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Tue Sep 20 07:52:41 CEST 2011    |    HyundaiGetz    |    Kommentare (9)    |   Stichworte: Hyundai Getz, Kleinwagen, Leihwagen, Marke, Probefahrt, Werkstatt

Front
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Ein weiterer Bericht aus der Reihe "HyundaiGetz fährt..." - heute mal wieder Opel Corsa D. Ein Auto, welches nicht ganz unbekannt für mich ist. Mein Bruder fährt einen (Sport 1.7 CDTi), als Firmenwagen hatten wir mal einen (Edition 1.0) und ein Kumpel von mir ist auch bereits verschiedene Corsa gefahren (Opel Werksleasing).

 

Da unser Hyundai Getz heute und morgen zur Inspektion / TÜV in der Werkstatt steht, konnte ich gestern den Corsa abholen, über den ich jetzt berichte. Unser Leih-Corsa kam 2009 mit einem 1.2 Liter Motor (59 kw / 80 PS) und der Edition-Ausstattung auf die Welt. Als 5-Türer und in Silber ein Auto wie es an fast jeder zweiten Straßenecke steht. Sozusagen ein Standart-Corsa.

 

Optisch gefällt mir der Corsa immer noch recht gut - wobei mir persönlich die Facelift Variante wirklich noch etwas besser gefällt, da die deutlich jünger und dynamischer wirkt. Trotzdem kann sich der Corsa noch sehr gut sehen lassen - das Design geht ja nun auch schon fast in sein 6. Lebensjahr. Große Scheinwerfer an der Front sind sicherlich nicht jedermanns Geschmack, viele Frauen spricht das Design aber sicherlich an: Thema "Kindchenschema" - aber wie gesagt, auch ich finde es ganz gut. Der 5-Türer wirkt dabei natürlich weniger sportlich als der 3-Türer. Dafür hat er eben andere Vorteile: Die 5-türige Variante ist wirklich sehr übersichtlich. Gut, nach vorne sieht man nicht viel, aber man hat irgendwann im Gefühl, wo das Auto endet. Damit habe ich absolut keine Probleme. Nach hinten kann man gut auf die Einparkhilfe verzichten (war sowieso nicht verbaut), beim 3-Türer möchte ich nicht unbedingt darauf verzichten.

 

Ein kleines "Trauerspiel": Der Motor und das Getriebe. Ich bin ja selbst von meinem i20 her einen 1.2 Motor mit 77 PS gewöhnt - also ein recht vergleichbares Aggregat. Trotzdem überzeugt mich der Motor nicht wirklich. Er will gedreht werden - dann kommt auch was, allerdings geht das natürlich auf Lasten des Verbrauchs. Mein i20 fährt da schon deutlich souveräner - zumindest vom Motor her. Auch das Getriebe ist etwas hakelig und ungenau, zumindest in den Gängen 1-3. Man gewöhnt sich zwar irgendwann daran (bin gestern Abend ca. 50 km gefahren), dennoch hat man oft das Gefühl, man verschaltet sich. Der "neue" 1.4 Motor mit 87 PS ist im Corsa da schon die deutlich bessere Variante und fährt sich dagegen recht angenehm.

 

Was ich positiv bewerte ist ansich das Fahrverhalten: Auf der Autobahn bei 120 - 140 km/h ist der Corsa schon deutlich ruhiger als mein i20 - allerdings dreht der Motor bei 140 km/h fast 500 Umdrehungen mehr als der Motor in meinem Auto. Auch bei 100 km/h liegen schon knapp über 3.000 Umdrehungen an. Finde ich persönlich nicht so schön - ich bin eher der "Drehzahlsparer". ;) Das Fahrwerk ist recht weich und komfortabel abgestimmt - mein Auto holpert da schon deutlich mehr. Für mich könnte es schon eine Spur härter sein, ohne so zu werden wie das Sportfahrwerk an dem Corsa meines Bruders - das geht leider absolut garnicht (zumindest nicht noch in der Verbindung mit den 17 Zoll Alufelgen!).

 

Die Qualität. Naja, ist okay. Unser "Sport-Corsa" hat noch ein etwas weiches Cockpit, dieser Corsa ist komplett hart. Dennoch sieht es auf dem ersten Blick nicht billig aus. Nur wenn man über Bordsteine etc. fährt hört man von den Türen schon ein deutliches Verwindungsknacken - und das bei den eigentlich kurzen 5-türer Türen. Interessant. Unser 3-türer Corsa macht das nicht. Auch so hört man hier und da mal was klappern und knarzen - aber ansich nicht so schlimm. Ist in der Fahrzeugklasse ja normal.

 

Ausstattungsmäßig reicht mir die Edition-Variante vollkommen aus. Mehr benötige ich nicht um im Auto glücklich zu sein. Sitzheizung? Nö - mir ist eh immer warm. Klimaautomatik? Nett, aber eine normale Klimaanlage reicht auch. Elektrische Fenster vorne sind serienmäßig, hinten gibt es im Corsa leider keine - was ich sehr schade finde. Das Platzangebot im Corsa ist auch ganz ordentlich. Hinter mir kann allerdings niemand mehr sitzen (das bin ich aber schon gewohnt). Kofferraumgröße ist für den Alltag auch ausreichend - natürlich nur für 2-3 Leute, eine Großfamilie wird schon ihre Probleme damit bekommen - aber dafür ist der Corsa schließlich auch nicht gedacht.

 

Mein Fazit fällt durchwachsen aus. Das Auto ansich gefällt mir. Da ich den Corsa (und verschiedene andere Opel Modelle) schon kenne, kannte ich mich direkt aus und es war sogar ein kleines "Wohlfühl-Gefühl" vorhanden. Der Motor mit dem Getriebe machen nicht wirklich Spaß - sicherlich kann man sich daran gewöhnen und die Leistung des Motors reicht im Alltag auch aus, aber von 80 PS in einem Kleinwagen erwarte ich irgendwie mehr.

 

Würde ich das Auto empfehlen? Ja ansich schon. Man muss nur eben wissen das man kein "perfektes" Auto bekommt - aber wo gibt es das schon...


Tue Sep 20 08:56:32 CEST 2011    |    der_Derk

Die gleiche Kombination hatte ich vor knapp einem Jahr mal als Leihwagen - stimmt, der Motor ist fies kurz übersetzt um zu kaschieren, dass 80 PS für Größe und Gewicht etwas knapp werden. Ein "Klein"-Wagen ist der Corsa eben nicht mehr. Umso erstaunlicher war die Autobahntauglichkeit, dort ist man ausreichend schnell und genügend komfortabel unterwegs. Man darf nur nicht auf den Drehzahlmesser schauen, und in meinem Fall wurde das Ganze dann mit 7,5 Liter Verbrauch bestraft. So als Vergleich - mein alter Lancia Y (Baujahr 96) war mit 60 PS nicht bedeutend langsamer, etwas lauter, hat unter gleichen Bedingungen aber nicht über 6,5 Liter genommen. Und der litt unter derselben kurzen Übersetzung.

 

Vom Wohlfühl-Faktor her möchte ich den Corsa allerdings ebenso wenig haben wie bspw. einen Focus. Ist alles handwerklich solide, bzw. angemessen gemacht, keine Frage. Aber es hat das gewisse Nichts. Eine Innenraumanmutung mit beinahe schon sedierender Wirkung, und beim Äußeren zeigt Fiat mit dem Grande Punto m.E. das bessere Design auf der Plattform (mit dem Evo leider wieder kaputt-gefaceliftet).

Tue Sep 20 12:32:58 CEST 2011    |    Daemonarch

Wieso ist denn der Evo kaputtgefaceliftet? Bis auf die Rückleuchten und das Armaturenbrett hat sich doch nicht viel geändert... Und das Armaturenbrett hat meiner Ansicht nach nur gewonnen!

Tue Sep 20 13:54:02 CEST 2011    |    der_Derk

Geschmackssache... ;)

 

Die Karosserieüberarbeitung (Front- und Heckpartie) sieht arg gestückelt aus und zerhackt die Linienführung der ursprünglichen Idee. Da hatte der Punto für einen Kleinwagen noch eine gewisse Eleganz, auch wenn man sich offensichtlich der Formensprache von Maserati bemächtigt hatte. Die nachträglich hinein operierte Plastikspange beim Evo wirkt wie der bemühte Versuch, irgendwie die Optik von Peugeot oder Ford treffen zu wollen. Der Innenraum hat zwar von der gefühlten Materialqualität her gewonnen, das stimmt - sieht deswegen aber noch lange nicht besser aus. Aber wie gesagt, liegt alles im Auge des Betrachters.

Tue Sep 20 15:13:50 CEST 2011    |    Faltenbalg30803

Zitat:

Die gleiche Kombination hatte ich vor knapp einem Jahr mal als Leihwagen - stimmt, der Motor ist fies kurz übersetzt um zu kaschieren, dass 80 PS für Größe und Gewicht etwas knapp werden.

In den ersten Monaten waren der 1.0 und der 1.2 länger Übersetzt. Aber wiel die Autopresse (und vielleicht auch ein paar Kunden?) viel "Tamtam" drum machten, weil der dadurch so lahm wäre, wurde die Üebrsetzung gekürzt. Ich verstehe nach wie vor nicht, warum man als Kunde nicht die Wahl bekommt, ob man "Getriebe lang" oder "Getriebe Kurz" will.

Tue Sep 20 15:23:05 CEST 2011    |    der_Derk

... Oder wenigstens 'nen sechsten Gang dazu legt, der dann ausreichend lang übersetzt ist für diejenigen, die auf der AB keine Drehzahlorgien feiern wollen - ein wenig Abklappen an Steigungen billigend in Kauf nehmend. Frage ich mich auch jedes Mal, wird aber leider sehr selten so umgesetzt. Wenn, dann auch gerne mal falsch - mit sechs Gängen, bei denen der Letzte immer noch zu kurz ist, man dafür im Alltag aber einen Sehnenscheidenentzündung riskiert.

 

Irgendetwas wird sich der Hersteller auch dabei gedacht haben, aber es drängt sich manchmal der Eindruck auf, dass der Elastizitätswert im letzten Gang Priorität hatte...

Tue Sep 20 16:10:52 CEST 2011    |    Reifenfüller48201

Problem ist wohl das viele nicht schalten können / wollen. Die Getriebediskussion kommt regelmäßig auf. Die einen jammern weil der Motor "zu Tode übersetzt" wäre, die anderen weil er hoch dreht.

Wenn ich Überholen will kann ich zurückschalten, aber offensichtlich klemmt da bei vielen in dem Moment das Getriebe. ;) Wobei, so oft kann man mit dem 1.2 auch nicht Überholen ;)

Tue Sep 20 18:13:14 CEST 2011    |    checkyChan

Zitat:

Ein "Klein"-Wagen ist der Corsa eben nicht mehr. Umso erstaunlicher war die Autobahntauglichkeit, dort ist man ausreichend schnell und genügend komfortabel unterwegs.

Selbstverständlichist ist er ein Kleinwagen, sofern man ihn nicht mit den Klitschen der 90er Jahre vergleicht, sondern mit aktuellen Fahrzeugen. ;)

 

 

 

Zitat:

Problem ist wohl das viele nicht schalten können / wollen. Die Getriebediskussion kommt regelmäßig auf. Die einen jammern weil der Motor "zu Tode übersetzt" wäre, die anderen weil er hoch dreht.

Wenn ich Überholen will kann ich zurückschalten, aber offensichtlich klemmt da bei vielen in dem Moment das Getriebe. Wobei, so oft kann man mit dem 1.2 auch nicht Überholen

Bei einer fahrenden Wanderdünen nützt zurückschalten allerdings auch nicht wirklich. ;)

 

 

Dann gehe ich mal davon aus, dass du besonders zähe Übersetzungen magst und auch einen Hochdrehzahlmotor mit anständig Dezibel liebst, am Besten noch 130db wie beim Caterham und der Meinung bist, dass nur echte Mannsbilder deine Vorlieben teilen. :D

 

Eine sportliche Übersetzung ohne kastrierten 6. Gang ist optimal. Was daran cool sein soll, wenn man zu früh herunterschalten muss, weil dem Bock die Luft zum Atem fehlt, wirst wahrscheinlich nur du wissen. ;)

Wed Sep 21 13:50:08 CEST 2011    |    Reifenfüller48201

Ich glaube da reden wir aneinander vorbei. Es geht nicht um das Runterschalten an sich oder die liebe zu hohen Drehzahlen, im Gegenteil: Ich will beim fahren (und wenn man auf Landstraßen unterwegs ist beschleunigt man nunmal nur selten) ein so niedriges Drehzahlniveau wie möglich, damit Ruhe ist. Wenn man ständig bei 100 >3000 U hat wird das irgendwann zum Bedürfnis und man wünscht sich lieber das andere Extrem ^^

Fri Sep 23 18:40:42 CEST 2011    |    Zyclon

Also mit dem Corsa kann man auch wunderbar weitere Strecken fahren. Fahre öfters mit meheren Leuten 300 km und die meisten Leute schlafen hinten. Fürs Gepäck ist es natürlich nen bissel eng. Die Getriebe- problematik in Hinsicht auf die Übersetzung habe ich zum Glück nicht. Die ersten 5 Gänge sind weder zu kurz noch zu lang und der 6te ist ein reiner Spargang mit dem man aber durchaus auch mal überholen kann. Dafür hakelt das Getriebe aber ein bisschen. Mein FOH und ich haben da bisher noch keine Abhilfe gefunden. Auch in Sachen Qualität bin ich ein bisschen ernüchtert. Der Wagen nervt mit vielen Kleinigkeiten und auch mal ner größeren Sache wie Radlager.

 

Grüße Zyclon

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