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von Aufbereitung bis Zubehör rund um´s Thema Auto

Tue Jan 05 14:47:35 CET 2016    |    Designs    |    Kommentare (48)    |   Stichworte: A4, Audi, neues Modell, TDI, Testbericht

Nach dem ersten Schnell-Check bei der Präsentation, der sich ja vor allem mit dem Innenraum beschäftigt hat, gibt es jetzt einen kurzen Bericht zu einer ersten Testfahrt mit dem A4 Avant 2.0TDI (150PS, Handschalter, Frontantrieb).

 

Zuerst mal ein paar technische Daten:

 

Leistung/Gewicht:

Hubraum: 1968 cm3

Max. Leistung: 110 kW (150 PS) bei 3250-4200 min -1

Max. Drehmoment: 320/1500 - 3250 Nm bei min -1

Leergewicht *: 1550 kg

 

Fahrleistung

Höchstgeschwindigkeit: 215 km/h

Beschleunigung 0-100 km/h: 9,2 s

 

Verbrauch

Kraftstoffverbrauch (1999/100/EG)

städtisch: 4,9 l/100km

außerstädtisch: 3,8 l/100km

insgesamt: 4,1 l/100km

 

Ausgerüstet war das Fahrzeug mit Sportfahrwerk (nicht S-Line) und 17" Winterreifen der Größe 225/50 R17.

 

Noch ein kurzer Ausflug zum Außendesign:

Für mich ein sehr gelungenes Design, dynamisches Heck, schöne Front, tolle Seitenlinie - aber das ist natürlich reine geschmackssache. Ein Detail, das mir allerdings aufgefallen ist, betrifft die Linienführung des Scheinwerfers. Hier bildet sich an der unteren Kante ein deutlicher Versatz zum Stoßfänger (siehe Foto), dessen Sinn sich mir noch nicht erschlossen hat. Einerseits kann das aerodynamisch nicht von Vorteil sein, zweitens wird sich hier viel Schmutz ansammeln. Die erste Vermutung (evtl. Kühlung der LED Scheinwerfer?) hat sich nicht bestätigt, da hier keine Öffnungen sind, welche die Luft ableiten würden. Falls also jemand eine Idee dazu hat welchen Sinn das erfüllen könnte - immer her damit!

 

Motor-/Kofferraum:

Der Motorraum bietet jetzt keine spektakuläre Ansicht, ist aber durchaus gut gefüllt, was angesichts der "kleinen" Motorisierung schon verwunderlich ist.

Der Kofferraum bietet etwas mehr Volumen als sein Vorgänger, bedingt durch das schräg abfallende Heck ist der A4 jedoch wie immer kein Raumwunder. Positiv fallen aber die nette LED-Beleuchtung und die Möglichkeit der Sicherung auf. Sowohl die Netzablagen, als auch die Gummibänder sind praktisch.

 

Auf zur Probefahrt:

Beim Einsteigen hat sich auch nach der Präsentation der erste Eindruck gleich wieder bestätigt. Es fühlt sich alles sehr hochwertig an, die Sitze sind gewoht gut und man findet leicht eine bequeme Sitzposition.

Zum Motor starten einmal auf den - wie ich finde absolut zu weit vorne positionierte - Startknopf drücken und der Diesel läuft. Das macht er dann allerdings durchaus gut gedämmt. Man kann ihn als Diesel erkennen, aber mehr auch nicht. Im Innenraum sind kaum Vibrationen oder Nageln zu spüren/hören. Ob dies besser als beim Vorgänger ist, kann ich kaum beurteilen. Seit die Pumpe-Düse-Ära vorbei ist, befindet man sich hier ohnehin auf gutem Geräusch-Niveau.

 

Die ersten Kilometer innerhalb geschlossener Ortschaft verlaufen ebenfalls sehr entspannt. Sehr ruhig gleitet der A4 dahin. Bei unebenen Straßen oder Querfugen (Bahnübergang) ist jedoch schon das eher sportlich abgestimmte Fahrwerk zu erkennen. Harte Stöße dringen relativ direkt durch - in Anbetracht der 17" Winterreifen fast schon erstaunlich, so wird sich das mit 18/19" Sommerreifen wohl noch etwas verstärken.

Das unterstreicht aber die generelle Tendenz der Audi Modelle mit Sportfahrwerk. Wer eine Sänfte sucht, sollte vom Sportfahrwerk die Finger lassen. Allerdings bekommt man damit auch ein sehr dynamisches Fahrzeug mit wirklich guter Straßenlage. Ob man das bei dieser Motorisierung benötigt, sei aber mal dahingestellt, denn die Fahrleistung des 150PS TDI würde ich nur als "befriedigend" bezeichnen.

 

Kraftentfaltung

Natürlich sind 150PS und 320Nm keine Werte, die absolute Dynamik vermuten lassen, für einen Mittelklassewagen sollte es jedoch für akzeptable Fahrleistungen genügen. Das kann man im allgemeinen auch bestätigen. Man kann schaltfaul dahingleiten, der Motor klingt auch im unteren Drehzahlsegment nicht brummig oder ruppig. Gemütliches Cruisen mit wenig Gas bei 1300-1500U/min sind problemlos möglich, zum Beschleunigen sollte man allerdings zurückschalten. Auch wenn das max. Drehmoment bereits ab 1500 U/Min verfügbar sein soll, passiert hier auch nach der Turbo-Gedenksekunde in höheren Gängen wenig. Wer also bei 70-80km/h im 6.Gang Gas gibt und auf ein Beschleunigungswunder wartet, der wartet und wartet und wartet.. Wer sich schaltfaules Fahren angeeignet hat, muss sich hier umstellen - oder die S-Tronic wählen, die das dann sicherlich für ihn übernimmt :)

Im 3. oder 4. Gang geht's dafür akzeptabel vorwärts, dann kann man auch mal gut überholen. Ab 3000-3500U/min wird der Diesel dann aber klanglich präsent. Nicht nervig, aber auch nicht sportlich. Drehzahlen über 4000U/min bringen gefühlt nichts, hier ist Hochschalten angesagt.

 

In den unteren Gängen zieht er gut an, beim zügigeren Anfahren leuchtet schnell mal das ESP auf und bremst die Vorderräder wieder ein. Sehr gut gelungen ist meiner Meinung nach dennoch der Einfluss auf die Vorderachse. Auch wenn man im 2./3. Gang in Kurven Vollgas gibt wird ein Zerren an der Lenkung weitestgehend unterbunden. Wer sich hier nicht im Grenzbereich bewegt, wird den Vorderradantrieb kaum bemerken.

 

Virtual Cockpit

Das Virtual Cockpit gefällt mir - nach durchaus skeptischer Anfangsphase bei der ersten Begegnung im Audi TT - persönlich immer besser, auch wenn dort sehr viele Infos dargestellt werden. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass damit einige etwas überfordert sind, technisch versierte Fahrer bekommen dagegen volles Programm und können je nach gewählter Darstellungsoption zwischen etlichen Varianten wählen.

Während der Fahrt finde ich die Darstellung mit den kleinen Rundinstrumenten jedoch nur bedingt empfehlenswert, da man im Augenwinkel kaum etwas zur aktuellen Geschwindigkeit/Drehzahl erkennen kann, wie bei der Ansicht der großen Rundinstrumente. Hier mag das optionale Head-Up Display eine gute Ergänzung sein.

Ansonsten bekommt man Informationen über aktuellen Verbrauch, Durchschnittsverbrauch, Öltemperatur, Reichweite, Außentemperatur oder auch Empfehlungen über Schaltzeitpunkte, Gaswegnahme (weil z.B. Tempolimit oder Ortschaft kommt), Sitzplatzerkennung oder was man auch immer wissen möchte.

Alternativ kann man natürlich auch alle Infos über die Medien (Radio, Festplatte etc.) anzeigen lassen, zum Telefon wechseln, oder sich in Vollbild die Navi-Karte anzeigen lassen. Ich finde hier gibt es durchaus gute Wahlmöglichkeiten.

 

Verbrauch

Von Hersteller-Verbrauchsangabe lässt sich (hoffentlich) wohl niemand mehr blenden, weshalb auch diese 4,1 Liter im Mix relativ gering erscheinen. Die Probefahrt über knapp 35km (ca. 25km Überland, ca. 10km innerorts) ging jedoch tatsächlich mit einem Durchschnittsverbrauch von 4,3 Liter aus. Das Fahrprofil war jedoch schon eher als sparsam zu bezeichnen, nur ein paar Zwischenspurts, kein Autobahnanteil und eine vorteilhafte Strecke.

Erfahrungsgemäß würde ich aber sagen, dass man bei vorausschauender Fahrweise im gesunden Mix hier problemlos eine 4 vor dem Komma erzielen kann. Das halte ich für absolut angemessen und somit liegt man wohl bei einem Verbrauch von ca. 15-20% über der Herstellerangabe.

 

Mein persönliches Fazit:

Der A4 ist auch in der 9. Auflage ein wieder gewachsener Lifestylekombi mit durchschnittlichem Laderaumvolumen, dynamischer Optik, guter bis sehr guter Verarbeitung, sportlicher Fahrwerks-ausrichtung und optional mit viel technischen Extras zu einem stolzen Preis. So wird man auch bei diesem 2.0 TDI (Grundpreis 36.900€) mit ein paar Häckchen in der Aufpreisliste schnell bei 45.000€ landen.

In der Motorisierung empfehlenswerter wäre meiner Ansicht nach eher der 190PS TDI, die 40PS Mehrleistung wären eine gute Investition, kosten allerdings auch mindestens 42.250€. Für diese gut 5000€ mehr bekommt man dann allerdings auch serienmäßig die S-Tronic, denn als Handschalter ist dieser (noch?) nicht bestellbar. Die Verbrauchsangaben sind nahezu identisch mit dem 150PS Modell.

 

Kaufempfehlung ja oder nein? Wer sich bisher aus Gründen des Image, der Verarbeitung oder der Optik für einen Audi entschieden hat, der sollte sich auch dieses Modell näher ansehen. Wer auf technischen Schnick-Schnack verzichten kann, mit Assistenten und Onlinediensten auf Kriegsfuß steht und eigentlich nur von A nach B kommen will, der sieht hier wohl auch keinen Mehrwert!

Hat Dir der Artikel gefallen? 15 von 16 fanden den Artikel lesenswert.

Fri Jan 08 17:41:21 CET 2016    |    ballex

Aber immerhin ohne Mehrpreis für den Kunden.

Fri Jan 08 18:09:27 CET 2016    |    Goify

Aber selbst die 54 Liter sind nicht wahnsinnig groß, wenn auch ausreichend bei einem vermuteten Dieselverbrauch von 5 Litern. Beim Benziner kann das schon knapp werden.

Fri Jan 08 18:12:03 CET 2016    |    Schattenparker50835

Müsste gleich im Konfigurator eine Warnung aufpoppen wen man vergisst den großen Tank zu nehmen. Mit 40 Litern kommste doch geradeso um den Block.

Nach 60.000km im Golf TDI Mietwagen mit 50 Liter-Tank kann Ich sagen das der einfach nicht reicht. Im Außendienst nicht zu gebrauchen, Ich stand teilweise 4! Mal die Woche an der Tankstelle :(

 

Jetzt im Passat mit 66 Liter Tankvolumen sieht das ganz anders aus. Ich habe auch das Active Info Display drinnen und möchte es nicht mehr missen. Sehr bequem die Naviansicht immer im Blickfeld zu haben und den vielen kleinen Details bei der Arbeit zuzusehen die die Entwickler da eingebaut haben.

Irgendwann gibt es dann Analoganzeigen als Aufpreis :).

Fri Jan 08 18:13:24 CET 2016    |    ballex

Das stimmt, aber die Konkurrenz ist genau so auf dem Einspartrip und da wie gesagt sogar mit Aufpreis für den größeren Tank...große Wahlmöglichkeiten hat man da nicht.

Sat Jan 09 15:46:48 CET 2016    |    Designs

Ich persönlich würde auch eher 65-70 Liter als Tankvolumen bevorzugen. Das gibt eine schöne Reichweite. Auch mit meinem Q5 fahre ich ca. 850-1000km pro Tankfüllung - je nach Fahrweise. Und das finde ich sehr angenehm. Da kann man auch mal ein in einem Zug quer durch Deutschland fahren.

 

Gruß Jürgen

Mon Jan 11 09:55:38 CET 2016    |    pico24229

Sehe das auch so. Also 60L bei Diesel ist ja schonmal nicht schlecht. Bei Benzinern die an die 10 L verbrauchen ist das zu wenig, da sollten es schon 80 sein.

 

Bei den älteren Autos war das auch sehr gut. zB Mercedes W140 mit 100L oder Bmw E32 mit 90l und E34 mit 80L, da musste man dann auch nicht ständig nachtanken.

Generell würde ich so sagen dass 800km Reichweite mindestens drin sein sollten, besser 1000km.

Fri Jan 15 07:43:16 CET 2016    |    Muelleimermann

@ballex

 

der größere Tank ist mitnichten umsonst. Der ist in der Kalkulation eingepreist, oder glaubst du ernsthaft, ein Automobilhersteller hätte was zu verschenken?

Insofern sind die Kunden, die den größeren Tank nicht ordern die Gelackmeierten, weil sie für etwas bezahlen, was sie nicht erhalten. Da finde ich dann eine gewisse Transparenz bei der Preisgestaltung angenehmer.

 

mfg

 

der Mülleimermann

Fri Jan 15 11:12:59 CET 2016    |    ballex

Jeder, der nicht vollkommen unfähig ist den Konfigurator zu bedienen oder nicht an einen völlig dämlichen Verkäufer gerät, wird den großen Tank dazunehmen, somit wird sich die Zahl der "Gelackmeierten" in engen Grenzen halten.

Und zur Kalkulation: Die C-Klasse ist sowieso schon teurer als A4 und 3er. Da macht es sich dann nicht besser wenn in großzügiger Transparenz (lol, das wird's sein) die Kosten des größeren Tanks nicht im Gesamtpreis versteckt werden...aber wenn dir es so besser gefällt hat MB ja alles richtig gemacht. ;)

Sun Feb 28 18:21:57 CET 2016    |    Protectar

"Ein Detail, das mir allerdings aufgefallen ist, betrifft die Linienführung des Scheinwerfers. Hier bildet sich an der unteren Kante ein deutlicher Versatz zum Stoßfänger (siehe Foto), dessen Sinn sich mir noch nicht erschlossen hat. Einerseits kann das aerodynamisch nicht von Vorteil sein, zweitens wird sich hier viel Schmutz ansammeln. Die erste Vermutung (evtl. Kühlung der LED Scheinwerfer?) hat sich nicht bestätigt, da hier keine Öffnungen sind, welche die Luft ableiten würden. Falls also jemand eine Idee dazu hat welchen Sinn das erfüllen könnte - immer her damit! "

 

Es hat 3D-Design Gründe.

Das "körperhafte" Design der Rückleuchten u. Frontscheinwerfer soll gleich sein (die Heckleuchten haben ebenfalls sowohl bei Limousine als auch beim Avant eine vorstehende Kante u. sind dadurch 3-dimensional). Also die 3-Dimensionalität wird durch den Körper der Leuchten betont, die nicht wie sonst üblich mit der Karosserie eine bündige Einheit bilden, sondern durch hervorstehende Kanten u. Ecken sich von der Formgebung anderer unterscheiden. Daß sowohl vorne wie auch hinten, dabei leider eine Schmutznische (auch für die Waschstraße) entsteht, hat das Audi Designer Team wissentlich in Kauf genommen.

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