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von Aufbereitung bis Zubehör rund um´s Thema Auto

Tue Apr 19 20:02:04 CEST 2016    |    Designs    |    Kommentare (27)    |   Stichworte: 3 (DM), Hyundai, Santa Fe

Was der Hyundai mit der gleichnamigen Stadt Santa Fe in New Mexico, nach welcher er benannt ist, gemeinsam hat, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Die hat ca. 70.000 Einwohner - in den Hyundai passen bei entsprechender Ausstattung zumindest 7 davon rein. Santa Fe liegt auf einer Meereshöhe von 2194m üNN - der neue 2.2CRDI hat 2199ccm Hubraum - fast ein Treffer, aber sicher nicht der Grund des Namens.. :)

 

Aber denken wir nicht weiter über den Namen nach, denn den hat das koreanische SUV schon seit seinem Debuts im Herbst 2000. Die 3. Generation ist seit 2012 auf dem Markt und ist seit Ende 2015 frisch geliftet im Handel erhältlich. Und da steht er - eigentlich recht wuchtig, aber doch irgendwie unscheinbar. Vielleicht aber doch eines Blickes würdig?

 

Ich will ehrlich sein, ich war einfach ein wenig neugierig, hatte aber geringe Erwartung. Was sollte da schon großartig sein. Eben ein (vermeintlich) günstiger Koreaner. Ein bißchen Plastik hier, überschaubare Ausstattung da, technisch wahrscheinlich eher hinten dran. Das ganze schon ab rund 31.000€.

 

Auffällig unauffällig

Der Vorführer steht im Schein des gerade herrschenden Sahara-Sandes eher ein wenig verstaubt vor der Türe. Wie gesagt erscheint er eigentlich recht wuchtig in seiner Größe, mit seinen 4,70m übertrifft er einen aktuellen Q5 oder X3 um ca. 8cm, den CX-5 sogar um 15cm. Die verteilen sich aber recht unscheinbar auf das ganze Fahrzeug. Das Design ist - meiner Ansicht nach - recht neutral. Keinesfalls hässlich, mit ein paar netten Ecken und Kanten, aber auch wieder so unaufgeregt, dass man sich danach nie umdrehen würde. Also eigentlich perfekt für jemanden, der nicht auffallen möchte.

 

Nicht kleckern sondern klotzen!

Der Santa Fe tritt in 3 Grundausstattungsvarianten an. Trend, Style und Premium. Mit steigender Grundausstattung verkürzt sich die Aufpreisliste enorm. Wer also zum Premium greift und sich noch eine Metalliclackierung, das Parkpaket, Sicherheitspaket und das Panorama-Glas-Schiebedach gönnt ist zwar nochmal rund 5000€ ärmer, hat dann aber alles, was der Koreaner bieten kann. Und das ist so einiges.

- adaptives Xenonlicht / Kurvenlicht

- Radio Navigationssystem mit Infinity-Soundsystem

- Rückfahrkamera inkl. Surround-View

- Frontkollissionswarner/Notbremsassistent

- adaptiven Tempomat (bis zum Stillstand!)

- Querverkehrswarner

- Tot-Winkelassistent

- Fahrspurassistent

- Alarmanlage

- Einparkhilfe vorne/hinten inkl. Parkassistent

- Berganfahrhilfe/Bergabfahrhilfe

- getönte Scheiben

- abblendender Innenspiegel mit Kompass

- anklappbare u. el. verstellbare Außenspiegel

- LED Rückleuchten u. Tagfahrlicht vorne

- Bluetooth Freisprecheinrichtung

- zusätzliche Sonnenrollos hinten

- Panorama-Glasschiebedach

- Ledersitze mit Sitzheizung und Memory-Funktion

- Sitzheizung hinten

- geteilt umklappbare und längs verschiebbare Rückbank

- el. Kofferraumklappe

- Smart-Key System mit Start-Stopp Funktion

- 19" Alufelgen mit 235er Reifen

- Airbags vorne/hinten/Windowbags/Knieairbag

 

und so weiter und so weiter....

 

Wer jetzt noch die 31000€ im Kopf hat, den muss ich kurz auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Denn mit dem angenehm motorisierten 2,2CRDI mit 6-Gang Automatik und Allrad stehen unterm Strich plötzlich rund 54.000€. Das lassen wir jetzt einfach mal so stehen. Widmen wir uns zuerst dem Rest des Autos.

 

Fahren und fühlen

Platz ist vorhanden, vorne, hinten und im Kofferraum. Bequeme Sitzposition und ausreichend Stauraum lassen sich vereinen. Für eine 4-köpfige Familie kein Problem. Wenn es nichts zu verstauen gibt, können in der 3. Sitzreihe auch mal die besten Freunde der Kinder von der Turnhalle abgeholt werden. Das geht fix und einfach, weil die 3. Sitzreihe immer versteckt mitfährt. Wer es nicht weiß, wird sie auch nicht bemerken. Für einen Wochenendtrip mit den Schwiegereltern sind die allerdings nicht geeignet

 

Die vorderen Sitze sind angenehm, bieten aber nicht die Verstellmöglichkeiten oder den Seitenhalt eines Sportsitzes, wie man es aus anderen Modellen kennt. Nach einer Stunde Probefahrt bin ich hier etwas unentspannt ausgestiegen - aber vielleicht findet man mit etwas Übung noch eine bessere Position.

Das Armaturenbrett ist relativ gut verarbeitet, der Kunststoff nicht zu hart und angenehm. In den Türen wirkt die Lautsprecherabdeckung schon sehr billig, was auch für die einfach eingelegten Einsätze in der Mittelkonsole gilt. Aber es klappert und knarzt immerhin beim ersten Eindruck nichts. Wie das mit höherer Laufleistung aussieht, bleibt nur Spekulation.

 

Motor und Getriebe

Der Motor startet nach Druck auf den Startknopf ruhig und entspannt. Auch während der Fahrt hält sich der 4-Zylinder Diesel vornehm zurück. Bei höheren Drehzahlen ist er zwar präsent, aber nie übermäßig aufdringlich. Ich würde sogar behaupten er steht in dieser Disziplin keinem deutschen Hersteller in etwas nach.

Die 200PS machen aus dem Santa Fe keine Rakete, denn sie müssen gegen 2 Tonnen Leergewicht ankämpfen. Dennoch ziehen die 440Nm immer freudig nach vorne, so dass man unterm Strich ein völlig akzeptabel motorisiertes SUV bewegt, auch wenn die Höchstgeschwindigkeit bei knapp über 200km/h endet. Überholvorgänge kann man aber selbstbewusst angehen. Die Automatik ist mit ihren 6 Stufen vielleicht auf dem Papier nicht ganz zeitgemäß, schaltet aber souverän, wechselt nie nervös die Gänge und macht fast sogar Spaß.

Nicht ganz zeitgemäß dagegen verhält sich dazu aber der Verbrauch. Die kombinierte Angabe von 6,6 Liter ist natürlich wie bei jedem Hersteller ein Wunschwert. Wer mit zaghaftem Gasfuß unterwegs ist, wird sich bei rund 8 Liter einpendeln. Wer es öfter mal zügiger angehen lässt, der wird sich zwischen 9 und 10 Litern wiederfinden. Das ist für meinen Geschmack rund 1 Liter zuviel, das können andere besser.

 

Offroad-Fähigkeiten

Was soll man da groß sagen - er bietet ausreichende Bodenfreiheit, um auch mal über Wiesen oder Feldwege zu pflügen, die Kraft des Motors wird über eine Kupplung bei Bedarf an die Hinterräder geleitet. Wer sich bewusst in unebenem Gelände bewegt, kann per Knopfdruck die Kupplung sperren, so dass dauerhaft eine 50:50 Verteilung anliegt. Für das Gelände, das ein Familien-SUV im Laufe seines Lebens so passiert, dürfte das wohl reichen.

 

Technik und Infotainment

Während des entspannten Cruisens kann man also den adaptiven Tempomat aktivieren, der einen zur Not auch bis zum Stillstand ausbremst, wobei die Regelung kurz vor Stillstand etwas ruppig wird. Sollte man mal unaufmerksam werden warnt der Spurhalteassistent beim Verlassen der Fahrspur - allerdings nur akustisch. Es erfolgt keine Vibration am Lenkrad und keine Korrektur. Ob man die Warnung dann vernimmt hängt davon ab, wie laut die Musik gerade läuft. Das Infinity Soundsystem ist nicht schlecht, macht ordentlich krach und versorgt auch mit akzeptablem Bass. Das was man von einem Top-Soundsystem erwartet kann es aber nicht bieten. Dafür sind die Mitten und Höhen nicht klar genug, der Bass zu unpräzise. Außer einem Surround-Modus, der fürchterlich klingt, gibt es auch keine weiteren DSP Einstellungen zur Auswahl. Schade. Hier würde ich gerne ein paar hundert Euro für etwas höherwertiges investieren.

 

Als individuelle Soundquelle bleibt zur Nutzung leider auch nur der USB-Anschluss, das Handy als Bluetooth Mediaplayer (hier kann allerdings via Streaming kein spezieller Track angewählt werden), oder der AUX Eingang. Oder man benügt sich mit dem Radioprogramm, welches auch als DAB zur Verfügung steht, während meiner Probefahrt aber mindestens 5x mangels Empfang ausfiel - ärgerlich.

 

Und wo liegt der Reiz?

Bisher klingt alles ja eigentlich nicht so schlecht. Aber ist das dann im Umkehrschluss gut? Man hat mit dem Santa Fe einen entspannten Reisewagen mit ordentlich Platz, der sich auf den ersten Blick keine großen Schwächen leistet und mit ordentlicher Ausstattung daher kommt. Aber es gibt kaum Punkte, die einem so richtig ins Auge stechen. Er kann vieles, aber das eben auch nur halbherzig. So fehlt trotz aller Technik die Möglichkeit das Auto mit neuesten Features zu versehen, falls man das möchte.

LED-Scheinwerfer sind nicht erhältlich, Connectivity im Bereich Smartphone sucht man vergeblich, wie auch zugehörige Apps, es gibt keine Onlinedienste, keine Festplatte für die eigene Wunschmusik, keinen WLAN Hotspot für die Mitreisenden. Head-up Display - Fehlanzeige, das Keyless System hat an den vorderen Türgriffen schwarze Gummiknöpfe zur Betätigung, ein Öffnen über die hinteren Türen ist nicht möglich. Eine Anhängerkupplung gibt es nicht ab Werk, sondern die wird bei Bestellung vor Ort nachgerüstet. Schade: Wer die Automatik ordert, wird mit 2000kg Anhängelast abgespeist (Handschalter 2500kg). Wohl eine Sache der sehr löblichen 5-Jahres-Garantie ohne Kilometer-Begrenzung, auch wenn meiner Meinung nach das Risiko eine Kupplung beim Handschalter zu verheizen wesentlich höher ist. Aber das fällt dann natürlich unter "Verschleiß" und damit nicht in die Garantie.

 

Feuer frei zur Rabattschlacht

Mit dem UVP von 54.000€ reiht sich der Santa Fe preislich ins gängige Segment verschiedenster SUV-Hersteller ein und liegt nicht allzuweit entfernt von einem vergleichbaren BMW X3, den es so für rund 60T€ gibt. Wenn es aber um Rabatte geht, wirft man hier mit einem möglichen Nachlass von rund 25% um sich. Und so klaffen plötzlich preisliche Lücken von 10-15T€, die mehr als eine handfeste Grundlage sind, um doch einmal darüber nachzudenken, wie viel Aufpreis einem manche Dinge wirklich wert sind...

 

Mein Fazit

Der Hyundai Santa Fe ist ein souveräner Allrounder, der zwar nicht mit innovativster Technik dienen kann, sich allerdings auch nicht vor anderen Verstecken muss. Er bietet alles, um eine Familie von A nach B zu bringen, hält sich aber immer dezent und unauffällig im Hintergrund. Es ist kein Auto über das man viel spricht, oder an dem man sich täglich wegen des tollen Designs neu ergötzt, sondern man nutzt es einfach. Wer mit dem neuen Auto Gesprächsmittelpunkt der Nachbarn werden möchte, ist hier falsch.

Aber das ganze gibt es dafür zu einem interessanten Preis. Wer gerade einen SUV sucht, der sollte Hyundai nicht gleich von der Liste streichen, sondern vielleicht einmal darin Platz nehmen. Das Fahrzeug hat seine Berechtigung im Markt verdient und wird sicher den ein oder anderen zum Grübeln bringen...

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Fri Apr 01 23:02:06 CEST 2016    |    Designs    |    Kommentare (9)    |   Stichworte: Discovery Sport, L550, Land Rover

Landrover Discovery Sport 4WD TD4 Diesel 132kw

 

Der SUV Markt wächst und gedeiht weiterhin, die Vielfalt wird größer. Laut KBA (Stand Februar 2016) sind mittlerweile 12% aller Neuzulassungen dem SUV Segment zugeordnet. Das ist eine Hausnummer.

Ich kann mich selber auch nicht davon freisprechen und mag diese Klasse, bevorzugt wegen der Sitzposition oder auch der Unbekümmertheit.

Schlich ich in jungen Jahren noch in Sorge um den Frontspoiler über jede kleinste Bodenwelle, kann ich heute einfach sorgenfrei jede Schwelle nehmen, halb im Graben parken und auch kleine Offroad-Einlagen meistern. Wohl aber in dem Bewusstsein, dass der SUV wohl weitaus mehr könnte und 90% seines Lebens auf asphaltierten Straßen verbringt.

 

Wenn man sich also Gedanken über einen Nachfolger des aktuellen SUV macht, stößt man in den Tiefen des Internets wohl oder übel auch mal auf den durchaus schicken Landrover, der unter dem Namen Discovery Sport seit Anfang 2015 auf dem Markt ist. Ein gefälliges Design mit interessanten Konfigurationsmöglichkeiten und vermeintlich günstigen Einsteigerpreisen. Der beginnt nämlich schon bei knapp unter 33.000€. Was bekommt man dafür? Leider nicht viel, 150 Diesel PS, Frontantrieb, Schaltgetriebe, ein Radio und manuelle Klimaanlage - Ende.

 

Was muss ich aber wirklich investieren, wenn ich etwas Leistung und Komfort, sowie in meinem Fall technische Spielereien und eine ansprechende Optik haben möchte? Ja, da kommt die erste gar nicht so kleine Überraschung.

Allrad, 180 Diesel PS mit Automatik, eine schicke Optik mit 19" Rädern, vielleicht in schönem Kontrast mit schwarzem Dach zur weißen Lackierung, ein Navi mit anständigem Soundsystem und ein paar Assistenten, Anhängekupplung brauche ich auch, getönte Scheiben dazu, Xenon Scheinwerfer, Klimaautomatik, Keyless Entry, Parksystem mit Rückfahrkamera - was man von einem modernen Auto heutzutage eben so erwartet. Tja und dann stehen da plötzlich knapp 59.000€ im Konfigurator.

Das lassen wir jetzt einfach mal so stehen - für den Preis kann man auch bei Herstellern einkaufen, die der Volksmund "Premium" nennt. Aber wer sagt, dass die besser sind?

 

Ich habe mich jedenfalls dennoch für eine Probefahrt interessiert, um wirklich vergleichen zu können und eine Anfrage über die Website gestartet. Hier erst einmal Kompliment: Das klappt einwandfrei. Nach einem Anruf des Kundenservice (nach 2 Tagen) wurde meine Erlaubnis eingeholt, die Daten an einen Händler meiner Wahl weiterzugeben, welcher nach weiteren 2 Tagen telefonisch einen Termin mit mir vereinbart hat. Soweit, so gut!

 

Empfang und erste Einweisung waren ohne Beanstandung, es wurden mir 1,5h Probefahrt gewährt, was ich auch ausreichend empfinde, um einen Eindruck über das Fahrzeug zu bekommen. In natura, wie schon anhand der Konfiguratorfotos hat mich das Design des Discovery wirklich begeistert. Eine sehr ansprechende, fast aggressiv wirkende Front, dynamische Seitenlinie und ein nicht perfektes, aber akzeptables Heck. In meinen Augen also durchaus gelungen.

Wollen wir aber mal auf die Details eingehen:

 

Platzangebot

Mit 4,60m Länge ist der Discovery kein Riese und bleibt äußerlich kompakt, was man auch im Handling merkt. Im Innenraum bietet er jedoch absolut ausreichend Platz, sowohl vorne, als auch im Fond, was sich durch die verschiebbare Rückbank nach Bedarf zugunsten der Passagiere oder des Kofferraums anpassen lässt. Flexibilität, wie ich sie mag. Der Kofferraum ist übrigens mit 981 Litern (umgeklappt 1698l) äußerst üppig und reicht meiner Ansicht nach auch problemlos für eine 4köpfige Familie. Interessant: Als einer der wenigen in dieser Fahrzeugklasse bietet der Discovery gegen 1300€ Aufpreis eine 3. Sitzreihe an, die voll versenkt permanent mitfährt.

Ich glaube ich muss nicht erwähnen, dass man nun nicht davon ausgehen kann, dass die Urlaubsfahrt künftig zusammen mit den Großeltern in einem Auto klappt. Es bleibt quasi kein Kofferraum mehr übrig und der Sitzkomfort ist - falls man das etwas mühevolle Einsteigen geschafft hat - etwas getrübt. Hat man hin und wieder aber mal Bedarf 2 Personen mehr über kurze Distanz

zu befördern, hat man hier das optimale Extra!

 

Verarbeitung

Eigentlich sieht alles relativ solide aus und fühlt sich auch nicht minderwertig an. Ehrlich gesagt hatte ich anderes erwartet, ein Vorurteil, dass sich nicht bestätigt hat. Die Schalter haben gute Druckpunkte, der Stellregler der Klimaanlage fühlt sich hochwertig an, rastet satt und hörbar. Auch während der Fahrt klappert nichts. Etwas ungewöhnlich die Positionierung der Fensterheberschalter, die sich oben auf den Türen befinden. Hier sieht das Platik etwas billig aus, ebenso im Bereich der Verstellung der Außenspiegel.

Im Heckbereich fällt mir nach dem Öffnen der Klappe direkt eine Masseverbindung (?) am Scharnier auf. Dort, wo sie verschraubt ist, steht das Gewinde der Schraube noch deutlich über - ich weiß nicht welchen Zweck das hat, aber es sieht aus wie selbst angeschraubt. Das passt überhaupt nicht ins Bild der sonst guten Verarbeitung. Genauso wie die Aussparung für die Anhängerkupplung, die übrigens voll elektrisch ein- und ausklappt. Dort, wo ich dachte die Abdeckung wäre nur zur Vorführung abmontiert, existiert leider gar keine. Ein schöner Sammelpunkt für Schmutz und Staub.

 

Technik/Ausstattung

Der Discovery Sport bietet in den Ausstattungsoptionen viele interessante Optionen, die ein modernes Fahrzeug haben muss. Rückfahrkamera (420€), Gestengesteuerte Heckklappe (625€), Soundsystem mit 17 Lautsprechern, TV, Fesplatten Navi und Touchscreen für 3700€ im Paket, Heizung für Vorder-/Rücksitze, Lenkrad und Windschutzscheibe für 1150€, Verkehrszeichenerkennung für 270€, diversere Assistenten (Einparkassistenten, Wade Sensing, Surroundkamera usw.) und natürlich diverse Optikpakete zur Individualisierung. Je nach gewählter Grundversionen muss man also durchaus nochmals 10-15.000€ Aufschlag einkalkulieren. Die Aufpreise sind akzeptabel, wobei das "Sichtpaket", welches Xenon- u. Nebelscheinwerfer enthält 1150€ extra kostet, während Lichtautomatik mit Abblendautomatik nochmals 150€ Aufpreis verursacht. Im Serientrimm kommt der Discovery also noch mit Halogenscheinwerfern daher, was bei vielen anderen bereits zur Serienausstattung gehört.

 

Und da kommen wir zum Knackpunkt: Es gibt weder LED Scheinwerfer in der Aufpreisliste, noch die Möglichkeit einen adaptiven Tempomat zu ordern. Dafür kann man via Intouch-App den Verriegelungszustand, Kilometerstand, Tankfülle oder Reichweite des Fahrzeugs abfragen. Naja, nett, aber ich würde da lieber zugunsten eines der anderen beiden Dinge oben darauf verzichten.

 

Immerhin funktionieren die verfügbaren Assistenten gut. Die Verkehrszeichenerkennung arbeitet tadellos, das Navi erfüllt seinen Dienst, wirkt optisch mit schlechter 2D-Darstellung auf einem nur durchschnittlich großen Monitor (8 Zoll) allerdings wie aus dem letzten Jahrzehnt. Der Assistent zur Erkennung des rückwärtigen Verkehrs (Toter-Winkel-Assistent) bemerkt jedes Fahrzeug, nervt auf der Autobahn aber mit penetrantem Blinken im Spiegel bei jedem überholenden Fahrzeug.

Das verbaute Standard-Soundsystem klingt erbärmlich und signalisiert schon bei mittlerer Lautstärke mit deutlichem übersteuern, dass die Lautsprecher am Limit arbeiten. Wer mal gerne Spaß am Musikhören hat, kann sein Kreuz beim Meridian Soundsystem gleich fest einplanen.

 

Motor/Getriebe/Fahrverhalten

Mit das wichtigste ist wohl das Gesamtpaket von Motor u. Getriebe, weil es grundlegend für den Fahrspaß verantworlich ist. Leider gibt es nicht viel Gutes zu berichten. Mit 180PS wirkt der Discovery immer noch eher träge, der Motor klingt rau und trägt bei größeren Drehzahlen

den Dieselcharakter deutlich hörbar in den Innenraum. Sicher nicht ganz unschuldig ist hier auch die üppige Ausstattung, denn kombiniert mit der 3. Sitzreihe knackt der Discovery die 2 Tonnen Grenze.

Trotz 430Nm reagiert die Automatik auf leicht verstärktes Gasgeben erstmal wenig bis gar nicht, um bei weiterem Druck aufs Gaspedal dann erstmal mit einem Gangwechsel zu kontern, gefolgt von der dann einsetzenden Beschleunigung. Beim spontanen Kickdown sind 1,5s Wartezeit einzuplanen bis der Vortrieb einsetzt. Wer Spontanität möchte, sollte den Gang lieber rechtzeitig selbst über die (leider etwas billig wirkenden Plastik-) Schaltwippen vorwählen.

Bei höheren Geschwindigkeiten (ca. 160km/h) werden auch die Windgeräusche relativ laut, während die Kopfstützen der Rückbank im Rückspiegel zu vibrieren beginnen.

Immerhin der Verbrauch der 2 Liter Maschine scheint akzeptabel. Da der Motor nicht wirklich zum Spaß haben verleitet, wird man automatisch eher zum Cruiser, womit sich der Discovery dann auch mit 7-8 Litern bewegen lässt. Der nicht gerade üppige 54 Liter Tank dürfte deshalb trotzdem schon nach ca. 600km den ersten Hinweis geben, die nächste Tankstelle zu suchen.

 

Fahrwerk

Immerhin positiv zu erwähnen, dass das Fahrwerk des Discovery von mir nicht so schlecht empfunden wurde, wie sein Ruf. Es ist relativ straff, man könnte sogar sagen, dass dies vielleicht dem Namenskürzel "Sport" entspricht. Kurze Stöße gehen relativ hart durch, dafür wirkt der Landy aber auch niemals schwammig und liegt auch satt in den Kurven. Die Lenkung geht dabei aber relativ schwer und bietet mäßige Rückmeldung. Dass der Ursprung des Landrovers aus dem Gelände stammt, zeigt er mit diversen verschiedenen Spezialprogrammen, welche zusätzlich zu gängiger Bergabfahrhilfe den Fahrer das Optimum für Sand, Schnee oder schlammigem Untergrund wählen lassen.

 

Fazit

Für mich ist der Landrover Discovery Sport daher ein gut durchdachtes Fahrzeugkonzept mit tollem Platzangebot, einigen interessanten Features, aber Schwächen in Technik, Ausstattung und Motor. Ein 6-Zylinder Diesel mit 220-250PS dürfte ihm vermutlich besser stehen, ist aber als Diesel nicht zu haben. Deshalb ist er für mich im Gesamtpaket leider keine Kaufoption - schade.

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