• Online: 1.839

Sun Feb 26 08:51:35 CET 2023    |    Dynamix    |    Kommentare (21)    |   Stichworte: Motorrad

Kawasaki Zephyr

 

Bei meinen Recherchen nach dem passenden Bike stieß ich auf ein Modell, welches mir besonders, dadurch auffiel das es mich bei auf den zweiten Blick frappierend an ein Motorrad erinnerte, welches ich schon kannte. Man könnte hier von Liebe auf den zweiten Blick sprechen, weil mir die Maschine beim Durchblättern der Inserate nicht wirklich im Gedächtnis hängen bleiben wollte. Erst beim genaueren Hinsehen fiel mir auf: Hey, die hat doch starke Ähnlichkeit mit Schwiegervaters alter Z900!

 

Zephyr 750Zephyr 750

Kenner wissen jetzt schon, es sich kann nur um die Kawasaki Zephyr handeln. Das Konzept ist dabei ähnlich wie das der Z900RS. Retro-Optik, kombiniert mit einem Schuss Moderne. Mit der Zephyr-Reihe, startete Kawasaki die erste Retro-Welle. Wo es anderen japanischen Herstellern nicht modern und verkleidet genug sein konnte, folgten die Mannen bei Kawasaki Ihrem Bauchgefühl und taten das, was keiner zu der Zeit getan hatte. Sie bauten etwas das bewusst alt aussah! Zwar bediente auch Kawasaki weiterhin den Kampf um die Leistungskrone mit Modellen wie der ZZR 1100, aber im Segment wo es gar nicht mal so auf Leistung ankam sollte es Charme anstelle roher Gewalt richten. Und weil die Z900 weltweit vielen Bikern im Gedächtnis hängen geblieben ist und die Fangemeinde Kawasaki seit Jahren mit einer Nachfolgerin in den Ohren lag beschloss man das Thema einer ernsthaften Nachfolgerin endlich mal anzugehen. Dabei war die Idee dazu anfangs gar nicht mal so ernst gemeint!

 

Nach Jahren der Fragerei warf man intern, eher im Scherz, die Frage in den Raum, ob man nicht endlich mal eine neue Z1 bauen wolle. Nachdem die ersten Lacher verflogen waren, fragte man sich allerdings „Warum eigentlich nicht?!“. Und so war die Entscheidung gefallen: Kawasaki baut eine neue Z1.

 

Z1Z1

Witzigerweise hatte man tatsächlich die Idee diskutiert die 72er Z1 einfach 1:1 nachzubauen, also diese auch mit den damaligen Werkzeugen von damals zu produzieren. Leider musste Kawasaki von der Idee schnell wieder Abstand nehmen, da viele der Werkzeuge entweder verschlissen oder schlicht nicht mehr vorhanden waren. Dazu hatte eine Kostenanalyse ergeben, dass die Exhumierung der Z1 so teuer geworden wäre das für den zu erwartenden Preis wohl niemand sowas gekauft hätte. Schon gar nicht Anfang der 90er! Heute sähe das vielleicht anders aus……..

 

Also entschied man sich für einen anderen Weg das Erbe der Ur-Z in die Neuzeit zu transferieren. Dazu griff man wo man konnte ins Konzernregal, was wiederum der Fahrbarkeit und auch dem Preis zugutekam. Schließlich erhielt die Zephyr damit ein brauchbares Fahrwerk und gute Bremsen. Damit sparte man nicht nur Geld, sondern legte auch den Grundstein für ein gutmütiges Motorrad.

Man muss sich das Ganze mal im zeitlichen Kontext anschauen. Anfang der 90er war die Superbike Welle in vollem Gang, die Hersteller überboten sich mit einer vollverkleideten Boden-Boden-Rakete nach der anderen. Höher, schneller, weiter war das Credo (und Kawasaki war hier auch nicht ganz unbeteiligt) und dann schleppt Kawasaki auf die 90er Ausgabe der IFMA, neben dem schnellsten Bike der Welt, noch ein Naked-Bike im Retro-Look auf den Messestand in Köln. Die Zephyr war sowas wie der heimliche Star der Messe und der Kawasaki Stand entsprechend gut besucht! Das Rezept ging voll auf. Die Fachpresse überschlug sich mit Jubelschlagzeilen und auch das Messepublikum war von der Zephyr mehr als angetan.

 

Zephyr 750Zephyr 750

Entsprechend hat sich Frankensteins Enkelin in Deutschland auch alles andere als Schlecht verkauft. Wer damals seinen Motorradführerschein gemacht hat, dürfte die Zephyr mit etwas Glück während seiner Fahrstunden kennengelernt haben. Dank der ausgewogenen und nicht zu hohen Sitzposition, dem relativ niedrigen Gewicht und dem gutmütigen Fahrverhalten, war die Zephyr ein beliebtes Fahrschulmotorrad. Im Vergleich zur Original Z, gab es hier ab Werk endlich ein Fahrwerk, dass einen nicht ständig umbringen wollte und Bremsen, die Ihren Namen verdienten. Beim Motor ging Kawasaki den traditionellen Weg. Anstatt wie bei der Z1 einen völlig neuen Motor zu konstruieren, bzw. wie bei der Z900RS einfach einen aktuellen Motor zu nehmen, griff man hier zu einem Mittelding. Hier griff man auf bewährte, fertig entwickelte Konstruktionen zurück, welche technisch gesehen damals schon betagt waren. Wir haben es hier also mit luftgekühlten 4-Zylindern mit obenliegenden Nockenwellen zutun. Die Wasserkühlung war im Laufe der 80er auch bei vielen Motorradherstellern angekommen, hier musste Sie noch einmal draußen bleiben.

 

Erstaunt hat mich, wie nahe die Zephyr der alten Z900 optisch kommt. Da musste ich schon zwei Mal hinsehen, um die Unterschiede zu erkennen. Dazu kommt, dass es für die Zephyr Zubehörteile gibt, um aus Ihr einen Zwilling der Z1 zu machen und das taten einige Besitzer auch. Hmm, 4 in 2 in 4 Abgasanlage *sabber*

 

Ergonomie

 

Zephyr Cycle ErgoZephyr Cycle Ergo

Mit einer Sitzhöhe von 77cm sollte mir die Zephyr gut passen und die Daten auf Cycle-Ergo legen dies auch nahe :) Selbst im Stand sollte ich da locker beide Füße flach auf den Boden bekommen, besser geht es in der Hinsicht nicht. Die Sitzposition wird gerne als sportlich relaxt beschrieben. Also bequem aufrecht, aber nicht so Muttis Küchenstuhl mäßig, sondern schon ein paar Grad in Richtung Lenker gebeugt. Wie auch immer, durch Ihre Ergonomie soll die Zephyr ein wunderbarer Landstraßencruiser sein und der Gedanke gefällt mir schon ganz gut. Zu beachten gilt, dass sich hier die verschiedenen Hubraumvarianten auch in der Geometrie unterscheiden. Die 1100er legt noch einmal einen cm drauf, die kleine kommt auf gut 75 cm Sitzhöhe. Das erklärt auch Ihre Popularität als Fahrschulmotorrad. 75 cm sind relativ niedrig und die Leistung des kleinsten Motors überforderte niemanden.

 

Gewicht

 

Hier muss man auch wieder genau darauf achten welches Modell man möchte, da es in dem Punkt zum Teil massive Unterschiede gibt. Die kleine Zephyr bringt fahrfertig gerade mal 200 kg auf die Waage, die etwas größere Schwester wiegt auch nur 17 kg mehr. Das verspricht eine gute Handhabung, auch für Anfänger. In Acht nehmen sollte man sich in der Hinsicht aber vor der großen Schwester! Diese bringt mit 268 kg mal eben einen satten Zentner mehr auf die Waage als ihre kleinere Schwester. Das ist dann schon eher was für Fans von Big-Bikes.

 

Optik

 

Hach, hier kann die Zephyr bei mir richtig Punkte sammeln :) Bei genauem Hinsehen erkennt man schon sehr viele Anleihen an die alte Z1. Man schaue sich allein mal das Heck an! Auch die Zephyr trägt den für alle alten Z’s typischen Entenbürzel. Die Lampen wurden rundherum etwas aktualisiert, besonders fällt dies bei dem Rücklicht auf, welches bei der alten Z1, typisch 70er war, sehr eckig war. Bei der Zephyr ist das Rücklicht, typisch 90er, runder geraten womit es sich besser an die Form des Hecks anschmiegt. Steht den Formen der Zephyr ausgezeichnet :) Auch die Seitendeckel wecken Erinnerungen an die selige Z1. Einziger Fremdkörper waren die Gussräder, welche bis 1995 an den größeren Modellen verbaut waren. Ab dann gab es endlich stilechte Speichenräder, welche nach Meinung von vielen Fans deutlich besser zur klassischen Optik passten. Da wage ich nicht zu widersprechen! Die 550er musste bis zum Ende leider mit den Gussrädern auskommen.

 

Auch der Motor weckt von der Optik her Erinnerungen an die Z1. Gut, im Falle der 750er auch kein Wunder :D Technisch gesehen hat dieser nämlich noch die größte Verwandtschaft zum klassischen Z900 Aggregat. Es gibt hier genug Details, wie der runde Scheinwerfer, die tropfenförmigen Blinker und auch den Tacho, die Erinnerungen an die Z900 wecken. Aber dafür kauft man sich sowas schließlich! Für viele Fans ist die Zephyr der legitime Nachfolger der alten Z, auch weil Sie in Sachen Optik den alten Modellen sehr nahe kommen.

 

Zephyr-TachoZephyr-Tacho

Die Tachobecher und der runde Einzelscheinwerfer sind mir da besonders ins Auge gefallen. Beides passt optisch gut zum Konzept, hier hat man sich erlaubt die Optik der Tachoscheiben etwas verspielter zu gestalten als beim Original, was aber gut zur liebevollen Retro-Optik passt :) Auch der Tank fließt gut in die Linie ein. Einfach ein Naked-Bike mit klassischer Linienführung. Kein Wunder das die Zephyr so vielen Bikern das Herz gestohlen hat.

 

Zu allem Überfluss habe ich das Teil dann auch mal Live und in Farbe vor der Arbeit gesehen. 750er Modell, Speichenfelgen und so weiter. Macht schon was her, nur diese grau/silberne Lackierung wäre mir zu langweilig. Da würde meine Wahl auf das braunmetallic mit den orangenen Zierstreifen fallen :cool: Eine coole Farbkombination! Leide gab es die Grün-/Gold Lackierung von Schwiegervaters 76er Modell nie an der Zephyr, dass wäre noch das i-Tüpfelchen gewesen! Aber gut, braun orange hat auch seinen Reiz und ist einfach an die frühen Z1-Modelle angelehnt.

 

Ich würde wohl auf jeden Fall nach einem 96er aufwärts Modell mit Speichenrädern suchen, damit ist das Retro-Feeling einfach perfekt. Dazu profitiert man von ein paar Modellpflegemaßnahmen, die nicht wehtun.

 

Motor/Technik

 

Erhältlich war die Zephyr in drei Leistungsstufen. Den Einstieg bildete ein 550 cm³ Reihenvierzylinder mit anfängerfreundlichen 50 PS, die nächste Stufe wartete mit maximal 76 PS aus 739 cm³ auf. Die Endstufe stellt der 1100er Motor mit 93 PS dar. Allein gemein ist das Motorkonzept. Wie zu Mutter Z1 Zeiten, war der Motor ein Reihenvierzylinder mit Luftkühlung, 2 Ventilen und zwei obenliegenden Nockenwellen. Befeuert werden alle drei von einer Keihin 4-Fach Gleichdruckvergaserbatterie, die sich je nach Motor hauptsächlich im Durchlass unterscheidet. Geschaltet wird bei den größeren Modellen über 5-Gänge, während die kleine Zephyr dem Durchzug zuliebe sogar ein 6-Gang Getriebe spendiert bekam.

 

Motorseitig bediente sich Kawasaki durch die Bank bei anderen Maschinen aus der eigenen Modellhistorie. Der 550er Motor war vom Aggregat der 81er GPZ550 abgeleitet, deren Motor wiederum auf der Z500 der späten 70er basierte.

Der 750er Motor baute auf dem Motor aus der 76er Z650 auf, welche das Erfolgsrezept der Z1 in die kleineren Hubraumklassen tragen sollte und damit eine waschechte Schwester der legendären Z900 ist. Kawasaki spendierte dem alten Z650 Aggregat einen größeren Hubraum und packte Ihn in die Zephyr. Leistungsmäßig kommt die Zephyr 750 damit der Z1 noch am Nächsten. Anfangs noch mit 72 PS, ab 96 dann dank kleinerer Modellpflegemaßnahmen mit 76 PS.

 

Zephyr 1100Zephyr 1100

Der 1100er Motor stammte aus der Kawasaki Voyager 1200, die es bei uns aber nie gab. Abgesehen von dem 1100er Motor, der noch das modernste Aggregat im Lineup war, waren die anderen Motoren schon bei Vorstellung nicht mehr State of the Art, passten dafür wunderbar zu dem Retro-Charme der Zephyr. Zusätzlich waren die Motoren durch die lange Bauzeit und die eingeflossenen Verbesserungen so ausgereift, dass man sich schon dämlich anstellen musste, um so ein Aggregat kaputt zu bekommen.

 

Vorausgesetzt man kümmerte sich regelmäßig um die Wartung, bekam man hier Motoren mit denen man viele sorglose Kilometer abspulen konnte! Solange man immer fein auf den Ölstand achtet, dieses regelmäßig wechselt und man regelmäßig die Ansaugschläuche auf potenzielle Falschluftquellen scannt machen die Motoren keine Probleme. Nicht das schlechteste für Anfänger!

 

Das Segment im Bereich zwischen 500 und 750 ccm³ ist bei Anfängern eh eins der beliebtesten in Deutschland. Und da passt die Zephyr auch heute noch wunderbar rein. Viel geändert hat sich an den Motoren im Laufe der Zeit nicht, lediglich mit dem großen Facelift 96 bekamen alle Modelle eine Vergaserheizung, um das viel gescholtene, miserable Kaltstartverhalten zu verbessern.

Meine persönliche Wahl würde auf die 750er fallen. Warum?

 

Weil der dicke Brocken in der großen Zephyr, trotz 20 PS Mehrleistung, diesen Vorteil nicht wirklich ausspielen kann. Die Fahrleistungen unterscheiden sich für meine Begriffe nicht wirklich. Und weiterhin ist der große Motor als Saufziege verschrien, wenn man Ihn doch mal fordert. Der 19 Liter Tank (die kleineren müssen mit 15 Litern auskommen) ist da schnell in unter 200 km weggenuckelt, was einen Verbrauch von über 12 Litern bei engagierter Fahrweise entspräche. Da sprechen eigentlich alle Argumente gegen die Große. Ich denke hier werden bestenfalls beinharte Fans von „Hubraum ist durch nichts zu ersetzen“ wirklich glücklich. Die werden mit den Nachteilen dann auch gut leben können.

 

Permanent mit Vollstoff über die Bahn prügeln dürfte wohl auch kaum einer der Zephyr Eigner, mit einem Naked Bike aufgrund des Winddrucks auch eher unangenehm. Ich glaube engagiertes Angasen passt auch gar nicht zu Ihrem Charakter, auch wenn die Modelle damals durchaus für Ihre kräftigen Motoren gelobt worden sind und die Fahrwerke für damalige Verhältnisse auch nicht soooo verkehrt waren! Ein Witwenmacher wie Ihre Mutter ist Sie definitiv nicht. Lediglich an der Abstimmung hapert es ein bisschen, aber das kennt man von anderen Kawasaki Modellen und der Aftermarket schafft da auch gerne Abhilfe in Form von anderen Gabelfedern ;) War halt irgendwie so eine Kawasaki Macke aus der Zeit die vorderen Federn zu weich und die hintern zu hart zu wählen. Das betraf nicht nur die Zephyr sondern auch andere Modelle.

 

Emotion

 

Hier macht "Zephi" schon einiges richtig. Dank meinem Schwiegervater bin ich hier eh schon emotional vorbelastet. Dafür sorgt allein schon die optische Verwandtschaft zur Z900. Die technischen Eckdaten passen auch und generell hat das ganze Konzept Stil. Dazu ist die Zephyr in Summe Ihrer Eigenschaften ein gutes Allroundbike mit Retro Charme welches einem Einsteiger wie mir mehr als entgegenkommt. In meinem Kopf sehe ich mich damit schon ein paar schöne Langstraßen entlangschwingen. Wenn ein Bike schon so meine Fantasie anregt, hat es schon fast gewonnen. Die Zephyr fällt für mich in die Kategorie „einfach lieb haben“ :) Keine schlechte Voraussetzung für ein Hobbybike :D

 

Preis

 

Preislich muss man für eine gute Zephyr gar nicht mal so viel anlegen, da die auch neu nicht wirklich teuer waren. Mit einem Neupreis von 8490 DM, was heute ca. 7500€ entspräche, war der Einstieg in die Retrowelt schon nicht wirklich teuer. Dafür bekommt man heute bei Kawasaki mit etwas Verhandlungsgeschick eine vergleichbare Z650RS. Auch heute muss man für eine Zephyr nicht seine Seele an den Teufel verpfänden.

 

Für 3,5 habe ich eine wunderschöne 98er mit Speichenrädern und Zweifarbenlack gesehen, an der sehr viel neu gemacht wurde incl. neuem TÜV. Da kann man wahrlich nicht meckern. Gut, die wird auch der Schnapper des Jahrtausends gewesen sein, die stand nicht lange! Natürlich gibt es auch hier die Ausreißer die meinen gerade Ihre wäre jetzt 10.000€ Wert aber das ist eher selten.

Realistisch sollte man zwischen 3.500€ und 5.000€ für ein Exemplar mit Zukunft einkalkulieren. Für etwas mehr findet man auch durchaus schöne gepflegte Exemplare mit weniger als 30.000 km auf der Uhr. Aber das fällt für mich schon fast in die Kategorie „zu Schade zum fahren“.

 

Am öftesten findet man wohl die 550er und die 750er. Die 1100er wurde etwas seltener verkauft und wegen fehlender Nachfrage schon ein Jahr vor Ihren Geschwistern eingestellt. Empfehlen tut sich die Zephyr vor allem für Leute die nicht bereit sind die teils exorbitanten Preise für eine klassische Z1 zu bezahlen. Also Leute wie mich :D Eine Z900 wie Sie Schwiegervater hatte, kostet in lauffähig und einigermaßen Original mindestens 13.000€ und geht bis in Richtung 25.000€ für die absoluten Sammlerstücke! Selbst Importmodelle sollen an die 20.000€ kosten, wenn der Zustand passt. Da merkt man wieder welchen Legendenstatus die Z900 allein hier in D hat!

 

Für mich wäre die 750er ein ganz heißer Kandidat als reines Genussmotorrad. Hier hat man einfach das Beste von allen Modellen, also die goldene Mitte. Die Handlichkeit näher an der 550er, kombiniert mit Fahrleistungen, die wiederum näher an der großen 1100er liegen, ohne das man den Hubraumaufschlag beim Unterhalt zahlen muss. Dazu die grazilere Optik der 550er Modelle mit den optischen Aufwertungen die der kleinen verwehrt blieben. Ein Bike das Stil hat und mit dem man gerne mal eine zwanglose Runde über sonnige Landstraßen dreht. *träum*


Sun Feb 26 09:27:54 CET 2023    |    Ascender

Kauf dir eine Enfield. ;) :D

Relativ günstig, sehr viel Heritage (älteste noch lebende Motorradmarke der Welt), Qualität ist gut, Bikes sehen absolut genial aus. Da ist auch für jeden was dabei.

Sun Feb 26 09:43:12 CET 2023    |    Badland

Royal Enfield ist schon mehr ne Lebenseinstellung als ein reines Motorrad - Das ist wie Harley und Indian

Sun Feb 26 09:52:27 CET 2023    |    Dynamix

Also ich lese immer das man für ne Enfield geboren sein muss. Auch weil es eine gewisse Kompromissfähigkeit erfordert. Da fände ich eine Triumph noch interessanter.

Sun Feb 26 10:11:29 CET 2023    |    abarthjochen

Als Einsteiger würde ich mit der 550 beginnen, klein, handlich und noch in ordentlicher Stückzahl verfügbar.

 

Erst danach auf die 7halber oder die 11er umsteigen- beides Motorräder, die eher zum Motorradwandern, denn zum Hayabusa-jagen gebaut sind.

 

Von den kolportierten Verbräuchen der 11er nicht abschrecken lassen, diese kamen damals bei engagierten Vergleichstests zustande, auf der Landstrasse wird man so nicht fahren, möchte man seine Lizenz länger behalten und hängt nicht suizidalen Gedanken nach?

 

Dafür hat man Drehmoment, morgens aus der Garageneinfahrt den fünften Gang eingelegt, abends bei Ankunft kann man dann wieder runter schalten.

 

Grüße vom Jochen

IG Zephyr


Sun Feb 26 10:14:00 CET 2023    |    nebukatonosor

Eines der schönsten Klassiker Bikes. Zeitlos schön

Sun Feb 26 10:27:27 CET 2023    |    Dynamix

Zitat:

@abarthjochen schrieb am 26. Februar 2023 um 10:11:29 Uhr:

Als Einsteiger würde ich mit der 550 beginnen, klein, handlich und noch in ordentlicher Stückzahl verfügbar.

Fällt für mich aus weil mir die 550er optisch einfach nicht zusagt. Kawasaki wusste schon warum Sie später auf Speichenräder und die Bi-Color Lackierung zurückgegriffen hat um die Zephyr attraktiver zu machen. Eine Zephyr ohne beides käme für mich nicht in Frage!

 

Zitat:

Erst danach auf die 7halber oder die 11er umsteigen- beides Motorräder, die eher zum Motorradwandern, denn zum Hayabusa-jagen gebaut sind.

Was anderes habe ich in dem Artikel auch nicht geschrieben. Das wäre was für die entspannte Runde über die Landstraße an einem lauen Sommertag oder nach Feierabend. Da geht es mehr um das Feeling als um sportliches Hetzen. Davon ab macht man sich da auf so einem Retro Bike auch ein bisschen zum Kasper wenn man ernsthaft probiert mit ner Zephyr an ner Busa dranzubleiben.

 

Zitat:

Von den kolportierten Verbräuchen der 11er nicht abschrecken lassen, diese kamen damals bei engagierten Vergleichstests zustande, auf der Landstrasse wird man so nicht fahren, möchte man seine Lizenz länger behalten und hängt nicht suizidalen Gedanken nach?

 

Dafür hat man Drehmoment, morgens aus der Garageneinfahrt den fünften Gang eingelegt, abends bei Ankunft kann man dann wieder runter schalten.

 

Grüße vom Jochen

IG Zephyr

Wurde halt in vielen Tests und von einigen Eignern immer so kolportiert. Ich meine Big Bikes sind grundsätzlich jetzt nicht dafür bekannt besonders sparsam zu sein. Da ist die große Zephyr nicht alleine. XJR 1300, die große CB und so weiter sind ja alle dafür bekannt auch zweistellig zu nehmen wenn man die Motoren mal "engagierter" fährt. Das ist aber etwas von dem ich dann wieder sage das man das wollen muss. Wer das abkann und beim tanken nicht jedes Mal die Tränen in den Augen bekommt kann das durchaus machen.

Sun Feb 26 10:27:57 CET 2023    |    Dynamix

Zitat:

@nebukatonosor schrieb am 26. Februar 2023 um 10:14:00 Uhr:

Eines der schönsten Klassiker Bikes. Zeitlos schön

Ja, die hat es mir optisch echt angetan!

Sun Feb 26 21:08:53 CET 2023    |    TDIBIKER

750er Zephyr kann ich uneingeschränkt empfehlen. Etwas sportlicher wäre dann die Suzuki Inazuma 750 mit 85 PS, die haut in die selbe Kerbe. Die 12er Inazuma toppt dann auch die 11er Zephyr, ABER - es sind keine KAWAS :)

Sun Feb 26 22:15:20 CET 2023    |    Klatt

Fuhr mehrere Jahre ne 750iger. Von der Sitzhöhe bis 180 optimal danach wird der Kniewinkel auf längeren Touren unbequem.

Für mich immer noch eins der schönsten Bikes.

Das Teil ist wie Fahrradfahren da sie förmlich in die Kurve fällt.

Einzige Schwachstelle ist der Tank, da der ggf. von innen rosten kann.

Sun Feb 26 22:16:30 CET 2023    |    Dynamix

Zitat:

@Klatt schrieb am 26. Februar 2023 um 22:15:20 Uhr:

Fuhr mehrere Jahre ne 750iger. Von der Sitzhöhe bis 180 optimal danach wird der Kniewinkel auf längeren Touren unbequem.

Für mich immer noch eins der schönsten Bikes.

Das Teil ist wie Fahrradfahren da sie förmlich in die Kurve fällt.

Einzige Schwachstelle ist der Tank, da der ggf. von innen rosten kann.

Das mit dem Tank ist allerdings kein Alleinstellungsmerkmal, da gibt es einige Bikes wo es heißt das man darauf achten sollte. Gibt ja nicht umsonst im Netz genügend Anleitungen zum entrosten und versiegeln.

Mon Feb 27 10:46:24 CET 2023    |    nebukatonosor

Zitat:

@TDIBIKER schrieb am 26. Februar 2023 um 21:08:53 Uhr:

750er Zephyr kann ich uneingeschränkt empfehlen. Etwas sportlicher wäre dann die Suzuki Inazuma 750 mit 85 PS, die haut in die selbe Kerbe. Die 12er Inazuma toppt dann auch die 11er Zephyr, ABER - es sind keine KAWAS :)

Stimmt,, aber die Imazuma schaut einer Zephyr sehr änhnlich,... und da wär dann noch der bildhübsche Feinripp Motor. Dagegen is der Kawa Motor ein grober Klotz

Mon Feb 27 12:55:50 CET 2023    |    Fisch_in_Tomate

Hm... die gute alte Zephyr.

 

Ich hatte 1994 meinen großen 1er-Lappen gemacht und war damals auch auf der Suche nach einem klassischen Motorrad.... heute heißen die Dinger ja "Naked Bike", was ich persönlich voll daneben empfinde.

 

In den 90ern waren die Honda CB750 Sevenfifty (73PS), die Kawasaki 750 Zephyr (76PS) neben den Suzuki GSF Bandit`s (600: 78PS) auf allen Motorradtreffs zu gegen. Etwas später kam auch noch die Suzuki GSX 750 (86PS) dazu, alles klassische 4-Zylinder-Bikes.

Ich bin alle Probe gefahren und letztendlich bei der Honda aufgrund der besseren Sitzposition gelandet.

 

Honda: Motor unkaputtbar, Kawa: kurz übersetzt, sehr hohe Fußrasten, Suzuki 600 Bandit: braucht Drehzahl oder den 1200er Motor)...

Am schönsten defenitiv die Kawas... auch heute noch ein Schmuckstück.... leider alle ohne ABS!

Mon Feb 27 13:02:41 CET 2023    |    Dynamix

Die 750 aus der Ära hat ein Arbeitskollege, steht leider auch schon was länger.

Mon Feb 27 14:53:00 CET 2023    |    calagodXC707

Nach 8 Jahren mit einer 1992er Zephyr bin ich letztes Jahr auf BMW F750GS gewechselt.

Die Zephyr in dunkelblau war zum fahren immer eine treue Begleiterin und mit 6,0-6,5 L/100KM auch angemessen sparsam. Nur hat der (verdiente) Ruhestand des Schraubers bei meinem örtlichen Händler vor 2 Jahren alles verändert.

Nach jeder Winterpause musste die Zephyr immer eine Vergaserreinigung bekommen, manchmal auch wenn ich sie mal wieder 2-3 Monate nicht bewegt hatte, da war sie dann auch recht zickig (verständlicherweise).

Ging jahrelang gut, bis der neue Mechaniker sie unter seine Fittiche nahm "Ich hab selbst eine Zephyr, ich weiß also wie die ticken" so hatte er sich vorgestellt.

Ich habe dann nach drei erfolglosen Werkstattaufenthalten die Reissleine gezogen und sie abgeben. Wer weiß wenn der andere Schrauber noch 5 Jahre gemacht hätte….

Die Anzeige war keine 2 Stunden alt, da hatte sich ein Aufkäufer gemeldet, der solche Vierzylinder 90er Jahre Mopeds zurück nach Japan versendet, wo es eine ziemlich wilde Szene für Mopeds aus dieser Epoche zu geben scheint.

Gut so - ihr sei ein drittes Leben gegönnt hoffentlich wurde sie kein Teileträger, denn ich kann nicht negatives sagen, ich hab sie quasi für das gleiche Geld verkauft wie ich sie Ende 2011 erstanden hatte. So günstig bin ich über die Haltedauer noch nie ein Motorrad gefahrenwerde es wohl auch nie mehr, das steht für mich fest.

Der Reifenverschleiss sehr moderat, kaum Ölverbrauch, Bremsen nach Umrüstung auf stahlumantelte Schläuche ok, die Gabel war schwer unterdämpft, da kamen dann Wilbers progressive Federn rein und das hat geholfen.

Ich kann dir also zur Zephyr 750 nur raten, denn sie fuhr auch sehr unkompliziert, da waren meine Suzuki GSX 750 und meine Z 1000J in den 80gern ganz andere „Eisenhaufen", auch wenn ich die Z1000J geliebt habe, die Zephyr hätte Kreise um sie gefahren so handlich UND spurteu war sie.

Mon Feb 27 18:20:19 CET 2023    |    Jamie89

Die Zephyr hatte ich mir vor ein paar Jahren auch mal angeschaut. Sieht wirklich schick aus. Und wenns denn optisch in Richtung Z900 aus den 70érn gehen soll, ist sie eine guter Kompromiss zum überteuerten Original.

Mon Feb 27 18:32:48 CET 2023    |    Dynamix

Und genau wegen diesem Umstand ist Sie auf meiner Liste mit potenziellen Kandidaten gelandet ;)

Sat Mar 04 21:35:56 CET 2023    |    andyrx

Hatte die Kawasaki ZL 600 Eliminator auch ein schönes 4 Zylinder Naked Bike gewesen …..hab die 20 Jahre gehabt und bin die sehr gerne gefahren…..robust mit dem Kardan Antrieb und trotz nominalen nur 61 PS ging die richtig gut.

 

https://www.motor-talk.de/.../...auch-genannt-miss-ellie-t1841125.html

Sun Mar 05 21:32:00 CET 2023    |    Dynamix

Auch ein interessantes Konzept. 4-Zylinder im Cruiser.

Sun Mar 12 09:55:49 CET 2023    |    Feuergolf

Gute Wahl, du hast alle negativen Punkte getroffen. Hätte ich die Kohlen - es stände eine Z900RS im Hof. So bleibt meine ZR7S erst mal bei mir. Seh zu, das du vom Schwiegervater die Z900 erbst !

Mon Jun 05 18:31:35 CEST 2023    |    Dynamix

Manchmal ist das Schicksal einem gnädig :) Habe gerade die ZZR zum Reifenwechsel abgegeben und spontan nach einem Ersatzmopped gefragt. Man drückte mir dann eine Zephyr 1100 in die Hand. So komme ich schneller in das Vergnügen Zephyr fahren als ich dachte.

 

Was mir auffällt:

 

Das die nur 5 kg leichter ist als die ZZR merkt man der überhaupt nicht an. Die hätte ich locker mal nen Zentner leichter geschätzt vom Handling her. Besonders in der Stadt wirkt die relativ leichtfüßig. Jetzt weiß ich aber auch nicht obs am Zubehörlenker liegt, der ist relativ hoch und hat ein bisschen was choppermäßiges. Man sitzt auch sehr tief und aufrecht auf Ihr, das hat schon fast was von Couchfeeling :)

 

Beim Motor hätte ich anfangs allerdings nicht gedacht das es der große Motor ist. Die ZZR hat ja durch die Drosselung so ziemlich das gleiche Leistungsgewicht und die hängt deutlich besser am Gas. Die Zephyr braucht mindestens 4000 u/min damit der Motor mal aufwacht, darunter fühlt er sich etwas müde an. Erklärt aber vielleicht auch warum die sich auf dem Papier nicht viel mit der 750er nimmt.

 

Man hat aber auch nicht wirklich das Bedürfnis mit dem Teil schnell zu fahren. 80-100 sind definitiv Wohlfühlgeschwindigkeit, da macht dieses lässige rumlümmeln auch irgendwie Spaß. Der Witz ist das ich mir das so ähnlich auch vorgestellt hatte, nur mit etwas mehr Elan seitens des Motors. Ein tieferer Lenker wäre für meine Begriffe auch nicht verkehrt weil sich das Lenkverhalten damit irgendwie merkwürdig anfühlt. Bei niedrigem Tempo sehr leichtfüßig aber ab einem bestimmten Punkt fühlt sich das etwas störrisch an. Weiß nicht wie ich das beschreiben soll. Das Fahrwerk fühlt sich etwas poltrig an, ähnlich wie das der Vespa.

 

Jetzt bin ich es auf jeden Fall gefahren und bin doch froh die ZRX gekauft zu haben. Die hat auch Ihren Charme, kann aber im Grunde alles besser.

Deine Antwort auf "Bikesuche: Kawasaki Zephyr"

Blogempfehlung

Mein Blog hat am 16.03.2021 die Auszeichnung "Blogempfehlung" erhalten.

Wer war´s?

Dynamix Dynamix

Ivar, Ivar!Shelving unit!


Als Autonarr geboren und bei US-Cars hängengeblieben, so könnte man meinen automobilen Werdegang wohl am besten beschreiben ;) Meine Leidenschaft gehört allen US-Cars, aber meine Technikliebe erstreckt sich eigentlich auf alles was Räder hat, also auch Zweiräder, egal ob mit oder ohne Motor :D

Welcome!

Willkommen in Dynamix Garage,

 

hier dreht sich alles um den American Way of Drive und andere spannende Themen die für mich zum Thema Auto einfach dazugehören. Wer auf amerikanisches Blech steht ist hier genau richtig ;)

 

Mittlerweile haben sich in meinem Blog diverse Blogreihen etabliert:

 

Memory Lane: Vorstellungen besonderer/bemerkenswerter Fahrzeuge

 

Whale Diaries: Erzählungen/Erlebnisse aus dem Leben unseres 1992 Caprice Classic

 

Sheriff Tales: Erzählungen/Erlebnisse aus dem Leben unseres 1993 Caprice 9C1

 

La macchina nera: Geschichten um die Wiederauferstehung meiner Vespa ET4 50

 

Ihr könnt aber auch einfach im Diner vorbeischauen um hemmungslos zu spammen oder Off-Topic zu werden :D

 

Zum Diner gehts übrigens hier entlang! ;)

 

Von Zeit zu Zeit gibts aber auch Artikel die ein wenig aus der Reihe fallen. Dies können aktuelle Themen sein, Spezialthemen die nicht in die etablierten Blogreihen passen, eigene Gedanken oder einfach nur anderes Zeug an dem ich irgendwie geschraubt habe :D

 

Enjoy your stay!

 

Dynamix

Cool wall (298)

Der Fuhrpark

Blokes

  • anonym
  • AA70
  • Blackgolf84
  • PIPD black
  • v8.lover
  • Jerry Lundegaard
  • SunIE
  • habmichlieb12
  • miko-edv
  • Jamie89