Starker Kontaktabbrand/Zündaussetzer
Guten Tag liebe Käfer Gemeinde!
Es wäre toll wenn ihr mir mit ein paar Fragen weiterhelfen könntet! Ich schraube gerade an einem 1300er der in einem Buggy GFK-Aufsatz ist. Die Fragen kommen ganz zum Schluss und sind ganz allgemein und "faktisch", nicht auf dieses Auto sondern allgemein auf Käfer bzw. Autos mit Unterbrecherzündung bezogen.
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Problem steht im Titel, nach 10-20km Zündaussetzer. Man kommt dann noch Nachhause. Mit niedriger Drehzahl, damit er sich nicht verbricht (der Unterbrecher mit dem Abbrand) 😁.
Stottern/Ruckeln.
Geschichte: Familienbesitz, hat immer funktioniert, 8 Jahre Standzeit, Startautomatik eingehängt und lief wieder wie damals, Vergaser sauber & dicht (auf Falschluft geprüft), ich hab noch neue Kerzen und Zündkerzen spendiert, Verteiler und Verteilerkappe.
Er lief zuletzt ohne Probleme mal 2h am Stück ca. 50km, kurz vor dem (Pickerl57a-Österreich) fing das mit dem Kontaktabbrand an.
! Was ich jetzt schon gemacht habe: Vergaser kontrolliert, war alles sauber und trotzdem kurz in benzin getaucht und mit zahnbürste und Druckluft sachte gereinigt. Und ich habe aufgrund des ->Kontaktabbrands den Zündkondensator und den Unterbrecherkontakt durch Neue ersetzt obwohl ich die schon getauscht hatte und wie gesagt mehr als 20km alles gut lief.
Vom Gefühl her müsste es also etwas sein wo ich noch nicht die Finger dran hatte, bin kein Neuling mehr und trotzdem jeder macht Fehler! Auch die Zündspule kommt mir nicht defekt vor vom "Gefühl". Nun Gefühl hin oder her, der Unterbrecher kriegt zu viel ab! Zündspule Primärwicklung: 04.2Ohm Sekundärwicklung: jeweils 7.29Ohm/7.30Ohm, wenn es die nicht wäre bleibt noch alles was vor der Zündspule hängt. Mehr hab ich bis jetzt nicht ausprobiert.
PS: 50.000km hat er laut Tacho wegen dem wie lange Zündspulen halten etc.
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Die FRAGEN:
-Vlt. die einfachste zum beantworten: Kann ein Vergaser solch starken Abbrand erzeugen in so kurzer Zeit?
Ich dachte nicht, wie denn auch?
-Kann die Zündspule das wenn sie defekt ist? Der Retter (der Kondensator ist ja da).
Übrigens springt auf die Sekunde an und schnurrt ruhig vor sich hin wenn der Unterbrecher neu oder ausgeschliffen ist.
-Naja und nun zu guter Letzt was kann es denn noch sein? Die Spule, ein Spannungsregler irgendwie sowas oder gar die Lichtmaschine?
-Nun zur letzten auf die Geschichte und alle Infos bezogen: Was würdet ihr mit eurem Käfer machen?
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Zwei Kleinigkeiten sind mir noch aufgefallen, aber die würde ich eher in den Hintergrund stellen.
Manchmal klackt er beim starten, also er dreht nicht immer beim ersten mal muss man kurz Zündschlüssel zurück drehen und noch mal umdrehen.
Und wenn der Motor aus ist hört man wie was blubb blubb macht ich denke vorne im Tank, ist aber wohl normal das ist einfach weil die Benzinpumpe nicht mehr läuft! 😁
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Sooooo! Vielen vielen Dank fürs lesen und ich bitte um Hilfe.
Danke im Voraus,
Rainer-Clemens
71 Antworten
Zitat:
@Robomike schrieb am 09. Juli 2021 um 21:39:15 Uhr:
Ist der Verteiler ohne Fliehkraftverstellung?
Ja.
Die Nocken gehören leicht gefettet, sonst ist da eigentlich nichts.
Zitat:
@Robomike schrieb am 9. Juli 2021 um 21:39:15 Uhr:
Ist der Verteiler ohne Fliehkraftverstellung? Muss das so? Furztrocken sieht er aus.
Ja, der Draht muss da dran wo Du markiert hast.
Für fett ist gesorgt, natürlich nur da wo nötig und es sonst nichts beeinträchtigt. (auch temperaturbeständiges fett)
Ist ne einfache Unterdruckdose dran, die soweit ich das beurteilen kann auch funktioniert.
Ich werde heute noch den Draht anlöten (wüsste nicht wie sonst), egal an welcher Stelle oder genau da wieder wo ich markiert habe? Das ist eine kleine Erhöhung was man da auf dem Bild markiert sieht.
Aber so tragisch wird das schon nicht sein so lange ich alles andere Ganz lasse und ein guter leitfähiger Kontakt hergestellt wird und sonst weiß man ja jetzt wo das Problem liegt! Falls das die Lösung ist!
Ich gebe heute Abend bescheid was die Probefahrt ergibt!
Für bessere Vorschläge zum verbinden der Litze bin ich gern offen.
Zitat:
@Buggy-1300er schrieb am 10. Juli 2021 um 12:40:44 Uhr:
Für bessere Vorschläge zum verbinden der Litze bin ich gern offen.
Litze, die im Betrieb bewegt wird, zu löten, ist nicht optimal. Das Lötzinn zieht sich in die Litze, macht sie starr und sorgt schnell für neue Brüche.
Original ist das ja scheinbar so eine Art Schweißverbindung.
Ich nehme für die Reparatur immer ein Stück hochflexible Litze, crimpe zwei Crimpkontakte dran und löte die Kontakte (ggf. abgeschnitten) an die beiden zu verbindenden Teile im Verteiler. So kommt die Litze nicht mit Zinn in Kontakt und bleibt auf voller Länge flexibel.
Auf dem Foto kann man es erkennen.
@GLI Danke fürs Bild und deinen Beitrag. Ich habe eine neue Litze jetzt mit einer Verschraubung (Ringkabelschuhe) mit Grundplatte und Verteileraußenwand verbunden.
Nach 15km hab ich den Unterbrecherkontakt gecheckt den ich vorher ausgeschliffen habe, wieder dezenter Abbrand. (Bild) Der Unterbrecher hat ja im vorhinein einiges abbekommen, wie lange kann ein ausgeschliffener Unterbrecher wenn er vorher leichten Abbrand hatte? Weiß das zufällig jemand?
Schließwinkeltester gibts Anfang der Woche, darf ich mir wo ausleihen noch nie gebraucht so einen Tester.
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Hallo Rainer
gerade erst hier weiter verfolgt. Gut. Wenn du noch nicht das Kabel wieder befestigt hast, schlage ich dir 2
Möglichkeiten vor. Unterbrecher mit Grundplatte ausbauen, hast du eine Lötstation? Kein Lötkolben, zu schwach.
Kabel und die Stelle , (dein roter Pfeil ) reinigen, am besten mit Bremsenreiniger, Aceton, oder ähnlichem. die Lötstelle etwas glänzend schleifen mit Schleifleinen oder Schleifpapier. Lötwasser oder Lötfett zusätzlich zum Lötdraht ( Elektronikerlötdraht)wäre auch gut.
Mit einer massiven Lötspitze ca 4-5 mm Durchmesser solange die Stelle erhitzen bis der Lötdraht darauf schmilzt und das Kabel vorher verzinnen und dann anlöten.
Vorschlag 2: Du bohrst ein Loch an dieser Stelle, natürlich auch im ausgebauten Zustand 3,2 mm und schneidest ein 4mm Gewinde und wählst eine Schraube die mit Kabelöse ( gekrimmt) unterhalb der Platte nicht übersteht. Wahrscheinlich musst du eine Schraube dazu kürzen. Die Öse sollte später nicht die Zugstange der Unterdruckdose behindern.
Gruß
Norbert
Zitat:
@Buggy-1300er schrieb am 10. Juli 2021 um 23:51:28 Uhr:
Nach 15km hab ich den Unterbrecherkontakt gecheckt den ich vorher ausgeschliffen habe, wieder dezenter Abbrand.
Ich denke, dass man sieht, dass der Unterbrecher gearbeitet hat, ist normal. Ist das ein neuer neuer Unterbrecher oder ein NOS-Unterbrecher? Es heißt allerorten, dass heutige Unterbrecherkontakte nichts mehr taugen. Daher kaufe ich immer NOS. In meinem Typ 3 hab ich einen noch bei VW Tresen gekauften Unterbrecher 20.000km ohne Probleme fahren können. Und dann nur gewechselt weil ich meinte, irgendwann muss der ja mal neu.
Was mir noch einfällt. Du könntest bei abgenommener Verteilerkappe, mit einer Hilfsperson, mal den Starter betätigen und dann sehen, ob der Abrissfunke an den Kontakten extrem stark ist. Da sieht mann einen deutlichen hellen blauen Abrissfunken. Dann ist dort was am argen. Beim genauen hinhören, z.B. mit ner Zewa Papprolle als Hörrohr, hört man auch deutlich des Abriss.
Ach, und solltest Du ein Multimeter haben, dann miss doch mal den Kondensator. Ausbauen und am Kabel/Gehäuse messen - der sollte ca. 0,22 microFarad haben. ist bei fasat allen verteilern gleich.
Wenn Du mit dem Schließwinkeltester das Messen beginnst, und sich bei Drehzahlerhöhung (also mal so 2500-3000 U/min. der Schließwinkel NICHT verkleinert oder gar vergrößert, hast Du wahrscheinlich ne ausgeschlagene Verteilerwelle. Dann muss der überholt werden oder neu.
P.S.: Nachtrag. Die ausgeschlagene Welle hat übrigens eher wenig mit dem verstärktem Abbrennen der Kontakte zu tun. dankannst einfach deinen zzp nicht richtig einstellen und hast schlechte motorleistung.
meiner meinung nach muss man den starken abbrand vor allem auf der elektrischen Seite suchen. Erster Verdächtiger ist für den Fall immer der "Funkenlöschkondensator"
Machst Du mal den test wie oben beschrieben und mit dem alten Kondensator ist ein deutlich fetterer Abrissfunke zu sehen als mit einem neuen K. - dann sollte das mindestens einer der Gründe sein für das Problem.
An dieser Stelle von mir (das Thema ist nämlich auch sehr interessant für mich) eine hoffentlich nicht allzu dumme Frage: bei laufendem Motor kann man den Schließwinkel ja wohl mit dem Tester prima messen. Aber wenn man ihn einstellen möchte, wie geht man dann vor? Doch mit der Fühlerlehre, und einfach "eins mehr" (oder weniger)?
Schliesswinkel elektrisch messen kann man mit einem Schliesswinkeltester. Und einstellen auch, wenn der Finger runter ist, orgelt jemand und hinten wird beim angeschlossenem Tester der Kontakt eingestellt. Der Motor muss nur drehen aber nicht laufen.
Es geht auch ohne, man achte einfach drauf, dass das Verhältnis von Kontakt geschlossen zu Kontakt geöffnet ungefähr 3/2 beträgt, wobei es in der Praxis nicht so wild ist, wenn man Richtung 1 / 1 kommt. Das kann man auch mit der Prüflampe am Straßenrand checken.
Abschleifen der Kontakte hat bei mir noch nie gut funktioniert. In der Praxis bildet sich eine unregelmäßige Oberfläche durch Abbrand bzw. Aufschweißung, die man aber ignorieren kann, solange sie sich nicht ständig zuungunsten der Zündung verändert.
@magicpotion toller Beitrag!!!
Übrigens Funke ist keiner beim durchstarten zu sehen bei den Kontakten.
Montag o. Dienstag gibt es ein Update zum Auto und dem Zustand.
Kann mir noch falls das jemand weiß eine Frage beantworten, um die Zündspule ausschließen zu können?
(???) Kann eine defekte Zündspule so starken Kontaktabbrand verursachen?
Nur ob es möglich ist auch aus !allgemeiner Interesse, normalerweise würde ich da auch auf Symptome wie schlechtes Startverhalten oder Probleme nach der aufwärmphase oder so tippen.
Zitat:
@Buggy-1300er schrieb am 11. Juli 2021 um 21:6:18 Uhr:
Kann eine defekte Zündspule so starken Kontaktabbrand verursachen?
Naja, sicherlich schon. Wenn zuviel Strom fließt, entstehet mehr Abbrand an den Kontakten.
Moin,
Danke Buggy, gern - dazu ist so ein Forum da. Weiterkommen und was Lernen.
Letzter Beitrag von GLI. Hm, also falls ich mich nicht täusche, hängter der Abbrand von der "Größe" bzw. Stärke des Abrissfunkens ab. Der Abrissfunke, und wieviel Strecke er zwischen den beiden Kontakten noch überspringt, hängt von der Höhe der Spannung ab. Egal ob nun die Zündspule defekt ist oder nicht (also z.B. die Primärwicklung einen höheren oder niedrigeren Widerstand hat) - wie soll die Spannung höher als 12 Volt werden? Aus der Batterie kommen 12 V - mehr ist nicht zu erwarten. Also würde ich das ausschließen.
Da fällt mir was ein Buggy. Kauf Dir doch für kleines Geld nen Hallgeber zum Nachrüsten der Zündspule. Gibts für kleines Geld überall und damit hast Du dieses Problem mit dem Abbrand nie wieder. sollte aber die Verteilerwelle oder Mechanik ausgeschlagen / defekt sein, hast Du immer noch ein Problem mit der Einstellung des Schließwinkels.
Und überhaupt - die heutzutage verkauften Kontakte sind von der Qualität mit den alten Teilen aus den 70igern einfach nicht zu vergleichen (Also sie sind echt sch.....früher hielten die locker 30tsd km und mehr). Die werden in vielleicht 2-3 Fabriken weltweit produziert, egal ob von Bosch oder sonstwas - und haben schlechtere Material- und Verarbeitungsqualität.
Buggy: UNd wenn Du die spule mal prüfen willst, stell Dein Multimeter auf Widerstand messen, messe direkt von Klemme 15 (+) nach Klemme 1 (-). Der Widerstand sollte von 1,5 bis 3 Ohm sein. Dann ist alles gut...würde ich sagen. Sekundärspule soll so zwischen 5 und 20 KiloOhm haben. Bei Dir sicherlich im Primärkreis ca. 3 Ohm - 1,5 Ohm sind die mit Vorwiderstand um die Zündspannung anzuheben beim Starten.
Ach, noch was. Also früher hat man gesagt, bei gelaufenen Unterbrecherkontakten solle man dann nur noch den Schließwinkel zum einstellen nehmen - ODER, mit der Fühlerlehre am Rand der Kontakte messen als Notbehelf. Liegt daran, dass sich auf dem einen Kontakt ein Höcker von übertragenem Material des anderen nocken absetzt im Lauf der Zeit - und eine "Mulde" auf der anderen Seite. Also am Rand wären im Idealfall dann die Kontakte noch "ungebraucht", also ohne Materialabtrag. Das liegt daran, dass die kleinen Elektronen immer von (das ist die physikalische Stromrichtung) von Minus nach Plus fließen und dann auf der Plus-Seite "liegen" bleiben und von der Minus-Seite abgetragen werden. (Anm.: Technische Stromrichtung ist andersrum und wird auch immer in Schaltplänen verwendet...warum auch immer???) Wichtig ist aber wie es in der Realität funktioniert, also physikalisch.
Aber jetzt nagle mich nicht fest - das erschließe ich mir aus meinen fast 40 Jahre alten Physikkenntnissen.
SOOOO - und wenn man nun die schlechten neuen Kontakte drin hat, dann sind die Flächen der Kontakte oft nicht paralell und die kleien Plastiknocken sind aus nem Sch...material und so weiter. Also man darf sich da nix dolles erwarten.
Also versuchen NOS Kontakte zu bekommen oder ne elektronische Zündung rein. Ist natürlich für "Original-Liebhaber" nix. Ich hab ne elektronische - und den Originalverteiler schön eingemottet. Also hab ich Original für alle Fälle immer in Reserve. (Sollte mal ne Neutronenbombe in meiner Garage aufschlagen ;-) )