Sammelthread: Rund um den VW Abgasskandal

VW Golf 6 (1KA/B/C)

VW Skandal - woran erkenne ich - ob mein Wagen betroffen ist? Sollte man etwas unternehmen?

Beste Antwort im Thema

Leute macht euch doch nicht so verrückt und andere gleich mit!
Meinst du bei anderen Marken wird nicht irgendwas verändert ( manipuliert) um auf gute Werte zukommen?

Was willst du unternehmen? Auto verkaufen? VW verklagen?
Fährt dein Auto seit dem du die Nachricht bekommen hast schlechter als sonst?
Ist dein VW aus den USA, oder weißt du ganz sicher das deins auch betroffen ist?

Das einzige was man tun kann, ist erstmal in ruhe abzuwarten und zusehen was noch passiert.
In der Zwischenzeit fährt dein Golf wie all die Jahre, dich auch noch überall hin 🙂

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Wir sind systemrelevant

Sehr interessanter Artikel, ich zitiere mal ein wenig:

"(...) Außerdem nimmt man in der Bundesregierung einen „riesigen Reputationsschaden“ für Deutschland wahr. Selbst in China werde inzwischen bezweifelt, ob die Bezeichnung „Land der Tugend“ tatsächlich richtig für die Bundesrepublik ist."

Na da bleibt doch nur eine Schlussfolgerung:

Die Autoindustrie macht Nägel mit Köpfen und stellt ihre Kompetenz in Sachen Abgasreinigung unter Beweis: Mit Hardware-Nachrüstungen inklusive SCR-Kat.

Kuh kommt runter vom Eis, negative Schlagzeilen ebben ab und die NOx-Werte gehen kurzfristig runter.

LÖSUNGEN kosten Geld, so ist das. KEINE LÖSUNGEN kosten auf Dauer noch mehr Geld. Und Reputation.

Dicke Luft auch im Auto

"Dass hohe Stickstoffdioxidwerte die Luft in vielen Großstädten belasten, ist bekannt. Was viele nicht wissen dürften, ist, dass die Belastung im Auto selbst oft noch viel stärker ist. Eine Studie kommt zu diesem Ergebnis.

Erhöhte Stickstoffdioxidwerte sind derzeit ein großes Thema. Die Luft in vielen Großstädten ist schlecht. Die Entscheidung des Stuttgarter Verwaltungsgerichts vergangene Woche hat den Weg für Fahrverbote geebnet, die Werte in der baden-württembergischen Landeshauptstadt waren viel zu hoch.

Aber auch in den Fahrzeugen ist die Luft schlecht: In München wurde vergangene Woche eine neue Messung zu Stickoxiden in Innenräumen durchgeführt und die zeigt: Leidtragende sind vor allem die Autofahrer selbst. Die aktuelle Messung, mit einem am Institut für Umweltphysik der Universität Heidelberg entwickelten, transportablen Gerät zeigt, dass die Autofahrer in der Münchner Innenstadt Stickstoffdioxidkonzentrationen von rund 90 Mikrogramm pro Kubikmeter im Pkw-Innenraum ausgesetzt sind. Auf der Stadtautobahn, dem Mittleren Ring, sind es sogar 123 Mikrogramm pro Kubikmeter und in den Münchner Tunnels rund 200 Mikrogramm pro Kubikmeter Stickstoffdioxid, die sich im Autoinnenraum in sehr kurzer Zeit ansammeln.

"Busfahrer ständig in schlechter Luft unterwegs"

In Auftrag gegeben hatte die Studie die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen. Damit verschärfe sich das Problem, meint der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Oliver Krischer. "Es trifft nicht nur Anwohner und Fußgänger", so der Grünen Politiker. "Gerade Taxi- und Busfahrer sind von der schlechten Luft betroffen, weil sie ständig in der schlechten Luft unterwegs sind."

Laut Umweltbundesamt haben hohe Stickstoffdioxidwerte gesundheitliche Folgen. Besonders Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen wie zum Beispiel Asthmatiker oder Allergiker haben mit erhöhten Werten zu kämpfen. Stickoxide führen zu einer Verengung der Bronchien und schädigen die Schleimhäute. Auch Herz-Kreislauferkrankungen werden mit Stickstoffdioxid in Verbindung gebracht.

Jahresmittelgrenzwert um das Fünffache überschritten

Die Forscher gehen davon aus, dass die Münchner Werte tatsächlich sogar noch höher sein könnten. An beiden Messtagen gab es Wind und regnete zum Teil stark. Solche Bedingungen gehen normalerweise mit geringeren Schadstoffbelastungen einher. Trotzdem waren die Stickstoffdioxidkonzentrationen im Auto um bis zu fünfmal höher als der erlaubte Jahresmittelgrenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter. Doch dieser Jahresgrenzwert gilt für den Außenbereich. Für geschlossene Räume gibt es keine Grenzwerte, obwohl die Stickstoffdioxidkonzentration dort viel höher ist.

Dreimal dickere Luft im Auto

Die Messungen wurden am 25. und 26. Juli zu allen Tageszeiten durchgeführt. Dazu fuhren die Forscher eine rund 45 Kilometer lange Strecke ab, die sowohl die Innenstadt und Nebenstraßen als auch den Mittleren Ring und Autobahnen abdeckte.

Gemessen wurde mit Hilfe des neuen Messgeräts der Universität Heidelberg. Das Messgerät wird in einen normalen Pkw eingebaut und misst die Belastung durch Stickoxide sowohl im Auto als auch außen. Dadurch unterscheiden sich die Messungen der Heidelberger Forscher von denen der Münchner Umweltmessstationen, wie zum Beispiel am Karlsplatz (Stachus) oder an der sehr stark befahrenen Landshuter Allee. Denn diese messen die Stickstoffdioxidkonzentration nur im Außenbereich und noch dazu erst ab einer Höhe von drei Metern.

Der Unterschied macht sich bemerkbar: Während die Umweltmessstationen an den beiden Tagen Stickstoffdioxidkonzentrationen von 76 Mikrogramm pro Kubikmeter am Münchner Karlsplatz (Stachus) und 42 Mikrogramm pro Kubikmeter an der Landshuter Allee feststellten (Mittelwert über beide Tage), waren die Werte, die die Heidelberger Forscher in Autoinnenräumen maßen, teilweise dreimal so hoch."

Von myinfo im 2018-Thread gepostet - Danke. 🙂

SPON, Autoindustrie, 31.07.2017 15:46 Uhr

Kranker Kapitalismus - Eine Kolumne von Jakob Augstein

Die deutsche Autoindustrie kann machen, was sie will. Es ist wie bei den Banken: Ist man erst mal "too big to fail", dann sind die Gesetze egal, und die Politik hat ganz viel Verständnis - sogar die Grünen.

"(...)

Die Skandale der deutschen Autoindustrie sind das Versagen der deutschen Politik. Kein Wunder: Die Autoindustrie ist schon personell eine Außenstelle der Bundesregierung - vielleicht ist auch die Bundesregierung eine Außenstelle der Autoindustrie.

Jedenfalls beschäftigt Daimler den früheren Staatsminister der Kanzlerin als Cheflobbyisten. Bei VW arbeitet ein ehemaliger Vizesprecher der Bundesregierung und außerdem Merkels früherer Bürochef. Der Automobilverband wird von einem ehemaligen Bundesverkehrsminister geleitet. Und sein Nachfolger im Amt, der CSU-Politiker Dobrindt, verhält sich ganz so, als strebe auch er später eine glänzende Karriere in der Industrie an.

Ein Gericht muss die Grünen zwingen, die Umwelt zu schützen

Wo die Politik versagt, ist die Justiz die letzte Verteidigungslinie. Am vergangenen Freitag urteilte das Verwaltungsgericht in Stuttgart, dass der örtliche Plan zur Luftreinhaltung unzureichend sei und dass die Landesregierung Fahrverbote erlassen müsse. Und dabei sind Stadt und Land fest in der Hand der Grünen. Noch mal zum Mitschreiben: Ein Gericht muss die Grünen dazu zwingen, die Gesetze zum Schutz des Menschen und der Umwelt einzuhalten.

Der baden-württembergische Obergrüne ist Winfried Kretschmann, Ministerpräsident, erfolgreichster, beliebtester Politiker seiner Partei - und als Gegenüber der Autoindustrie der Inbegriff der politischen Erbärmlichkeit.

Kretschmann ist geradezu ein Sinnbild dafür, was schief läuft im deutschen Korporatismus. Er hat sich wirklich Mühe gegeben. Er wollte alles unter einen Hut bringen: eine florierende Autoindustrie, glückliche Autobesitzer, saubere Luft und seine eigenen Wahlchancen. "Was meinen Sie denn, wie man anders auf 30 Prozent kommt?", hat er gesagt, und: "Erst wenn man stark ist und regiert, kann man richtig was bewegen." Aber er ist schon so lange an der Macht - und die Dreckwolke über Stuttgart bewegt sich kein Stück.

Warum? Weil Kretschmann sich zum grünen Idioten der Autoindustrie hat machen lassen. Er hat immer noch einen Gipfel zugesagt und noch einen Kompromissvorschlag gemacht und noch eine Frist eingeräumt. Die ganze hochmütige Gier der Industrie konnte er sich vermutlich nicht vorstellen. Immerzu legte sich der Verkehrsminister für die Bosse ins Zeug - und sie ließen ihn immerzu hängen. Bei der Nachrüstung alter Dreck-Diesel kamen sie ihm nicht entgegen und von den mutmaßlichen Kartellsauereien erfuhr er auch erst aus der Zeitung.

Es zeigen sich da Krankheitssymptome des gesamten Systems. Korruption, Oligarchie und eine gelähmte politische Sphäre gehören zu einem Kapitalismus im Niedergang. Es ist wie zuvor bei den Banken: Noch glauben die Autokonzerne, sie seien too big to fail - aber ihre moralische Verlotterung schadet uns allen.

(...)"

VG myinfo

Noch ein ganz neues Video:

Zum Urteil des Verwaltungsgerichts Stuttgart: Dobby schwurbelt mal wieder.

"Ich glaube", "ich habe das Gefühl", blablabla ...

Umweltministerin Hendricks wirkt wesentlich strukturierter. Es folgen Statements weiterer Politiker.

Kommentare sind deaktiviert, schade ... 😛

Edit:

Noch ein Video:

Martin Seiwert, Automobilexperte der Wiwo zum Dieselgate

Einige Eckpunkte:

  • Industrie muss grundlegend umdenken, ist zu weiten Teilen korrumpiert
  • Manager müssen ausgetauscht werden
  • Personelle Erneuerung schwierig, da es kaum Manager ohne Vorbelastung gibt
Ähnliche Themen

Zitat:

@myinfo schrieb am 31. Juli 2017 um 18:13:54 Uhr:


SPON, Autoindustrie, 31.07.2017 15:46 Uhr

Kranker Kapitalismus - Eine Kolumne von Jakob Augstein

"(...) Warum? Weil Kretschmann sich zum grünen Idioten der Autoindustrie hat machen lassen." (...)

Na da kann er übermorgen ja was unternehmen, um diesen Eindruck zu zerstreuen. 😛

Gleich um 19:25h kommt WISO mit der Frage: Reichen Software Updates wirklich ?

😛

Zitat:

@Teckler schrieb am 31. Juli 2017 um 18:58:24 Uhr:


Gleich um 19:25h kommt WISO mit der Frage: Reichen Software Updates wirklich ?

😛

Danke für den Tipp. 🙂

Ich kanns mir nicht angucken, bin nicht daheim.

Hoffe mal auf die Mediathek. 😉

Der Countdown zum Dieselgipfel ist ja schon richtig "High Noon".

War nix neues dabei...

Nein, wirklich nicht.

Zitat:

@AlphaOmega schrieb am 31. Juli 2017 um 20:29:43 Uhr:


Ein Typ vom VDA einerseits, Herr Resch von der DUH andererseits. Die Antworten hätten kaum unterschiedlicher ausfallen können. Und am Rande: ein arroganter Müller ("Wir beantworten keine Fragen" auf den Versuch eines Journalisten, eine Frage zu stellen, im Beisein von Babsi).

Zitat:

@Steam24 schrieb am 31. Juli 2017 um 17:51:52 Uhr:



Zitat:

@dreivwbesitzer schrieb am 31. Juli 2017 um 16:24:35 Uhr:


Gerüchteweise tritt Dobbi diese Woche zurück. Das verlängert die Karenzzeit.

Quelle?

Quellenschutz geht über alles!

Wollen wir nicht fragen ob man Karten kaufen kann zum Dieselgipfel?
Gibt bestimmt eine menge hier, die gerne dabei wären 😁 😁 😁

Dobbi schlägt schon mal Wissis Pflock für Mittwoch ein:

"Dobrindt dagegen sagte nun in den tagesthemen, er werde auf dem Dieselgipfel "klar darauf drängen, dass es jetzt sehr schnell gehen muss, die Fahrzeuge zu optimieren". Und die Variante, die am schnellsten gehe, um NOx einzusparen, sei die Änderung an der Softwaresteuerung. "Deswegen wüsste ich auch keinen Grund, warum man das nicht machen sollte."

Weil die Motoren verrecken, Du Depp!!!

Zitat:

@katylemon schrieb am 31. Juli 2017 um 09:54:30 Uhr:


Das Bullshit-Bingo für Mittwoch ist eröffnet.
Meine Favoriten sind:

- wir fordern schonungslose Aufklärung
- die Hersteller verpflichten sich freiwillig zu den Maßnahmen
- das Software-Update wird für den Verbraucher kostenlos sein
- Hardware-Lösungen sind unwirtschaftlich
- die Umrüstungen haben für den Autofahrer keinerlei Nachteile
- die Arbeitsplätze müssen geschützt werden

Ergänzende Füllwörter:

- Nachhaltig
- Umwelt
- saubere Luft
- Technologiestandort
- Premium-Produkt
- Fahrverbote/Stillegungen vermeiden

Geil und schon ist das Bingo sogar schon Montags 😁

Defekter Motor = individelles "Fahrverbot"
Unsere "alten, schmutzigen" Autos werden so auch schneller von der Straße verschwinden, ohne das es den Herstellern oder dem Staat Geld kostet.

Zitat:

@Micha112233 schrieb am 31. Juli 2017 um 22:30:22 Uhr:


Defekter Motor = individelles "Fahrverbot"

Da liegt es dann ja am Fahrzeugbesitzer, ob er noch etwas investieren will, um das Fahrzeug wieder auf die Straße zu bringen.

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