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Sat Jan 21 19:41:07 CET 2023    |    Dynamix    |    Kommentare (145)

bundesarchiv-b-145-bild-f086568-0046-leipzig-ausgeschlachteter-pkw-trabant-trabbibundesarchiv-b-145-bild-f086568-0046-leipzig-ausgeschlachteter-pkw-trabant-trabbiHeute gibt es ausnahmsweise mal wieder etwas Autocontent, nicht das mir die Stammkundschaft vor lauter Fahrschulkram flöten geht ;) Am heutigen Morgen bin ich über ein interessantes Facebookposting gestoßen. Dort gab es einen Screenshot von Fox News, aus dem hervorgeht das der Wert von 90er Jahre Autos in den letzten 3 Jahren um 90% gestiegen ist. Der Titel bringt mich alleine deshalb zum schmunzeln weil es heute immer noch die Typen gibt die behaupten das sowas nie etwas wert sein wird, geschweige denn das Zeug zum Klassiker hat ;)

 

Unter dem Posting folgte eine interessante Diskussion in der auch der Poster noch ein paar interessante Gedanken und Erklärungen eingestreut hat. Diese möchte ich euch nicht vorenthalten, der Einfachheit halber übersetze ich seine Punkte einfach direkt.

 

Zitat:

1. Cash for Clunkers (US-Pendant zur deutschen Abwrackprämie) hat viele Autos aus den 90er Jahren gekillt. Perfekt erhaltene Autos wurden verschrottet um den 5000$ Scheck vom Staat abzugreifen um davon dann (meistens) eine neue, japanische Economy-Box zu kaufen. Die meisten davon sind mittlerweile selber nicht mal mehr auf der Straße unterwegs. Das war vor 15 Jahren. Ich erinnere mich daran nachts auf den Höfen von Autohäusern unterwegs gewesen zu sein und massenweise Camaros, Firebirds, Mustangs, G-Bodies, B-Bodies, Corvettes, Cadillacs, Broncos, Blazers, Trucks und so weiter gesehen zu haben. Einige davon noch deutlich mehr wert als das was die Händler von der Regierung bekommen haben um Sie zu verschrotten.

 

2. Nostalgie! Das ist das Ding der nachfolgenden Generation! Die Leute die sowas damals selber gefahren sind, damit aufgewachsen sind oder immer einen wollten ohne es sich leisten zu können, sind nun alt und solvent genug um sich solche alten Autos zu kaufen, zu reparieren und zu sammeln. So in etwa aus dem gleichen Grund warum ein 180 PS "Bandit" Trans Am in den 90ern noch ein 3000$ Letzthandauto war, während das gleiche Auto heute problemlos 80.000$ bringt. Für 3 große Scheine bekommst du heute nicht mal mehr ein fahrbares Firebird Basismodell und das war noch vor 2020, also bevor die Preise wegen Covid und der Inflation explodiert sind.

 

Der Punkt ist, es gibt solange keinen Weg zurück bis jeder der sich für eine gewisse Auto-Ära interessiert weggestorben ist. Der Markt für diese Autos wird nicht anfangen einzubrechen, bis zu dem Punkt an dem sich keiner mehr dafür interessiert. Das Szenario in dem du dich Zurücklehnen, Arme verschränken und "warten bis die Blase platzt", damit du dir den 2002er WS6 Trans Am mit 6-Gang Handschaltung als Cabrio in Sunset Orange für 2000$ kaufen kannst wird nie eintreten Bro, sorry! Du fängst besser an mehr Geld zu machen wenn du wirklich einen haben willst.

 

3. Schlachter-Bros. Von dieser Sorte gibt es drei verschiedene Sorten. Die erste Sorte ist der Typ der ein Letzthandauto als Ersatzteilspender für seinen ganzen Stolz kauft. Erscheint fair, denke ich. Die zweite Sorte ist der Typ der ein nettes Sammlerstück für kleines Geld kauft, aber sich dann dazu entscheidet es zu schlachten, weil irgendein Typ Ihm gesagt hat er könnte mit dem Auto mehr Geld machen wenn er es in Ersatzteilen verscheuert. Die dritte Sorte ist der Typ der sich ein Ringtool gebaut hat und danach feststellt das er die Kohle die er da reingebuttert hat nie wieder zurückbekommt. Also schlachtet er die Kiste komplett, Stück für Stück und verschrottet das was davon übrig bleibt. Verstehe ich nicht, aber ok.

 

Ich meine ich habe ein paar wirklich wunderschön aufgebaute Autos gesehen die komplett ausgeweidet wurde, weil der Verkäufer keine 100.000$ für sein 94er Camaro Ringtool bekommen hat. Ich habe Ram-Air F-Bodies, Cobra Mutangs, Impala SS, Marauders, 454SS, Lightnings, Turbo Buicks und so weiter mit niedrigen Kilometerständen und begehrenswerten Ausstattungsoptionen gesehen die geschlachtet wurden, weil die wütende Ex den Lack mit dem Schlüssel verziert hat und man es nicht repariert hat weil der Wagen "es nicht wert ist". Bei dem Thema gibt es wahrlich genug Blödheit, glaubt mir!

Wer sich für Young- und Oldtimer interessiert wird sich wohl jeden dieser Punkte schon mal irgendwie gehört bzw. Berührungspunkte damit gehabt haben. Gerade das Abwrackprämienthema wurde hier auf MT heiß diskutiert, auch weil die Leute wirklich alles in die Presse gegeben haben nur um die 2500€ (glaube ich) vom Staat abzugreifen. Dafür hat man dann ohne Not Autos in die Presse gegeben die auf dem freien Markt problemlos das doppelte gebracht hätten. Oder Autos wie perfekt erhaltene Porsche 924, von denen die Besitzer wohl keine Ahnung hatten das die damals schon deutlich mehr gebracht hätten. Die Liste ließe sich wohl deutlich weiter fortsetzen.

 

Punkt 2 ist einer der mir ein Schmunzeln ins Gesicht gezaubert hat weil ich all das die letzten Jahre durchgemacht bzw. gesehen habe. Ich habe von meinem eigenen Amerikaner geträumt seit ich 17 Jahre alt war. Damals war die Kohle nicht da. Jahre später war dann das entsprechende Einkommen da und die Suche konnte beginnen. Und das Auto für das ich damals einen fast schon lächerlich niedrigen Betrag bezahlt habe, wäre heute wohl das 4-5 fache dessen wert was ich dafür bezahlt habe. Klar, das deckt immer noch nicht die Reparatur- und Fixkosten, aber es spiegelt den genannten Punkt doch schon deutlich wieder. Und ja, diese Autos werden nicht mehr billiger. Das zeigt ja gerade der Preisanstieg in den USA so deutlich. 78%, sowas dürfte ja in den Augen der ganzen "alles nach 1980 ist kein Auto mehr"-Experten gar nicht passieren. Und wir reden hier nicht nur von irgendwelchen Corvette-Sondermodellen, sondern eben auch von Brot- und Butter Autos. Autos die man zu Lebzeiten als Plastikschüsseln verschmäht hat, nur weil der Stoßfänger nicht mehr aus 200 kg billigst eingekauftem Stahl und noch viel mehr Chrom bestand.

 

Gerade die Vergangenheit hat mehr als einmal gezeigt das aus einem geflopptem Neuwagen später genau deshalb schon ein gesuchter Klassiker geworden ist. Beispiele gibt es genug. Renault Twingo? Wird doch bestimmt nie was wert! Gab zu viele, billige Massenware usw. werden die "Experten" jetzt wieder stöhnen. Glaube ich aber nicht! Käfer, Ente, R4 und Co haben alle mal als günstige Massenmobile mit wenig Komfort und Ausstattung angefangen. Der Twingo ist einer der wenigen Autos welche diese Idee in die Neuzeit transportiert haben und es gibt genug die sowas gefahren sind und sicherlich irgendwann mal sagen "ach, den hatte ich ja damals ganz lieb, da hätte ich als Oldie Bock drauf". Und die ersten sind schon soweit. Ich glaube das man da die Versionen mit 16V Motor und so Extras wie dem großen Schiebedach mal suchen wird.

 

Oder schauen wir mal wieder über den großen Teich. Pontiac Aztek! Ein Auto das damals kaum einer gekauft hat, ein Auto das sich mit dem Fiat Multipla um den Titel des hässlichsten Autos kabbelt. Und trotzdem gibt es für das Ding jetzt schon eine Fangemeinde, nicht zuletzt wegen Breaking Bad und eben weil er so schrullig ist. Damit wird man in 30 Jahren mal ziemlich auffallen.

 

Die Leute die mit Weitsicht und vor allem vorurteilsfrei an die Sache herangehen sind die "Gewinner" bei solchen Sachen. Die haben die guten Autos schon in der Tasche bevor Sie für die Masse interessant werden und die Preise dadurch anziehen. Wer sich vor 10 Jahren einen Terminator Mustang weggestellt hat darf sich heute schon über einen sicheren kommenden Klassiker freuen und muss die entsprechenden Wertsteigerungen bei der Anschaffung nicht bezahlen :cool: Das sind auch so Autos wo jeder Petrolhead von Anfang an merkt das der gar nicht anders kann als ein Klassiker zu werden.

 

Wie viele Amerikaner haben sich Mitte der 90er einen Impala SS weggestellt, weil Sie genau wussten das es sowas wohl nie wieder von General Motors geben wird? Einige und aus dem Grund tauchen immer wieder Impalas aus die quasi fabrikneu sind. Autos die über Jahrzehnte in Hallen und Garagen gehortet wurden wie ein Goldschatz, Autos welche noch die Teppich- und Sitzschoner von der Erstauslieferung haben! Verrückt!

 

Mit Punkt 3 habe ich jetzt nicht direkt Berührungspunkte, aber auch hier kenne ich die Diskussionen. Ich kenne auch genug Geschichten von Typen die wegen diesen "der wird nie was wert Typen" Autos verschrottet haben von denen nur eine zweistellige Zahl gebaut worden sind. Da wurden Autos geschlachtet für die heute jeder ernsthafte Sammler seine Organe, die seiner kompletten Familie plus seinen kompletten weltlichen Besitz opfern würde. Und von solchen Leuten kommt dann wenige Jahre später ein "hätte ja keiner ahnen können". Das Schöne ist ja, doch, kannst du! Seitdem die Leute begriffen haben das es einen Markt für sowas gibt, sehe ich auch die Chancen deutlich höher einen zukünftigen Klassiker zu erkennen. Man muss nur in die Vergangenheit schauen!

 

An der Stelle passt ein Zitat von George Santayana perfekt:

 

Zitat:

„Wer sich nicht seiner Vergangenheit erinnert, ist verurteilt, sie zu wiederholen“

Heißt soviel wie, wer sich nicht mit der Vergangenheit beschäftigt, macht die selben Fehler wie die Generationen vor Ihm. Und das gilt natürlich nicht nur fürs Auto ;)

 

Allerdings stelle ich fest, dass bei vielen potenziellen Klassikern die wirklich guten Dinger schon längst in guten Händen sind :cool: Manche scheinen wohl doch aus der Vergangenheit gelernt zu haben ;)

 

Und nur so als kleiner Tip:

 

Wenn Ihr auch einen künftigen Klassiker sucht der mal gut was wert sein könnte, schaut euch doch mal im ersten Jahrzehnt nach der Jahrtausendwende um. Man munkelt das es auch da begehrenswerte Autos gegeben hat die zukünftig mal richtig was wert sein könnten, bzw. als Klassiker richtig was hermachen :cool: ;) Ihr wurdet gewarnt! ;) ;)


Sat Jan 21 20:07:06 CET 2023    |    Swissbob

Zum Zitat von George Santayana passt auch folgendes Zitat von Helmut Kohl. Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten.

Sat Jan 21 20:10:12 CET 2023    |    ToledoDriver82

Zitat:

Heißt soviel wie, wer sich nicht mit der Vergangenheit beschäftigt, macht die selben Fehler wie die Generationen vor Ihm. 

Sag ich seit Jahren ;) immer wenn ich sehe,dass Sachen die angeblich keiner braucht entsorgt werden,oder wenn man heute ganze Autos entsorgt ohne wenigstens die Teile zu retten...jedes entsorgte Auto/Teil ist weg, unwiederbringlich.

Wenn man dann Beispiele anbringt,dann kommt das erwähnte "ja aber,wie sollte man das denn wissen können"...ja wie nur ;)

 

Trotz der Möglichkeiten von heute... jeder Altblech Fahrer hätte doch von der Vernetzung und deren Möglichkeiten von heute geträumt... macht man immer noch die selben Fehler oder macht zum Teil noch größere weil das Ego zu groß ist. Ich erinnere da gern mal an "wenn ihr die Teile nicht für XYZ kauft,kommen sie in den Müll"... wäre ja auch zu einfach, einfach ein geringeren Preis anzusetzen,die Mülltonne zahlt auch keinen Preis. Oder das berühmte "wenn ihr mein Auto nicht für XYZ nehmt,geht er für 150€ zum Verwerter "...ja wenn 150€ genug sind, warum schlägt man dann nicht bei den gebotenen 400€ ein und besteht auf die 1000€.

 

 

Was wir uns annehmen können,es einfach besser zu machen, nicht wegen unseres Egos, sondern für den Erhalt unserer Lieblinge,für das Hobby. Dabei können wir gleich den zweiten Fehler nicht machen, nämlich den Nachwuchs vergraulen. Mit aussaugen "was willst du mit dem Neuwagen " oder "diese Plastikmonster sind keine Oldtimer " usw handelt man genau so,wie die Typen die man selber nicht leiden konnte,als man selbst der Nachwuchs war...heute sind viele genauso,wie sie damals nie sein wollten.

Sat Jan 21 20:32:07 CET 2023    |    Dynamix

Da stimme ich in vielen Punkten zu. Leider kommt es auch oft genug vor das die Älteren die paar Jüngeren die sich davon nicht schrecken lassen genauso hirngewaschen haben wie sich selbst. Die labern den Quatsch dann nach ohne wirklich zu wissen warum.

 

Und der Rest wandert ab und dann wundern sich die Alten wiederum warum keiner was von deren Auto für die Ewigkeit wissen will ;)

 

Und es ist auch in der Tat so das man eben durch die großflächige Vernetzung heute viel schneller sehen kann welche Autos denn erhaltenswert sind und welche nicht.

Sat Jan 21 20:44:30 CET 2023    |    ToledoDriver82

Wobei ich ja kein Freund bin,wenn man immer nur einige Modelle in den Himmel hebt und wegen dem Namen... Ausnahmen bestätigen die Regel...dann exorbitante Preise aufruft,gern noch mit der Begründung "ist halt so". Auch dieses "retten" wenn nur noch eine Fahrgestellnummer vorhanden ist und auf der anderen Seite werden Fahrzeuge die seltener sind entsorgt,weil Rost am Radlauf ist....da ist das Netz auch Fluch und Segen zu gleich.

Ich freu mich aber,dass ich dadurch auch sehe,wie einer total stolz ist,ein 45PS Corsa A gerettet zu haben,oder wenn einer ein Escort Standardmodell pflegt und wie einen Schatz behandelt oder sich an hierzulande wirkliche Brot&Butter Exoten ran macht weil er meint,der ist zu schade zum entsorgen.

Sat Jan 21 21:37:44 CET 2023    |    PIPD black

Ich bin da raus. Das Thema hatten wir zur Genüge an verschiedenen Stellen hier auf MT in der Vergangenheit.

 

Wer soll den Platz haben, um die Teile aufzuheben. Selbst, die die hier jammern, dass man auch in der Neuzeit nichts gelernt hätte, haben einfach nicht den Platz die Teile zu horten und aufzuheben. Isso.

 

Früher hab ich gedacht, kann man mal zu Geld machen. Kamen aber keine Reaktionen. Also entsorgt. Später hab ich dann beim Fahrzeugverkauf alles mitgegeben. Was der Käufer dann damit gemacht hat, keine Ahnung. Mir auch egal. Ich werd mich nicht mit Kram zumüllen, den ich mit größter Wahrscheinlich nie mehr in meinem Leben brauche. Und nur weil irgendwann mal irgendwer was brauchen könnte, hebe ich es nicht ewig auf. Platz ist knapp oder teuer.

 

Wobei auch jemand schonmal davon profitiert hat, dass ich zu faul war, etwas zu entsorgen. So kam es über 2 Ecken, dass ich tatsächlich ein Automatikgetriebe vom Golf 3 liegen hatte, was es wohl in ganz D nicht zu kaufen gab. Für nen schmalen Taler und Versandübernahme ging das Ding quer durch D ans andere Ende der Republik und Oma konnte ihren Golf wieder und weiterfahren. 1 Jahr später wäre es in den Schrott gegangen.

Sun Jan 22 08:44:50 CET 2023    |    mecco

Der Platz allein kostet ja schon viel Geld, aber man muss sich auch noch drum kümmern, wodurch weitere Kosten und Zeitaufwand entstehen. Sonst wird das Fahrzeug über die Jahrzehnte von ganz alleine zu Schrott. Lohnt bei den allermeisten Modellen überhaupt nicht und die wenigen Erfolgsgeschichten sind wohl eher zufällig als geplant entstanden.

Sun Jan 22 09:21:43 CET 2023    |    Badland

Kommt auch immer drauf an, welche Art Auto man sich zum Sammeln wegstellt. Ein B8 Passat Variant TDI mit 300.000km wird auch in 30 Jahren kaum an Wert steigen, selbst wenn das Ding bis unters Dach ausgestattet ist.

 

Ein Passat B5 (3BG) als W8 war schon zu Neuwagen-Zeiten selten und ein normaler Kunde den eher selten gekauft, dieser könnte im Gegensatz zum Langstrecken TDI im Wert steigen.

 

Wer kann schon in weiser Voraussicht sagen, welches Auto sich wegzustellen lohnt? Vielen Auto sieht man es nicht an, obs Klassiker werden. Es sei denn sie heißen Audi TT, Citroen C6 oder Renault Avantime zum Beispiel. Diese drei Fahrzeuge waren schon als Neuwagen etwas anders. Bei einem Renault Laguna hingegen, war man froh wenn man ihn los wurde :D

 

Bei einem BMW E36 denken sich nun einige Jungspunde, dass man auf diese Tuning-Leichen nun H-Kennzeichen bekommt. Das geht aber vollkommen an der Realität vorbei :D

Sun Jan 22 13:55:00 CET 2023    |    _RGTech

So Kackfässern wie einem Twingo I kommt neben dem Nostalgiefaktor auch ein anderer Effekt zugute: Man muss sie jetzt nicht mehr täglich fahren! :D

Als Zweitwagen, Schönwetteryoungtimer, ist dir egal, wenn mal wieder was ausfällt (nach 30 Jahren darf's das) oder die Kiste halt so gar kein Winterhandling bietet. Damals war das nicht nur einmal das KO-Kriterium.

 

So ähnlich sieht das auch bei Fahrzeugen aus, die die Zeit am Anfang zu schnell überholt hatte: schlechte Crashtests, kein Kat und Nachrüstung teurer als der Restwert (nach nichtmal 10 Jahren!), Loserimage, Schnellroster, spektakuläre Herstellerpleiten... aber wann der Zeitpunkt kommt, wo die letzten völlig in Ordnung befindlichen Rover, Saab, Golf 3, etc. noch zu guten Preisen zu bekommen sind bevor auch die erhaltenswerten in Presse oder Export verschwinden, und wann der Zeitpunkt kommt an dem diese auf die Seite gestellten wieder was wert sind (im Idealfall ist das nicht allzu weit auseinander... im Fall der Jaguar XJ40 sind hingegen bald 20 Jahre dazwischen!), und ob dieser überhaupt kommt - DAS sind so die Kleinigkeiten, durch die es reine Spekulation wird.

Beim Aztec, ebenso wie beim DeLorean, sind es TV-Serien oder Filme, die enorm zur Popularität beitragen. Das kann man nicht voraussehen. Dahingehend ist natürlich die Frage, ob's beim Aztec nicht nur ein vorübergehender Hype bleibt - das Auto hat ja nicht umsonst sein Loserimage bekommen, so toll wird's also auch technisch nicht gewesen sein.

 

Und dann sind da noch sehr sehr viele Modelle, die trotz Seltenheit auf den Straßen auch auf den Oldtimertreffen einem irgendwie nicht fehlen, und die auch höchstens Liebhaber wieder zusammenfrickeln. Oft auch, weil sie schon neu nicht besonders gut waren. Opel Vectra/Omega A findest du kaum noch. Im Gegensatz zum Omega B, der auch mit MV6 und wirklich guten Ausstattungen sowie etwas mehr Rostvorsorge länger lebte, ist der A... einfach weg. Und wenn du noch einen als Garagengold hast, will ihn trotzdem keiner. Ist wie beim Ascona A und C... nur der B, als letzter Hecktriebler und mit dem gewissen Röhrl-Charme (und auch einem gewissen Manta-A-Design) schaut hier über den Bodensatz-Durchschnitt raus. Sogar die jeweils gleichalten Kadett sind höher bewertet - da gibt's aber auch mehr Stückzahlen, und mehr Leute die mal einen hatten, und mehr Teile, und und... :)

Sun Jan 22 18:21:58 CET 2023    |    joe_e30

Richtig gute Trabant im Auslieferungszustand kosten heute auch locker 10.000. In Euro. Das kamen die mal in DDR Mark. Aber es liegt wohl auch daran, dass man sich für beides nicht mehr viel kaufen kann.

 

Ein fabrikneuer Melkus - wird nach wie vor in Handarbeit produziert von der Familie Melkus und ihren alten Haudegen - kostet heute 130.000. Zugelassen für die Straße. Da reibt sich so mancher Ferrari-Oldie-Fahrer die Augen. Gute gebrauchte über 70.000.

Mon Jan 23 03:35:33 CET 2023    |    msi_87

Zitat:

@Badland schrieb am 22. Januar 2023 um 09:21:43 Uhr:

Kommt auch immer drauf an, welche Art Auto man sich zum Sammeln wegstellt. Ein B8 Passat Variant TDI mit 300.000km wird auch in 30 Jahren kaum an Wert steigen, selbst wenn das Ding bis unters Dach ausgestattet ist.

Das kommt halt echt drauf an. Gerade von so Gebrauchsautos, die gnadenlos runter geritten werden, findet man 30 Jahre später einfach mal nur noch sehr wenige. Versuch mal nen vernünftigen Ford Granada oder Sierra zu kriegen...

 

Natürlich werden die Kisten nicht plötzlich Zehntausende wert sein, als Wertanlage taugt tatsächlich der von dir angeführte W8 oder sowas eher. Aber irgendwer wird irgendwann einen alten Passat TDI suchen und keinen mehr finden. Ob das was der dann zahlt die Erhaltungskosten über Dekaden rein holt ist ne andere Frage, aber das wird ja bei den meisten Oldtimern so sein.

Mon Jan 23 09:34:15 CET 2023    |    Funkminister

Ich glaube es gibt vor allem unter den Autos der letzten 20 Jahre diverse Modelle, die weit vor der magischen 30 schon aus Gründen der „Unreparierbarkeit“ ins Recycling gehen.

Grad erst mal wieder aus Neugier ins Vectra/Signum Forum geguckt - und gelernt dass es keine 15 Jahre nach Produktionsende zB keine neuen HD-Pumpen für die 2.2 direct Benziner mehr gibt. Maximal Gebrauchtteile, die aber zuverlässig nach 80.000km verrecken. Nix bei Opel, nix im Aftermarket, kein passendes Teil aus anderen Modellen.

Bei den modernen Hochdruck-Dieseln dürfte das auch irgendwann zuschlagen.

 

Das ist doch quasi das Todesurteil für solche Autos im Besitz von Familie Mustermensch, auch für perfekt gepflegte Garagenwagen aus Rentnerhand.

 

Dagegen sind „richtig alte“ Autos mit zB Bosch L- oder K-Jetronic oder sogar Vergasermotor (Kadett C, Golf 1) ja trivial zu reparieren, weil es herstellerübergreifend viel mehr Gleichteile gibt, Teile wirtschaftlich reparabel sind oder sogar eine Nachfertigung möglich, ohne Raketenwissenschaftler zu beschäftigen.

Selbst Zündapp Mopeds kann man inzwischen wieder mit Neuteilen restaurieren - und den Hersteller gibt‘s seit 40 Jahren nicht mehr. Da dürften mittlerweile sogar die Produktionsmaschinen verschrottet sein, die damals nach China vertickt wurden.

 

Oder um nochmal beim Kadett C zu bleiben - da passten je nach Motor ja sogar ganze Getriebe von anderen Autoherstellern, weil zufällig Getrag für BMW und Opel Getriebe mit gleichem Flanschbild baute.

Unvorstellbar heutzutage.

Mon Jan 23 09:40:32 CET 2023    |    Trottel2011

Wie heute so lautstark gemault wird, dass Autos aus den späten 90ern niemals zum begehrten Klassiker werden. Aber sie werden es. Und dann werden die Autos aus den frühen 2000ern nie zum begehrten Klassiker... Sie werden es.

 

Solange Autos überleben, was ja immer möglich ist, wird das passen. Was wurde ja einst die elektronische Einspritzung in den 80ern als "Teufelszeug" und "wird niemals 10 Jahre halten" abgeschrieben. Heute will man nur noch die Einspritzer haben, weil keiner ein Vergaser mehr eingestellt bekommt...

 

Letztens lief ich die Straße lang hier in Bremen und dachte als ich ein Renault 19 (letzte Serie) sah "die sind ja ausgestorben". Aber es gibt sie und die Fahrzeuge werden ihre Liebhaber finden. Richtige Oldtimer, sprich Vorkriegs- und Nachkriegsfahrzeuge werden aktuell immer ungefragter (außer natürlich sowas wie ein 300SL oder 308er BMW), weil die Menschen, die ein Bezug zu den Fahrzeugen hatten, langsam verschwinden. Wer kann heute behaupten, dass er als Kind bei Vaters Model T mitgefahren ist? Oder mit Opis Duesenberg? Keiner... Und als Kind hat man die Fahrzeuge höchstens im Museum gesehen. Der Bezug ist ein anderer und genau aus dem Grund werden auch Autos von Heute - sofern man sie kaufen kann und nicht per "Mietsystem" oder "Abonnement" nutzen muss - sich im Laufe der Zeit zu Oldtimern mausern.

 

Gen Z wird denken, dass sie den Volvo XC90 entdeckt haben. Der Opel Astra J wird zu einem Geheimtipp ;) So wie bei den Millennials (zu denen ich mich zählen darf) sich auf die Fahrzeuge der 80er und 90er stürzen werden. Die Gen X kaufen sich Golf I, W123, Kadett und Co. Boomer dann die alten /8, Ur-Mini, Rekord und co usw.

Mon Jan 23 10:10:18 CET 2023    |    PIPD black

Dein ehemaliger Volvo wird bestimmt auch mal ein Klassiker. Und in 20 Jahren denkst du: Ach war das schön. Würde ich gerne wieder fahren. also vielleicht......würdest du deshalb heute anfangen Teile des C30 zu horten, weil du oder ein anderer vllt. mal Teile in Zukunft dafür braucht?:confused:

 

Ich denke die Frage ist eher rhetorischer Natur und wir alle kennen die LOGISCHE Antwort. Nur der, der die Teile Jahre später braucht und sucht, jammert dann später: Ach hätte man das doch aufgehoben......;)

Mon Jan 23 10:30:02 CET 2023    |    Badland

Autos wie einen Polo 86c hat man als Winterauto in den 90ern schon breit gefahren, genau das gleiche ist mit Corsa A und Ford Fiesta passiert.

 

Vattern hat sich allein 2x einen Corsa A mit 45PS als Übergangsauto für 300 Mark gekauft und als sein Neuwagen da war, an den nächsten verkauft der ihn als Winter- oder Übergangsauto weiter gefahren hat. Damals dachte doch keiner dran so ne billige Kutsche zu konservieren.

Mon Jan 23 10:30:41 CET 2023    |    Trottel2011

Der Tipo wird auch irgendwann mal zum Klassiker werden, wie sein Vorgänger. Ist nur die Sache ob man sich das antun will :D

Mon Jan 23 11:10:46 CET 2023    |    PIPD black

Unser Mokka wird evtl. auch mal zum Klassiker. Wenn du dich da teilemäßig heute schon wappnen willst, hast du schon ein Problem, weil es einige Teile schon jetzt nicht (mehr) gibt. Da bin ich echt auf die Entwicklung der Lage gespannt.

Mon Jan 23 11:23:45 CET 2023    |    Dynamix

Zitat:

@PIPD black schrieb am 23. Januar 2023 um 10:10:18 Uhr:

......würdest du deshalb heute anfangen Teile des C30 zu horten, weil du oder ein anderer vllt. mal Teile in Zukunft dafür braucht?:confused:

Wenn du die Karre noch hast, planst Sie längerfristig zu erhalten und zu pflegen dann wird man das wohl auch tun. Man muss dann halt eben früh genug anfangen. Aber wenn ich jetzt einen C30 mit dem fettesten Motor horte kann ich mir schon denken das der mal was besonderes wird.

 

Darum ja auch die Beispiele im Text mit dem Terminator/Cobra Mustang oder einem 2002er Pontiac Trans Am WS6, am besten noch eine der Collectors Editionen oder gar ein Firehawk. Wenn dann da noch das Tremec T56 drinsteckt, kannst du dir von Anfang an denken das der mal ein gesuchter Klassiker wird.

 

Genauso wie bestimmte Sondereditionen der Corvette. Das ganze COPO Zeug war neu nie günstig und heute so unfassbar teuer eben weil die neu schon so verflucht selten waren. Und da kann man auch argumentieren das es nur ein 08/15 Camaro ist, wer hätte das denn ahnen können? Tja, jeder der Autos eben nicht nur als schnödes Fortbewegungsmittel sieht zum Beispiel :)

 

Wer sowas nach dem Motto "Ex und Hop" kauft wird auch gar kein Auge dafür haben ob sein Auto mal Klassiker wird oder nicht.

Mon Jan 23 11:33:22 CET 2023    |    PIPD black

Zitat:

@Dynamix schrieb am 23. Januar 2023 um 11:23:45 Uhr:

Wenn du die Karre noch hast, planst Sie längerfristig zu erhalten und zu pflegen dann wird man das wohl auch tun. Man muss dann halt eben früh genug anfangen. Aber wenn ich jetzt einen C30 mit dem fettesten Motor horte kann ich mir schon denken das der mal was besonderes wird.

Wenn du planst.....Aber oft ist es ja so, dass die Karre weg muss und sie den neuen mitfinanziert. Und irgendwann bekommt man nen Nostalgischen und evtl. wird auch das Auto schon als Klassiker erkannt und man möchte dann sein altes Auto wiederhaben. Daraus könnte man ja schließen, dass jeder, weil er höchstwahrscheinlich irgendwann mal an diesen Punkt kommt, Teile dieser Fahrzeuge horten MUSS, weil es -wenn es soweit ist- keine Teile mehr gibt. Und selbst wenn man den Kauf nicht tut, kann man mit den Teilen ja anderen helfen.....so lautete hier ja schon die Forderung, weil man ja nicht aus der Vergangenheit gelernt hätte.

Mon Jan 23 13:10:44 CET 2023    |    Andi2011

Zitat:

Punkt 2 ist einer der mir ein Schmunzeln ins Gesicht gezaubert hat weil ich all das die letzten Jahre durchgemacht bzw. gesehen habe. Ich habe von meinem eigenen Amerikaner geträumt seit ich 17 Jahre alt war. Damals war die Kohle nicht da. Jahre später war dann das entsprechende Einkommen da und die Suche konnte beginnen. Und das Auto für das ich damals einen fast schon lächerlich niedrigen Betrag bezahlt habe, wäre heute wohl das 4-5 fache dessen wert was ich dafür bezahlt habe. Klar, das deckt immer noch nicht die Reparatur- und Fixkosten, aber es spiegelt den genannten Punkt doch schon deutlich wieder. Und ja, diese Autos werden nicht mehr billiger. Das zeigt ja gerade der Preisanstieg in den USA so deutlich. 78%, sowas dürfte ja in den Augen der ganzen "alles nach 1980 ist kein Auto mehr"-Experten gar nicht passieren. Und wir reden hier nicht nur von irgendwelchen Corvette-Sondermodellen, sondern eben auch von Brot- und Butter Autos. Autos die man zu Lebzeiten als Plastikschüsseln verschmäht hat, nur weil der Stoßfänger nicht mehr aus 200 kg billigst eingekauftem Stahl und noch viel mehr Chrom bestand.

Moin,

 

gerade bei den Amis finde ich das sehr deutlich:

 

1.

Ich denke mittlerweile hat auch der letzte Rentner in Florida begriffen, dass sein Ford Bronco aus den 80ern den er in der Garage hat, etwas wert ist. Die "Aufkäufer" für insbesondere den europäischen Markt solcher Autos haben in den letzten Jahren alles abgegrast und vermutlich stand in fast jeder Einfahrt schon mal jemand und wollte kaufen - auch ein Grund warum die Preise gestiegen sind.

 

2.

Die Brot und Butter Fraktion (siehe mein frisch erworbener GMC und der Baugleiche Chevyc10) sind beliebt und im Preis gestiegen, man bekommt sie noch aber trotz millionenfacher Auflage kaum noch in gutem Zustand (das "Verheizt" Problem). Ersatzteile sind problemlos zu beschaffen, meist recht günstig und auch diese Autos, bis in die 90er, haben noch eine Optik, die sich deutlich unterscheidet vom Prius-Astra-Golf Einheitsbrei.

 

Von daher, alles was massenhaft prodziert wurde, wird meist irgendwann zum Klassiker, weil eben verheizt und dann irgendwann rar.

Mon Jan 23 14:08:52 CET 2023    |    the_WarLord

Eigentlich immer das selbe -> 10 Jahre lang sind die Kisten teuer, dann erreichen sie das Tal der Tränen nach 10 - 15 Jahren, danach geht's wieder aufwärts.

Je nachdem, ob es sich um einen beliebten Hersteller oder unbeliebten handelt, schwanken die Zahlen und auch die potentiellen Anbieter und Nachfragenden.

 

Am beliebtesten sind ohnehin die Topmotorisierungen, allgemein alles, was besonders gekennzeichnet und gut ausgestattet ist.

 

Schlachten: Nujo, jedes Fahrzeug, welches geschlachtet wird, ist erstmal schlecht für einen potentiellen Käufer. Sorgt aber für billigere Ersatzteile auf dem Markt und die Möglichkeit das Fahrzeug eines Liebhabers zu erhalten.

Mon Jan 23 17:04:20 CET 2023    |    Funkminister

Zitat:

@Trottel2011 schrieb am 23. Januar 2023 um 10:30:41 Uhr:

Der Tipo wird auch irgendwann mal zum Klassiker werden, wie sein Vorgänger. Ist nur die Sache ob man sich das antun will :D

Wenn Du Tipo sagst, sag ich Multipla :D

Mon Jan 23 17:07:28 CET 2023    |    Badland

An den Multipla glaube ich sogar, weil er anders war. Das Design, die drei Sitze vorne usw.

Mon Jan 23 17:17:04 CET 2023    |    Dynamix

Beim Multipla glaube ich auch das die Leute den alleine deshalb feiern werden weil das Ding zu Lebzeiten so gescholten wurde.

 

Und so hässlich wie das Teil war, das restliche Konzept war gar nicht mal so uninteressant. Stilistisch nur eben fragwürdig umgesetzt.

Mon Jan 23 17:17:12 CET 2023    |    Funkminister

Ein Internetmeme ist er ja inzwischen schonmal ;)

Aber ja, ich würde ihm den Status Klassiker unter den Kriterien „anders“ und „selten“ auch zutrauen.

So wie einem Renault VelSatis oder dem schon erwähnten Opel Signum.

Oder Mercedes W251, die eher gurkige R-Klasse.

Mon Jan 23 17:21:07 CET 2023    |    Dynamix

Glaube Avantime und VelSatis sind für die ganzen Oldiemagazine für die Zukunft schon gesetzt. Wenn die nix schrulliges haben was Sie in 20 Jahren mal drucken können, sind die unglücklich :D

 

Und der Multipla ist sogar in irgendeinem amerikanischen Kunstmuseum gelandet.

 

Ich kenne sogar Leute die sowas mehrere Jahre gefahren sind. Jeder von denen war begeistert von dem Platzkonzept. 6 Sitze und einen brauchbaren Kofferraum in der Größe eines Golfs findest du auch nicht an jeder Ecke. Dazu noch die ganzen Ablagen. Eigentlich das perfekte Familienauto für Leute die viel Stauraum auf geringer Fläche benötigen.

Mon Jan 23 17:30:18 CET 2023    |    Badland

In den 50ern, 60ern und 70ern wurde auch einiges gebaut, was heute noch fragwürdig aussieht. Sogar in den 30ern gab es so manche Karosserie-Experimente wo man denkt "Kommt davon wenn man Amphetamine und Co. zu spät verbietet" :D

Mon Jan 23 17:39:43 CET 2023    |    Funkminister

Nicht in irgendeinem Museum, im MoMa steht einer.

Beim Multipla kommt bestimmt auch so ein „jetzt erst recht“ Faktor bei Enthusiasten.

Und die Preise scheinen mittlerweile nicht mehr zu fallen:

https://suchen.mobile.de/.../359442322.html

Mon Jan 23 17:45:41 CET 2023    |    Funkminister

Zitat:

@Badland schrieb am 23. Januar 2023 um 17:30:18 Uhr:

In den 50ern, 60ern und 70ern wurde auch einiges gebaut, was heute noch fragwürdig aussieht. Sogar in den 30ern gab es so manche Karosserie-Experimente wo man denkt "Kommt davon wenn man Amphetamine und Co. zu spät verbietet" :D

Das denke ich mir bei der Designwelle die BMW zur Zeit reitet auch…

Mon Jan 23 17:58:04 CET 2023    |    Badland

BMW hatte doch mal beim E21 das "Haifisch-Design" propagiert, heute sind sie beim Riesenhai angekommen - der sein Maul aufreisst (Kühlergrill) :D

Mon Jan 23 18:05:09 CET 2023    |    Dynamix

Beim näcshten Modellwechsel kommt BMW dann beim Radiatorgrill an :D

Mon Jan 23 18:50:19 CET 2023    |    _RGTech

BremsMalWieder hat doch inzwischen "Hasenzahn"-Design :D

 

Zitat:

@PIPD black schrieb am 23. Januar 2023 um 11:33:22 Uhr:

Wenn du planst.....Aber oft ist es ja so, dass die Karre weg muss und sie den neuen mitfinanziert.

Oder du pflegst das Auto und hortest schon "zu Lebzeiten" Teile, und dann schüsselt dir eine/r rein und du bekommst lediglich den momentanen Zeitwert.

Was machst du dann mit dem sorgsam gehorteten Teilelager? Hoffen, dass du dasselbe Auto nochmal findest? Wohl eher nicht. Aufheben, bis es mehr wert ist? Hm...

 

Wir haben jetzt selber auch die Autoteile reduziert, die nicht (mehr) direkt auf ein Modell im Fuhrpark passen und vermutlich auch nicht mehr für eine künftige Anschaffung gebraucht werden. Golf 4/Passat 3B sind weg, W123 oder Artverwandtes hatten wir nie und kommt wohl auch nicht mehr rein, ...

Klar könnte ich da in 10 Jahren vielleicht noch ein paar € mehr rausschlagen. Kann aber auch sein, dass nicht. (aber immerhin entsorge ich's nicht nur :))

 

Zitat:

@the_WarLord schrieb am 23. Januar 2023 um 14:08:52 Uhr:

Eigentlich immer das selbe -> 10 Jahre lang sind die Kisten teuer, dann erreichen sie das Tal der Tränen nach 10 - 15 Jahren, danach geht's wieder aufwärts.

Und dann irgendwann wieder abwärts.

Die Menge derer, die heute noch einen Wagen aus den 50er/60er Jahren für mehr als gelegentliche Oldtimertreffen oder Schönwetterausfahrten nutzt und auch kauft, ist denn doch überschaubar - auch die 70er verschwinden langsam aus dem Straßenbild. Erst weil sie immer mehr im Wert steigen und dann geschont werden... dann, weil irgendwie der Reiz weg ist und wieder andere Prioritäten Zeit fordern... dann, weil sie vom Rumstehen auch nicht besser werden und eigentlich immer was ist, was eine "reinsetzen und losfahren" Ausfahrt verhindert.

Und wenn die Nachfrage dessentwegen sinkt - sinkt auch wieder der Preis.

 

Wobei trotz allem der Habenwollen-Faktor auch im Neuzustand mitspielt. So ein Kadett GT/E oder ein BMW der 02er Reihe sind Legende und waren's auch damals schon. Cabrios sowieso, auch wenn's "nur" ein Golf war. Oder einfach einzigartige Konzepte wie beim Ur-Mini.

Dagegen sind aber auch viele "normale" Wagen immer irgendwie unterbewertet geblieben. Kleine Mercedes beispielsweise, die Pontons. DKW. Viele Opel der 60er und 80er. Selbst Käfer-Limousinen, wenn's keine superalte Brezel- oder besondere Sonderauflage ist. Sind anerkannte Klassiker - aber "nichts wert".

 

 

Wo soll man also die Grenze ziehen? Z.B. in den 70ern, wo mein Vater weiß der Kuckuck wie viele "alte VW" (nur die luftgekühlten Hecktriebler) runtergeritten, aufs Dach gelegt etc. hat? Da waren Karmann Typ 34 drunter, Käfer Cabrio, damals alle nachgeschmissen bekommen (besonders im "normalen" Verbrauchszustand - der damals immer etlichen Rost beinhaltete)... und heute Tausende wert. Aber hätten mindestens so viel auch für Restaurierung verschlungen (auch da, als man Teile noch an jeder Ecke bekam! Aber halt auch keine Top-Teile...).

Heute stehen wir etwas anders da, weil die Rentabilitätsgrenze nicht mehr durch Rost vorgegeben ist und das Durchschnittsalter deutlich gestiegen ist (damals war nach 10 Jahren meistens schon 2x geschweißt worden, und das meistens nicht mehr besonders hochwertig). Autos aus den 90er und 2000er Jahren laufen, wenn sie nicht abgewrackt wurden, gerne 20 Jahre und mehr (relativ) problemlos. Dafür sind aber die Stundenlöhne gestiegen - was die Autos nicht durch Verschrottung und Schlachtung, sondern durch Export vom Markt abzieht; auch wenn nur eine Kupplung, Blattfeder oder Kühler defekt sind. Wo auch die "großen" SUV der ersten Generation (so ab 1996, mit den ersten X5/Q7/ML/Touareg...) - die hierzulande gerne als Diesel gekauft wurden - landen, weil sie immer öfter ausgesperrt vor der Tür der Innenstädte stehen und winseln. Oder die ersten Cayenne mit den Porsche-typischen Wartungskosten. Da muss man jetzt schon lange suchen. WENN man denn will, denn bis zu dem Punkt, wo man den jetzt verpassten Chancen nachheult, müsste man sich so einen Klotz am Bein erstmal schöntrinken und sich trauen. Und trotzdem noch was reinstecken (Lagerung, Wartung...).

 

 

Ich jedenfalls würde keinen wollen.

 

OK - mir reicht auch mein W202, mit V6 und ordentlicher Ausstattung. Gekauft als er noch ein junger Gebrauchter war, jetzt bereits halbwegs durchs Tal der Tränen hindurchmanövriert und sanft im Preis steigend. Viele sind nämlich schon weg, der Nachfolger fällt in Sachen Zuverlässigkeit und Optik deutlich ab, und bis der so weit ist dass er seinem Nachfolger vorgezogen wird, kann es dauern (da zweifle ich allerdings). Andererseits ist es halt keine E-Klasse, und damit auch eher der Taunus gegenüber dem cooleren Granada, der Ascona gegenüber dem KAD, ... ihr wisst schon, auch da wird sich der finanzielle Zuwachs im Rahmen halten, selbst in 10 Jahren noch.

Dafür kann ich den aber auch bedenkenlos im Alltag nutzen. Das ist auch was wert. :cool:

Mon Jan 23 18:56:23 CET 2023    |    Dynamix

Das mit dem Wertverlust ist ein guter Punkt! Habe gestern noch einen Artikel gesehen wo es um Modelle geht deren Wert als Oldtimer wieder sinkt. Glaube das ist das erste Mal das ich in dem Kontext von Wertverlust gelesen habe. Sonst hieß es ja die letzten Jahre das es bei Oldtimerpreisen nur eine Richtung gab und das war oben. Aber da sind wir wieder bei den Autos deren Klientel gerade so langsam aber sicher ausstirbt.

Mon Jan 23 19:04:23 CET 2023    |    ToledoDriver82

Modelle deren Wert sinkt, sind schon seit gut 5 Jahren nichts neues,gerade wenn man sich die Classic Data Daten anschaut und wenn man es ganz genau nimmt,gab es das auch schon immer.

Zum Glück hat keiner eine funktionierende Glaskugel;) so bleibt vieles Glück und Zufall

Mon Jan 23 19:13:06 CET 2023    |    Dynamix

Mag sein, aber so wirklich drauf gestupst wurde man jetzt auch nicht. Das kam jetzt auch eher durch Zufall. Vielleicht versucht man ein bisschen was von der Inflationsstimmung auch auf die Oldtimerfahrer zu übertragen oder so.

Mon Jan 23 19:14:16 CET 2023    |    _RGTech

Leider gibt's ja auch Autos, deren Wert nicht wirklich in solche Regionen sinkt, dass ich sagen würde, da hab ich ein Schnäppchen mit Steigerungsgarantie.

Auf meinem virtuellen Kiesplatz wäre zum Beispiel noch viel Platz für den einen oder anderen Cayman. 924/968 mit Klimaanlage sind leider zu selten und bereits längst auf Höhenflug, so dass sich unter 15.000€ kaum überhaupt noch Angebote finden (das war vor 10-15 Jahren noch ganz anders!); was aber absehbar war... einen 986 mit seinen Spiegeleierleuchten (der ebenfalls bereits wieder im Steigflug ist) würde ich nicht wollen... und der 987 will einfach nicht unter 20.000€ fallen.*

 

 

190E sind - wie die schon erwähnten Ponton - einfach keine W124er und daher nach wie vor preiswert zu haben (es gibt noch genug guterhaltene für teils deutlich unter 10.000€, sogar Azzurros). Wären zwar denkbar als Daily Driver - aber ich erwarte höchstens eine moderate Steigerung.

 

 

Mazda RX-8 hingegen wären wohl 'ne Sünde wert. Letzter Wankel-Renner aus Japan, mit den Butterfly-Türen, dem Kreiskolben in allen möglichen Designdetails... da ist der aktuelle Marktspiegel ein Trauerspiel, das wird nicht mehr ewig so bleiben.

 

 

 

(* = Es gab da schon mal hier und da vereinzelte Exemplare über die letzten Jahre, aber Hagelschaden, zerkratzt, Rechtslenker etc. sind dann auch keine Schlüsselreize.)

Mon Jan 23 19:33:07 CET 2023    |    ToledoDriver82

Ich bin ja eh nicht so der Wertsteigerungsfetischist,mir ist das bei Kauf schon egal ob der mal was wert ist oder nicht,ich kauf die weil sie mir gefallen,weil sie gerade passten und weil ich Freude dran habe. Eigentlich nervt mich dieses Preistreiben durch Hype und weil plötzlich alle ein haben wollen,das bringt mich eher dazu nicht zu kaufen und mir etwas anderes zu suchen,selbst wenn mir Modell und Ausstattung gefallen. Da kostet Opas "oller Golf" plötzlich ein halbes Vermögen,nur weil ein paar Leute ein alten Golf fahren wollen,da verlangt man für Fragmente ein Haufen Geld,nur weil die guten schon weit abgehoben sind. Teile die es gerade noch geschenkt gab,am besten im Paket,sind plötzlich eine Niere wert und die beste Begründung wenn man fragt warum so teur "machen alle so".

Mon Jan 23 19:45:15 CET 2023    |    _RGTech

Tja... Marktwirtschaft eben.

 

 

 

 

Mir fiel noch so eine Vorlage für "hätte ja keiner ahnen können" ein. VW Transporter T1 bis T3. Alles üble untermotorisierte Rostgurken, aber halt dank "so einen hatte/wollte ich auch mal" plus "Flower Power Legende" plus "ist ja einfache Technik und gute Ersatzteillage" völlig irrational in den Himmel geschossen. Da werden ehemalige Ruinen des T1 wiederbelebt, weil "gute" Exemplare sechsstellig kosten - dann zieht der T2 nach, weil er zumindest eine zeitlang noch die "günstigere Alternative" war - und weil auch das längst vorbei ist, kommen nun die eckigen T3 dran.

 

In vielen Köpfen (meinem halt auch) sind die, genau wie die späteren T4-I, dreckige Letzthandschlurren mit überlaufendem Kilometerzähler aus Bauhof- oder Handwerkshand. Aber es scheint da eine Generation zu geben, die das ein bisschen (sehr) verklärt, und Unsummen ausgibt.

 

Während die gleichalten und -gammligen MB100 oder (gabs da ja auch) T2/Vario, und natürlich auch die restliche Konkurrenz ala Transit/Ducato/...*, höchstens als Wohnmobil irgendwie Anklang finden. Pech gehabt.

Oder schlechteres Marketing.

 

 

* Nachtrag: Selbst der LT, die Konkurrenz aus dem eigenen Stall, läuft nicht. Ist also kein Markenfetischismus :D

Mon Jan 23 19:56:20 CET 2023    |    PIPD black

@_RGTech

Letzter Wankel? Mitnichten. Der CX30 kommt jetzt als BEV(?) mit Wankel zur Batterieladung….also RangeExtender. Oder läuft das unter PlugIn? Keine Ahnung…..

Mon Jan 23 20:47:54 CET 2023    |    _RGTech

Auch wieder wahr, ist aber nicht so recht dasselbe... :)

Deine Antwort auf "Oldtimer: Sowas wird doch nie ein Klassiker!"

Blogempfehlung

Mein Blog hat am 16.03.2021 die Auszeichnung "Blogempfehlung" erhalten.

Wer war´s?

Dynamix Dynamix

Ivar, Ivar!Shelving unit!


Als Autonarr geboren und bei US-Cars hängengeblieben, so könnte man meinen automobilen Werdegang wohl am besten beschreiben ;) Meine Leidenschaft gehört allen US-Cars, aber meine Technikliebe erstreckt sich eigentlich auf alles was Räder hat, also auch Zweiräder, egal ob mit oder ohne Motor :D

Welcome!

Willkommen in Dynamix Garage,

 

hier dreht sich alles um den American Way of Drive und andere spannende Themen die für mich zum Thema Auto einfach dazugehören. Wer auf amerikanisches Blech steht ist hier genau richtig ;)

 

Mittlerweile haben sich in meinem Blog diverse Blogreihen etabliert:

 

Memory Lane: Vorstellungen besonderer/bemerkenswerter Fahrzeuge

 

Whale Diaries: Erzählungen/Erlebnisse aus dem Leben unseres 1992 Caprice Classic

 

Sheriff Tales: Erzählungen/Erlebnisse aus dem Leben unseres 1993 Caprice 9C1

 

La macchina nera: Geschichten um die Wiederauferstehung meiner Vespa ET4 50

 

Ihr könnt aber auch einfach im Diner vorbeischauen um hemmungslos zu spammen oder Off-Topic zu werden :D

 

Zum Diner gehts übrigens hier entlang! ;)

 

Von Zeit zu Zeit gibts aber auch Artikel die ein wenig aus der Reihe fallen. Dies können aktuelle Themen sein, Spezialthemen die nicht in die etablierten Blogreihen passen, eigene Gedanken oder einfach nur anderes Zeug an dem ich irgendwie geschraubt habe :D

 

Enjoy your stay!

 

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