Tue Jun 24 18:27:26 CEST 2008 | XC70D5 | Kommentare (7) | Stichworte: Schlagzeilen
Leider wurde dieser Thread geschlossen, da hätte es hin gehört.
Unser Umweltminister hat sich mal wieder auf sehr populistische Weise in Szene gesetzt. Wie immer mit viel Halbwissen durchsetzt und mit unsäglichen Anfeindungen an die Träger dieses Staates. Über seine eigenen Verfehlungen diesbezüglich möchte ich mich gar nicht auslassen. Dieser Typ ist eine Zecke, wie sie im Buche steht. Wahrscheinlich ist das nicht mal auf seinem Mist gewachsen und er hat die Anregungen dazu aus Stern und Spiegel, wo diese "Ideen" schon länger verbreitet werden?!
Aber nun zu seinen neuesten Auswürfen:
******************************************** In der großen Koalition droht neuer Streit über die Besteuerung von Dienstwagen. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) sprach sich dafür aus, die Steuervorteile für Geschäftswagen bei hohem Schadstoff-Ausstoß künftig zu kappen. Grundlage dafür sollen die Kohlendioxid-Richtlinien der Europäischen Union sein. Gabriel: "Wenn sich einer ein großes Auto leistet, das exorbitant viel Sprit verbraucht, dann kann es doch nicht sein, dass er, wenn er das dienstlich gar nicht braucht, den Rest der Steuerzahler höhere Steuern zahlen lässt, damit er seinen gesamten Sprit absetzen kann." Mit ähnlichen Plänen war der SPD-Politiker allerdings schon im vergangenen Jahr am Widerstand des Koalitionspartners CDU gescheitert. Auch jetzt kam sofort Contra: "Die CDU/CSU-Fraktion wird neuen Belastungen für die Menschen – ob das die Wirtschaft ist, ob das die Bürger sind – nicht zustimmen", so Fraktionsvize Hans-Peter Friedrich. Auch aus der deutschen Autoindustrie kam damals massiver Widerstand. Kein Wunder: Ein Großteil der Neuwagen werden in Deutschland inzwischen als Geschäftsautos zugelassen. Wäre es weniger attraktiv ein großes Auto als Dienstwagen zu erwerben und zu fahren, würden die Absatzzahlen vermutlich noch schlechter aussehen.
"Da ist viel Viagra in Chrom unterwegs"
Gabriel kritisierte zugleich, dass immer mehr Geländewagen als Dienstwagen zugelassen werden. Der Umweltminister: "Da ist viel Viagra in Chrom unterwegs. Dagegen habe ich auch nichts. Nur sollen die Besitzer das bitte selbst bezahlen und nicht vom Steuerzahler subventionieren lassen." Der Umweltminister verwies darauf, dass bei der Kabinettsklausur im brandenburgischen Meseberg vergangenes Jahr festgelegt worden sei, die Frage der Steuervorteile aufzugreifen, sobald die EU die CO2- Grenzwerte festgelegt habe.
Aus Klimaschutzgründen hat sich die Koalition bereits darauf verständigt, die Kraftfahrzeugsteuer künftig nicht mehr vom Hubraum, sondern vom Ausstoß an Abgasen abhängig zu machen. Die Regelung soll 2010 greifen. Die Details sollen aber früher feststehen. Zwischen den Ressorts werden schwierige Verhandlungen erwartet. Auf jeden Fall sollen die Besitzer von älteren Fahrzeugen nicht stärker belastet werden als heute. Die Steuer fließt künftig allein dem Bund und nicht mehr den Ländern zu. Diese erhalten dafür einen Ausgleich von knapp neun Milliarden Euro pro Jahr. (Quelle: AutoBild online) ********************************************
Was bedeutet "dienstlich braucht"? Dann sollen sich unsere Politiker bitte schön demnächst auch im viertürigen Polo chauffieren lassen.
Und da haben wir es wieder: Herr Gabriel hat von Steuerrecht genau so viel Ahnung wie Lotte (Gott hab´sie selig).
Schönen guten Abend
Martin |
Wed Jun 25 01:40:43 CEST 2008 | Rostlöser7643
Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass der Herr Gabriel keine Ahnung von Steuerrecht hat. Dann hätte er seinen momentanen Posten wohl nicht inne. Wenn ich mir sein Gerede so anschaue würd ich eher vermuten er geht davon aus, dass der kleine Mann sein Geschwätz nicht hinterfragt und die bösen Dienstwagenfahrer mit den viel zu großen Autos für seine Geldprobleme und die ständig steigenden Steuern verantwortlich macht. Das lenkt natürlich schön von den wirklichen Problemverursachern ab und ist gleichzeitig noch eine tolle Rechtfertigung für die Steuererhöhungen der letzten Zeit und der Zukunft.
Und meiner Meinung nach wird es funktionieren.
Wed Jun 25 08:03:20 CEST 2008 | nTV
Der Wahlkampf läuft an, der Kampf um den Postenerhalt, der Kampf um Flüge nach Mallorca, Ehrentribünen beim Fußball mit Hin- und Rückflug natürlich etc.
Was mich nur stört inzwischen ist, dass viele der Leistungsträger unserer Gesellschaft, gerade viele derer, die noch Steuergelder zahlen als die großen Sündeböcke in Bezug auf Klimaerwärmung CO2-Austoß usw. hingestellt werden.
Inzwischen bin ich leider der festen Ansicht, dass sich Herr Gabriel mit seiner Propagandamasche durchsetzen wird, er wird seine Wahlclientel finden.
Ich frag mich nur, was dann das nächste Schwein ist, das geschlachtet wird, mein Tip ist der vorhandene Wohnraum. Pro Person sollten höchstens 40qm erlaubt sein, wer mehr hat, braucht mehr Energie für Heizung, Reinigung usw., also Strafsteuer drauf.
Man wird mit solchen Gleichstellungsparolen in Zeiten, in denen fast jeder von uns Einschränkungen vornehmen muss, Wähler oder Unterstützer finden.
Wer dann alles einhält bekommt einen Rundflug über das schwindende Packeis auf Grönland mit Herrn Gabriel, das ist dann sicher klimaneutral.
Für mich stellt sich die Frage, wie weit hat ein Staat das Recht in die Regulierung von Einkommen, Autos, Wohnungen usw. einzugreifen. Für mich fürchte ich, dass langsam die Motivation schwindet, mir weiter den A... aufzureissen
Wed Jun 25 11:11:38 CEST 2008 | XC70D5
Heute Morgen in der WAZ ein Artikel über den hohen Anteil an Fach- und Führungskräften unter den Auswanderen. Der Fraktionsvize der Gleichmacherpartei, Joachim Poß, meinte, dass er es überhaupt nicht nachvollziehen könne, da der Steuer- und Abgabenanteil in D im Vergleich zu den wirtschaftlich starken Staaten eher im unteren Drittel läge.
Hallo Ihr da oben, Ihr nix verstehe!? Es geht gar nicht um die Abgaben, es geht um alles andere und ganz besonders um diese unsäglichen Neiddebatten in alle Richtungen. Da muss einem doch die Lust am (hier) Geldverdienen vergehen.
Erst wenn der letzte Unternehmer geschröpft, die letzte Fachkraft gegangen, der letzte Steuerzahler pleite ist, werdet ihr feststellen, dass man ohne Geld nicht regieren kann...
Gruß
Martin
Wed Jun 25 17:55:33 CEST 2008 | Fensterheber133659
Schließe mich voll und ganz meinem Vortexter an!
Wer in Lohnsteuerklasse eins sein Geld verdient bezahlt gut 50 Prozent Steuern und Sozialabgaben, dazu kommen nochmal 19 MWST wenn mit den verbleibenden Geld etwas angeschafft werden soll.
Aber in Deutschland haben eben nur die Leute eine Lobby die nichts haben und nichts dagegen unternehmen.
Diejenigen die unternehmen (Selbstständige und Angestellte) bezahlen das recht süße stressfreie Leben derjenigen die lieber unternehmen lassen.
Gruß@all
Wed Jun 25 23:16:37 CEST 2008 | Multimeter7699
Warum wurde Herr Gabriel nicht auf seinen Dienstwagen (S500 - 5,5l) angesprochen?
Aber dann hätte es ja wieder "ich repräsentiere ja.. bla bla" geben...
Thu Jun 26 00:04:56 CEST 2008 | Rostlöser7643
S500 nur? Och jöh, der arme Mann. Gab`s keine 600er mehr?
Ist bemerkenswert, dass er ned loslachen muss wenn er son Propagandamüll von sich gibt...
Wahrscheinlich bepisst er sich danach erstmal 15 min vor Lachen in seiner Limousine während die Deppen die ner richtigen Arbeit nachgehn und was Produktives tun im VW Polo an ihm vorbefahren.
Wed Aug 06 10:14:10 CEST 2008 | XC70D5
Das Sommerloch scheint vorüber und die Debatte geht wieder los.
Einer erwarteten Steuermehreinnahme von ca. 2,5 Milliarden Euro steht ein voraussichtlicher Verlust von ca. 200.000 Arbeitsplätzen gegenüber.
Der weitere Verlust für die Wirtschaft mal gar nicht weiter gesponnen. Mit den dicken Autos wird auch dickes Geld verdient, was widerum dazu beiträgt, dass besonders in diesem Bereich viel Geld in die technische Entwicklung gesteckt wird. Technologien, die es bei ausschliesslicher Kleinwagenproduktion nicht oder erst sehr viel später gegeben hätte und geben wird.
Und zum Schluss noch einmal: WAS BRINGT DAS DER UMWELT???
Kurzgedachtes, populistisches Gehabe hat in einer nachhaltigen, alle Standpunkte betrachtenden Politik nichts verloren. Wer sich davon blenden lässt, hat es wahrscheinlich auch nicht besser verdient...
Gruß
Martin
Deine Antwort auf "Dienstwagenbesteuerung: Was erlaube Gabriel!?"