Fri Jun 22 13:35:32 CEST 2018 | jennss | Kommentare (58)
Welche 2 Fahrschulautos würdet ihr ab 2019 anschaffen?Mein Sohn macht Fahrschule an einer Fahrschule, die schon einen PlugIn-Hybrid hat. Da ist er die ersten 3 Doppelstunden mit dem GTE gefahren. Ohne Handschaltung konnte er sich erstmal an alles andere gewöhnen - keine schlechte Idee. Inzwischen fährt er den Handschalter in der Fahrschule und macht später auch darauf Prüfung.
Ein mir bekannter Fahrlehrer sagte mir mal, dass jetzt einige Fahrschulen schon vom Diesel weg sind und mit Benzinern fahren. Mir scheint, das Fahrschulauto ist im Umbruch. Zum einen macht der Dieselskandal den bisher obligatorischen Fahrschuldiesel weniger attraktiv und zum anderen kommt die Elektromobilität dazu. Irgendwann wird es wohl immer mehr Fahrschulen geben, die den Handschalter gar nicht mehr unterrichten (brauchen), weil die Fahrschüler keine Lust haben, etwas (Schwierigeres) zu lernen, wenn das eh bald kaum mehr gefahren wird. Bei Verbrennern kostet die Automatik ja noch viel Aufpreis, aber bei elektrischem Antrieb gibt es keinen Handschalter, ist also immer mit drin.
Wie würdet ihr als Besitzer einer Fahrschule entscheiden, wenn ihr 2019 zwei Fahrschulautos anschaffen solltet (Umweltprämie noch zu bekommen), bei zusammen ca. 100000 km/Jahr. Zwei Diesel oder jetzt eher Benziner oder gar schon was Elektrisches? Muss es noch mindestens ein Handschalter sein oder kann man es schon riskieren, voll auf Elektro/Automatik zu setzen? Für eine reine Elektro-Fahrschule ist die Zeit wohl noch nicht reif, oder?
Gab es bisher eigentlich auch schon reine Automatikfahrschulen? (Prozentanteil?) Wie viel Prozent der Fahrschüler machen bisher reine Automatik-Führerscheine? j.
PS: "E-Auto" in der Umfrage schließt Rex-Modelle ein. Vollhybriden gehen in der Umfrage als Benziner mit Automatik durch . |
Fri Jul 06 08:59:12 CEST 2018 | Spurverbreiterung133566
Ist in der Schweiz schon lange so. Wenn man die Prüfung mit einem Automaten macht darf man einfach anschließend nur Automaten fahren....
Fri Jul 06 13:02:39 CEST 2018 | jennss
Wenn man mal einen Umzugstransporter braucht, gibt es wohl kaum welche mit Automatik oder E-Antrieb. Im privaten Bereich wird der Nachteil eines Automatikführerscheins kleiner, da Zahl der E-Autos steigend, aber wer mal ein fremdes Auto fahren soll, ist mit Handschalterführerschein noch lange Zeit flexibler.
j.
Fri Jul 06 13:53:59 CEST 2018 | waldgruenchen
ja ja das kenne ich mittlerweile...
...ich hab Automatik, Frau einen Schalter...wenn ich mit ihrem Wagen mal fahre ist zuerst mal abwürgen und dann Scheibenwischer angesagt...soviel zur Macht der Gewohnheit...
Fri Jul 06 15:51:07 CEST 2018 | notting
Meine Mutter hat (vor Jahrzehnten) IIRC die meiste Zeit auf Automatik gelernt und die Prüfung aber auf auf Schaltgetriebe gemacht.
Und IMHO wird die E-Auto-Reichweite meist noch nicht reichen. Öfters steigt ja einer aus und dann der nächste ein. Spätestens wenn dann noch 2 AB-Stunden (womögl. noch im Winter) direkt aufeinander folgen...
Typ. Fahranfänger-Autos (inkl. die Familienkutschen die sie gelegentl. fahren dürfen) werden noch einige Jahre meist Handschalter sein. Und div. ältere Firmenkutschen gibt's ja auch noch.
Mein Fahrlehrer hatte wohl auch ein Rollstuhlfahrer-kompatibles Fahrschulauto. Das wird dann wohl Automatik gewesen sein. Die normalen Fahrschulautos waren aber Handschalter.
notting
Sat Jul 07 11:50:57 CEST 2018 | captmcneil
Ich durfte auch schon öfter für meinen Kumpel Kleinlaster-Taxi zum Abholen von Möbeln spielen, weil er sich das Schalten nicht mehr zutraut. Das letzte mal ist zwar schon paar Jahre her, aber diese Transporter waren bisher ausnahmslos Schalter.
Wie es mit sozialem Dienst (Leute durch die Gegend karren -- Zivi gibt's ja glaub nicht mehr?) oder Kurierdiensten in Ferienjobs aussieht... ist einfach bissel peinlich, wenn man 20 ist und nicht Transit fahren kann. Hat man was verpasst, die Teile machen Spaß.
Automatik in ehren, viele Nachteile von früher gelten heute nicht mehr. Selbst Wandler schalten heute zügig runter, was ja oft das Argument der sportlichen Fahrer war. Aber ich finde es schon wichtig, dass man das Schalten zumindest defaultmäßig noch lernt. Wer es partout nicht will, soll sich halt nen Automatik-only Führerschein holen.
Ich sehe nur nicht den Grund; Fahrschule soll ja nicht komfortabel sein, sondern einen aufs erste Auto vorbereiten. Und nicht jeder bekommt von Mami und Papi einen A45 AMG geschenkt. Da steht eher ein 10 Jahre alter Corsa für 3000€ an. Und selbst wenn Mami und Papi reich sind, fährt man irgendwann die betrunkenen Kumpels im fremden Auto nach Hause. Wenn die Fahrschule einen darauf nicht vorbereitet, ist das imho nicht der Sicherheit zuträglich.
PS: ich fahre Automatik, würde aber sehr gerne wieder schalten... leider immer weniger möglich.
Sun Jul 08 09:12:43 CEST 2018 | Sven28
Besteht die heranwachsende Bevölkerung ausschließlich aus Akademikern und lernt keinen handwerklichen Beruf
Kann mir grad nicht vorstellen, dass Handwerksbetriebe ihre Flotten auf Automatik umrüsten, wenn es nicht einen besonderen Grund hat. Oder Jahre später das Wohnmobil für den Urlaub oder der Kleinwagen auf der Urlaubsinsel etc., alles nur Einschränkungen.
Vor Jahren war Automatik kein Thema in den Fahrschulen und selbst beim Nicht-Bestehen der Prüfung, lag es kaum am Schaltgetriebe.
Sun Jul 08 10:44:23 CEST 2018 | DeutzDavid
Auf dem Bau hatten ausnahmslos alle Fahrzeuge Schaltgetriebe, mein guter T5 Bus auch
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Sun Jul 08 11:29:40 CEST 2018 | Schattenparker134965
Auf einem MAN 630 mit Stockschaltung hat meine Generation das Schalten gelernt. Trotzdem fahre ich seit 25 Jahren Automatik und empfinde sie als das größte Komfortmerkmal, das eine Auto haben kann.
Die Schaltwagen sind immer weiter auf dem Rückzug. Bei E-Wagen und Hybrid ist das Schaltgetriebe unnütz und führt zu Mehrkosten. Bei autonom fahrenden Autos kann ich mir einen Handschalter auch nicht vorstellen, auch zum Tempomaten passt eine Automatik besser.
Ich finde einen Automatik-Führerschein in der jetzigen Form nicht mehr zeitgemäß. Man sollte einen Automatik-Stufen-Führerschein anbieten, daß man mit mehrjähriger Fahrpraxis auf einem Automatikwagen auch einen Schaltwagen fahren darf. Wer mehrere Jahre Automatik gefahren hat, kommt sowieso nicht mehr auf die Idee, sich einen Schaltwagen zu kaufen, wenn er/sie darauf eine Probefahrt gemacht hat.
Ich habe nicht mitgestimmt, weil ich keine Fahrschule habe oder dort angestellt bin und ich mich auch nicht als "Verkehrserzieher" betätige.
Sun Jul 08 13:06:18 CEST 2018 | jennss
Eigentlich geht es beim "Umbruch" auch nicht um Automatikautos, sondern um zunehmende E-Autos. Wer jetzt schon nur noch einen reinen Führerschein ohne Handschaltung anbietet, wäre sicher einer der ersten. Vom Fahren her unterscheiden sich Automatik und E-Auto eigentlich nicht. Insofern wäre es ja ein schon "Automatik-Führerschein".
Mein Sohn meint, er könnte die Hälfte der Stunden sparen, also ca. 15 statt 30, wenn er ohne Handschaltung die Prüfung machen würde. Der Reiz der Sache liegt also darin, Geld und Zeit beim Führerschein zu sparen. Außerdem gibt es in Fahrschulen auch mal Fälle von Leuten, die "ewig" brauchen. Denen würde es mit E-Auto oder Automatik sicher auch leichter fallen.
j.
Sun Jul 08 17:51:31 CEST 2018 | notting
@jennss:
Glaube ich nicht, da solche Leute meist weniger ein Problem mit der Kupplung bzw. dem Schalten haben...
notting
Sun Jul 08 18:10:35 CEST 2018 | jennss
Ich denke, es kommt beim Fahren alles zusammen und man kann das nicht so isoliert betrachten. Immerhin würde wohl so ziemlich jeder Fahrschüler weniger Stunden mit Automatik brauchen als mit Handschalter. Bei den einen ist die Differenz größer, bei den anderen kleiner.
j.
Sun Jul 08 20:57:01 CEST 2018 | Druckluftschrauber50449
1995 fuhr mein Fahrlehrer einen Benziner, damit die Schüler sich daran gewöhnen. Hatten wohl ein paar Führerscheinneulinge Papas Benziner mehrfach abgewürgt, da der vorhergehende Fahrschuldiesel zu gutmütig war (oder Papa nicht gelassen genug).
Mon Jul 23 16:52:57 CEST 2018 | DeLumbe
Ich denke für E-Autos sind die Anschaffungskosten noch zu hoch. In Zukunft wird das Thema denke ich relevanter. Zunächst mal werden es wohl Autos mit mehr und mehr Fahrassistenzsystemen werden, damit man den Umgang damit besser lernt (teilweise autonomes fahren).
Mon Jul 23 22:27:04 CEST 2018 | JürgenS60D5
Zitat:
Leider gibts viele Motorisierungen nur noch mit Automatik, weil die Hersteller keine Schaltgetriebe mehr bauen können
Zitat ende
IMHO: das ist nicht zutreffend. Es gibt viele Motorisierungen nur noch mit Automatik, weil die Kunden ab einer bestimmten Leistung gar keinen Schalter mehr wollen. Aktuelle Automatikgetriebe können alles besser, als der Mensch. Warum dann so ein archaisches Handschaltgetriebe? Ist ja richtig, bei schwachen Motoren macht es vielleicht noch Sinn. Ab der Mittelklasse aber schon lange nicht mehr.
Ich finde den Ansatz mancher Fahrschulen, erst einige Fahrstunden auf einem Automatikwagen zu fahren, gut. Der Fahrschüler soll lernen, am Verkehr teilzunehmen, und nicht irgendeine motorische Krücke zu handeln. Und, wenn der Fahrschüler den Verkehr meistert, kann er die Krücke dazu bekommen.
Ich selber hab 81 meinen FS auf einem alten /8 gemacht und kann die Verherrlichung von Handschaltgetrieben nicht mal im Ansatz verstehen.
Mon Jul 23 22:40:47 CEST 2018 | JürgenS60D5
Wie kommen wir eigentlich von Fahrzeugen für Fahrschulen hin zu Baufahrzeugen, für die -in den relevanten Motorisierungen- nie ein Automatikgetriebe angeboten wurde? Und genau das, wird dann als Vorbild genommen?
Tue Oct 30 10:27:23 CET 2018 | schleich-kaefer
In Deutschland seit Jahren bei ca. 20%. In USA/Japan ca. 90%.
Quelle: https://www.welt.de/.../...eutschen-kein-Automatikgetriebe-moegen.html
Auch interessant: https://de.statista.com/.../
Tue Oct 30 11:41:26 CET 2018 | captmcneil
Naja, dem Schaltverhalten des SL 500, den ich kürzlich über die Schweizer Alpen gefahren bin, habe ich nicht immer zugestimmt, egal ob Sport oder Komfort.
Es geht auch bei teuren Autos selten darum, was die Technik besser kann, sondern darum, was einem Spaß bereitet. Es gibt auch Leute mit Kohle, die gerne in der rechten Hand einen Schaltknüppel halten, und gerne mal in der Kurve mit einem Hecktriebler scharf einkuppeln. Ist eine Minderheit, aber wir leben ja nicht im Kommunismus.
Ein Bekannter von mir ist aus Gesundheitlichen Gründen auf Automatik angewiesen, und wenn man sieht, wie gering das Gebrauchtwagenangebot an Kleinstwägen zwischen 3 und 5k mit Automatik ist, und wie viel Höher die Preise sind, halte ich das für eine schlechte Idee, nach der Fahrschule nicht schalten zu können.
Hier zählt, wie bei allem: "shhh - let people enjoy things". Ich sehe wenige Schaltfans, die hier irgendwas verherrlichen, sondern sich nur von der Automatikfraktion künstlich kleingeredet fühlen. Ich kann auch nicht im Ansatz verstehen, woher diese "ich mag's nicht, also muss ich mein Unverständnis äußern" Einstellung kommt.
Die Schaltgetriebe uralter Daimler sind jetzt auch nicht unbedingt stellvertretend. Vor allem wenn es noch ein eher schwachbrüstiger Diesel ist, bei dem sich das Hochdrehen sowieso nicht lohnt, macht das Schalten auch keinen Spaß.
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