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Halbgott

Eindrücke niedergeschrieben

Mon Nov 03 16:41:03 CET 2008    |    Druckluftschrauber2011    |    Kommentare (13)    |   Stichworte: Blogprojekt, Fortsetzungsstory, Geschichtenerzähler

Worum es geht: Blogevent Fortsetzungsstory

Kapitel VII: [mehr]

Als Pat die Augen öffnete konnte er diesen keinen Glauben schenken, da Susi neben ihm am Bett saß. Sie kraulte ihm durchs Haar, als hätten sie sich schon Jahre gekannt und erzählte ihm, dass der Anschlag auf sie fingiert war. Sie wolle durch ihren vorgetäuschten Tod endlich aus dem Albtraum erwachen, den sie zusammen mit Meyer erschaffen hatte. Die Versuche in Abu Ghraib, die vielen Toten, die gescheiterten Operationen, wo vom menschlichen Gehirn nicht viel mehr als nur eine graue Masse übrig blieb und all die Dinge, über die sie gar nicht erst reden will.
Die zitternden Hände, die dünne Stimme und die Tränen in den Augen ließen für Pat nur einen Schluss zu. Susi war nervlich absolut am Ende und meinte jedes einzelne Wort ernst. Pat kam im Laufe seines Lebens mit vielen Leuten zusammen. Viele versuchten durch Lügen seine Unterstützung zu erschleichen. Wollten sein Mitleid erregen. Doch Pats Menschenkenntnis verriet ihm immer wer lügt und wer es ernst meint. Und niemand meinte es jemals so ernst, wie Susi es in diesem Moment tat.
Während Pat seit ein paar Sekunden Susis Hand hielt und ihre Nähe genoss, merkte er, wie er Kopfschmerzen bekam und wie diese schnell stärker wurden. So schnell, wie er es noch nie erlebt hatte.
Alles um ihn herum verschwamm. Die Hand von Susi konnte er nicht mehr spüren und sein eigener Schrei riss ihn aus diesem Traum

Als Pat in der Realität ankam spürte er nichts als Kopfschmerzen. Dieser alles durchbohrende Schmerz, der sich vom Nacken bis zu den Haarspitzen ausgebreitet hatte. Es war schwer unter diesen Umständen einen klaren Gedanken zu fassen. Solch starke Schmerzen und Konzentration gehen zwangsläufig nicht einher. Selbst die Augen vermochte Pat nicht öffnen, da ihn die Helligkeit selbst bei geschlossenen Augen blendete.
Pat verlor erneut sein Bewusstsein.

Als er es wiedererlangte waren die Kopfschmerzen weg. Das Öffnen der Augen zeigte Pat, dass er sich wohl in einer Art Gefängnis befand. Den Raum schätzte Pat spontan auf 4 x 4 Meter, doch im Schätzen war er noch nie sonderlich begabt. Die Helligkeit der Raums machte seinen Augen zu schaffen. Es war schwer überhaupt etwas durch die Schlitze, zu denen seinen Augen wurden, zu erkennen. Keine Tür war zu sehen, kein WC, kein Nix. Nur die Pritsche auf der er lag war in dem kleinen Raum.

Man sagt, in außergewöhnlichen Situationen sind Menschen zu unglaublichen Dingen im Stande, die sie unter normalen Umständen niemals erreichen würden.

So ein Schwachsinn! Wenn dem so wäre, dann müsste er doch jetzt wissen, was zu tun ist. Ganz automatisch. Sein Gehirn würde in den Rescue-Mode umspringen, messerscharf die Situation analysieren, und alles wäre ganz klar...
War es aber nicht. Pat lag still da und machte sich vor Angst fast in die Hosen.

"Scheiße Mann!", fluchte er vor sich hin, was zwar seine Situation nicht im mindesten verbesserte, ihm aber doch kurz die Befriedigung gab, wenigstens irgend etwas getan zu haben.

Wie viel Zeit zwischen dem Schlag in den Nacken, dem ersten Erwachen und dem Jetzt verstrichen ist konnte Pat nur schätzen. Doch im Schätzen, war er noch nie so gut. Seinem Hungergefühl zufolge mussten sehr sehr viele Stunden, wenn nicht sogar ein ganzer Tag verstrichen sein.
Mit nichts als weißen Wänden um sich herum formte Pats Gehirn aus all den Eindrücken der letzten Zeit Gedanken. Hatte er sich doch zuvor nur in seinen Laptop verkrochen und all seine Energie darin gesteckt, Susi und m-t zu finden. Jetzt war ein Ablenken nicht möglich. Jetzt konnte er nur das Geschehene verdauen und sich Fragen stellen.

„Wo ist Alexej? Wo ist Meyer? Leben sie?“
Den Kopf voller Gedanken und ohne Zeitgefühl formten sich Szenarien vor Pats geistigem Auge. Sein alter Freund Alexej war doch der Einzige der wusste, wo er sich befand. Warum war Alexej eigentlich in letzter Zeit so distanziert und warum kümmerte ihn der Tod seiner einzigen großen Liebe nicht? Warum scherzte er sogar, als er das Blut auf dem Teppich sah?
Die Antwort lies Pat das Atmen vergessen.
Alexej war doch jemand, der von seiner Moral und Ethik getrieben wurde. Er wollte immer Gutes tun und jetzt? Jetzt war er so gleichgültig. So, als ob jemand sein Moralzentrum ausgeschaltet hätte.

Pat verwarf den Gedanken. Er wollte es nicht gedacht habe. Er wollte es aus seinem Kopf verbannen. Doch was einmal gedacht wurde, lässt sich nicht mehr zurücknehmen. Dies war Pat eigentlich bekannt, seitdem er die Physiker gelesen hatte und doch wollte er es.

Ende Kapitel VII

Nächster Autor: bruno violento
Satz: „Und da erinnerte er sich an den Physikunterricht der 8ten Klasse“


Tue Oct 14 07:46:37 CEST 2008    |    Druckluftschrauber2011    |    Kommentare (21)    |   Stichworte: Blogprojekt, Fortsetzungsstory, Geschichtenerzähler

Worum es geht: Blogevent Fortsetzungsstory

Kapitel I

Kapitel II: [mehr]

Pat stand wie versteinert da. Während Sekunden voller Schweigen verrinnen, spürte er langsam wie der Schmerz in sein Finger zog. „Sie wollen mich auf den Arm nehmen“ waren die ersten Worte, die Pat über die Lippen brachte. Ein Moralzentrum im Gehirn eines jeden Menschen klang einfach zu unrealistisch.
„Kommen Sie Meyer- Was wollen Sie wirklich?“ Meyer lächelte erneut gelassen und wiederholte seine Bitte. Denn einzig und allein wegen dieser Bitte hatte er Pat ja aufgesucht. Der höchste „ethical hacker“ ist wohl zwangsläufig die Person an die man sich wendet, wenn man aus einem tief moralischen Motiv handelt. Pat stand immer noch mit der Heftklammer in dem Zeigefinger da. Meyer klopfte ihm auf die Schulter und bat darum mitzukommen. Hinaus zum Auto.
Dort stand Alexej, der seinen alten Freund Pat herzlich begrüßte. „Weiß er von dir…“ fang Pat an Alexej zu Fragen. Doch die Frage brauchte er nicht zu Ende zu formulieren. Alexej nickte und sagte mit herber Stimme „Ja. Der Dr. Meyer hat von mir erfahren wo du wohnst. Die Lage ist ernst und dein Talent am Computer ist bedeutsamer und wichtiger als jemals zuvor. Stelle dir vor. Menschen ohne Moral, Ethik und der Fähigkeit zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Wenn man an all die Verbrechen denkt, die geschehen sind. Den Holocaust, Massenerschießungen. All dies war schon möglich, obwohl die Leute über ein eigentlich intaktes Moralzentrum verfügen.
Stelle dir nur vor was alles passieren kann, wenn man dieses komplett abschaltet. Was da alles entstehen kann?! Menschen wären wie Maschinen“
Pat mochte es noch nie, wenn Alexej so agierte. Denn immer wenn er so war, so idealistisch und völlig überzeugt davon das Richtige zu tun, standen ihnen harte Zeiten bevor. Alexej war seit jeher der, der Pat mit sich riss, ihn in seinen Bann zog. Er war schon immer einer dieser Menschen, gegen die man sich nicht verwehren kann. Dennoch.
Pat wäre nicht wer er ist, wenn er blind glauben und vertrauen würde. „Ich will einen Beweis dafür, dass die Geschichte stimmt“ Meyer klopfte Pat wieder auf die Schulter. „Sie müssen verstehen, dass ich keine Beweise liefern kann. Bei solchen Projekten ist es nicht möglich Unterlagen mit hinaus zu nehmen. Röntgenaufnahmen, CTs oder Videoaufnahmen konnten technisch innerhalb der Einrichtung nicht vervielfältigt werden. Die Originale wurden in der Einrichtung behütet wie das Gold in Fort Knox. Ich kann nur mit meinem guten Namen und den persönlichen Notizen dienen, die ich in meiner Freizeit gemacht habe.“
„Schluss damit!!!“ rief Alexej laut während er gerade hektisch im Kofferraum seines Mercedes kramte und etwas zu suchen schien. „Die Lage ist zu brisant um hier lang und breit nach Erklärungen und Beweisen zu fragen. Du wirst jetzt in das Auto steigen und uns helfen.“
Er kramte noch immer in seinem Kofferraum und fluchte lautstark herum. „Wo sind zum Teufel sind die Pflaster? Du wirst deinen Zeigefinger demnächst brauchen, Pat und da sollte er verarztet sein“
Alexej kratzte sich mit dem Skalpell am Hintern, dass er immer in dem großen Erste Hilfe Koffer in seinem Auto hatte. Endlich fand er auch den Streifen Pflaster und reichte es Pat.
Dieser klebte es griesgrämig um seinen noch immer leicht blutenden Zeigefinger und stieg als erster in den Mercedes.

Keiner der 3 bemerkte, dass sie die ganze Zeit unter Beobachtung standen. Keines ihrer Wörter, keine ihrer Bewegungen wurde nicht durch die Spionageabwehr des amerikanischen Militärs aufgezeichnet.

Ende Kapitel II

Ich habe das Kapitel absichtlich nicht mit Action überhäuft und irgendwelches interagieren des Militärs oder so mit hineingebracht. Ich hoffe einfach mal, dass noch viele Kapitel folgen werden und daher viel Raum gelassen.

Nächster Autor: UHU1979
Satz: „Küchenrolle als seine letzte Chance“