A3 8VA. 39 % Wertverlust nach 3,5 Monaten ??

Audi A3 8VA Sportback

Hallo,

wie schon in diversen andren Threads hier gepostet, bin ich mit meiner gewählten Motorisierung nicht so ganz glücklich.
Da sich auch etwas beruflich getan hat in dem letzten Monat, wäre nun auch wieder ein S3 im monatlichen
Unterhalt möglich.
Ich habe mich daraufhin an meinen Stammhändler gewendet, was er mir den bietet für meinen aktuellen Audi mit folgender Ausstattung bei gleichzeitiger Bestellung eines neuen S3.

Ausstattung meines Wagens den ich in Zahlung geben möchte :

184 PS TDI Quattro S-Tronic S Line

Daytonagrau Perleffekt
Progressivlenkung
Radschrauben diebstahlhemmend
Mufu 3 Speichen unten abgeflacht
Winter Alu 5 Arm Dynamik Design 18 Zoll
Durchladeeinrichtung
Dachreling Aluminium
Sitzheizung vorn
Seitenairbags hinten
Glanzpaket
Mittelarmlehne vorn
Wendematte
Außenspiegel elektr. beheizbar,abblendbar und anklappbar
Erweiterte mono Elemente pur
Einparkhilfe Plus mit selektiver Anzeige
Fernlichtassistent
Geschwindigkeitsregelanlage
Abbiege und Allwetterlicht
Scheinwerferreinigungsanlage
Komfortklimaautomatik
Bang and Olufsen Sound System
Anschlussgarantie 3 Jahre bis 100.00 km
Rückfahrkamerea
Leder Feinnappa Schwarz
MMI Navi Plus
S Line Exteriuer
Innenspiegel automatisch abblendend
LED Scheinwerfer
Alu Optik im Interieur
Lichtpaket
Anfahrassistent
Scheiben abgedunkelt

Erstzulassung 20.07.2013 Km:6500

Daraufhin bot er mir einen Preis von 30.000 Euro und nach meiner Empörung und mehrmaliger Nachfrage kam ein Preis von 33.000 Euro heraus, das soll aber das absolute Ende sein.
Der Listenpreis betrug für meinen 54255 Euro.
Das wäre ein Wertverlust von 39% in 3 Monaten.
Kann das sein ?
Mir ist durchaus bewusst das es einen großen Wertverlust im 1. Jahr gibt, aber von dieser Größenordnung bin ich ehrlich sehr schockiert.
Gleiche Händlerkette bietet übrigends im Netz auch einen Gebrauchtwagen mit gleichen Motor an, aber deutlich geringerer Ausstattung an für 43.000 Euro. Und ich soll bei viel höherwertiger Ausstattung nur 33.000 bekommen im Einkauf? Mein Wagen hat auch eine 5 Jährige Garantie so das hier der Händler nicht einspringen muss.
Laut Schwacke Bewertung hat mein Fahrzeug einen Händlereinkaufswert von 38.000 Euro und im
Verkauf noch 43.000 Euro. Das deckt sich auch so ungefähr mit den Angeboten bei mobile und autoscout.

Ich hatte auch schon so noch mit so um die 41.000 Euro gerechnet bei Kauf eines neuen S3.

Ist das Angebot meines Stammhändlers unverschämt oder bin ich auf dem
Holzweg ?
Ich werde nun am Montag mal zu einem anderen Händler gehen.

Sollte es aber so bleiben werde ich mich wohl in den nächsten 3Jahren arrangieren müssen mit dem Motor.

Es ist kein Leasingfahrzeug !

Zu guter letzt noch habe ich für den Vorführwagen S3 aus dem Hause interessiert, der 2 Monate alt ist und 5000 km gelaufen ist. Der soll noch 49.500 Euro kosten bei Liste 54.500 .

Beste Antwort im Thema

@Maody:
Das mit der Gewährleistung verstehe ich nun aber auch nicht ganz - es existiert eine 2jährige Vollgarantie durch den Hersteller, auf die auch der Händler Anspruch hat.
Du musst ja nichtmal dort reparieren lassen wo du gekauft hast.

Und was nicht einkalkuliert ist, ist der Ertrag beim Kauf des neuen S3.
Sagen wir der kostet 55.000€, die Marge des Autohauses sind 15%, der Rabatt 10%, dann sind da schonwieder 2750€ verdient.
Plus man hat ein Auto mehr verkauft (gut für's Standing), plus man hat einen Kunden nicht an die Konkurrenz verloren (egal ob ein andrer Händler das Auto je kauft, irgendwie loswerden wird man ihn und dann sicher kein neues bei wieder diesem A.... kaufen).
Plus: Man hat ja auch noch einen sehr guten gebrauchten verkauft, der einen weiteren Kunden bringt oder bindet.

Das Problem an deinem Rechenbeispiel ist meines Erachtens nicht der Unternehmer, der würde für die Kundenbindung ein paar Euro drauflegen.
Das Problem ist der Verkäufer, dem es nur um seine Provision geht.

Ich sagte ja: Ich komme mit Provisionsberufen einfach nicht klar 😉
Letztens so nen Fall beim Möbelkauf gehabt - da wirst du schamlos angelogen und dann auch noch geflissentlich ignoriert.
Nach Kommunikation mit dem Geschäftsführer sah die Sache plötzlich ganz anders aus und der Verkäufer kam angekrochen.
Und da bin ich kein langjähriger Kunde und hab auch nichts für >50.000€ gekauft.

Das wäre nun auch noch mein Tipp an den TE: Wenn du kannst, sprich mal mit dem Geschäftsführer und lass die provisionsgeilen Verkäufer gleich links liegen.

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Jepp, setzt den Wagen einfach ins Netz. Hättet ihr beide den im Juli schon ins Netz gesetzt, hätte ich eines eurer Wagen ggf. geholt. Und so wie ich, denkt vllt auch ein anderer. 😉

Natürlich gibt es die Möglichkeit den Wagen im Netz anzubieten, wie gesehen gibt es auch einen Markt für vor kurzem zugelassene Autos. Ich gehörte ja selbst dazu.

Allerdings würde ich ein so neues Auto nur beim Händler kaufen, denn sonst würde ich mich viel zu viel fragen was noch dahinter steckt weil jemand sein nagelneues, teures und selbst zusammengestelltes Auto (was man sicherlich nicht über Nacht entscheidet und sich bewusst sein sollte was man tut) schon wieder verkaufen will. Das ich das tun würde müsste mir der private Verkäufer schon wirklich weit mehr als die 15% die ich für meinen Vorführwagen beim Händler bekommen habe entgegenkommen, damit meine Bauchschmerzen mit der Geschichte um einiges kleiner werden. Bei soviel Geld werde ich schon sehr, sehr mistrauisch.

Aber selbst wenn ich jetzt meinen Wunschwagen (gegenüber dem jetzigen nur noch Scubablau, ASS und den 140 PS Motor wegen dem COD, dafür könnte dann der Tempomat weg sein => also Jammern auf hohem Niveau) sehen und finden würde, würde ich nicht tauschen, denn bei der Nummer kann man nur Geld drauflegen. Mein aktueller würde dann ja schon den 3. Besitzer im ersten Jahr bekommen, was sich garantiert im Preis niederschlägt.

Diese Geschichte würde wohl jetzt nur starten wenn ich eine Familie gründen würde (dazu muss aber erst die passende Frau noch gefunden werden) oder sich die Location meiner Arbeitsstelle dramatisch (um ca. 150 bis 200 km) ändern würde (denke ich aber auch nicht, arbeite als Angesteller im öffentlichen Dienst).

Ich versuche dazu mal ein Rechenbeispiel. Nehmen wir an, das Autohaus kauft das Fahrzeug des TE für 33.000 € ein und verkauft es wieder für 40.000 €.

Von dieser Brutto-Marge (7.000 €) ist zunächst mal die Umsatzsteuer (vulgo: Mehrwertsteuer) in Höhe von 19 % = (gerundete) 1.120 € abzuführen. Die Netto-Marge beträgt also noch 5.880 €.

Von dieser Netto-Marge erhält dann noch der Gebrauchtwagenverkäufer des Autohauses eine Provision, je nach Vertrag und Leistung zwischen 10 % und 20 %, nehmen wir für unser Beispiel an, es sind ca. 15% = (gerundete) 880 €. Sind wir noch bei 5.000 €.

Eine professionelle Innen- und Außenaufbereitung wird vom Gebrauchtwagenkäufer selbstverständlich verlangt sowie eine Inspektion, Audi Top-Select und die Beseitigung sämtlicher noch so kleiner Mängel (Smartrepair), die ja für denjenigen, der einen Gebrauchtwagen vom ach so teuren Händler kauft nicht nur Sebstverständlichkeit, sondern nicht verhandelbar und geradezu lebenswichtig sind. Sagen wir, der Kostenaufwand dafür beträgt insgesamt rund 1.000 €. Bleiben 4.000 €.

Außerdem muss der Händler dem potentiellen Käufer für den Wagen 12 Monate Gewährleistung bieten, die ersten 6 Monate sogar mit Beweislastumkehr. Das ist "vabanque" und kann kaum quantifiziert werden. Lasst uns das deshalb hier beispielhaft (sehr vorsichtig kalkuliert) mit den durchschnittlichen Kosten für eine 1-jährige isoliert abgeschlossene Gebrauchtwagen-Garantie, also rund 600 € bewerten. Bleiben 3.400 €.

Der Rest ist dann der Deckungsbeitrag vor (Ertrag-)Steuern. Und aus diesem (und denen aus den anderen Verkäufen) muss das Autohaus dann noch die allgemeinen (Gesamt-)Kosten decken, die sich nicht direkt einem Ein- und Verkaufsgeschäft zuordnen lassen. Z. B. Grundstücks-/Gebäude-/Raumkosten, Abschreibung auf Inventar, allg. Verwaltungskosten, Löhne/Gehälter für die unproduktive Belegschaft usw. usw. Von dem kümmerlichen Restgewinn nach all diesen Kosten fallen dann noch einmal schlanke rund 45 - 50 % Ertragsteuern an.

Und ganz zum Schluss möchte der Unternehmer natürlich noch etwas für sich persönlich übrig behalten, denn sonst braucht er das Ganze ja gar nicht zu betreiben.

Wie groß, denkt Ihr, sind da -selbst bei der hier angenommen, auf den ersten Blick stattlich erscheinenden Marge- tatsächlich die Spielräume der Verkäufer und Autohausbesitzer? Erwartete weitere Sachzuwendungen wie voller Tank, Fußmatten, Winterräder o. ä. mal nicht eingerechnet....

Grüße
Markus

*nein, ich bin weder Autohausbesitzer, noch Autoverkäufer, nur denkender Autofahrer und Kaufmann* 😉

Zitat:

Original geschrieben von maody66


Außerdem muss der Händler für den Wagen 12 Monate Gewährleistung bieten, die ersten 6 Monate sogar mit Beweislastumkehr. Das ist vabanque und kann kaum quantifiziert werden. Lasst uns das deshalb hier beispielhaft (sehr vorsichtig kalkuliert) mit den durchschnittlichen Kosten für eine 1-jährige isoliert abgeschlossene Gebrauchtwagen-Garantie, also rund 500 € bewerten. Bleiben 3.500 €.

Der Wagen hat eine Audi-Garantie. Da muss keine zweite Gebrauchtwagengarantie angeboten werden.

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Zitat:

Original geschrieben von fhMemo



Zitat:

Original geschrieben von maody66


Außerdem muss der Händler für den Wagen 12 Monate Gewährleistung bieten, die ersten 6 Monate sogar mit Beweislastumkehr. Das ist vabanque und kann kaum quantifiziert werden. Lasst uns das deshalb hier beispielhaft (sehr vorsichtig kalkuliert) mit den durchschnittlichen Kosten für eine 1-jährige isoliert abgeschlossene Gebrauchtwagen-Garantie, also rund 500 € bewerten. Bleiben 3.500 €.
Der Wagen hat eine Audi-Garantie. Da muss keine zweite Gebrauchtwagengarantie angeboten werden.

Die Garantie gewährt der Hersteller, die Gewährleistung der Händler. Sind zwei Paar Schuhe.

Zitat:

Original geschrieben von Borni1977


Die Garantie gewährt der Hersteller, die Gewährleistung der Händler. Sind zwei Paar Schuhe.

Warum sollte ich mich auf die Gewährleistung verlassen, wenn die Garantie vom Hersteller umfangreicher ist?

Zitat:

Original geschrieben von fhMemo



Zitat:

Original geschrieben von maody66


Außerdem muss der Händler für den Wagen 12 Monate Gewährleistung bieten, die ersten 6 Monate sogar mit Beweislastumkehr. Das ist vabanque und kann kaum quantifiziert werden. Lasst uns das deshalb hier beispielhaft (sehr vorsichtig kalkuliert) mit den durchschnittlichen Kosten für eine 1-jährige isoliert abgeschlossene Gebrauchtwagen-Garantie, also rund 500 € bewerten. Bleiben 3.500 €.
Der Wagen hat eine Audi-Garantie. Da muss keine zweite Gebrauchtwagengarantie angeboten werden.

Text offensichtlich nicht verstanden....

1. Ich habe den Wert nur herangezogen um einen halbwegs vernünftigen Wert für einen eigentlich nicht exakt bewertbaren Vorgang zu finden.

2. Gewährleistung und Garantie sind nicht dasselbe! Der Händler muss auch für die Mängel Gewährleistung bieten, die von der Audi-Werksgarantie nicht übernommen werden. Was sollte sonst der Grund sein, dass die meisten Händler (zumindest die Seriösen) noch eine Gebrauchtwagengarantie zum hochwertigen Gebrauchten dazu bieten?

Davon ab macht diese Kleinigkeit meine Rechnung nicht an sich falsch. Ich wollte damit nur grundsätzlich zeigen, wie wenig Interesse ein Kaufmann haben kann, durch ein Geschäft draufzulegen. Was zwangsläufig passieren würde, wenn er dem TE für sein Fahrzeug 39 T€ geben würde! Aber auch schon deutlich niedrigere EK-Preise würden zu Verlust oder bloßem "Geldtauschen" führen. Welches Interesse kann ein Händler daran haben?

Zitat:

Original geschrieben von fhMemo



Zitat:

Original geschrieben von Borni1977


Die Garantie gewährt der Hersteller, die Gewährleistung der Händler. Sind zwei Paar Schuhe.
Warum sollte ich mich auf die Gewährleistung verlassen, wenn die Garantie vom Hersteller umfangreicher ist?

Weil der Händler dazu gesetzlich verpflichtet ist. Und das auch für ältere Gebrauchtwagen die keine Garantie mehr vom Hersteller habe. Er gewährleistet dass das Fahrzeug zum Verkaufszeitpunkt mangelfrei ist. Diese Gewährleistung muss er für 12 Monate geben, wobei in den ersten 6 Monate der Händler im Falle eines Mangels beweisen muss dass der Mangel irgendwann nach der Übergabe entstanden ist, was er in der Regel nicht kann. In den zweiten 6 Monaten muss es der Käufer beweisen was ihm ebenson schwer fallen dürfte.

Zitat:

Original geschrieben von maody66


Ich versuche dazu mal ein Rechenbeispiel. Nehmen wir an, das Autohaus kauft das Fahrzeug des TE für 33.000 € ein und verkauft es wieder für 40.000 €.

Von dieser Netto-Marge erhält dann noch der Gebrauchtwagenverkäufer des Autohauses eine Provision, je nach Vertrag und Leistung zwischen 10 % und 20 %, nehmen wir für unser Beispiel an, es sind ca. 15% = (gerundete) 880 €. Sind wir noch bei 5.000 €.
Genau, hier hat der Autohändler/Mitarbeiter schon mal satte 800€ kassiert, dafür arbeiten andere gleich mal mehrere Tage...

[...]Sind wir noch bei 5.000 €.

Eine professionelle Innen- und Außenaufbereitung wird vom Gebrauchtwagenkäufer selbstverständlich verlangt sowie eine Inspektion, Audi Top-Select und die Beseitigung sämtlicher noch so kleiner Mängel (Smartrepair), die ja für denjenigen, der einen Gebrauchtwagen vom ach so teuren Händler kauft nicht nur Sebstverständlichkeit, sondern nicht verhandelbar und geradezu lebenswichtig sind. Sagen wir, der Kostenaufwand dafür beträgt insgesamt rund 1.000 €. Bleiben 4.000 € 4900€.
1000€ für was für Reparaturen? Was soll bei dem drei Monate Auto bitte kaputt sein? Höchstens 'ne Reinigung für 100€ würde ich da akzeptieren.

Der Rest ist dann der Deckungsbeitrag vor (Ertrag-)Steuern. Und aus diesem (und denen aus den anderen Verkäufen) muss das Autohaus dann noch die allgemeinen (Gesamt-)Kosten decken, die sich nicht direkt einem Ein- und Verkaufsgeschäft zuordnen lassen. Z. B. Grundstücks-/Gebäude-/Raumkosten, Abschreibung auf Inventar, allg. Verwaltungskosten, Löhne/Gehälter für die unproduktive Belegschaft usw. usw. Von dem kümmerlichen Restgewinn nach all diesen Kosten fallen dann noch einmal schlanke rund 45 - 50 % Ertragsteuern an.
Mir als Angestelltem, nicht im Handel tätigen bleibt da nur ungläubig die Augen zu reiben 🙄

Und ganz zum Schluss möchte der Unternehmer natürlich noch etwas für sich persönlich übrig behalten, denn sonst braucht er das Ganze ja gar nicht zu betreiben.
Genau, selbst mit allen Abstrichen hätte der Unternehmer nach Deiner Rechnung mal eben einen durchschnittlichen Monatslohn in Deutschland (irgendwo >2000€) netto für sich dazu. Plus den netten Bonus für den Mitarbeiter von oben...

Wie groß, denkt Ihr, sind da -selbst bei der hier angenommen, auf den ersten Blick stattlich erscheinenden Marge- tatsächlich die Spielräume der Verkäufer und Autohausbesitzer? Erwartete weitere Sachzuwendungen wie voller Tank, Fußmatten, Winterräder o. ä. mal nicht eingerechnet....
...ziemlich groß - alles andere zu behaupten ist realitätsferne Selbstbemitleidung irgendeines BWLers!

Mal bitte nicht die Realität aus den Augen verlieren!

Zitat:

Original geschrieben von ResiFe



Zitat:

Original geschrieben von maody66


Ich versuche dazu mal ein Rechenbeispiel. Nehmen wir an, das Autohaus kauft das Fahrzeug des TE für 33.000 € ein und verkauft es wieder für 40.000 €.

Von dieser Netto-Marge erhält dann noch der Gebrauchtwagenverkäufer des Autohauses eine Provision, je nach Vertrag und Leistung zwischen 10 % und 20 %, nehmen wir für unser Beispiel an, es sind ca. 15% = (gerundete) 880 €. Sind wir noch bei 5.000 €.
Genau, hier hat der Autohändler/Mitarbeiter schon mal satte 800€ kassiert, dafür arbeiten andere gleich mal mehrere Tage...

[...]Sind wir noch bei 5.000 €.

Eine professionelle Innen- und Außenaufbereitung wird vom Gebrauchtwagenkäufer selbstverständlich verlangt sowie eine Inspektion, Audi Top-Select und die Beseitigung sämtlicher noch so kleiner Mängel (Smartrepair), die ja für denjenigen, der einen Gebrauchtwagen vom ach so teuren Händler kauft nicht nur Sebstverständlichkeit, sondern nicht verhandelbar und geradezu lebenswichtig sind. Sagen wir, der Kostenaufwand dafür beträgt insgesamt rund 1.000 €. Bleiben 4.000 € 4900€.
1000€ für was für Reparaturen? Was soll bei dem drei Monate Auto bitte kaputt sein? Höchstens 'ne Reinigung für 100€ würde ich da akzeptieren.

Der Rest ist dann der Deckungsbeitrag vor (Ertrag-)Steuern. Und aus diesem (und denen aus den anderen Verkäufen) muss das Autohaus dann noch die allgemeinen (Gesamt-)Kosten decken, die sich nicht direkt einem Ein- und Verkaufsgeschäft zuordnen lassen. Z. B. Grundstücks-/Gebäude-/Raumkosten, Abschreibung auf Inventar, allg. Verwaltungskosten, Löhne/Gehälter für die unproduktive Belegschaft usw. usw. Von dem kümmerlichen Restgewinn nach all diesen Kosten fallen dann noch einmal schlanke rund 45 - 50 % Ertragsteuern an.
Mir als Angestelltem, nicht im Handel tätigen bleibt da nur ungläubig die Augen zu reiben 🙄

Und ganz zum Schluss möchte der Unternehmer natürlich noch etwas für sich persönlich übrig behalten, denn sonst braucht er das Ganze ja gar nicht zu betreiben.
Genau, selbst mit allen Abstrichen hätte der Unternehmer nach Deiner Rechnung mal eben einen durchschnittlichen Monatslohn in Deutschland (irgendwo >2000€) netto für sich dazu. Plus den netten Bonus für den Mitarbeiter von oben...

Wie groß, denkt Ihr, sind da -selbst bei der hier angenommen, auf den ersten Blick stattlich erscheinenden Marge- tatsächlich die Spielräume der Verkäufer und Autohausbesitzer? Erwartete weitere Sachzuwendungen wie voller Tank, Fußmatten, Winterräder o. ä. mal nicht eingerechnet....
...ziemlich groß - alles andere zu behaupten ist realitätsferne Selbstbemitleidung irgendeines BWLers!

Mal bitte nicht die Realität aus den Augen verlieren!

Wie gut, dass Du Arbeitnehmer bist und nicht Unternehmer, vielleicht noch mit Personal...

@Maody:
Das mit der Gewährleistung verstehe ich nun aber auch nicht ganz - es existiert eine 2jährige Vollgarantie durch den Hersteller, auf die auch der Händler Anspruch hat.
Du musst ja nichtmal dort reparieren lassen wo du gekauft hast.

Und was nicht einkalkuliert ist, ist der Ertrag beim Kauf des neuen S3.
Sagen wir der kostet 55.000€, die Marge des Autohauses sind 15%, der Rabatt 10%, dann sind da schonwieder 2750€ verdient.
Plus man hat ein Auto mehr verkauft (gut für's Standing), plus man hat einen Kunden nicht an die Konkurrenz verloren (egal ob ein andrer Händler das Auto je kauft, irgendwie loswerden wird man ihn und dann sicher kein neues bei wieder diesem A.... kaufen).
Plus: Man hat ja auch noch einen sehr guten gebrauchten verkauft, der einen weiteren Kunden bringt oder bindet.

Das Problem an deinem Rechenbeispiel ist meines Erachtens nicht der Unternehmer, der würde für die Kundenbindung ein paar Euro drauflegen.
Das Problem ist der Verkäufer, dem es nur um seine Provision geht.

Ich sagte ja: Ich komme mit Provisionsberufen einfach nicht klar 😉
Letztens so nen Fall beim Möbelkauf gehabt - da wirst du schamlos angelogen und dann auch noch geflissentlich ignoriert.
Nach Kommunikation mit dem Geschäftsführer sah die Sache plötzlich ganz anders aus und der Verkäufer kam angekrochen.
Und da bin ich kein langjähriger Kunde und hab auch nichts für >50.000€ gekauft.

Das wäre nun auch noch mein Tipp an den TE: Wenn du kannst, sprich mal mit dem Geschäftsführer und lass die provisionsgeilen Verkäufer gleich links liegen.

Zitat:

Original geschrieben von maody66


Ich versuche dazu mal ein Rechenbeispiel. Nehmen wir an, das Autohaus kauft das Fahrzeug des TE für 33.000 € ein und verkauft es wieder für 40.000 €.

Von dieser Brutto-Marge (7.000 €) ist zunächst mal die Umsatzsteuer (vulgo: Mehrwertsteuer) in Höhe von 19 % = (gerundete) 1.120 € abzuführen. Die Netto-Marge beträgt also noch 5.880 €.

Von dieser Netto-Marge erhält dann noch der Gebrauchtwagenverkäufer des Autohauses eine Provision, je nach Vertrag und Leistung zwischen 10 % und 20 %, nehmen wir für unser Beispiel an, es sind ca. 15% = (gerundete) 880 €. Sind wir noch bei 5.000 €.

Eine professionelle Innen- und Außenaufbereitung wird vom Gebrauchtwagenkäufer selbstverständlich verlangt sowie eine Inspektion, Audi Top-Select und die Beseitigung sämtlicher noch so kleiner Mängel (Smartrepair), die ja für denjenigen, der einen Gebrauchtwagen vom ach so teuren Händler kauft nicht nur Sebstverständlichkeit, sondern nicht verhandelbar und geradezu lebenswichtig sind. Sagen wir, der Kostenaufwand dafür beträgt insgesamt rund 1.000 €. Bleiben 4.000 €.

Außerdem muss der Händler dem potentiellen Käufer für den Wagen 12 Monate Gewährleistung bieten, die ersten 6 Monate sogar mit Beweislastumkehr. Das ist "vabanque" und kann kaum quantifiziert werden. Lasst uns das deshalb hier beispielhaft (sehr vorsichtig kalkuliert) mit den durchschnittlichen Kosten für eine 1-jährige isoliert abgeschlossene Gebrauchtwagen-Garantie, also rund 600 € bewerten. Bleiben 3.400 €.

Der Rest ist dann der Deckungsbeitrag vor (Ertrag-)Steuern. Und aus diesem (und denen aus den anderen Verkäufen) muss das Autohaus dann noch die allgemeinen (Gesamt-)Kosten decken, die sich nicht direkt einem Ein- und Verkaufsgeschäft zuordnen lassen. Z. B. Grundstücks-/Gebäude-/Raumkosten, Abschreibung auf Inventar, allg. Verwaltungskosten, Löhne/Gehälter für die unproduktive Belegschaft usw. usw. Von dem kümmerlichen Restgewinn nach all diesen Kosten fallen dann noch einmal schlanke rund 45 - 50 % Ertragsteuern an.

Und ganz zum Schluss möchte der Unternehmer natürlich noch etwas für sich persönlich übrig behalten, denn sonst braucht er das Ganze ja gar nicht zu betreiben.

Wie groß, denkt Ihr, sind da -selbst bei der hier angenommen, auf den ersten Blick stattlich erscheinenden Marge- tatsächlich die Spielräume der Verkäufer und Autohausbesitzer? Erwartete weitere Sachzuwendungen wie voller Tank, Fußmatten, Winterräder o. ä. mal nicht eingerechnet....

Grüße
Markus

*nein, ich bin weder Autohausbesitzer, noch Autoverkäufer, nur denkender Autofahrer und Kaufmann* 😉

Geile Beispielsrechnung...Respekt.

Du bist nicht zufällig bei Mc Kinsey beschäftigt?

Dort wird nämlich seit Jahrzehnten auch mit ähnlichen Beispielen

profitgeilen Unternehmern vorgerechnet, wie Teuer diese 15 Angestellten doch sind

die er besser "absägt", um dann 18 Monate später festzustellen, dass diese Leute teuer

waren aber ohne sie der Laden nur noch den Bach runter ging.

Mein Fazit zu dem Angebot des 🙂 ist, alles unter 36.000€ unter Berücksitigung das er ja dort auch den S3
nehmen würde, ist lächerliche Profitgier in Handlungseinheit mit übler Abzocke.

PS:
Das Auto hat 5 Jahre volle Werksgarantie, damit kann der Käufer jeden Audiopartner in Europa
anfahren.

Man muss es jetzt nicht übertreiben, denn recht hat Maody auf jeden Fall was das Thema "wie sehr will der Händler diesen Wagen haben" angeht.
Das hab ich selbst oft genug gemerkt, als ich ein Auto drangeben wollte - die haben sich beinah geekelt bei der Vorstellung das tun zu müssen 😉

Das Problem ist einfach, dass kein Mensch jemals alle Folgen seines Handelns ausrechnen kann.
Und im Zweifel würde ich mich dann immer für den Kunden entscheiden, anstatt für die nackten Zahlen.

@emulex
Dann soll er doch einfach ehrlich sagen, Sorry das ist für mich
kein guter Deal. Im Zweifel kann man mit nem ehrlichen Nein besser umgehen
als sich übern Tisch gezogen zu fühlen.

Analog könnte er auch auf Kommission dem TE vorschlagen, das Fahrzeug zu verkaufen.

Um dem TE ist ja auch klar, dass sein Vorhaben wirtschaftlich jeglicher Vernunft
Entbehrt.

Gruß
Turbo

Zitat:

Original geschrieben von Turbosaugerhai


Geile Beispielsrechnung...Respekt.Du bist nicht zufällig bei Mc Kinsey beschäftigt?
[...]

Vernehme ich da einen winzigen Hauch einer Spur eines Anflugs von Ironie?

Nein, ich bin nicht bei McKinsey. Ich bin Unternehmer, der einfach nur (nicht zuletzt mit Blick auf seine Leute, die jeden Monat pünktlich ihr Gehalt haben möchten) Geschäfte vermeidet, die nicht genügend Deckungsbeitrag abwerfen. Nichts weiter... 😉

Und btw., ich habe nichts dagegen, wenn mein (im Übrigen total vereinfachtes) Beispiel nicht bei jedem auf Gegenliebe trifft. Wenn er sich denn wenigstens die Mühe machte (siehe Emulex), sich eigene Gedanken zu machen. Und nix gegen Kritik im Detail. Man kann auch jede Position um ein paar Kröten rauf oder runter rechnen. Das ändert aber nichts an der Richtigkeit im Kern. Wo dann jeder seine Grenze des Machbaren/Gewollten zieht, sei ihm selbst überlassen...

Und natürlich jedem Gebrauchtwagenverkäufer, sein Fahrzeug auf dem privaten Markt und nicht an einen Händler zu verkaufen. Die Schw... wollen doch eh nur Gewinn machen.

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