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Fri May 14 16:55:44 CEST 2021    |    Ascender    |    Kommentare (117)    |   Stichworte: 124 Spider, Abarth, Fiat

Hallo liebe Motor-Talker!

Ein neuer Artikel, ein neues Design. Was ist hier los?! Nun, seit dem Verkauf der Dose habe ich die Lust am bloggen verloren. Ein kleiner Lichtblick war dann noch mein Zweitblog Rennfahrers Resterampe. Aber ehrlich gesagt fehlt mir auch ein wenig die Zeit. Die Tage im Büro werden immer sehr lang, und daneben hat man den normalen Alltagswahnsinn mit einem Spagat aus Familie, Freundin, Kumpels, sowie sportlichen Aktivitäten. Und seit Corona, sehe ich zwar meine Kumpels nicht mehr, dafür werden die Arbeitstage extrem.

[bild=4]Trotzdem komme ich wohl nicht ganz um einen oder mehrere (?!) Artikel herum, denn der eine oder andere hat es ja bereits mitbekommen: Seit Anfang 2019 fahre ich einen Abarth 124 Spider. Da es sich dabei um ein vergleichsweise seltenes/besonderes Fahrzeug handelt, möchte ich euch meine Eindrücke vermitteln, bzw. mitteilen wie ich überhaupt zu dem Abarth kam.

Wer dieses Auto verstehen will, muss allerdings die Entwicklungsgeschichte berücksichtigen.
Viele Details werden von den Herstellern nicht öffentlich kommuniziert. Recherchen sind daher auch in diesem Fall schwierig, da man abgesehen von den üblichen Presseberichten so gut wie keine Informationen darüber findet. Ich versuche einfach den Rest mit etwas Logik aufzufüllen und hoffe, dass es am Ende ein wenig Sinn macht und keiner bemerkt.

[bild=5]Ende der 2000er wurde ich das erste Mal mit dem Gerücht konfrontiert, dass Fiat und Mazda eine Kooperation bezüglich des neuen Mazda MX-5 (Generation ND) planen. Auf dessen Plattform sollte auch der neue Alfa Romeo Spider entstehen. Alfisti auf der ganzen Welt horchten auf, denn einen Alfa Romeo mit Hinterradantrieb hatte es schon lange nicht mehr gegeben. Und dazu noch ein Spider! Über Dekaden wohl das bekannteste Modell in der Palette.
Befeuert wurden diese Gerüchte durch die offizielle Verkündung des damaligen CEOs von Fiat, Sergio Marchionne, samt der Aussage man wolle die Marke mit einer Modelloffensive wiederbeleben, und wenig später in 2010 durch die wunderschöne Pininfarina-Studie "Duettottanta".

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Die Welt war begeistert. Es schien so als könnte ein richtiger Hype entstehen. Alfa Romeo ist wohl mit Abstand eine der Marken die am meisten Potenzial hat. Potenzial, welches unter dem rigiden Sparzwang von Fiat (und später FCA) gelitten hat.

Leider kommt immer alles anders als man denkt, denn bei den Italienern nicht ungewöhnlich: Aus der Modelloffensive wird oftmals nichts. Und in dem Fall kann ich es ein wenig nachvollziehen, denn mit dem Alfa Romeo 4C hatte man ein "Halo"-Car, welches in der Entwicklung und Produktion bereits weiter fortgeschritten war, und welches dem Konzept eines Mazda MX 5 sehr nahe kam.
Natürlich handelt es sich bei dem 4C um einen Heckmittelmotorsportwagen, und bei dem MX 5 um ein Front(mittel)motor-Layout.
Aber alleine die technischen Daten lassen aufhorchen. So ist der 4C nass ungefähr genauso schwer wie der Miata.
Dazu kam noch, dass der 4C sehr teuer in der Entwicklung war und sich nicht so gut verkaufte wie ursprünglich geplant. Preisnachlässe waren die Folge, und so kam man auch wieder gefährlich nahe an die Zielkundschaft eines potenziellen Alfa Romeo Spiders.

Sehr überraschend wurde in 2014 verkündet, dass das Projekt umgelabelt wird. Die Zielkundschaft würde keinen 4-Zylinder-Motor in einem Spider akzeptieren, lautete die (faule) Begründung des CEOs. Für mich nicht wirklich nachvollziehbar, aber die Vermutung liegt nahe, dass die Ingenieure bei Alfa Romeo nicht gerade begeistert darüber waren, dass ein Alfa in Japan entwickelt wurde. Innerhalb von FCA war das Projekt ganz offensichtlich nicht sehr beliebt.

Wie dem auch sei, fortan wurde das Auto als Fiat/Abarth 124 Spider umkonzeptioniert. Es wurde ein neues Design fällig, welches in meinen Augen unter keinen Umständen mit der oben angeführten Duettotanta-Studie mithalten konnte. Der bekannte MX-5 wurde kantiger, ein bisschen länger und höher. Man wollte den optischen Eindruck erwecken, dass der Spider ein größeres Auto ist.

Für mich war der 124 Spider Liebe auf den zweiten Blick, wie ich zugeben muss. Denn obwohl ich schwer enttäuscht darüber war, dass man wohl keinen neuen Alfa Spider bekommen würde, klang der Rest schon lecker. Und Klang ist auch ein gutes Stichwort, denn die von Magnetti Marelli zugelieferte Record Monza-Auspuffanlage hört sich verdammt gut an.

Kommen wir also zu der Frage aus der Überschrift: "Wieso hast du dir keinen Z4 gekauft?!". Das Unverständnis bei vielen Leuten über den Kauf eines Fiats ist sehr hoch. Diese Frage wurde mir in genau dem Wortlaut von einem Bekannten gestellt.

Um es kurz zu machen, ich hatte sehr spezielle Anforderungen an mein nächstes Auto, und die lauteten wie folgt (der Priorität nach sortiert):

  • Hinterradantrieb (!!!)
  • manuelles Getriebe (!!)
  • Zweisitzer oder 2+2-Layout (!)
  • Mech. Sperrdifferential (!)
  • Benziner, am liebsten Saugmotor
  • Neuwagen oder jung gebraucht mit möglichst wenigen Kilometern
  • Unter 30.000 EUR inkl. Mehrwertsteuer
  • möglichst leicht

Der geneigte Autokenner wird nun feststellen, dass es nicht sehr viele Automodelle mit diesen Anforderungen gibt. Die Deutschen Hersteller scheiden alle aus. Sperrdifferentiale gibt es höchstens noch bei den Top-Modellen. Bei BMW muss man schon zum M2 greifen um eines zu bekommen. Der M135i/M140i/M235i/M240i hat es noch nicht mal als Option. Ja, man könnte eines nachrüsten, aber genau das wollte ich nicht. Ich wollte kein Tuningobjekt, ich wollte ein Auto für den Alltag, welches sich problemlos fahren lässt und von Anfang an so ist wie ich es haben will...

Und spätestens bei der Preis/Alters/Laufleistungs-Kategorie fliegen die Deutschen alle raus. Zudem haben deutsche Autos vielleicht eine gute Performance, aber besonders leicht sind sie alle nicht.

Da ich mit den beschriebenen Anforderungen den Markt sehr ausgedünnt habe, kamen für mich eigentlich nur folgende Autos in die nähere Auswahl:

  • Toyota GT86 / Subaru BRZ
  • Mazda MX-5 ND Sport / Abarth 124 Spider
  • Nissan 370Z (hat bis auf den Nismo keine Sperre)
  • Caterham SuperSeven (zu wenig Alltagsauto)

Der Nissan war auch nicht exakt das was ich suchte, denn das Gewicht ist sehr hoch, und das fehlende Sperrdiff... Somit blieben eigentlich nur der Toyabaru und der Mazda Miata/Fiata.

Ich hatte das Glück mehrere Toyabarus fahren zu dürfen. Ein geniales Auto, welches mir sehr viel Spaß bereitet hat. Allerdings, 20.000 bis 30.000 EUR ist viel Geld für mich, und wenn ich so viel Geld ausgebe, sollte ich mich auch halbwegs Wohl fühlen in der Kiste.
Und die 90er-Jahre-Hartplastikwüste hat mich beim Toyabaru eher verschreckt, zu mal auch die übrige Verarbeitungsqualität ähnlich ausfällt. Nehmt mal einen gebrauchten Toyabaru auf die Hebebühne und schaut es euch an. Dann wisst ihr was ich meine.
Es ist ein gutes Auto, aber im direkten Vergleich mit dem Miata/Fiata fiel er klar durch. Einen Vorteil hat der Toyabaru jedoch: Platz für Fahrer/Beifahrer, Fondpassagiere und Gepäck!

Wo wir dann auch schon beim Miata sind: Das Grundkonzept eines MX-5 ist sehr attraktiv.

  • Eigens entwickelte Plattform, somit Gewichtseinsparungen
  • Zusätzliche Gewichtsersparnis aufgrund massiver Verwendung von Aluminiumteilen (Fahrwerk, Kotflügel, Motorhaube, Heckdeckel)
  • spartanischer Innenraum, akzeptable Verarbeitungsqualität
  • Saugmotor
  • Frontmittelmotor-Layout (Motor hinter der Vorderachse)

Allerdings... das Design ist nicht mein Fall. Nicht falsch verstehen, wer einen Miata gekauft hat, hat in meinen Augen alles richtig gemacht. Aber ICH finde ihn nicht schön, und da kommt mein Geldargument zum Tragen: Wenn ich schon so viel von meinem hart erarbeiteten Geld ausgebe, dann möchte ich das Auto auch gerne ansehen. Auch wenn ich überwiegend drinnen sitze und nichts von der schönen/unschönen Form mitbekomme.

So kam ich dann auf den Abarth. Der hat zwar einen Turbomotor (pfui-bäh!), aber alles in allem war es für MICH das richtige Paket, und irgendwo musste ich Abstriche machen, da es nie das perfekte Auto gibt.

Mein Auto ist besonders nackt, hat keine Ausstattung bis auf die besagte Record Monza-Auspuffanlage und das Sperrdifferential. Der Innenraum ist in einer Mischung aus Kunstleder/Alcantara gehalten. Ich habe das kleine Radio (ohne Multifunktionsdisplay) und die kleine Bremse drin.
Keine Parkpiepser. Ich bin sehr spartanisch was Autos angeht. Ich brauche keine Assistenzsysteme.

Den Abarth gibt es grundsätzlich auch mit rot abgesetzten Spiegelkappen und Frontspoilerlippe, sowie mattschwarzen Hauben. Aber das ist auch nicht meins. So fiel die Wahl auf einen Wagen, der komplett in "San Marino 1972-schwarz" gehalten ist. Nur die Überrollbügel, der Windschutzscheibenrahmen, die Räder und die Spiegelkappen sind in "Gun metal grey" lackiert.

[bild=6]Besonders freut mich, dass der Wagen aussieht wie ein Baby-Ferrari. Von den Designelementen erinnert er mich ein wenig an einen Ferrari California, vor allem die Instrumenteneinheit hat etwas davon.

Ich habe den Wagen mit großem Preisnachlass als Tageszulassung mit 15 (!!!) Kilometern auf dem Tacho für 26.000 EUR bekommen.

Wieso der Fiat-Händler solch einen Rabatt gegeben hat, erörtere ich jedoch im nächsten Artikel, da dieser hier entgegen meiner Planung ein wenig eskaliert ist.

Ich wünsche euch eine stressfreie Zeit und würde mich freuen, wenn ihr an der neuen Artikelserie dranbleibt. Vorausgesetzt ich bleibe selbst dran... natürlich!

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Tue May 18 08:30:14 CEST 2021    |    Ascender

Naja, ich definiere Ferraris nicht über die Farbe. 😛
Das wäre ja dann so als ob man sagen würde jeder Benz/Audi/Opel müsste silber/weiß sein, jeder Jaguar/Bentley grün, jeder Peugeot/Renault blau, und jeder Toyota müsste eine rote Sonne auf der Haube haben.

Die Farben wurden einst von der FIA zur Identifikation festgelegt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Rennfarben

Ich sehe das nicht so eng. Zumal der Wagen in schwarz unheimlich elegant aussieht. 🙂

Zitat:

Ach, daher jetzt dein Eifer? Immerhin, "die Influencer" lassen dir damit eine Lücke.

Ich denke man kann leicht erkennen, dass ich nicht zu diesen Leuten gehöre, und auch nicht etwaige Intentionen habe. 😉

Tue May 18 08:41:42 CEST 2021    |    bermuda.06

Ich bin mit dem Serienfahrwerk ungefähr 1 1/2 Jahre gefahren und habe in der Zeit ein Sportfahrertraining am Contidrom und ein Drifttraining am NBR absolviert. Ich fand das Fahrwerk sehr einzigartig, da die physikalische Auswirkung jeder Interaktion sehr spürbar war, was dazu geführt hat, dass ich mir einen sauberen Fahrstil antrainieren konnte (das vorherige Auto war so bretthart, dass es quasi egal war wie man den Wagen in die Kurve geworfen hat).

Danach habe ich auf das SPS Fahrwerk upgegraded und das war für mich die beste Investition. Der Wagen ist dadurch noch präziser geworden und es ist leichter den Wagen schnell zu fahren. Auch das Umsetzen in schnellen S Kurvenkombinationen ist schneller möglich. Mit dem Setup war ich dann auch noch mal auf dem Contidrom. Glücklicherweise hat der Abarth auch mit dem neuen Fahrwerk die gleiche Balance und das spielerische verzeihende Handling beibehalten.

Zum Thema Zugluft: die spürt man tatsächlich mehr als bei manch anderem Roadster. Ich habe dann mal das (https://www.zymexx.de/.../ ) Windschott testen können und auch wenn ich die Optik anfangs gewöhnungsbedürftig fand, bin ich damit echt sehr zufrieden - meine Liebste noch mehr. Das macht sich bei kalten Temperaturen sehr bemerkbar und selbst Geschwindigkeiten bis 180 kmh sind noch relativ angenehm.

Weitere Upgrades:
1. Holraumversiegelung bei Butze
2. Softwareoptimierung bei VMax
3. Stubby Antenne
4. Leichtere Felgen (Autec Wizard)
5. Michelin Pilot Sport 4 Reifen

Tue May 18 09:37:42 CEST 2021    |    Ascender

Ich habe viel gutes über das SPS-Fahrwerk gehört, und das wird auch das sein, was ich einbauen (lassen) werde. 🙂
Allerdings habe ich mir selbst auferlegt, dass ich Teile nur wechsle, wenn sie verschlissen sind. Die Reifen sind jetzt fast am Minimalprofil. Dann kann ich mir neue kaufen. 😁
Beim Fahrwerk werde ich das ähnlich machen, da ich sonst locker 20.000 EUR in den Wagen versenken könnte um ihn zu verbessern.
Michelin Pilot Sport 4 ist auch meine Wahl.

1.) Hohlraumversiegelung und Ceramic Coating hat meiner auch 🙂
2.) Stubby Antenne ist ein Muss
3.) leichtere Felgen: Da tendiere ich zu OZ Ultraleggera, würde die auch gerne passend zum Scheibenrahmen, den Überrollbügeln und zu den Spiegelkappen in Gun Metal Grey lackieren.
4.) Ich habe das große UR-Glaswindschott verbaut. Das reduziert die Verwirbelungen im Innenraum deutlich, vor allem auch bei höheren Geschwindigkeiten.
5.) Leistungsoptimierung, da ziehe ich G-Tech vor, allerdings nur mit Prüfstand (Eingangs- und Ausgangsmessung).

Tue May 18 10:13:35 CEST 2021    |    bermuda.06

So kann man es mit dem Fahrwerk natürlich auch handhaben. Die Geduld hatte ich nicht 😉

Dann hast du ja auch schon ein paar schöne Upgrades. Das UR Windschott war vorher auch immer einer meiner Favoriten.

Die Ultras als Felgen sind auch cool. Für mich war es ein großer Vorteil, dass es die Autec schon in einem perfekt passenden Gunmetal Grau zu kaufen gibt. Die Optik gefiehl mir einen Hauch besser und vom Preis ist es natürlich auch attraktiver. Bin Mal gespannt für welche Felgen du dich ebtscheidest. Wenn es die OZ Formular hlt in einem passenden Grau gäbe wären es die geworden. Ansonsten finde ich auch Dort Limerock in Grau toll, die Speichen erinnern mich an die Skorpionzangen (die Felge gab es 2019 noch nicht).

Für vmax habe ich mich entschieden, weil ein User da schon sehr viel hat machen lassen und wir anschließend mit mehreren Spider dort aufgelaufen sind. Der Preis war mit Eingangs und Ausgangsmessung dann auch sehr fair. Bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

Tue May 18 10:17:34 CEST 2021    |    nervtoeter

Danke für deinen Beitrag und kann ich voll verstehen. Der Abarth war mir in der Schweiz immer zu teuer. Den MX5 hatte ich lange im Auge.

Am Ende wurde es ein I3s (Daily) plus ein Z4 E85, der Z4 ist sehr nah am MX5 vom Fahrgefühl. das geringe Gewicht ist immer wieder ein Riesen Vergnügen und es piept und blinkt nichts 😁

Tue May 18 10:19:11 CEST 2021    |    Swissbob

Ein Fahrwerk hält locker 160000km,insofern kann es ab und an Sinnvoll sein, seine Prinzipien ab und an zu überdenken.

BTW.
Ich habe bei einem anderen Fabrikat nach 1000km das Fahrwerk ausgetauscht, es war mir zu hoppelig.

Tue May 18 11:11:57 CEST 2021    |    tomato

Zitat:

der Z4 ist sehr nah am MX5 vom Fahrgefühl.

Dem würde ich klar widersprechen wollen.
Bei meiner damaligen Probefahrt mit einem E85 3.0 jedenfalls hat mich, abgesehen von der Tatsache, dass man offen fährt, nicht wirklich viel an den MX-5 erinnert.

Das soll nicht bedeuten, dass der E85 ein schlechtes Auto ist, aber es ist schon ein ziemlich deutlicher Unterschied zwischen den beiden vorhanden und auch jederzeit spürbar.

Vielleicht liegt das auch an der persönlichen Definition von "sehr nah".
Für mich z.B. liegen MX-5 (ND) und Fiat/Abarth 124 Spider sehr nah beieinander vom Fahrgefühl her, was ja auch irgendwie kein Wunder ist. 😉

Tue May 18 11:50:34 CEST 2021    |    the_WarLord

Ich vermute mal, dass allein die Lenkung im MX5/Abarth schon ein ganz anderes Gefühl vermittelt als die Lenkung im E85. 😁

Tue May 18 12:38:52 CEST 2021    |    bermuda.06

Wir haben den Abarth 124, welcher ja größtenteils identisch mit dem Mx5 ist (ok ist jetzt kein Sauger wie der Mixxer), und einen Z4 E85 mit 170 PS im Fuhrpark.

Auf dem Papier sind die Fahrzeuge sehr ähnlich, selbst beim Gewicht ist der 2.2er Z4 ziemlich schlank. In unserem Fahrzeug-Setups liegen beim Fahrverhalten wirklich Welten:

Motor: krawalliger 4 Zylinder Turbo vs. seidiger 6 Zylinder Sauger } hat beides seinen Reiz, wobei der Z4 bei der Beschleunigung unter 100 kmh nicht den Hauch einer Chance hat.

Lenkung: die Lenkung im Spider ist sehr leichtgängig und der Wagen ist sehr spurtreu vs. Der Z4 will definitiv mit beiden Händen gefahren werden! Schwere mitteilsfreudige Lenkung und mit Mischbereifung sehr willig jeder Spurrille hinterher zu laufen

Getriebe: das Getriebe im Abarth ist in seiner Direktheit und Knackigkeit kaum zu überbieten. Man legt die Zahnräder gefühlt per Hand selber ein vs. Bevor ich den Abarth hatte dachte ich immer die Schaltung im Z4 sei knackig und sportlich…nach Gewöhnung an den Abarth war die Schaltung im Z4 gefühlt so labberig, dass ich erst mal Besserung mit dem kurzen M Schaltknauf herbeiführen musste

Bremse: die Abarth Brembo Bremse bremst richtig gut. Vor allem kann man sie schön dosieren und die Bremskraft kurz vor dem ABS Regelbereich halten - das macht Laune 🙂 vs. Der Z4 bremst anfangs auch sehr dosierbar wird aber gegen Ende eher hart und man weiß nicht so recht ab wann das Auto ins ABS gehen will

Fahrwerk: Hier kann ich keinen repräsentativen Vergleich ziehen. Den Z4 habe ich nie mit Serienfahrwerk gefahren bin sondern nur mit Bilstein B12. So oder so haben aber auch hier beide Fahrzeuge ihren eigenen Charakter.

Handling insgesamt: Man merkt dass der Abarth agiler vom Handling und er sehr spielerisch ausgelegt ist. Der Grenzbereich ist sehr breit aushelegt. Der Z4 ist da etwas ernster mit schmalerem Grenzbereich - entweder man hat Grip oder halt irgendwann nicht mehr

Regelsysteme: Der Spider lässt mit seinem ESP schon sehr viel zu und bremst einen selbst bei kleinen Heckschwenks nicht ein. Wenn es regelt dann eher sanft. vs. Beim Z4 hatte ich auch nie das Gefühl eingebremst zu werden, aber wenn es regelt dann greift er sehr merklich ein…liegen halt einige Jahre technischer Fortschritt zwischen.

Unterm Strich merkt man beim Fahren dass der Abarth das modernere Auto ist. Auch ist es viel einfacher mit dem Wagen schnell zu fahren. Der Z4 wirkt dagegen eher wie ein Youngtimer und schnelles Fahren ist deutlich anstrengender insb. mit den Seriensitzen die so viel Seitenhalt wie eine Bierbank haben.

Insgesamt liebe ich beide Autos. Der Abarth lädt immer ein flott gefahren zu werden - er will spielen. Den Z4 bewege ich seitdem ich den 124er habe cruisiger und genieße gern den 6 Zylinder Sound beim Ausdrehen der Gänge.

Tue May 18 12:52:50 CEST 2021    |    Trottel2011

@ascender

Die Streuung nach unten kommt meistens daher, dass Fiat doch etwas faul war...

Es gibt weltweit 3 Leistungsstufen:
140 ps (EU Lusso und Basis)
160 ps (US Lusso und Basis)
170 ps (Abarth)

Erstaunlich ist, dass alle Fahrzeuge im Bereich um die 160 ps liegen. Knapp drunter oder knapp drüber. Selbst meiner hat - hätte ich als nächsten Artikel im Blog gepostet - 161 ps statt 140 ps und ich habe keine neue Software drauf. Die meisten Lussos liegen im Bereich um die 155-160 ps.

Meine Vermutung: die "Leistungsstufen" sind auf dem Papier. In echt haben alle die gleiche Software. Aufgrund von Steuer- und Versicherungsgründen sind jedoch andere Zahlen auf dem Papier 😉 Wie sonst soll ein 140 ps Automatik Spider einem 184 ps Schalter MX5 davonfahren? 😉

Tue May 18 14:51:27 CEST 2021    |    Ascender

Wobei die Abarths ja schon sehr fett laufen. Ich hab immer den Eindruck einen Tick zu fett? Ist das beim Fiat Spider auch so, Damian? Das würde dann ja ggf. die Theorie von der gleichen Software widerlegen. Ich muss auch mal auf den Leistungsprüfstand. Wir haben ja hier in Dortmund einige Adressen, und ich kenne auch ein paar Leute... mal sehen. Ich fürchte mittlerweile, dass ich das bekannte Problem mit dem undichten Ladeluftkühler habe, weil sich gefühlt die Leistung unterscheidet. Andererseits weiß ich nicht was der Abarth wann und wie für den Motorschutz / Prüftstandserkennung (?) runterregelt...

Tue May 18 14:55:50 CEST 2021    |    Goify

Zur Leistungsmessung gibt es doch so Handy-Apps. 😁

Tue May 18 15:07:51 CEST 2021    |    Dynamix

Ach wat, da geht's einmal zum Onkel JP und dann wird geprüft bis der Prüfstand Walzen kotzt 😁

Tue May 18 15:15:47 CEST 2021    |    PIPD black

Genau......und dann die ganzen Kevins ringsum.😛

Tue May 18 15:24:06 CEST 2021    |    Ascender

Hatte da so mehr an 9ff gedacht. Die sind ja auch hier, Nähe Flughafen Dortmund. 🙂 😎

Tue May 18 15:27:42 CEST 2021    |    Dynamix

Auch da müsste Onkel JP seine Connections haben, hat der nicht damals dort seine Ausbildung gemacht?

Tue May 18 15:28:17 CEST 2021    |    Goify

Ich glaube, der Leistungsprüfstand lässt sich mit unter 300 PS gar nicht antreiben bei 9ff. Deren Fahrzeuge haben ja alle im Standgas schon über 400 PS. 😉

Tue May 18 15:42:14 CEST 2021    |    Swissbob

Halle 77 hat auch einen Prüfstand

Tue May 18 15:58:37 CEST 2021    |    Ascender

Ich weiß, Swissbob. Kannte den Jaco persönlich. Das war sein Leistungsprüfstand. Der Marco ist ein Guter, aber bedingt durch die Videos ist die Werke und der Prüfstand fast immer ausgebucht. Das ist der Nachteil, wenn die Leute zu populär werden. Bei 9ff kenne ich einen, der da arbeitet. Muss den mal fragen ob er mich da irgendwie zum Freundschaftskurs reinbringt, und ob der Prüfstand überhaupt geeignet ist. 🙂 Aber warum auch nicht? Die machen meines Wissens nach auch Eingangsmessungen, auch bei alten Porsche...

Tue May 18 16:19:36 CEST 2021    |    Swissbob

Aktuell macht er erstaunlich wenig Prüfstandsläufe( auch ohne Kamera ) im Livestream hiess es mal etwa eine Hand voll/ Woche. Es fehlt offensichtlich die Zeit.
Den Rest schrauben sie an den eigenen Autos, machen Videos oder Livestreams.

Letzten Samstag 10h Livestream Mofas, absolut bekloppt 😁

Tue May 18 16:29:53 CEST 2021    |    Ascender

Ich glaube auch die Pandemie ist nicht ganz unschuldig daran. Die Regulierungen sind ja deutlich verschärft worden in Dortmund. Wir hatten bis gestern noch eine Inzidenz von über 100, und daher noch nächtliche Ausgangssperren, etc. Wenn da zu viele Leute auf dem Parkplatz sind, und er das auch noch veröffentlicht, wird das Ordnungsamt wahrscheinlich kurzen Prozess machen. 🙄

Tue May 18 16:38:03 CEST 2021    |    Trottel2011

@ascender

Jupp. Meiner läuft SEHR fett. Wenn man den Finger ins Endrohr steckt, kommt es verrusst raus. Bei meinen anderen Autos war das nie so. Und für ein Saugrohreinspritzer ist das ne Menge Russ.

Tue May 18 16:44:27 CEST 2021    |    Ascender

Okay. 😁 Das haben wir gemeinsam. Endrohre immer schwarz. 🙂

Tue May 18 16:53:18 CEST 2021    |    Goify

Daher bekommt er also keine aktuellere Abgasnorm. Der Motor ist verstellt. Wenigstens kommt es so nicht zum Klingeln und er müsste sogar mit Normalbenzin gut laufen.

Tue May 18 16:57:30 CEST 2021    |    Ascender

Mindestens Super 95 will er haben. Im Handbuch steht aber drin, dass er dann nicht die volle Leistung erreicht. Super 98 solls dann schon sein...
Warum der so fett läuft, keine Ahnung. Einige haben mal gemutmaßt, das wäre zur Motorkühlung. Finde ich aber ein wenig Quatsch, trotz des großes Turboladers oben drauf. Ich denke man wollte absichtlich auch ein "Blubbern" erzeugen in der Abgasanlage.
EURO 6d temp hat er nicht bekommen, weil FCA sich die Kosten für die Homologation sparen wollte. Kein Hersteller hat mehr Bock so kleine Verbrenner am Markt zu halten.

Tue May 18 17:25:19 CEST 2021    |    Dynamix

Aus dem Grund hat Chevrolet auch bis auf weiteres darauf verzichtet Camaro und Corvette hier anzubieten. Das waren dann bestenfalls Restbestände mit Schonfrist. Momentan ist auch nur die Corvette C8 auf der Webseite gelistet und die braucht wohl noch ein paar Monate bis Sie nach Europa kommt. Für den Camaro spart sich GM den Aufwand mit der Euro-Norm, auch weil momentan gar nicht mal so sicher ist ob GM den Camaro nicht mal wieder aus dem Programm wirft weil der Mustang einfach der größere Verkaufsschlager ist.

Tue May 18 17:40:23 CEST 2021    |    Trottel2011

Hmm, mit E10 schaffe ich immer noch Vmax. Sogar drüber...

Tue May 18 17:41:14 CEST 2021    |    Goify

Mal anders rum gefragt, das Leichtgewicht mit 1,4 Liter Hubraum müsste doch mit einer 5 vor dem Komma im Alltag zu bewegen sein. Richtig?
Ich kann mir vorstellen, dass ein fähiger Tuner 200 PS und gleichzeitig weniger Verbrauch im Alltag rausholt, wenn man nicht ständig Vollgas fährt.

Tue May 18 17:43:25 CEST 2021    |    Trottel2011

Achso, der Multiair hat 6d Tempo, ur nicht im Spider, weil das Modell nicht weiter angeboten werden sollte... Den Renegade gabs noch lange danach mit 6d Temp und 1.4l Multiair.

Tue May 18 17:43:52 CEST 2021    |    Goify

Dynamix, die wirklich interessanten Verbrenner-Fahrzeuge werden wir wohl alle Stück für Stück verlieren. Kaum ein Importeur leistet es sich, die gesamte Modell- und Motorpalette anzubieten.

Tue May 18 17:49:21 CEST 2021    |    the_WarLord

"Der Motor ist verstellt. Wenigstens kommt es so nicht zum Klingeln und er müsste sogar mit Normalbenzin gut laufen."

Laufen tut der MultiAir Turbo mit E10 ganz gut, der legt mit Super Plus aber gefühlt noch eine Schippe drauf.

Tue May 18 18:48:35 CEST 2021    |    bermuda.06

@goify
Ne 5 vor dem Komma ist kaum zu schaffen. Bei sparsamer Langstrecke komme ich minimal auf 6,3 l. Sparsamer Fährt zur Arbeit 6,8 l. Bei Spaßfahrten zählt die Regel Turbo läuft Turbo säuft. Im Schnitt liege ich irgendwo bei 7,5 l. Der Motor ist aber auch ein älteres ausgereiftes Modell.

Per Tuning kann man je nach Prüfstand 180-190 PS rausholen. Da ist man dann aber schon am technischen Limit, da die Ansaugluft zu warm wird. Mehr kann man erreichen wenn man einen anderen Ladeluftkühler und einen anderen Krümmer verbaut, aber auch dann sind keine riesen Sprünge möglich.

Tue May 18 18:55:29 CEST 2021    |    Goify

Ist eben ein Spaßauto, was mehr verbraucht.

Tue May 18 19:25:40 CEST 2021    |    Ascender

Multiair-Tuning ist schwierig... Ich liege bei ca. 10 Litern im Alltag... 😛🙄🙂

Tue May 18 19:29:23 CEST 2021    |    Goify

What? Ich liege bei 6,5 im Alltag mit vielen Kurzstrecken und will ich mal nur gemütlich fahren und lasse es auf der BAB bei 130 gut sein, sogar ein Liter weniger. Vielleicht baut man ja nen alten Golf-GTI-Motor in den Abarth ein: Mehr Dampf und weniger Verbrauch. 😉

Tue May 18 19:33:34 CEST 2021    |    Ascender

Naja, ich fahre einen Sportwagen. 😉 Der Motor hat untenrum keine Leistung, das ist ja auch das was ich bevorzuge. Ab 3,5 wacht der auf. Dementsprechend drehe ich ihn. Nicht falsch verstehen, ich fahre im öffentlichen Straßenverkehr päpstlicher als der Papst. Aber wo ich beschleunigen kann, mache ich es auch. 🙂 Autobahn ist so gut wie nicht dabei.

Tue May 18 19:53:19 CEST 2021    |    Dynamix

Da finde ich hat Mazda ja bei der kleinen Modellpflege alles richtig gemacht als Sie den 2 Liter auf 184 PS gepusht haben. Glatte 200 fände ich psychologisch gesehen zwar noch besser, aber in so einem kleinen und leichten Auto sollte das reichen 🙂

Ein zweiter S2000 Motor wäre natürlich ziemlich cool, wird aber wohl alleine schon an den Abgashürden scheitern. Honda hat den Motor damals nicht umsonst nicht über die Euro 4 Grenze gehievt. Damit sind ja die extremen Drehorgeln von Honda auch nach und nach gestorben 🙁

Tue May 18 20:11:41 CEST 2021    |    PIPD black

Wenn du 200 PS willst, nimmst du nen Fiesta ST200.😁
@Sir Firekahn hat mit sowas Erfahrung.

Tue May 18 20:15:24 CEST 2021    |    Goify

Von Toyobaru gibt es ja so einen 2-Liter-Sauger mit 200 PS.
Ich bin gespannt, was aus dem Toyota GT86 wird, der ja zum GR86 mutiert. Der hochdrehende Sauger bleibt ja, allerdings mit mehr Hubraum.

Tue May 18 21:48:55 CEST 2021    |    Ascender

Der neue Toyabaru ist echt interessant. Sieht auch viel besser aus als sein Vorgänger. 🙂
200 PS sind angeblich auch bei G-Tech drin für den Abarth. 😉 Mal sehen was sich da machen lässt.
Geld ist bei mir nicht so sehr das Problem, aber die Zeit... muss man sich auch erstmal um alles kümmern.

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