VW E-Golf und E-Up: Premiere auf der IAA
Wolfsburg – Wenn es um Strom geht, dann haben andere die Nase vorn. Toyota baut bereits seit 16 Jahren den Prius - VW den Technologieträger
XL1erst seit Februar dieses Jahres. Der erste rein elektrische Kompaktwagen kommt von
Nissan,
Fordund
BMWhaben schon nachgezogen. Erst jetzt startet Wolfsburg in der Kompakt- und Kleinwagenklasse: Auf der IAA zeigt VW die elektrischen Versionen von Golf und Up.
VW E-Golf: 190 Kilometer Reichweite
Auf dem Papier kann sich der Golf mit seinen Wettbewerbern messen. Seine Lithium-Ionen-Akkus speichern 24,2 Kilowattstunden. Bei einem angegebenen Verbrauch von 12,7 kWh pro 100 Kilometer fährt der Elektro-Golf bis zu 190 Kilometer weit. Weiter als der Focus (160 km), aber nicht so weit wie Leaf und i3 (jeweils 200 km). Die Reichweite schwankt bei allen Konkurrenten je nach Temperatur, Fahrweise und Strecke.
Der Elektromotor des E-Golf leistet 115 PS und 270 Newtonmeter. Mit einem Gesamtgewicht von etwa 1.500 Kilogramm beschleunigt der lautlose Kompakte in 10,4 Sekunden auf Tempo 100. Bei 140 km/h begrenzt die Elektronik – höhere Geschwindigkeiten wären unwirtschaftlich. Verschiedene Fahr- und Rekuperations-Modi sollen den besten Kompromiss aus Reichweite und flinkem Vorankommen finden.
Serienmäßige LED-Scheinwerfer im E-Golf
Als erster Golf fährt der Elektro-Wolfsburger mit LED-Scheinwerfern. Die gibt es längst bei den Schwester-Modellen Audi A3 und Seat Leon – VW hat sich diesen Schritt für die Strom-Version aufgespart. Außerdem gibt es im E-Golf immer vier Türen, Klimaautomatik, Radio, Navi, Standheizung und –kühlung.
VW verspricht, dass die Golf-Akkus an einer Schnelladestation nach einer halben Stunde zu 80 Prozent geladen sind. In der heimischen Garage verlängert sich die Ladezeit auf etwa zehn Stunden für eine volle Batterie.
VW E-Up: 3 Euro für 100 Kilometer
Im E-Up dauert der komplette Ladevorgang an der 220-Volt-Steckdose ungefähr neun Stunden. Seine Akkus sind etwas kleiner (18,7 kWh), sein Motor fährt dafür sparsamer: 11,7 kWh sollen ihm für eine Strecke von 100 Kilometern genügen. Bei aktuellen Strompreisen entspricht das rund drei Euro. Ein Elektro-Smart verbraucht geringfügig mehr.
Mit 82 PS und 210 Newtonmetern ist der Elektro-Motor im E-Up das stärkste Aggregat in der Up-Motoren-Palette. Er beschleunigt den 1.140 Kilogramm schweren Kleinwagen in 12,4 Sekunden von auf Tempo 100 – schneller als alle Benziner es können. Bei 130 km/h regelt die Elektronik jedoch ab.
Noch kein Preis für den E-Golf
Bisher hat VW keine Preise für den Elektro-Golf genannt. Um konkurrenzfähig zu sein, müsste sich der Elektro-Golf am Nissan Leaf orientieren: Der kostet 23.800 Euro, zuzüglich 99 bis 142 Euro pro Monat für die Batterie (Akkuleasing inklusive Garantie). Ein BMW i3 kostet knapp 35.000, ein Elektro-Focus 40.000 Euro. Wir rechnen mit einem Startpreis von rund 35.000 Euro für den E-Golf. Die Markteinführung ist für Anfang 2014 geplant. Der VW E-Up startet bereits im September 2013 bei etwa 26.000 Euro.
Quelle:
MOTOR-TALK234 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von John-Doe1111
Zitat:
Original geschrieben von paulhermann
Zum Thema Reichweite:
Energiedichte in MJ/kg (Megajoule/kg)
Bleiakkumulator
0,11
NiCd-Akku
0,14
Li-Polymer-Akku
0,54
Erdgas / Methan
24,3
Benzin
43
Dieselkraftstoff
45,4
Wasserstoff (ohne Tank)[10]
142
Kernspaltung U-235
90.000.000
also:.................
das heißt:
baut das elektroauto mit kernreaktor und das reichweitenproblem hat sich erledigt![]()
[/quote
Die Energiedichte vom Uran235 habe ich sicherlich nicht mit aufgenommen, um eine Lanze für die Kernspaltung zu brechen.
Viel wichtiger im Zusammenhang mit der Reichweite von Autos ist sicherlich der Vergleich der Energiedichte von Lithiumakkus mit denen brennbaren Substanzen. Die Hoffnung, dass bei der elektochemischen Energiegewinnung großartige Verbesserungen zu erwarten sind, werden durch die nicht änderbaren Eigenarten von Lithium o.ä. (Redoxpotential, Atommasse) sicherlich zunichte gemacht.
Hier kam ja die Frage, warum man seitens des Gesetzgebers nicht dieses oder jenes reglementiert.
Ganz einfach:
Weil das unserem Wirtschaftssystem widerspräche, das nur bei permanentem Wachstum überlebt.
Schon Stillstand in schwarzen Zahlen ist der erste Schritt in die Pleite.
Das genau ist ja auch der Grund, warum unsere Autos immer größer, schneller und schwerer werden.
Die jeweiligen Modelle derselben Klasse oder Modellfamilie werden von Jahrgang zu Jahrgang größer, schwerer und im allg. auch schneller und nur im NEFZ wirklich sparsamer.
Wie man hier auf mt schön mitlesen kann, geht das zumindest in D nicht anders.
Da erntet ein Skoda Rapid Spaceback (siehe Forum Neuvorstellung) nur Häme, weil in ihm alles so billig und einfach gemacht sei, eben kein Golf-Konkurrent.
Klar, unterdessen hat eben auch der Golf-Kunde einen bling-bling- und Technik-Anspruch, den vor nicht so vielen Jahren noch ein MB S-Klasse-Kunde hatte.
Das ganze kennt also nur eine Richtung: Nach oben - und damit final in den Abgrund, auch wenn das jetzt widersprüchlich klingt...
das heißt:
baut das elektroauto mit kernreaktor und das reichweitenproblem hat sich erledigt
Das System ist uralt, wird in U-Booten seit dem vorigem Jahrtausend verwendet.
Zitat:
Original geschrieben von Max-benz-046
[/quote
das heißt:
baut das elektroauto mit kernreaktor und das reichweitenproblem hat sich erledigt![]()
[/quote
Das System ist uralt, wird in U-Booten seit dem vorigem Jahrtausend verwendet.
sollen wir uns jetzt alle ein u-boot kaufen?
Ähnliche Themen
Zitat:
Original geschrieben von John-Doe1111
sollen wir uns jetzt alle ein u-boot kaufen?
Klar, da könnten Schlaglöcher so bleiben wie sie sind, kaputte Brücke auch kein Problem.
Nur eines: Ob die Maut-Erfassungssysteme wasserdicht sind? Daran wirds wohl scheitern!



mfg
Zitat:
Original geschrieben von där kapitän
[...]
Letztens habe ich von einem Bekannten als dem Rhein-Main-Neckar-Gebiet gehört, dass im Physikunterricht der gymnasialen Unterstufe die Frage an die Schüler gestellt wurde, warum eigentlich der Rhein nicht zufriert.
Nun ergingen sich die Schüler in "wilde Theorien" wie:
Nicht kalt genug, zu schnell fließendes Wasser, zu tief etc.
Ihr "Versagen" sahen sie erst ein, als ihr Lehrer darüber aufklärte, dass der Rhein nicht zufriert, "weil BASF seine Abwässer einleitet."![]()
Sowas lernt man heute im Gymnasium!
Natürlich friert der Rhein zu, wenn's kalt genug ist, ergo ist die Eingangsfrage schon mal falsch. Als mein Opa klein war, ist der Rhein wohl sogar mal fast auf seiner kompletten Länge zugefroren. Da gab's dann wohl sogar ein Kinderkarussel mitten auf dem zugefroreren Rhein.
Und natürlich erhöhen die ganzen Fabriken/Kraftwerke am Rhein die Temperatur des Flusses, insofern ist die Antwort des Lehrers nicht ganz falsch (auch wenn ich natürlich die Erfahrung gemacht habe, dass fließende Gewässer später zufrieren als stehende).
notting
Zitat:
Original geschrieben von Max-benz-046
Zitat:
Original geschrieben von John-Doe1111
sollen wir uns jetzt alle ein u-boot kaufen?
Klar, da könnten Schlaglöcher so bleiben wie sie sind, kaputte Brücke auch kein Problem.
Nur eines: Ob die Maut-Erfassungssysteme wasserdicht sind? Daran wirds wohl scheitern!![]()
mfg
in anbetracht der bösen klimaerwärmung und dem damit verbundenen anstieg des meeresspiegels vielleicht doch nicht so abwegig.....
Zitat:
Original geschrieben von Taubitz
Hier kam ja die Frage, warum man seitens des Gesetzgebers nicht dieses oder jenes reglementiert.
Ganz einfach:
Weil das unserem Wirtschaftssystem widerspräche, das nur bei permanentem Wachstum überlebt.
Schon Stillstand in schwarzen Zahlen ist der erste Schritt in die Pleite.
Das genau ist ja auch der Grund, warum unsere Autos immer größer, schneller und schwerer werden.
Die jeweiligen Modelle derselben Klasse oder Modellfamilie werden von Jahrgang zu Jahrgang größer, schwerer und im allg. auch schneller und nur im NEFZ wirklich sparsamer.
Niemand hindert dich daran, auch mal eine Klasse nach unten zu wechseln. VW hat in den letzten Jahren den Lupo (gehabt) bzw. den Up unterhalb des Polo eingeführt. Sicherheit braucht halt ihren Platz/ihr Gewicht (man könnte natürlich auch den Energieaufwand bei der Produktion noch weiter erhöhen, aber ob das geringere Gewicht und ggf. weniger Platz das kompensiert?).
Unterhalb des Twingo gibt's seit einiger Zeit den Twizy (ok, nur E-Antrieb).
Es gibt auch Fahrräder, wenn man noch mehr sparen will...
notting
Zitat:
Original geschrieben von Verbrecher75
VW verkauft gut weil das Marketing es geschafft hat VW zu sowas wie einer Kultmarke wie Apple zu machen.
Das mag in Übersee so sein, in Europa ist VW sicherlich keine Kultmarke.
VW war hier schon Jahrzehnte beim Marktanteil vorne dabei, bevor das Wort Kultmarke erfunden worden ist. Weil die Lebensbedingungen in Deutschland es der Masse der Menschen gar nicht möglich machten bei der Anschaffung eines Autos "Kult-Gefühle" in die Marken-Entscheidung einfließen zu lassen. Da wurde ein VW gekauft, weil man das Geld dafür zusammen hatte und der VW lange hielt, überall billig zu reparieren war und beim Verkauf wieder gutes Geld einbrachte.
Reichte das Geld nicht, dann musste man halt einen Lloyd oder Messerschmitt kaufen, oder weiter mit dem Zug zur Arbeit fahren.
In den USA wird schon ewig emotionale VW-Werbung gemacht, im Rest der Welt wurden VW jahrzehntelang nur mit sachlich-wirtschaftlichen Vorteilen beworben. Somit kann man die Positionierung von VW als Kultmarke allenfalls in der Neuzeit suchen, aber auch da sehe ich das nicht.
Wenn man schon den Vergleich ziehen will, dann entspricht eher Audi Apple!
Auch historisch: Apple war anfangs mit Macintosh&Co. noch eher innovativ (wobei die GUI auch schon von Xerox geklaut wurde...) und Audi früher wirklich noch Vorsprung durch Technik (quattro bspw. wenngleich es Allrad natürlich auch schon gab.. also könnte man auch sagen geklaut...)
Oftmals sind es aber nicht die Erfinder einer Sache, die diese zum Erfolg führen, sondern die "nachmacher" die es aber in bestimmten Punkten verbessern und besser vermarkten.
was jetzt nicht unbedingt für E-Antrieb und Co. sein muss, sondern eher allgemein.
Nun das ist ja nicht der erste Elektrogolf. Vom 3er gab es schon eine Kleinserie. Hier im Nachbarort ist jemand bestimmt über 10 Jahre mit so einem Ding herumgeeiert. Dann waren die Akkus platt und er hatte keine Lust 6.000 € in die alte Karre zu investieren. Inzwischen fährt er wieder mit Sprit obwohl er seinen Strom weitgehend selber erzeugt.
Zitat:
Original geschrieben von GLI
Zitat:
Original geschrieben von Verbrecher75
VW verkauft gut weil das Marketing es geschafft hat VW zu sowas wie einer Kultmarke wie Apple zu machen.
Das mag in Übersee so sein, in Europa ist VW sicherlich keine Kultmarke.
Das sehe ich genau andersherum.

Denn gerade in Deutschland sind die VW-Verkaufszahlen, trotz massenhafter Konkurrenz und trotz stolzer Preise, traditionell extrem hoch. In den USA dagegen befinden sich die Verkaufszahlen in der Rubrik unter "ferner liefen" und VW ist nur ein kleiner Importeur unter vielen... mit (im Gegensatz zu anderen deutschen Marken) noch nicht einmal besonders gutem Image. Vor dem neuen Jetta und dem neuen US-Passat schrieb man 10 Jahre lang dort rote Zahlen.
Und dass der Marktanteil in Deutschland/Europa so hoch ist, liegt natürlich auch stark -oder wahrscheinlich sogar hauptsächlich- am sehr guten Image der Marke. (Auf die Diskussion, wieviel von diesem Image überhaupt (noch) gerechtfertigt ist, möchte ich momentan gar nicht eingehen, um das Ganze abzukürzen)
Und die Ursache für dieses Image liegt im perfekten Marketing und der Meinungsbildung der hiesigen Presse, die diese Fahrzeuge Woche für Woche zu wahren, unbesiegbaren und perfekten "Überautos" stilisiert, gebetsmühlenartig in den Himmel gehypt haben und zu selbstverständlichen Dauerabonennten auf "Platz Nr. 1"-Testergebnisse erkoren haben.
So gesehen, gehört es für viele mittlerweile zum "guten Ton", DAS AUTO zu fahren... den unschlagbaren Dauer-"Klassenprimus".... das Vorbild für alle anderen Hersteller. Bei gleichwertigen (oder gleichpreisigen oder sogar günstigeren) Alternativen, wird im Zweifel dann eben doch im Showroom, so gut wie immer, der Marke aus Wolfsburg der Vorzug gegeben.
Die Marke steht für Deutschland, Tradition, Qualität, Solidität und unerreichte Perfektion.

Und einzelne Modelle, wie der Golf GTI(!), haben wohl tatsächlich so etwas wie absoluten Kultstatus erreicht. Den UP! bezeichnen einige als IPhone auf Rädern, der Käfer ist Kult, der "Bulli" ist Kult, usw, usw.
Von daher kann man schon durchaus sagen, dass hier ein besonderer "Kult" entstanden ist, den es in dieser Form, in anderen Ländern, wie den USA, schlichtweg nicht gibt. Also ein besonderes Phänomen, das woanders nicht in einer derart starken Ausprägung so zu beobachten ist. Was vor allem daran liegt, dass einem dort beim Aufschlagen eines Automagazines, nicht auf jeder Seite, durchschnittlich 75x die Begriffe "Klassenprimus", "Premium", "Wertigkeit", "Haptik", "Klassenvorbild", "zeitlose Eleganz", "unaufgeregte Solidität", "Spaltmaße", "klassenlos", etc., zugemutet werden...

Von daher kann man sicherlich behaupten, dass die Marken VW und Apple viele Gemeinsamkeiten aufweisen...

Ich halte die These, der Erfolg von VW wäre einzig dem Marketing geschuldet, für sehr gewagt und auch nicht haltbar. Diese Aussage impliziert, das Autokäufer nur meinungsmanipulierte und willenlose Geister des Konsums sind. Ferner würde diese Gangart durchschaut werden und der Marktanteil schrumpfen, denn die Kaufentscheidung wäre damit substanzlos.
Zitat:
Original geschrieben von herr_lehmann2012
Ich halte die These, der Erfolg von VW wäre einzig dem Marketing geschuldet, für sehr gewagt und auch nicht haltbar. Diese Aussage impliziert, das Autokäufer nur meinungsmanipulierte und willenlose Geister des Konsums sind. Ferner würde diese Gangart durchschaut werden und der Marktanteil schrumpfen, denn die Kaufentscheidung wäre damit substanzlos.
Natürlich ist der Erfolg von Volkswagen nicht nur dem Marketing geschuldet.
Die Qualität der Fahrzeug spiel natürlich auch eine Rolle. Zumindest die Qualität der Vergangenheit. Ob das in Zukunft noch so sein wird werden wir sehen. In letzer Zeit häufen sich ja die Negativmeldungen diesbezüglich und ich sehe da auch gewisse Probleme auf VW zukommen.
Aber egal, dass ist ein anderes Thema.
Denken wir doch mal über das Thema "
meinungsmanipulierte und willenlose Geister" nach: Der "normale" Bürger, nennen wir Ihn mal Karl, will ein neues Auto kaufen. Karl hat 20.000 Euro zur Verfügung und kann sein altes Auto mit ca. 5.000 Euro Restwert in Zahlung geben. Karl ist nicht Markengebunden und für alles offenen. Allgemein bekannt ist ja, dass der Golf das meistverkaufte Fahrzeug ist. Also hat Karl schon mal die Info "...der Golf wird oft verkauft, also muss der gut sein...".
Dann geht Karl ins Internet und kauft sich Zeitungen mit Tests usw. Überall steht der Golf ganz vorne.
Karl beschäftigt sich nicht näher mit Autos und er weiß daher auch nix über Gewicht, Gerbrauch, Technik usw. Jetzt wird sich Karl auch mit anderen Autos wie Astra, Focus, Megane, 308, A3, 1er und etc. beschäftigen. Manche sind teurer und fallen schon mal deswegen raus. Andere sind günstiger und sicher eine Alternative. Jetzt denkt sich aber Karl doch. "Hm, die anderen sind aber alle sooo schlecht getestet. Der Golf ist schon das beste Auto! Da kauf ich doch den Golf. Das ist ja auch ein super Auto"
Also wird der Golf gekauft!
Und so wie Karl sind eben gaaaanz viele Menschen. Leute wie wir, die sich mit dem Thema Auto von A bis Z befassen, sind wohl eher selten!
Einen Volkswagen - also DAS AUTO - ist eben in allen Gesellschaftssichten angesehen und schick.
So fährt beispielsweise mein Nachbar - seines zeichens Zahnarzt - einen fetten BMW X5 und als Zweitwagen für die Frau einen Golf. Oder der Architekt meines Hauses - mittlerweile in Rente - fuhr damals Benz, jetzt ein Golf Plus. Und genauso fährt eben auch der Sachbearbeiter Versicherung XY oder die Verkäuferin bei Karstadt oder die Frisörin vom Dorffriseur mit 1.250 Euro Netto oder so ein VW. Ein VW ist eben vor der Oper genaus schick wie vorm Aldi.
Was ja nicht schlecht und auch nichts negatives ist. Ich finde es sogar gut, dass eine deutsche Marke so ein gutes Image hat. Davon profiteren viele weiter deutsche Firmen auf dem Weltmarkt.
Und hier verweise ich jetzt auf den Beitrag von User Bongo73 und sage Danke dafür:
Zitat:
Und die Ursache für dieses Image liegt im perfekten Marketing und der Meinungsbildung der hiesigen Presse, die diese Fahrzeuge Woche für Woche zu wahren, unbesiegbaren und perfekten "Überautos" stilisiert, gebetsmühlenartig in den Himmel gehypt haben und zu selbstverständlichen Dauerabonennten auf "Platz Nr. 1"-Testergebnisse erkoren haben.
Das VW jetzt den Elektro-Golf bringt ist ne gute Sache und wird die Elektromobilität auch ein Schritt nach vorne bringen! Allerdings wird es sicher so sein, dass die Medien jetzt eben diese E-Golf als das non-plus-ultra feiern werden und andere Hersteller - die sich schon weit länger mit dem Thema beschäftigen (z.B. Nissan oder auch Renault) - ganz sicher "abgebügelt" werden.
Zitat:
Original geschrieben von notting
Niemand hindert dich daran, auch mal eine Klasse nach unten zu wechseln. VW hat in den letzten Jahren den Lupo (gehabt) bzw. den Up unterhalb des Polo eingeführt. Sicherheit braucht halt ihren Platz/ihr Gewicht (man könnte natürlich auch den Energieaufwand bei der Produktion noch weiter erhöhen, aber ob das geringere Gewicht und ggf. weniger Platz das kompensiert?).
Unterhalb des Twingo gibt's seit einiger Zeit den Twizy (ok, nur E-Antrieb).
Es gibt auch Fahrräder, wenn man noch mehr sparen will...
notting
Da bin ich ganz bei Dir und ich hab wohl nirgendwo behauptet, dass das nicht so wäre oder ich das nicht könnte oder sogar täte.
In der Tat wird mein nächstes Hauptfahrzeug mit großer Wahrscheinlichkeit kleiner oder zumindest nicht größer (innerhalb derselben Fahrzeugklasse bzw. sogar derselben Modellfamilie) als das bisherige, schlichtweg deshalb, weil ich den Platz nicht mehr benötige und trotz finanzieller Möglichkeiten den Sinn nicht darin sehe, ständig massenhaft Leerraum zu bewegen.
Nicht jede Gewichtszunahme hat übrigens wirklich etwas mit dem zunehmenden oder suggerierten (?) Bedürfnis nach Sicherheit oder weiteren Kraftstoffeinsparungen zu tun (downgesizte Motoren z.B. werden eher kleiner und damit nicht zuletzt auch leichter

), sondern vor allem mit dem ständig suggerierten Bedürfnis nach mehr Komfort, mehr bling-bling und vor allem mehr Elektronikschnickschnack.
Ein Golf ist ja heute schon so auszustatten wie vor nicht allzu langer Zeit eine S-Klasse, was die ganzen Assistenten für Fahrwerk und Komfort anbelangt. Einerseits ist das schön und wird auch von mir begrüßt, weil es Technik demokratisiert (wie es immer so schön im Marketing-blabla heißt), aber andererseits zeigen schon meine privaten Erwägungen und Auswertungen (und professionelle zeigen das übrigens auch), dass zumindest in D im Schnitt die Autos weit mehr über den faktischen Bedürfnissen ausgestattet werden, weil´s eben geht, weil man glaubt es zu brauchen, weil´s schön ist und man es haben will, weil man es früher nicht haben konnte etc. etc.
Ich kenne wirklich mehr als zwei handvoll Leute allein in meinem näheren privaten Umfeld (übrigens alle im typischen Neuwagenkäufer-Alter, also weit über 50, meist sogar über 60...

), die sich nun alle ein Auto mit max. MM- & Naviausstattung gekauft haben, u.a. weil
- das Geld dafür da ist
- man sich was gönnen wollte
- weil es auch vom Verkäufer als unverzichtbar angepriesen wurde ("man" kauft nicht mehr ohne)
- weil das Auto ohne diese MM+Navi-Vollausstattung eben nur halb so gut ausgesehen hätte innen (was ja kein Zufall ist, vergleiche man. Klima mit Climatronic

)
- etc. etc. gleichgelagerter Gründe
Diese Leute fahren alle im Jahr nicht mehr als weit unter 10.000 km, eher zwischen 5.000 und 7.500 km.
Faktisch: Sowieso nicht mehr in Urlaub (man hat den Garten, will eigentlich nicht mehr weiter weg und wenn, dann schon gar nicht mit dem Auto, sondern eher mit dem Flugzeug oder der Bahn oder in der Gruppe mit dem Bus, Langstrecke Auto ist zu anstrengend geworden, man wird ja nicht jünger...), vor allem zum Einkaufen und kleinen Erledigungen, 1x in der Woche zu den Kindern im Ort oder in direkter Nähe - und das war´s. Dafür braucht man ganz klar ein Navi und man fragt sich, wie man früher zur Tochter oder zu ALDI ohne dessen Hilfe gekommen ist - wenn man es überhaupt bedienen kann.
Viele von Euch werden ggf. auch andere, vergleichbare Fälle mit anderen Konsumgütern kennen, gerade bei älteren Menschen. Denen werden dann riesige TVs mit Internet verkauft, dabei haben sie gar keinen Internetanschluss etc. Ich kenne massenhaft solche Fälle völlig nutzloser Konsumgüter und Ausstattungsfeatures innerhalb der genannten Konsumgruppe.
Der Grund ist, wie auch beim Auto, immer derselbe: Die eigentlichen Unterschiede sind nur noch marginal (man vergleiche mal MB mit der Konkurrenz noch in den 70er oder 80er Jahren, von noch früher gar nicht zu reden) und das einzige USP ist dann eben Image und bling-bling, quer durch alle Produktgruppen heutiger Konsumgüter (Waschmaschinen mit zig Programmen und einer Programmierfähigkeit und Bedienlogik weit über Apollo 11-Niveau, von denen schlußendlich max. 2 oder 3 genutzt werden, fragt ggf. die Hausfrau Eures Vertrauens).
Und vielen Dank für den Tipp in Bezug auf´s Fahrrad.
Meinem Crossrad und dem hochwertigen Trekkingrad hat sich zum Frühsommer nun ein drittes beigesellt: Ein Faltrad, auf das mir der HVV (Hamburger Verkehrs Verbund) Geschmack gemacht hatte. Mit dem darf man sogar innerhalb der Fahrrad-Sperrzeiten den HVV (U+S-Bahn, Busse, Fähren) nutzen und in der Kombi mit dem Auto macht es sich hervorragend, dass man sich fast ärgern könnte, dass man nicht schon viel früher sowas angeschafft hat!
Vor allem der Kraftstoffverbrauch ist äußerst gering, vom Schadstoffausstoß innerstädtisch mal ganz zu schweigen!
