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Rennfahrers Resterampe

Dinge, die es nicht in den anderen Blog geschafft haben.

Mon Mar 23 20:52:37 CET 2020    |    Ascender    |    Kommentare (60)

coronacorona

Hallo liebe Motor-Talker,

 

ich möchte in diesem Blogartikel nicht so sehr auf die Pandemie selbst und die Politik eingehen. Mir ist bewusst, dass wir hier auf "Motor Talk" sind, und dass dieses Thema vielleicht auch ein wenig Fachfremd ist für diese Plattform. Allerdings erreichen mich mittlerweile auch immer mehr Selbstständige auf Motor Talk via PN, und ich denke, dass ein solcher Artikel für den einen oder anderen hilfreich sein könnte - und außerdem ist das hier ohnehin meine "Resterampe", in der ich mich u.a. mit solchen Themen beschäftigen möchte.

 

Die Verunsicherung ist jedenfalls groß. Umsätze brechen teilweise komplett ein, man muss aber weiterhin die Fixkosten bezahlen. Ich möchte hier eine kleine Hilfestellung geben.

 

Als Kreditanalyst/Entscheider im Geschäfts- und Firmenkundensegment einer Großbank, kann ich einen kurzen Einblick geben.

 

Was leistet der Staat?

 

  • Einige Bundesländer vergeben bereits Soforthilfen. Meistens sind diese Beträge allerdings überschaubar und werden einen nicht über die gesamte Zeit hinwegretten.
  • Der Bund hat angekündigt Hilfskredite über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) vergeben zu wollen.

 

Grundsätzlich muss man bei solchen Hilfs-Angeboten davon ausgehen, dass diese Darlehen nur bonitäre Kunden erhalten, die nachweisen können, dass sie nur aufgrund der Pandemie in Schwierigkeiten geraten sind. Unternehmer und Unternehmen, die bereits vor Corona eine schwache Liquidität und keine Substanz hatten, sind von den Hilfen ausgenommen. Auch sollen zumindest für die KfW-Darlehen nach derzeitigem Kenntnisstand die Hürden ziemlich hoch sein.

Theoretisch würde man die KfW-Mittel über die jeweilige Hausbank beantragen. Das ist sehr wichtig, da hier auch das sogenannte Rating entscheidend ist (eine der Hürden der KfW). Fremdbankkunden, bzw. Neukunden steigen oftmals mit einem zu schwachen Rating ein, da den Maschinen die Kontoverhaltensdaten fehlen. Genaueres lässt sich aber hier noch nicht sagen. Die Lage ändert sich stündlich!

 

Was kann ich als Selbstständiger nun tun?

 

Zunächst einmal muss man sich im Klaren sein, dass das Sicherstellen der Liquidität nun der wichtigste Faktor ist um diese Krise zu überstehen. Bestimmt haben die meisten bereits an folgende Maßnahmen gedacht, einige aber bestimmt nicht. Daher gebe ich diese Tipps der Vollständigkeit trotzdem:

 

Da man die Fixkosten weiterhin bezahlen muss, ist es nur logisch zu versuchen sie zu senken.

 

  • Tilgungsaussetzung/Ratenstundungen für bestehende Kredite beantragen (die Banken sind derzeit in der Beziehung recht offen und kommen ihren Kunden entgegen)
  • Stundungen beim Finanzamt beantragen (Einkommenssteuer/Gewerbesteuer)
  • Kurzarbeit für das Personal beantragen (die Hürden wurden gesenkt)
  • Mit Vermietern und Lieferanten sprechen und Zahlungsaufschübe vereinbaren

 

Spätestens jetzt wäre auch der Zeitpunkt seine wirtschaftlichen Unterlagen auf Vordermann zu bringen. Zum einen ist es ganz einfach oftmals Voraussetzung um überhaupt ein Darlehen, geschweige denn Förderdarlehen, zu erhalten. Zum anderen macht es auf den jeweiligen Analysten auch einen weitaus besseren Eindruck, wenn man seine Sachen komplett zur Verfügung stellen kann. Und je weniger Nachforderungen und Nachfragen es von der Bank gibt, desto schneller ist der Prozess.

 

Dabei sollte man nicht nur auf die Aktualität der Unterlagen achten, sondern auch ob diese korrekt gebucht sind. Mir bringt es bspw. nichts, wenn die Anfangsbestände nicht gebucht sind! Dann sind die Salden absolut nicht aussagekräftig.

 

Mindestanforderungen, möglichst in digitaler Form:

 

  • Jahresabschluss 2018, (Minimum wäre die Anlage EÜR der Steuererklärung 2018)
  • BWA inkl. Summen- und Saldenliste Dezember 2019
  • evtl. vlt. sogar eine BWA inkl. SuSa vom ersten Quartal 2020
  • Einkommenssteuerbescheid 2018
  • Schriftliche Erklärung wie sich die Pandemie auf den Geschäftsbetrieb auswirkt und welche Gegenmaßnahmen getroffen wurden
  • Investitionsplan und realistische Umsatz- und Gewinnprognose
  • Aktueller Personalausweis
  • Vermögensnachweise / Hinweis auf evtl. Sicherheiten

 

Was tun die Banken?

 

Sie arbeiten - soweit ich es beurteilen kann - allesamt mit Hochdruck an der Implementierung der KfW-Förderdarlehen. Auch wird intern darüber diskutiert wie man mit Bestandskunden und deren Liquiditätsengpässen künftig umgehen will, und welche Prozesse dazu nötig sind, oder ob gar eigene "Leitplanken" aufgestellt werden um den Unternehmer in dieser schwierigen Lage zu unterstützen. Generell ist das Signal "von oben", dass wir als Bank hinter unseren Kunden stehen wollen und auch müssen.

Ich war alleine am letzten Wochenende in fünf jeweils mehrstündigen Telefonkonferenzen außerhalb meiner regulären Arbeitszeit. Man versucht wirklich mit allen vorhandenen Mitteln die Umsetzung solcher Maßnahmen so schnell wie möglich zu realisieren.

 

Währenddessen sind auch wir nicht vor dem Virus sicher. Um den Geschäftsbetrieb sicherzustellen wurden jedoch Gegenmaßnahmen ergriffen, wie bspw. Home Office oder auch sogenannte "Split Operations". Jedes Team wird aufgeteilt und räumlich voneinander getrennt, sodass - falls es einen bestätigten Corona-Fall gibt - nicht das gesamte Team in Quarantäne muss, sondern nur der betroffene Teil.

Das heißt auch, dass wir aktuell daran arbeiten möglichst sämtliche Prozesse zu digitalisieren.

 

Obwohl auch andere Abteilungen unterstützen werden, ist es nicht möglich sämtliche Arbeiten von "fachfremden" Personal, selbst innerhalb der Bank, umsetzen zu lassen. Meine Abteilung hat seit Jahren Probleme Stellen zu besetzen, weil es nicht genug fachkundiges Personal gibt. Hier rächt sich ein wenig die Personalpolitik der letzten Jahre, wenn man gute Azubis nicht übernimmt, und stattdessen eine Reihe von Zeitarbeitern alle sechs Monate für Hilfsaufgaben einstellt.

 

Ich muss das an der Stelle deutlich schreiben: Mit unserer "optimierten" Truppe bekommen wir kaum das Tagesgeschäft gestemmt. Zusätzlich belasten uns seit diesem Jahr Themen wie verschärfte Geldwäsche-Regeln und etwa das Transparenzregister des Deutschen Zolls.

 

Selbst die Vergabe eines Darlehens über 10.000 EUR ist viel komplexer als die meisten ahnen können. Die Bank will und wird hier noch etliche Prozesse anpassen um Zeit zu sparen. Überstunden und Wochenendarbeitszeiten sind bereits beim Betriebsrat beantragt.

 

Ich muss leider daher jedwede Hoffnung auf kurze Bearbeitungszeiten von vornherein nehmen. Es ist den Analysten definitiv geholfen wenn man die Unterlagen möglichst komplett abgibt, und auf E-Mails reagiert. Ich habe in diesem Monat bereits 55 Anträge in Bearbeitung genommen. Davon waren 40 (!) unvollständig. Ich kann es mir nicht mehr leisten den Leuten hinterherzurennen. Auch kann ich es mir nicht mehr leisten jedem meine Mail am Telefon nochmal vorzulesen, weil derjenige das Geschriebene nicht verstehen will oder kann.

 

Ich habe momentan auch genug regulatorische Themen auf dem Schreibtisch.

 

Wir versuchen alles um den Erwartungen und unserer Verantwortung gerecht zu werden, und ich schiebe auch sehr gerne Überstunden. Macht es uns bitte etwas leichter.

 

Ich wünsche allen viel Kraft, viel Ausdauer und viel Erfolg in den nächsten Wochen und Monaten.

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Sun Jun 10 14:27:33 CEST 2018    |    Ascender    |    Kommentare (33)

DigitalisierungDigitalisierung

Hallo liebe Motor Talker!

 

Ich beschäftige mich gerne mit fachfremden Themen und mache mir viele Gedanken um meine mich umgebende Welt. Heute möchte ich mal eine Diskussion anstoßen, die zwar auch in der automobilen Welt für Veränderungen sorgen, aber vor allem auch unsere Arbeitswelt und unser Sozialsystem erschüttern wird. Ein Wort geistert ja nun schon seit längerem durch die Medien: DIGITALISIERUNG.

 

Aber welche Auswirkungen sind zu erwarten? Ich habe häufig den Eindruck, dass die Menschen in meinem Umfeld sehr blauäugig an das Thema drangehen, und dass dieses Thema stark unterschätzt wird.

Fakt ist: Die Arbeitswelt wird sich massiv ändern. Damit haben wir hier im Ruhrgebiet unsere Erfahrungen gemacht. Einst hieß es: Kohle, Stahl und Bier! Malochen bis zum umfallen. Harte, körperliche Arbeit. Der Bildungsgrad war niedrig. Man hatte Beschäftigung! Als in den frühen 90ern schließlich die ersten Zechen stillgelegt, und die ersten Gießereien von Chinesen abgebaut wurden, dämmerte es einigen, dass es so nicht mehr weiterging. Die Lokalpolitiker hatten die Zeichen der Zeit schon lange erkannt, und teilweise vorgesorgt: In Dortmund entstand bspw. die Technische Universität, der Technologie-Park und insgesamt ist der Standort zu einem erfolgreichen Dienstleistungszentrum avanciert. Heute sind die Tage der Gießereien und Stahlwerke in Dortmund fast schon vergessen. Nur noch einige Industriedenkmäler erinnern noch an die bewegten Zeiten vergangener Tage.

 

Geht man heute durch die Innenstadt, sieht man eine moderne, saubere und grüne Stadt. Der Hellweg, seit jeher zentrale Handelsstraße um die sich die Stadt im frühen Mittelalter gebildet hat, ist eine herausragende Einkaufsmeile, die Besucher auch aus den umliegenden Städten anzieht. Rund herum sieht man die Bürofassaden großer deutscher Konzerne. Banken, Versicherungen, Telekommunikation, Elektronik,... In den 2000er-Jahren, so schien es, konnte die Stadt nicht genug Gewerbefläche freigeben und immer mehr Bürogebäude entstanden.

 

Doch immer mehr Büros stehen leer, trotz der aktuellen Konjunktur. Und ich prophezeie: Es deutet alles auf den nächsten Strukturwandel hin! Die zunehmende Digitalisierung wird viele Bereiche unserer Arbeitswelt beeinflussen. Ein Beispiel:

 

Ich arbeite in der Kreditabteilung eines großen deutschen Kreditinstituts (nicht DER Deutschen Bank). Seit etwa drei Jahren scannt die Bank eingehende Kreditverträge bereits im Posteingang ein. Das spart eine Menge Papier und bringt auch weitere Vorteile: Kollegen an anderen Standorten können sich so jederzeit die Unterlagen aus dem Antrag ansehen und damit arbeiten. Früher musste man dazu ins Archiv, oder war darauf angewiesen, dass ein Kollege die Akte von einem anderen Standort per Post einsandte. Doch damit nicht genug: Das Programm wurde gefüttert und las mit. Mittlerweile kann es erkennen um welche Art von Dokumenten es sich handelt, die eingescannt wurden. Ist es eine Gehaltsabrechnung? Sind es Kontoauszüge? Der Kreditvertrag? Sind die Dokumente in der richtigen Reihenfolge eingescannt worden?

Das erspart uns Arbeit, da das Programm effizient alle Unterlagen sortiert.

 

Doch damit ist es der Bank nicht genug. Personal ist teuer. Faktisch gesehen der teuerste Ausgabenposten in der Gewinn- und Verlustrechnung eines Unternehmens. Das Programm wird also weitergefüttert, und irgendwann wird es eine Gehaltsabrechnung richtig auswerten können. Scoring-Systeme bewerten den Kunden schon heute anhand verschiedenster Antragsdaten und Informationen von Auskunfteien wie der SCHUFA. Der Job des Prüfers wird damit überflüssig werden.

 

In Zukunft wird der Kunde die Unterlagen selbst hochladen - was bereits ja zum gewissen Teil bereits Realität ist - und er wird innerhalb weniger Minuten eine Zu- oder Absage erhalten. Alles Digital. Der Kunde spart wertvolle Zeit, die Bank Kosten.

 

Vielleicht bleiben einige Jobs noch erhalten. Controller, die stichprobenartig die Maschine überprüfen und das Risiko ermitteln.

 

Auch vor diesen Hintergrund dürfte es wohl keine Überraschung sein, dass sich mein Arbeitgeber damit schwer tut weiteres Personal einzustellen, obwohl unsere Abteilung den höchsten Pro-Kopf-Umsatz in der Bank macht, und wir uns vor Nachfrage kaum retten können.

 

Aber welche Jobs bleiben dann bei den Banken und Versicherungen, wenn die klassische Sachbearbeitung entfällt? Call Center Agents? Wohl eher nicht. Aktuell ist Google wohl weltweit führend in der Erstellung von Software für Sprachcomputer. Spracherkennung und intuitives Verhalten des Computers auf die Reaktion des Kunden sind immens wichtig. Ich habe letztens eine beeindruckende Präsentation gesehen, bei der die Software angewiesen wurde einen Termin beim Friseur zu machen, aber seht selbst:

 

 

Selbiges gilt wohl auch für die Beantwortung der E-Mails. In Zukunft werden wohl eher regulative und kontrollierende Jobs wichtig sein. Juristen, Controller, Manager, und vor allem Programmierer. Wohlgemerkt handelt es sich bei diesen Jobs um akademische Stellen! Eine Hochschulbildung wird damit im Dienstleistungssektor fortan zur Grundvoraussetzung.

Gleichzeitig wird wohl das Lohnniveau für diese Aufgaben fallen, da es viele junge Menschen mit einem Universitätsabschluss geben wird. So viele Personen wie nie zuvor besuchen eine Hochschule.

 

https://www.destatis.de/.../Bildungsabschluss.html

 

Doch genug von den Dienstleistern. Wie sieht es in anderen Berufen aus?

 

Da ich vorhin von der Einkaufsmeile in der Dortmunder Innenstadt berichtete: Viele Filialen haben derzeit starke Probleme schwarze Zahlen zu schreiben. Der Grund: Internetshops. Die Stadt ist zwar immer voll, aber die Kundschaft sieht den Laden scheinbar nur als Mittel zum Zweck: Anprobiert wird vor Ort. Gekauft im Internet.

 

Amazon ist etwa nicht gerade für sein arbeitnehmerfreundliches Gebaren bekannt. Wie in vielen Unternehmen sieht man den Menschen nur als Kostenfaktor, und möchte daher durch zusätzliche Automatisation Personal abbauen. Amazon hat etwa den ersten Supermarkt ohne Kassen eröffnet. Dutzende Kameras beobachten die Kunden stattdessen bei ihren Einkäufen und studieren nebenbei ihr Verhalten ein. Sie erfassen auch welche Produkte diese in ihr Körbchen legen und erstellen daraus einen digitalen Warenkorb. Der Kunde zahlt digital und automatisch beim rausgehen. Gesteuert über eine Handy-App. Er muss noch nichtmal aktiv etwas machen.

 

 

Apropos: Natürlich sollen Paketdrohnen den gesamten Warenverkehr erledigen, wenn es nach der Meinung der Versandhäuser geht.

 

Auch hier trifft es eher die "einfachen" Tätigkeiten, bei denen man keine großartige schulische Karriere vorzeigen muss.

 

Um den Bogen wieder zu Motor Talk zurückzuspannen: Das autonome Fahrzeug ist in aller Munde. Ob nun Bahnen, Busse oder Taxis. Alles autonom. Alles soll ohne Bedienpersonal auskommen. Gerade Taxidienste wie "Uber" leisten ja nicht ohne Grund entsprechende Entwicklungsarbeit.

 

 

 

Fabriken setzen ja bereits schon sehr lange auf Roboter, wie etwa unsere Autohersteller.

 

Diese oben genannten Berufszweige werden also verschwinden, und wahrscheinlich noch viele mehr, die ich nicht genannt habe. Das hat natürlich auch Konsequenzen für das Stadtbild. Weniger Angestellte in den Bürogebäuden, wenig Konsum im Einzelhandel, autonome Fahrzeuge... Innenstädte könnten so verwaisen. Vielleicht geht der Trend sogar dahin, dass immer mehr Menschen wieder aufs Land ziehen. Viele Berufe kann man heutzutage bereits sowieso bequem von zu Hause im Home Office ausüben. Der Internethandel ermöglicht vielen den Einkauf, obwohl sie keine Läden in der Nähe haben...

 

Ich glaube das hätte fatale Auswirkungen auf unsere Städte und Kommunen.

 

Doch: "Was tun?", sprach Zeus.

 

Wie lässt sich etwas positives daraus ziehen? Jedes Individuum hat es ein Stückchen weit selbst in der Hand. Bildung ist der einzige Schlüssel zum Erfolg. Programmierende und kontrollierende Fähigkeiten werden gefragt sein. Aber alles hat seine Grenzen: Stellen sind begrenzt.

 

Hier muss die Politik in den nächsten Jahren die Grundsteine für die Zukunft legen. Es sollte nicht sein, dass Unternehmen die Gewinne einheimsen, sich aber ihrer sozialen Verantwortung davonstehlen. Schließlich können die Leute nicht deren Produkte konsumieren, wenn sie kein Einkommen haben.

Eine Möglichkeit wäre etwa eine "Lohnsteuer" für jeden beschäftigten Roboter einzuführen. Man könnte etwa hochrechnen wie viel Arbeitsleistung ein Computer oder eine Maschine im Vergleich zu einem Menschen am Tag erbringt, oder man versteuert pauschal, was weniger Möglichkeiten zur Manipulation gibt. Ein Grundeinkommen für die Bevölkerung wäre dann die ultimative Chance für die Menschheit. Die Menschen hätten dann mehr Zeit für Bildung, Forschung, Kunst und Kultur. Während die Maschinen für uns Aufgaben erledigen, könnten wir ein goldenes Zeitalter mit exponentiellem Fortschritt angehen.

 

Utopie oder Dystopie. Die Politik hat es in der Hand. Leider fürchte ich, dass der neoliberale Ansatz nicht ganz vereinbar ist mit meiner These. Die düstere Vision wäre eine Zukunft, in der die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinanderklafft. In der Menschen regelrecht weggeworfen werden, und sich keiner mehr um sie schert.

Ich hoffe sehr, dass letzteres nicht eintritt. Ich kann jedem empfehlen für sich selbst die Risiken abzuwägen und sich darauf vorzubereiten. Bildung kann man immer gebrauchen, und unser Bildungssystem ist zum Glück sehr zugänglich.

 

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und das Lesen.

 

Habt ihr auch was dazu zu sagen? Schreibt es in die Kommentare!

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Fri Apr 21 16:45:40 CEST 2017    |    Ascender    |    Kommentare (11)

Hallo liebe Motor Talker!

 

Leider dreht sich der erste richtige Artikel in meinem Zweitblog um ein trauriges Ereignis: Dem Attentat auf den BVB-Mannschaftsbus vor einer Woche. Viel ist spekuliert worden, und daher ist dieser Artikel auch nicht zu einem früheren Zeitpunkt erschienen, da ich mich nicht daran beteiligen wollte. Das Thema ist für mich sehr wichtig. Ich wohne nur knapp zwei Kilometer vom Ort der Detonationen entfernt, fahre oft über die Wittbräucker Straße an dem Mannschaftshotel des BVB vorbei. Der Verein ist, neben dem Motorsport, eine große Leidenschaft von mir.

Umso bestürzter war ich natürlich davon zu hören. Zum Glück gab es keine Todesopfer. Wenn man bedenkt wie professionell die Bomben laut Staatsanwaltschaft konstruiert wurden - da hatten die Spieler und der Trainerstab - und ja - auch der Polizist, der "nur" ein Knalltrauma erlitt, großes Glück im Unglück gehabt.

 

Ich möchte jedoch die Diskussion gar nicht so sehr auf das Attentat an sich beschränken. Auch nicht um die mediale Hysterie Drumherum, oder wie der Verein, die Politik und die Verbände mit den Spielern umgegangen sind. Und auch nicht darum, wie politisch rechtsgesinnte keine halbe Stunde nach dem Anschlag bereits ihre wilden Theorien über die Flüchtlinge in meinem Stadtteil gesponnen und sich bei Frau Merkel "bedankt" haben, oder wie sich jetzt politisch linksgesinnte schadenfroh darüber zeigen, dass es keinen islamistischen Hintergrund hatte.

 

Vielmehr möchte ich mich über die Hintergründe auslassen.

Sergej W. - der mutmaßliche Attentäter - soll mit Optionsscheinen gegen die BVB-Aktie gewettet haben. Dabei wettet man auf den Kursverlust eines Unternehmens. Sein Ziel war es, so viele Spieler wie möglich zu töten oder zu verletzen, sodass die Aktie des BVB massiv an Wert verliert.

 

Bisher habe ich gedacht, dass solche Geschäfte inzwischen verboten seien. Hat man denn aus der Finanz- und Staatsschuldenkrise nichts gelernt? Es kann doch nicht im Interesse eines oder mehrerer Staaten liegen, dass jemand bspw. gegen ein Unternehmen wetten kann. Das lädt doch gerade dazu ein, dass jemand eben jenes Unternehmen bewusst schädigen möchte. Und sei es etwa mit Rufschädigung, Insiderhandel und anderen unlauteren Mitteln. Mordversuche sind natürlich eine ganz neue Dimension des Ausmaßes.

 

Staaten waren und sind ja teilweise selbst betroffen und geschädigt worden. Wenn ich etwa an die Staatsschuldenkrise denke, und wie gegen die jeweiligen Banken eines Landes gewettet wurde. Überhaupt kann ich es als Bankangestellter nicht verstehen, weshalb die Occupy-Bewegung damals nicht mehr Zuspruch in der Bevölkerung fand...

 

Ich habe seltsamerweise das Gefühl, dass sich die öffentliche Debatte um dieses Attentat herum nicht um fragwürdige Finanzprodukte drehen wird.

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Sat Mar 18 09:12:29 CET 2017    |    Ascender    |    Kommentare (40)

Hallo liebe Motor-Talker!

 

Nanu?! Ein zweiter Blog? Was ist denn da los? Was soll sowas?

 

Die Antwort ist relativ einfach. In diesem Blog möchte ich Dinge beschreiben, die mich abseits der Rennstrecke interessieren. Keine Sorge: Der Hauptblog bleibt bestehen.

 

Die Inhalte der Resterampe sollen ein breites Spektrum umfassen.

Unter anderem möchte ich hier über Dinge sprechen, welche Physik & Technik, sowie Gesellschaft, Politik und Geschichte, aber auch anderen Kram betreffen.

 

 

Grundsätzlich etwas zu meiner Person.

 

Ich habe nicht studiert, bin also bei den meisten Dingen, die ich hier darstelle, Laie. Ich bin lediglich wissbegierig, lese viel, eigne mir dadurch viel an. Ich bin im letzten Sommer 28 Jahre alt geworden, vom Beruf gelernter Bankkaufmann. Ich betreibe Motorsport seit meinem 18. Lebensjahr, bin viel gereist und auf dem einen oder anderen Gebiet bewandert. Stets neugierig hinterfrage ich meine Welt, will sie verstehen.

 

Der Blog soll unter anderem auch als Diskussionsplattform dienen.

 

Ich freue mich darauf euch künftig mit hoffentlich spannenden Themen zu unterhalten.

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