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Der Kei-Car Blog

Warum diese Fahrzeugklasse in Europa zu Unrecht unterschätzt wird und welche Vorteile Beschränkungen bei Motorisierung und Abmessungen haben könnte !

Sat Apr 25 12:35:01 CEST 2009    |    25plus    |    Kommentare (9)

Ist der Größen- und Gewichtszuwachs bei Kleinstwagen sinnvoll ?

Endlich durfte mein Cuore auf die Waage, also hier die Ergebnisse, eine Abschätzung des Leergewichts ab Werk und ein Vergleich mit anderen Kleinstwagen:

Vorne rechts: 250 kg
Vorne links: 248 kg
Vorderachse gesamt: 498 kg

Hinten rechts: 149 kg
Hinten links: 148 kg
Hinterachse gesamt: 297 kg

Gesamtgewicht: 795 kg
davon Benzin: ~21 kg

Umrechnung auf "EU-Norm" (mit sämtlicher Ausstattung, die ständig im Auto verbleibt):
795 kg - 21 kg = 774 kg
774 kg + 24 kg (90 % gefüllter Kraftstofftank) + 75 kg (Fahrer 68 kg + 7 kg Gepäck) = 873 kg (Leergewicht meines Cuore nach "EU-Norm"😉
Herstellerangabe: 795 kg nach EU-Norm, jedoch ohne sämtlicher Zusatzausstattungen
78 kg für Zusatzausstattungen - deutlich mehr als ich erwartet hätte.

Also weiter zum Leergewicht ab Werk:[mehr]

Zusatzgewicht:
15 Zoll Räder: ~20 kg
Querlenkerstrebe/Stabilisator: ~8 kg
Radio, CD Wechsler: ~7 kg
Handbücher, Verbandskasten, Warnweste: ~5 kg
Fußmatten: ~5 kg
Sportauspuff, Tacho mit Drehzahlmesser, Chromtürgriffe: ~5 kg
Kennzeichenhalter: ~1 kg
(Hohlraumversiegelung)

774 kg - 51 kg = 723 kg
723 kg + 24 kg (90 % gefüllter Kraftstofftank) + 75 kg (Fahrer 68 kg + 7 kg Gepäck) = 822 kg (Leergewicht L251 Plus Edition 25 nach EU-Norm)
822 kg - 795 kg = 27 kg

Zusatzausstattung ab Werk:
el. Servolenkung, Chromgrill, ABS, Unterbodenschutz: 27 kg ?

Also die Angabe von 720 kg nach DIN für einen L251 mit absoluter Minimalausstattung (ohne 75 kg für Fahrer und Gepäck) kommt ganz gut hin, wirklich genau funktionieren die Radlastwaagen auch nicht, eine Abweichung von 2-3 % ist wohl normal.

Schließlich noch die Gewichtsverteilung:
62,6 % vorne, 37,4 % hinten
Mit mir als Fahrer:
62 % vorne, 38 % hinten

Leistungsgewicht mit Fahrer:
860 kg/58 PS = 14,8 kg/PS - hört sich katastrophal an, aber mit 91 Nm geht da schon was voran 😉 - Kompaktklasseautos mit Basismotorisierung sind meist noch ein bisschen schlechter.

Andere Wagen (ohne Fahrer):
E46 330D: VA: je > 400 kg, HA: je > 400 kg; GG: > 1650 kg
E46 320i Touring: VA: je ~ 350 kg, HA: je ~ 400 kg; GG: ~ 1550 kg
Polo 9N: VA: je ~ 400 kg, HA: je ~ 200 kg; GG: > 1200 kg

Vergleich mit anderen Kleinstwagen:

Smart Fortwo 450:
Obwohl er 90 cm kürzer ist, bringt er nach EU-Norm ebenfalls 800 kg auf die Waage. Wo er sein Gewicht versteckt ? Vermutlich in der steifen Fahrgastzelle, seinem rustikalen Fahrwerk und dem automatisierten Schaltgetriebe. Auch ist ABS und ESP serienmäßig ab Werk.

Smart Fortwo 451:
Immernoch 70 cm kürzer als der Cuore, aber 20 cm länger als das Vorgängermodell, bringt er einen knappen Zentner mehr auf die Waage. Die Sicherheitsausstattung ist gut, die Basisausstattung weiterhin schlecht.

Toyota Aygo/Citroen C1/Peugeot 107:
Hier ist das Leergewicht > 860 kg nach EU-Norm vor allem mit der deutlich breiteren Karosserie zu erklären. Der Innenraum profitiert aber auch nur in der Breite, Kopf- und Beinfreiheit sowie Kofferraumvolumen sind im Cuore besser.

Toyota iQ:
Mit einem Leergewicht ab 920 kg nach EU-Norm ist er das Schwergewicht bei den ganz Kleinen. Mit 1680 mm ist er aber etwa genauso breit wie ein Polo, hat ab Werk die beste Serienausstattung und bietet die höchste Sicherheit.

Daihatsu Cuore L276 (Nachfolgemodell):
6 cm länger als der alte Cuore (sonst hätte der Motor wohl keinen Platz gehabt), 3 cm höher, mit 4 Türen ab Werk, Servolenkung und (anfangs) zusätzlichen Airbags bringt er nach EU-Norm mindestens 840 kg auf die Waage.

Fast alle anderen "Kleinstwagen" bewegen sich inzwischen in Bereichen > 3600 mm Länge bzw. > 1600 mm Breite, damit sind Leergewichte von 1000 kg nach EU-Norm inzwischen Standard in dieser Klasse. Diese Gewichtszunahme wird natürlich wie in jeder anderen Fahrzeugklasse mit höherer Motorleistung begegnet. Aber ist das sinnvoll ? In Japan hat man diese Frage mit "Nein" beantwortet und mit der Kei-Car Klasse dieser Entwicklung einen Riegel vorgeschoben.

In Europa sieht man das aber anders:
Natürlich sind schwerere Autos auch sicherer, die höhere Leistung sorgt für größere Reserven. Aber beim Spritverbrauch kann nach wie vor kein anderes Modell mit dem Cuore mithalten, der mit dem Modellwechsel vor über einem Jahr wieder 0,2 Liter sparsamer wurde.

Ob dieser Trend jemals gestoppt wird ? Ich wage es zu bezweifeln. Aber vielleicht schieben die Hersteller ja irgendwann wieder Einstiegsmodelle nach 😉.

Bitte nehmt noch an meiner Umfrage teil und schreibt noch ein paar Zeilen, was euch zu euren Antworten bewogen hat.

PS: Ich hatte DIN- und EU-Norm verwechselt, aber die Werte aller Wagen waren schon nach EU-Norm aufgeführt (DIN: Leergewicht mit 90 % gefülltem Tank, EG: inklusive 75 kg für Fahrer und Gepäck).


Thu Feb 19 11:10:41 CET 2009    |    25plus    |    Kommentare (1)

In meinen letzten Artikeln habe ich euch ja schon einiges über Kei-Cars erzählt. Auch, dass viele der kleinen (Einkaufs-)Wagen mit gedrosselten Turbomotoren und niedrigem Gewicht aufwarten können.

Da ist es ja nur eine Frage der Zeit, bis die Freaks aus diesen Kisten kleine Rennsemmeln basteln.

Zunächst lohnt sich ein Blick auf die Herstellerseiten. Motorsportabteilungen findet man bei einigen Herstellern, auch bei Daihatsu, einem der Spezialisten in Sachen Kei-Cars.
Mit dem Daihatsu Challenge Cup gibt es scheinbar sogar eine eigene Rennserie für Amateure, da kann der Sohnemann oder auch die Mutti den Einkaufswagen um die Pylonen zirkeln.

Und wenn man sein Auto noch ein bisschen vorbereiten will, ist das mit dem Haustuner von Daihatsu, D-Sport, garkein Problem.
Dort findet man unter anderem Sportstabilisatoren, Komplettfahrwerke, Domstreben, Carbon-Motorhauben, Querlenkerstützen, Sportbremsanlagen, Kupplungen und Differenziale... damit dürfte der Wagen schon besser um die Kurve kommen.

Für den Copen ist das Angebot sogar noch etwas größer, auch eine kleine Leistungssteigerung auf 80 PS ist möglich.

Aber das ist natürlich nur der Einstieg in die Kei-Car Tuningwelt, wobei dieser schon ziemlich professionell ausfällt und nicht auf "Baumarkt"-Tuning hinausläuft. Damit kann man schon einen guten Grundstein für eine spätere Leistungssteigerung legen.

Diese bekommt man dann beim Spezialisten.
Dabei fällt das Angebot recht umfangreich aus, z.B. bei KC Technika.
Es ist oftmals kein Problem den Anschaffungspreis eines Kleinstwagens zu überschreiten.
Bei Modellen mit Turbolader erweitert sich das Angebot dann eben noch um das eine oder andere Teil.
Und mit diesen Monstern, die teilweise weit über 100 PS leisten, würde ich gerne mal eine Runde drehen.

Weitere Adressen findet man mit Powerhouse D.T.M oder Palsports.

Aber natürlich kann man seinen Wagen auch optisch etwas aufrüsten. K-Takeoff oder DAMD wären hier die richtigen Adressen.

Schließlich kann man sich auf der Rennstrecke treffen und es ist schon erstaunlich, was da alles herumfährt... dieser Kanal auf Youtube gibt einen kleinen Einblick.

Viele von euch werden jetzt den Kopf schütteln, denn jeder gebrauchte Golf GTI hat mehr PS und ist alltagstauglicher als diese Wägelchen. Aber es geht auch ein paar Nummern kleiner als in Amerika und der Spaß am Schrauben bleibt sicher nicht auf der Strecke.
Als Tuningfan kann man nur neidisch nach Japan blicken, denn für die großen 3-Zylinder mit einem Liter Hubraum sieht es mit Tuningteilen deutlich schlechter aus. Höchstens das eine oder andere Fahrwerksteil passt. Markenunabhängige Spezialisten gibt es aber auch hier.


Sat Oct 18 13:37:05 CEST 2008    |    25plus    |    Kommentare (7)    |   Stichworte: Einkaufen, Fahrspaß, Top Gear

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Gerade ist mir dieses Video wieder in den Sinn gekommen 😉... Fahrpaß, Ausstattung, Platzangebot, Karosserievarianten, was ist ein Kei-Car ?
Das sind echte Kei-Cars, vor über 15 Jahren !


Sat Oct 18 12:32:57 CEST 2008    |    25plus    |    Kommentare (12)    |   Stichworte: 1KR-FE, Elektroantrieb, IAA, Mitsubishi, Subaru

Manchmal hört man hier in Deutschland etwas von einem Smart Fortwo, der da mit Elektroantrieb durch London fährt um die Citymaut zu umgehen, und der beweisen soll, dass Elektroantrieb alltagstauglich ist.

Solche Gedanken haben natürlich auch die japanischen Hersteller und statten ihre Kei-Cars mit Hightech-Komponenten aus, um die Besucher der großen Messen zu begeistern... schön wär´s.[mehr]
Stattdessen stand der Subaru R1e versteckt in seinem kleinen Kämmerchen, scheinbar hat er niemanden interessiert, denn alle standen um den Lamborghini Reventon, den Fiat 500 und den Porsche-Monster-Hybridantrieb.
Was aus dem Subaru R1e und dem Mitsubishi i EV geworden ist kann ich daher nicht sagen, aber wenn es euch interessiert, könnt ihr ja ein bisschen im Internet stöbern.
Die technischen Daten hörten sich garnicht so schlecht an mit über 60 PS, 180 Nm und einer Reichweite von über 150 km.

Interessant war auch der Stand von Daihatsu (leider bei den Koreanern, Lada und den Chinesischen PKW... als könnte man Daihatsu nicht bei Lexus und Toyota unterbringen (Achtung Verschwörungstheorie 😉)).

Als einziger Hersteller hat sich Daihatsu mit mehreren Kei-Car Studien auf die Messe getraut, der Blickfang war der Daihatsu OFC-1. So ähnlich wird wahrscheinlich das Nachfolgemodell des Copen nach Japan kommen, mit größerem Kofferraum, modernem 3-Zylinder, CVT-Getriebe und einem Klappdach, das noch weniger Platz benötigt.
An den technischen Daten erkennt man sofort die Einhaltung der Kei-Car Kriterien 🙂. Videos gibt es bei Youtube, die Studie ist natürlich voll funktionstüchtig.

Etwas mehr Platz im Innenraum bietet der HSC, eine von der Serie etwas weiter entfernte Studie. Keine Rückspiegel und viele Kanten, sowie glatte Flächen verhelfen diesem Modell zu einem cW-Wert von 0,28 und einem Verbrauch von 4,1 l/100 km, was einem CO2 Ausstoß von 95 g/km entspricht.

Mehr Informationen zu den Studien von Daihatsu findet man auch bei Daihatsu, rechts oben kommt man auf die Motorshow-Seite und kann sich PDF Dateien (meist auch in Deutsch) und Bilder ansehen.

Europapremiere feierte letztes Jahr auch der Daihatsu Cuore, wie schon mehrmals erwähnt ist er allerdings kein Kei-Car mit seinem großen Einliter-Dreizylinder und 70 PS. Der Motorraum ist ziemlich vollgestopft, klar, in Japan gibt es nur 660 ccm Motoren. Die Stoßstange wurde um 5 cm verlängert um dem Kühler ausreichend Platz zu bieten, also ist er auch eindeutig zu lang.
Zum Vergleich: Mein Cuore, das Vorgängermodell, bietet bei gleichen Außenmaßen wie der neue Mira 10 cm weniger Platz im Innenraum und hat einen 10 cm kürzeren Radstand. Diesen ganzen Platz konnte man durch eine radikale Verkleinerung des Motorraums gewinnen, mit der Folge, dass der große Dreizylinder scheinbar keinen Platz mehr hatte.

Der 1KR-FE, so heißt der 3-Zylinder mit knapp 1000 ccm, wird derzeit im Daihatsu Cuore, Daihatsu Sirion, Toyota Aygo, Toyota IQ, Toyota Yaris, Citroen C1, Peugeot 107 und Subaru Justy verbaut.
Vom Sirion gibt es zudem noch eine Toyota-Version, den Passo.
Nur bei Daihatsu wird er mit der maximalen Leistung von 70 PS und 94 Nm angegeben, ist zudem auf Normalbenzin optimiert.

So in etwa, nur kleiner, kann man sich auch die japanischen Dreizylinder vorstellen. Variable Nockenwellenverstellung, mechanischer Gaszug, 12 Ventile, Langhuber, superintelligenter Katalysator am Motorblock nur als Stichworte.

Der Cuore ist derzeit übrigens der sparsamste Benziner auf dem Markt, aber auch alle anderen Modelle mit den sparsamen 3-Zylindern findet man in der Spitzengruppe bei Spritmonitor.

Als Kei-Car Fan musste man auch über die Tafeln von Webasto stolpern, der Copen hat einen Anteil von über 4 % bei den hergestellten Dächern, wenn ich diese Tafel richtig interpretiere.

So, das war mein Ausflug auf die IAA 2007, alle anderen Modelle wurden ja wohl schon in sämtlichen Automagazinen abgedruckt 😉.
Schade, dass die IAA nicht mehr zu bieten hatte in Sachen Kei-Cars, aber nach Tokyo ist es mir (noch) ein bisschen zu weit und teuer.


Fri Oct 17 21:08:27 CEST 2008    |    25plus    |    Kommentare (13)    |   Stichworte: Allradantrieb, CVT, Klimaautomatik, Navigation, Xenon

In Europa ist der Daihatsu Cuore eine "Spardose", es gibt nur das nötigste an Zubehör. CD-Radio, Klimaanlage, elektrische Bedienung der Fensterheber und Spiegel sowie eine Zentralverriegelung. Dazu noch einen Bordcomputer, 7 Airbags und ESP, alles kaum der Rede wert.
5 Türen und Automatik schon eher, solch nützliche Extras sucht man z.B. beim VW Fox vergeblich...[mehr]

Aber schauen wir doch mal nach Japan:

Allradantrieb hatte ich ja bereits genannt. Den gibt es für die meisten Kei-Cars. Wirklich tolle Beispiele sind meiner Meinung nach der Suzuki Jimni als klassischer Geländewagen und der Mitsubishi i mit seinem Mittelmotor vor der Hinterachse.

Eine Wandlerautomatik gibt es für fast alle Modelle, neue Modelle gibt es zunehmend auch mit CVT-Getrieben, hatte ich auch schon im Artikel zum Antrieb geschrieben.

Weiter geht es bei der Außenausstattung. Automatisch anklappbare Spiegel mit integrierten Blinkern sind nur eine Spielerei. Haben also fast alle Modelle.
Aber was ist mit einem Tempomat mit Abstandsregelautomatik ? Den findet man hier erst ein paar Klassen höher und auch nur in wenigen Modellen. Natürlich dürfen auch Xenonscheinwerfer nicht fehlen.
4 Türen, die man auf 90 ° aufschwenken kann, sind bei vielen Modellen die einzige Ausstattungsvariante. Natürlich nur, wenn es keine Schiebetüren gibt 😉.

Auch im Innenraum kann man die japanischen Modelle mit allem möglichen Schnickschnack aufrüsten, von dem man bei den europäischen Modellen nur träumen kann.
Klimaautomatik, Festplattennavigation, Multifunktionslenkräder... der Automatikwählhebel befindet sich am Amaturenbrett und somit gibt es keinen "Getriebetunnel".
Stattdessen oft durchgehende Sitzbänke.
Wie viel Platz die kleinen Autos bieten, hatte ich ja auch schon in einem Artikel beschrieben, natürlich oft in Verbindung mit klappbaren und verschiebbaren Einzelsitzen.
Was ich in meinem Cuore auch oft vermisse sind ein paar zusätzliche Staufächer. Man muss ja nicht gleich übertreiben... aber das ist eben standard...
Für viele ist ja auch eine Sitzheizung unverzichtbar, die gibt es genauso wie Sportlenkräder in vielen Modellen.

Von den meisten Modellen gibt es aber sowieso mehr oder weniger sportliche Ableger oder auch noch "niedlichere" Varianten für die weibliche Kundschaft.

Wem diese Extras noch nicht genügen, der kann sich im umfangreichen Zubehör umsehen. Es gibt sicherlich genauso viele Möglichkeiten, sein Auto zu individualisieren, wie auch z.B. beim Fiat 500.

Ob sich der Aufwand der Hersteller für diese Modelle lohnt ?

Natürlich. In Japan gehören diese Autos ja zum normalen Straßenbild und verkaufen sich teilweise genauso oft wie bei uns ein VW Golf oder Opel Astra. Um eine breite Motorenauswahl brauchen sich die Hersteller ja nicht zu kümmern, die einzig verfügbaren Motoren sind somit immer auf einem sehr modernen Stand.


Sat Oct 11 10:55:04 CEST 2008    |    25plus    |    Kommentare (10)    |   Stichworte: Liegewiese, LKW, Minibus, Platzangebot, Raumökonomie

Kleines Auto, wenig Platz ! Da passe ich doch niemals hinein in diese Blechbüchse !

So oder so ähnlich denken viele. Aber woher kommt diese "Erkenntnis" ?[mehr]

Mittelklassewagen haben lange Motorhauben, dicke Türen, breite Mitteltunnel, große Radhäuser, einen großen Kofferraum, einen großen Tank, schwere Achsen, dicke Federbeine, große Auspuffanlagen, viel Dämmmaterial hinter den Verkleidungen - und natürlich eine sportliche Form mit flacher Windschutz- und Heckscheibe.

Sie bieten jeden erdenklichen Komfort und genug Platz für 4 oder 5 Personen.

Aber wie sieht es bei Kleinwagen wie dem Opel Corsa oder noch schlimmer beim Fiat 500 aus ?
Es wird immer stärker versucht die Kleinwagen an die Mittelklasse anzulehnen, es gibt inzwischen fast die gleiche Ausstattung und auch bei den Motoren stehen die Kleinwagen mit 150-200 PS der Kompaktklasse kaum nach.
Was dabei am stärksten vernachlässigt wird ist das Platzangebot. Design, Ausstattung, Fahrspaß, Platz und Sicherheit ?
Nein, ein Kleinwagen ist kein Überraschungsei !
Design, Ausstattung, Fahrspaß und Sicherheit gibt es mehr als ausreichend, oft sogar zu viel des Guten.
Aber Platz ? Nein, da muss man sich schon ein größeres Auto kaufen.

Wer schon einmal in einem vernünftigen Kei-Car mitgefahren ist, der wird im besten Fall zu einer ganz neuen Erkenntnis kommen:
Moderne Autos aller Größen sind Ressourcen und Platzverschwendung in Perfektion !

Warum sollen die Kei-Cars aber besser sein in diesem Punkt ?

Weil sie nicht länger oder breiter werden dürfen um mehr Platz zu bieten, weil aber fast jeder das Auto mit dem meisten Platz, Komfort und der besten Ausstattung haben will.
Die Konkurrenz ist groß, so auch der Einfallsreichtum der Hersteller !

Wie schafft man möglichst viel Platz auf kleinstem Raum ?

Es fängt natürlich schon mit den Vorschriften an.

660 ccm und 64 PS als stärkste Motorisierung lassen kleinste Motorräume zu !

Diese Autos sehen zwar aus wie normale Kleinwagen, aber unter den Motorhauben sind sie vollgestopft wie ein Mittelklassewagen mit V6 Motor. Ein 1000 ccm Motor hat unter mancher Motorhaube keinen Platz !
Motorhaube ? Wozu ?
Man kann doch den Motor gleich unter den Passagieren unterbringen.
Kennt man doch vom Smart. Aber warum hat man dem überhaupt einen 1000 ccm Motor verpasst ?
Als 660 ccm Variante verrichtet der Motor im Mitsubishi i seinen Dienst. Ein Blick unter das Blechkleid verrät die intelligente Raumökonomie.

Dünne Türen, dünnes Blech ?

Blödsinn ! Die Fahrzeuge verfügen über modernste Sicherheitsfahrgastzellen und Seiten sowie Kopfairbags.
Das Ergebnis der Bemühungen kann man in meinem letzten Artikel betrachten, die Autos sind ebenso sicher wie andere Autos, nur das geringe Gewicht ist beim Crash mit schweren Fahrzeugen ein Problem.
Dicke Türen sind kein Garant für Sicherheit ! Schon garnicht bei alten Fahrzeugen. Es ist nur ein trügersiches Sicherheitsgefühl, das dicke Blech...

Was sonst noch Platz schafft:

Türen und Motorraum sind schon sehr wichtig für das Platzangebot im Innenraum, aber es geht weiter:
Ein Tank mit 35 Liter Inhalt reicht. 500-700 km Reichweite sind kein Problem, auch wenn noch 5 Liter Reserve im Tank bleiben.
Wozu braucht ein Kleinwagen 225er Reifen und 17 Zoll Felgen ? Für den Komfort ? Wohl eher für das Ego und die Optik.
Mit 165er Reifen ist das Radhaus eines Kei-Cars gut ausgefüllt. Und dank Bridgestone kriegt man auch ordentliche Potenza Sportreifen. 165/50 R15 - da ist die Reifenwand schon niedrig genug für eine gute Optik, Bremsweg und Kurvenlage werden enorm verbessert.
Mitteltunnel, Auspuffanlage, Dämmmaterial, Fahrwerk - klar, dass man bei einem Polo GTI und Opel Corsa OPC auch dafür viel Platz braucht. Aber braucht man das bei einem Kleinwagen mit Basismotorisierung in dem Maße ?
Eigentlich nicht. Schlimmer sogar: Der enorme Gebrauch von Dämmaterial filtert hohe Frequenzen sehr gut, aber das wirklich unangenehme sind die tiefen Frequenzen, die oft bleiben !

Jetzt komme ich aber endlich zum Ergebnis der Mühen, dem Platzanebot:

Der konventionelle Kleinstwagen:

Liegewiese, Beinfreiheit, Kofferraum, Kopffreiheit - das macht den Kei-Cars (der Daihatsu Move ist natürlich das Vorzeigemodell, genauso wie der Suzuki Wagon R) kein europäischer Kleinstwagen nach !
Das ist Oberklasse-Niveau !
Und wenn man die Rücksitzbank nach vorne schiebt - Kinder können noch in der vordersten Position die Beine ausstrecken - hat man genug Platz für Einkäufe jeglicher Art (Sitzkonzept - Kofferraum)
Glaubt ihr nicht anhand der Bilder mit den kleinen Japanerinnen ?
Dann schaut euch mal den Daihatsu Cuore an, der Innenraum ist im Vergleich mit dem japanischen Modell mit kleinerem Motor identisch. Da kann man einen Schäferhund locker in den Kofferraum setzen und mit vier Leuten bequem einen Ausflug machen.

Oder wie wäre es mit einem "Minibus" ?

Dazu muss man eigentlich nichts mehr sagen... Und was fährt man hier in Europa, wenn man zwei Kinder transportieren muss ?
Mit dem SUV quer durch die Stadt zum Kindergarten oder zur Schule... in einen Golf passen die schweren Schultaschen ja nicht mehr, wenn man auch noch einen größeren Einkauf nach Hause bringen muss.

Und für den Handwerker ein LKW...

Kipper ?
Kastenwagen ?

Die komplette Übersicht der Daihatsu Nutzfahrzeuge....

Die Nachteile der kleinen Außenmaße:

Die Fahrzeuge sind sehr schmal, es ist einfach enger als in anderen Fahrzeugen. Bei einer Größe von 1,90 m und und einem Gewicht von 100 kg sind die Autos sicherlich beengend. Aber in andere Kleinwagen, auch wenn sie deutlich größere Außenmaße haben, passen große Leute genauso wenig oder sogar noch deutlich schlechter.
Da stößt man mit dem Kopf an´s Dach und mit den Knien an´s Lenkrad.
Dann wird es wirklich unbequem !
In einem Kei-Car lässt es sich dagegen deutlich besser aushalten. Bisher war noch jeder vom Platzangebot überzeugt, dabei hat mein Cuore noch eine deutlich schlechtere Raumökonomie als das aktuelle Modell.

Auf den Radstand und spezielle Innenraummaße gehe ich jetzt nicht näher ein.
Was in alten Kleinwagen wie dem Fiat Panda Platz findet oder gar in einem alten Mini wissen hier sicherlich einige User besser und können dazu reichlich erzählen. Auch diese Fahrzeuge boten noch maximalen Innenraum bei kleinen Außenmaßen.

Die Ausstattung zeige ich euch im nächsten Artikel, ist ja dieser hier schon wieder lang genug... 😉
Und seinen Zweck, zu zeigen wie verschwenderisch hier mit den Ressourcen umgegangen wird, dürfte der Artikel erfüllen.

PS: Für längere Urlaubsfahrten, Anhängerbetrieb und hohe Durchschnittsgeschwindigkeiten auf der Autobahn sind die Fahrzeuge nicht gebaut, aber für die Vor- und Nachteile gibt es später extra Artikel.


Thu Oct 09 22:27:28 CEST 2008    |    25plus    |    Kommentare (6)    |   Stichworte: Crashtest, NCAP, Sicherheit

Viele Mitbürger sprechen beim Cuore (den ich jetzt einfach als Beispiel heranziehe, weil es japanische als auch europäische Crashtestergebnisse gibt) von einer "Todesfalle", in die man niemals einsteigen und schon garnicht am Straßenverkehr teilnehmen würde. Sind diese Bedenken gerechtfertigt ?
Der Artikel wird auf jeden Fall zeigen, dass sich in den letzten Jahren auch bei den kleinsten Autos viel getan hat und sie großen Limousinen beim Insassenschutz kaum nachstehen.[mehr]

Sicherheitsausstattung :

Beim Cuore gehören Front- Seiten- und Knieairbag in Deutschland inzwischen zur Serienausstattung, auch im günstigsten Modell. Kopfairbags gibt es gegen Aufpreis.
Eine Sicherheitsfahrgastzelle mit Seitenaufprallschutz hat natürlich jeder Cuore, auch schon das Vorgängermodell.
Das Rückhaltesystem für die Pedale im Fußraum und die Sicherheitslenksäule runden die passive Sicherheitsaustattung ab.

Damit erreicht der Cuore 4 Sterne im NCAP-Crashtest, natürlich ist das nicht wirklich gut im Vergleich mit manch anderem Mitbewerber, aber es wurde auch ein Modell mit nur zwei Airbags getestet, wie man es in Deutschland überhaupt nicht bestellen kann.
Außerdem wurde der Wagen nicht speziell für den NCAP-Crashtest entwickelt, was europäischen Herstellern ja oft vorgeworfen wird.
Das japanische Modell, der Mira, schneidet im NASVA Crashtest (der ebenso hohe Anforderungen stellt wie der NCAP) übrigens "besser" ab (mehr Punkte) als der Golf V, der dort scheinbar als Rechtslenker einen Nachteil hat.
Natürlich ist der Golf sicherer wenn man beide Fahrzeuge frontal gegeneinander fahren würde.
Das liegt eben am höheren Gewicht des Golf, das kann kein leichteres Auto ausgleichen, egal wie viele Sterne es vorher gesammelt hat.

Ein Wagen, der als Rechtslenker konzipiert wurde und darüber hinaus für einen anderen Crashtest, aber trotzdem 4 Sterne beim NCAP erreicht, kann aber kaum als "Todesfalle" bezeichnet werden. Vielmehr kann man sich in diesem Wagen rundum sicher fühlen, solange man nicht ständig Angst hat mit einem schwereren Fahrzeug frontal zu kollidieren.
Wie in einem anderen Thread schon gesagt wurde: Dann müsste man alle Fahrzeuge verbieten, die kleiner sind als ein 40-Tonner !

Für die aktive Sicherheit sorgt ABS mit Bremskraftverteilung und Bremsassistent, seit Januar 2004 serienmäßig in jedem Cuore. Inzwischen gibt es natürlich auch ESP, allerdings nur beim Topmodell gegen Aufpreis.

Interessant ist auch das Ergebnis des Autositztest 2008. Von 40 getesteten Sitzen in der Klasse der Kleinwagen waren nur 3 Stück "gut" beim Heckaufprall. Darunter auch der serienmäßige Sitz des Cuore. Auch das Vorgängermodell hatte schon einen weitaus sichereren Sitz als die meisten Mitbewerber und das Gesamturteil "gut".

Ich habe schon mehrere schwere Unfälle mit dem Vorgängermodell gesehen, Einschläge in die Leitplanke mit 100 km/h (natürlich nicht frontal), mehrfache Überschläge, ausgelöste Airbags - die Fahrer waren zumindest nach den mir bekannten Unfällen so gut wie unverletzt.
Der kleine Wagen kommt mit seiner eigenen Energie eben gut zurecht, die A-Säulen sind stabil, der Seitenaufprallschutz (der Cuore mit mehrfachem Überschlag wurde von der Straße gerammt) ist wirksam.

Hier gibt es noch viele weitere Ergebnisse von Kei-Cars, einige schneiden noch deutlich besser ab als der Mira (bzw. Cuore).

Die europäischen Auslöser der Vorurteile ?

Solche Ergebnisse gehören, egal ob in Japan oder Europa, der Vergangenheit an !
Solche Bilder, genauso wie diese (kein Kei-Car !), setzen sich aber in den Köpfen der Leute fest.
Darum ist es sehr schwer in solch kleinen Autos das Gefühl einer gewissen minimalen Sicherheit zu vermitteln, die jeder natürlich voraussetzt. Smart schafft dies wohl mit einem Mercedes-Bonus, dabei war der alte Smart auch nicht gerade sicher.
Und trotzdem würden sich wahrscheinlich deutlich weniger Personen sträuben mit dem Smart eine Runde zu drehen.

Mein Fazit:

Natürlich bei einem Frontalzusammenstoß nicht so sicher wie schwerere Autos mit ähnlichem NCAP-Ergebnis, reicht mir die Sicherheit in einer Kei-Car Karosserie locker aus. Solange ich einen Unfall mit einem festen Hindernis habe bietet mir die Sicherheitsfahrgastzelle ausreichend Schutz, es muss ja auch nur eine deutlich kleinere Energie absorbiert werden. Auch beim Überschlag und Seitenaufprall bietet so ein moderner Wagen ausreichend Schutz.

Gerade wenn Fahrer älterer Autos dem Cuore die Sicherheit absprechen wollen, finde ich das erschreckend.
Denn vor der Jahrtausendwende sah es bei den deutschen Autos noch aus wie heute bei den Chinesen, kaum 10 Jahre liegen solche Ergebnisse zurück und sind markenübergreifend.
Oft genug sieht man die Ergebnisse von Unfällen mit solchen Autos, von modernen Kleinwagen mit ihrem hohen Gewicht und deren stabilen Fahrgastzellen werden sie geradezu zerrissen, an Bäumen kollabieren sie und bieten den Insassen kaum Überlebensraum.
Aber auch hier spielt die Psychologie wohl eine große Rolle: Dickes Blech, dicke Türen und eine lange Motorhaube geben ein Gefühl von Sicherheit.

Kommentare sind natürlich auch hier erwünscht !
Kleine Außenmaße und hohes Sicherheitsniveau schließen sich nicht aus, vielmehr ist das hohe Gewicht der restlichen Verkehrsteilnehmer ein Problem für Kei-Cars. Und daran wird sich auch so schnell nichts ändern.


Wed Oct 08 21:21:00 CEST 2008    |    25plus    |    Kommentare (1)    |   Stichworte: Fahrleistungen, Leistungsgewicht, Motor, Turbo

Die Motorentechnologie der Kei-Cars:

Wie bereits gesagt dürfen die Kei-Cars nicht mehr als 660 ccm und 64 PS haben - sind sie deshalb lahme Krücken ?
Ein klares Nein ! Moderne Technik und das geringe Gewicht machen sie zu flotten Kisten !

Am häufigsten trifft man heute 3-Zylinder an, als Sauger oder mit Turboaufladung.[mehr]

Saugmotoren:

660 ccm sind natürlich wenig - aber über die Drehzahl holen die Ingenieure ebenso viele PS aus den Motoren wie aus meinem 1000 ccm Modell.
Etwa 65 Nm und 60 PS bei über 7000 U/min können sich bei einem Gewicht von 800-1100 kg schon sehen lassen.
Klar, so motorisierte Modelle sind keine Sportwagen. Aber dank der hohen Drehzahlen kann man die Modelle kurz übersetzen und bringt genug Kraft an die Antriebsräder.
Ein Fox mit 55 PS ist da sicher nicht besser motorisiert, den lässt man auf unseren Straßen auch gewähren !

Motoren mit Turboaufladung:

660 ccm und ein Turbolader - das passt gut zusammen !
100 Nm ab 2000 U/min und Wandlerautomatik bzw. CVT Getriebe lassen kein Turboloch zu. die 64 PS erreichen die kleinen Motoren schon bei etwa 4000 U/min, dann wird das Drehmoment künstlich gesenkt und die Leistung bleibt bis 6000 U/min erhalten (Motoren ohne Leistungsbegrenzung leisten bis zu 140 PS/Liter, so z.B. im Daihatsu Boon X4 mit 133 PS aus 936 ccm).
Die normalen Kleinstwagen stürmen so angetrieben in ca. 11-12 Sekunden von 0-100 km/h. Ist das langsam ? Natürlich nicht ! Das reicht für weitaus mehr als nur zum Mitschwimmen. Größere Modelle sind natürlich behäbiger, aber auch da kann man kaum von Verkehrshindernissen sprechen. 15 Sekunden von 0-100 waren vor ein paar Jahren auch hier noch normale Werte, dank Automatik kann der Fahrer auch kaum etwas falsch machen wenn es mal schneller vorangehen soll.

660 ccm und 4 Zylinder ? Spinnen die Japaner ?

Im Copen findet man noch immer diesen Motor, der säuft natürlich etwas mehr (ca. 7 l/100 km), aber diese kleine Drehorgel macht einfach nur Spaß.
Hier ein 0-100 Video eines Modells mit Wandlerautomatik ! Da soll sich mal ein Fox ranhängen... wenn er kann...
Und nochmal !
64 PS, 100 Nm und über 900 kg.

Schon lange in den Sportlichen Modellen verbaut ist der Motor selbst bei hohen Leistungen bis zu 200 PS/Liter standfest, in Japan gibt es vom Haustuner (den hat Daihatsu, man mag es kaum glauben, ein weiteres Thema für einen Artikel) einen Chip für offiziell 80 PS.
Etwas mehr...

Moderne Motorentechnik:

Die kleinen Motoren verfügen inzwischen zumeist über variable Ventilsteuerungen (Daihatsu und Mitsubishi definitiv), 4 Ventiltechnik gibt es schon seit 10 Jahren serienmäßig bei den meisten Modellen. Ohne Aufpreis, ab dem kleinsten Modell für umgerechnet etwa 5000 €.

Antriebskonzepte:

CVT-Getriebe gibt es je nach Ausstattung bei vielen Modellen von Daihatsu serienmäßig. Mit der variablen Übersetzung sind die Modelle bei Bergauffahrt den anderen Modellen teilweise extrem überlegen - und Japan ist bergig !
Viele Modelle haben nur Wandlerautomatik oder Schaltgetriebe, Verbräuche von 4-5 Litern realisieren die meisten Kleinstwagen aber spielend.
Oft auch dank Start-Stopp-Automatik.
Gasantrieb, Elektroantrieb, Hybrid - auch das gibt es in der Kei-Car-Klasse. Aber da werde ich vermutlich auch einen eigenen Artikel schreiben.

Im letzten Artikel sieht man ja schon, dass der Fantasie der Ingenieure eigentlich keine Grenzen gesetzt sind. Eine Besonderheit ist die Verfügung eines Allradantriebs für die meisten Modelle. Auch Motoren im Heck (Mitsubishi i) oder mittig unter den Passagieren (Hijet) sind keine große Seltenheit. Da die kleinen Motoren so wenig Platz brauchen sind die Innenräume in der Länge erstaunlich groß, doch dazu in einem anderen Artikel mehr, der die Vorteile des Kei-Car Konzeptes behandelt.

Nachteile des kleinen Hubraums:

Der Copen mit seinem etwas älteren Vierzylinder muss alle 5000 km zum Ölwechsel - das ist eigentlich inakzeptabel bei modernen Autos !
Wie es bei den modernen 3-Zylindern ist weiß ich nicht, vermutlich sind die Intervalle dort schon verdoppelt oder verdreifacht.
Doch wie ein großvolumiger Motor fahren sich die kleinen Motoren trotzdem nicht, auch nicht mit Turbo. So betreibt man den Motor oft am Limit beim Beschleunigen, es fehlen einfach die Reserven.
Doch die fehlen auch bei meinem 1,0 Liter Sauger, also hätte man den Cuore auch mit den 660 ccm Motoren bringen können.
Beim 1000 ccm 3-Zylinder ist die Haltbarkeit kein Problem, 200000 km oder mehr locker möglich. Die kleineren Motoren sollten da nicht nachstehen, aber hier in Europa ist man natürlich skeptisch, nicht zuletzt wegen dem Debakel beim alten Smart.
Der 1000 ccm Smart Motor kommt übrigens von Mitsubishi und hat einen Bruder in der 660 ccm Klasse !

Fahrleistungen des Cuore mit 1000 ccm Sauger im Vergleich:

Zum Schluss noch mein Cuore mit 58 PS im Sprint von 0-100 mit dicken Alufelgen und Beifahrer (bei 720 kg Leergewicht macht sich jedes zusätzliche Gramm bemerkbar), doch er schlägt sich recht tapfer und verpasst die Werksangabe (12,2 Sekunden) nur um eine Sekunde.
Auf der Autobahn läuft der Cuore etwa Tacho 170 im lang übersetzten 4. Gang, bei 3 % Tachoabweichung beachtlich ! Bergab natürlich noch schneller... auch im 5. Gang.
Hier kommt der cW-Wert (0,31 - man bedenke die Form, Agila, der neue natürlich, etc. sind da nicht besser) und die geringe Breite in´s Spiel !
Bei Vollgas liegt der Verbrauch im 5. Gang bei ca. 7 Liter, im 4. Gang bei 8-9 Liter auf 100 Kilometer.

Viel Spaß beim Kommentieren, so manchen dürften die Fahrleistungen natürlich nicht vom Hocker hauen, aber es reicht doch locker aus.
So manches Familienauto kann bei Landstraßen und Stadttempo nicht mithalten (Kompaktklasse mit Basismotorisierung, europäische Kleinstwagen mit Basismotorisierung erst recht nicht) und selbst ein 730d fährt bis 50 km/h keinen Meter heraus !


Wed Oct 08 20:02:48 CEST 2008    |    25plus    |    Kommentare (20)

Unsere Straßen werden von allen möglichen Varianten des Automobils bevölkert, Limousinen in verschiedensten Größen, Cabrios mit Stoff- oder Klappdach, SUVs und VANs sowie echte Geländewagen, Sportwagen, PKWs mit Frontmotor oder Mittelmotor, Allrad-, Heck- oder Vorderradantrieb.

Aber bekommt man diese Technik auch in einem PKW unter, der kleiner als ein Lupo ist ?

Natürlich ! Im folgenden stelle ich euch Ein paar Modelle der einzelnen Fahrzeugkonzepte vor.[mehr]

Natürlich gibt es eine Menge normale Kleinstwagen:

Daihatsu Mira (der japanische Cuore mit 660 ccm)
Daihatsu Sonica
Alle Daihatsus gibt es auch mit Allrad !

Suzuki Alto
Suzuki Cervo

Honda Life
Honda Zest

Geländewagen und SUVs ? Na Klar !

Suzuki Jimni - die Kei-Car-Version !
Daihatsu Terios Kid

VANs ? LKWs ? In der Höhe gibt es keine Beschränkung, also findet der Motor auch unter den Insassen Platz !

Daihatsu Atrai (hier als Hijet oder Piaggio Porter bekannt)
Daihatsu Hijet
Und da wollte uns Ford den Fiesta als kleinstes Nutzfahrzeug unterjubeln - darüber kann ich nur lachen !

Cabrios und Sportwagen ? Sogar ohne dem dicken Hintern der europäischen Konkurrenz !

Daihatsu Copen (gab es hier als Rechtslenker mit dem japanischen 660 ccm Vierzylinder-Turbo und 68 PS - jetzt auch als Linkslenker mit 87 PS und 1,3 Liter Hubraum erhältlich, Aluminium-Klappdach !)
Mazda Autozam AZ1
Honda Beat

So, das ist erstmal genug. Bei Wikipedia findet ihr noch viele weitere interessante Modelle, einfach die entsprechenden Marken suchen und dann die japanische Version aufrufen !

Einen Überblick über die Modellvielfalt von Daihatsu findet ihr hier. 15 Modelle, jährlich insgesamt etwa 500000 Zulassungen. Das meistverkaufte Modell (der Move) liegt in der Zulassungsstatistik hinter einem anderen Kei-Car (dem Suzuki Wagon R) auf dem zweiten Platz.

Als nächstes werde ich mich mit der Technologie auseinandersetzen, Motoren, Antriebskonzepte und Ausstattungen.


Wed Oct 08 19:22:31 CEST 2008    |    25plus    |    Kommentare (44)

In Europa ist diese Fahrzeugklasse beinahe unbekannt, in Japan gehört dagegen jedes Dritte Auto dieser speziellen Fahrzeugklasse an (etwa 1,5 Millionen Zulassungen pro Jahr). Kei-Cars müssen eine bestimmte Norm einhalten, die sowohl Länge und Breite als auch den maximalen Hubraum und die Leistung einschränkt:

Länge: Kürzer als 3,4 m
Breite: Schmäler als 1,48 m
Hubraum: Kleiner 660 ccm
Leistung: Bis 64 PS[mehr]

Da denkt doch jeder Mitteleuropäer gleich an den Fiat Panda mit dem 25 km/h Aufkleber oder die unsicheren Leichtkraftfahrzeuge, die maximal 45 km/h fahren und 16 Jährige zu Verkehrshindernissen machen. Doch weit gefehlt !
Kei-Cars sind vollwertige PKWs, wie ihr in meinem Blog feststellen werdet.

Platz für vier Personen wie in der Mittelklasse (außer in der Breite), Fahrspaß wie in einem Porsche (naja, Topspeed und Beschleunigung können nicht ganz mithalten im Serientrimm) und ein Verbrauch, den selbst der Prius nicht schafft. Die weiteren Vorteile, die diese Fahrzeuge bieten, werden euch natürlich auch nicht vorenthalten, die Fahrzeugkonzepte, die Hersteller und vieles mehr könnt ihr in meinem Blog lernen und so mancher wird sich tief im Inneren, auch wenn er es nicht zugibt, fragen, warum er noch nicht früher auf diese Fahrzeugklasse gestoßen ist.

Es geht gleich weiter im nächsten Artikel - Fahrzeugkonzepte in der Kei-Car Klasse.

Viel Spaß beim lesen und hinterlasst mir doch ein paar Kommentare, über so manches werdet ihr ganz schön staunen !

PS: Danke an meehster für das Feedback, die Angaben sollten soweit möglich natürlich korrekt sein.


Würde auch ein echtes Kei-Car fahren !

25plus 25plus

Benzinsparer ?


mein Cuore L251:

-Eibach Federn 30/30 mm tiefer
-15 Zoll Felgen vom Copen/YRV GTti
-Bridgestone Potenza Re040 165/50 R15 (Daihatsu Copen)
-Stabilisator an der Vorderachse nachgerüstet
-Kombiinstrument mit Drehzahlmesser vom Top
-Sportauspuff von GTG - durch konsequentes Benzinsparen konnte er seinen Klang niemals entfalten
-Querlenkerstütze von D-Sport (Japan)

Kei-Car Fans ?

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