Rillen in den Bremsscheiben hinten
Hallo Liebe Motortalk Gemeinde,
ich habe einen Golf 7 Variant 2,0 TDI Highline mit ca. 6000km.
Das Auto ist ca. 2 Monate alt.
Beim Losfahren morgens habe ich immer stark schleifende Geräusche beim Bremsen.
Dachte erst das ist normal bei den aktuellen Witterungsverhältnissen. Aber dann habe ich mal einen Blick auf die Bremsscheiben hinten geworfen. (Bilder hängen am Beitrag)
Gefühlt sind die Riefen ca. 1-2mm tief.
Beim Freundlichen meinten die nur, wenn die Bremsleistung passt dann ist alles OK.
Aber so muss ich mich doch darauf einstellen das die Scheiben schneller fällig sind oder?
Kann jemand diese Probleme bestätigen?
Ich habe noch 2 weitere im Bekanntenkreis, die haben diese Rillen nicht.
Danke und Gruß
Peter
Beste Antwort im Thema
Wenn ich dazu komme, werde ich nächste Woche mal in unseren Bunker mit dem Bremsscheibenschrott wühlen um zu schauen ob ich darin eine der hier thematisierten Scheibe von Prevent finde. Sollte ich erfolgreich sein werde ich von unserem Labor prüfen lassen, inwiefern sich die Werkstoffzusammensetzung und metallurgischen Eigenschaften zu einer Scheibe von ATE unterscheiden.
486 Antworten
Liebe Motortalk-Fangemeinde!
Ich bin neu hier und seit langem schon stiller Mitleser im Golf 7-Forum und möchte mich diesem Thema mit den Bremsen hinten widmen und den ein oder anderen Tip eines super kompetenten VW-Meisters und Verkäufers weiterreichen.
Ich fahre einen Golf 7 Edition mit 125 PS in Nightblue mit dem hellbraunen Leder/Alcantara. Das Auto hab ich als Jahreswagen im April 2016 mit 7000 km von einem VW-Händler erworben. Das Auto war vorher in Besitz von VW Wolfsburg und war den Winter über abgemeldet. (Erstzulassung war April 2015) Tolles Auto!!! Wenn auch mit der ein oder anderen Sparmassnahme ggü. dem Golf 6. Nachdem ich vorher einen Golf 6 Style hatte und vor dem Kauf des Golf 7 schon hier in Motortalk auf die hinten rostenden Bremsen aufmerksam wurde, hatte ich direkt bei dem VW-Händler gefragt, wie ich das Rosten der hinteren Bremsen vermeiden kann. Im Golf 6 war Rost der Bremsen bei mir zumindest nie ein Problem. Einfach mal im Winter ein kurzer Kontrollblick durch die offenen Felgen, bei Bedarf die Handbremse gezogen und die Bremsen waren nach 66000 km, als ich ihn verkaufte, fast neuwertig. Wie man weiß, hat der Golf 7 die elektrische Handbremse. Den Verkäufer hab ich drauf direkt angesprochen weil bei Abholung meines "neuen Golf" die hinteren Bremsscheiben doch schon etwas korrodiert waren. Er meinte, es wäre kein Problem, bei freier Strecke die "Handbremse" aus etwa 100 km/h zu ziehen und bis fast Stillstand zu halten. Hab das direkt ein paar mal gemacht, das Auto zog sich hinten mehr runter als beim normalen starken Bremsen und die Bremse hinten war blank! Nun, nach aktuell 33000 km und zwei salzreichen Wintern hier in Oberbayern, immer noch quasi Neuzustand. Wenn die Strasse im Winter trocken ist, bremse ich etwa alle 500 km ein paar mal mit Handbrems-Taste ab und alles ist paletti. Ferner empfahl mir ein VW-Meister, möglichst "Kleinmaschige" Radkappen, weil diese durch weniger Schmutzverwirbelung einfach weniger Dreck an die Bremsscheibe kommen lassen. Ich hab deshalb die 16 Zoll Alus im Winter mit den Radkappen vom alten Passat-Modell (die mit den vielen kleinen V-Förmigen Öffnungen am Radkappenrand). Sämtliche Alu-Felgen vergrößern wohl das Problem durch die meist großen Felgendurchbrüche, so der Meister. Und es scheint zu wirken. Null Belagabdrücke, Fzg. steht übrigens in der Garage, wird nur per Hand gewaschen. Die "Trommeln" der Scheiben hab ich übrigens mit Silberbronze direkt nach der Abholung gestrichen, ebenso die Bremssättel. Kann ich jedem nur empfehlen.
Wenn ich Zeit finde, stelle ich auf Wunsch gern auch mal Bilder ein.
Viele Grüße
Thomas
Zitat:
Den Verkäufer hab ich drauf direkt angesprochen weil bei Abholung meines "neuen Golf" die hinteren Bremsscheiben doch schon etwas korrodiert waren. Er meinte, es wäre kein Problem, bei freier Strecke die "Handbremse" aus etwa 100 km/h zu ziehen und bis fast Stillstand zu halten. Hab das direkt ein paar mal gemacht, das Auto zog sich hinten mehr runter als beim normalen starken Bremsen und die Bremse hinten war blank!
Wie bitte ? So eine Empfehlung ist ja eine Ochsentour für das Bremssystem.
Ich habe es einmal bei etwa 50 km/h mit dem Verkäufer getestet und da hat es mir schon gereicht weil ich dachte es reißt mir den Hinterwagen weg.
Das bei 100 km/h zu testen ist aus meiner Sichts sträflich leichtsinnig weil beim geringsten Fehler der Anlagenregelung oder der Bremsanlage der Wagen in das Schleudern geraten kann.
Ich verstehe sowieso die Probleme nicht welche einige hier haben.
Ich fahre ganz " normal" , eher bremsenschonend. Trotzdem habe ich blanke Reibflächen und Bremsscheiben die gut aussehen.
Daß man sich soviel Kopf um dieses Thema machen kann wußte ich bis zum aktuellen Diskussionsbeitrag nicht 😕
@ Ugolf: Wie bitte ? So eine Empfehlung ist ja eine Ochsentour für das Bremssystem.
Ich wollte dadurch lediglich verhindern, vor jedem TÜV hinten neue Bremsen montieren zu müssen, wie es wohl einige User hier leider mussten. Ich habe vor, das Fahrzeug mindestens 10 Jahre zu fahren.
Ein instabiles Fahrverhalten bei dieser Art zu bremsen ist nicht feststellbar. Der Wagen "zieht" sich im Heck mehr nach unten als beim starken Bremsen mit der Fußbremse. Dadurch wird wohl schätzungsweise auch hinten mehr gebremst und die Scheiben bleiben blank. Das man diese Aktion nur bei ebener, gerader Strecke machen sollte, leuchtet denke ich jedem ein.
Ob das natürlich auf Dauer für den E-Motor der Handbremse gesund ist, konnte mir keiner sagen. Vielleicht weiß hier ein versierter Mechaniker oder Meister mehr?
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Da zieht sich weder der Hintern mehr runter, noch schadet es dem E-Motor, denn gebremst wird da mit der Hydraulik auf alle 4 Räder und nicht mit der hinteren EPB.
Das waren meine Scheiben an einem Golf VI GTI😰
http://www.motor-talk.de/.../PostJump.html?...
Ich wohne in einer Region, wo es Schnee und Eis und Streusalz gibt.
Es ist einfach nicht mehr das Material wie früher, kann ja sein, das irgendwelche Umweltauflagen oder auch Reibwerte anders sein müssen/sollen und das geht dann eben auf die Haltbarkeit.
Das ist immer noch das gleiche Gusseisen wie früher auch. Ich glaub eher daß es an diesem Sprühsalz liegt, das heutzutage verwendet wird. Und möglicherweise daran, daß früher gefühlt weniger gesalzt wurde.
Das glaube ich auch, denn vor über 20 Jahren musste ich die Scheiben beim Golf 3 nach 3 Jahren tauschen weil sie verrostet waren. Dagegen sehen die vom G7 jetzt wie neu aus.
Um mal die fragen von meinem voherigen Post zu beantworten.
Das waren die Serienscheiben und klötze vom band.
Auto wurde als jahreswagen gekauft mit 17.000km.
Auf der autobahn jenseits der 120 hat beim runterbremsen regelrecht das ganze auto hinten gebebt.
Richtig gebollert hats.
Die neuen scheiben waren beschichtet von ATE.
Klötze weiss ich neme genau.
Kann heute abend bilder vom jetzigen zustand nachreichen.
Auch von der bremsleistung her deutlich stabiler und besser geworden.
Auch schleifen morgens die scheiben nicht mehr so schrottig.
Also alles paletti soweit.
Die Bremsen der Hinterachse unseres 2015er BMW X1 hatten vor kurzem auch schon einen etwas heftigeren Rostansatz.
Habe mir dann einfach eine verlassene Landstraße gesucht, dort 10x hintereinander maximal von 100 auf 0 gebremst, und anschließend sah die Bremse wieder aus wie Werksneu.
Ist sicherlich nicht mehr bei jedem Rostzustand möglich, aber dadurch habe ich in diesem Fall einen sich verschlimmernden Prozess zumindest verhindern können.
Häufig ist nicht der Rost auf der Bremsscheibe das Problem. Sondern der Rost am Kolben. Wenn der nicht leicht läuft, schleifts und die Beläge/Scheiben nützen sich einseitig ab.
Zitat:
Da zieht sich weder der Hintern mehr runter, noch schadet es dem E-Motor, denn gebremst wird da mit der Hydraulik auf alle 4 Räder und nicht mit der hinteren EPB
Nach meiner Erinnerung von damals wird da nur hinten gebremst. Das immer voll Anschlag bis der ABS-Begrenzer einsetzt um ein Blockieren der Räder zu verhindern. Denn die Parkbremsmotoren können ja nur anfahren oder lösen.
Mit Hydraulik kann da nichts gebremst werden denn die Feststellbremse ist ja eine rein mechanische Bremse die gerade unabhängig von der Hydraulik sein muß. Hier wird " digital" gebremst.
Gräßlich angehört hat sich das allemal.
Obwohl ich zugeben muß daß die EPB mit ihrer Automatikfunktion sehr bequem ist wäre mir eine herkömmliche Handbremse immer noch lieber.
Wie ich aktuell auf der amerikanischen VW-Seite sehen kann hat der Golf der dort verkauft wird eine herkömmliche Handbremse.
Das wirft für mich Fragen auf ...
Ab 7 km/h wird die elektronische Parkbremse in den dynamischen Modus versetzt und es wird bei der Betätigung hydraulisch über alle vier Räder mit voller ABS-/ESP-Funktionalität gebremst.
Quelle: VW-Selbststudienprogramm 346 „Die elektromechanische Feststellbremse - Konstruktion und Funktion“
Und das ist auch gut so. Bei überbremster Hinterachse könnte man ohne ABS-/ESP-Eingriff einen schönen Abflug machen.
Vielen Dank für Deinen ausführlichen Beitrag! Auch mein Golf war vorher im Besitz von VW Berlin mit Wolfsburger Kennzeichen. Wie Du schreibst hattest Du vorher auch einen Golf VI bei dem das nicht aufgetreten ist. Genau wie bei mir. Du hast eine Garage und wäscht den Wagen nur von Hand. Das ist bei mir auch der Fall! Insofern ist Dein Bericht schon sehr interessant für mich.
Geradezu lächerlich finde ich die Empfehlungen zu den Rädern und den Radkappen. Mein jetziges Fahrzeug ist der 20. PKW in meinem Leben. Ich hatte Opel, Mercedes, Mitsubishi und zuletzt nun eben den 2. Golf. Wie gesagt, mit dem 6.er war ich durchaus sehr zufrieden, sonst hätte ich den 7.er ja nicht gekauft. Und nun solche seltsamen Ratschläge, andauernd Vollbremsungen mit der Handbremse zu machen und nur bestimmte Räder zu fahren. Es tut mir leid, aber ich halte das für ziemlich krank! VW will nur verschleiern, dass sie wieder mal Mist gemacht bzw. eingekauft haben. Die Zulieferer werden von denen regelrecht erpresst. Und für wenig Geld gibt es auch wenig Qualität! Der Streit mit Prevent kommt nicht von ungefähr!!! Auch das Problem mit den Steuerketten war teilweise hausgemacht. Für eine sportliche Fahrweise waren die Ketten zu klein dimensioniert. Ein Riemen dehnt sich, eine Kette nicht weil sie eben nicht elastisch ist! Andere Hersteller verbauen schon seit ewigen Zeiten Ketten und habe keine Probleme damit.
Für mich unverständlich ist, dass es hier einige Leute gibt die das Problem relativieren, ja gar verharmlosen, so als wenn man zu dumm wäre die Luxuskarossen aus Wolfsburg zu fahren. Wie gesagt, ich persönlich verfüge über eine Fahrpraxis von mind. 7.000.000 Kilometern oder auch mehr. Da denke ich schon, dass ich beurteilen kann was an Fahrzeugen normal ist und was nicht.