Turbo kaltfahren/kalt laufen lassen
Ich lese immer wieder davon den Turbo (speziell) nach AB-Fahrten kalt zu fahren bzw. sogar kalt laufen zu lassen. Soweit klar! Mich würden aber Detailfragen an die Experten hier interessieren damit ich ein für allemal Bescheid weiß und das richtig handle: Meine Richtgeschwindigkeit hier in Öst. auf AB liegt meist bei 150km/h. Von der AB nach hause sinds meistens noch so 8-10km durch die Großstadt mit Ampelstopps. Reicht das zum Kaltfahren od. soll ich in der Garage noch kaltlaufen lassen. Wenn ja, wie lange? Was ich auch immer wieder vergesse, ist der Stop am AB-Parkplatz od. Raststation. Ich fahr raus und stell den Motor ab. Muss ich mir da bei meiner GEschwindigkeit Sorgen machen, sollte ich nachlaufen lassen, wie lange?? Gibts Unterschiede bei Diesel und Benzinern?? Fahre F31 320i.
Danke und Gruß aus Wien
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von Sfera72
Ich würde meinen, dass das locker reicht. Gem. dem Mech. meines :-) sollte man nach einer Autobahnfahrt mit höherem Tempo die SSA abschalten und an einer Raststätte oder im Stadtverkehr den Wagen 30 Sek. bis 1 Min. im Stand laufen lassen. Das liegt wohl an der Welle vom Turbo. Das Schmiermittel verbrennt sonst und die Welle kann Schaden nehmen, das bereits beim 2. Mal.
Wenn man die SSA tatsächlich nach zügiger AB fahrt abschalten sollte um Schäden zu vermeiden, wäre das System eine klare Fehlkonstruktion.
Gruß
Chris
95 Antworten
Deswegen habe ich ja auch im Einstieg zum Thema auf Seite schon geschrieben:
Zitat:
Original geschrieben von Sencer
Meinst du, dass jemand hier eine Messreihe der Turbotemperaturen bei verschienen Lastprofilen gemacht hat und Auskunft geben kann wie man zuverlässig die Temperaturentwicklung mit einer Daumenregel ableiten kann? 😁 Jeder der antwortet tut das nur mit "Common Sense" und ableiten vom dem was er aus dem Bauch heraus für plausibel hält.
Ist ja nicht so als ob man ein Haushaltsfieberthermometer da reinstecken kann.
Zitat:
Original geschrieben von Rambello
Schöne und viele Erklärungen, aberZitat:
Original geschrieben von blasgl
Besser kann man es nicht erklären, glaube ich
wieviel °C heiß das Lager- bzw das Öl in ihm an der ja max. 1050° weißglühenden Turbine wird und wie schnell (sec) es beim "Abstellen" des Motors auf "normale/ unkritische" Werte herunterkühlt,, steht leider auch da nicht drin !
Und genau um diese Frage geht es doch hier im Thread ...
Nunja, "den einen Turbo" gibt es ja nicht. Von daher werden die Abkühlzeiten durchaus unterschiedlich sein.
Frage doch mal bei der Firma Struck an, vielleicht können die Dir ja mitteilen, wie das bei deren Aggregaten aussieht.
Zitat:
Original geschrieben von Rambello
Schöne und viele Erklärungen, aberZitat:
Original geschrieben von blasgl
Besser kann man es nicht erklären, glaube ich
wieviel °C heiß das Lager- bzw das Öl in ihm an der ja max. 1050° weißglühenden Turbine wird und wie schnell (sec) es beim "Abstellen" des Motors auf "normale/ unkritische" Werte herunterkühlt,, steht leider auch da nicht drin !
Und genau um diese Frage geht es doch hier im Thread ...
Hallo Rambello
Also Weißglühend habe ich noch keinen Turbo im Auto gesehen, höchstens auf dem Prüfstand und da war er auch nicht weißglühend.(höchstens rotglühend)
Dem TE ging es um das sogen. "Kaltfahren" bzw er fragte, ob er nach einer zügigen BAB - Fahrt den Motor sofort abstellen kann, oder noch ein paar Minuten laufen lassen soll. Ich denke das ist inzwischen beantwortet.
Die Tatsache das nur noch selten Turbos kaputt gehen, beweist doch, das die Technik heute so weit fortgeschritten ist, das ein spezielles "Abkühlen" nicht mehr notwendig ist.
So, ich habe - im Hinblick auf die Fragestellung des TE - nochmal die Betriebsanleitung meines Fahrzeugs durchsucht.
Ich habe keinen Hinweis dazu gefunden, dass der Wagen nach einer Vollgasfahrt nicht sofort abgestellt (sprich: "Motor aus"😉 werden darf.
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Nachdem hier im Thread doch leider viele Fehleinschätzungen zu lesen sind, mal paar Fakten.
Öl verkokt bei ca. 150-160°C. Das macht auch klar, dass über die Welle ein kleinerer und über das Turbinengehäuse ein beachtlicher Wärmestrom in die Lagerung reingeht, wenn man berücksichtigt, dass moderne Ottomotoren um die 1000°C Abgastemperatur haben. Damit das Öl nicht verkokt, werden die Lagerungen der Turbolader bei Ottomotoren zusätzlich mit Wasser gekühlt, so dass während der Fahrt Wärme über Öl und Wasser abgeführt wird, nach dem Abstellen noch über das Wasser (elektrische Wasserpumpe!).
Bei Dieselmotoren wird häufig auf die Wasserkühlung verzichtet, da geringere Abgastemperaturen.
Den Wärmestrom nach dem Abstellen reduziert man natürlich schon signifikant nach einer Volllastfahrt, wenn man auf den letzten Kilometern vor einer Autobahnausfahrt mit höherer Geschwindigkeit aber niedriger Last fährt. Das kühlt den Turbolader auf zweierlei Weg - von innen und außen. Ein 900-1000°C heißes Turbinengehäuse wird durch in der Teillast kälteres Abgas - sagen wir mal 600°C - runtergekühlt und von außen hilft der Fahrtwind. Man kann also dem ganzen System viel Wärme schonend entziehen. Und genau das sollte man auch tun. 5km reichen da locker aus.
Mit der Drehzahl des Turboladers hat das alles nichts zu tun. Man muss den Turbo nicht "runterlaufen" lassen, da er seine Drehzahl im Sekundenbruchteilbereich stark ändern kann. Es dauert also nicht Sekunden oder Minuten, bis er von 200.000 Umdrehungen runter ist. Das kann man sich aber auch leicht überlegen, wenn man aus dem Leerlauf mit Volllast wegfährt. Wenn's da auch Sekunden oder Minuten dauern würde, bis sich die Drehzahl ändert, dann würde ich einen Sauger kaufen...
Also, wenn man das hier glaubt, vor Allem Punkt 4 in der Tabelle, sehe ich zwei wichtige Sachen:
1. Abgastemperaturen beim Diesel sind deutlich kälter als beim Benziner. Im Leerlauf, kühlen die Abgase schön mit.
2. Ein Benziner im Leerlauf kann u.U. heissere Gase ausstossen als unter Volllast.
Also bei Turbo-Benziner, wie Downloader schon sagt, die letzen Km ruhiger fahren. Leerlauf im Stand ist vielleicht sogar kontraproduktiv, aber immerhin besser als sofort abschalten.
Zitat:
Original geschrieben von Downloader
Nachdem hier im Thread doch leider viele Fehleinschätzungen zu lesen sind, mal paar Fakten.Öl verkokt bei ca. 150-160°C...
Dann wäre mal ein Wechsel auf ein synthetisches oder ein Hydrocrack-Öl angesagt. Mineralöle altern oberhalb von 150° C sehr stark. Synthetiköle halten dagegen bis zu knapp 300 °C aus. (Mit Aushalten meine ich den Flammpunkt, nicht den üblichen Temperaturrahmen)
Die Ducati Monster 1000 S2R zum Beispiel zeigt eine hohe Öltemperatur erst über 170 Grad (früher über 180 Grad) an. Das kann dann noch kein wirklich extrem kritischer Betriebsmittelzustand sein.
Es gibt Fahrzeuge, die im Ölkreislauf (also nicht an spezifischen Stellen des Ölkreislaufes) am Sensor auf 130° C kommen. Bei denen ist die Spitzentemperatur an einigen Stellen dann noch deutlich darüber.
Dennoch ist das zu wenig, wenn beim Turbo bei 600° C plötzlich die Kühlungs nicht mehr da ist.
vollsyntetisch gibts nichts mehr über herkommliche Wege zu bekommen. Und die von BMW freigegeben Òle sind alle Hydrocrack. Also von der Seite ist man relativ sicher.
Zitat:
Original geschrieben von blasgl
1. Abgastemperaturen beim Diesel sind deutlich kälter als beim Benziner. Im Leerlauf, kühlen die Abgase schön mit.
2. Ein Benziner im Leerlauf kann u.U. heissere Gase ausstossen als unter Volllast.Also bei Turbo-Benziner, wie Downloader schon sagt, die letzen Km ruhiger fahren. Leerlauf im Stand ist vielleicht sogar kontraproduktiv, aber immerhin besser als sofort abschalten.
Diesel fährt immer kälter als Otto. In der Volllast liegen da 100-150°C dazwischen.
Nein, im Leerlauf hast Du immer niedrigere Abgastemperaturen als unter Volllast. Hinzukommt, dass Du unter Volllast einen viel höheren Massendurchsatz und damit höhere Strömungsgeschwindigkeiten des Abgases hast als bei Leerlauf (auch schon bei 1000 U/min Volllast, darüber immer mehr). Das führt dazu, dass der Wärmeübergang auf die gasführenden Bauteile größer ist, also auch deren Erwärmung.
Man kann das mit dem Abschalten versus Leerlauf nach einer Fahrt nicht generell sagen. Im Leerlauf läuft die Ölpumpe noch und fließendes Öl verkokt natürlich nicht so leicht, da es nur kurz Wärme im Turbolader aufnimmt und dann wieder in der Ölwanne landet. Umgekehrt wird im Leerlauf ohne Fahrtwind noch Wärme über das Abgas ins System eingebracht.
Daher nochmal: während der Fahrt vernünftig genügend Wärme dem System entziehen und dann ist es auch wurscht, ob man sofort abstellt oder nicht. Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen: die Systeme sind ganz sicher so ausgelegt, dass nichts kaputtgeht, wenn alle Bauteile korrekt arbeiten. Trotzdem tut man jedem System was Gutes, wenn man es nicht tagtäglich dem Limit aussetzt. Das sagt einem aber schon der gesunde Menschenverstand.
Wenn ich an eine Ampel fahre und sie wird rot, dann lässt man ja auch eher ausrollen und gibts nicht bis 5m vor der Ampel noch Gas um eine Vollbremsung hinzulegen. In beiden Fällen kommt man wahrscheinlich zum Stehen, aber im ersteren Fall schont man sein Auto sicherlich mehr und verlängert die Lebensdauer der Komponenten.
Und daher wird auch klar: auch einen Turbo-Diesel fahre ich in jedem Falle auf den letzten Kilometern wie beschrieben.
Zitat:
Original geschrieben von blasgl
Also, wenn man das hier glaubt, vor Allem Punkt 4 in der Tabelle, sehe ich zwei wichtige Sachen:
Habe eben mal in die Tabelle geschaut. Da steht viel Quatsch drin. Kein Diesel-Motor, der heute in einem Auto unterwegs ist, kommt mit Abgastemperaturen von 600°C daher.
Zitat:
Original geschrieben von Downloader
Habe eben mal in die Tabelle geschaut. Da steht viel Quatsch drin. Kein Diesel-Motor, der heute in einem Auto unterwegs ist, kommt mit Abgastemperaturen von 600°C daher.Zitat:
Original geschrieben von blasgl
Also, wenn man das hier glaubt, vor Allem Punkt 4 in der Tabelle, sehe ich zwei wichtige Sachen:
Sicher? Das ist doch auch die DPF Regenerationstemperatur und die wird angeblich ja bei Vollast ganz leicht erreicht???
Zitat:
Original geschrieben von Felux
Sicher? Das ist doch auch die DPF Regenerationstemperatur und die wird angeblich ja bei Vollast ganz leicht erreicht???Zitat:
Original geschrieben von Downloader
Habe eben mal in die Tabelle geschaut. Da steht viel Quatsch drin. Kein Diesel-Motor, der heute in einem Auto unterwegs ist, kommt mit Abgastemperaturen von 600°C daher.
Moderne Diesel fahren heute mit Spitzentemperaturen von bis zu 850°C vor der Turbine.
Ein Motor fährt nicht in der kompletten Volllast mit der Spitzentemperatur. Das hängt auch davon ab, bei welcher Drehzahl sich das Ganze abspielt und damit wo man sich im Kennfeld bewegt.
Die Regeneration findet auch nicht bei Volllast statt, sondern bei erhöhter Last. Sonst würde das ja nur beim scharfen Anfahren möglich sein oder wenn jemand stationär an der Grenze fährt, wo Antriebskräfte und Widerstandskräfte gleich groß werden. Da würden die wenigsten Fahrer im Alltagsgebrauch eine Regeneration ihres DPF hinbekommen.
Hallo,
Ein paar fragen wären noch offen für mich.
Wenn ihr einige Stunden auf der AB unterwegs seit, wie lange fährt ihr im Schnitt eure Höchstgeschwindigkeit? Und wie lange fährt ihr dann dieses kaltfahren?
Grüsse
Zitat:
Original geschrieben von raimi-27
Hallo,Ein paar fragen wären noch offen für mich.
Wenn ihr einige Stunden auf der AB unterwegs seit, wie lange fährt ihr im Schnitt eure Höchstgeschwindigkeit? Und wie lange fährt ihr dann dieses kaltfahren?
Grüsse
Die letzten 2km vor dem Parkplatz mit 100-120 ausrollen lassen. Wenn man durch die Stadt fährt, dann ist alles eh kalt.
Im Standt lange laufen lassen heizt eher auf. Durch fehlende Luftbewegung gibt es auch keine Kühlung. Also lieber langsam fahren als stehen.
Zitat:
Original geschrieben von raimi-27
Hallo,Ein paar fragen wären noch offen für mich.
Wenn ihr einige Stunden auf der AB unterwegs seit, wie lange fährt ihr im Schnitt eure Höchstgeschwindigkeit? Und wie lange fährt ihr dann dieses kaltfahren?
Grüsse
Ich fahre ganz normal mit dem Wagen und beachte da gar nichts. In der Regel ist es nach der Autobahn doch eh noch ein paar Kilometer zum Ziel und da kühlt der Turbo genug ab.
Selbst wenn ich mit 200 km/h auf der Autobahn fahre, ist der Turbo ja nicht auf Höchstlast.
Seit ungefähr 16 Jahren fahre ich Turbodiesel und bin ein zügiger Fahrer. Darauf habe ich noch nie Rücksicht genommen und noch nie Probleme gehabt.