Tue Jan 27 18:15:05 CET 2009
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Druckluftschrauber2011
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Kommentare (25)
| Stichworte:
Gesellschaft, Zivilcourage
...an die Opfer des Nationalsozialismus Genau dieser Tag ist heute. Heute, der 27 Januar. Der Tag, an dem das Konzentrationslager Auschwitz 1945 von der roten Armee befreit wurde. Man sollte auch nie müde werden das Thema anzusprechen. Man sollte nie müde werden über all das zu berichten. Augenzeugen zu Wort kommen zu lassen. Das Gedenken an diese Zeit immer aufrecht zu erhalten. Auch die neusten Ereignisse zwingen uns eigentlich dazu, das Thema niemals ruhen zu lassen. Es kann und darf einfach nicht sein, dass ein Bischof zum Leugner des Holocaust wird und dann auch noch durch die Kirche rehabilitiert wird. Damit haben die über eine Milliarde Katholiken ja den päpstlichen Segen, den Holocaust zu leugnen. So etwas sollte und darf nicht hingenommen werden. |
Tue Jan 27 18:32:09 CET 2009 |
XC70D5
Dazu passt dann auch, dass das KZ für 120 Mio.€ instandgesetzt werden soll.
Die, die man eigentlich damit erreichen will, erreicht man aber nicht.
Gruß
Martin
Tue Jan 27 18:35:54 CET 2009 |
Druckluftschrauber2011
Ja das Geld könnte man woanders besser anlegen. Das Denkmal mit den Steinen in Berlin verfehlt sein Ziel ja auch irgendwie
Tue Jan 27 18:42:47 CET 2009 |
Turboschlumpf32852
Danke das du hier einige Wörter darüber schreibst. ;-)
Wollte selber auch was schreiben, da meine Mutter auch Deutsch-Jüdin ist und meine Großeltern (leider inzwischen verstorben) damals auch einiges erleiden musten im 3. Reich. Mich hat aber wohl der Mut dazu verlassen. ;-)
Gerade dieses Vorurteil muss mal aus dem Weg, das Juden grundsätzlich dunkel sind (Haarfarbe etc.) und sonst immer gleich aussehen, nach ihrem Religiösen Muster. Meine Mutter ist Naturblond, genauso wie meine Großeltern auch. Vielleicht auch ein Grund, warum sie den Nazis damals häufig ausweichen konnten und schließlich auch dieses Regime überlebt haben.
Das mit dem Bischof habe ich auch gelesen und finde das auch ungeheuerlich. :-(
MFG, ein Sindar
Tue Jan 27 19:27:26 CET 2009 |
KKW 20
Was mir bis heute unerklärlich ist, wie ein Volk was so viele kluge Köpfe hervorgebracht hat, der Barbarei und der Dummheit Tür und Tor öffnen und so einem Haufen von Esoterikern, Hühnerzüchtern und Totalversagern auch noch bereitwillig folgen konnte.
Einige Leute sind ja zum Glück irgendwann aufgewacht, aber leider zu spät.
Tue Jan 27 19:54:18 CET 2009 |
Standspurpirat208
Zu diesem Thema kann ich den aktuellen Kinofilm "Operation Walküre - Das Schlaufenberg-Attentat" empfehlen. Auch wenn nicht alles in dem Film zu 100% stimmt, so spiegelt er doch deutlich wieder, dass es selbst in hohen Kreisen der NS-Führung Wiederstand gab, und wie nah die Befreiung Deutschlands durch die Deutschen selbst war. Mich hat der Film sehr berührt.
In Auschwitz selbst war ich vergangenes Jahr. Ich find, dass man wenigstens einmal im Leben an einem solchen Ort gewesen sein muss. Auch, um solche unglaublichen Verbrechen nicht zu vergessen.
Wed Jan 28 12:54:12 CET 2009 |
Kurvenräuber137127
Gut, dass du das ansprichst.
Ich hätte zu dem Punkt fast einen eigenen Blogeintrag gemacht, weil mich das so aufregt.
Wed Jan 28 13:20:45 CET 2009 |
XC70D5
Es kann aber auch nicht sein, dass der Zentralrat der Juden den Gedenkfeiern fern bleibt, nur weil sie nicht persönlich dort begrüßt werden 😕
Gruß
Martin
Wed Jan 28 15:52:31 CET 2009 |
Druckluftschrauber2011
Ja das ist auch sehr komisch. Ich konnte die Beweggründe nicht so ganz verstehen, als ich es heute früh gelesen habe.
Wer weiß was die haben...
Thu Jan 29 13:24:03 CET 2009 |
taue2512
Sorry, so lange die jungen Generationen in Deutschland jeden Tag ein kollektives Schuldbewusstsein fuer Taten Ihrer Gross- oder Urgrossvaeter eingetrichtert bekommen, werden alle Nase lang die Zentralraete, Vereine und Gruppierungen diese Situation schamlos zu Ihrem Vorteil ausnutzen. Waere ja auch gelacht, wenn es auch nur ein einziges mal passieren sollte, das eine von unserer demokratischen Bundesregierung ausgerichtete Gedenkfeier oder die Einweihnung eines Mahnmals zur Abwechslung mal positiv aufgenommen und in den Medien begruesst werden sollte.
Solange diese Damen und Herren als Repraesentanten dieser Volksgruppen - anstatt eine Vorbildfunktion auszuueben - den Sinn ihrer Existenz nur darin sehen als Lobbyisten lediglich in den Medien omnipraesent zu sein, wird es keine Entspannung geben. Es wird trotzig staendig gemaekelt und Wind gemacht und absolut kein Verstaendnis gezeigt.
Was ist das Resultat eines solchen Verhaltens? Es gleitet ab in die Heuchlerei, denn solche Leute umgeben sich fast selber mit einer Aura eines fehlerlosen "Uebermenschen" - also genau dem Menschenbild Ihrer Erz-Feinde oder denen, den sie begegnen wollen. Dabei zeigt die Realitaet das es zum Glueck auch nur normale Menschen sind: Sie koksen und hinterziehen Ihre Steuern.
Stehen in den USA am 'Little Big Horn' etwa 1000 steinerne 'Memorial-Wigwams'? Nein! Und warum bitte kommt es nur zu einer kleinen Zeitungsmeldung, wenn irgendwo in D eine alte Frau ermordet wird und derweil "Protokollfragen" und "Wuerdigung" tagelang die Medien im Zaum halten? Dieser Vergleich beweist aber auch das die Indianer zwei Woerter in Ihrem Wortschatz kennen: Vergebung und Toleranz.
Dies Beweist leider auch das die deutschen Medien selber zu stark dieses Thema aufgreifen und pushen und es entwickelt sich ein gefaehrlicher Automatismus. Was waere wohl passiert wenn die neuerlichen Vorgaenge einfach ungehoert blieben und kein grosses Medienecho erfahren? Genau: Nix!
Das Thema Integration von Volksgruppen in Frankreich und auch die Historie der Verfolgung waehrend der Zeit der Besetzung durch das Dritte Reich und die vielen Mitlaeufer des Vichy-Regimes haben etwas ausgeloest: Auch hier gab es lange Zeit ein Kollektives Schuldbewusstsein und Misstrauen, aber irgendwann waren alle Kriegsverbrecher und Kollaborateure gefasst und man ging wieder langsam zur Tagesordnung ueber. Auch in FR gibt es Organisationen wie einen Zentralrat der Juden, aber deren Einfluss - besonders auf Politik und Medien - ist gleich null und auch hier herrschen mittlerweile Vergebung und Toleranz.
Was wuerde wohl passieren, wenn sich Madame Merkel morgen in den Bundestag stellt und offen - wie es einige Politiker in FR getan haben - sagt das der Angriffskrieg Israels gegen Gaza-Streifen schei..e ist. Ich habe hier Handyvideos direkt aus Gaza ueber den Mitmach-TV-Kanal meines franzoesischen Internetproviders auf dem Fernseher angeschaut: Da war u.a. ein sehr langes Video von den ersten 10 Minuten nach dem Einschlag einer israelischen Rakete. Zu sehen waren: Zefetzte Kinderleichen, schreiende verletzte Frauen und alte Maenner, die nur Nahrung kaufen wollten als es rummste. Unter ca. 50 Verletzten war nur ein einziger uniformierter Hamas-Kaempfer zu sehen...
Ich will damit eines sagen: Heute sind es noch "Protokollfragen" und in ein paar Jahren gibt es vielleicht Tote...
So, vermutlich wird mein konstruktiv gemeinter Beitrag nun von irgendjemandem per Alert beim Admin gemeldet, das beweist dann nur das Deutschland fuer eine offene Diskussion eines so sensiblen Themas noch nicht bereit ist. Ich bin weder politisch rechts gesinnt und bezeichne mich als Europaer.
Thu Jan 29 14:29:02 CET 2009 |
Kurvenräuber137127
Den Spruch mit der Kollektivschuld kommt immer wieder in dem Zusammenhang.
Es geht ja nicht um Schuld, sondern um die Verantwortung und Wachsamkeit der Folgegenerationen.
Die Verantwortung, dass so etwas vor allem in unserem Land nicht mehr passiert, haben wir hier mehr als irgendwo anders.
Die Türken beispielsweise gehen viel schlechter und neurotischer mit ihrem Massenmord an den 1,5 Mio. Armeniern um, da wird das einfach totgeschwiegen und wenn es jemand erwähnt, kann der als Volksverhetzer angezeigt werden.
Thu Jan 29 15:14:27 CET 2009 |
taue2512
Ich will ja nicht dazu aufrufen das alles totgeschwiegen werden soll. Aber schau mal: Zu meiner Zeit als Schueler war das Thema staendig an der Schule praesent und ist es zumindest auch noch in den Koepfen meiner Generation. Heute sieht das vielleicht anders aus, wenn ich mir heute die Schulen anschaue mache ich mir schon Gedanken ueber die Rolle und Verantwortung der Schule als Staette der Grundzuege der politischen Bildung.
Eine Kette von Vorgaengen wie im 3. Reich laesst sich in der heutigen modernen Staatengemeinschaft sicherlich nicht so leicht wiederholen. Wachsamkeit zur Praevention ist aber dennoch okay und die Errichtung von Gedenkstaetten und Mahnmalen auch. Nur: Wir deutsche wuerdigen mit solchen Aktionen die Opfer und was bekommen wir "en retour"? Nichts als Undank und neuerliche Vorwuerfe.
Aber, warum sollten wir HIER mehr Verantwortung haben? Wie willst Du das Gewichten? Bodycounts? Denn haben aber auch u.a. China und Russland die Nase sehr, sehr weit vorn.
Beispiel Tuerkei: Es ist richtig das es dort - unter Strafe - totgeschwiegen wird, aber was ist das Resultat? Die werden demnaechst AUCH Mitglied in der EU und es interessiert niemanden in den Nachbarstaaten. Trotzdem ist die Erinnerung im Volk lebendig und unausloeschbar. Sollten nun etwa alle anderen Staatsoberhaeupter den russischen Praesidenten meiden wegen der Opfer des Stalinismus?
Thu Jan 29 15:22:13 CET 2009 |
Kurvenräuber137127
Über die historische Singularität des Holocausts im Vergleich zu anderen Genoziden kann man diskutieren und wurde schon über 60 Jahre diskutiert.
Ich denke schon, dass diese industrialisierte Form des Mordens zu Ausrottungszwecken geschichtlich einzigartig ist.
Und warum wir HIER mehr Verantwortung haben als anderswo? Weil die ganze Scheiße nun mal HIER passiert ist.
Thu Jan 29 18:40:46 CET 2009 |
Druckluftschrauber2011
Es geht ja auch nicht darum, dass "wir" an etwas Schuld haben. Es geht nur darum, dass das was geschehen ist NIE vergessen wird und immer in den Köpfen bleibt.
Ich kann nix für das, was hier vor 70 Jahren passiert ist. Aber ich kann sehr wohl etwas dafür tun, dass es nie vergessen wird. Und das Gedenken an solch eine Zeit sollte immer bleiben.
Thu Jan 29 19:01:08 CET 2009 |
Antriebswelle135730
Da taue es hier hineingebracht hat:
Die historische Verantwortung und das Gedenken an die Opfer der Zeit des NS-Regimes sollten imho unbeachtet aktueller politischer/militärischer Realitäten stattfinden. Eine Gedenkveranstaltung und die Vermittlung der Geschichte ist imho wichtig und sinnvoll. Eine Kollektivschuld sehe ich nicht und sah mich weder in Russland noch Norwegen als Vertreter der jungen Generation Vorwürfen ausgesetzt.
Dass Merkel nicht Israel wegen Gaza kritisierte zeigt vielleicht auch, dass sie klug genug ist, den Konflikt mit seiner 60-jährigen Geschichte, vielen lokalen Konfliktparteien und externen Interessengruppen und Fehlern/Verbrechen aller Beteiligten in der Vergangenheit nicht nur wegen ein paar Bilder vereinfachend und parteiisch zu kommentieren? Dies würde eine Vermittlerrolle eher abträglich sein.
Sämtliche afrikanische Stammeskonflikte interessieren doch auch nicht. Auch nicht die Erfindung der KZ 1905 in Deutsch-Südwestafrika.
PS: Tragen die Hamas-Terroristen Uniformen mit hoheitlichen Abzeichen?
Thu Jan 29 19:54:49 CET 2009 |
KKW 20
Nur der Vollständigkeit halber: Die Konzentrationslager sind schon viel früher entstanden, Im kubanischen Unabhängigkeitskrieg (1868–1898) wurden erstmals sogenannte Campos de reconcentración durch die Spanier eingeführt. Im zweiten Burenkrieg (1899-1902) haben die Briten sogenannte Concentration Camps in Südafrika errichtet. 1905 haben die Schutztruppen in Deutsch-Südwestafrika das Prinzip dann von den Briten übernommen. Bereits 1838 gab es in den USA eine Art Vorstufe des Konzentrationslagers, für die ''Umsiedlung'' von Cherokee-Indianern.
Thu Jan 29 20:00:53 CET 2009 |
Antriebswelle135730
Danke für die Erweiterung meines Wissens. Ich dachte nur bisher, "der Tod ist ein Meister aus Deutschland und seine Augen sind blau".
Thu Jan 29 20:31:57 CET 2009 |
KKW 20
So wurde und wird es leider oft genug vielen jungen Menschen eingebleut. In der Schule z.B. hatte ich oft das Gefühl das hier Leute Wissen vermitteln sollen ohne es zu haben und auch gerne ihr Halbwissen mit ihrer politischen Einstellung komplettieren.
Was mich persönlich am meisten abstösst ist wenn Leute, ohne diese Zeit miterlebt zu haben, über diese sprechen und das auch gern mit erhobenen Zeigefinger oder Zeitzeugen etwas vorhalten ohne die waren Beweggründe zu kennen.
Etwa so: ''Opa, wie konntest du nur zur SS gehen, wie kann man nur einem solchen Haufen von Verbrechern dienen?''
Thu Jan 29 20:38:22 CET 2009 |
Druckluftschrauber2011
Nichts desto trotz ist der Umfang der Geschädigten/Getöteten wohl einmalig.
Und da muss ich auch kein Zeitzeuge sein um meinen Zeigefinger gegen die systematische Vernichtung einer Bevölkerungsgruppe zu erheben. Ich meine damit nicht den Typen, der da auf dem Wachturm saß. Ich meine damit das Vernichten ansich.
Das man Mitläufer sein musste ist klar. Ich kann auch viele verstehen, die nix schlimmes daran sahen. Wenn man als junger Mensch 10 Jahre lang nur hört, dass Juden/Russen/Kommunisten der Feind ist und getötet werden müssen, so glaubt man das vielleicht auch.
Man lässt sich halt beeinflussen. Ist schlimm aber eben nicht zu ändern.
Manche machten auch nur mit, um Vorteile zu haben und andere eben weil keine andere Wahl.
Über einen Mamm schert man da wohl lieber auch nicht!!
Fri Jan 30 08:10:28 CET 2009 |
Kurvenräuber137127
Naja, die Frage ist ja wohl noch nachvollziehbar, oder?
In den "Verein" musste kaum jemand unfreiwillig rein...
Naja, aber man weiss trotzdem, dass es sich nicht gehört, massenhaft Leute umzubringen, die noch vor kurzem als Mitbürger friedlich nebenan gewohnt haben.
Es gibt so etwas wie eine Grundethik bzw. gesunder Menschenverstand, den viele Menschen haben, einige aber auch nicht. Und in solchen Zeiten trennt sich dann die Spreu vom Weizen.
Fri Jan 30 15:27:48 CET 2009 |
XC70D5
Danke. Genau SO ist es. Und man muss überhaupt nicht "rechts" oder antisemitisch veranlagt sein, um das so zu sehen.
Gruß
Martin
Fri Jan 30 15:52:43 CET 2009 |
taue2512
...deswegen gehe ich auch bald in die Politik, die freie Wirtschaft ist mir einfach momentan zu stressig und anstrengend.
Fri Jan 30 15:56:19 CET 2009 |
XC70D5
Politik ist leider nichts für mich. Ich bin zu ehrlich und sage was ich denke, das ist da nicht gefragt

Gruß
Martin
Fri Jan 30 15:56:35 CET 2009 |
Druckluftschrauber2011
Das mag sein. Aber dieser Fanatismus befällt eben dann doch einige und die reichen ja schon.
Zeigt die Geschichte ja irgendwie...
Mon Feb 02 13:46:09 CET 2009 |
Kurvenräuber137127
Hier das Corpus delicti:
http://de.youtube.com/watch?v=l0_H_Apgqdg
Schlimm finde ich das!
Mon Feb 02 15:37:08 CET 2009 |
taue2512
Naja, er ist ja fein raus. Er sagt nur "nach meiner Meinung" oder "nach den von ihm studierten Beweisen", so leugnet er zwar aktiv den Holocaust, haelt aber somit den Papst und die Kirche erstmal fein raus aus dem Spiel. Aber die Katholen sollen mal anfangen, was DIE alles so verbrochen haben - besonders deren Rolle bei der Euthanasie im Dritten Reich - oder ein wenig davor bei den Kreuzzuegen...wollen jetzt ja nicht kleinlich werden.
Wobei letzendlich sind wir wieder da, wo wir in der Diskussion gestartet sind: Ein Riesen-Buh-Hei in den Medien inklusive Aufbauschen, weil ein Gottesdiener sowas sagt. Wer pusht diese Info? Okay, zum einen entsetzte zivilisierte Menschen aber zum Grossteil doch eher die eingangs beschriebenen "Lobbyisten".
Wieviele Polizisten mit rechter Gesinnung gibt es wohl? Und das sind Staatsdiener!
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