Sat Jan 21 19:41:07 CET 2023
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Dynamix
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Kommentare (145)
[bild=1]Heute gibt es ausnahmsweise mal wieder etwas Autocontent, nicht das mir die Stammkundschaft vor lauter Fahrschulkram flöten geht 😉 Am heutigen Morgen bin ich über ein interessantes Facebookposting gestoßen. Dort gab es einen Screenshot von Fox News, aus dem hervorgeht das der Wert von 90er Jahre Autos in den letzten 3 Jahren um 90% gestiegen ist. Der Titel bringt mich alleine deshalb zum schmunzeln weil es heute immer noch die Typen gibt die behaupten das sowas nie etwas wert sein wird, geschweige denn das Zeug zum Klassiker hat 😉 Unter dem Posting folgte eine interessante Diskussion in der auch der Poster noch ein paar interessante Gedanken und Erklärungen eingestreut hat. Diese möchte ich euch nicht vorenthalten, der Einfachheit halber übersetze ich seine Punkte einfach direkt.
Wer sich für Young- und Oldtimer interessiert wird sich wohl jeden dieser Punkte schon mal irgendwie gehört bzw. Berührungspunkte damit gehabt haben. Gerade das Abwrackprämienthema wurde hier auf MT heiß diskutiert, auch weil die Leute wirklich alles in die Presse gegeben haben nur um die 2500€ (glaube ich) vom Staat abzugreifen. Dafür hat man dann ohne Not Autos in die Presse gegeben die auf dem freien Markt problemlos das doppelte gebracht hätten. Oder Autos wie perfekt erhaltene Porsche 924, von denen die Besitzer wohl keine Ahnung hatten das die damals schon deutlich mehr gebracht hätten. Die Liste ließe sich wohl deutlich weiter fortsetzen. Punkt 2 ist einer der mir ein Schmunzeln ins Gesicht gezaubert hat weil ich all das die letzten Jahre durchgemacht bzw. gesehen habe. Ich habe von meinem eigenen Amerikaner geträumt seit ich 17 Jahre alt war. Damals war die Kohle nicht da. Jahre später war dann das entsprechende Einkommen da und die Suche konnte beginnen. Und das Auto für das ich damals einen fast schon lächerlich niedrigen Betrag bezahlt habe, wäre heute wohl das 4-5 fache dessen wert was ich dafür bezahlt habe. Klar, das deckt immer noch nicht die Reparatur- und Fixkosten, aber es spiegelt den genannten Punkt doch schon deutlich wieder. Und ja, diese Autos werden nicht mehr billiger. Das zeigt ja gerade der Preisanstieg in den USA so deutlich. 78%, sowas dürfte ja in den Augen der ganzen "alles nach 1980 ist kein Auto mehr"-Experten gar nicht passieren. Und wir reden hier nicht nur von irgendwelchen Corvette-Sondermodellen, sondern eben auch von Brot- und Butter Autos. Autos die man zu Lebzeiten als Plastikschüsseln verschmäht hat, nur weil der Stoßfänger nicht mehr aus 200 kg billigst eingekauftem Stahl und noch viel mehr Chrom bestand. Gerade die Vergangenheit hat mehr als einmal gezeigt das aus einem geflopptem Neuwagen später genau deshalb schon ein gesuchter Klassiker geworden ist. Beispiele gibt es genug. Renault Twingo? Wird doch bestimmt nie was wert! Gab zu viele, billige Massenware usw. werden die "Experten" jetzt wieder stöhnen. Glaube ich aber nicht! Käfer, Ente, R4 und Co haben alle mal als günstige Massenmobile mit wenig Komfort und Ausstattung angefangen. Der Twingo ist einer der wenigen Autos welche diese Idee in die Neuzeit transportiert haben und es gibt genug die sowas gefahren sind und sicherlich irgendwann mal sagen "ach, den hatte ich ja damals ganz lieb, da hätte ich als Oldie Bock drauf". Und die ersten sind schon soweit. Ich glaube das man da die Versionen mit 16V Motor und so Extras wie dem großen Schiebedach mal suchen wird. Oder schauen wir mal wieder über den großen Teich. Pontiac Aztek! Ein Auto das damals kaum einer gekauft hat, ein Auto das sich mit dem Fiat Multipla um den Titel des hässlichsten Autos kabbelt. Und trotzdem gibt es für das Ding jetzt schon eine Fangemeinde, nicht zuletzt wegen Breaking Bad und eben weil er so schrullig ist. Damit wird man in 30 Jahren mal ziemlich auffallen. Die Leute die mit Weitsicht und vor allem vorurteilsfrei an die Sache herangehen sind die "Gewinner" bei solchen Sachen. Die haben die guten Autos schon in der Tasche bevor Sie für die Masse interessant werden und die Preise dadurch anziehen. Wer sich vor 10 Jahren einen Terminator Mustang weggestellt hat darf sich heute schon über einen sicheren kommenden Klassiker freuen und muss die entsprechenden Wertsteigerungen bei der Anschaffung nicht bezahlen 😎 Das sind auch so Autos wo jeder Petrolhead von Anfang an merkt das der gar nicht anders kann als ein Klassiker zu werden. Wie viele Amerikaner haben sich Mitte der 90er einen Impala SS weggestellt, weil Sie genau wussten das es sowas wohl nie wieder von General Motors geben wird? Einige und aus dem Grund tauchen immer wieder Impalas aus die quasi fabrikneu sind. Autos die über Jahrzehnte in Hallen und Garagen gehortet wurden wie ein Goldschatz, Autos welche noch die Teppich- und Sitzschoner von der Erstauslieferung haben! Verrückt! Mit Punkt 3 habe ich jetzt nicht direkt Berührungspunkte, aber auch hier kenne ich die Diskussionen. Ich kenne auch genug Geschichten von Typen die wegen diesen "der wird nie was wert Typen" Autos verschrottet haben von denen nur eine zweistellige Zahl gebaut worden sind. Da wurden Autos geschlachtet für die heute jeder ernsthafte Sammler seine Organe, die seiner kompletten Familie plus seinen kompletten weltlichen Besitz opfern würde. Und von solchen Leuten kommt dann wenige Jahre später ein "hätte ja keiner ahnen können". Das Schöne ist ja, doch, kannst du! Seitdem die Leute begriffen haben das es einen Markt für sowas gibt, sehe ich auch die Chancen deutlich höher einen zukünftigen Klassiker zu erkennen. Man muss nur in die Vergangenheit schauen! An der Stelle passt ein Zitat von George Santayana perfekt:
Heißt soviel wie, wer sich nicht mit der Vergangenheit beschäftigt, macht die selben Fehler wie die Generationen vor Ihm. Und das gilt natürlich nicht nur fürs Auto 😉 Allerdings stelle ich fest, dass bei vielen potenziellen Klassikern die wirklich guten Dinger schon längst in guten Händen sind 😎 Manche scheinen wohl doch aus der Vergangenheit gelernt zu haben 😉 Und nur so als kleiner Tip: Wenn Ihr auch einen künftigen Klassiker sucht der mal gut was wert sein könnte, schaut euch doch mal im ersten Jahrzehnt nach der Jahrtausendwende um. Man munkelt das es auch da begehrenswerte Autos gegeben hat die zukünftig mal richtig was wert sein könnten, bzw. als Klassiker richtig was hermachen 😎 😉 Ihr wurdet gewarnt! 😉 😉 ![]() |
Mon Jan 23 21:13:56 CET 2023 |
PIPD black
Das ist wohl wahr.
Muss mich aber korrigieren. Das Ding heißt MX-30 R-EV
https://www.mazda.de/modelle/mazda-mx-30/mazda-mx-30-r-ev/
Mon Jan 23 21:14:09 CET 2023 |
Trottel2011
Rangeextender soll das sein, weil der Wankel nur laden soll.
Mon Jan 23 22:03:34 CET 2023 |
_RGTech
Der Name ist eh für'n A*. Gescheiter wäre RX-30 (sozusagen die Motorvariante als Bezeichnung, wie es bei K70/Ro80 auch mal in Planung war).
Damit verbindet man zwar auch eher flache sportliche Fahrzeuge, aber "MX" ist in Zusammenhang mit dem Klops ja noch behämmerter...
-> Das wird nie'n Oldtimer! 😁 😁 😁
Mon Jan 23 22:49:22 CET 2023 |
Swissbob
Zum RX-8 fällt mir folgendes Video ein.
https://www.youtube.com/watch?v=dsZrzSG1jUs
Der Sound 🙂
Wenn ich an Mazda denke, denke ich an einen roten MX-5 oder an den Wankelmotor.
Mon Jan 23 22:55:15 CET 2023 |
Swissbob
Unpraktisch wie ein MX ist er. 🙂
Das Problem vom Wankel Rex ist einerseits der hohe Verbrauch und anderseits die Entkoppelung des Antriebes.
Der Reiz des Wankelmotors ist sein breites Drehzahlband, diesen Motor kauft man, um ihn drehen zu lassen, um ihm aktiv zu fahren. Dazu passt auch die kurze Übersetzung vom RX-8
Mon Jan 23 22:59:38 CET 2023 |
Swissbob
Beim Tipo ist’s möglich, aber der 124er ist’s bereits schon jetzt.
Einen japanischen Fiat wird es so schnell nicht wieder geben, japanische Qualität und italienisches Flair.
Dazu einen Soundstarken Motor ( insbesondere als Abarth).
Wenn ich mehr Platz hätte, hätte ich auch einen roten Abarth mit Mattschwarzen Hauben und Automatik herumstehen.
Mon Jan 23 23:02:44 CET 2023 |
Dynamix
Wenn für den S2000 das Geld nicht gereicht hat? 😁
Mon Jan 23 23:05:36 CET 2023 |
Swissbob
Der S2000 ist deutlich schwerer und kompromissloser als der Fiata.Ist allerdings schon seit geraumer Zeit ein Klassiker.
In den USA gab es ja sogar einen 2.2L mit mehr Drehmoment.
Mon Jan 23 23:08:14 CET 2023 |
Swissbob
Weitere potenzielle Klassiker.
GR Yaris,GT86,GR86, Golf R Variant , BMW M140i, BMW M2(CS), Cupra Formentor VZ5,Fiesta ST, Alpine A110. durch die hohen Stückzahlen der Brot und Butter Versionen,sollte es bei den Teilen keine Probleme geben.
Jeep Wrangler, jede Corvette, Ford Raptor, jeder Mustang mit V8, Jeder Dodge mit Hellcat Motor.
Tue Jan 24 12:57:59 CET 2023 |
Funkminister
Beim VW T3 isses nach meiner Beobachtung auch extrem ausgeprägtes Fanboy(und -girl)tum, wobei das ganz unterschiedliche Zielgruppen abdeckt, vom Syncro-durch-den-Wald-Heizer über Festivaltouris mit Matratze im abgeranzten Posttransporter bis zum restaurierten Bluestar in Sammlerzustand.
Mecklenburg-Vorpommern scheint eine Hochburg zu sein, ich hab allein 5 KollegInnen die sowas fahren.
Und in urbanen Hipstergegenden dann Californias oder Westfalia Hochdach mit Surfbretthalterung die mit Parkkralle 10 Monate im Anwohnerparkbereich rumgammeln.
Warum die so auf ihre untermotorisierten Rostlauben abfahren erschließt sich mir auch nicht. Ohne Konkurrenz sind und waren die ja nie.
Tue Jan 24 13:00:24 CET 2023 |
Trottel2011
Ein gutes Beispiel für Wert und Überschätzung ist der E-Type.
Es lebt von einem Ruf als "schönstes Auto aller Zeiten". In den 80ern und 90ern bekam man die Kisten für wenige Tausend Mark (!!!) teilweise ein paar Hundert Pfund zu kaufen. Wollte keiner haben. Waren ja 20+ Jahre alte Kisten. Als der XJ-S damals in 1975 raus kam, konnte Jaguar die E-Types nicht billig genug verkaufen. Teilweise standen noch 100-200 Neuwagen in den USA bis Ende der 70er auf den Händlerplätzen mit 0 Meilen drauf. Der Preis teilweise etwas höher als ein Gebrauchtwagen. Und heute? Die Kisten gehen für über 100.000 EUR weg. Aber erstaunlicherweise nicht bei der Kundschaft ab 80 geboren sondern noch immer bei denen, die damals schon die Fahrzeuge auf der Straße gefunden haben.
Ich habe letztens mit einem befreundeten Oldtimer Restaurator gesprochen. Er hat ein E-Type V12 Cabrio stehen. Die alte Generation findet den Wagen hübsch, toll, sexy (obwohl als Serie III sehr plug, fett und übergewichtig), aber haben nicht mehr das Geld für 70-90.000 EUR das Auto zu kaufen. Die jüngere Generation läuft daran vorbei und findet den dahinter stehenden Skyline oder XK besser.
Das heißt für mich im Umkehrschluss: Generation Boomer geht in Rente. Deren Einkommen ist somit auch deutlich geringer als zu Angestelltenzeiten. Die damals gefragten Modelle derer Jugend sind teuer im Unterhalt. Wer soll die dann aber zu dem vollen Preis dann kaufen?
Um die E-Type da wieder aufzugreifen: man merkt einen gewissen Preisverfall. Die Leute sind nicht mehr bereit so viel für so ein Auto auszugeben, da sie in Rente gehen und so viel bekommt man auch nicht mehr per Rentenbescheid. Was für viele auch eine Überraschung darstellt (ach neeee). Der Markt wird also vermutlich ab diesem Jahr mit relativ vielen ehemals hochpreisigen Fahrzeugen "geschwemmt" werden. Boomer gehen in Rente, können sich aber den Fortbestand ihrer "Sammlung" nicht leisten. Verkaufen ein "Prachtfahrzeug". Da aber auch andere verkaufen und die Nachfrage geringer ist (Generation X kauft keine "alten Autos aus den 60ern und 70ern" aufgrund von Aussagen von Enzo Ferrari 😁) gehen die Preise runter. Ganz heiße Kisten, wie 300SL, Series I E-Type Flatfloor, Corvette C1/C2 Stingray und co werden teuer bleiben, haben ja ein "Heldenstatus" in der Gesellschaft. Aber ihre Ableger bzw. Nachfolger werden preislich stinken. Beispiel Series II und III E-Types, Challenger der III. Generation usw.
Im Umkehrschluss werden aber dafür die Fahrzeuge der 80er und 90er preislich steigen - sofern sie einen gewissen Halo-Effekt für die Marke hatten. Beispiel Mazda. Der MX-5 wird immer gefragt sein, aber z.B. der Eunos Cosmo (3 Scheiben Wankel) wird steigen, die Skyline/GTR Modelle, die späteren Z-Wagen von Nissan, SL, XKR, XJR-S, 850i, M6, M5 usw. und damit verbunden Fahrzeuge, die vor 20 Jahren niemals den Status Oldtimer prophezeit wurden. Wahrscheinlich nicht nur Oldtimer, sondern Klassiker.
Aus den USA sehe ich da Häßliches auf uns zukommen... Firebird der späten Generationen (würg). Letzte Thunderbirds (Aerobird?), Fox-Body 'Stangs (wobei ich den als Cabrio mag 😁), usw. usf.
Tue Jan 24 13:38:26 CET 2023 |
Dynamix
Och, auch die 80er hatten einiges cooles zu bieten. Corvette C4, 3rd Gen Firebird und Camaro sind zum Beispiel so typische 80er Jahre Keildesigns. Pontiac Fiero ist auch ganz cool. Dodge Daytona auch irgendwo, dann noch der Buick GNX der jetzt schon abgefahren teuer ist. Oder auch der DeLorean der ja eigentlich seit Zurück in die Zukunft ein Instant Classic ist. Die ganzen Full-Size aus der Ära werden sicherlich auch Ihre Kundschaft haben. Alleine schon deshalb weil sich das Thema V8 gut mit Familie kombinieren lässt wenn man den 8-Sitzer Kombi kauft 😉 Da sehe ich tatsächlich viele Familienväter die Bock auf sowas haben, wo die Frau aber nur mitzieht wenn es ein Kombi wird damit die Kiddies incl. Gepäck beim Sonntagsausflug alle reinpassen.
Und auch der Fox-Body Mustang hat jetzt schon seine Fans, mal mehr als der missratene IIer Mustang. Fällt halt unter den ganzen alten Säcken keinem auf das meine Generation jetzt gezielt die Karren kauft die Generation Boomer immer als "Plastikkarre" tituliert hat.
Dafür sinkt das Interesse an den ganzen Boomerkisten aus den 50ern. Gut, ein 59er Eldorado Biarritz wird wohl immer teuer bleiben. Aber die Tri-Chevys fallen seit ein paar Jahren wohl schon wieder im Preis. Und die 70er steigen zwar momentan auch im Wert, bezweifle aber das diese so einen Hype auslösen wie die ganzen Muscle Cars. Glaube dafür fehlt dann auch einfach die Performance.
Kumpel von mir in ähnlichem Alter hat sich sowas mal in Form eines Olds Deltas angetan. Meinte zwar das wäre ganz nett, aber damit war das Verlangen auch irgendwie gestillt. Die Nachfolgegeneration aus den 90ern kann halt alles noch einmal besser. Das Fahrgefühl ist sehr ähnlich, nur mit besserer Ergonomie, Ausstattung, Sicherheit und Verbrauch. Warum also zum alten Modell greifen, wenn man mal vom optischen Aspekt absieht?
Ich schaue mir zwar auch gerne einen späten Boxy Caprice an, aber einen besitzen wollen? Meh, da ständen noch ganz andere Dinge früher auf meiner Wunschliste.
Tue Jan 24 13:45:21 CET 2023 |
Dynamix
Glaube das liegt mehr oder weniger nur daran das der T3 noch von diesem "Bulli" Image zehrt. Also das Versprechen von großer Freiheit, von der Flexibilität einfach irgendwo hinzufahren und überall pennen zu können wo man will ohne sich Gedanken über Hotels oder sowas machen zu müssen. Nicht umsonst werden ja viele noch als Camper genutzt. Das ist wohl so ein deutsches Ding. Interessant ist auch das Leute, die sich sonst einen Scheiß für sowas interessieren, dann beim Bulli große Augen bekommen und ins Schwärmen geraten. Und deshalb werden selbst für völlig abgeranzte T4 mit übelstem Rostfraß noch mittlere 4-stellige Beträge bei Auktionen bezahlt.
Das sich da scheinbar die meisten heftigst verrechnen, geschenkt. Deren Geld 😉
Tue Jan 24 13:45:33 CET 2023 |
Funkminister
Den Status Klassiker erreichen viele Autos ja durch die reine Tatsache, dass sie selten sind. Und das kann ganz unterschiedliche Ursachen haben.
Das eine sind Autos die schon immer speziell oder/und auch relativ teuer waren, und entsprechend in geringerer Anzahl unterwegs waren. Sowas wie ein E-Type meinetwegen. Oder die Topmotorisierungen im W124, 500er und 420er.
Die waren schon neu etwas besonderes.
Dann solche Autos wie ne Ente oder ein Käfer, die vor 30-70 Jahren billige Volumenmodelle und teils über Jahrzehnte millionenfach verkauft wurden, heute aber zum größten Teil den Rosttod gestorben sind.
Und das ist der entscheidende Unterschied zu neueren bis aktuellen Volumenmodellen. Die halten auch ohne Pflege länger, je jünger sie sind.
Das ist die Kategorie von Auto wo ich mich auch schwer tu, Klassikerpotential zu entdecken. So wie in meiner Kindheit in den 80ern Enten, Käfer, C Kadetts überhaupt nichts besonderes waren und die Vorstellung dass das mal gefeierte Oldtimer werden geradezu absurd 😉
Und heute ist schon eine zweitürige C-Limo in Unilack mit 1.2N Motor ein Hingucker, ein C Coupé GT/E aus der 1000er Serie eine mittlere Sensation - außerhalb von Oldtimertreffen und Motorsportveranstaltungen.
Tue Jan 24 13:50:26 CET 2023 |
Dynamix
Selbst auf Oldi Treffen ist so ein C-Kadett Kombi in Basisausstattung in Uni-Orange sowas wie ein Einhorn. Und das mit den haltbareren Autos halte ich für ein Gerücht.
Das mag zwar stimmen wenn man mal annimmt das die Autos so gepampert werden wie früher, wo so ein Auto noch was besonderes war, aber mit der zunehmenden Massenmotorisierung ist das immer mehr verloren gegangen. So einen Golf II 08/15 hat kaum jemand ordentlich gepflegt und die gelten nun wirklich als quasi unzerstörbar. Aber auch da sehe ich genug in abgeranzt und sogar mit Rost! Ja, auch die Dinger können böse rosten wenn man sich so gar nicht um das Auto kümmert. Wenn das Auto nur alle Jubeljahre mal gewaschen wird und sonst 24/7 bei Wind und Wetter draußen unter Bäumen oder auf ner Wiese steht gehen auch die schneller ein als einem lieb ist. Die Zahlen zeigen das ja auch. Die gefürchtete Golf Schwemme wird alleine schon deshalb ausbleiben weil die meisten verheizt wurden und immer noch werden. Was jetzt schon nur noch 2-3 stellig in der Statistik auftaucht ist längst in der Hand von Liebhabern und Sammlern. Alles was noch 4-stellig ist wie irgendwelche 1.3 Vergaser Golf sind auf dem besten Weg endgültig zerritten zu werden.
Tue Jan 24 13:52:30 CET 2023 |
Swissbob
Hothatch wie es die Engländer nennen sind seit Jahrzehnten Kult , Grosser Motor in kleinem Auto war immer ein Erfolgsrezept.
Tue Jan 24 13:58:39 CET 2023 |
Funkminister
Und ich hab auch den Eindruck dass das was in den (a)sozialen Medien so unter #vanlife propagiert wird auch einen großen Anteil daran hat. Mit einem Renault Trafic oder einem Transit ist man da unter seinesgleichen einfach nix. Muss schon ein VW sein.
Gammelbus kaufen und ausbauen ist als coronakompatible Variante von Hobby und Urlaubsgestaltung die letzten 3 Jahre offenbar nochmal beliebter geworden. Wenn ich mir dann einige angucke wie sie da ihre Ikeaküchen und Dekogedöns reinzimmern - die dürften den Haufen beim ersten echten technischen defekt wieder abstoßen, weil sie a) gar nicht schrauben können und b) dafür kein Budget eingepreist war…
Tue Jan 24 14:02:54 CET 2023 |
Dynamix
Das ist dann das spießige Pendant zum "billigen V8" von Mobile der dann spätestens dann weg muss wenn die erste größere Reparatur dran ist oder er so keinen TÜV mehr bekommt. Wobei nicht selten die erste Rechnung der Versicherung schon für kreidebleiche Gesichter bei der Klientel sorgen dürfte 😁
Aber zurück zu den Bussen:
Da wird es dann ähnlich sein. Ranzigen Bus kaufen, tausende Euros für den Umbau reinzimmern und beim ersten großen Urlaub verreckt die Kiste irgendwo, wenn Sie denn überhaupt TÜV bekommen hat. Wenn ich sehe was da teilweise so gekauft wird, zweifle ich daran das solche Projekte vorher gut durchdacht wurden.
Tue Jan 24 14:04:04 CET 2023 |
Badland
Die #vanlife Klientel prügelt sich mittlerweile mit Kleinunternehmern und Exporteuren um jeden halbwegs vernünftigen Transporter.
Guck in meinen Blog unter Projekt Selbstausbau was meine Schwester da gebaut hat. Die hatte 2020 noch Glück und hat den Renault Master für ne 4-stellige Summe bekommen, heute würde der 5-stellig kosten. 😰
Tue Jan 24 14:16:07 CET 2023 |
Funkminister
Vielleicht seh ich das bei einigen Autos zu optimistisch was die Haltbarkeit angeht 😉
Aber dass nach 3 Jahren die Lampentöpfe weggammeln wie beim C Kadett meiner Eltern damals, darüber sind wir wohl im allgemeinen Qualitätsstandard hinweg.
Andererseits hat das meinen Vater nicht veranlasst die Kiste zu verkaufen, sondern im Gegenteil - er hats repariert und ein Jahr später das Auto komplett neu aufgebaut. Denn das Auto war eben noch etwas besonderes, es war deren erster Neuwagen, ein Rallye E, und mein Vater hat damals Motorsport betrieben (Slalom/Rallye).
Tue Jan 24 14:41:19 CET 2023 |
Dynamix
Man darf auch nicht vergessen das man heute deutlich mehr fährt als früher. Die durchschnittliche Jahresfahrleistung wächst, auch weil die Leute zum Teil deutlich weiter pendeln wie früher. Das geht an der Technik auch nicht spurlos vorbei.
Wer damals 30.000 km gefahren ist wurde vermutlich gefragt ob er Außendienstler ist 😉 Und die fahren heute auch schon mal 100.000 km in einem Jahr.
Tue Jan 24 16:09:26 CET 2023 |
the_WarLord
Wiese ist mies, unter Bäumen ist mies für'n Lack, aber auf der Straße besser als in der Garage, zumindest in Punkto Gammel. Der kann immerhin gut abtrocknen, die Garagen sind oftmals zu dicht mit zu wenig Luftaustausch.
Tue Jan 24 16:14:15 CET 2023 |
Dynamix
Kann ich von meinen Garagen absolut nicht behaupten. Selbst die neuen Fertiggaragen wo die beiden Caprice drinstehen sind alles andere als dicht. Mal davon ab das da auch Lüftungsgitter drin sind für den Luftaustausch. Und die Garagen zuhause sind eh alles andere als dicht.
Tue Jan 24 16:29:59 CET 2023 |
the_WarLord
Die Lüftungsgitter sind mir zu wenig, deswegen ist die Garage mit dem Cabrio drin auch ständig offen.
Tue Jan 24 16:53:44 CET 2023 |
Funkminister
Wohl wahr, ich hab auch durchaus schon 45-50k km im Jahr gerissen, das war vor 40 Jahren bald ein halbes Autoleben wenn es nicht grad ein W123 Diesel war oder n Volvo.
Mein 204er weigert sich ja auch größere Anzeichen von Abnutzung zu zeigen, und der hat nun fast 270k km runter. Rein von der Langzeitqualität hat der das Zeug zum Klassiker. Letzter 6ender Diesel in der Mittelklasse wäre auch ein Argument. Ein kommendes Kultobjekt für die Vitrine seh ich da aber trotzdem nicht 😉
Tue Jan 24 17:01:56 CET 2023 |
ToledoDriver82
Als wir mal ne Baustelle in Rommerskirchen hatten,war da einer mit in der Unterkunft, dessen Transit war gerade mal 2,5 Jahre alt und hatte schon 300000km gelaufen, gerade war ne neue Kupplung eingebaut worden und HA überholt, sonst nur normale Wartung, unsere erste Frage war auch ,ob er in dem Teil wohnt😁 ich fahr ja gern aber das wäre selbst mir zu viel
Tue Jan 24 17:10:31 CET 2023 |
Funkminister
Mir ist schon meine Pendelei zuviel und ich würde gern auf die Bahn umsteigen (Spoiler: geht nicht). Und mein Arsch sitzt wirklich sehr bequem im Benz - aber doppelt soviel und im Transit?
Oyoy. Das ist hart.
Tue Jan 24 17:22:40 CET 2023 |
ToledoDriver82
Das Teil war aber auch ne halbe Wohnung😁 langer Radstand, großes Hochdach,5 Sitzer...auf der Sitzbank lagen Klamotten,ein Kompressorkühlschrank stand dort, Schlafsack usw
Tue Jan 24 17:24:27 CET 2023 |
Badland
Leute die 300.000km in 2 - 3 Jahren machen kenne ich auch, aber deren Autos haben um die 12l Hubraum und wiegen 40to 😁
Ich persönlich fahre inkl. Urlaub ca. 35.000 - 40.000km im Jahr
Tue Jan 24 17:27:20 CET 2023 |
Swissbob
Ich liege zwischen 10.000 und 15.000km im Jahr, je nach Wetter und Freizeit.
Tue Jan 24 17:34:05 CET 2023 |
ToledoDriver82
Ich schaff beruflich vielleicht 20000km im Jahr,das ist im Vergleich zu früher schon deutlich weniger. Privat hab ich letztes Jahr mit dem Sommerauto keine 4000km geschafft,dazu kommen ca 3000 mit dem Winterauto und vielleicht noch mal so um die 2000 mit dem Astra,bei meiner Frau sind es ca 6000 mit ihrem Sommerauto und vielleicht so 2000-3000 mit dem Astra,aber das schwankt sehr stark.
Bin aber auch froh,dass es nicht mehr so viele Kilometer sind,vor allem weil es privat meist freiwillige Kilometer sind.
Tue Jan 24 17:42:42 CET 2023 |
Funkminister
Autos die so geritten werden kommen als potentielle Klassiker aber echt nicht infrage, die sind ja tot bevor die Baureihe beim Hersteller abgekündigt ist 😁
Tue Jan 24 17:52:31 CET 2023 |
ToledoDriver82
Jo😁 die Frage wird aber sein,ist 200000 oder 300000 die neue 100000 bei den Fahrzeugen,will sagen,werden diese Zahlen mal so akzeptiert wie heute die 100000...einfach weil es normal ist. In Ländern wie Australien bedeuten 500000km für ein Auto nicht gleich Schrottpresse, solche Autos werden zum Teil als völlig normale Gebrauchtwagen gehandelt...hier finden solche Autos doch kaum einen Käufer.
Tue Jan 24 17:55:36 CET 2023 |
PIPD black
In Australien gibt es die Oldies zum schmalen Kurs als Backpacker-Karre fürn schmalen Taler. Wenn man dann mit seiner Reise fertig ist, gibt man die Karre zum gleichen Preis weiter. Vornehmlich Kombis. Km-Stände sind da irrelevant.
Tue Jan 24 17:55:49 CET 2023 |
Funkminister
Naja bei 100k km im Jahr wird der Motor quasi nie kalt, das tut der Haltbarkeit ja wiederum gut 😉
Aber auch nur wenn man sich anständig drum kümmert. Dann muss halt 3x im Jahr neues Öl rein.
Tue Jan 24 18:00:06 CET 2023 |
ToledoDriver82
Muss ja nicht im Jahr sein,aber mal ehrlich,wer kauft in D ein Auto mit 300000 oder mehr Kilometer,dass sind doch nur wenige...im privaten Bereich. Vielleicht wird das aber mal so normal wie heute 100000. Geht natürlich auch anders, vielleicht entsorgen wir in 10 Jahren Autos die älter als 12 Jahre sind gleich, einmal komplett recycelt,gar nicht erst dem Zweit- oder Drittbesitzer zur Verfügung gestellt.
Tue Jan 24 18:03:12 CET 2023 |
PIPD black
Wenn die Neuwagenpreise so enorm hoch sind, treibt das auch die Gebrauchtpreise nach oben. Das wird dann wohl eher dazu führen, dass die Fahrzeuge noch länger gefahren werden. Für den Zweit- und Drittmarkt wird’s schwer, aber eben auch durch längere und höhere Nutzung auch die Überlebenschance.
Tue Jan 24 18:06:54 CET 2023 |
Funkminister
Recycling seitens der Hersteller hat sicher zugenommen, müssen die das nicht sogar von Gesetzes wegen? Da kenne ich mich nicht genügend aus.
Das sorgt einerseits dafür dass ein Teil der Autos vom Markt verschwinden.
Andererseits lassen sich aus den recycleten Autos Ersatzteile gewinnen für die, die noch rumfahren, und das ist ne gute Sache.
Mercedes verkauft „ausgeschlachtete“ Gebrauchtteile an Endkunden, das machen doch bestimmt auch andere Hersteller.
Tue Jan 24 18:13:13 CET 2023 |
ToledoDriver82
Gerade bei Volumenmodellen geht viel gutes Material in die Presse, zum Teil damit man den Scheinwerfer eben für 50€ statt für 10€ anbieten kann😉 außerdem nimmt die Ersatzteilsituation immer schlimmere Ausmaße an,da gibt es schon Teile Probleme (nicht erst seit C ) für Fahrzeuge,die haben gerade mal die 15 Jahre erreicht, gute Gebrauchtteile sind auch nicht verfügbar... wie soll man solche Fahrzeuge am Leben erhalten,noch dazu wo unsere Kontrollvereine auf Anpassungen und Alternativen immer sehr allergisch reagieren.
Tue Jan 24 18:25:32 CET 2023 |
Badland
Jetzt mal ganz generell gesprochen auf lange Sicht wird das Oldtimer-Hobby sich verändern oder aussterben wie zum Beispiel die Numismatik (Münzsammler) und die Philatelie (Briefmarken-Sammler), weil es keinen Nachwuchs gibt. In Großstädten wird viel mit Carsharing, Mietwagen und anderen Mobiltätskonzepten gearbeitet. Der Wunsch mit 18 sofort einen B-Führerschein mit eigenem Auto zu haben, ist nicht mehr so groß wie noch vor 20 Jahren. Für die jungen Städter ist es schlicht egal in welchem Zustand der Wagen ist, Hauptsache sie kommen trocken von A nach B. Auch auf dem Land wird es sich verändern, zwar langsamer als in den Städten aber dennoch wird nach gezogen.
Deine Antwort auf "Oldtimer: Sowas wird doch nie ein Klassiker!"