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Halbgott

Eindrücke niedergeschrieben

Mon Jun 22 00:16:43 CEST 2009    |    Antriebswelle135730    |    Kommentare (3)    |   Stichworte: Gesellschaft, HipHop, Musik, Ostdeutschland, Rap

Sehr geehrte Damen und Herren,

willkommen zum Kulturjournal. Heute möchte ich Sie einladen, an meinen Beobachtungen der letzten Zeit teilzuhaben. [mehr]Durch Zufall drangen Töne in mein Ohr, die meine Verwunderung erweckten: Ostdeutscher HipHop.

Es vermelden FAZ, Zeit und andere regelmäßig düstere Prognosen zum demographischen Wandel, sodass die Existenz einer jugendlichen Szene zwar nicht überrascht, die verbliebenen Jugendlichen im Osten haben aber laut Spiegel doch eine vorwiegend rechte Gesinnung.
Wieso also HipHop?
Ziehen wir also das Kapuzenshirt über, setzen uns das Basecap auf und begeben uns ins Ghetto.

Es ist nichts neues, dass durch diese Musik negative Seiten der Gesellschaft kommerziell erfolgreich verarbeitet werden, Ferris MC und Samy DeLuxe sind bekannte Beispiele. Heute dominieren Migrations-Gangstas wie Bushido und Saad oder weichgespülte Kuschelrapper wie Sido die öffentliche Wahrnehmung des deutschen HipHops/Rapmusic.
Stimmt die These, dass HipHop ein Indiz für schlechte Zustände ist, sollte es neben Joe Rilla weitere Vertreter geben, die abseits von Ostberlin die spezifischen Probleme in den neuen Bundesländern thematisieren.
Dem widmet sich bspw. Dissziplin aus Cottbus, mittlerweile mit dem 2. Album „Platz an der Sonne“. (Video 1 und 2)

Video 3 und 4: Auch Leipziger beschäftigen sich mit gesellschaftlichen Problemen.

Abseits vom Mainstream, represented by Telfa & Jaleel, will man nach dem Track in Video 5 nicht mehr nach Chemnitz. (Gut, das wollte wohl auch schon vorher kaum einer.)

Video 6: Natürlich gibt es speziell in Sachsen auch Probleme, die könnten Künstler aus anderen Teilen des Landes nie authentisch thematisieren. 😁

Video 7 und 8: Trotz des Schreckgespenstes der „national befreiten Zonen“, die Teile Ostdeutschlands sein sollen, gibt es natürlich auch Migranten, die musizieren, z.B. in Dresden und Zwickau.

Video 9: Aber auch in der tiefsten Provinz des Märkisch-Oderlandes macht man auf harte Gangster. Alle Freunde des Mercedes-Originallooks: Klicken auf eigene Gefahr!

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Dabei erreichen sie natürlich nicht annähernd die kriminelle Energie der Urväter des deutschen Gangsta-Raps.

In diesem Sinne: Eastside 4 life!

Der Uhu

Anmerkung für weitere Co-Autoren: HG hat mir ausdrücklich grünes Licht für einen Artikel „Gesellschaftskritik meets Trash“ gegeben.


Mon Jun 22 14:56:31 CEST 2009    |    Kurvenräuber137127

Oh, da wird sich HG als ostdeutscher HipHop-Fan aber freuen, wenn er wieder da ist 😁

Thu Jun 25 16:14:26 CEST 2009    |    Schattenparker48352

ohoh, wenn das im ersten Video nicht mal Halbgotts und meine Heimatstadt ist .. aber so schlimm wie im Video siehts hier gar nicht aus!!! Und außerdem steht mindestens ein Viertel der Platten gar nicht mehr.

Tue Jul 07 18:09:58 CEST 2009    |    Druckluftschrauber2011

Aber auch nur, weil hier alle abhauen 😁

Die Mucke höre ich mir dann mal in Ruhe durch und schreibe was dazu. 🙂

Deine Antwort auf "[Gastbeitrag] Jugend musiziert – Der Sound für die Flasche Wodka intus"