die Kurve! Man muss es halt nur machen. Der Windschutz ist prinzipbedingt besser als auf Eddie. Generell fühlt sich Jessi in jeder Hinsicht knackiger an. Das Fahrwerk ist deutlich straffer, das Getriebe hat einen kurzen und knackigen Schaltweg und auch der Motor hat im Vergleich zu Eddie eine "sportlichere" Charakteristik. Heißt er will mit Drehzahl bei Laune gehalten werden. Unter 4000 u/min fährt sich Jessi ziemlich handzahm, erst dann wacht der Motor so richtig auf. Bei der Drehzahl fängt Eddie schon an ordentlich zu drücken! So überfordert einen der Motor aber auch nicht mit irgendeiner giftigen oder unberechenbaren Gasannahme. Gedrosselt sowieso! Davon ab: Wer das Gas voll aufreißen will, sollte bei jedem Bike wissen was er tut. In Sachen Sound ist Jessi mein klarer Favorit. Die Doppelauspuffanlage klingt einfach schön bassig und das Ansauggeräusch ist zum niederknien. Da kann Eddie, trotz gleichem Rumpfmotor, mit seiner 4 in 1 Anlage und dem Auspuff im Haubitzenformat nicht mithalten. Eddie klingt da schon eher wie man sich eine japanischen 4-Zylinder vorstellt. Optisch gefallen mir beide immer noch ausnehmend gut 😉 Ich mag die Form von beiden und auch in Sachen Lack habe ich alles richtig gemacht. Die üblichen Leasingfarben wären hier so gar nicht meins. Schwarz will jeder, silber ist langweilig und bei grau hab ich bis heute nicht verstanden warum das plötzlich so in ist. Da bin ich mit orange/lila und giftgrün schon ganz gut beraten 😎 Vor allem poliert wirken die Metallicfarben in der Sonne wunderschön! Da könnte ich stundenlang auf den Tank starren und das Farbenspiel bewundern 🙂 In den nächsten Tagen werde ich mich ein bisschen mit Einwinterungsarbeiten beschäftigen. Jessi hab ich schon leerlaufen lassen, Eddie lasse ich noch folgen. Die Ketten bekommen noch einmal ein bisschen Liebe. Geputzt werden auch beide, besonders Eddie hat es nötig. Danach klemme ich noch die Batterien ab und hänge Sie an die Erhaltungsladung. Und damit ist die Winterpause dann auch so richtig eingeläutet 🙂 In der Zwischenzeit werde ich für warmes Sommerwetter beten 😉 [galerie] |
Fri Dec 01 18:06:06 CET 2023
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1100, Kawasaki, Motorrad, ZRX
Wir haben mittlerweile Dezember und auch hier ist, zumindest wettertechnisch, die Saison mehr oder weniger gelaufen. Regelmäßige Regengüsse, die ersten Schneeflocken und frostige Winternächte machen das Motorradfahren zu keiner sonderlich schönen bzw. sicheren Erfahrung. Damit ist meine erste Saison als Motorradfahrer erst einmal vorbei 🙂 Meinen Weg zum Führerschein, sowie die darauf folgende Bikesuche habe ich hier ja ausführlich beschrieben und es wurde auch angeregt, in Teilen auch sehr hitzig, diskutiert! Wer jetzt erwartet das ich den Lappen oder meine Bikewahl (endlich 😉) bereue oder nur darauf wartet, dass ich eins der Bikes oder mich selbst kaputt gefahren habe braucht nicht weiterlesen. Hier gibt es nichts zu sehen 😉 Habe ich es bereut den Führerschein gemacht zu haben? Keineswegs! Eher steht die Frage im Raum warum ich nicht schon viel früher damit angefangen habe! Oh warte, da waren ja so zwei große Blechhaufen. Glaube das war die Erklärung 😁 Bleibe ich bei dem Hobby?Auf jeden Fall! Es macht einfach Spaß über die Landstraßen zu swingen, sogar das Schrauben macht (zumindest meistens) Spaß da ich hier doch mehr Möglichkeiten zum selber machen habe als beim Auto. Stichworte sind hier Platz und Hebebühne. Ersteres braucht man beim Bike nicht übermäßig, letzteres ist nett aber kein Must-have. Die Saison habe ich soweit auch unfallfrei überstanden, meine ersten Touren gemacht und einfach ein bisschen Spaß gehabt. Bereue ich den Kauf der Bikes?Ganz und gar nicht! Ich erinnere mich noch lebhaft an die Diskussionen zu meinen Wunschbikes: Zu schwer, zu unhandlich, zu viel Leistung, zu wenig Leistung, zu teuer, zu alt, zu dies, zu jenes und keiner hat mir eine Blaue empfohlen 🙁 Ich mag beide Bikes für das was Sie sind und ich kann mich immer noch an der Optik von Beiden ergötzen 😎 Mit beiden komme ich klar, keine muss ich um Kurven tragen, keine der Beiden nötigt mich dazu permanent mit 280 km/h über die Bahn zu kacheln, keine von beiden werfe ich permanent um und bisher hab ich auch noch keine von beiden durch Wheelies, Überbremsen oder sonst etwas kaputt gemacht. Insofern alles gut! Eher würde ich mir noch viel mehr Bikes in die Garage stellen 😁 Platz hätte ich zwar nicht, aber spontan würden mir alleine noch einige Kawas einfallen auf die ich Bock hätte. Der W (die muss ich unbedingt mal irgendwie für ne Probefahrt bekommen!) hänge ich immer noch ein bisschen hinterher, eine Estrella (wäre ne nette Alternative zur Vespa) fände ich für die Stadt oder zum Pendeln im Sommer sehr schön, Zephyr, Z900RS und Co stünden auch noch auf meiner Herzensliste. Aber der liebe Platz und das liebe Geld! Für den Moment bin ich zufrieden 🙂 Damit sind wir auch schon beim passenden Stichwort: Fuhrpark! La machina neraJa, die Vespa gibt es ja auch noch! Bis auf ein bisschen Putzen, Service und natürlich auch fahren hab ich aber nichts an dem Teil gemacht. Gut, nach DEM Rundumschlag die letzten Jahre wäre es auch echt ärgerlich wenn die Kiste wieder anfangen würde zu zicken. Die Vespa hole ich für Kurzstreckeneinsätze immer noch gerne aus der Garage, auch damit diese sich jetzt nicht kaputt steht neben den Bikes. So viele Kilometer wie die letzten Jahre werde ich wohl nicht mehr zusammenbekommen, aber für ein paar 100 km hat es dieses Jahr immerhin gereicht. Weil der Tank so groß, die Fahrleistung dieses Jahr relativ niedrig und die Vespa sparsam ist bin ich dieses Jahr auch mit gut 3 Tankfüllungen hingekommen 😰 Wobei der Check auf Spritmonitor ergibt das ich letzte Saison auch keine 1000 km zusammenbekommen habe. Viel schockierender ist das ich Mai das letzte Mal tanken war 😰 😁 Vielleicht kippe ich da dieses Jahr nochmal nach damit der Tank über den Winter nicht so leer rumsteht. Wobei ich insgesamt seit der Wiederbelebung gut 5000 km zusammenbekommen habe. Das ist mal mehr Aufmerksamkeit als beim Vorbesitzer der es in 10 Jahren auf gut 10.000 km gebracht hatte. Da bin ich mit 5000 km in gut 4 Jahren noch weit weg von der totalen Vernachlässigung 😉 Denke die Pläne für die Felgen werde ich wohl nicht mehr durchziehen. Um ehrlich zu sein kreisen meine Gedanken auch darum ob ich die Vespa längerfristig nicht weggebe. Praktisch ist Sie, aber in Sachen Fahrleistungen könnte es doch gerne ein bisschen mehr sein. Nicht mal was die Top Speed angeht, aber man merkt halt das 3 PS mit einem dreistelligen Gesamtgewicht durchaus zu kämpfen haben. Mit Sozia ist es noch viel schlimmer. Denke da werde ich längerfristig beobachten wie sich da die Fahrleistung entwickelt. Meine bessere Hälfte hätte gegen eine "größere" Vespa nichts einzuwenden 😉 Wobei ich mir ja noch eher eine Kawasaki W als adäquaten Füller für das Loch in meinem Herzen vorstellen könnte 😁 Könnte mir für die Stadt auch ein kleines Motorrad in der Viertelliter-Klasse vorstellen. Naja, erstmal sind das alles nur Träume und ungelegte Eier 🙂 Vielleicht nimmt mir auch die Tochter meiner besten Freundin die Vespa ab wenn es soweit ist, glaube ein Auge hat Sie schon darauf geworfen 😉 Eddies Adventures[bild=7] RückbauMeine ZRX habe ich liebevoll auf den Namen Eddie getauft, in Anlehnung an Eddie Lawson dem Kawasaki mit diesem Bike Tribut zollte. Weil ich dem ganzen Tuning nicht viel abgewinnen konnte, habe ich hier dieses Jahr ordentlich Hand angelegt. Ich habe Eddie auf die originale Optik zurück gebaut, wodurch er mir optisch deutlich besser gefällt und seinen Spirit von Retrosport einfach besser versprüht. Die Louis Blinker wanderten auf den Müll und wurden gegen die Originalteile ersetzt welche mit Ihrer kantigen Form deutlich besser zu dieser etwas klobigen 80er Jahre Retro-Optik passen 😎 Dazu dann auch wieder die entsprechenden Spiegel in Rechteckform. Die alten Streetfighter Dinger aus dem Zubehör wollten mir da optisch einfach nicht gefallen. Generell kann ich dem ganzen Streetfighter-Style nix abgewinnen und ich bin immerhin alt genug um dabei gewesen zu sein als die Dinger en vogue waren! In den 00er Jahren war das ja das zweirädrige Pendant zu diesem ganzen JDM F&F-Tuning. Ist absolut nicht meins. Deshalb musste dann auch der Bugspoiler weg. Dazu dann noch der ganze Heckmeck mit dem Heckumbau damit die originalen Blinker wieder passen. Die Spiegel konnte ich noch zu Geld machen, der andere Kram lag wie Blei im Regal. Der Deal mit dem Auspuff hat auch nicht funktioniert weil der Käufer einen Tag später mit dem Ding wieder vor der Tür stand weil scheinbar jemand einen 1200er Auspuff auf 1100er umgestrickt hat. War mir so auch nicht klar. Da der Pott also auf eine 1200er nicht mehr passt und für eine 1100er keine Zulassung hat, kam der ganze Mist in die Tonne. Übergeblieben von dem ganzen Tuning sind nur das graue Rücklicht (passt in dem Falle tatsächlich sehr gut zur Farbe!) sowie die Felgensticker. Wobei ich bei letzteren einfach nur zu faul bin die abzupökeln 😁 Damit war ich dann mit der Optik zufrieden. Auch technisch gab es einiges zutun, mehr als geplant war 🙁 Service & ReparaturenMitte des Jahres standen die Kawasaki Days in Speyer an. Vor dem Trip spendierte ich Eddie noch den fälligen Service in Form von Öl- und Filterwechsel. Mein Kumpel Jonas hatte die Ehre Eddie zu pilotieren, während ich mit Jessi vorlieb nahm. Beide Bikes haben den Trip grundsätzlich problemlos gemeistert. Gut, Eddie nicht ganz....... Nach dem Trip nach Speyer stand die Saison mit Eddie dann kurz davon ins Wasser zu fallen, ins Kühlwasser um genau zu sein. Der Kühler muss kurz vor Ankunft in heimischen Gefilden ein Steinchen oder ähnliches abbekommen haben. Jedenfalls fand ich am Tag nach der Ausfahrt plötzlich ein paar kleine Kühlmittelflecken an Tank und Rahmen. Kurze Probefahrt durch die Straße zeigte das Leck dann auch recht schnell. Das Leck war nicht riesig, aber die Leckage reichte doch aus um längerfristig einen nachhaltigen Hitzetod heraufzubeschwören. Somit war erst einmal nix mehr mit fahren! Eine Reparatur des alten Kühlers sollte zwar Abhilfe schaffen, hat das Problem aber nur verschlimmert. Half nix, ein neuer Kühler musste her. Also das sündhaft teure Originalteil von Kawasaki gekauft und dafür keinen Ärger mit dem anpassen von irgendwelchen Aftermarketteilen von zweifelhafter Qualität. Scheinbar gibt es da kein Ersatzteil das von Werk aus passt 🙁 Und ich hab auch keinen Bock da irgendwelche Halter zusammenzufummeln nur damit der Kühler an den Rahmen passt. Hat dann neben ordentlich Geld auch ordentlich Zeit gekostet weil immer irgendwas fehlte oder anderer Kleinkram wie Kühlerschläuche während der Reparatur den Geist aufgegeben haben. Wie auch immer, ich hab die Reparatur hinbekommen und bisher hält das Ganze auch schon ein paar Monate. Da der Motor seitdem auch schon wieder über 1000 km gesehen hat, gehe ich davon aus das ich hier erst einmal meine Ruhe habe 😉 Letzte Amtshandlung in Sachen Schrauberei dieses Jahr war dann der Austausch der Bremsbeläge. Schon bei der Besichtigung hatte ich den Eindruck das hier nicht mehr viel Fleisch auf den Belägen ist und die vorderen Beläge quietschten beim Bremsen aus niedrigem Tempo sehr nervig. Hierfür hatte ich mir nicht die Mühe gemacht einen eigenen Artikel zu schreiben, deshalb jetzt hier die "Kurzfassung" 😉 [bild=5] [bild=4] Ansonsten gab es auch hier ordentlich was zu putzen! Vom Prinzip her funktionieren die Bremsen von Eddie genau wie die von Jessi, nur das hier eben 6-Kolbenstopper zum Einsatz kommen und nicht 4-Kolbenstopper wie bei Jessi. Insofern ist der Aufbau auch mehr oder weniger identisch. Eine sinnvolle Veränderung hatte ich dann bei der Aktion entdeckt. Die Klammer welche auf die Oberseite des Sattels geschraubt wird, hatte Inbus-Schrauben zur Befestigung bekommen im Gegensatz zu den Kreuzschrauben bei Jessi. Also kurz auf der Kawasakiseite gecheckt und festgestellt das die Teilenummern identisch sind. Heißt die Schrauben passen auch bei Jessi. Vermutlich im Laufe der Zeit mal in der Produktion umgestellt worden. [bild=6] Die erste Probefahrt zeigte dann leider immer noch ein etwas unbefriedigendes Griffgefühl. Hier ist beim zurückdrücken der Kolben wohl doch etwas viel Bremsflüssigkeit flöten gegangen. Also fix eine kleine Flasche besorgt und den Ausgleichsbehälter wieder etwas aufgefüllt. Joa, war schon besser aber mir fiel jetzt auf das der Druckpunkt in der Bremse etwas wandert. Mal etwas weicher, mal wieder etwas härter. Wenn ich aber jetzt die Nummer mit dem entlüften starte, könnte ich auch gleich die Nummer mit den Stahlflexleitungen durchziehen. Hier gibt es auf der ZRX gute Erfahrungen, der Aufwand wäre also definitiv nicht umsonst! Diese sollen nicht nur die Dosierbarkeit spürbar verbessern, sondern auch die Bremsleistung selbst. Ersteres wäre mir am wichtigsten, zweiteres ein netter Bonus. Wenn ich damit auf das Bremsgefühl der ZZR komme, bin ich schon zufrieden. Davon ab sind hier immer noch die ersten Schläuche montiert. So ganz eigentlich soll man die alle paar Jahre mal tauschen......... Wenn das auch nicht hilft, muss ich wohl mal die Sättel/Bremspumpe überholen. Die Bremspumpe kann nach gut 60.000 km schon mal fällig sein und die originalen Tokico Sättel sind berüchtigt dafür das Sie sich nicht mehr so gut anfühlen wenn man sich nicht um Sie kümmert. Einige gehen hin und tauschen die Originalsättel gegen 4-Kolbensättel von Suzuki aus um die regelmäßige Wartung der Tokicos zu umgehen. Die passen wohl Plug & Play an die ZRX. Wobei die Bremse der ZRX jetzt auch nicht für einen extrem knackigen Druckpunkt bekannt ist. Da könnten die angedachten Maßnahmen wirklich helfen. Wie gesagt, Stahlflex und eine ordentliche Überholung der Sättel sollten in jedem Falle eine Besserung bewirken. Für den Moment kann ich damit leben und das Ganze stoppt ja ordentlich. Ich meckere halt gerne auf hohem Niveau 😉 Nachdem die Beläge einmal eingefahren hatte, wurde die hintere Bremse auch plötzlich Ihrem Ruf gerecht schnell zu blockieren wenn man unsensibel reintritt. Dazu ist das nervtötende, peinliche quietschen der Bremse vorne endlich weg! Geschadet hat die Nummer damit schon einmal nicht und ich hab hier, im wahrsten Sinne des Wortes, auch wieder Ruhe. Apropos Ruhe, im Oktober stand bei Eddie dann auch schon die HU an. Nach den ganzen Reparaturen und Rückrüstungen der ganzen nicht TÜV-konformen Geschichten sollte das ja kein Thema sein. War es auch nicht. Alles funktionierte wie es soll, der Prüfer war zufrieden. Auf die nächsten zwei Jahre! 😉 NachwuchsgewinnungMein kleines Jahreshighlight mit Eddie war die Ausfahrt mit der Tochter meiner besten Freundin. Diese hatte sich gewünscht mal mit mir eine Runde mitzufahren. Also besorgte ich in Absprache mit meiner besten Freundin Schutzkleidung (ja, dass volle Programm!) um dann mit Ihr als Geburtstagsüberraschung eine schöne Runde zu drehen 😎 Das Geburtstagskind war hin und weg und man munkelt das der Helm (mein Geschenk) nach der Tour nicht mehr aus den Händen gegeben wurde 😉 Es war eine entspannte Tour und ich konnte so meine ersten Erfahrungen mit Sozia sammeln. Für mich persönlich fühlt es sich mit Sozia fahren auf dem Motorrad spürbar einfacher an als mit der Vespa. Auf einem Roller merkt man das Zusatzgewicht einfach deutlicher, in jeder Form. Motorleistung, Handling, Bremsweg, all das leidet auf einem Roller meiner Erfahrung nach deutlich stärker. Klar, Motorräder sind von Haus aus schon deutlich schwerer, da fällt das Zusatzgewicht eines Teenagers nicht mehr so stark mit ein, Motor und Bremsen sind für gewöhnlich auch stark genug um das Zusatzgewicht stressfrei zu verdauen. Die Erfahrung nimmt mir da auch die Bedenken was das Fahren zu zweit angeht. Mein Fahrlehrer hatte mir da noch ordentlich Respekt eingeimpft, weil er vor der Disziplin damals tierische Panik hatte. Der Tag hat mir aber gezeigt das es stressfrei geht, man fährt ja dabei auch nicht auf letzter Rille. Schließlich soll die Sozia ja auch Spaß an der Fahrt haben und nicht um Ihr Leben bangen. Gerade bei der ersten Fahrt will man den Nachwuchs ja eher anfixen als vergraulen 😉 Ja meine Damen und Herren, so geht Nachwuchsgewinnung! Wellness[bild=2] Bilanz & AusblickDie Saisonbilanz mit Eddie: Gut 3.500 km! Für die erste Saison nicht so schlecht und mal mehr als der durchschnittliche Motorradfahrer zusammenbekommt 😉 Bis auf die 1-2 Altersgebrechen lief Eddie auch ganz zuverlässig. Den Kauf hab ich nicht bereut. Für meine Begriffe ist Eddie ausreichend handlich, der Motor hat eine tolle Charakteristik, er sieht hinreißend aus und ich sitze mit meiner Statur schön entspannt. Eddie passt definitiv besser zu mir als die Fahrschulhonda, soviel kann ich nach der ersten Saison sagen! Pläne für die nächste Saison? Wohl hauptsächlich fahren 😉 Eddie bekommt maximal einen neuen Satz reifen wenn der jetzige die nächste Saison nicht durchhält. Hier würde ich mal mit dem originalen 170er Hinterreifen experimentieren. Den 180er brauche ich nicht fürs Ego und wenn die Fuhre dadurch schöner fährt, immer her damit! Da Black-Friday mir die Entscheidung zugunsten der Stahlflexleitungen abgenommen hat werde ich Eddie zeitnah komplett auf Stahlflexbremsleitungen umrüsten. Spiegler hatte 20% Rabatt auf alle Leitungen, da konnte ich einfach nicht widerstehen 😉 Also ja, die Leitungen kommen definitiv dran. Aber das verhackstückele ich in einem anderen Artikel Was stünde sonst noch so an? [bild=3] Fazit EddieDie ZRX fährt sich für Ihr Gewicht schon fast spielerisch. Ganz ehrlich? Ich würde beim fahren nie drauf kommen das Sie fast 5 Zentner wiegt. Da sehe ich für mich keinen massiven Unterschied zur gut 20 kg leichteren Z900RS oder meiner Fahrschulmaschine. Spürbar? Klar, komplett lässt sich kein Gewicht kaschieren. Aber so massiv, bis hin zur absoluten Unfahrbarkeit für einen Anfänger, wie viele behauptet haben? Nee, ganz sicher nicht! Sollte ich nächstes Jahr auf den originalen 170er an der HA umsteigen, sollte der Unterschied noch geringer werden. Ich für meinen Teil habe keine Probleme mit dem Handling (trotz des breiteren HR!) oder der Leistungsentfaltung. Gerade weil man den Motor auch schön untertourig fahren kann, braucht man den Motor nicht permanent auszudrehen. Schafft man es sich auf einer Landstraße an die, oftmals obligatorischen Tempo, 70 zu halten bekommt man Verbräuche unter (!) 5 Litern hin. Dafür das man so einen Brocken ja nicht unter 10 Liter fahren kann, ist das gar nicht mal so verkehrt 😉 Zeigt mir aber wieder das viele der Leute die mir vorhalten ich würde wegen der Leistung wie ein Irrer fahren unrecht hatten. Andernfalls würde ich meine Verbrauchswerte auch gar nicht zusammenbekommen. Es hat während der ersten Fahrt keine 15 Minuten gedauert bis ich mich auf Eddie pudelwohl gefühlt habe. Die Sitzposition passt super, der Motor macht Spaß, das Getriebe schaltet sich super (ich liebe den Leerlauffinder!), am Handling gibt es nichts zu meckern, ankern tut es bei Bedarf auch mehr als ordentlich und ich liebe die Optik. Was will man von einem Motorrad mehr? Dazu vereint Eddie viele Eigenschaften meiner anderen Wunschkandidaten in sich. Da wäre zum einen die 80er Optik welche auch die GPZ hat, den typischen Z-Hüftschwung den auch die Zephyr oder die Z900 RS abbekommen haben, einen bärigen Motor wie die MT-01 und trotzdem die Performance auf dem Level der Night Rod Special. Und damit ist die ZRX 1100 für mich eine gute Mischung, manche mögen es Kompromiss nennen, aus all diesen Maschinen 🙂 Und damit wären wir mit Teil I auch schon durch. In Teil II soll es um Jessi gehen und mein Schlussfazit zur ersten Saison 🙂 [galerie] |
Thu Aug 31 20:06:17 CEST 2023
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Habe ich im letzten Artikel gesagt es kommt nur noch Optik? Ja, hab ich. Ist dem so? Leider nein. Jessi litt bei Stop and Go schon immer unter Hitzewallungen. Mir kam das schon immer komisch vor, aber Rückfragen hier auf MT ergaben "ist normal". Da ich die Stadtfahrten an einer Hand abzählen kann war das für mich auch erstmal okay. Nachdem es mir bei einer Stadtfahrt aber Kühlmittel aus dem Überlauf rausgedrückt hat, wurde ich doch stutzig. Also doch mal lieber bei den Jungs und Mädels nachfragen die sowas seit Jahren fahren. Tenor: Ja, Temperatur sollte in der Stadt hochgehen, aber nicht so heftig. Ergo: Houston, ich habe ein Problem! Verdacht: Der Thermostat geht nicht mehr auf! Auch weil die Temperaturanzeige im "Warmzustand" trotzdem gerade mal zum Anfangsstrich der Skala wandert. Auch hier sagte man mir damals das wäre normal und bei anderen Kawas genauso. Also was machen wir? Richtig, wir checken/tauschen mal den Thermostat und wechseln bei der Gelegenheit das Kühlmittel. Schadet ja nicht. Wieso kommt mir bei dem Thema gerade wieder Eddie in den Sinn? Das Prinzip ist bei Jessi im Grunde nicht viel anders als bei Eddie. Auch hier sitzt an einem Kühlerrohr relativ weit unten die Ablassschraube, oben das Thermostatgehäuse. Da zahlt sich die technische Verwandtschaft zwischen ZZR und ZRX aus, weil viele Teile einfach übernommen wurden bzw. vieles sehr ähnlich gelöst wurde. [bild=1] Jetzt wo der Tank runter ist, kann man das Thermostatgehäuse schon sehen. Jetzt noch kurz den Deckel ab damit das alte Kühlmittel ablaufen kann. Jetzt muss man nur noch an die Schrauben kommen. Das ist etwas fummelig, weil hier das Ram-Air System im Weg steht. Also hab ich versucht den betroffenen Ansaugschlauch soweit zu lockern das man Ihn wenigstens bewegen kann. Der Schraubendreher braucht schließlich auch ein bisschen Platz. Mit ein bisschen Fingerakrobatik hat es dann auch geklappt. Also den Thermostat ausgetauscht und bei der Gelegenheit auch gleich eine neue Dichtung eingebaut, die alte Dichtung sah nicht mehr so dolle aus. Jetzt alles wieder soweit zusammen und Kühlmittel auffüllen. Ich ließ das Ganze noch ein bisschen nach Prozedere entlüften und ließ den Motor dann entsprechend laufen. Die Nadel stieg und stieg und stieg, was mir gar nicht gefiel. Dazu qualmte es schon latent aus dem Thermostatgehäuse und im Ausgleichsbehälter fing es schon an zu gluckern. Also sofort wieder alles ausgemacht. Was mir dabei auffiel: Der Lüfter lief nicht! Bei der Temperatur hätte der doch längst anspringen müssen und meines Wissens tat er das während der Fahrt auch schon einmal, deshalb hatte ich den ausgeschlossen. Hmm, dass werde ich dann doch mal prüfen müssen! [bild=4] Erst einmal wollte ich sicher sein das der Lüfter es noch tut, also überbrücken wir das Ganze einmal. Dafür einfach nur beide Kabel des Lüfterschalters mit einem Draht verbinden, dann sollte der Lüfter anlaufen. In meinem Falle tat er das (Gott sei Dank!) auch. Um sicher zu sein das es wirklich der Schalter ist, beschloss ich noch einmal einen Testlauf zu starten. Wenn der Lüfter wirklich nicht anspringt solange er am Schalter hängt, werde ich das Ganze mal brücken während der Motor läuft um zu schauen ob die Temperatur dann runtergeht wie Sie soll. Wenn es dann immer noch überhitzt, habe ich ein ganz anderes Problem und dann wird es schlimmstenfalls teuer. Also einen zweiten Anlauf gestartet und jetzt wird es kurios! Ab der Mitte der Temperaturanzeige springt nämlich der Lüfter plötzlich an. Hä? Also hab ich zum einen doch keine Hallus als ich mir eingebildet habe der lief während der Fahrt schon mal, was ich mir ebenso nicht eingebildet habe ist das der Lüfter nicht lief als die Nadel schon weit über Hälfte war. Interessanterweise bleibt die Temperatur jetzt auch stabil! Sobald der Zeiger auf der Mitte steht, geht der Lüfter an und kühlt das Ganze wieder ein bisschen runter bis er die Schwelle erreicht hat wo der Schalter den Lüfter wieder ausschaltet. Dann wird das Ganze wieder warm und der Lüfter springt wieder an. Ich habe das Ganze mehrere Minuten getestet und mir die Anzeige angesehen. Keine Überhitzung, kein Gluckern im Behälter, Temperaturanzeige bleibt stabil in der Mitte. Hmm, entweder hat der Schalter einen weg und tut es nicht immer, die Kabel haben einen Wackelkontakt oder die Kabel saßen nicht fest genug drauf. Klarheit wird hier wohl nur eine ausgedehnte Probefahrt bringen. Nicht das ich da was gegen hätte 😉 Aber erst einmal ließ ich den Motor wieder abkühlen, schließlich will ich danach noch einmal den Kühlmittelstand checken um auch sicher zu sein das hier alles passt. Also wieder warten und dann in den Kühler schauen. Da sieht alles gut aus, im Ausgleichsbehälter fehlt jetzt ein wenig, aber das kann man locker ausgleichen. Jetzt heißt es den ganzen Kram wieder zusammenbauen. Gerade bei verkleideten Bikes fummelig, aber nun mal nicht zu ändern. Das Schöne an dem Testlauf ist das ich dafür einfach nur ein paar Runden um den Block fahren muss weil es ja der Stadtverkehr war in dem die Maschine zu heiß läuft 😉 Und siehe da, die Maschine läuft nicht mehr heiß. Sobald der Zeiger auf die Mitte springt, geht der Lüfter an und kühlt das Ganze zuverlässig herunter. Genauso wie es sein soll. "Easy fix", wie der Amerikaner jetzt sagen würde! Auch die Fahrt zur Arbeit am nächsten Tag förderte nichts ungewöhnliches mehr zu Tage. Im Stadtverkehr springt der Lüfter jetzt zuverlässig an. Vielleicht war eins der Kabel vom Lüfterschalter nicht richtig drin? Oder das leicht lose Minuskabel der Batterie welches ich in dem Zuge festgezogen hatte? Wie auch immer, ist ja auch mal schön etwas zu reparieren ohne zum großen Rundumschlag ausholen zu müssen, da will ich gar nicht meckern 😉 Damit habe ich jetzt zumindest schon einmal eine gesunde Basis die erst einmal zuverlässig und sicher laufen sollte. Jessi ist jetzt einmal komplett durchgeserviced, es sind vernünftige Reifen montiert und die Bremse tut seit dem Tausch der Beläge auch wieder einen guten Job. Besonders die letzten beiden Punkte haben dem Fahrverhalten wirklich gut getan! Damit ist die Transformation vom Standzeug zum Fahrzeug abgeschlossen 😎 [galerie] |
Sun Aug 13 16:52:13 CEST 2023
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Auch wenn Jessi vom Zustand her noch gut beisammen ist, so gab es doch den ein oder anderen Punkt den man verbessern kann. Neben den Reifen und einem großen Service standen auch die Bremsen noch auf meiner Liste. Der Händler welcher die Reifen aufgezogen hat, bekam von mir den Auftrag sich das Ganze mal anzuschauen da mir die Bremse vorne doch etwas zu lasch ist. Da müsste mehr gehen! Was gefunden hat man bei der Begutachtung, laut Aussage des Mechanikers, nicht. Die Vermutung ging in Richtung Bremsbeläge. Empfehlung der Werkstatt: Schmeiß neue Beläge drauf, fahr die ein und schau mal. [bild=1] Die Originalbeläge kosten gut 55€ pro Paar. Die passenden TRW Beläge gut die Hälfte. Die EBC Beläge liegen preislich dazwischen. Die Goldstuff haben den Charme das Sie eine Zulassung für die ZZR haben und genau für solche schweren Sporttourer gemacht sind. Laut Hersteller sind die Goldstuff Beläge "sehr Bremsscheiben schonend", da diese keine Eisenpartikel enthalten. Laut eigener Aussage kippen die "was anderes" in Ihren Kuchenteig 😉 Die Mischung soll auch das festbacken der Beläge an der Scheibe nach langen Standzeiten verhindern. Bessere Bremsleistung, kein Bremsscheibenfressen, was will man mehr? Klingt nach einem perfekten Match 😉 Also habe ich die EBC Beläge bestellt! Als kleines Gimmick habe ich dann noch Lenkerendgewichte bestellt. Nötig hat Jessi diese zwar nicht, da Sie sehr stabil läuft und auch keine spürbaren Vibrationen erzeugt, aber es sieht so unvollständig aus. Also habe ich die passenden Lenkerenden zum Lenker in der gleichen Farbe besorgt. Details sind wichtig 😉 Jetzt waren die Bremsen dran. Demontage [bild=2] Jetzt sollten die Beläge schon von alleine herausfallen. Eine kurze Begutachtung zeigte das die Beläge sehr glatt waren im Vergleich. Auf dem Foto sieht man auch schön wie es silber glänzt. Die sind dann wohl verglast. [bild=7] Ein bisschen saubermachen schadet an der Stelle nicht, wo man den Spaß schon einmal draußen hat. Womit, darin scheiden sich die Geister. Die einen empfehlen Bremsenreiniger, andere raten tunlichst davon ab. Des Rätsels Lösung brachte ein Artikel in der Motorrad: Günstige Bremsenreiniger greifen Gummi an! Gerade im Bereich der Bremskolben, wo die Dichtung eben nicht nur dichtet sondern auch den Kolben wieder zurück in die Zange zieht, eher suboptimal. Es gibt aber auch Bremsenreiniger die extra so formuliert sind das diese keine Gummidichtungen angreifen. Wichtig beim säubern ist das man hier vorsichtig vorgeht. Hier sollte man einen möglichst weichen Lappen verwenden, besonders wenn man die Kolben säubern möchte da man sonst riskiert die Laufflächen der Kolben zu beschädigen. Dies gilt es zu vermeiden. Die Flächen abseits der Kolben hab ich mit einer weichen Zahnbürste abgebürstet um erstmal den ganzen alten Bremsstaub zu entfernen. Die ZZR hat Festsattelbremsen, weshalb Sie die Kolben auf beiden Seiten hat. Festsattelbremsen sind auf schweren und/oder leistungsstarken Maschinen der Standard. Leider lässt sich das Ganze dadurch nicht so komfortabel reinigen wie eine Schwimmsattelbremse, wo man das Ganze einfach auseinanderziehen kann. Aber man muss das Ganze ja irgendwie sauber bekommen 🙂 Vor dem Einbau wird der Belag rückseitig (!) noch dünn (!) mit entsprechender Paste bestrichen, ich hab mir dafür so ein kleines Tütchen von EBC bestellt weil ich wohl keine 200g Tube von dem Zeug brauchen werde, welche ich dann eh nicht mehr anrühre. Sieht auf den ersten Blick aus wie Kupferpaste. Hinweis: Bitte peinlichst genau darauf achten das die Beläge oder die Scheiben nicht mit Schmiermittel jeglicher Art in Berührung kommen! Danach soll man die Kolben so weit wie möglich von Hand, oder noch besser mit einem geeigneten Kolbenrücksteller, zurück in den Bremssattel schieben. Auch hier wieder Vorsicht walten lassen um die Kolben beim reindrücken nicht zu verkanten. In dem Zusammenhang muss auch auf den Stand der Bremsflüssigkeit geachtet werden, da der Füllstand mit zunehmendem Verschleiß der Beläge absinkt. Beim reindrücken der Kolben steigt der Stand entsprechend wieder. Wenn der Stand zu hoch ist, kann man die Kolben sonst nicht mehr weit genug reindrücken. Hier muss dann im Zweifel überschüssige Flüssigkeit abgesaugt werden. In meinem Falle musste ich auch erst einmal den Bremsflüssigkeitsbehälter öffnen, keine Chance die Kolben so von Hand wieder in Position zu bekommen. Mit dem Rücksteller und sanftem Druck fluppten die Kolben auch wieder zurück in Position. Montage [bild=8] Tipp für die Schwimmsattelfahrer: Bevor man alles wieder fix verschraubt schadet es nicht Teile wie die Führungsbolzen zu schmieren, damit der Sattel auch schön über den Bolzen gleitet und nirgends hängen bleibt. Jetzt noch schnell den Bremsflüssigkeitsbehälter wieder verschlossen und die Bremse wieder in Position bringen. Dazu die Bremse ein paar mal im Stand betätigen bis die Kolben wieder weit genug herausgekommen sind und die Beläge wieder an der Bremsscheibe anliegen. Damit wären wir mit der Vorderachse durch. Jetzt geht es hinten weiter. Auch hier wieder die beiden Halteschrauben lösen. Idealerweise schraubt man jetzt noch den Bremsanker ab damit der Sattel frei beweglich ist. Zwingend notwendig ist das aber nicht wenn man geschickte Finger hat. Da ich aber das Ganze noch ein wenig putzen wollte, hab ich den Anker auch abmontiert. An der Unterseite des Sattels befindet sich eine Staubschutzkappe, diese muss entfernt werden. Jetzt kommen die Haltebolzen zum Vorschein, diese sind wie vorne mit Splinten gesichert. Am hinteren Sattel gibt es gleich zwei davon. Wenn man diese zieht, fallen auch hier die Beläge schon von alleine raus. Danach wieder den Kolben etwas zurückdrücken um Platz für die neuen Beläge zu schaffen. Hier konnte man die Kolben schon eher von Hand bewegen, trotzdem hab ich mit dem Rücksteller noch etwas nachgeholfen. Die Beläge habe ich auch hier wieder mit der EBC-Paste eingeschmiert. Ist auch ganz praktisch weil die Beläge dann so ein wenig an den Kolben haften bleiben, was den Einbau weniger fummelig macht 😉 Im nächsten Schritt habe ich mal die Haltebolzen sowie die Splinte gesäubert. Die Bolzen habe ich auch hier wieder sehr dünn mit den Resten der Paste benetzt Die hinteren Beläge haben zusätzlich so Haltklammern welche bogenförmig unterhalb der Bohrungen für die Haltebolzen verlaufen. Diese nicht vergessen und darauf achten das die Klammer unterhalb der Bohrung ist. Das ist etwas fummelig da diese relativ lose aufsitzen und sich schnell verschieben. Danach die Haltebolzen wieder einsetzen und die Splinte nicht vergessen 😉 Danach die Halteschrauben wieder festziehen, auch die haben ein festgelegtes Drehmoment! In diesem Falle sind es 25 NM. Auch hier wieder ein wenig Loctite an die Spitzen, sicher ist sicher. Jetzt nur wieder den Bremsanker montieren, auch hier wieder auf die richtige Position der Schraube achten da auch hier ein Splint ist welche die Kontermutter gegen abrutschen sichert. Auch hier habe ich an die betroffene Stelle etwas Loctite für die Mutter spendiert. Der Splint kam natürlich wieder an Ort und Stelle! Jetzt kommt die Haltekappe wieder drauf. Nachdem wieder alles montiert ist, wieder ein paar mal pumpen damit sich die Beläge wieder an die Scheibe anschmiegen. Mit dem Tausch war es aber nicht getan. Die Beläge müssen jetzt noch eingefahren werden. Angefangen habe ich mit ein paar sanften Bremsungen aus niedriger Geschwindigkeit um mal ein erstes Gefühl zu bekommen. Bremse kommt jetzt schon spürbar früher, aber ob sich der Wechsel gelohnt hat sehe ich erst nach dem Einfahren. Idealerweise bremst man neue Beläge mehrfach aus ca. 100 km/h bei mäßiger Intensität auf ca. 50 km/h runter. Natürlich mit ein paar Minuten Pause zwischen den Bremsungen um das Ganze nicht zu überhitzen. Wer normal im Straßenverkehr unterwegs ist sollte damit kein Problem bekommen. Hat bei meinen Autos bisher jedes Mal wunderbar geklappt und da hab ich mir bisher noch keine einzige Bremse kaputtgefahren. Die Bremsen am Anfang nicht gleich hart rannehmen, sonst riskiert man die Beläge zu killen. Bekannter hat mal seine brandneuen Bremsbeläge auf der Nordschleife in 3 Runden gekillt 😉 Also: Nehmt euch Zeit und übertreibt es nicht. Einfahrphase Tja, Zeit musste ich mir in dem Falle tatsächlich nehmen da echtes Sauwetter jegliche Einfahrversuche unmöglich machte. Nasse Bremsscheiben und nicht eingefahrene Beläge halte ich für keine so gute Kombination. Zumindest keine die alternativlos wäre. Da warte ich lieber auf besseres Wetter. Das kam dann auch ein paar Tage später endlich, zumindest vorübergehend. Also rauf aufs Möp und ein bisschen gefahren. Man merkt schon das die Bremsen früher packen und vor allem auch weniger rutschig sind wie vorher. Klar, verglaste Beläge haften nicht so dolle 😉 Ich nahm mir vor die Beläge um die 150 km lang einzufahren um kein Risiko einzugehen. Das geht für Sinterbeläge klar! Bei organischen soll man sich ruhig das doppelte an Zeit gönnen. Sinterbeläge kann man zwar beim einfahren etwas härter rannehmen wie organische, trotzdem wollte ich es nicht übertreiben. Also schön nach Vorschrift so alle 5-10 km mal von 100 auf 50 runterbremsen, keine Bergabfahrten mit lang gezogener Bremse usw. Man merkt schon das der Unterschied zwischen der vorderen und der hinteren Bremse kleiner ist als vorher, also in Sachen Bremsleistung. Das merkt man selbst wenn man vorsichtig bremst. Dagegen wirkt die hintere Bremse plötzlich schwammig und die hat vorher besser geankert als die Vordere. Eine grundsätzliche Verbesserung ist also schon einmal zu erwarten. Auf der ersten Tour hab ich gut 80 km geschafft, also gut die Hälfte. Den Rest habe ich dann am Tag danach runtergefahren weil das Wetter stabiler war als angesagt. Nach der Einfahrphase sah man auch wie sich die Scheibe verändert hat. Die Scheibe ist nicht mehr so glänzend und spiegelglatt wie vorher, nein die Scheibe hat jetzt keine Riefen und hat auch keine Hitzeverfärbungen. Die Scheiben sehen jetzt farblich eben genauso aus wie die von Eddie. Und die sind okay. Ergo: Die Einfahrphase ist geglückt. Nach über 200 km kann ich sagen das sich das Bremsverhalten deutlich gebessert hat, kein Vergleich zu vorher! Die Bremse kommt deutlich früher und Sie rutscht nicht mehr durch. Ein bisschen Kontrolle schadet nicht Wo wir gerade beim Begutachten von Bremsen sind. Da ich mal wissen wollte wie es um die Scheibendicke bestellt ist, bin ich mit dem Messschieber bewaffnet einmal um beide Bikes geschlichen. Kurios: Die Scheiben von Jessi sind sogar dicker als Sie laut Manual ab Werk sein sollten 😕 Nein, ich hab mich nicht vermessen und eine Kante haben die Scheiben auch noch nicht. Vielleicht einfach etwas über Werkstoleranz 😁 Wie auch immer, besser zu dick als viel zu dünn. Hinten passte die Toleranz wieder, da fehlt kein mm zur Solldicke. Gut, bei der lächerlichen Laufleistung und der Tatsache das viele Fahrer die hintere Bremse kaum nutzen kein Wunder. Auch die Kontrolle bei Eddie ergab nichts auffälliges. Alles noch mindestens 1mm über Minimum. Wo ich den Messschieber schon einmal in der Hand hatte checkte ich gleich auch mal das Reifenprofil. Bei Jessi sollte nach 2000 km noch nicht so viel fehlen, 6mm vorne, 7mm hinten, da ist noch Luft. Eine zweite Saison sollte ich mit den Reifen also locker packen 😉 Bei Eddie zeigte der Schieber vorne und hinten jeweils 5mm an. Da ist also auch noch etwas Luft. Danach checkte ich noch kurz den Ölstand an beiden Maschinen. Jessi brauchte tatsächlich ein wenig Öl, dass ist aber bei so alten Motoren nichts besorgniserregendes da die Toleranzen damals einfach noch größer war. Man bedenke, der Motor wurde in den späten 80ern entwickelt. Der Verbrauch ist mit ca. 175 ml auf 1000 km auch weit weg von zu hoch. Was exakt als normal angesehen wird? Tja, da streiten sich die Geister wie immer wenn es ums Öl geht 😉 Zeitschriften sprechen von bis zu 0,4 Litern auf 1000 km bei wassergekühlten 4-Taktern, Hersteller sichern sich gerne mit einem "bis zu 1 Liter auf 1000 km" ab 😉 Liege ich in beiden Fällen drunter, also alles gut 🙂 Damit war mein Mini-Service auch schon erledigt. Und damit wären auch schon die gröbsten Baustellen von Jessi beseitigt. Alles was jetzt noch kommt ist eher Kategorie Optik. P.S.: Ich habe mir mal den Spaß gemacht und zwei der alten Beläge mit Schleifpapier abgezogen. Viel rauer hab ich den Spaß allerdings nicht mehr bekommen. Da ist es dann auch nicht so schade das ich direkt neue verbaut habe. |
Tue Aug 01 21:48:43 CEST 2023
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Ich habe Eddie jetzt gut 4 Monate und schon steht die erste Reparatur an. Kurz nach dem Trip zu den Kawasaki Days, stellte ich weiße Flecken am Tank und der Gabel fest. Oh, oh, sieht nach Kühlmittel aus. Allerdings hab ich keine Lache oder ähnliches auf dem Boden gefunden. Auch als ich die Maschine auf eigene Gefahr hin mal angeschmissen habe, kam kein Rauch aus dem Pott und auch kein Wasser im Öl. Da die Stelle verdächtig nach Dunstkreis Kühler aussah, beschloss ich mal kurz die Nebenstraße runter zu fahren. Ich musste dann auch nur wenige Meter fahren um zu sehen wo es rauskommt: Es drückt das Kühlmittel in ganz kleinen Mengen durch die Lamellen durch. Die Stelle ist relativ weit oben. Ich vermute mal da ist während der Fahrt irgendwas mit Vollstoff in den Kühler gesemmelt und hat Ihn damit gehimmelt 🙁 [bild=1] Also rief ich mal bei einem Betrieb im Umfeld an. Könnt Ihr das? Ja, ist unser Kerngeschäft. Macht Ihr das auch für Motorräder und wenn ja wie viel kostet das? Schwer zu beantworten. Einmal komplett revidieren geht wohl nicht weil Sie diese Hochleistungsgitter nicht bekommen, die kann man wohl nicht mal als Betrieb mal eben irgendwo kaufen. Aber man ist sich sicher das man das Ding irgendwie reparieren kann, müsste man halt vor Ort mal schauen. Reparatur kostet aus Erfahrung irgendwas zwischen 15€ und 100€. Das wäre natürlich eine kostengünstige Lösung, nachhaltig ist es allemal. Anhand der Beschreibung tippt er auf ein undichtes Rohr im Kühler. Aber das müsste er wie gesagt mal im Detail begutachten. Dafür muss das Ding aber erstmal ab! Zum Glück hab ich im Netz ein Reparaturhandbuch für das Ding aufgetrieben. Gehen wir die Schritte also mal Stück für Stück schön klein, klein durch. Dann kann man den Artikel auch als Anleitung nehmen 😉 Tank demontieren [bild=4] Jetzt kann man den Sprit und den Vakuumschlauch vom Benzinhahn abziehen. Jetzt kann man die beiden Bolzen am hinteren Ende des Tanks lösen. Jetzt sollte der Tank schon hochkommen und man kommt an den Stecker vom Tanksensor heran. Auch der muss ab. Jetzt zieht man noch den Ablassschlauch vom Tank ab und et voila, der Tank ist nach Handbuch demontiert 🙂 Ablaßschraube lösen Links vom Motorblock (einfach dem unteren Gummischlauch vom Kühler folgen, der geht in ein Stahlrohr über) an der Unterseite ist ein Stahlrohr in dem eine Schraube ist. Dies ist die Ablassschraube! Wenn der Deckel vom Kühler noch tut was er soll, sollte jetzt noch nicht großartig Kühlmittel auslaufen. Kühlerdeckel öffnen Da wir die Seitendeckel und Tank schon entfern haben, kommen wir jetzt auch an den Ausgleichsbehälter sowie den Kühlerdeckel ran. Damit das Kühlwasser jetzt ablaufen kann, müssen wir den Kühlerdeckel öffnen. Auffangwanne nicht vergessen 😉 Ausgleichsbehälter lösen [bild=6] Stecker Kühlgebläseschalter ziehen WICHTIG: Den Stecker unbedingt vorher abziehen bevor man an dem Gebläse arbeitet, da der Schalter direkt an die Batterie angeschlossen ist und auch ohne Zündung jederzeit anspringen kann. Man will ja alle Fingerchen behalten 😉 Stecker Kühlgebläseleitung ziehen Den findet man direkt neben dem Stecker für den Kühlgebläseschalter Bolzen am Kühlergehäuse lösen Jetzt kommt man an die Bolzen heran welche die Kühlerabdeckung halten. Diese müssen gelöst werden. Diese befinden sich an der Seite des Kühlers. Kühlerabdeckung lösen Als nächstes müssen die Abdeckungen an den Seiten des Kühlers ab. Diese sollte man jetzt einfach abziehen können, da wir ja vorher die Schrauben gelöst haben 😉 Bei mir stand auf der einen Seite der Kühlschlauch im Weg, deshalb kam der bei der Gelegenheit schon mal weg. Kühlerschlauche abziehen [bild=15] Steckverbinder für Hupe lösen An der Unterseite des Kühlers sind die Hupen befestigt. Hier müssen die Steckverbinder gelöst werden. So zumindest laut dem Handbuch. Da war aber bei mir nix. Bei Eddie ist die Hupe hinter dem Scheinwerfer am Lenker montiert. Keine Ahnung wie das Handbuch auf diese Position kam. Änderung während des Modellzyklus? 😕 Aber vielleicht ist es bei jemand anderem so verbaut 🙂 Kühlerbefestigungsschrauben lösen Jetzt wird es ernst, wir schrauben die letzten Befestigungsschrauben des Kühlers ab. Diese sind an der Oberseite des Kühlers zu finden, direkt am Rahmen. Kühlgebläsebefestigungsschrauben lösen Jetzt muss noch das Gehäuse des Gebläses runter. Das Gebläse sitzt in einer Art Spinne und ist mit 3 Bolzen gesichert. Diese Bolzen lösen und man hat das Gebläse schon in der Hand. Bei mir hing das Ganze nur noch an der oberen Halteklammer, muss ich beim Rückbau mal wieder festmachen. Kühlgebläse entfernen Jetzt zieht man das Gebläse vom Kühler ab. Jetzt sollte man den Kühler an einem Stück in der Hand haben. Und das war es auch schon! Die ganze Geschichte hat mich gut 1,5 Stunden gekostet, ohne das ich mich groß beeilt oder gehetzt hätte. Nebenher hab ich noch telefoniert, ist also ganz entspannt auch für Anfänger machbar 🙂 Ich persönlich hätte mir das Ganze schwieriger vorgestellt. [bild=16] Gute Kühlerbauer findet man heute nicht mehr an jeder Ecke, schon gar keine die im Notfall auch Kühler reparieren und restaurieren können. Und einer der auch Motorradkühler macht und damit Erfahrung hat ist noch mal seltener zu finden. Leider ist das ein aussterbender Berufszweig. Aber weiter im Text. Ich lieferte den Kühler beim Fachbetrieb ab und beschrieb nochmal kurz das Problem. Er wiederholte seine Vermutung vom Telefon, könne aber erst näheres sagen wenn er das Ding mal gereinigt und demontiert hat. Die Problematik das Motorradkühler neu ein Vermögen kosten kennt er auch. Er vermutete das die vergoldet oder platiniert sind bei den Preisen 😁 Während der Spezi prüft ob er den Kühler retten kann, beschäftigte ich mich mit dem richtigen Kühlmittel. Eddie Energy Beim Thema Kühlmittel wird es jetzt wieder etwas spezieller, weil die "Japanmischungen" wieder anders sind als die in Europa. An der Farbe kann man sich da also auch nicht orientieren. Im Handbuch steht keine Kühlmittelvorgabe und im Werkstatthandbuch erst recht nicht. Zitat: "Es ist grün und enthält Äthylenglykol" Ehm ja. Das grenzt es natürlich total ein 😉 Durch ein bisschen Recherche bin ich dann auf das Ravenol HJC FL22 als Empfehlung gestoßen. Das kommt von den Spezifikationen hin und ist wohl nach besagter Japanmischung zusammengestellt. Farblich sollte das auch passen. Da wir eher hartes Wasser haben, macht es Sinn hier destilliertes Wasser zu nehmen. Da scheiden sich auch die Geister dran. Laut Werkstatthandbuch soll man Leitungswasser nur nehmen wenn es nachweislich weich ist. Kannst du bei uns total vergessen, dass harte Wasser würde hier zu Ablagerungen führen welche den Kühler dann endgültig verstopfen. Also besorgte ich noch ne 2 Liter Pulle destilliertes Wasser. [bild=19] Jetzt darf ich den ganzen Kram natürlich wieder rückwärts zusammenbauen. Also das Gebläse wieder an den Kühler, den Kühler wieder am Rahmen festschrauben, Kühlerabdeckungen wieder dran, Schläuche montieren, Stecker wieder dran und so weiter. Danach wird das Kühlmittel eingefüllt. Kühlsystem entlüften Als erstes muss man die Ablassschraube wieder richtig festziehen. Vorgegeben sind 7,8 NM. Danach kippt man den Kühler bis zum Stutzen voll mit Kühlmittel. Dabei ruhig 50/50 mit destilliertem Wasser mischen. Darauf achten das man das Kühlmittel langsam einfüllt, dies soll die Luft aus dem Kühler heraustreiben und spart Arbeit beim entlüften. Work smarter, not harder 😉 Danach den Deckel drauf und schon ist man mit dem Kühler fertig. Danach füllt man auch den Ausgleichsbehälter ebenso bis zur Full-Markierung auf. Insgesamt sollten jetzt 3 Liter in den Untiefen des Kühlsystems verschwunden sein. Jetzt kann man den ganzen Kram entlüften. Hinter dem Einfüllstutzen ist eine kleine Schraube, welche zum entlüften gelöst werden muss. Diese vorsichtig lösen und warten. Sobald Kühlmittel aus der Bohrung austritt kann man mit dem eigentlichen Entlüftungsprozedere weitermachen. Auch hier muss die Schraube mit 7,8 NM festgezogen werden. Um das Kühlsystem zu entlüften, soll man bei abgeschraubten Kühlerdeckel den Motor starten und laufen lassen bis in der Flüssigkeit keine Blasen mehr zu sehen sind. Ich weiß zwar an dieser Stelle noch nicht wie lange das ohne Tank funktioniert weil der ganze Kühlerkram genau unter dem Tank liegt und man mit verschraubtem Tank nicht rankommt, aber schauen wir mal. Dann soll man währenddessen ruhig mal auf die Kühlschläuche klopfen um weitere Luft herauszudrücken. Wenn keine Luft mehr im System ist, also keine Bläschen mehr aufsteigen, das System bei Bedarf weiter befüllen und dann den Deckel wieder drauf. Als nächsten Schritt soll man den Motor wieder starten und gründlich warmlaufen lassen. Wenn sich das Gebläse meldet, kann man den Motor wieder abschalten. Jetzt wartet man wieder bis der Motor kalt ist und kontrolliert dann den Stand des Kühlmittels im Ausgleichsbehälter. Auch hier wieder bei Bedarf nachfüllen. So zumindest die Theorie. Jetzt folgte die Praxis! Satz mit X [bild=21] Der geneigte Leser kann sich vorstellen das meine Laune in dem Moment schneller in den Keller schnellte wie die Aktienkurse am schwarzen Freitag............ Ein weiterer Reparaturversuch macht in meinen Augen keinen Sinn. Auch weil die unteren Halter vom Lüfter auch schon abgerissen waren. Der nächste Schritt wäre alles noch einmal aufzuschneiden und das betroffene Rohr komplett stillzulegen und da weiß ich nicht ob man sich da nicht die nächste Undichtigkeit an anderer Stelle heranzüchtet. Die abgerissenen Halter hätte man dann auch noch schweißen dürfen. Der hat seinen Zenit wohl einfach überschritten. Ich muss schlechtem Geld nicht noch Gutes hinterherwerfen. Wie bereits gesagt, lassen sich die Kühlernetze bei Motorrädern aus technischen Gründen nicht einfach austauschen. Habe bisher auch keinen Betrieb gefunden der solche Arbeiten tatsächlich anbietet. Alle die ich gefunden habe, lehnen dies ab. Gebrauchtteile sind auch wieder so eine Wundertüte und die kosten auch nicht weniger als die Aftermarketteile. Dann lieber in den sauren Apfel beißen, das Neuteil kaufen und dafür hoffentlich die nächsten 20 Jahre Ruhe haben. Ich muss völlig bescheuert sein........... Also war mal wieder warten angesagt. Ich hab keine Ahnung wie Werkstätten Ihre Teile am selben Tag bekommen, während ich auf den Kram immer mindestens eine Woche warten muss. Beim auspacken wurde ich dann erstmal stutzig. Kühler ist drin, sieht soweit auch gut aus, aber warum liegen da statt der bestellten Gummipuffer die Hülsen drin die ich schon besorgt hatte? Kurzer Check: Verdammt, ich hab mich auf dem Diagramm verklickt............ Da ich den Kühler nicht mit den kaputten Gummipuffern einbauen wollte war wieder bestellen angesagt. Mein Händler hat sowas leider nicht auf Lager und andere Werkstätten haben auch nur mit der Schulter gezuckt. Zumindest der Kühler ist der richtige und Mann, so in brandneu sieht das Teil schon echt gut aus. Gefühlt edler als das Altteil. Bei näherer Betrachtung sieht man auch das Denso hier scheinbar der Zulieferer für die Teile ist. Das schafft schon einmal Vertrauen in die Qualität weil Denso meines Wissens auch OEM für viele japanische Autohersteller ist. Warten, warten, warten [bild=26] [bild=29] Also habe ich direkt bei Kawasaki bestellt, der Schlauch selbst war auch nicht sooo teuer. Natürlich kam der Schlauch NICHT wie angekündigt an. Die Post hat es scheinbar nicht geschafft das Paket rechtzeitig zuzustellen. Mal schauen ob es "am nächsten Tag" wirklich klappt...... Es geschehen doch noch Zeichen und Wunder und der Schlauch war endlich da. So machte ich mich am Abend auch noch daran das Ding einzubauen. Auf den ersten Blick wirkt der Schlauch etwas kürzer wie der Alte, sollte aber trotzdem passen. Also wieder das Prozedere: Ablassschraube mit dem vorgeschriebenem Drehmoment festziehen, Schlauch über das untere Ende fummeln, beide Schlauchschellen drüberwerfen, Schlauch an den Kühlerstutzen fummeln, Schlauchschellen an den entsprechenden Stellen positionieren und vorsichtig festziehen, Kühlmittel wieder in den Kühler kippen, fertig. Danach nur den Vergaser wieder mit der Flasche füttern und schauen ob der Mist dieses Mal dicht bleibt. Während der Motor läuft, kann ich auch gleich schon mal mit dem entlüften anfangen. Motor ein bisschen laufen lassen, ein bisschen an den Schläuchen klopfen und warten wie sich der Stand im Thermostatgehäuse verändert. Der Stand sackte hier noch ein wenig ab, also hab ich noch einen Schluck Wasser spendiert. Dann ein kurzer Check ob alles dicht geblieben ist. Ja, sieht dieses Mal gut aus. Da man das Ganze noch einmal bei kalter Maschine gecheckt werden soll, habe ich Sie über Nacht noch einmal stehen gelassen. [bild=30] Zum Trost gönnte ich mir dafür ein Bierchen auf die erfolgte Operation 😉 Nichtsdestotrotz musste ja noch eine Probefahrt erfolgen um auch wirklich sicher zu sein das alles dicht bleibt und nix überkocht. Also bei der nächstbesten Gelegenheit aufs Mopped geschwungen und mal eine Runde gefahren, bewusst innerorts und Landstraße. Nach einem Monat Auszeit musste ich mich erst einmal wieder an Eddie gewöhnen. Fährt sich dann doch anders als die ZZR, welche ich aus Mangel an Alternativen die letzten Wochen öfter gefahren bin. Was mir hier wieder negativ aufstieß war die viel zu tiefe Positionierung der Hebel. Das werde ich dann auch endlich mal ändern, da ich an die Spiegel auch noch einmal ranmuss bietet sich das an. Probefahrt Die Strecke führte durch die Stadt, über Landstraßen sowie Stop and Go Verkehr. Gut 50 Kilometer bin ich gefahren und nix ist passiert. Keine Warnlampe, keine komischen Geräusche, kein Lüfter der unplausibel anspringt, kein Gluckern aus dem Ausgleichsbehälter. Scheint also am Ende alles gut gegangen zu sein 🙂 Jetzt fehlten nur noch die Kleinigkeiten! Also fing ich mit der Positionierung der Hebel an, diese lassen sich ganz einfach über zwei Sechskantschrauben am Lenker verstellen. Einmal aufmachen, Hebel positionieren und dann wieder zumachen. Zwar verändert sich die Position der Spiegel dadurch ebenso stark, aber da muss ich dann mal bei einer weiteren Probefahrt schauen. Bei meiner Statur sind die meisten Spiegel eh nur Deko 😉 [bild=34] Nächster Punkt wäre die Kontrolle des Ausgleichsbehälters nach der langen Fahrt. Schließlich sollte sich nach der Fahrt das Kühlmittel überall gut verteilt haben und auch das Thermostat sollte mal ordentlich aufgemacht haben. Viel war da nicht im Kühlsystem versackt, da reichte ein kleiner Schluck in den Ausgleichsbehälter. Danach ging es auch schon los zur nächsten Fahrt. Schon auf den ersten Metern fiel auf: Die Hebel liegen zwar jetzt super in der Hand, die Position der Spiegel ist aber nun endgültig murks. Zum Glück hatte ich den passenden Inbus noch in der Hosentasche, so ließ sich das Ganze auf dem nächsten Parkplatz wieder passend justieren. Muss ich mit der Kompromissstellung einfach leben. Dafür bleiben die Spiegel jetzt auch oberhalb der Richtgeschwindigkeit an Ort und Stelle. Ist ja auch schon mal was 😉 Die Fahrt hab ich dann auch richtig genossen! Das Wetter war stabil, die Straßen trocken, die Temperaturen nicht zu heiß. Bikerherz, was willst du mehr? Ich merkte richtig wie mir Eddie gefehlt hat. Der geschmeidige, kräftige Punch, seine Handlichkeit all das fehlte mir. Umso mehr Spaß machte es endlich mal wieder eine unbeschwerte Runde drehen zu können 🙂 Nach dem kalten Entzug werde ich erst einmal wieder ein bisschen mit Eddie fahren und jeden Kilometer davon genießen. Das bin ich Ihm nach der Standzeit schuldig 😉 [bild=36] [bild=35] [galerie] |
Fri Jul 28 21:01:16 CEST 2023
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Letztes Wochenende war es nach langer Zeit wieder soweit, es gab mal wieder ein Motor-Talk Biker Treff Forentreffen (echter Zungenbrecher 😁). Da ich dieses Mal selber Lappen und Motorrad am Start hatte, entschied ich mich dem Ganzen auch einmal persönlich beizuwohnen. Jetzt wo MT dem Untergang geweiht ist könnte es die letzte Gelegenheit sein mal ein paar Gesichter zu den ganzen Avataren zu haben. [bild=1] Ich schwang mich also morgens gegen 7 Uhr auf die ZZR und machte noch kurz Halt an der Tanke. Puh, Sprit war auch schon mal billiger. Danach ging es über die A4 und die A45 schlussendlich auf die B253 in Richtung Vöhl. Der Autobahnpart zog sich irgendwie, dafür war der Part über die Bundesstraße ganz spaßig, wenn auch der sich zeitlich mehr gezogen hat als die Autobahnpassage. Kurz nach 9 war ich dann auch angekommen. Auf dem Parkplatz konnte ich auch schon Jonas GTR1400 sehen, er war also schon angekommen. Vor der Gaststätte genehmigte sich AndreasDU eine Zigarette als ich ankam. Wir begrüßten uns und gingen dann zum Rest, welcher sich gerade ein Frühstück genehmigte. Es folgte die obligatorische Vorstellungsrunde. Anwesend war Lewellyn mit einer BMW GS, AndreasDU mit seiner BMW K1200 RS, TDIBiker mit seiner BMW RT1100, Rainkra auf seiner Moto Guzzi California und Quäker auf seiner Honda Transalp DCT. [bild=2] Wäre aber echt mal ein Punkt über den man, zumindest aus optischer Sicht, nachdenken könnte. Nach dem Beschnuppern der Motorräder ging es dann auch endlich auf Tour. Lewellyn instruierte uns noch kurz was wir machen wenn jemand aus der Gruppe faschütt geht. Danach fuhren wir auch schon los. Die Strecke war sehr schön gewählt und so hatten wir schnell einige schöne kurvige Landstraßenabschnitte. Ich fuhr mit Jonas und Rainkra am Ende der Kolonne. Zum einen waren Jonas und ich die Anfänger im Feld und zum anderen war Rainkra mit seiner Guzzi in Sachen Gewicht und Schräglage etwas im Nachteil, verglichen mit den Bikes der Vorfahrenden. Unser erster Stopp folgte relativ fix, da sich bei TDIBiker's BMW scheinbar der Schalthebel gelöst hatte. Lies sich aber zum Glück relativ schnell mit Bordmitteln beheben! Zwischendrin gab es immer mal wieder kurzen Niesel, aber der war nicht der Rede wert. Ansonsten blieb das Wetter ziemlich stabil. Als wir die ersten Kilometer hinter uns hatten, hielten wir für einen kurzen Tankstopp. Schlauerweise hatte ich kurz vor Ankunft im Ort noch schnell getankt, da bei mir auch schon wieder die 2 vorne am Tageskilometerzähler stand. So konnte ich mit Rainkra solange am Rand warten bis der Rest mit Sprit fassen fertig war. Danach ging es weiter und ich reihte mich in die Mitte der Truppe ein, um dem Spitzenfeld bestehend aus Lewellyn, Quäker, AndreasDU und TDIBiker zu folgen. Die meiste Zeit konnte ich an der Gruppe gut dranbleiben und gerade auf dem Landstraßenabschnitt auf dem wir uns getummelt haben hat es einen Heidenspaß gemacht. Danach hab ich mich wieder etwas zurückfallen lassen um den Rest der Truppe nicht ganz zu verlieren. Die Truppe fand sich dann aber wieder relativ schnell. Mittendrin machte TDIBiker plötzlich am Rand halt. Wieder der Schalthebel? Zum Glück nicht. TDIBiker nutzte lediglich die Gelegenheit seinen Regenponcho anzuziehen. Der Trupp an der Spitze fuhr zwischenzeitlich zur nächsten Kreuzung vor um zu warten. Jonas fuhr noch ein Stück vor, da seine GTR kurz davor stand die 100.000 km vollzumachen. Er wollte das Ganze fotografisch festhalten 😁 Die ganzen Kilometer hat der Vorbesitzer alle selbst zusammengefahren, Jonas ist erst der zweite Besitzer. Scheinbar war der Vorbesitzer ein echter Langstreckenfahrer. Gut, dafür ist so ein Tourer ja schließlich gebaut. Ich bin ja ein Fan von artgerechter Haltung 😉 Nach insgesamt knapp über 100 km durch Ortschaften und Landstraßen, kamen wir dann an unserem Ziel an: Die Möhnesee-Staumauer. Nachdem wir endlich einen Parkplatz gefunden hatten, mussten sich natürlich erst einmal alle stärken 😉 Es war Zeit für "Mantaplatte" 😁 😎 Der Imbiss hatte eine Variation die ich noch nicht kannte. Statt der Currywurst kamen hier frisch gebratene Frikadellen zum Einsatz! Quasi eine Art Curryfrikadelle. Diese fand dann beim Großteil der Truppe auch großen Anklang 🙂 Ich blieb beim Altbewährten. [bild=12] Ansonsten genoss ich noch etwas den Blick von der Staumauer herunter. Das Wetter war zwar etwas windig, dafür konnte man dabei zusehen wie der Wind das Wasser unterm Damm in kleinen Wellen vor sich herschob. Ein schönes kleines Naturspektakel welches zum Träumen anregt 🙂 Jetzt wo der kulturelle Teil abgehakt war, trennte sich die Gruppe. Ein paar, inklusive mir, machten sich auf den Weg nach Hause. Zurück zum Edersee wäre von der jetzigen Position aus einfach ein zu großer Umweg gewesen. Jonas blieb beim Rest der Truppe und fuhr erst gegen Abend nach Hause. Also machte ich mich auf den Weg in Richtung Heimat. Natürlich bekam ich die Unwetterfront im Ruhrgebiet ab, welche natürlich erst kurz vor Köln abriss. Das Motorrad war bis nach Hause wieder trocken, ich allerdings nicht so ganz. Durch den ganzen Regen war natürlich entsprechend Piano am Gashahn angesagt, wodurch ich meinen Tagesschnitt auf 5,8 Liter drücken könnte. Schlussendlich hab ich gut 6,5 Stunden im Sattel gesessen und das hab ich am nächsten Tag auch gespürt 😉 [bild=8] Dafür fällt mein Tagesfazit zur ZZR durchaus positiv aus. Jessi schlug sich für meine Begriffe gar nicht mal so schlecht, allerdings merkte man auch das die anderen hier in Sachen Leistungscharakteristik einfach besser aufgestellt sind bzw. ich der ZZR mehr Drehzahl geben muss um dranzubleiben. Da wäre ohne Drossel sicherlich weniger Drehzahl nötig. Aber in Sachen Fahrwerk war ich echt überrascht das ich da in den Kurven dranbleiben konnte und Sie da auch brav stabil Ihre Bahnen zog. So kam ich auch nie in die Verlegenheit mal eine Kurve anschneiden zu müssen. Klar muss man Sie wegen der Masse etwas fester anpacken, aber so ein bisschen ehrliche Arbeit am Lenker hat noch niemandem geschadet 😉 [galerie] |
Sat Jun 24 14:07:30 CEST 2023
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1100, Kawasaki, Motorrad, ZRX
Treue Leser erinnern sich, als ich Eddie kaufte wurde er mit diversen Kleinigkeiten verschönert. Da solche Umbaumaßnahmen immer eine Geschmacksfrage sind oblag es jetzt also meinem Stilempfinden zu entscheiden was dran bleibt und was nicht. Eddie stand kaum in der Garage, da plante ich schon die ersten Rückbaumaßnahmen. Den Bugspoiler habe ich schon eine Viertelstunde nach Ankunft in der heimischen Garage demontiert. Der wollte so gar nicht zur Optik passen, außerdem erleichtert es die Wartung wenn da möglichst wenig im Weg rumsteht. Ab mit dem Pott [bild=2] Heißt aber das der Originalauspuff wieder an Ort und Stelle landet. Der ist noch in einem schönen Zustand und ich war gespannt, wie der Unterschied ausfallen wird. Also eines schönen Nachmittags hingesetzt und die Töpfe getauscht. Da das im Grunde nur Bolt-On Töpfe sind, hat man die schnell wieder an Ort und Stelle. Das sind drei Schrauben am Krümmer und eine Schraube am Rahmen. Keine große Sache. Mit einer Ratsche, einer 14er Nuss und einem 12er Ringschlüssel kann man dem Ganzen effektiv zu Leibe rücken. Dann alles wieder rückwärts einbauen, schon ist der alte Auspuff wieder dran. Ich habe mir dann auch mal den Spaß gemacht beide Töpfe zu messen. In beiden, natürlich völlig unprofessionellen, Messungen kam ich so auf gut 2db Unterschied. Klanglich klingt der OEM-Auspuff etwas dumpfer, nicht so hell wie das Nachrüstteil. In dem BOS-Auspuff ist allerdings auch ein DB-Killer verbaut, dies dürfte den, subjektiv, kleinen Unterschied erklären. Aber so bin ich im Falle einer Kontrolle auf der sicheren Seite. Mal davon ab das kein Cop der Welt sowas im Kaltzustand misst wie ich. Man will den Motor auch nicht ewig im Stand orgeln lassen. Teilesuche Nun überlege ich noch die originalen Blinker und Spiegel nachzurüsten. Da musste ich aber erst einmal die passenden Teile finden. Zum Glück gibt es Communities und auf FB wurde ich dann auch schnell fündig. Hier war jemand bereit seine Blinker und seine Spiegel abzugeben, er wartete allerdings noch auf die neuen Spiegel. Er wollte sich melden, sobald diese eingetroffen waren. Wenn ich da günstig an ein paar Teile käme, wäre das ja perfekt! Was bleiben darf, ist die Sitzbank! Ich habe mir mal den originalen Sitzbezug angesehen und so sexy ist der wirklich nicht. Da ist der neue Bezug deutlich geschmackvoller und das eingestickte ZRX-Logo ist relativ unauffällig. Ich hätte vielleicht sogar überlegt ob man den Streifen in lila/weiß nicht irgendwo in dem Bezug hätte verarbeiten können. Vielleicht an dem Übergang zum Sozius oder so. Aber gut, ich lasse es erst einmal so. In der Zwischenzeit bekam ich aus der Community eine private Nachricht, auch er hätte Spiegel und Blinker rumliegen, da er diese an seiner umgebaut hat. Ein paar Bilder später folgte ein wenig Ernüchterung. Die Spiegel sind die richtigen, die Blinker sind aber auch schon nicht mehr original. Die sahen aus wie Reproteile, aber mit leicht anderen Formen und Maßen. Notfalls muss ich in den sauren Apfel beißen und die originalen Blinker bei Kawa kaufen. Geben tut es die noch komplett, nur eben für 150€. Naja, eilt ja nicht. TLC Als Nächstes stand eine ordentliche Putzaktion an und vielleicht knibbel ich bei der Gelegenheit noch die lustigen grünen Streifen von der Felge. Also zwei Eimer mit heißem Wasser, natürlich ohne Reinigungsmittel, fertig gemacht und Stück für Stück mal den Dreck runter. Der Lacksatz selber ist noch relativ gut beisammen für über 50.000 km, da gibt es nicht viel zu meckern. Aber die ganzen toten Viecher an der Front waren dann doch eine kleine Herausforderung. Da gab es einiges zu tun! Auch die Felgen hatten es mal nötig, auf dem schwarz sieht man den Dreck leider schlecht, aber er war da. Und so knöpfte ich mir Teil für Teil vor damit die Maschine wenigstens wieder ein bisschen sauber ist. Als Nächstes stand der Kühlerschutz auf dem Programm, da sich in dessen Ritzen auch tonnenweise tote Viecher sammeln, die dann schön im Kühler hängen bleiben. Dafür muss aber dieser demontiert werden. Auch das wird eine eklige Nummer. Erstmal den Schutz demontieren und dann mit dem Handfeger mal vorsichtig die Lamellen freikehren. Das tote Zeug ist so trocken, das fällt fast von allein ab. Vielleicht besorge ich da auch mal einen etwas weniger auffälligen Kühlerschutz. Dann wollte ich der Batterie mal etwas Gutes tun. Da die Maschine noch ein bisschen stehen würde bis ich damit voll durchstarten kann, entschloss ich diese einmal zu laden. Die Batterie sitzt unter der Sitzbank, gleich unter dem Luftfilterkasten. Laut Anleitung eigentlich ganz einfach. Nur den Deckel abmachen und die Batterie aus Ihrem Fach ziehen. Leichter gesagt als getan, da man die Batterie in Ihrem Fach nur schwer zu greifen bekommt und das Ganze entsprechend fummelig ist. Nach etwas fummeln und dem Entwirren der Kabel kam die Batterie aber so langsam und irgendwann bekam ich Sie zu fassen. Die Pole waren auch schon etwas oxidiert. Muss ich auch mal säubern und etwas fetten. Die Erhaltungsladung wird der Batterie jedenfalls gut tun 🙂 Die Kette hat auch etwas Pflege verdient, die hat dann doch so Ihre schmutzigen Seiten. Da habe ich mir beim großen A ein kleines Kit, bestehend aus Kettenreiniger, Kettenspray und so einer kleinen Bürste besorgt. Im Netz gibt es auch sehr einfach Videoanleitungen zum Kette einfetten, da kann man nicht so viel falsch machen. Ich habe die Kette Stück für Stück mit dem Reiniger und der Bürste gesäubert. Die erste Dose habe ich dann nach gut 80% der Kette auch schon leer gehabt, die Kette war aber auch schon ordentlich verschmockt. Da hat der Vorbesitzer nicht gelogen als er meinte er wäre ein kleiner Putzmuffel. Auf Empfehlung habe ich die Kette danach noch mit etwas Kriechmittel eingesprüht. Da solche Kriechmittel meistens eher Feuchtigkeit verdrängen und Rost lösen sollen, habe ich die Glieder danach noch ein wenig geölt. Dann habe ich die Kette ordentlich abgewischt und dann mit dem Kettenspray behandelt. Die Kette dankt es einem mit entsprechender Haltbarkeit 🙂 Spiegel [bild=6] Ein weiteres Detail wird der Halter für das Navi. Ich hatte für die Vespa damals ein TomTom Vio gekauft. Da ich mit der Vespa jetzt wohl keine Langstreckenabenteuer mehr machen werde, habe ich beschlossen den Halter der Vespa an die ZRX zu schrauben. Vom Spiegeldurchmesser sollte das Hinkommen und so kann ich bei Bedarf schnell das Navi montieren. Außerdem hat die ZRX einen Anschluss für einen Zigarettenanzünder spendiert bekommen, da könnte ich das Navi bei Bedarf aufladen. Der Halter hat dann zum Glück auch gut gepasst, mit ein bisschen Fummelei war der perfekte Winkel wieder getroffen. Und weil die Vespa auch ein bisschen Liebe in Form einer Schicht Wachs bekommen hatte, habe ich bei Eddie gleich weitergemacht. Zusätzlich bekamen beide Sättel noch ein bisschen Lederpflege spendiert. Blinker Zusätzlich habe ich mir dann noch die originalen Blinker gegönnt. Nicht das die alten hässlich sind, aber die Kiste ist an jeder Ecke kantig und dann sind die Blinker plötzlich rund? Nee, passt nicht. Dann lieber die Originalen, ich finde die passen einfach besser ins Design. Leider habe ich beim Auseinanderbauen festgestellt, dass für die Nachrüstblinker mal wieder jemand am Kabelbaum rumgeschnitten hat. Heißt Plug and Play kann ich vergessen......... 🙄 Wie ich das hasse, Kabelbäume zerschneiden……… [bild=11] Heißt also wenn das Ganze passen soll muss ich die Kabel der brandneuen Blinker doch zerschnippeln. Also die Stecker abgeschnitten, neu abisoliert und dann die neuen Stecker drangecrimpt. Beim Rätseln wie die Blinker wohl da dran kommen, ist mir dann aufgefallen das die Halter und Dämpfer der Blinker nicht im Lieferumfang enthalten sind und die von den Zubehördingern natürlich ganz anders sind. Heißt: Wieder zu Kawasaki und all die fehlenden Teile bestellen. Massiv genervt und um 60€ ärmer wartete ich dann auf die nächste Lieferung an Teilen. Ich will gar nicht wissen wie der Spaß hinten wird, ich habe nämlich erst vorne angefangen! Aber erst einmal müssen die Teile ankommen. Eine gute Woche später konnte ich weitermachen, dieses Mal hatte ich alle Teile beisammen. Der Blinkerarm besteht aus einem Pastikteil auf welches der Blinker selbst gesteckt wird und einem Gummiteil welches zwischen Arm und Rahmen sitzt, quasi als flexibler Puffer und damit die Arme nicht sofort abbrechen wenn man jemand dran hängen bleibt. Befestigt wird das ganze mit einer passenden Unterlegscheibe welche HINTER die Aufnahme am Rahmen kommt. Dort wird das Ganze dann mit einer Mutter an dem Gewinde von dem Blinkerbolzen gehalten. Ist etwas fummelig und ohne Werkstatthandbuch braucht es ein paar Minuten bis man kapiert hat auf welche Seite die Scheibe muss. Der Trick ist das man den Blinker mit etwas Gewalt reinschiebt, damit die Mutter greifen kann. Ansonsten rutscht die Mutter immer wieder runter und man zweifelt ob man es richtig gemacht hat. Danach alles wieder zusammenbauen und das Ergebnis bewundern. Mir gefällt’s! Jetzt kommt der Endgegner, das Heck! Wie befürchtet wird die Nummer beim Heck komplizierter. Beim Abgleich Neu vs. Alt fiel mir auf das die Zubehörblinker am Heck eine ganz andere Befestigung haben, dies ist unter anderem dem schlanken Kennzeichenhalter geschuldet. Problem dabei: Die Originalblinker bekomme ich so nie dran. Verzweifelt suchte ich nach den Aufnahmen die vorne vorhanden waren, fand aber keine. Zum Glück hatte ich noch den OEM-Kennzeichenhalter, den schaute ich mir dann mal genauer an. Et voila, die Aufnahmen sitzen auch hier am Kennzeichenhalter. Bedeutet aber das ich den originalen Halter wieder montieren muss und das bedeutet natürlich wieder deutlich mehr Aufwand 🙄 Es wird ernst! Also muss erst einmal die Heckverkleidung ab. Diese besteht, rein optisch gesehen, aus drei Teilen. Linkes Teil, rechtes Teil und dem Bürzel in der Mitte. Vorsicht, das Mittelteil ist nicht eingeklipst oder verschraubt, sondern direkt mit den Seitenteilen plastikverschweißt! Nicht mit Gewalt daran herumziehen, sonst bricht der Kram. Also erst einmal gesucht wie ich an die entsprechenden Verschraubungen herankomme. Die Seitenteile sind mit jeweils zwei Kreuzschrauben an der Oberseite befestigt, über die Soziusgriffe halten diese noch einmal zusätzlich am Rahmen fest. Hier sorgen vier dicke 6-Kant-Schrauben für sicheren Halt. Und da ging das Drama schon los. Irgendein **** hat die Dinger verdammt fest drangeknorzt und die Schraubenköpfe waren schon etwas rund. Man braucht verdammt viel Schmackes um das Losbrechmoment der Schrauben zu überwinden. Und wie so oft in meinem Leben, geht ausgerechnet bei der letzten Schraube alles schief. Ich bekam einfach keinen Halt, eine genauere Begutachtung förderte zutage das die Schraube auch schon viel zu rundgedreht ist. Natürlich sitzt diese Schraube UNTER der Verkleidung und dann auch noch Richtung Rücklicht, also genau die Stelle an die man am beschissensten rankommt. Und natürlich sind an der entsprechenden Rahmenaufnahme noch zwei Flügelchen dran, welche den Bewegungsspielraum massiv einschränken. Jetzt war guter Rat teuer. Platz zum ausbohren war da nicht wirklich. Ich versuchte es mit dem alten Trick eine Kerbe in die Schraube zu schlagen und dann mit der guten alten Körnermethode. Aber die Schraube bewegte sich keinen verdammten Millimeter. Danach schliff ich mit dem Dremel einen großen Schlitz rein und versuchte es mit einem Schraubenzieher. Keine Chance, auf dem engen Raum kriegst du keinen vernünftigen Griff hin um auch nur ansatzweise Kraft aufbringen zu können. Dann probierte ich die Körnermethode über den Schlitz, aber auch hier Fehlanzeige. Genervt legte ich das Ganze erst einmal beiseite und beschloss mir bis zum nächsten Morgen was zu überlegen. Mann, da kamen böse Erinnerungen an diese verdammte LIMA-Schraube der Vespa wieder hoch. Gleiches Problem, aber damals wenigstens zugänglich........ Erst einmal beschloss ich diese vier Schrauben direkt neu zu ordern. Die Alten kommen mir nicht mehr ans Bike, die machen in Zukunft nur Probleme. Was muss man den Scheiß auch immer mit 4000 NM festballern?! Die Verkleidungsschrauben waren ebenfalls so grobianmäßig festgeballert, kein Wunder das da um eines der Schraubenlöcher ein kleiner Spannungsriss entstanden ist. Und kein Wunder das auch da die Köpfe schon ein vergnießgnaddelt sind. Da werde ich auch mal neue besorgen, keine Lust die nochmal dranzuschrauben. Wenn ich schon mal dran bin mache ich es gleich richtig! Aber weiter mit der Schraube, ich beschloss am nächsten Tag da nochmal mit dem Dremel ranzugehen, in der Hoffnung den Kopf soweit runterzuflexen das man zumindest den Griff mit dem Restgewinde rausziehen kann. Also vorsichtig Stück für Stück am Kopf geflext. Immer mal wieder pausiert, geschaut und weitergeflext. Ungefähr bei der Hälfte des Kopfes beschloss ich noch einmal zu schauen ob man die Schraube jetzt etwas gelöst bekommt. Also wieder den großen Schlitz, den Hammer und mehrfach feste druff. Und siehe da, die verflixte Schraube hatte sich doch bewegt! Ich habs genau gesehen! [bild=12] Also wiederholen wir das Ganze bis sich die Schraube eine gute Vierteldrehung bewegt hat. Hmm, damit sollte die Schraube jetzt lose genug sein das man Sie mit einem Schraubendreher packen sollte. Also wieder den Dremel geholt, in den kümmerlichen Rest des Schraubenkopfes einen Schlitz geflext und dann den kleinen Akkuschrauber angesetzt. Tadaaaaaa, die verdammte Schraube hatte sich losgedreht! Jetzt konnte ich das Ganze mühelos per Hand ausdrehen. Jetzt kann die Heckverkleidung vorsichtig herausgezogen werden. Hier offenbarte sich dann auch wie die Verkabelungsarbeiten ausgeführt wurden. Im Grunde wie vorne, nur einen Mü eleganter. Eine nähere Betrachtung zeigte auch das man hier am Hauptkabelbaum wieder verdammt knapp abgeschnitten hat. Also beschloss ich das so zu lassen und auf die Japanstecker zu verzichten. Bevor ich da am Kabelbaum zu viel abschneide, besorge ich lieber die passenden Gegenstecker und bastele die an die neuen Blinker. Aber erst einmal müssen die alten Blinker ab. Die Haltemuttern waren schon etwas rostig und so war etwas Gefummel nötig bis sich diese lösten. Danach nur noch die alte Verkabelung abmachen und alles rausziehen. Bevor ich den Kennzeichenhalter abschraube, wollte ich schon einmal die Blinker in den alten Halter einschrauben, solange der noch ab ist kommt man an den Spaß auch besser ran. Problem: Mir fehlten für hinten die Unterlegscheiben der Blinkerarme, die waren in dem ganzen Kleinteilesammelsurium natürlich nicht dabei 🙄 Also, ihr ahnt es, wieder eine Bestellung bei Kawasaki aufgegeben. Ohne die Dinger komme ich definitiv nicht weiter. Auch der Versuch die Universalhalter vom Louis entsprechend umzufummeln fiel ins Wasser weil die viel zu dick sind. Als die Teile dann endlich angekommen sind, ging es weiter. Ich konnte die Blinker endlich vernünftig am Kennzeichenhalter festmachen und schon mal die Kabel durch die entsprechenden Löcher ziehen. Die Stecker mache ich besser erst dran wenn die Kabel entsprechend verlegt sind, da diese natürlich viel zu dick für die Werksbohrungen sind. Bei der Gelegenheit habe ich mir dann auch endlich einen vernünftigen Abisolierer gegönnt. Gott, wie hab ich nur ohne überleben können? So sauber bekomme ich mit einer Zange kein Kabel abisoliert, schon gar nicht ohne nicht mindestens eine Ader abzusäbeln. Gefällt mir und macht die Arbeit entspannter 🙂 Jetzt musste nur noch der ganze Kabelkram durch den Rahmen. Tja, leichter gesagt als getan. Bei näherer Betrachtung stellte ich fest das man für den Kennzeichenhalter extra ein anderes Rahmenteil verbaut hat. Beim originalen Halter ist das alles ein großes Teil, aber bei dem Nachrüstding hat man quasi den Teil unter der Rückbank als Einzelteil ausgeführt welches dann mit dem Tuninghalter verschraubt wird. Um das abzubekommen muss das Rücklicht und alles was an dem Rahmenteil hängt ab. Also noch mehr Kleinzeug abgeschraubt bis ich endlich soweit war das man den dusseligen Halter und das entsprechende Rahmenteil abbauen konnte. Blöderweise wollte sich eine der Schrauben der Steuerung für die hintere Beleuchtung nicht von dem Rahmenteil abgehen. Die Schrauben sind in so Gewinde mit Gummiummantelung eingeschraubt. Und da die Schraube natürlich in dem Teil festgerostet war, musste der Dremel mal wieder ran damit ich das Teil abbekomme. Heißt auch hier wieder neue Schraube besorgen und vor allem einen Satz dieser Gummidinger 🙄 Bevor ich das jetzt aber wieder aufwändig im Netz bestelle, beschloss ich mal am darauffolgenden Wochenende zum Kawasaki Händler zu fahren, die hatten an dem Tag eh die Präsentation der Neumodelle, vielleicht komme ich so schneller an das Zeug ran. Gott, was ein Aufwand wegen ein bisschen Tuningkram. Hilft ja nix, wer schön sein will muss leiden. Also habe ich erst einmal aus den Teilen die ich noch so hatte wieder was vernünftiges gemacht. So bin ich dann auch so weit gekommen das zumindest das Heckblech wieder sicher an seiner Stelle sitzt. Natürlich war ich so schlau und habe die Schrauben nicht brutal angezogen, müssen Sie auch gar nicht. Das Zeug sitzt auch so schon bombenfest im Rahmen. Nur für den Sicherungskasten fehlte mir eine Schraube (die welche ich mit dem Dremel rausoperieren musste) und für das Werkzeugfach noch einer dieser Gumminupsis. Wobei der vorher schon gefehlt haben muss, weil das Fach auch nur mit einer Schraube gesichert war. Aber wir wollen es ja ordentlich machen und nicht pfuschen. Die Schraube ist laut Messen eine stinknormale M6 Schraube, die Gumminupsis mit der Sicherung drin sind wohl auch nix exotisches. Beides sollte sich entsprechend auftreiben lassen 🙂 Wenn ich beides habe, kann ich auch schon wieder mit dem Zusammenbau anfangen! Aber vorher musste ich noch die Kabel zurechtcrimpen. Das ging dann mit den neuen Werkzeugen auch relativ fix. Nachdem die Stecker dran waren, musste ich nur noch schauen welcher Stecker am Kabelbaum für welchen Blinker war da alle 4 Stecker am gleichen Strang hängen und das leider nicht markiert ist. Naja, viel falsch machen kann man da nicht. Trial and Error! Zum Glück habe ich das Zeug gleich instinktiv richtig angeschlossen. Links blinkt also links und nicht links nach rechts und rechts nach links. Wenigstens ein kleines Erfolgserlebnis für diesen Tag! Jetzt brauchte ich nur noch den Kleinkram, aber das verschob ich auf den nächsten Tag, denn der Open Day beim Kawa-Händler stand an. Dort kann ich dann nicht nur nach Teilen fragen, sondern auch mal schauen was die da so schönes im Schaufenster stehen haben 😉 [bild=23] [bild=24] Fast fertig! Nachdem auch das erledigt war, konnte ich den Rest wieder zusammenbauen. Verkleidung, Griffe, Ablagefach für Bordwerkzeug und schlussendlich wieder die Sitzbank. Damit war ich fertig! Alles wieder da, wo es sein soll, nix vergessen, keine Schrauben übrig 😎 Service Jetzt fehlt nur noch der Service! Öl, Ölfilter und Luftfilter hatte ich schon parat liegen. Das Öl wurde wohl immer zum Saisonstart gewechselt und so war das Motoröl die einzige Betriebsflüssigkeit, welche nicht frisch war. Aber das sollte kein großes Thema sein. Eigentlich........ Die ZRX hat leider keinen Hauptständer, also braucht man einen Heber wenn man vernünftig an der Maschine arbeiten will. Bei der Maschine waren ja Halter bei, also grundsätzlich kein großes Thema. Wie ich feststellen musste, passte durch den OEM-Kennzeichenhalter allerdings mein Ständer für die HA nicht mehr. Das Kennzeichen incl. Halter steht da jetzt genau an der Stelle im Weg an der ich ansetzen müsste. Also muss ein neuer Ständer her 🙄 Zum Glück gibt es da Halter, welche laut Herstellern auch explizit an der ZRX-1100 passen sollen. So fuhr ich zum nächsten Louis und schaute mir die Ständer mal an. Schlauerweise bin ich mit der ZRX hingefahren, so konnte ich mal am lebenden Objekt schauen. Der Halter von Rothewald passte leider nicht, da stößt der Griff wieder direkt an das Kennzeichen an. Der Halter von Kern-Stabi wäre etwas kürzer und müsste entsprechend an der Stelle zwischen Reifen und Kennzeichenhalter ansetzen. Das sollte passen! Also habe ich den vor Ort bestellt, ich musste nur noch auf die Lieferung warten. Man kann den alten Halter zwar noch verstellen, aber durch die leichte Biegung nach hinten lässt sich da leider nicht viel machen, da es genau diese Krümmung ist die dafür sorgt das der Ständer überhaupt erst an den Kennzeichenhalter kommt. Der Kern-Stabi Halter hat da einen geraden 90° Winkel was mir bei der ZRX entgegenkommt. Mit den entsprechenden Halterungen für die Hinterachse welche ich mitbestellt habe, sollte das gehen. Dazu sollte die Klickhalterung das Ganze auch etwas sicherer machen. Nach einer guten Woche war das Ding dann endlich da, ich war gespannt ob der Spaß endlich passt. Aber erst einmal muss man den Ständer zusammenbauen. Also ab geht's! Die Montage ist relativ einfach, deshalb reicht als Anleitung ein einfaches Schaubild. Danach noch die Klickhalter in den Ständer rein und fertig ist der Ständer. Was auffällt: Der neue Ständer ist etwas kompakter und spürbar leichter. Besonders die kompakteren Ausmaße sollten mir bei Eddie entgegenkommen. Und dann ging auch schon die Fummelei los. Idealerweise klicken die Halter so in die Prismabuchsen ein das diese nicht aus dem Halter rutschen. Muss man sich dran gewöhnen. Nachdem ich die Dinger mal drin hatte, musste ich das Ganze nur noch aufbocken. Die Maschine fällt relativ einfach in die Mittellage wenn die Dinger mal drin sind, hier sind die Soziusgriffe ganz praktisch um die Maschine in der richtigen Position zu halten. Jetzt muss man nur noch mit entsprechender Kraft den Halter nach unten drücken. Ist etwas gewöhnungsbedürftig, fühlt sich aber einfacher an als beim alten Halter. Gut, beim neuen Halter habe ich auch die Räder nicht so spack festgezogen, sondern so das sich diese noch leicht und frei bewegen können. Und et voila, Eddie stand sicher im Ständer 🙂 Alles passt, es eckt nichts ernsthaft an. Gott sei Dank, sonst hätte ich weiter suchen müssen. Also kann man sich endlich dem Ölwechsel widmen. Laut Anleitung relativ einfach, die Ölwanne mit der Ablassschraube kann man relativ gut erkennen wenn man drunter liegt. Die ist das tiefste Teil des Motors und fällt entsprechend auf. Der Ölfilter ist innenliegend verschraubt, ist aber machbar mit dem Halter weil man so etwas Platz und somit auch etwas Luft zum Schrauben gewinnt 🙂 Als Öl habe ich mich wie bei der ZZR auch hier für das Castrol Power 1 20W50 entschieden, da dieses den typischen Pittingschäden der Motoren zumindest ein bisschen vorbeugen soll. Großartig im Winter werde ich wohl eh nicht fahren, da darf das Öl ruhig dicker sein und freigegeben ist es laut Handbuch auch. Jaso 2 Norm fürs Getriebe wird auch erfüllt, Bikerherz was willst du mehr? 😉 Da Eddie auch zu den Kawasaki Days nach Speyer sollte, sollte der Ölwechsel noch davor durchgezogen werden. Kein Thema, hab ja alles da. Hab's nur zu lange vor mir hergeschoben. Also ab in die Garage und los geht's! Erstmal Platz schaffen, dann eine kurze Runde durch die Stadt zum warmfahren und danach Eddie auf den Ständer hieven. Vom Prinzip funktioniert der Ölwechsel wie bei der ZZR, nur das hier die ominöse zweite Ablassschraube fehlt. Durch den Ständer hat man hier auch schon viel Luft. Wie gefühlt jede Schraube an diesem Motorrad, so war natürlich auch die Ölablassschraube ordentlich festgeknallt. Da musste ich mich gleichzeitig mit der Schulter ordentlich gegen die Fußraste stemmen, damit die Maschine nicht permanent auf dem Ständer mitwandert. Das gibt nen schönen blauen Fleck! [bild=19] Nachdem die Schraube endlich offen war kam das schwarze Gold auch schon raus. Blöderweise gab es trotz Auffangwanne eine riesige Sauerei weil das Öl von der Ölwanne aus in manneken pis Manier aus der Ölwanne gehüpft ist. WTF?! 🙄 Nachdem die Sauerei beseitigt war ging es an den Ölfilter. Hier blieb die große Sauerei zum Glück aus. Auch hier brauchte es wieder ordentlich Kraft. Beim auseinanderbauen des Filters wurde ich dann stutzig, gehörte die eine Halbschale des Filtergebildes nicht nach oben?! 😕 Ein kurzer Check auf der Explosionszeichnung bestätigte meine Vermutung. Die Schalte sollte nach oben, der Vorbesitzer hat Sie aber unten eingebaut. Scheint ja keine bleibenden Schäden hinterlassen zu haben. Also auch hier wieder die ganzen Dichtungen ausgetauscht (ja, auch brav mit Öl eingerieben) und alles richtig zusammengesetzt. Die Schrauben habe ich dann auch brav mit dem vorgeschriebenen Drehmoment angezogen. Die sind identisch mit der ZZR. Das sollte den nächsten Wechsel etwas erleichtern. Jetzt kommt das frische Öl rein. Ohne Filtertausch gehen 2,7 Liter in die Maschine, mit Filtertausch 3 Liter und bei komplett trockenem Motor 3,5 Liter. Den Einfüllstopfen aus dem Zubehör mit dem Temperaturmesser hatte man ordentlich festgeknallt. Da ich selbst mit den Handschuhen keinen ordentlichen Griff bekam, behalf ich mir kurzerhand mit einer Schraubzwinge weil ich nix besseres zur Hand hatte. Damit sah dann der Hebel schon wieder ganz anders aus und der Stutzen ging endlich ab. Ich weiß ich wiederhole mich, aber wieso musste man an dem armen Bike eigentlich alles mit roher Gewalt festknallen?! 😕 Wie auch immer, erst einmal das rote Gold (ja, dass Öl ist rot wie Heizöl) in den Motor. Danach kurz laufen lassen damit der Motor das Öl in den Filter drückt und die Maschine wieder Öldruck aufbauen kann. Das ging dann, wie schon bei der ZZR, innerhalb weniger Sekunden. Wunderbar, so soll es sein 🙂 Danach war der Luftfilter dran. Der Filter ist relativ gut zugänglich weil die Airbox unter der Sitzbank, über dem Batteriekasten sitzt. Im Grunde nimmt man nur den Deckel vom Batteriekasten ab und kann dann den Luftfilterkasten an den zwei oberen Schrauben öffnen. Ein kurzer Vergleich zwischen Alt und Neu zeigte das da vorher wohl jemand an dem Luftfilter diese Schaumgummidichtungen abgerissen hat. Vermutlich weil derjenige den Kasten dann nicht mehr zubekommen hatte. Man hat sich den Strom für die Griffheizung nämlich an der Batterie direkt abgegriffen und jetzt stehen da Kabel im Weg die da natürlich nie waren 😉 Die Folge ist das der Luftfilterkasten nicht mehr richtig zugeht, weil auf Höhe des Batteriekastens der Deckel nicht mehr richtig fluchtet. Also das betroffene Kabel etwas an die Seite gequetscht um Platz zu haben. Mit viel Gefummel ging es dann auch. Der Luftfilter durfte also seinen kleinen Schaumstoffnerz behalten 🙂 [bild=18] Und damit ist Eddie fertig für die Saison. Wie man sieht, war nichts Weltbewegendes zu machen. Hauptsächlich Optik, ein bisschen Service und ein bisschen Liebe. Der Rest des Paketes hat von Anfang an gepasst 🙂 Hach, er sieht schon in der Garage einfach nur herrlich aus! Da geht einem beim Öffnen der Garage direkt das Herz auf. Diese Formen, dieses knallige Grün welches im Licht glitzert und funkelt, die schicken Streifen, die ganzen Details. Wenn schon der Anblick einem das Grinsen ins Gesicht treibt, hat man alles richtig gemacht 😎 Das Eddie auch anderen den Kopf verdreht hat man ja in Speyer gesehen 😉 [galerie] |
Mon Jun 19 16:52:31 CEST 2023
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Motorrad, ZRX, ZZR-1100
Jetzt wo ich seit diesem Jahr endlich den Motorradführerschein in der Tasche habe, muss auch mal ein Treffen angesteuert werden. Da trifft es sich das Mitte Juni die Kawasaki Days in Speyer angesetzt sind. Als Kawa Fan natürlich ein Muss und so hatte ich an der Veranstaltung natürlich Interesse. Mir war das Event von dem ein oder anderen Youtube Video bekannt und so wusste ich schon im Groben was mich erwartet. Wer es nicht kennt: Die Kawasaki Days finden dieses Jahr zum 4. Mal statt. Dabei handelt es sich um ein markenoffenes Motorradtreffen welches am Technikmuseum Speyer stattfindet, welches auch ohne Motorradtreffen schon einen Besuch wert ist. Geboten wird ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm. Angekündigt waren: - Stuntshows Und weil das Thema Probefahrten für mich natürlich auch relativ spannend ist, entschloss ich mich für eine anzumelden. Zur Wahl standen: - Ninja 1000SX Ich denke ich muss nicht großartig erklären für welche Maschine ich mich dann angemeldet habe 😉 Wie man sieht, ist eigentlich für jeden was dabei. Das ich da hin wollte war also schon einmal gesetzt. Jetzt wäre ich allerdings nicht abgeneigt mit jemand anderem zusammen zu fahren. Da bot sich mein Kumpel Jonas an, wir wollten eh mal zusammen ne Runde drehen. Und da er zwar den Schein, aber kein eigenes Bike hat, war die Idee das er einfach eins von meinen nimmt 🙂 Also hab ich Ihn kurzerhand angeschrieben und gefragt ob er Bock hätte. Ja, hat er 🙂 Der Plan sieht dann so aus das er Eddie nimmt und ich mit Jessi Vorlieb nehme. Ist mir für die Langstrecke eh lieber 😁 Jonas pennt dann die Nacht vorher bei mir und dann geht es am nächsten Morgen runter in Richtung Speyer. Vorbereitung Nach dem Essen fuhren wir noch eine Strecke mit ein bisschen mehr Landstraßenanteil, natürlich nur zu pädagogischen Zwecken 😉 Außerdem konnten wir so die Bikes noch kurz tanken, dann muss man das morgens nicht machen und kann direkt los. Danach quatschten wir zuhause noch ein bisschen, tauschten Eindrücke von der Fahrt aus und legten uns dann auch gegen Mitternacht pennen. Wir wollten ja spätestens gegen 8 Uhr los um nicht soooo spät beim Treffen zu sein. Auf geht's! Erstmal war absatteln angesagt. Es war bombenwetter und entsprechend warm, da will man natürlich nicht den ganzen Tag mit Helm und Jacke im Schlepptau rumrennen. Apropos Helm, hier werde ich mich längerfristig nach etwas anderem umschauen. Für die Autobahn taugt mein Caberg Duke II aufgrund der Geräuschentwicklung leider nicht. Zum Glück hatte Arai einen Stand, da könnte man sich sicherlich mal umsehen 😉 Wir ließen unsere schweren Klamotten bei den Bikes und fingen an uns die Bikes der anderen Besucher anzuschauen. Das Treffen selbst war markenoffen, aber natürlich dominierte die grüne Marke auch den Besucherparkplatz. Ebenso natürlich dominierten die Z-Modelle den Parkplatz. Es gab lauter Z900 zu bestaunen, sowohl in der normalen als auch in der RS-Ausführung. Dazu natürlich Z-Modelle aus allen Epochen. Vom brandneuen Modell, über die modernen Ableger der frühen 00er Jahre bis hin zu den richtigen Schätzchen aus den frühen 70ern mit 4-stelligen Laufleistungen war wirklich alles dabei. Auch Z1300 mit 6-Endern gab es zu bestaunen. Ebenso hatte sich einer der legendären 3-Zylinder 2-Takter auf das Treffen verirrt. Wer sich den Parkplatz mal genauer angesehen hat, wird verstehen warum Kawasaki seine Z-Reihe so pflegt. Was mir allerdings auffiel: Ich war mit meiner Bikewahl ein ziemlicher Exot. Jessi eingerechnet, hab ich an dem Tag vielleicht 3 ZZR 1100 gesehen. 1200er hab ich nur eine gesehen, dafür tatsächlich doch einige 1400er. Scheinbar sind die Big Bike Freaks weniger sentimental und schielen da eher auf die "aktuelleren" Modelle. Gut, bis die ZH2 SX mal einigermaßen bezahlbar ist dürfte es noch was dauern. ZRX 1100 gab es genau eine, nämlich die auf der Jonas angereist war, also meine 😉 Es gab noch eine einzige ZRX-1200, dass war es auch schon. Und Eddie zog auch tatsächlich die Zuschauer magisch an. Als erstes blieb ein kleiner Junge ganz aufgeregt davor stehen, zeigte wild mit dem Finger auf Eddie und rief nach seinem Papa. Ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster und behaupte Papa gehörte die ZRX-1200R ein paar Meter weiter 😉 Überhaupt blieben immer mal wieder Besucher an Eddie hängen. Selbst Jonas war erstaunt. Beim Publikum kommt Eddie gut an! So langsam zog es uns auch mal auf das Eventgelände. Direkt am Eingang begrüßte einen die Stuntshowfläche, sowie der Wheelie-Simulator an welchem sich den Tag über immer wieder Leute probierten. Daneben war der Showtruck mit den gängigsten Neumodellen in der Ausstellung. Da war eigentlich so gut wie alles vertreten was Kawasaki gerade neu verkauft. Ich bin ja mal wieder an der W800 und der Z900 RS hängen geblieben. Die W steht ja immer noch auf meiner "muss ich mal gefahren sein"-Liste. Muss ich mal den Händler anbetteln. Die RS stand für heute auf dem Plan 😉 Wir gingen aufgrund der Hitze dann aber erst einmal straight in Richtung Hangar, hier hatte Kawasaki Robotics einen Roboterarm ausgestellt der eine Z-EV fröhlich durch die Luft wirbelte. [bild=116] Wir schlenderten noch ein bisschen über die Händlermeile und schauten uns die Stände an. Darunter war auch der Bimota Stand wo Jonas direkt an der Tesi H2 mit Ihrer aufwändigen Achsschenkellenkung hängen blieb. Ja, alleine die ist schon ein technisches Kunstwerk. Die KB4 war auch wieder da und ja, die finde ich immer noch todschick. Wir gingen dann nochmal zurück in Richtung Parkplatz, auch weil sich dieser immer mehr mit Besucherbikes füllte und auch die Wiese sich so langsam mit Bikes füllte. Außerdem waren die dort gepflanzten Bäume ein willkommener Schattenspender. Wir machten im Schatten eine kurze Verschnaufpause und schauten uns dann weitere Bikes an. Hier gab es noch den ein oder anderen Umbau und auch ein paar Harleys zu bestaunen. Die zwei Goldwings am Ende der Wiese waren auch nicht zu übersehen, immer wieder beeindruckend wie groß die Dinger sind. Beim schlendern stolperten wir dann auch über eine Zephyr 750. Ja, in genau dem Trim in dem ich Sie mir immer gewünscht hatte. Genau die passende Farbe, Traumzustand, Speichenräder. Naja, von der Zephyr war ich seit der 1100er zumindest fahrerisch geheilt, da macht Eddie deutlich mehr Spaß! Jonas würde das nach DEM Tag sicherlich nicht bestreiten 😁 Aber wunderhübsch ist Sie immer noch, dass muss man Ihr lassen. Ein kleines Highlight für Jonas war die BMW R Nine T. Schicke Farbkombi und nette Details machen aus diese Exemplar einen Hingucker. Edel, edel das Teil! [bild=32] Ansonsten waren auch wieder einige Bikes dabei, wo man sich fragt wie die mit DER Auspuffanlage je durch eine TÜV-Prüfung gekommen sind 😁 Da waren Anlagen dabei die schon fast als Straight-Pipes durchgegangen wären. Damit war unsere zweite Runde erst einmal beendet und wir liefen zurück auf das Eventgelände, wir brauchten wieder Flüssigkeitsnachschub! Danach war es Zeit für die Show der Steilwandfahrer. Schon verrückt was die Jungs da so machen. Allein, zu zweit, zu dritt, auf dem Lenker sitzend oder auch wild im Zick-Zack fahrend, hier wurde einem innerhalb kürzester Zeit viel geboten. Die Jungs wissen zumindest was Sie tun 😎 [bild=85] Probefahrt Ich schleppte mich dann in der glühenden Mittagshitze, wir waren mittlerweile bei 31°C angekommen, mit Helm, Handschuhen und Lederjacke bewaffnet in Richtung Probefahrtzelt. Jetzt sollte ich endlich die Gelegenheit bekommen meine geliebte Z900RS zu fahren. Allerdings musste ich noch etwas warten, die Probefahrten waren sehr gefragt. Besonders die ZH2 und die Z900 (ohne RS) waren an dem Wochenende sehr gefragt. Gut, die eine ist Kawasakis Flagschiff in Sachen Motor, die andere ist Kawasakis Beststeller schlechthin. Entsprechend oft mussten die Probefahrtanwärter vertröstet werden, welche im Vorfeld online keinen Termin ausgemacht hatten. Da hatte ich mit der RS noch Glück, es gab zwei Stück und so überbucht waren die scheinbar nicht. Als ich dann an der Reihe war wurde der obligatorische Papierkram erledigt. Es gab eine kurze Erklärung wie das Ganze funktioniert, wo die Probefahrtstrecke langführt und danach ging es schon zur Schlüsselübergabe. Die Strecke war eine 20 km Strecke und war gut gewählt. Hier konnte man die Maschinen in einigen Situationen testen. Die Strecke startet innerorts, führt dann auf eine Schnellstraße, biegt dann kurz auf die Autobahn ab, führt über ein kurviges Landstraßenstück und dann wieder zurück in die Stadt. [bild=169] Was beim aufsitzen schon auffällt. Die RS ist relativ leicht und man sitzt auch relativ kompakt drauf. Die wirkt von außen größer als es sich beim draufsitzen anfühlt. Die Ergonomie ist für meine Statur relativ entspannt. Man sitzt relativ aufrecht und durch den hohen Lenker hat man einen entspannten Armwinkel. Auch die Breite passt. Wo ich Kawasaki ja echt mal loben muss: Die Spiegelausleger sind ab Werk schon schön breit und so sehe selbst ich mit meiner Statur in den Spiegeln mal mehr als meine Schultern. Für mich ein wichtiges Detail, weshalb ich es hier auch so positiv hervorhebe. Das handliche Gefühl vom ersten Sitzen, verstärkt sich während der Fahrt noch weil Sie dort, verglichen mit ZRX und ZZR, wie ein Fahrrad fährt. Ergo: Sehr einfach! Erinnert mich ein bisschen an die Zephyr! Damit sollte jeder Anfänger sehr gut klarkommen. Dazu eine schöne kräftige Bremse incl. ABS-Unterstützung. Auch die Kupplung ist sehr leichtgängig, fühlt sich fast so an als ob der Kupplungszug gerissen ist 😁 Das empfinde ich als etwas gefühllos, die dürfte für meinen Geschmack ruhig ein bisschen strammer sein. Gespannt war ich auf den Motor, immerhin haben wir hier 115 PS bei gut 220 kg Gewicht. Das ist jetzt kein schlechtes Leistungsgewicht. Auch war ich gespannt auf den Vergleich mit meiner Fahrschulhonda die ja auch ein bisschen in die Retro Ecke gehen soll. Die Leistung empfand ich als kräftig, aber nicht als überfordernd. Auch weil der Motor im Bereich unter 3000 u/min etwas müde wirkt und da auch nicht giftig am Gas hängt. Kann mir gut vorstellen das dies Absicht ist um Anfänger und Wiedereinsteiger nicht zu verschrecken und auch um das Anfahren zu erleichtern. Auch merkt man, im Vergleich zu meinen Vergasermaschinen, dass hier die Motorbremse viel härter eingreift. An das Gefühl muss man sich erst einmal gewöhnen. Ansonsten fährt sich der Motor echt schön. Ab 3000 u/min baut er seine Kraft auf, hängt dann gut am Gas und beschleunigt die RS beschwingt und ab dem mittleren Drehzahlbereich mit Nachdruck. Genau richtig für ein bisschen Spaß auf der Landstraße 😎 [bild=168] Was ich auf der RS ein bisschen vermisst habe, ist dieses hemdsärmelige Gefühl. Auf Jessi muss man vergleichsweise arbeiten und auch Eddie will etwas fester angepackt werden. Die Z900RS ist da im direkten Vergleich sehr einfach zu fahren und sehr unkompliziert. Denke das ist einfach eine Sache des persönlichen Geschmacks. Nach der Probefahrt schaute ich mir die Maschine noch ein bisschen an. Die Verarbeitung ist nicht von schlechten Eltern. Alles wirkt wertig und die RS wartet mit vielen schönen Details auf. Auch die Lackierungen sind sehr schön ausgeführt und geschmackvoll zusammengestellt. Da kann man nicht meckern! Ich kann zumindest nachvollziehen warum sich in D so viele Käufer für eine RS entschieden haben. Fazit Nach der Probefahrt war ich grundsätzlich von Ihr angetan. Wie gesagt, Sie ist wunderschön und fährt auch nicht schlecht. Genug Punch, kinderleichtes Handling, gute Bremsen und auch sonst alles was man an moderner Technik so mindestens braucht ist alles an Bord. Die Optik gefällt mir und offensichtlich sehr vielen Käufern sehr gut. Zusammenfassend kann man sagen: Das Konzept ist in sich stimmig und rund! Würde ich die RS vom Fleck weg kaufen? Hmm, da bin ich momentan unschlüssig. Vielleicht muss ich die Eindrücke auch erst einmal sacken lassen oder nochmal eine längere Runde fahren 😁 Und das war dann auch schon das Stichwort, denn fürs Sacken lassen haben wir auf der anstehenden Rückfahrt genügend Zeit 😉 Jonas vergnügte sich zwischenzeitlich bei der Stuntshow und stieß kurz darauf auch wieder zu mir. Kurz vor der Abfahrt kamen aber noch zwei Herren vorbei welche interessiert um Jessi schlichen und sich über den KM-Stand wunderten. Die wäre doch sicherlich schon einmal rum. Nope, hab ich alles schriftlich 🙂 Da geriet einer der Herren ins Schwärmen. Er war selber mal ZZR 1100 Fahrer, hatte wohl ein spätes Modell bei dem dann die 100 PS-Drossel Geschichte schon passe war. Er meinte das die Kiste offen rennt wie blöde und das die Drossel unbedingt bei meiner raus muss. Ich würde das Motorrad danach nicht mehr wiedererkennen, garantiert! [bild=167] Ich für meinen Teil werde wohl in Zukunft in einen neuen Helm investieren. Mein Caberg Duke II verträgt sich leider so gar nicht gut mit dem Fahrtwind. Ich trage schon Ohrstöpsel mit entsprechendem Filter und der Lärm kommt immer noch durch. Jonas hatte das Problem mit seinem Helm scheinbar nicht und der hatte nicht mal Stöpsel in den Ohren. Da muss ich wirklich mal zum örtlichen Louis fahren und ordentlich im Windkanal durchtesten. Auf Dauer will ich mir so Autobahnfahrten nicht antun. Dann muss der Duke eben wieder für die Vespa herhalten. Aber das Thema Helm wird dann wohl etwas Zeit in Anspruch nehmen 😉 Nachdem die Bikes wieder in der heimischen Garage postiert waren, machten wir uns etwas frisch und fuhren in die örtliche Motorworld einen Happen essen. Was ein Kontrast zu dem Treffen. War das Treffen bunt und sehr heterogen von den Zuschauern her, so zieht die Motorworld ja immer eine etwas betuchtere Klientel an. Zumindest die Händler vor Ort! Lamborghini Urus zum Preis eines schönen Einfamilienhauses, oder Preziosen für die man hier im Rheinland schon eine waschechte Luxusvilla incl. Grundstück bekommt sind hier an der Tagesordnung. Oder wann habt Ihr schon mal einen Ferrari F40 Competizione in echt gesehen? Vermutlich noch nie 😉 Wie auch immer, wir waren ja zum Essen hier und nicht um über Werte zu spekulieren 🙂 Wir aßen gut, unterhielten uns noch ein bisschen, ließen den Tag noch einmal revue passieren und machten uns dann auf den Weg nach Hause. Ich denke Jonas hatte heute viel Spaß mit Eddie und alleine das war die Tour doch schon wert 🙂 P.S.: Seht mir das Chaos bei den Bildern nach. Es waren einfach so viele das es Stunden gedauert hätte da alle Dubletten rauszufiltern oder das Ganze in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen. [galerie] |
Tue Jun 13 18:36:18 CEST 2023
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Jessi, Motorrad, ZZR-1100
Da ich beim letzten Mal nicht alles geschafft habe, gab es noch ein zweites Wochenende. Da der Kumpel auch nicht alles an seinem Roadmaster geschafft hat, entschieden wir uns bei Gelegenheit noch einmal runterzufahren. Ein bisschen gab es ja noch zu tun!
Auf dem Plan standen: - Ölwechsel Die Reifen hatte ich schon bestellt, hier hatte ich mich für den Michelin Road 6 entschieden. Der Reifen ist für Sporttourer gemacht und zielt mehr auf den Straßengebrauch als auf die Rennstrecke ab. Mit Michelin macht man nicht viel falsch und da hab ich schon auf meinen Autos und auch auf der Vespa gute Erfahrungen gemacht. Und in meiner ersten Saison werde ich sicherlich nicht mal ansatzweise an die Grenzen dieses Reifens kommen. ZZR-erfahrene Fahrer schaffen es auch nicht, dass passt 🙂 Laut Michelin muss es, trotz des Gewichts der ZZR, nicht der GT sein. Der normale Road 6 würde es auch tun. Auch in der ZZR-Community fahren einige den Road 6 und den Road 6 GT und konnten da auf der ZZR keinen Unterschied feststellen. Da auch der normale Road 6 besser verfügbar ist, habe ich den genommen. [bild=1] Also fuhren wir an einem anderen Wochenende runter. Da wir schon relativ spät dran waren, habe ich erst einmal die Batterie wieder eingebaut. Die hatte ich beim letzten Mal mitgenommen und an den Erhaltungslader gehangen. Das war in der Kürze der Zeit noch machbar. Danach montierte ich noch schnell das Kennzeichen. Eine kurze Runde über den Hof könnte ich ja drehen, Klamotten hatte ich extra mitgenommen 😉 Blöderweise ging die Maschine nach ein paar Metern urplötzlich aus. Hä, was war das denn jetzt? Orgel, orgel, orgel, keine Lebenszeichen. Fuck, was ist das denn jetzt? Nach mehrmaligem Orgeln ist mir dann aufgefallen das ich Depp den Benzinhahn nicht aufgemacht hatte. Und drei mal dürft Ihr raten wer die Batterie bereits so leergeorgelt hatte das Jessi jetzt erst recht nicht mehr ansprang 🙄 Und Ihr dürft sogar nochmal raten wer mit knapp 300 kg nicht laufwilligen Motorrad an einer Steigung steht. Richtig, ich! So schob ich das Monstrum den Berg rauf bis auf den Hof. Ja, der Hobel ist schwer aber ich hab‘s geschafft. Also zurück in die Garage, alles wieder demontieren und die Batterie ans Ladegerät in der Hoffnung das diese über Nacht wieder voll ist. Mein Kumpel war in der Zwischenzeit auch bedient, der Zündverteiler den er bestellt hatte war der Falsche. Es gibt zwei Verteiler für diese Motorentypen, den Verteiler für reguläre Autos und den für Trucks/Pick-Ups. Er hatte natürlich den Truckverteiler erwischt. Zum Glück hatte ich noch einen neuen Verteiler liegen der passt, den müssten wir dann halt nur am nächsten Morgen bei mir aus dem Keller holen. [bild=2] Wie schon bei der ZRX, so soll auch die ZZR einen Navihalter bekommen. Da ich mir mal aus Jux einen fürs Fahrrad besorgt hatte, mit der Lösung aber nicht wirklich zufrieden war, beschloss ich den Halter an die ZZR zu dübeln. Hier bietet sich das sogar an, da die einzige Möglichkeit die Montage am Lenker direkt war. In dem Falle ist es sogar perfekt, da ich den Halter genau mittig am Lenker der ZZR montieren kann, so ist das Display des Navis schon zentral und nur knapp unterhalb des Blickfelds vom Tacho. Das lenkt dann auch nicht so sehr ab und ist von der Position für mich ideal. Endlich mal was das auf Anhieb klappt ?? Wasch mich! [bild=3] Heißt aber er musste den Wagen an der Autobahn stehen lassen, sich von einem Kumpel zurück nach Hause fahren lassen, dort den Firmenwagen nehmen den er zum Glück noch dort hatte, dann nach Hessen, dort erledigen was er eigentlich dort machen wollte, nur um dann am nächsten Tag wieder zurückzufahren um mit dem Anhänger plus dazugehörigem Fahrzeug den Daily von der Autobahn zu holen. Vor allem muss er dann auf dem Weg zurück den Firmenwagen wieder mitnehmen, auf dem Trailer natürlich. Lief für uns nicht wirklich an dem Wochenende. Da kam mir eine spinnerte Idee: Einen Reifendealer finde ich hier eh nicht und die Chancen einen zu finden wären im Rheinland höher. Was ist denn wenn ich die Kiste schon einmal nach Hause bringe? Dann könnte ich auch mit meinem Caprice zum Treffen kommen. Da die Bergung des havarierten Alltagsautos kurz vor der unserer gemeinsamen Abfahrt nach Hessen stattfinden sollte, beschloss ich die Überführung der ZZR durchzuziehen. Die Reifen sind zwar alt, aber weder abgefahren noch rissig. Die haben den Großteil Ihrer Zeit nur in der Garage rumgestanden. Wenn ich vorsichtig bin sollte da nix anbrennen. So bin ich dann auch mit maximal 100 über die Autobahn gekrochen um kein unnötiges Risiko einzugehen. Belohnt wurde das Ganze dann auch mit gut 5,5 Litern Verbrauch, die Angaben aus den Tests sind also relativ realistisch. Damit war ich froh den Hobel endlich in der heimischen Garage stehen zu haben. Dann kann ich mich auch in Ruhe darum kümmern das ich einen Termin bekomme. Die Sache mit den Gummies Jetzt hatte ich natürlich immer noch den Ölwechsel vor mir, sowie das Thema mit dem Reifen. Das mit dem Reifen sollte sich noch als nervig herausstellen. Ich rief alle möglichen Werkstätten an und keine wollte mi die Reifen montieren. Keine mitgebrachten Reifen oder „falsche Marke“. Mein Reifenhändler würde mir die Reifen zwar montieren, aber nur wenn ich Sie vorher demontiere. Äh, ja. Genau das wollte ich ja nicht weil ich noch keine Ahnung habe wie ich die Kette vernünftig spanne und all das. Beim KTM-Händler um die Ecke durfte man mir auch nicht helfen, Anweisung vom Chef, aber einer der Schrauber gab mir die Adressen von 2 Werkstätten mit die er selbst gut kennt und die da kein Thema mit haben. Er selbst hätte mir die Reifen montiert, vor allem weil die noch eingeschweißt sind und entsprechend brandneu. Aber Anweisung vom Chef ist halt Anweisung vom Chef. Muss ich wohl von der einen Marke mit K auf die andere Marke mit K wechseln 😉 Also mal bei den Werkstätten angerufen und tatsächlich bekam ich einen Termin, für Anfang Juni…….. Öl mich [bild=7] Zwischendurch bekam ich einen Tipp wo die Schraube sitzt und mit viel Verrenkung sieht man die auch. Okay, also versuchen wir da mal dranzukommen. Aber egal mit welcher Verlängerung ich komme entweder nicht richtig dran oder die Verlängerung ist so lang das die Ratsche am Boden aufliegt. Also doch das machen was ich eigentlich nicht wollte, das Abbauen der Verkleidung. Zum Glück ist das Seitenteil zweiteilig, man kann also nur den unteren Teil abschrauben. Die Verkleidung ist einmal mit 4 Schrauben am Oberteil gesichert, sowie mit zwei großen Schrauben in der Verkleidung selbst sowie mit weiteren zwei Schrauben an der Unterseite. Jetzt muss man nur noch die Verkleidung vorsichtig an der Hupe vorbeiziehen und schon hat man Platz. Jetzt sieht man die Schraube nicht nur, man kommt auch wunderbar dran. [bild=8] Neue Reifen, endlich! Am nächsten Tag sollte es dann zum Reifenhändler gehen. Problem 1: Die Reifen gehen nicht wie geplant in meinen riesigen Rucksack rein. Verdammt, hätte schwören können die Dinger passen da locker rein. Tja, was mach ich da jetzt? Zum Glück hatte ich noch zwei Bungee-Straps in der Garage liegen, welche sich wunderbar mit den Gepäckhaken in der Verkleidung verheiraten ließen. Gewinnt zwar keine 1+ in Sachen Ladungssicherung, aber es hält zumindest einigermaßen. Ich muss ja zum Glück nicht so weit mit der Vorrichtung fahren. Am Ende bin ich auch unfallfrei und ohne Verluste bei der Werkstatt angekommen. Dort war man gerade mit einem Vespafahrer im Gespräch dem die Vorderachse scheinbar zu schwammig war weil die Vorderachse beim bremsen stark eintaucht und auf Block geht. Hmm, kenn ich irgendwoher 😁 Wie schön das Vespa das Problem 20 Jahre später immer noch nicht in den Griff bekommen hat. Er wollte es dann mit härteren Dämpfern probieren. Glaube da wird er selber noch merken das dies nicht viel bringt, weil ich dem selben Irrglauben aufgesessen bin. Sehe das Problem da eher in der Schwinge selbst. Keine Ahnung ob da ein paar härtere Gummis oder ähnliches reinmüssten oder ob die Konstruktion da schlicht nichts taugt, mein Vespahändler hat auf die Frage damals nur mit den Schultern gezuckt. Die Vespa die der Händler vor Ort hatte ging noch schlimmer in die Knie als das Exemplar des Kunden, ist also kein Einzelfall. Nach der Ankündigung des Vespafahrers es mit einem härteren Dämpfer zu probieren, war ich an der Reihe. Wir schauten uns kurz zusammen die Maschine an, sprachen noch kurz den Arbeitsumfang ab und man fragte mich ob ich mich schon mal um die Bremse gekümmert hätte. Angeschaut? Ja! Was dran gemacht? Nein. Mit der Wirkung der Vorderradbremse bin ich nicht zufrieden. Das fällt zwar nicht in die Kategorie gemeingefährlich, aber ich bin mir sehr sicher das da in Sachen Bremse noch einiges mehr geht. Die Werkstatt wollte sich das mal anschauen, da auch ein oberflächlicher Check des Meisters nichts auffälliges ergab. Beläge haben noch Sollstärke, sind auch nicht ungleichmäßig abgefahren, Flüssigkeit ist noch relativ neu, Hebelweg ist auch super, Scheibe hat auch noch mehr als genug Fleisch und keinerlei Riefen oder Kanten. Also bleiben nur noch die Beläge. Nach dem Reifenwechsel werde ich schlauer sein! Eine unverhoffte "Probefahrt" [bild=13] Wir machten noch schnell die Papiere klar und schon konnte ich wieder los. Die Zephyr hatte einen höheren Micron-Lenker verbaut was zwar irgendwie entspannend ist, sich aber beim fahren abseits von Geradeaus irgendwie merkwürdig anfühlt. Aber für meine Statur ist das Teil wiederum super wenn man wirklich nur mit 100 lässig über die Autobahn cruist. Erstaunlich fand ich auch wie handlich die Zephyr sich im Stadtverkehr gibt, warum das so besonders ist verrate ich gleich noch 😉 Auf dem Weg nach Hause fuhr ich einmal Autobahn und das letzte Stückchen ein bisschen Landstraße. Nein, dieses Motorrad verleitet absolut nicht zum heizen. Der Motor fühlt sich untenrum, verglichen mit meiner ZZR bzw. der ZRX etwas müde an, erst ab 4000 u/min erwachen da die Lebensgeister so langsam zum Leben. Allerdings geht da auch so langsam der Geschwindigkeitsbereich los in dem es ohne Verkleidung langsam unangenehm wird. Also lässt man den 5. Gang einfach drin und gondelt mit so einem leichten Harley-Feeling gemütlich und entspannt über die Landstraße. Zuhause angekommen, stellte ich die Zephyr brav in die Garage und studierte einmal die Briefkopie. Vom fahren her hätte ich drauf gewettet das wäre die 750er gewesen. War es aber nicht, sondern tatsächlich die 1100er. Warum das jetzt so wichtig ist? Weil die große Zephyr gerade mal 5 kg weniger wiegt als die ZZR, sich aber deutlich mehr nach Fahrrad anfühlt. Heißt man merkt das Gewicht besonders bei Schleichfahrt so gut wie gar nicht. Ob der Lenker was damit zutun hat? Keine Ahnung. Dazu bekam ich eine Ahnung warum sich die Fahrleistungen des großen Motors nur unwesentlich von denen der 750er unterscheiden. Gemessen an der versprochenen Leistung kommt da nämlich weniger als erwartet. Die ZZR geht bei ähnlichem Leistungsgewicht irgendwie beherzter ans Werk. So hatte ich mir die 750er in etwa vorgestellt. Man sitzt auf der einen Seite relativ tief und die Hände sind durch den Lenker sehr weit oben, so ähnlich stelle ich mir Harley fahren vor. Es gibt aber auch einen Eindruck davon warum die Zephyr Reihe gerade Anfängern immer gerne empfohlen wird. Selbst die „Große“ tut da niemandem ernsthaft weh. Zumindest war ich weder mit der Sitzposition, noch mit dem Gewicht oder der Leistung überfordert. Einfach ein gemütliches und gutmütiges Motorrad mit einer hinreißenden Form. Aber da fehlt definitiv die Zweifarbenlackierung 😉 😁 Soweit hat alles gut geklappt, keine Probleme. Man hat sich die Beläge angeschaut aber so rein optisch sind die in Ordnung. Man vermutet einfach das die Beläge uralt sind, also eine ähnliche Vermutung wie ich. So wenig wie die Maschine gelaufen ist könnten da noch ernsthaft die ersten Beläge drauf sein. Die kommen also definitiv neu. Jetzt muss ich mich nur noch zwischen den Lucas/TRW Belägen und denen von EBC entscheiden. Beide sollen gut auf der ZZR funktionieren, die EBC sind aber teurer. Aber die Neugier wäre es mir fast schon wert den doppelten Preis für die EBC zu zahlen. Ich muss die Dinger ja auch nicht alle 4 Wochen tauschen. Aber das kommt später. Erste Eindrücke Man merkt auf den ersten Metern auch so schon den Unterschied. Gerade im Bereich unter 100 km/h fühlt sich die Maschine jetzt spürbar agiler an, kippt williger/runder in Schräglage und das Ganze fühlt sich auch griffiger an als vorher. Mit den alten Reifen hatte man das Gefühl das man erst einen gewissen Widerstand überwinden musste bevor Sie dann willig in Schräglage fiel. Viel wichtiger ist aber, dass ich jetzt mit den neuen Reifen auch volles Vertrauen in die Maschine habe. Ich kann mich also endlich stärker mit Ihrem Handling vertraut machen ohne mich dabei wie auf rohen Eiern zu fühlen und alleine das Gefühl war das Geld schon wert. So fuhr ich auf dem Weg nach Hause noch gut 60 km um ein Gefühl für die Reifen zu bekommen. Joa, fährt sich definitiv gut. Jetzt noch eine bissigere Beläge rundherum, vielleicht noch ein bisschen Stahlflex und ich bin fürs Erste zufrieden 😎 Ein paar Tage später fuhr ich spontan Abends noch einmal eine Runde mit Jessi, auch um zu schauen ob sich meine ersten Eindrücke erhärten. Was soll ich sagen? Sie haben sich nicht nur erhärtet, Sie haben sich sogar noch gebessert. Jetzt wo die Reifen entsprechend eingefahren sind ist die Maschine in jedem Bereich deutlich agiler. Sie fällt weniger "eckig" in Schräglage als mit den BT023, dass ganze Kurvenverhalten ist jetzt deutlich runder als vorher. Kurven gehen so wesentlich einfacher und geschmeidiger von der Hand. Dadurch lässt sich die Maschine auch präziser führen, was ich gerade auf kurvigem Geläuf deutlich erfahren kann. Die Testberichte erwähnten zwar das die Reifen bei manchen Maschinen die Handlichkeit verbessern soll, aber in dem Maße? Ich kann es immer noch kaum fassen. Die Road 6 sind sehr gut angelegtes Geld, zumindest in meinem Falle. Und weil Reifen und Öl jetzt neu sind, habe ich mich auch mal an ein bisschen mehr Tempo gewagt. Dazu im 6. Gang mal ganz geschmeidig den Hahn aufmachen und warten. Leider merkt man der Maschine die Drossel gerade auf der Autobahn sehr stark an. Ich weiß nicht wo die 250 km/h aus dem Schein herkommen, aber bei der Leistung halte ich das schon für optimistisch. Man merkt einfach wie oben heraus die Kraft fehlt, spätestens bei 7000 u/min kommt da nicht mehr viel und gerade in dem Bereich sollte der Motor offen ja noch einmal so richtig zulegen. Hab es dann auch nicht mehr großartig ausgereizt, da kommt nach oben nicht mehr viel. Damit steht aber auch der Entschluss fest, dass Jessi längerfristig von Ihrer Drossel befreit wird. Denke das kommt dann auch der Gesamtfahrbarkeit deutlich zu Gute. Momentan fährt Ihr Eddie hemmungslos um die Ohren was das Thema Durchzug angeht. Aber vorher bekommt die Bremse noch ein kleines Upgrade in Form von netten Belägen und ein paar Stahlflexleitungen 🙂 [galerie] |
Thu Dec 14 21:03:30 CET 2023 |
Dynamix
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1100, Kawasaki, Motorrad, ZRX
Disclaimer: Wenn Ihr euch nicht sicher seid, bastelt bitte nicht selbst an der Bremse herum. Alle Angaben in diesem Artikel sind ohne Gewähr! Nachmachen auf eigene Gefahr!
Wie bereits im Saisonendeartikel angekündigt, sah mein Plan vor bei Eddie mal die Bremsleitungen zu tauschen. Hintergrund: Die Gummileitungen sollten spätestens alle 5 Jahre getauscht werden. Gummi altert, besonders wenn es Witterung sowie UV-Strahlung ausgesetzt ist. Bei der Gelegenheit bietet es sich gleich an auf Stahlflexleitungen umzubauen.
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Falls jemand gute Gründe braucht:
1. Stahlflexleitungen sind länger haltbar als herkömmliche Gummileitungen. Sie altern, im Vergleich zu Gummileitungen, so gut wie überhaupt nicht.
2. Stahlflexleitungen haben einen Kern aus Teflon. Teflon ist weniger wasserdurchlässig wodurch die Flüssigkeit deutlich weniger Wasser zieht. Vorausgesetzt natürlich die Leitungen und Schrauben sind alle dicht!
3. An Eddie sind immer noch die ersten Leitungen montiert! Woher ich das weiß? An Bremsleitungen sind für gewöhnlich DOT-Nummern aufgedruckt. Diese geben das Produktionsdatum der Leitungen an. An meinen steht 12/98, also Dezember 1998 und damit 25 Jahre alt! Bei Jessi ist es noch schlimmer, da auch hier noch die allerersten Leitungen montiert sind. Gott, die Dinger alleine hätten schon ein H-Kennzeichen verdient. Also werde ich hier über kurz auch mal ranmüssen. Mich würde es nicht wundern wenn noch viele andere Bikes noch mit den ersten Bremsleitungen durch die Gegend fahren.
4. Die Original Kawa Leitungen für die ZRX sind sündhaft teuer. Hausnummer gefällig? Alleine die 3 Leitungen für vorne kosten mal eben locker flockige 300€. Richtig gehört Ladies and Gentleman, 300€! Hinten kostet die eine Leitung immerhin noch 100€. 400€ für Leitungen die nach spätestens 5 Jahren wieder getauscht gehören? Für die neuen Dichtungen ist man in der benötigten Anzahl auch schnell 30€ los. Schwierig! Da fällt die Wahl für die Stahlflexleitungen nicht wirklich schwer. Mehr Haltbarkeit, Performance und meine Hoffnung, Griffgefühl, für 40% des Originalpreises. Eigentlich ein No-Brainer!
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In diesem Falle fange ich mit Eddie an. Bei Spiegler gab es die Leitungen dank Black Friday-Sale 20% günstiger. Gibt schlechtere Deals! Man kann sich die Leitungen einigermaßen frei konfigurieren. Für die Ästheten unter uns gibt es verschiedene Farben für die Leitungen sowie die Fittings. Hier entschied ich mich für Dunkelgrau-transparente Ummantelungen mit goldenen Hohlschrauben. So ein bisschen Bling darf auch sein 😉 Wenn man will, kann man noch für die Leitung zur Bremspumpe eine individuelle Länge wählen. Praktisch bei Lenkerumbauten! Hinweis: In dem Falle entfällt die ABE, allerdings liefert Spiegler in dem Falle ein Teilegutachten mit welches einem ermöglicht die Leitungen eintragen zu lassen. Da Eddie noch den Originallenker hat reicht es die vorkonfektionierten Leitungen mit ABE zu bestellen.
Zu beachten gibt es bei den Fittingen noch, dass diese bei den meisten Farben aus Alu sind. Allerdings gibt es auch noch eine aufpreispflichtige Variante wo diese aus V2A-Stahl sind. Das wird bei den Anzugsdrehmomenten wichtig, deshalb an dieser Stelle der Hinweis.
Nach ein paar Tagen waren die Leitungen dann auch da. Machen einen hochwertigen Eindruck und sogar die Dichtringe sind in ausreichender Zahl vorhanden. Problem dabei: Das war auf der Spiegler-Seite so nicht ersichtlich, also hatte ich in vorauseilendem Gehorsam sämtliche Dichtungen bei Kawasaki bestellt. Durfte ich dann also wieder zurückschicken........
Fangen wir aber mit dem Umbau an.
Benötigte Teile:
Stahlflexleitungen
Dichtringe Hohlschrauben
Bremsflüssigkeit DOT4
Handpumpe
Bremse leeren
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Bevor man die Leitungen tauschen kann, müssen natürlich erstmal die alten Leitungen ab. Dafür muss aber erstmal die alte Bremsflüssigkeit raus. Dafür saugt man zuerst die alte Flüssigkeit aus dem Behälter am Lenker. Hier muss beachtet werden, dass der Behälter möglichst waagerecht steht damit man nicht alles verkleckert. Es empfiehlt sich auch alle Lackteile mit einem Lappen zu bedecken, weil Bremsflüssigkeit sehr aggressiv ist. Aus dem Grund empfiehlt es sich auch dringend Handschuhe zu tragen! Für das Absaugen und entlüften der Bremse habe ich mir so eine kleine Handpumpe besorgt, auch weil das entlüften von Stahlflexleitungen schon mal zur Herausforderung werden soll.
Nachdem der Behälter leer ist, kann man sich an den Sattel machen. An die Entlüftungsschraube setzt man einen Schlauch an und steckt das andere Ende in einen leeren Behälter. Über den Handhebel kann man jetzt die restliche Flüssigkeit aus der Leitung pumpen. Einfach solange pumpen bis keine Flüssigkeit mehr nachkommt. Man kann zwar auch einfach die Leitung abmachen, aber man kann sich auch ein bisschen Sauerei sparen 😉 Auch nach dem pumpen wird immer noch ein bisschen Flüssigkeit aus dem Anschluss kommen, für den Fall einen Lappen bereit halten damit man die Sauerei nicht auf der Bremse oder dem Boden hat. Das gleiche macht man jetzt natürlich nochmal auf der anderen Seite, vorausgesetzt die Maschine hat zwei Scheiben/Sättel vorne.
Ich hab es mit der Handpumpe gemacht. Mit einem 10er Schlüssel gerade die Schraube draufgemacht, den Anschluss feste draufgedrückt und mit der anderen Hand pumpen. Danach sollte bei Demontage der Leitung kaum noch etwas nachlaufen.
Leitungen demontieren
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Danach demontiert man die Halter, die ZRX hat hier jeweils einen pro Seite. Als nächstes kommt der Halter des Verteilers dran. Die ZRX hat eine Leitung die von der Handbremspumpe runter zu einem Verteiler geht. Von dort aus gehen die jeweiligen Leitungen zum entsprechenden Sattel. Moderne Motorräder haben Bremspumpen an welche die Leitungen der Sättel direkt angeschlossen sind. Da Eddie aber Oldschool ist, hat er noch die klassische Aufteilung mit den 3 Leitungen.
Jetzt können wir mit dem Lösen der Hohlschrauben beginnen. Dazu einfach die Hohlschraube am Sattel mit einem 12er Ringschlüssel lösen. Wie bereits erwähnt kann hier noch etwas Flüssigkeit austreten, also Lappen bereithalten! Man kann auch einen Lappen/Zewa in die Hohlschraube der alten Leitung stecken um ein nachkleckern zu verhindern. Das gleiche machen wir natürlich auch auf der anderen Seite. Danach säubern wir vorsichtig die Auflageflächen der Hohlschrauben, am besten mit einem fusselfreien Tuch! Danach wird der Schlauch an der Handbremspumpe gelöst. Auch hier wieder einen Lappen unterlegen damit keine Flüssigkeitsreste auf Tank oder andere lackierte Teile kleckern. Jetzt kann man das Ganze im Prinzip nach unten rausziehen. Hier schon einmal merken wo die Leitungen genau langgelaufen sind, hier sollen schließlich die neuen Leitungen auch wieder Ihren Platz finden!
Jetzt hat man die alten Leitungen incl. des Verteilers in der Hand. Hier kann man jetzt die alten Leitungen vom Verteiler entfernen. Den Verteiler kann man bei Bedarf auch gleich mal säubern. Auch hier wieder darauf achten das die Auflageflächen der Hohlschrauben sauber sind. Man sieht hier auch schon das die Leitung von der Bremspumpe zusammen mit einer der Leitungen zum Sattel seitlich eingeschraubt ist. Aus dem Grund ist die Anzahl der Dichtungen auch ungerade, da an dieser Stelle nur 3 statt 4 Dichtungen benötigt werden.
Montage neue Leitungen
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Im Grunde baut man jetzt schon einmal die neuen Leitungen an den Verteiler. Hier kommen jetzt die erwähnten Dichtungen zum Einsatz. Wenn man sich an das Thema macht, dann unbedingt einen neuen Satz Dichtungen verwenden! Die Dichtungen werden jeweils an die Außenseiten der Hohlschrauben montiert, also überall da wo die Hohlschrauben aufliegen. Heißt: Auf beiden Seiten der Hohlschraube! Im Falle der Sättel bedeutet dies eine Dichtung an der Seite an der die Befestigungsschraube aufliegt und eine Dichtung an der Auflageseite zum Sattel. Auf der Explosionszeichnung wird deutlich wie dies gemeint ist. Das gleiche gilt für alle Anschlüsse der Leitungen.
- 2x Dichtungen Anschluss Bremspumpe
- 5x Dichtungen Anschlüsse Bremsleitungen an Verteiler
- 2x Dichtungen Anschluss Bremsleitung linker Sattel
- 2x Dichtungen Anschluss Bremsleitung rechter Sattel
Hinweis: Bei der Montage der neuen Leitungen unbedingt drauf achten das man die Leitungen nicht verdreht oder knickt um Beschädigungen zu vermeiden.
Da die Leitungen unterschiedliche Längen haben, hier unbedingt mit den alten Leitungen vergleichen. Die Spiegler Leitungen sind etwas länger als die ab Werk, aber noch nicht dramatisch zu lang. Die "kurze" Leitung kommt in Richtung Bremspumpe, die beiden längeren sind die welche an die Sättel kommen. Tipp: Vor dem festziehen der Hohlschrauben am Verteiler diesen vorher wieder am Rahmen montieren, erleichtert die Geschichte ungemein 😉
Nachdem man neue Leitungen und Verteiler miteinander verheiratet hat, verlegt man das Ganze wieder an den angestammten Platz. Dafür zieht man die obere Leitung von unten wieder nach oben in Richtung Handbremspumpe. Dabei darauf achten das die Banjo-Anschlüsse der Leitungen hier nirgends anstoßen oder hängen bleiben und ebenso darauf achten das die Anschlüsse sauber in den Führungsnuten am Verteiler sitzen, sonst passt das Ganze nicht. Es kann gut sein das die Banjo-Anschlüsse noch nicht in der richtigen Position sind, diese lässt sich aber anpassen! Spiegler schreibt es so vor: Mit einer Zange den Metallring vor dem Banjo Anschluss festhalten, danach mit einem passenden Bolzen (habe mir hier mit einem dicken, kunststoffummantelten, Schraubendreher beholfen) den Banjo-Anschluss behutsam in die passende Position drehen. Dafür braucht es auch keine große Kraft.
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Vor der Montage an Handbremspumpe und Sätteln die neuen Dichtringe nicht vergessen! Die OEM-Leitungen werdeb bei der ZRX1100 mit 25NM wieder an der Handbremspumpe angezogen. Das gleiche Drehmoment nutzt man dann für alle anderen Hohlschrauben, also auch für die am Verteiler sowie am Sattel. Einzige Ausnahme bildet die Halteschraube des Verteilers, hier sind 6,9 NM angesagt. Bei den Stahlflexleitungen sieht die Sache wieder anders aus. Die Werte für die Hohlschrauben können je nach Hersteller abweichen, abhängig von den Materialien der Fittings, Schrauben und Dichtungen. Spiegler gibt in meinem Falle (Alufittings, Aludichtungen, Stahlschraube) 21 NM max. an, also nicht soweit von der Werksangabe entfernt. Hinweis: Die Werksangabe soll laut Spiegler nie überschritten werden. Heißt wenn Spiegler 30 NM sagt, Kawasaki aber 25 NM dann gilt das was Kawasaki vorgibt.
Haben wir alle Schrauben,Halter und Leitungen wieder an Ihrem Platz? Dann kommen wir zum nächsten Schritt, dem befüllen!
Bremse neu befüllen
Bevor man die Bremse neu befüllt, sollte man die Gelegenheit nutzen und den Behälter sowie Deckel und den Gummieinsatz ordentlich abzuwischen. Schließlich soll kein Kondenswasser und auch kein altes Öl die neue Bremsflüssigkeit kontaminieren. Jetzt kommt der knifflige Teil!
Um die Bremse zu entlüften bzw. das System überhaupt wieder befüllen zu können, sollte der Behälter an der Handbremspumpe randvoll sein. Jetzt gibt es mehrere Möglichkeiten des Entlüftens bzw. Befüllens:
1. Die Oldschool-Methode
Dafür schnappt Ihr euch einen Kumpel! Um das System zu entlüften muss einer die Entlüfterschraube am Sattel auf und zumachen, der andere muss auf Kommando den Bremshebel ziehen. Aber in aller Ruhe! Idealerweise packt man einen passenden, durchsichtigen (!) Schlauch auf die Entlüftungsschraube damit man zum einen nicht so kleckert, zum anderen damit man sieht ab wann keine Luftbläschen mehr in der Flüssigkeit sind. Legen wir mit dem Prozedere los.
Euer Kumpel zieht und hält (!) den Bremshebel einmal fest. Während er das tut, öffnet Ihr die Entlüfterschraube. Durch den Druck auf den Bremshebel drückt es die Luft bzw. die Flüssigkeit in Richtung Schraube und damit aus dem System raus.
Wichtig: Bevor euer Kumpel den Handbremshebel loslässt, müsst Ihr die Entlüfterschraube wieder schließen. Ansonsten zieht es euch neue Luft in die Leitung und genau das wollen wir nicht! Das Prozedere wiederholen wir jetzt bis, wie in meinem Falle, die Flüssigkeit einmal komplett durch die neue Leitung ist. Jetzt sollte man schon sehen das in der Flüssigkeit noch Luftbläschen sind. Deshalb wiederholt man das Prozedere immer weiter bis in der Ablaufleitung keine Bläschen mehr zu sehen sind. Hinweis: Natürlich darf dabei der Behälter am Lenker nicht leerlaufen, sonst zieht man sich neue Flüssigkeit ins System.
2. Die Handpumpenmethode
Definitiv die flottere und auch saubere Methode. Hierfür besorgt man sich eine Handpumpe. Diese besteht meistens aus der namensgebenden Pumpe, zwei durchsichtigen Schläuchen, einem Auffangbehälter der zwischen die Schläuche gesetzt wird sowie den entsprechenden Anschluss für die Entlüfterschraube.
Auch hier wieder dafür sorgen das erst einmal der Ausgleichsbehälter voll ist. Danach öffnet man mit dem Schlüssel die Entlüfterschraube eine halbe Umdrehung. Jetzt schließt man die Pumpe an und saugt damit die Luft aus der Leitung. Das Prinzip ist das gleiche wie bei der manuellen Methode, nur sauberer und schneller. Auch hier wieder solange pumpen bis aus der Leitung nur noch saubere, blasenfreie Flüssigkeit austritt. Bevor man den Schlauch abzieht, verschließt man noch die Entlüfterschraube um zu verhindern das neue Luft eindringen kann. Außerdem verhindert man damit das Luft aus der Schraube kleckert sobald man den Schlauch abzieht, gerade im Umfeld des Bremssattels ärgerlich wenn da Flüssigkeit auf Scheibe oder Beläge sifft. Die Putzerei muss ja nicht sein 😉 Danach kann man noch die restliche Flüssigkeit mit der Pumpe in den Behälter ziehen, dann läuft der Rest aus dem Schlauch auch nicht auf die Bremse 😎
Da ich das Ganze alleine durchziehen darf, habe ich mich für die Pumpenmethode entschieden. Bis zum Punkt mit dem entlüften hat die Geschichte auch ganz gut geklappt, danach wurde es nervig. Irgendwie wollte aus dem verdammten Sattel kein konstanter Flüssigkeitsstrahl kommen. Egal wie vorsichtig ich die Entlüfterschraube auf- und zugemacht habe, es wurde gefühlt deutlich mehr Luft gezogen als alles andere. Es war aber auch keine der Leitungen in irgendeiner Form undicht, die Schrauben waren auch alle mit dem vorgeschriebenen Drehmoment festgezogen. Auch das behutsame entlüften der Handbremspumpe nach Handbuch brachte keine Besserung bzw. keinen Bremsdruck. Einen Tipp gab es dann noch aus dem Netz: Sollte genau dieses Phänomen auftreten, einfach über Nacht mal den Handbremshebel durchgedrückt fixieren. Gut, was hab ich zu verlieren? Also einen Kabelbinder geschnappt, den Hebel durchgezogen und das Ganze fixiert. Was hatte ich schon zu verlieren?
Bei dieser Methode soll sich die Luft den Weg durch den Ausgleichsbehälter suchen, anstatt durch den Bremsschlauch. So zumindest die Erklärung warum die Methode funktionieren soll.
Am nächsten Morgen ging ich ohne große Erwartungen zurück in die Garage. Nachdem ich den Kabelbinder gelöst hatte, war ich allerdings positiv überrascht. Eddie hatte wieder Bremsdruck! Auch mehrmaliges Pumpen sorgte nicht dafür das dieser flöten ging. Auch nach mehreren Tagen war der Bremsdruck noch da, die Luft war also im wahrsten Sinne des Wortes raus. Zumindest wieder soweit das die Bremse tut was Sie soll.
Ergo war wohl auch keiner der Anschlüsse an den Leitungen undicht. Hier hatte ich dann wohl doch alles richtig gemacht. Viele die von Gummi auf Stahlflex gewechselt sind, kennen das Problem. Zumindest bin ich auf viele Schrauber gestoßen welche das selbe Problem hatten und viele davon hatten mit der Hebelmethode schlussendlich Erfolg.
Ein Vergleich mit Jessi zeigte das sich beide im Gefühl jetzt endlich angenähert haben. Mehr Klarheit kann aber nur eine Probefahrt bringen! Also rauf aufs Bike und getestet. Joa, das Gefühl im Hebel ist zumindest schon einmal konstant und nicht so wechselhaft wie vorher. Dazu ist der Druckpunkt knackiger geworden, die Bremse packt besser. Allerdings ist da immer noch dieses leicht matschige Gefühl wenn der Hebel seinen Druckpunkt erreicht, zumindest bilde ich mir das ein. Vielleicht muss ich noch weiter entlüften.
Es reichte zumindest schon mal für ein, unfreiwillig, blockierendes Vorderrad. Hab ich mit Eddie auch noch nicht geschafft.
Weiter geht es hinten
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Ein paar Wochen später ging ich die hintere Bremse an. Ich gehe da gerne auf Nummer sicher und mache erst einmal eine Bremse und schaue ob die dann dauerhaft wieder geht bevor ich beide Bremsen beschraube und dann gar keine mehr geht. Da vorne aber grundsätzlich alles tutti war, konnte ich hinten anfangen. Auch hier wieder das gleiche Spiel: Bremsflüssigkeit absaugen, Leitungen lösen, neue Leitungen dran, Behälter wieder auffüllen, entlüften, auffüllen, entlüften, auffüllen, entlüften, auffüllen usw.
Dieses Mal ging das entlüften mit der Handpumpe deutlich besser, zumindest hatte ich nach ein paar mal Hebel treten schon wieder Bremsdruck. Man kann die hintere Bremse dank dem Montageständer dann auch super im Stand testen. Einfach mit der einen Hand das Rad drehen, mit der anderen mal feste auf den Fußbremshebel drücken. In meinem Falle blockierte das Rad zügig. Druck ist also schon einmal drauf!
Entlüften, entlüften und noch mehr entlüften
In der Zwischenzeit hatte ich vorne nochmal ein bisschen rumprobiert. Es funktioniert grundsätzlich und hält auch dicht, aber der Druckpunkt war mir wie gesagt immer noch zu schwammig. Also die Nummer mit dem entlüften nochmal von vorne. Jetzt wo in den Leitungen Flüssigkeit drinsteh sollte das auch etwas einfacher gehen. Auf der einen Seite ging das auch lehrbuchmäßig! Auf der anderen Seite allerdings kam irgendwie nur Blubber aus der Entlüfterschraube. Hä? Schraube putt? Absicht? Keine Ahnung. Also schaute ich mal was Kawasaki für so eine Schraube haben will und dabei ist mir etwas interessantes aufgefallen!
Die Entlüfterschraube für den rechten Sattel hat eine andere Teilenummer wie die für den linken Sattel. Dazu sind beide unterschiedlich eingepreist. Daraus würde ich mal auf irgendeinen technischen Unterschied schließen. Eine Begründung dafür konnte mir bisher niemand geben.
Danach habe ich noch bei diversen Bekannten gefragt und noch ein paar Tipps eingesammelt. Einer gab mir den Tipp das Ganze auf der Seite mal mit Schwerkraft zu probieren, also einfach in den Schlauch laufen lassen. Joa, da läuft es jetzt gleichmäßig raus incl. ein paar Miniblasen. Das hab ich dann runderhum nochmal gemacht, sicher ist sicher!
Danach hatte ich aus dem Bikertreff noch den Tipp bekommen bei der Nummer mit der fixierten Bremse den Hebel LANGSAM zurück in die Ausgangsposition zu bringen, da sich die Bremspumpe sonst wieder neue Luft zieht. Also nochmal das Ganze über Nacht stehen gelassen, den Hebel vorm Abschneiden der Kabelbiner gut festgehalten und dann nach dem abschneiden vorsichtig zurück in die Ausgangsposition. Und siehe da, wir haben einen schönen Druckpunkt! 🙂 😎
Ich wartete noch ein paar Tage um sicher zu gehen das der Druck auch hält und es nicht doch irgendwo Luft zieht, aber der Druckpunkt ist geblieben wo er ist 😎 Operation geglückt, Fahrer glücklich! Kurzer Abgleich mit Jessi zeigt das der Hebelweg jetzt auch auf den Milimeter identisch ist. Vorher war da schon noch ordentlich Unterschied beim nachmessen! Vom Gefühl her ist der Druckpunkt meiner Einschätzung nach sogar noch etwas knackiger als bei Jessi. Jetzt muss sich nur noch eine Gelegenheit ergeben das Ganze mal auf der Straße zu testen.
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