08.06.2023 19:50
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Dynamix
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Kommentare (4)
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1100, Kawasaki, Motorrad, ZZR
Welches Gummi hätten’s gerne?
Die ZZR hat zum Glück eine gängige Reifengröße, da gibt es auch heute noch feine Pneus mit Freigabe auf dem Markt! Die Fabrikatsbindung welche noch in den Papieren steht, hat man meines Wissens gekippt. Zum Glück! Ansonsten wären einige alte Schätzchen nicht mehr zulassungsfähig, ewig produzieren die Reifenhersteller diese alten Modelle auch nicht. Heißt aber das ich mir da einen zeitgemäßen Satz Pneus für Jessi aussuchen darf
Hier würde ich auf die Michelin Road 6 zurückgreifen. Zum einen habe ich mit Michelin bei sportlichen Reifen immer gute Erfahrungen mit Haltbarkeit und Handling gemacht, zum anderen habe ich auch Michelin Pneus auf der Vespa montiert und da kann ich nach 4000 km kaum Verschleiß oder nachlassen der Fahreigenschaften feststellen. Die wissen also was Sie tun und der Road 6 sollte laut Testberichten mehr Handlichkeit bringen, bei jedem Wetter eine klare Rückmeldung geben und auch bei Nässe viel Sicherheit vermitteln. Klingt für mich nach einer runden Sache. Die Erfahrungen von ZZR-Fahrern bestätigen dies auch. Beschrieben wird das Ganze als gutmütig und neutral
Service
Für den Service gibt es im Netz so schöne Kits wo schon alles drin ist was man braucht. Kostet zwar schon mal etwas mehr als den ganzen Kram einzeln zu suchen, aber man spart sich damit die Sucherei. Beim Öl wurde es etwas verwirrend, da Kawasaki nach Handbuch allein 4 Viskositäten freigegeben hat! Und heutzutage wird da aus dem Öl und der passenden Viskosität immer so eine Wissenschaft gemacht
Los geht’s!
Da neben der ZZR auch noch der Roadmaster eines Kumpels in der Halle stand und auch der noch einiges an Liebe benötigt, beschlossen wir nach Jahren mal wieder ein zünftiges Schrauberwochenende einzulegen. Ich wollte dann schon einmal anfangen Jessi ein wenig zu pflegen und der Rest kann sich am Roadmaster austoben. Also bestellte ich schon mal die wichtigsten Teile. Kerzen, Luftfilter, Öl incl. Filter usw. also alles, was man für einen ordentlichen Service so benötigt. Bei der Gelegenheit wollte ich dann auch gleich das zerkratzte Verkleidungsteil austauschen. Der Plan stand also. So trafen wir uns ein paar Wochen später an der Halle des Kumpels. Die Karre vollgeladen mit Werkzeugen und Ersatzteilen. Da der Besitzer des Roadmasters äußerst motoviert war, fingen wir noch am selben Abend mit dem Schrauben an. Gut, dann kann ich mir schon mal die ZZR ein wenig anschauen. Mein erster Punkt auf der Liste war die Batterie, die war entladen und ich hatte die Hoffnung diese durch Aufladen noch retten zu können. Dafür müsste aber erst einmal ein bisschen was weg. Die Batterie sitzt leider unter dem Tank, ergo muss der weg damit man überhaupt an die Batterie herankommt. Ist aber am Ende weniger kompliziert als es klingt. Ist halt nur fummelig, weshalb der Vorbesitzer auch dieses lustige Überbrückungskabel installiert hat.
Erst muss die Sitzbank weg. Danach klemmt man den Stecker vom Tankgeber ab und zieht den unteren Schlauch vom Benzinhahn ab, der Hahn sollte natürlich vorher zu sein. Danach kann man schon die 4 Schrauben lösen. Zwei davon sitzen am hinteren Ende des Tanks auf so einer Art Bügel, die anderen beiden gehen durch die Cockpitverkleidung unter dem Lenker. Danach kann man den Tank auch schon problemlos nach hinten rausziehen. Jetzt gibt Jessi den Blick auf Ihr innerstes und damit auch die Batterie frei. Also fix ausgebaut und ran ans Ladegerät, in der Hoffnung das die Batterie am nächsten Morgen wieder voll ist und bereit Jessi den Funken des Lebens zu spenden.
Und wo ich gerade noch an der ganzen Geschichte dran war, beschloss ich gleich weiterzumachen und mich mal um Luftfilter und Kerzen zu kümmern. Aber erst einmal die mächtige Airbox runter. Diese kann man, umständlich, am Stück demontieren oder gleich die obere Hälfte abbauen und so viel besser an die lustigen Befestigungsschrauben rankommen. Ich hab mich natürlich im ersten Anlauf strikt ans Handbuch gehalten und das Ding im ganzen abgebaut und die Ratsche durch die kleinen Schrauböffnungen gepopelt
Auffällig sind die zwei riesigen Schläuche an der Vorderseite, welche in den Luftfilter reingehen. Das sind die Schläuche des Ram-Air Systems. Sieht schon geil aus! Nachdem der Kasten dann runter war, gibt Jessi auch den Blick auf Ihr Herz frei. Die Kerzen sind gerade im Kopf verschraubt, so kommt man an die Dinger dann auch wunderbar ran
Nachdem ich mit den Kerzen durch war, schaute ich mir noch den Luftfilter an. Den hatte man durch einen BMC-Sportluftfilter ersetzt. Das ist einer von denen mit Metallgitter und Baumwollinnereien, passend für die originale Airbox. Da der Filter noch ziemlich sauber war und auch mein Kumpel der Meinung war das der noch gut ist und besser als der originale Filter habe ich beschlossen den drin zu lassen. Den kann man laut Hersteller auch wiederverwenden. Da habe ich mir also etwas Arbeit gespart. Mir fiel auch auf das der BMC-Filter an den Seiten besser mit der Airbox abschließt als das Originalteil. Also schraubte ich die Airbox wieder dran und hier wurde es echt fummelig. Zum einen muss die Airbox erst einmal über die Ansaugtrichter der Vergaserbatterie, aber gleichzeitig müssen die beiden Ram-Air Schläuche wieder richtig in den Kasten. Am Ende haben wir da zu dritt gefummelt, um das Ganze wieder sauber reinzubekommen. Einer musste den Kasten halten und die anderen Beiden haben jeweils einen Schlauch da reingefummelt. Damit war dann mein Pensum für den Abend auch erfüllt. Die beiden Kumpels kümmerten sich in der Zwischenzeit um die TÜV-konforme Umrüstung der Beleuchtung am Roadmaster. Rot blinken wird bei uns leider nicht so gerne gesehen
Am nächsten Tag ging es dann mit dem Thema Batterie weiter. Diese sollte über Nacht genug Saft bekommen haben. Zumindest das Ladegerät war nicht mehr am Laden. Kurzer Check mit dem Multimeter zeigte auch genügend Spannung an. Also Batterie ein gebaut, Tank wieder obendrauf, alles wieder angeschlossen und geschaut was passiert. Also Zündung an! Das Cockpit leuchtet fröhlich, dafür reicht es also schon einmal. Dann der erste Startversuch und es passierte genau, nichts! Außer einem leisen rattern passierte überhaupt nix. Shit, was war das denn jetzt? Also mal die Hupe probiert und außer einem kaum hörbaren Röcheln kam da auch nichts. Dann noch einen Kumpel gebeten mal kurz zu schauen was das Licht beim ein und ausschalten macht und auch hier kam außer ein bisschen Gefunzel nix mehr. Die Batterie war also doch nicht mehr zu retten, bricht unter Last sofort zusammen. Tjoa, und jetzt? Ne neue hatte ich jetzt so spontan nicht in Griffweite.
Ich telefonierte ein bisschen herum und fand einen Motorradladen, der noch offen hatte und noch eine passende Batterie auf Lager hatte. Also fuhr ich mit einem Kumpel in Richtung Adenau um dort die Batterie zu holen. Die Batterie sollte zu 80% vorgeladen sein, ich soll Sie aber im Zweifel noch einmal vollmachen. Gut, also nach der Rückkehr noch einmal knapp 10 Stunden an den Lader gehangen. So 100% voll war die Batterie dann zwar nicht, aber für einen Startversuch sollte es reichen. Dachte ich zumindest
In der Zwischenzeit habe ich dann auch mal die Verkleidung getauscht, wir wollen ja nicht mehr Narben haben als sein muss
Entsprechend runter waren alle Beteiligten auch mit den Nerven
Zur Feier des Tages ließ ich es mir nicht nehmen Sie zumindest auf dem Hof ein bisschen warm zu fahren, so konnte ich mich auch schon mal ein bisschen an Sie gewöhnen und erste Eindrücke vom Fahrverhalten sammeln. Kalt habe ich Sie erst einmal 3-fach abgewürgt, bevor ich das Spielchen raushatte. Aber sobald Sie warm war, brauchte es auch weniger Gas zum Anfahren und das Ganze ging relativ geschmeidig vonstatten
Das Gewicht spürt man gar nicht mehr so wenn Sie mal rollt. Klar, rangieren ist wirklich die Pest am Arsch, sobald es auch nur im Ansatz uneben ist. Aber auch hier, sobald Sie rollt lässt Sie sich auch bei niedrigem Tempo ganz gut pilotieren. Zumindest empfand ich das Ganze nicht als anstrengend. Ich mag es ja sehr mich in die Eigenheiten meines Fuhrparks reinzufuchsen
Jetzt wusste ich zumindest, dass ich beim Schrauben nix falsch gemacht habe. Der Motor läuft wunderbar und Sie springt zügig an. Was will man mehr? Danach wanderte Jessi wieder in die Halle. Um die Batterie zu schonen, baute ich Sie wieder aus. Die Batterie kommt dann bei mir zuhause an den Erhaltungslader, man muss das arme Ding ja jetzt nicht wieder wochenlang eingebaut im Bike lassen, wenn Sie nicht gefahren wird.
Und damit war das Wochenende im Grunde schon vorbei. Für das nächste Mal steht ein ausgedehntes Wellnesprogramm auf dem Plan. Einmal endlich den Ölwechsel und danach ordentlich waschen, mit Glück schon die Montage der neuen Reifen!
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08.06.2023 22:01 |
v8.lover
oh nee, net noch mein schrottiges Gespann gefutured >_<' :-D
08.06.2023 22:05 |
Dynamix
Hey, dass ganze hat tapfer bis nach Hause durchgehalten!
War echt erstaunt wie viel Bestrafung die A-Klasse aushält. Geschont wurde sie an dem WE wahrlich nicht.
08.06.2023 22:32 |
PIPD black
Was hast du denn da harter für ne Bakterie eingebaut?
Ich hatte mir für die Simmi ne herkömmliche Blei-Säure-Batterie gekauft. Die hat nicht lange gelebt bei den Standzeiten hier. Auch der Erhltungslader hat ihr nicht gut getan. Gleiches Spiel wie bei dir. Augenscheinlich voll, schon nach 3x blinken war Essig. Hab dann eine etwas teurere AGM gekauft und die taugt gut. Trotz langer Standzeit hält sie die Ladung.
Weiterhin viel Freude mit Ricki und Rosi.
08.06.2023 22:48 |
Dynamix
Müsste jetzt ne Gelbatterie sein wenn ich mich recht entsinne. Die davor war noch vom Vorbesitzer. Das war die welche er Brücken mußte.
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