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von Aufbereitung bis Zubehör rund um´s Thema Auto

11.11.2016 21:38    |    Designs    |    Kommentare (11)    |   Stichworte: Audi, FY, Q5

Im Rahmen eines internen Videodrehs bei Audi hatte ich die Gelegenheit den neuen Q5 in einer exklusiven Probefahrt zusammen mit Hr. Martin Sander, seines Zeichens seit September neuer Vertriebschef für Audi Deutschland, zu testen. Diese Chance bekommt man natürlich nicht alle Tage, zumal die Händlerpremiere des Q5 erst Anfang 2017 stattfinden wird und das Modell sonst eigentlich noch fast nirgends zu sehen ist.

Nun habe ich mich im Vorfeld schon aus eigenem Interesse intensiv mit dem Q5 beschäftigt und war natürlich sehr gespannt, wie sich das neue Fahrzeug „live“ präsentieren wird, wirkte das komplett neue Modell auf den Bildern doch eher wie ein Facelift.

 

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Weiß und dezent

 

Man bekommt also den Schlüssel in die Hand, verlässt das Gebäude und nähert sich von hinten dem Parkplatz, auf dem das Auto abgestellt ist. Ein Q5 Design in Ibisweiß – der aber nicht etwa heraussticht, sondern den man erst nach dem zweiten Blick von hinten eindeutig identifizieren kann. Ich versuche abzugleichen, ob ich es gut finde, dass der Optik hier nicht zwanghaft eine neue Linie auferlegt wurde, oder ob so viel Zurückhaltung schon eher Enttäuschung verursacht? Nach längerem Hinsehen erkennt man Stück für Stück die neuen Linien und Konturen, die einem Nicht-Kenner aber beim ersten Anblick wohl verborgen bleiben. Wirklich bewusst werden optischen Änderungen erst, wenn man den Q5 der ersten Generation im direkten Vergleich daneben sieht. Die Front präsentiert sich dann doch wesentlich dynamischer mit dem neuen Design des Single-Frame Grills und mit der Form der Leuchten, bzw. der neuen „Lichtsignatur“, wie sie von Audi so gern genannt wird. Das Auffälligste am Heck dürften wohl die in die Schürze integrierten Endrohrblenden sein – die tatsächlich nur ein Designelement darstellen – denn wer versucht mit dem Finger hineinzufassen, stößt auf eine schwarze Plastikblende. Nach erster Information wird das auch bei den größeren Modellen so sein. Peinlich? Vielleicht. Vielleicht aber auch nur ungewohnt und letztendlich völlig irrelevant, oder stellt es einen Nachteil dar, wenn es an kalten Vormittagen hinten nicht zweiflutig aus dem Auspuff qualmt? Wohl kaum…

 

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Hochwertiger und bekannter Innenraum

 

Nach dem Öffnen der Türen wird aber eins klar – hier trennen wir uns deutlich vom Interieur des alten 8R. Der aus dem A4 B9 bekannte Innenraum kommt auch hier im neuen Q5 wieder zum Einsatz, inklusive dem umstrittenen feststehenden Display in der Mitte - nur die im A4 nahezu durchgehende Leiste an Belüftungsdüsen wird im Q5 unterbrochen. Statt dem großen runden Dreh-/Drücksteller mit aufgesetztem Touchpad, erhält der Q5 einen kleinen Knopf mit separatem, großen Touchpad, wie es auch im Q7 verwendet wird. Tatsächlich finde ich den großen Knopf mit integriertem Touchpad jedoch komfortabler in der Bedienung, da er besser in der Hand liegt und die Tasten „Menü“ und „Zurück“ ergonomischer angeordnet sind.

 

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Das Assistenzpaket Tour lässt noch auf sich warten

 

Alle sonstigen Features, die im A4 vorgestellt wurden, sind im Q5 ebenfalls erhältlich. Das Smartphone Interface, das Virtual Cockpit, Matrix LED und sämtliche neuen Assistenzsysteme – bis auf das Assistenzpaket Tour! Man kann sich zwar die ACC plus mit stop&go Funktion konfigurieren, wer aber den Stauassistent, sowie den Lane Assist bestellen möchte, muss noch bis Ende des Jahres warten. (Edit: mittlerweile verschoben auf ca. Ende 2.Quartal 2017) Das gilt übrigens auch für das bereits angekündigte Paket S-Line black.

 

 

Leise und unscheinbar

 

Der TDI startet völlig ruhig. Langsam rollt er los, die S-Tronic schaltet präzise und schnell. Und so verlasse ich langsam das Audi-Gelände, begebe mich auf die Straßen von Ingolstadt. Mit einem Fahrzeug, das so noch kaum einer gesehen haben dürfte. Und genau hier wird einem wieder bewusst, dass der Q5 in seiner zweiten Generation ein Meister des Understatement ist. Keine gezückten Handycams, keine folgenden Blicke, niemand bleibt stehen, dreht sich um oder zeigt mit dem Finger auf uns. Dass hier irgendetwas besonders ist, kann man höchstens anhand der ganzen Go-Pros im Auto, oder dem folgenden Kamerafahrzeug erahnen. Erst als der Q5 nach unserer Rückkehr auf der Plaza des Audi Forums parkt, wird er von einigen genauer begutachtet und fotografiert. Dort, wo natürlich auch die entsprechende Zielgruppe vorzufinden ist.

Aber nochmals zurück zur Fahrt. Im Stadtverkehr gleitet der Q5 absolut ruhig dahin, im niedrigen Drehzahlbereich ist auch der TDI kaum hörbar. Die optionale Luftfederung, die im Testwagen verbaut war, trägt sicher ihren Teil dazu bei. Die S-Tronic arbeitete wirklich einwandfrei, von den typischen Eigenschaften des Doppelkupplungsgetriebe mal abgesehen. Wer mehr Leistung und damit auch Drehzahl abruft wird daran erinnert, dass ein Selbstzünder unter der Haube schlummert. Ab 3000U/min dringt er gut hörbar durch, sportlichen Klang oder überragende Fahrleistungen darf man hier nicht erwarten. Der 190PS TDI beschleunigt stetig und reicht auch vollkommen für übliche Überholmanöver. Auch 180km/h sind relativ zügig und unproblematisch erreichbar auch wenn das aufgrund der guten Dämmung alles träger wirkt, als es wohl tatsächlich ist. Dass der Testwagen allerdings einen Durchschnittsverbrauch von über 10 Liter auf der Uhr hatte, war etwas erschreckend – das wäre selbst bei Stadtverkehr oder hohem Autobahntempo noch ein hoher Wert. Da sich der Vorgänger mit 177PS aber im Schnitt problemlos mit 7-8 Liter bewegen lässt, gehe ich davon aus, dass dies auch mit dem aktuellen Modell möglich sein sollte.

 

 

Souverän statt spektakulär

 

Eigentlich gibt es weniges, was man wirklich hervorheben kann, denn alles liegt auf typischem Audi Niveau. Die Verarbeitung ist tadellos, die Geräuschkulisse zum Vorgänger eher nochmals etwas gedämmter, speziell bei schnellerer Autobahnfahrt empfand ich die Windgeräusche geringer. Das könnte die Folge der geänderten Außenspiegel sein, die nicht mehr am Spiegeldreieck befestigt sind, sondern an der Türe.

An der Geräumigkeit im Innenraum ist zum Vorgänger kein Unterschied merkbar, auch der Kofferraum gleicht dem Vorgänger, die 10 Liter Differenz sind nicht auszumachen.

 

 

3 Zonen statt 3D

 

Ein kurzer Test mit der verbauten B&O Anlage verlief – ähnlich dem A4 Allroad (dazu demnächst mehr) eher enttäuschend. Außer getrenntem Bass und Höhenregler, sowie einer abgestuften Einstellung des 3D-Sound (schwach, mittel, stark), dem ich persönlich überhaupt nichts abgewinnen kann, einem einstellbaren Fokus (vorne, hinten, alle) und einem Regler für den Surround Level, lässt sich nichts mehr einstellen. Für meinen Begriff fehlt hier einfach die separate Regelung des Subwoofers. Alles in allem empfand ich den Bass entweder zu flach, oder zu dröhnend, wenn man ihn soweit hochdreht, dass man etwas „Punch“ spürt. Wenn das Audi Sound System auf dem Level des Vorgängers liegt, ist der Aufpreis meines Erachtens anderweitig besser investiert. Diese 1140€ steckt man lieber in das Audi Sound System (290€), sowie die 3-Zonen Klimaautomatik (685€), die mit den touch-sensitiven Bedientasten und der digitalen Temperaturanzeige schon optisch den Innenraum extrem aufwertet.

 

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Fazit

 

Welches Fazit kann man also ziehen? Der Q5 der zweiten Generation ist definitiv ein gelungener Wurf, der mit aktuellster Technik einiges zu bieten hat. Das alles versteckt er jedoch unter einem mehr als dezenten Blechkleid, denn als meistverkaufter SUV ist er zu wichtig, um Experimente einzugehen. Ich bin mir aber sicher, dass auch diese Generation an den Erfolg anknüpft.

 

Ob jedoch das dezent frischere Design alleine genügt, um bei aktuellen Q5 Fahrern die Begierlichkeit weckt zum neuen Q5 zu wechseln, darf bezweifelt werden. Ist man aber einmal darin gesessen und lernt bei einer Probefahrt die neuen Features zu schätzen, könnte sich das Blatt wenden. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass Audi sich die Technik selbstbewusst mit einer hübschen Aufpreisliste bezahlen lässt.

 

Wer technikverliebt ist, sollte deshalb gedanklich gleich mal 15-20T€ auf den Basispreis der gewünschten Ausstattung addieren. Zum aktuellen Bestellstart sind jedoch nur die 2.0 TDIs mit wahlweise 163 oder 190 PS verfügbar, als einzigen Benziner bietet Audi den 2.0TFSI mit 252PS an. Allesamt angetrieben von S-Tronic und Quattro, mit Grundpreisen von 45100€ bis 51850€, je nach Motorisierung und Version (Q5/Q5 sport/Q5 design).

 

Wann der 3.0TDI kommt ist - erst recht nach Aufkommen der aktuellen Erkenntnisse in Sachen Diesel-Gate - ungewiss, ein SQ5 wird erst gegen Ende 2017 erwartet.

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11.11.2016 21:44    |    Trackback

Kommentiert auf: Audi Q5 FY:

 

Neues Q5 Modell

 

[...] mal meine Empfindungen und Eindrücke der Probefahrt zusammengeschrieben:

Für die, die es interessiert:

http://www.motor-talk.de/.../...ro-perfektion-undercover-t5861592.html

 

Gruß Jürgen

[...]

 

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12.11.2016 00:08    |    Q3Ronaldo

Fake Endrohre sind für mich ein No Go. Welcher Ingenieur hat bloss diesen Schwachsinn konstruiert. Unglaublich auch, dass beim Q2 das Display versenkbar ist, aber beim Q5 angeblich kein Platz dafür war. Vorsprung durch Technik ?

12.11.2016 08:12    |    apfelgruener

Schöner Q7!

12.11.2016 09:34    |    Harald26

@Q3Ronaldo Beim Q2 ist deiner Meinung nach das Display versenkbar ? Da habe ich einen anderen Q2 gesehen.

12.11.2016 20:59    |    Sp3kul4tiuS

Ich kenne von gaaanz früher noch die Civics die mit diesen Mohr Ofenrohren gefahren sind.

Hat man den ganzen Fuß reinstecken können.

Jetzt ist sowas Massentauglich geworden, wenn auch nur Fake. Genauso wie 4 Rohr Anlagen serie bei einem Golf oder Audi A3. Joa :D

 

Dachte damals das der Endpott vom MPS 3 meiner Mutter schon extrem war. Glaube ein 1x ~110mm Endrohr direkt ab Werk. Heute lache ich über meine Gedanken wenn man sich die Stoßstangen so ansieht. Auch wenn dahinter nur ein Gartenschlauch rausguckt.

Man sollte wieder wie um 2000 herum alles verstecken. Kaum redet jeder von E-Autos wird sehr deutlich gezeigt wo denn nun die Abgase herauskommen :D

17.11.2016 16:10    |    Klaus Reimers

Die M-Klasse hatte vor dem Facelift überhaupt keine Auspuffblenden mehr.

 

Das sah sehr merkwürdig aus, mit dem Facelift wurde es wieder eingeführt als Fake und seitdem sieht der GLE von hinten wieder deutlich geschmeidiger aus.

Wie man Es macht, macht man es falsch aber es ist für die Umwelt besser wenn die Abgase nach unten pusten und nicht nach oben in die Lüftung der nachfolgenden.

Und mit Blende sieht besser aus als ohne.

Also das Beste aus zwei Welten, Abgase nach unten, Optik wie früher.

17.11.2016 21:15    |    ZockerMax

Undercover 70TSD Euro versenken? Da bekomm ich ja 1,5 Tiguans oder zwei Kodiaqs für ;)

19.11.2016 18:04    |    Designs

Naja, nicht wirklich. Konfigurationgleich oder zumindest ähnlich bekommst du etwa 1,2 Tiguans dafür. Der ist dann aber auch nur ca. 0,8x so gut ;-)

 

Gruß Jürgen

20.11.2016 15:23    |    bmw-er

Hallo :)

 

Gibt es vorne auch 12V Steckdosen?

Sehe den Zigarettenanzünder aus dem Raucherpaket.

 

Was mich auch noch interessieren würde lohnt sich der Aufstieg von der Dämpferkontrolle zum Luftfahrwerk.

 

In der Serienausstattung wird von einem Kofferraumbodenmatte gesprochen, ist das die Schale aus Gummi?

 

Das AS im alten Q5 war wirklich super, hoffe auch dass es so bleibt.

20.11.2016 19:21    |    Designs

Auf dem einen Foto kann man den Zigarettenanzünder sehen - weitere 12v Anschlüsse waren vorne meines Wissens nicht vorhanden. Aber es gibt ja noch die USB Anschlüsse unter der Armlehne.

Das Luftfahrwerk ist eine tolle Sache. Ob es einem den Aufpreis wert ist, muss man selbst entscheiden. Den größten Vorteil sehe ich im Komfortgewinn und - sofern benötigt - in der Liftfunktion und der damit gewonnenen Bodenfreiheit.

Wer allerdings nur im Großstadtdschungel unterwegs ist, wird darauf verzichten können.

 

Gruß Jürgen

27.12.2016 17:07    |    Trackback

Kommentiert auf: Audi Q5 FY:

 

Frage zu ACC plus

 

[...] Stauassistent (im Assistent-Paket Tour) soll Ende des Jahres kommen (viel Zeit wäre dann nicht mehr )

 

http://www.motor-talk.de/.../...ro-perfektion-undercover-t5861592.html

[...]

 

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