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von Aufbereitung bis Zubehör rund um´s Thema Auto

Sun Oct 07 18:45:08 CEST 2012    |    Designs    |    Kommentare (14)    |   Stichworte: 750d, 750ld, BMW, xdrive

Länger, schneller, stärker

 

Um es vorweg zu nehmen: Die meisten der hier vorkommenden Adjektive sind wohl kaum noch steigerungsfähig. Was will man aber auch erwarten, wenn man sich in der deutschen Luxusklasse bewegt.

Aber von vorne..

 

Ich habe hier in meinem Blog ja schon unter anderem vom 730d und dem 760i berichtet. Jetzt ist es der 750 in seiner längsten und stärksten Dieselversion, gepaart mit X-Drive.

 

5,22 Meter lang, 381PS stark und mindestens 103300 Euro teuer (auch wenn realistisch gesehen niemand die Grundausstattung bestellen wird und deshalb eher 120T€ anzusetzen sind). Otto-Normal-Verbraucher hat wohl an diesem Punkt schon mindestens 2 grundsätzliche Probleme:

1. Die Garage ist zu klein

2. Das Konto ist zu leer

Mit der Leistung an sich kann man wohl leben - außer man ist als Familienoberhaupt für die Füllung des Kraftstoffbehälters zuständig. Nun verspricht BMW ja einen kombinierten Verbrauch von 6,4 Liter/100km. Laut unserem Testverbrauch kommt das in etwa hin - allerdings dann pro Zylindergruppe.. ?!?

Klar, wer nutzt die Testfahrt schon um einen Spritrekord aufzustellen, aber der Wert im Prospekt dürfte wohl kaum realisierbar sein.

 

Innenraum

 

Das Cockpit ist wie gewohnt extrem hochwertig, der Bildschirm gut ablesbar, in vernünftiger Auflösung und ausreichender Größe. Auch die Bedienung aller Funktionen sind selbsterklärend, man findet sich schnell und gut zurecht. Lediglich bei der Bedienung des Tempomats (erfolgt am Multifunktionslenkrad), schalte ich als gewohnter Audi-Fahrer immer die Bordcomputerfunktionen durch. Aber das ist natürlich reine Gewohnheit. Das Cockpit gibt alle Infos an mich weiter, das Head-up-Display informiert zusätzlich über alle relevanten Verkehrsinfos.

Kritikpunkte: Ehrlich gesagt keine.. Wer hier etwas zu bemängeln hat, mag fast als etwas kleinlich gelten. Klar, der Regler des iDrive könnte noch schöner einrasten, das Display eine etwas höhere Pixeldichte vertragen - aber was will man noch..?

 

Im Fond herrscht purer Luxus. Das Platzangebot ist - zumindest für meine Verhältnisse - mehr als üppig. Meine Beine kommen kaum bis zu den Vordersitzen ran, die verstellbaren Einzelsitze ermöglichen jede Position, die Bildschirme unterhalten uns mit dem aktuellen Fernsehprogramm, die Steuerung übernehme ich selbst am Regler der Mittelarmlehne.

 

Im Kofferraum findet deutlich mehr als eine Aktentasche Platz, darin kann man ein ganzes Archiv verstauen! Familientauglichkeit ist also voll gegeben - aber mit kleinen Kindern würde ich mit so einem Fahrzeug wohl permanent in Gefahr eines Herzinfarkts laufen. Kindersitz, Kinderspielzeug, Brotkrümel & Co. kann ich mit diesem Auto jedenfalls nicht in Verbindung bringen. :)

 

So viel in Kurzform zum Innenraum - denn es gibt eigentlich nicht viele Worte darüber zu verlieren. Interessanter ist hier doch das Fahren mit diesem Auto. Ein kurzer Rücksprung zu den technischen Daten: 381 PS beschleunigen satte 2,1 Tonnen in 4,9 Sekunden auf 100 km/h.

Sportwagenwerte mit einer Reiselimousine. Zum Vergleich: Ein aktueller M5 benötigt 4,3 Sekunden. Noch Fragen? Noch interessanter wird dies, wenn man bedenkt, dass hier ein 3 Liter 6 Zylinder Dieselmotor am Werk ist. 127 PS Literleistung ist definitiv eine Ansage, die natürlich ganz automatisch die Frage der Haltbarkeit aufwirft - aber die Konstrukteure werden sich ihrer Sache hoffentlich sicher sein.

 

Power aus 3 Liter Hubraum

 

Per Start/Stop Knopf gestartet, gibt sich der Diesel unscheinbar. Im Comfort-Modus ist gemütliches Cruisen innerorts angesagt. Eins fällt jedoch auf - der Diesel ist definitiv hör- und als solcher identifizierbar - etwas, das ich nicht unbedingt erwartet hätte. Am Ortsausgangsschild fällt der Fuß kurzerhand Richtung Bodenblech, was die (nebenbei wirklich geniale) 8-Gang Steptronic mit einem spontanen Gangwechsel quittiert und der Reihensechser seine 740Nm Richtung Straße schickt. Der Motor dreht willig hoch, klingt obenraus sogar etwas kernig, aber nie aufdringlich. Die Beschleunigung ist da - aber unscheinbar und daher umso gefährlicher. "Ja, er zieht eigentlich ganz gut an", sage ich etwas in Gedanken zu meinem Beifahrer"... und realisiere dann erst, dass im Head-up-Display irgendwas von 150 steht.. :eek:

Die Bremsen funktionieren übrigens auch sehr gut - man kann die Energie also genauso schnell wieder vernichten - auch wenn diese Dank Efficient Dynamics wohl zum Teil zur Rückgewinnung genutzt wird. Sollte man das Bremsen mal selbst vergessen, so gibt´s natürlich die nötigen Helferlein, die bei Unachtsamkeit spontan eingreifen. Man sollte allerdings auch darauf gefasst sein, denn während ich im Tempomatbetrieb (ca 50km/h) unterwegs war und vor mir ein Fahrzeug etwas langsamer abbog (ich habe es durchaus gesehen und es bestand imho nicht die Notwendigkeit abzubremsen), war "Active Protection" der Meinung ich könnte ihn übersehen haben. Und so wird eine Unterhaltung abrupt durch ein rotes blinkendes Auto, sowie einen Warnton unterbrochen. Wer jetzt von sich behauptet ein Blinken und Piepen würde ihn nicht stören, der muss dann allerdings auch die eingeleitete Bremsung, sowie den automatischen Gurtstraffer ignorieren - und das dürfte schwieriger werden. :) Ich für meinen Teil war jedenfalls mehr als überrascht.

 

Im Sportprogramm ist alles noch eine spur agiler, die Automatik dreht höher aus, schaltet schneller zurück, das Fahrwerk wird etwas straffer. Aber so richtig Sportcharakter taucht natürlich nicht auf - ist wohl auch nicht Sinn dieser Klasse. Trotzdem kann man zügige Kurven ansteuern, ohne dass er zu schwerfällig oder kopflastig wirkt.

 

XDrive als Traktionsvorteil

 

Ein definitiver Pluspunkt ist bei diesem Modell übrigens der X-Drive. Bei den beiden anderen Modellen fiel es immer wieder auf, dass man bei schärferer Bedienung des Gaspedals - respektive in engen Kurven oder beim Losfahren - von der Elektronik eingebremst wurde und die Kraft nicht auf die Straße kam. Hier ist das anders. Der Allrad hat kein Problem mit der Leistung und jederzeit alles im Griff. Ich bin mir sicher, dass angesichts der Leistungsdaten bei Heckantrieb auch hier Vorsicht angesagt wäre. Klar, wer startet schon immer im Sprint mit so einer Luxuslimousine - im Alltragsbetrieb also eher graue Theorie als praktischer Nutzen? Dennoch sei es erwähnt.

 

Was gibt es sonst noch viel zu berichten? Die Optik ist gefällig bis sportlich, das TFL markant und gerade wenn man die erste Version des 7ers nochmals in Erinnerung ruft - designtechnisch ein meilenweiter Fortschritt im positiven Sinne.

 

Fazit: Macht Lust auf mehr und gehört damit zu den Fahrzeugen, die ich toll finde und mir dennoch wohl nie leisten kann, werde und möchte. Denn bei allem gebotenen Luxus, so ist bei einer 4jährigen Haltung ein monatlicher Wertverlust von aktuell geschätzten 1556 Euro (Quelle ADAC) defintiv utopisch und pure Geldverbrennung.


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fanatischer Putzteufel.. zum Übel meiner Frau allerdings mehr am Auto als im Haus. Fahre am liebsten alles, was schnell ist und Spaß macht - onroad und OffRoad. Nicht mehr taufrisch, aber noch zu jung für´s alte Eisen!

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