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Klimaanlage defekt ?

BMW X5 E70
Themenstarteram 18. Juni 2016 um 14:21

Meine Klimaanlage kühlte erst kaum noch und heute ist mir dann noch ein merkwürdiges Rauschen oder wie man das bezeichnen soll im Innenraum aufgefallen. Wenn ich die Klima ausschalte ist das Geräusch weg. Jemand schon ähnliches gehabt oder ne Idee was da defekt ist ?

Beste Antwort im Thema

Meiner Meinung nach liegt bezüglich des Themas "mit/ohne Magnetkupplung" möglicherweise ein

Denkfehler im Kontext mit der Sonderausstattung "S1CB ACEA/CO2 UMFANG" vor.

Bei einem herkömlichen Klimakompressor, wie ihn eigentlich jeder Schrauber kennt, wird

der Klimakompressor nur dann über eine Riemenscheibe, die direkt oder indirekt mit

der Kurbelwellenriemenscheibe verbunden ist, angetrieben, wenn eine am Klimakompressor

verbaute Magnetkupplung aktiviert wird. Das Einschalten des Klimakompressors bzw.

den Kupplungsvorgang der Magnetkupplung kann man in der Regel auch sehr gut hören.

Effizient an der Gesamtkonstruktion ist der Umstand, dass der Klimakompressor nur bei

eingeschalteter Klimaanlage betrieben wird.

Nachteilig an dieser Art Klimakompressor ist, dass die Verdichtungsleistung

des Klimakompressors mit seiner Drehzahl einhergeht, mit der Folge einer

geringen Kühlleistung im Motorleerlauf und hoher Leistungsaufnahme bei hoher

Motordrehzahl. Bei einem meiner älteren Fahrzeuge kann ich diese

Effekte sehr gut beobachten: die Klimaanlage kühlt kräftig auf der Autobahn,

kaum an der Ampel im Stadtverkehr. Der Klimakompressor wird

durch ein lautes Klacken ein- bzw. abgeschaltet.

Bei unseren E70 4.8i ist aber meiner Meinung nach (ich habe mir

gestern Nacht zu dem Thema einen Wolf gegoogelt) ein anderer Kompressortyp verbaut:

ein sog. Clutch-less Variable Displacement Compressor

Das Clutch-less bezieht sich dabei auf das Fehlen bzw. Nicht-Erfordernis einer

Magnetkupplung, wobei dieser Kompressortyp gleichzeitig wirtschaftlich

sehr effizient betrieben werden kann (trotz des Umstandes, dass er ständig

angetrieben wird!).

Bei diesem Kompressortyp wird im Kompressor der Hubweg mehrerer Kolben

über eine in ihrer Schrägstellung gezielt steuerbare, rotierende Platte bzw. Scheibe

verstellt. Wird keine Kühlleistung benötigt, dann steht die Platte fast senkrecht, so

dass der Kolbenhub (fast) Null beträgt, einhergehend mit einer Reduzierung der

Kühlleistung auf 0-2% (je nach konkreter Implementierung) der Maximalkühlleistung.

Wird maximale Kühlleistung trotz niedriger Motordrehzahl benötigt (z.B. im Motorleerlauf),

dann wird die Platte sehr schräg gestellt, so dass der Kolbenhub und damit

auch die Verdichtungsleistung maximiert wird.

Aufgrund der Steuerung der Kompressionsleistung durch eine in ihrer Neigung verstellbare

Platte bzw. Scheibe wird dieser Kompressortyp auch Swash Plate Compressor genannt.

Da ein "swash enginge" ein "Taumelscheibenmotor" ist (gemäß anerkanntem technischen

Wörterbuch), übersetzen die gängigen Internetsuchmaschinen den Begriff

der "swash plate" gerne als "Taumelscheibe". Im 5er/7er-Forum zum N62 (E60, E65)) findet

sich daher auch eine ähnliche (unklare) Diskussion zum Thema Klimakompressor, bei der

irgendwann der Begriff des Taumelscheibenkompressors in die Runde geworfen wird.

Ich hatte diesen Kompressortyp bereits weiter oben in diesem Thread ins Spiel gebracht

(der Link zur Hella-Seite), als ich auf meinen Irrtum hinwies, dass ein Klimakompressor

ohne Magnetkupplung nicht automatisch uneffizienter Billigkram ist.

Ein Video erklärt das Funktionsprinzip des Variable Displacement Compressors

bzw. Swash Plate Compressors vermutlich besser als meine obigen Worte:

https://www.youtube.com/watch?v=DPuYF0eNK6M

Hier dann noch ein Text zu dem Thema mit explizitem BMW-Bezug, wobei

meiner Meinung nach am Ende wieder etwas in die Irre Führendes zum

Thema Magnetkupplung steht.

https://www.underhoodservice.com/.../

Ich habe bei Youtube diverse nützliche Videos zu dem Thema gefunden, insbesondere des

Users "Vehicular DIY" aus Texas, der ca. 3 BMWs (E70 N62, inzwischen ersetzt durch F15;

E90 N54; E30 M3) hat und an diesen recht ehrlich (ohne die

bei Youtube leider sehr üblichen Aufhübschungen und Problemvertuschungen) rumschraubt.

In einem seiner Videos möchte der Texaner bei seinem E70 4.8i die "Kupplung" bzw. die Riemenscheibe

des Klimakompressors ausbauen, da er laute Betriebsgeräusche zunächst dem

Klimariemenspanner zuschreibt (das zeigt er in einem anderen Video) und letztlich

nur noch ein defektes Lager der Riemenscheibe des Klimakompressors als Lärmquelle

verbleibt. Der Texaner schraubt munter los und wundert sich über den Aufbau des

Kompressors. Im Rahmen der Überarbeitung des Videos setzt er sich auch kritisch

mit seinen anfänglichen Überlegungen zum Thema Magnetkupplung auseinander

und erwähnt, dass er nun (nachträglich) erfahren hat, dass es sich um

einen Clutch-less Variable Displacement Compressor handelt ;-)

https://www.youtube.com/watch?v=5qd0e-vVxQA

In diesem Video hier, das eine unkomplizierte Art der Auffüllung der Klimaanlage

im US-Stil (dort haben die Klimahysteriker wohl noch nicht das Ruder in der Hand,

so dass Freon (R134a) einfach in kleinen Dosen frei erhältlich ist) zeigt, erwähnt

er dann etwas "routinierter" diesen Kompressortyp. Zudem zeigt er, welche

Klimadaten mit INPA auslesbar sind:

https://www.youtube.com/watch?v=luc39-Z6Z8M

Zur Fortbildung bezüglich diverser Klimakomponenten und auch des

Problems der Klimaöldimensionierung beim Klimakompressorwechsel

empfehle ich dieses Video (wieder von Vehicular DIY), in dem

er den in seinem E90 N54 festsitzenden Klimakompressor austauscht

(in dem meiner Meinung nach eine Magnetkupplung verbaut ist).

Auch interessant: in dem Video zeigt er den Metallabrieb im Klimamittel,

der durch den defekten Klimakompressor im Klimasystem, insbesondere

im Trockner, verbreitet wurde, und zeigt die Säuberung/Spülung der Komponenten:

https://www.youtube.com/watch?v=AakwzK2fbFE

In dem zuerst genannten Video von "Vehicular DIY", das die Demontage der Klimakompressor-Riemenscheibe

zeigt, ist klar ersichtlich, dass zwischen der Riemenscheibe und dem Kompressorhauptkörper

keine Magnetspule verbaut ist, die dort im Fall eines Kompressors mit Magnetkupplung sitzen

würde.

Da BMW nur den Kompressor selbst als Ersatzteil liefert, produzieren einige pfiffige Chinesen

die Riemenscheibe des Klimakompressors mit den vorgelagerten Bauteilen

(diese tribal-artigen hellen Blechteile, fixiert durch 3 Schrauben an der Riemenscheibe) als

Ersatz an:

https://www.ebay.de/.../283321658973

(man beachte die 3 Bilder)

Da Ebay-Angebote ja gerne verschwinden, hier noch ein Link mit gleichen Fotos:

https://www.ttk-ac.de/...t-fits-BMW-X5-48-X5M-E70-CALSONIC-64529185144

Zur Verwirrung trägt nun bei, dass sowohl in dem verlinkten deutschen Ebay-Angebot als auch

in entsprechenden englisch-sprachigen Angeboten der Begriff "Kupplung" ins Spiel gebracht wird.

Hier vermute ich, dass die Anbieter selbst das Prinzip des Klimakompressors nicht verstanden haben,

oder einfach auf den Umstand setzen, dass die Kunden über diesen Begriff zu ihrem Produkt finden werden.

Gemäß den Infos über diese Kompressoren mit variablem Kolbenhub ist auf der

von dem Kompressorhauptkörper abgewandten Seite der Riemenscheibe (also ganz "vorne") keine

Magnetkupplung verbaut, sondern eine Drehmomentbegrenzungskupplung (also eine

reine Schutzkomponente), die im Fall eines festsitzenden Kompressors (konkret: dessen Welle) den Kompressor

von der weiterhin angetriebenen Klimariemenscheibe entkoppeln soll.

Aus dieser Drehmomentbegrenzungskupplung konstruieren sich die unautorisierten Ersatzteilanbieter

dann den Begriff "Kupplung" in ihr Angebot.

Ich habe inzwischen den in meinem E70 4.8 von 09/2007 verbauten Klimakompressor

versuchsweise (weil schwer zugänglich) fotografiert, und siehe da: die Konstruktion

im Bereich der Klimariemenscheibe sieht aus wie in dem verlinkten Ebay-Angebot

bzw. in dem Video von "Vehicular DIY".

Zurück zu dem Problem von muenchen-connect:

Ich gehe davon aus, dass der Klimakompressor nach dem Absaugen des Klimamittels

(inkl. beim Absaugen mitgerissenen Klimaölanteilen) weiter über den Klimariemen

angetrieben wurde, allerdings mit auf das Minimum gesetztem Kolbenhub, weil

das Klimasteuergerät den zu geringen Druck im System erkannt hat.

Wie stark dieser Betrieb dem Klimakompressor geschadet hat, lässt sich wohl

nur raten, insbesondere solange unklar ist, wieviel Klimaöl abgesaugt wurde

(sollte eigentlich protokolliert worden sein).

Wenn sich der Klimakompressor noch frei und geräuschfrei dreht, dann hat er

es vielleicht einigermaßen gut überstanden und kann weiterverwendet werden

(nach vorherigem Spülen des Systems und Ölneubefüllung). Die (Geräusch)schwachstelle

liegt bei dem original verbauten Kompressor wohl eindeutig im Lager der Riemenscheibe.

Das verraten jedenfalls aus meiner Sicht die zahlreichen Kommentare von ebenfalls

betroffenen E70-N62-Fahrern unter dem Video von "Vehicular DIY", die sich darüber freuen,

dass sie nun keinen neuen Klimakompressor brauchen.

Ein neuer Klimakompressor sollte zwar eigentlich besser sein, aber:

Woher soll man wissen, inwieweit die Dinger als Nachbau nicht auf Produktionskosten

optimiert wurden, auf Kosten der Langzeithaltbarkeit?

Bei meiner Google-Aktion bin ich Seiten chinesischer Anbieter gestoßen, die

"unseren"...144 bzw. ...975 Kompressor für 60 bis 100 USD produzieren (bei Abnahme

in China)! Mindestabnahmemenge: 1 Stück.

So, ich lade gleich noch Fotos der Frontansicht meines Klimakompressors (E70 4.8i von 09/2007) hoch.

In dem von muenchen-connect verlinkten Ebay-Angebot (die leider irgendwann nicht

mehr sichtbar sind; daher kopiere ich hier nochmal extra den Text dieses Angbebots) steht

übrigens:

" Herstellereinschränkung: Calsonic Kansei

Kompressor-ID: CSE717C

Rippenanzahl: 4

Ergänzungsinfo 2: mit Dichtring

Kältemittel: R 134a

Kompressoröl: PAG 46

Riemenscheiben-Ø mm: 110 mm

Riemenscheiben: mit Keilrippenriemenscheibe

Anschlußtechnik: PAD

Nennspannung V: 12 V

Zum Vergleich mit OEM Nummer:

BMW: 64 50 9 121 760

BMW: 64 52 9 185 144

BMW: 64 52 9 195 975

BMW: 9 121 760

BMW: 9 185 144

BMW: 9 195 975

(allgemein): 64509121760

(allgemein): 64529185144

(allgemein): 64529195975

(allgemein): 9121760

(allgemein): 9185144

(allgemein): 9195975

BMW X5 (E70):

4.8 i xDrive [Baujahr 02/07 .. 09/08; 261 kW (355 PS); 4799 ccm; Motorcodes: N62 B48 B]

xDrive 48 i [Baujahr 09/08 .. 06/13; 261 kW (355 PS); 4799 ccm; Motorcodes: N62 B48 B]"

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Hab eben mit der Technik von Hella gesprochen:

Der Kompressor ist ein Dauerläufer ohne Magnetkupplung......... also dreht sich wie schon vermutet ständig mit. Wenn aber die entsprechende Ölfüllmenge (150 ml) in den neuen Kompressor eingefüllt wurde, ist das kein Problem auch mit Riemen zu fahren, da sich das Öl ohne Klimamittel nur im Kompressor dreht bzw. schmiert und nicht ins Leitungssystem weitertransportiert wird. Ohnehin wird nur ein kleiner Teil des Öls während der Funktion aus dem Kompressor in die Leitungen transportiert. Zusätzlich hat der Kompressor eine Abschaltvorrichtung für den Fall eines Defektes.

zessi001;

wie groß muss die Flasche mit Stickstoff sein? Ist das alles was ich brauche und wann könnte ich mir die Sachen abholen? Voraussichtliche Reperatur am Freitag dieser Woche!

muenchen-connect

Ich bin fast immer ab 15 Uhr zuhause. Ich kann das Zeug rauslegen, dann kann es dir auch meine Lebensgefährtin geben. Klimaöl hab ich auch noch fast die volle Flasche da. Stickstoff sollte 2.8er sein. 2,5kg Flasche reicht, hat aber n hohen Kilopreis. 10kg Flaschen sind eher üblich.

Zitat:

@muenchen-connect schrieb am 16. Juli 2019 um 16:32:37 Uhr:

Hab eben mit der Technik von Hella gesprochen:

Der Kompressor ist ein Dauerläufer ohne Magnetkupplung......... also dreht sich wie schon vermutet ständig mit. Wenn aber die entsprechende Ölfüllmenge (150 ml) in den neuen Kompressor eingefüllt wurde, ist das kein Problem auch mit Riemen zu fahren, da sich das Öl ohne Klimamittel nur im Kompressor dreht bzw. schmiert und nicht ins Leitungssystem weitertransportiert wird. Ohnehin wird nur ein kleiner Teil des Öls während der Funktion aus dem Kompressor in die Leitungen transportiert. Zusätzlich hat der Kompressor eine Abschaltvorrichtung für den Fall eines Defektes.

Ist also alles so, wie ich es bereits weiter oben dargestellt hatte ;-)

(wobei ich darauf hingewiesen hatte, dass beim Klimamittelabsaugen auch

ein Teil des Klimaöls mitgerissen wird und protokolliert bzw. bei der

Nachfüllung ersetzt werden muss)

Damit es nicht falsch verstanden wird:

Die von Dir bzw. Hella genannte Abschaltvorrichtung ist nur für den Fall, dass der Kompressor

oder dessen Antriebsquelle sich festfrisst, also so eine Art mechanische Abrisskupplung,

die einmal irreversibel auslöst. Das ist keine Abschaltvorrichtung im Sinne einer

steuerbaren Magnetkupplung.

Zu der Ölmenge: Da habe ich auch irgendwo (vermutlich sogar TIS bzw. newtis) eine

ausführliche Anleitung bezüglich der Bestimmung der Ölmenge gefunden, mit der

ein Ersatzkompressor befüllt und dann im Klimasystem eingebaut werden soll.

Zu berücksichtigende Aspekte:

- zuviel/zuwenig Klimaöl ist schädlich

- die bei der Klimaabsaugung entnommene Ölmenge muss erfasst und berücksichtigt werden

(diese fehlt ja im Gesamtsytem). Das hatte ich bereits weiter oben geschrieben, bringt

aber wohl nichts, wenn bei der zuletzt vorgenommenen Absaugung die entnommene

Klimaölmenge nicht protokolliert wurde. Zudem war das Klimasystem ja bereits zuvor

mit der Lecksuchpampe versetzt, die die Schmiereigenschaften des Klimaöls reduziert.

- ein neuer Kompressor kann leer, teilbefüllt oder voll-befüllt (bezogen auf die Menge des

Klimaöls) erworben/geliefert werden.

Ein als Ersatz vorgesehener Kompressor soll nicht voll-befüllt im bereits bestehenden System

verbaut werden, da im System noch an anderen Stellen Klimaöl rumgeistert.

Ich finde diesen Thread übrigens hervorragend zur eigenen Fortbildung bezüglich

der Klimaanlage. So ausführlich hatte ich mich davor auch noch nie mit dem Thema

beschäftigt und hätte wetten können, dass es Klimakompressoren ohne Magnetkupplung

nicht existent bzw. sinnfrei sind. Ich wüsste nur zu gerne, wie viele gewerbliche

Klima-Auffüllbetriebe sich überhaupt mit der Technik soweit auseinandersetzen...

Wozu sollten die sich mit der Technik auskennen? Es reicht doch, wenn sie wissen, wo das rote und wo das blaue Nippel drauf kommen und was man dann am Servicegerät drücken muss. Die Schulung dazu dauert nur einen Tag, und dann darf man die Klimaanlagen warten. Deswegen findet man ja auch keine gescheite Bude, die einem eine defekte Klimaanlage entsprechend den gesetzlichen Regularien Instandsetzen, Abdrücken und Befüllen kann/will. War ja auch bei mir der Grund vor 2 Jahren, warum ich den Mist selber machen musste. Stickstoff hat keiner oder will keiner verwenden, Ersatzteile werden vom billigsten Eingekauft und teuer in Rechnung gestellt (außer bei BMW), getauscht wird erstmal das, was einfach ist, auch wenns noch so unplausibel ist und überhaupt nicht zum Fehler passt.

Im TIS steht was drin bezüglich der Ölmenge, wobei, wie du schon schreibst, es weiß ja niemand, wo wieviel Öl verloren gegangen ist. Wegen der Schmierwirkung, die wird durch das übliche Kontrastmittel nicht beeinflusst. Das Kontrastmittel ist Bestandteil des Öls und ist auch nicht einzeln erhältlich. Das ist auch der Grund, warum du bei den meisten freien Klimaservicebetrieben immer Kontrastmittel drin hast. Weil die eben nur das Öl mit Kontrastmittel haben.

- Verdampfer : 10 ml

- Kondensator: 20 ml

- Trocknereinsatz / Trocknerflasche: 20 ml

- Je ersetzte Kältemittelleitung : 10 ml

- Kondensator mit integriertem Trockner : 40 ml

Beim Klimakompressor musst du das alte Öl abgießen und messen. Die gleiche Menge muss in den neuen Kompressor an sauberem Öl rein + 10ml Sicherheitsfaktor bzw. mindestens 50ml Nachfüllmenge bei Klimakompressor tausch. Das Öl aus dem neuen Kompressor sollte aber abgelassen werden vorher.

Ich habe bei mir damals 100ml eingefüllt nach tausch von 2 Leitungen und dem Kondensator samt Trockner + intensiver Trocknung und Spülung mit Stickstoff. Aufgrund des schleichenden Verlustes kommen ja auch nochmal 20-30ml dazu.

Bei dir sinds dann ja auch 30ml für die undichte Klima, 40ml Trockner und Kondensator, 20ml für die 2 neuen Leitungen, 20ml würd ich fürs Spülen und Trocknen drauf legen und dann noch das, was du aus deinem Kompressor ausschüttest. Also wohl mindestens 160ml.

Grüße

So langsam wird das hier wirklich zu einem Weiterbildungskurs beim Thema Klima!

Die Aussagen von zessi001 kann ich nur bestätigen.

Nach dem Gespräch mit Hella war ich bei 2 großen Firmen (Reifen/KFZ) und fragte nach Spülung und Trocknung.

Antworten; Spülung machen wir nicht oder ist doch nicht notwendig!

Trocknung mit Stickstoff - ne kenne ich gar nicht oder machen wir nicht!

Wir tauschen die Teile, befüllen neu und gut ist es......!

Gehts noch?

zessi001;

habe eben meinen Handwerker wegen der Flasche mit Stickstoff beauftragt, evtl. hat er da noch was rumstehen. Am Freitag in der Früh werde ich gemeinsam mit einem Nachbarn der bei BMW als Ing. arbeitet das Thema Klimakompressor angehen. Der hat sich das angeschaut und meinte "das bekommen wir hin"! Sollte der Platz nicht reichen kommt noch der Kühler raus. Wenn ich Dich richtig verstanden habe, würdest Du ca. 160ml Öl in den neuen Kompressor nach Ablassen des mitgelieferten Öls einfüllen - richtig? Öl habe ich leider schon bestellt - vor Deiner Nachricht das Du noch Öl hast!

Wann könnte ich die Gerätschaften bei Dir abholen? Bin da eigentlich flexibel. Kannst Du mir 2 Vorschläge als PN schicken, wäre super!

Dann harren wir mal was da am Freitag kommt.......... werde berichten

muenchen-connect

am 17. Juli 2019 um 14:40

Zessi und München Connect

 

Falls Ihr mal hier in der Gegend seit - ich habe für Euch ne Flasche Stickstoff in groß . Die gebe ich euch gerne !!! Wenn die Entfernung nicht wäre - würde ich die sogar bringen !!!

Barzoi;

wo ist Deine Gegend?

muenchen-connect

@Barzoi : wo wohnst du denn?

Ich muss hier in München mal schauen, wo man die Flaschen auffüllen lassen kann. Stickstoff gibt's ja nicht im Baumarkt, sondern nur dort, wo es technische Gase gibt. Und die haben meist Öffnungszeiten, da kommt kein normaler Angestellter hin.

@muenchen-connect : Ja, die 160ml kommen in etwa hin, je nachdem, was in deinem alten Kompressor noch an Füllmenge drin ist. Sind da noch mehr als 50ml drin, dann isses natürlich dann entsprechend mehr. Bei der Klima geht's auch nicht um +/-20 oder 30ml. Ob jetzt zu wenig oder Zuviel besser ist, weiß ich nicht. Aus meinem Verständnis heraus würd ich sagen, viel hilft viel. Also lieber n bisschen Zuviel als Zuwenig.

Hoffen wir mal, dass morgen alles gut geht.

Grüße

am 18. Juli 2019 um 4:41

Ich wohne in Rheine ( 48429) das sind Kilometers . Aber wenn jemand hier in der Nähe ist - kurz melden . Der kann gerne N2 bekommen . Oder auch Argon zum schweißen .

Oh das ist wirklich n ganz schönes Stückchen.

Mal schaun ob @muenchen-connect nicht eine ausgibige Probefahrt mit der neuen Klima machen möchte :)...

Danke für das Angebot.

Grüße

Zum Thema Fortbildung in Sachen Klimanlage:

Beim Befüllen könnte man dann ja auch mal klären/fragen, wo die abgesaugte alte Plörre

landet, und wo die neue Suppe herkommt. Eigentlich müssten in den Klimawartungsgeräten

ja 2 separate Gasflaschen stehen, eine für die abgesaugte Pampe (die dann irgendwie aufbereitet

wird?), und eine für die neue Suppe.

Es würde mich aber nicht wundern, wenn bei den einfachen Systemen einfach

die abgesaugte Suppe wieder zurückgepumpt wird, ergänzt um neues R134a.

Spannend wird das Ganze dann, wenn einer der "Vorgänger" in der Befüllungskette

anstatt von R134a in seinem Klimasystem sog. Multigas hatte, bei dem es sich

um nomales LPG handelt (taugt als Ersatz für R134a, ist allerdings entzündlich).

Zitat:

@audihorch schrieb am 19. Juli 2019 um 01:19:10 Uhr:

Zum Thema Fortbildung in Sachen Klimanlage:

...Es würde mich aber nicht wundern, wenn bei den einfachen Systemen einfach

die abgesaugte Suppe wieder zurückgepumpt wird, ergänzt um neues R134a...

genau so ist es. Das Kältemittel wird abgesaugt, die Anlage wird einem Unterdrucktest unterzogen und das gefilterte alte R134a ergänzt um die Fehlmenge wird wieder in die Klima reingepumpt.

Das Klimaöl wird dabei meines wissens getrennt und später entsorgt und die entnommene Ölmenge wird durch die gleiche Menge an frischem Klimaöl ergänzt. Vermutlich auch noch mit einem Offset für Klimaöl, welches sich aufgrund von Undichtigkeiten verflüchtigt hat.

Grüße

am 19. Juli 2019 um 7:55

Da habt ihr Recht - aber es wird noch interessanter - wenn das R134a - ersetzt wird mit dem neuen Ersatzkältemittel was die EU dafür ja eingesetzt hat . 1234yf das ist ein Kältemittel . Lest mal darüber im Netz ! Es wird nicht mehr lange das r134a auf dem Markt geben !

So meine Herren........

Klima-OP wurde "hoffentlich" erfolgreich durchgeführt und der Klimakompressor samt neuer Leitungen vom Kondensator zum Klimakompressor/Ventilblock gewechselt!

Eines gleich vorweg; Macht diesen Job auf jeden Fall zu zweit wenn Ihr das zum ersten mal macht!

Gebraucht haben wir zu zweit reine Arbeitszeit ca. 6 h, hatten aber beide vorher das Ganze noch nicht gemacht. Beim nächsten Mal machen wir das in 3-4 h!

Soweit ging eigentlich alles glatt. Achtet nur darauf, dass Ihr Eure Spannhülsen alle sammelt und beim Ausbau der Leitungen nicht zerstört oder verliert. Spannhülsen gibt es an jeder Klimaleitung an jedem Ende. Die dienen beim Festziehen der Schrauben der Sitzgenauigkeit. Haben dann welche in einem Schrauben-Fachgeschäft bekommen, diese ein wenig bearbeiten und dann leicht eingeschlagen. Dann passte es.

Der alte Kompressor wäre wohl in nächster Zeit ehe gekommen. Beim Drehen der Scheibe hörte man es schon röcheln!!!! Allerdings gabe es beim entleeren des alten Kompressors nur noch ca. 20ml Öl. Denke der Rest hat sich bei den letzten 3 Absaugungen und beim Verlust des Klimamittels verflüchtigt.

Der neue Kompressor war mit ca. 130 ml Öl befüllt. Diese haben wir entfernt und mit 150ml neu aufgefüllt. So ist auch die Vorgabe von Hella. Die Klimaleitungen haben wir während der Arbeiten mit Stopfen abgedichtet. Mein Mechaniker der beim ersten Versuch die Schraube gegurgelt hat, meinte das System wäre beim Ihm insgesamt nur 2-3 Stunden offen gewesen und der Kondensator mit Leitung nur ca. 1 Stunde.

Hella sagt nach 24 offenen Stunden des Systems muss gespült und getrocknet werden.

Zessi001; was machen wir jetzt mit der Stickstoff-Trocknung? Komme ich da jetzt ran?

Wie erfolgreich die OP letztendlich war merken wir erst bei der Befüllung ob alles dicht ist!

Nächstes Thema ist dann am 29. beim Wally die Ölthermostatdichtung.

Ansonsten noch ein schönes Wochenende aus dem warmen Süden....

muenchen-connect

Servus,

@muenchen-connect : ich würde vor der Befüllung wenigstens eine Dichtigkeitsprüfung machen. Da du ja alles zusammengebaut hast, macht eine Spülung und Trockung wenig Sinn. Dafür müssten die Leitungen nochmal geöffnet werden und damit natürlich auch die Dichtungen getauscht. Am Dienstag hätte ich vielleicht n bisschen Luft, da ich Kinderdienst habe. Da könntest vorbei kommen und wir befüllen die Anlage mit 5 Bar. Das lässt dann 2 Tage drin und beobachtest, ob alles dicht ist. Wenn du bis Donnerstag keinen Druckabfall hast, dann kannst mir die Messapparatur zurück bringen und die Anlage befüllen lassen. Dann ist sie in jedem Fall wieder dicht. Fürs Abdrücken reicht der Stickstoff in jedem Fall noch.

Öl habt ihr ja komplett erneuert, von daher denke ich mal, dass das mit der Trocknung vielleicht auch ohne geht. Das Hauptproblem ist ja, dass das Öl gerne Wasser zieht. Ein gewisses Potential hat ja auch der Trockner.

Also Abdrücken und Dichtigkeit prüfen und dann befüllen und gut is.

Grüße

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