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von Aufbereitung bis Zubehör rund um´s Thema Auto

Fri Aug 08 20:59:26 CEST 2008    |    Designs    |    Kommentare (11)    |   Stichworte: Audi Cabrio, Smart Repair

So, wiedermal Zeit für einen neuen Artikel.

 

Diesmal geht es um sog. Smart Repair - d.h. Ausbessern von kleinen Kratzern, Lackschäden o.ä. Jeder kennt ja diverse Betriebe, die sowas anbieten. Sie sind meist wesentlich günstiger, als eine übliche Markenwerstatt oder der Tausch von kompletten Teilen. Dennoch sind auch schon für kleine Arbeiten 50-100€ - bzw. je nach Schadensumfang auch mehr - abzutreten.

 

Warum also nicht einfach mal selber probieren? :)

Klar - ehrlich gesagt würde ich mich an meinen A4 auch nicht so richtig wagen - zu groß ist die Angst etwas zu verschandeln oder mehr Schaden anzurichten, als gutzumachen.

Aber wozu habe ich denn mein altes Cabrio ;) Das muss also einfach mal als Versuchsobjekt herhalten und bietet sich mit einigen Blessuren gerade dazu an.

 

Also erstmal das nötige Equipment angeschafft.

- einen Becher Feinspachtel (ca. 3,50€)

- Schleifpapier in unterschiedlichen Körnungen von ca. 240-1000 (ca. 0,59€/Blatt)

- die passende Sprühdose im Originalfarbton (ca. 9€)

- bei Metallic oder modernen Unilacken noch eine Dose Klarlack (auch ca. 9€)

 

Das war´s eigentlich auch schon. Hier jetzt einfach mal die entsprechenden Schadenstellen, die zur Behandlung anstehen. Das sind einmal die Scheinwerferreinigungsanlagen, die durch ihre hervorstehende Bauweise wohl schon von einigen Radlern, Fußgängern oder sonstigen Dingen malträtiert wurden und zum anderen eine Stelle an der Stoßstange - wohl ein typischer Parkschaden...

 

Stoßstange vorherStoßstange vorherSRA links vorherSRA links vorherSRA rechts vorherSRA rechts vorherAnschleifen + SpachtelnAnschleifen + SpachtelnAnschleifen + SpachtelnAnschleifen + SpachtelnSRA rechts nach der LackierungSRA rechts nach der LackierungStoßstange nach der LackierungStoßstange nach der LackierungLacknebelLacknebel

Ich fange also einfach mal damit an die beschädigten Stellen anzuschleifen, eine rund 400er Körnung genügt mir hier vollkommen. Aufstehende Blessuren im Kunststoff werden so eben geschliffen, der Lack um die beschädigten Stellen entfernt.

Am besten verwendet man immer eine möglichst feine Körnung, denn je tiefer die Riefen werden, umso mehr muss man nachher wieder glattschleifen ;)

 

Dann das ganze gut abgewischt und als nächstes gleich mal die Feinspachtelmasse mit etwas Härter angerührt. Übrigens besser zu wenig, als zu viel, denn sonst ist die Masse nach 1 min bereits hart und kann nicht mehr gut verarbeitet werden.

Die Spachtelmasse wird dann an die beschädigten Stellen aufgetragen, so dass die Kratzer usw. aufgefüllt sind. Auch hier gilt: Je besser man vorarbeitet, umso weniger Schleifarbeit ist nachher nötig!

Wenn die Spachtelmasse trocken ist, wird das ganze wieder fein abgeschliffen. Notfalls auftretende Löcher müssen erneut gefüllt werden. Danach wieder schleifen. Hier arbeitete ich mich bis zu einer Körnung von ca. 800 herunter, denn die Fläche soll richtig glatt und ohne sichtbare Riefen sein. Die sieht man nämlich auch nach der Lackierung. Dort wird nicht viel verziehen ;)

 

Bevor wir jetzt mit der Lackierung beginnen muss natürlich erst alles gut abgedeckt werden. Die Stellen rund um die nachlackierenden Stellen werden also großflächig abgedeckt. Alte Lappen etc. reichen dafür aus. Aber bitte keine kantigen Vierecke mit Klebeband markieren, denn solche Kanten bildet nachher auch der Lack. Also die Fläche um die Lackierung eher großflächig abdecken und die Tücher hier nur locker auflegen, so dass man etwas "untenhinein" nebeln kann.. So wird der Übergang gleichmäßiger.

 

Bevor nun der Lack endgültig aufgetragen wird, unbedingt alles mit einem Reiniger säubern, damit die Oberfläche fettfrei ist und der Lack sauber haftet.

Die Sprühdose dann gut anschütteln und mit der Lackierung beginnen. Ich habe den Lack über Kreuz aufgesprüht (quasi lauter X-e aufsprühen), soll wohl angeblich gleichmäßiger werden (habe ich mal irgendwo gelesen *g*). Niemals an irgendeiner Stelle anhalten, um Lackanhäufungen und damit Lacknasen zu vermeiden.

Ich habe zwischendurch immer wieder kurz gewartet, um das ganze leicht antrocknen zu lassen (2-3 Minuten) und nochmals eine Schicht aufgelegt. Das ganze so oft wiederholen, bis die Farbe deckend aufgebracht ist.

 

Nach kurzer Pause (rund 15-20 Minuten) habe ich mich dann an den Klarlack gewagt und selbiges Prozedere wie oben durchgeführt. Hat soweit gut funktioniert. An einer Stelle war es etwas knapp und der Lack hat bereits angefangen zu laufen, was an einer kleinen "Welle" zu sehen ist. Eine richtige Nase ist es nicht geworden. Glück gehabt :) Aber es muss auch nicht perfekt werden. Ist ja immerhin nur ein Versuch.

 

Den Klarlack habe ich dann über Nacht trocknen lassen, bevor ich mich an den letzten Schritt gemacht habe. Denn durch die Lackierung und das "Ausnebeln" entsteht natürlich auch an den umliegenden Stellen ein gewisser Lacknebel, der das ganze ziemlich rauh macht, was man auch fühlen kann.

Wenn der Klarlack durchgetrocknet ist, kann man die Stellen aber einfach nachpolieren. Dazu habe ich das Repair-Set von Quixx genommen, dessen Politur einen Anteil an Schleifmitteln enthält. Angeblich sollte z.B. auch Chrompolitur funktionieren - habe ich aber nicht getestet.

Auf jeden Fall ging der umliegende Nebel ziemlich gut weg und Übergänge sind kaum zu erkennen.

 

Kurzes Fazit: Es ist nicht perfekt geworden, ein Lack-Doc oder ein anderer Smart-Repair Betrieb hätte das sicher besser hinbekommen - aber nicht günstiger ;)

Ich hätte für diese 3 Stellen vermutlich rund 100-150€ bezahlen müssen - so hat es mich 3 Stunden Arbeit und ca. 30€ Materialien gekostet. Und ich habe wieder was dazugelernt.

Besser als vorher ist es auf jeden Fall und auf den ersten Blick fällt die mangelnde Professionalität nicht unbedingt auf. Wer also nicht allzugroße Angst hat (oder ein altes Auto zum üben), der kann´s doch einfach mal versuchen!

 

 

Meine "Anleitung" hier, ist übrigens nicht unbedingt als Referenz-Anleitung zu verstehen, sondern mehr als Schilderung, wie ich es durchgeführt habe. Da gibt es sicher noch einiges zu verbessern, bzw. garantiert den ein oder anderen Tipp, wie man ein noch besseres Ergebnis erzielen kann...

Für einen ersten Vesuch, aber durchaus akzeptabel - meiner Meinung nach :)

 

Gruß Jürgen


Fri Aug 08 22:28:01 CEST 2008    |    Schattenparker31458

Immer wieder ein Genuss die Artikel :D

Fri Aug 08 22:58:00 CEST 2008    |    Patriots

Also ich find´s ganz ok.

Fri Aug 08 23:49:20 CEST 2008    |    outiouti

ich sag mal daumen hoch. eigentlich ziemlich gut hinbekommen!

sieht doch alle mal besser als vorher aus ;)

Sat Aug 09 11:17:48 CEST 2008    |    Designs

Ja, ich denke auch, dass es für eine "Sprühdosenlackierung" eigentlich relativ zufriedenstellend ist. Wie gesagt - wo soll man sonst üben, wenn nicht an dem "alten Kübel" :D

Sat Aug 09 11:41:28 CEST 2008    |    Druckluftschrauber2011

Also wenn man bedenkt, mit welch einfachen Mitteln man dieses Ergebnis erreichen kann, so ist dies doch beeindruckend. Gut gemacht :)

Sat Aug 09 13:33:39 CEST 2008    |    regda

Ist echt gut geworden! Die SRA sehen doch wie vom Lacker aus! :)

 

Habe aber mal gehört, das wenn man das so macht wie du, soll man nicht warten bis der Klarlack durchgehärtet ist. Sondern schon nach 8-10 Stunden die Übergänge polieren, so soll es dann richtig glatt werden!

Sat Aug 09 13:46:31 CEST 2008    |    Designs

Ah ok.. dachte zwar, dass nach 8-10h der Lack sowieso fest ist? Aber ich merk´s mir einfach mal für den nächsten Versuch. Wobei es auch bei mir recht glatt geworden ist. Kann mich nicht beschweren.

Sat Aug 09 14:41:25 CEST 2008    |    regda

Ja sieht auch echt gut aus. Deutliche Steigerung zu vorher! ;) Nach 8-10 Stunden soll der Lack gerade so fest sein das man Ihn noch glatt machen kann. Wie gesagt nur mal gehört, aber noch nie probiert! :)

Sun Sep 07 14:32:38 CEST 2008    |    Faltenbalg8237

Genau so übe ich auch immer , einfach mal machen .

 

Ich gebe dir recht nicht alles muß aus einer Fachwerkstatt kommen .

 

Da ich selber sehr viele Lackschäden behebe habe ich noch ein paar Tipps für dich und alle Interessierten.

 

Bei Kratzern oder Steinschlägen reicht eine Dicke Grundierung anstelle von Spachtel.

 

Die Spühdosen Klarlacke glänzen ja nie so wirklich gut , ich gehe hin und Schleife die Gesamte Fläche Inklusive Übergänge mit 1000 Papier an und Poliere die Stelle dann mit einer Entsprechenden Politur und die Übergänge sind so gut wie ganz weg und es glänzt alles wie Serie.

 

Das Anbei gefügt Foto kann recht viel gezoomt werden !!!


Sun Sep 07 14:44:53 CEST 2008    |    Designs

Top, da sieht man gar nichts von der Nachlackierung. Kann mir aber vorstellen, dass schwarz da noch etwas schwieriger ist, als silber?

Ich hätte an unserem A4 auch noch etwas nachzulackieren, allerdings traue ich mich da nicht so recht, denn das ist ein blauer perleffektlack - ich fürchte da wird nachher durchaus etwas mehr zu sehen sein (?)

 

Gruß Jürgen

Sun Sep 14 09:21:35 CEST 2008    |    Faltenbalg8237

Das stimmt Schwarz ist nicht gleich Schwarz ,es gibt verdammt viele . Die einen sind Bräunlich die anderen Rötlich , oder ein Leichter Grauschleicher ist drin .

 

Motip past immer recht gut.

 

Pearl Effeckt ist ne Hausnummer , es gibt Hersteller Firmen die 2 Schicht Lacke anmischen wie in einem Lackierbetrieb auch ,die dann in Sprühdosen abgefüllt werden .

 

Ich würde denn Klarlack auch von dort nehmen da dieser Nitro Reversibel sind .

Die Normalen Sprühdosen Lacke kann man abwaschen mit Verdünnung.

 

Meine Letzter Lackier versuch ist auch ganz gut geworden , ich habe an meinem Rennwagen die gesamte Front mit Sprühdosen Lackiert.

 

Es gibt keinen Farbunterschied und das mit einer Konventionellen Sprühdose.

 

Ich gehe immer hin und mache einen Test auf einem ähnlichen Untergrund.

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