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Thu Mar 13 23:12:28 CET 2008    |    JanA6Avant    |    Kommentare (14)    |   Stichworte: Porsche und VW

Vor zwei Wochen hat der Aufsichtsrat von Porsche beschlossen, dem Vorstand (von Porsche) die Freigabe zu erteilen, den Anteil am VW Konzern auf über 50% anzuheben. Kurz darauf gab es sogar Gerüchte, dass Porsche sogar 75% der Anteile am VW Konzern übernehmen könnte. Diese Gerüchte haben sich aber bereits zerstreut.

Worum es mir geht, findet ihr es nicht lustig, dass ein Familienunternehmen, welches rund 100 000 Fahrzeuge im Jahre verkauft, ein Unternehmen übernimmt, welches über 6 000 000 Fahrzeuge im Jahr verkauft.

 

Wie sieht ihr diesen Einstieg von Porsche bei VW?

 

 

Mfg

 

Euer Jan


Thu Mar 13 23:16:21 CET 2008    |    Patriots

Ich habe mir damals am 4.März in der Bild Zeitung die Stellungnahme durchgelesen.

Da stand geschrieben , das Porsche es so haben will , das beide Unternehmen eigenständig bleiben.

Ich hoffe das dies so bleibt.

Wen dem so ist , habe ich keine Bedenken.

Denn nur so kann Toyota angegiffen werden.

 

Mal sehen was raus kommt.

 

Wolfgang

Sat Mar 15 20:25:51 CET 2008    |    JanA6Avant

Nunja eine Übernahme von 75% der VW Anteile wird selbst für Porsche schwierig, da ja schon Niedersachsen einen ganzen Batzen hält.

Ich persönlich hoffe, dass sich die Porsche Leute nicht zu sehr bei den Produkten des VW Konzerns einmischen. Man weiß das Porsche für VW das Ziel, ähnliche Renditen zu liefern, wie das Toyota schon heute schafft. Und ich denke mit dem jetzigen VW Management ist dieses Ziel erreichbar, dabei muss man auch höhere Entwicklungskosten bei VW in Kauf nehmen, wie zur Zeit. So kann man langfristig auch die Entwicklungskosten senken und vor allem die EInkaufskosten.

Sat Mar 15 23:57:56 CET 2008    |    Patriots

So sollte es sein.

Ich hoffe ebenfalls , das sich Porsche nicht zu stark einmischt.

Mit dem momentanen Management ist VW gut aufgestellt, da bin ich mit dir einer Meinung.

Dr. Winterkorn hat bei Audi schon gute Arbeit geleistet.

Ich würde sagen wir warten ab bis die Kartellämter alles geprüft haben ( was ja noch ein paar Monate dauern wird ) , und sehen dann weiter.

 

Grüße Wolfgang

Sun Mar 16 00:21:09 CET 2008    |    Multimeter28119

Hallo,

 

Niedersachsen hält ca. 21 % der VW-Anteile. Insofern ist es für Porsche kein Problem auf 75 % aufzustocken. Wenn man denn will. Kohle ist mehr als genug da.

 

Allerdings gibt es immer noch die Stimmrechtsbeschränkung. Trotz EG-Urteil. Das ist immer noch im VW-Gesetz und der VW-Satzung verankert. Genauso wie erhebliche Mitspracherechte des BR bei Betriebsverlagerungen, Personal, etc. Und wenn Porsche VW übernimmt, wird das bestimmt nicht so bleiben. Jedenfalls nicht unter Wiedekind.

 

Und ob das aktuelle VW-Management so doll ist, weiß ich nicht. Viele Entscheidungen wurden ja noch von anderen Personen angestoßen. Ich denke Pischetsrieder / Bernhard wären auf lange Sicht besser für VW gewesen. Und Piech hat VW schon einmal fast vor die Wand gefahren. Aber mal sehen was die Zukunft bringt :)

 

MfG

roughneck

Sun Mar 16 17:57:31 CET 2008    |    JanA6Avant

Naja aus dem Streubesitz bis auf 75% zu kommen ist generell sehr schwierig, wenn man nicht die großen Anleger auf seine Seite zieht. Aber natürlich wäre dies theoretisch möglich, aber warum sollte sich Niedersachsen bevormunden lassen und nicht auch seine Anteile ausbauen...

Zum Management bei VW kann man eigentlich sagen, dass die jetzige Führung um Martin Winterkorn seinem Vorgänger vor allem die Reform des Haustarifvertrags und die Kostensenkungen auf der Arbeitsseite zu verdanken. Das stimmt natürlich, was die Produkte angeht, naja... Eine unserer großen Chefs bei Continental hat den Golf 6 unter der Ägide Wolfgang Bernhard gesehen, dabei haben wohl alle Beteiligten nur mit dem Kopf geschüttelt. Auch gab es wohl mächtig Knatsch im damaligen Exekutivkomitee. Ein Teil dieses Knatsches kam sogar in die Presse und fanden ihren Weg ins MM. Man sprach davon das Bernahrd von Chrysler nicht nur Erfahrung, sondern auch das Design mitbrachte.

Auch nahm die sog. fühlbare Wertigkeit der Volkswagen Modelle ab, dabei wurde ja eine die ESP-Knopf Hintergrund Beleuchtung bekannt, die plötzlich fehlte. Aber auch die nicht fühlbare Wertigkeit nahm ab, aber da kann ich nicht zuviel sagen...

Mit Winterkorn steht wieder ein "Qualitätsfanatiker", an der Spitze des VW Konzerns und der Marke VW. Ich denke das tut gut. Und wir wissen ja auch, dass alle Modelle aus der Pipeline von Bernhard noch kräftig überarbeitet wurden. (siehe Scirocco oder Passat CC)

Sun Mar 16 19:57:54 CET 2008    |    Multimeter28119

Aber Porsche hält ja selbst schon mehr als 30%. Man müsste also nur noch ca. 50% der Aktien einsammeln. Und das ist nun wirklich nichts Besonderes. Grade wo es sonst keine weiteren Großaktionäre gibt, die sich quer stellen können.

 

Und genau die Qualität, die keinem auffällt ist meiner Meinung das Problem bei VW. Da hat man z.B. beim Golf V eine super Türkonstruktion gebastelt, technisch 1a, die aber praktisch kaum Vorteile bietet und unendlich teuer ist. Und dann auch noch Probleme bei der Produktion verursacht hat. Da muss man sich dann nicht wundern, wenn einem die Kosten aus dem Ruder laufen und die Kunden infolge des praktisch nicht messbaren Qualitätsvorsprungs nicht bereit sind höhere Preise zu bezahlen. Genau das ist doch der Knackepunkt bei den "Qualitätsfanatikern".

 

Und die Änderungen an Tiguan, Scirocco und Co. sind dafür auch gute Beispiele. Wenn ich mich recht erinnere, wollte z.B. Bernhard kein PS-starkes Topmodell des Tiguan. Das senkt die Kosten für die ganze Plattform. Piech und Co. möchten sich aber unbedingt die Möglichkeit offen halten eine R-Version oder sonst was vom Tiguan anzubieten. Also Plattform ändern, sprich teurer machen, und die Kostensenkungen sind dahin. Nur damit man irgendwann einen PS-starken Tiguan anbieten kann, den vielleicht 10 Leute kaufen. Und die TDI-Fraktion zahlt das alles mit. Gleiches gilt für Phaeton, Bugatti und Co. Alles top Technik, bis ins kleinste Detail. Die aber keiner haben will. Und dafür wurden Milliarden versenkt, die der Golf-Käufer jetzt wieder rein bringen muss. Und ich fürchte, genau diesen Weg schlägt man bei der VW-Führung wieder ein.

 

Klar muss man auf Qualität setzen. Keine Frage. Aber der Kunde muss es auch merken und bereit sein, dafür entsprechend tiefer in die Tasche zu greifen. Technische Spielereien für's persönliche Ego von Piech sind da fehl am Platz :)

 

Und ob die optischen Änderungen am Scirocco und CC sich nun positiv ausgewirkt haben, lasse ich mal im Raum stehen. Immerhin stammt der Iroq aus der Bernhard-Ära. Und der aktuelle Scirroco, na ja :D

 

MfG

roughneck

Mon Mar 17 20:10:01 CET 2008    |    JanA6Avant

Nein ich habe nicht unbedingt von der Türkonstruktion gesprochen, die zwar eine ingenieurmäßige Meisterleistung ist, aber nicht fühlbar, zu teuer und zu komlex ist. Da gebe ich dir vollständig Recht, aber Bernhard hat den Golf auch fühlbar zusammengespart. Es kehrte sogar eine Golf 4 Krankheit zurück, die abbrechenden Fensterverstellpins...

Wo in der Bernhard Ära unterm Blech gespart wurde, kann ich nur andeuten. Ich sage es mal so, wir haben vier verschiedende Typen von Durckausgleichsventilen für Bremssysteme im Programm. In der Bernhard Ära wurden nur die einfachsten verbaut, jetzt wieder etwas bessere. (ich kann nicht mehr verraten...)

Zum Thema Tiguan und Vorbau für den Motor, da wurde nix geändert. Das wurde zwar in die Presse lanciert, ist aber nicht so. Der Tiguan hat denselben Vorbau wie der Golf V und was da sonst noch gibt. Die sind alle auch für sehr starke Motoren ausgelegt gewesen sind.

In Sachen Phaeton oder Bugatti sprechen wir eine gemeinsame Sprache, ich verstehe solche Modelle eh nicht. Da hat es Piech ein wenig übertrieben... Aber es gilt "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!"

 

 

Mfg

Mon Mar 17 23:00:32 CET 2008    |    Multimeter28119

Hi Jan!

 

Klar, keine Frage. Man muss immer einen gesunden Mittelweg finden. Und natürlich sollte VW auch weiterhin bestrebt sein, Qualitäts- und Technikführer in seinem Segment zu sein.

 

Aber wie gesagt: Piech und Co. sind halt Ingenieure durch und durch. Dagegen ist nix einzuwenden. Allerdings muss man auch die kaufmännischen Aspekte berücksichtigen. Und nicht nur im vorbei gehen. Und da hab ich wegen der Vergangenheit halt so meine Zweifel. D.h. natürlich nicht, immer das Billigste zu nehmen. Aber der Kunde muss schon merken, wofür er mehr bezahlt. Für technisch anspruchsvolle Lösungen, die dem Kunden keinen Vorteil bieten, ist man bei Massenware eben nicht bereit, dies finanzielle zu honorieren. Wenn es natürlich tatsächlich um spürbare Qualitäts- und Technikvorteile geht, gebe ich dir Recht. Da sollte man sich zweimal überlegen, ob man daran spart!

 

Bestes Beispiel ist ja Porsche. Selbst mit Kleinserien alla Carrera GT verdient das Unternehmen Geld. Das ist schon fast eine Unternehmensphilosophie. Jedes Fahrzeug muss so entwickelt und verkauft werden, dass es Geld verdient. Darum kann ja heute Porsche VW schlucken - und nicht umgekehrt :)

 

Aber vielleicht schafft es VW mit dem neuen Management ja. Ich wünsche es den Wolfsburgern ja auch :)

 

Das mit der Tiguan-Plattform hab ich übrigens tatsächlich aus der Presse :)

 

MfG

roughneck

Mon Mar 17 23:22:49 CET 2008    |    Patriots

Ich habe schon mal Popcorn geholt. :D

Sehr spannend zu lesen eure Beiträge.

 

Wolfgang

Tue Mar 18 18:42:37 CET 2008    |    JanA6Avant

Wenn es ums Thema Geld verdienen mit jedem Modell geht, da sind wir uns einig. Jedes Modellreihe sollte sich schon für den Konzern rechnen.

Bei Porsche ist das natürlich etwas besonderes, vor allem für den von dir erwähnten Carrera GT. Aber solche Autos haben ja eher die Sammler angeregt zu kaufen und die zahlen eben auch gutes Geld. Und wir wissen ja, warum Porsche auch dem Carrera GT und auch mit dem Cayenne gutes Geld verdient. Bei beiden kam die Karroserie, bei zweiteren auch das Chassis von VW. Porsche schafft es eben geschickt, seine Kosten im Griff zu behalten. Und natürlich können sie auch andere Preise nehmen...

Zu der Sache mit der Qualität bei VW unter der Bernhard Ägide. Auch bei Dichtungsringen, die liegen im Einkauf immer im Cent Bereich, auch da wurde gespart. Auch das wurde wieder geändert. Macht im Einkauf entweder 2 Cent oder eben 3 Cent.

Und wenn man die letzten J.D. Berichte gelesen, die für die Branche, dann ist die gefühlte Qualität beim im letzten halben Jahr wieder stark angestiegen. Und ich denke die Führung um Martin WInterkorn achtet auf beides Qualität zu vernünftigen Preisen. Und da sind letztlich auch wir uns einig oder?

Tue Mar 18 19:53:00 CET 2008    |    Multimeter28119

Hallo Jan!

 

Ich denke, letztendlich liegen wir wirklich nicht weit auseinander. Wie du gesagt hast: Qualität und Preis müssen stimmen. Da gilt es ein gesundes Maß zu finden. Weder darf man bei Golf & Co. technische Spitzenleistungen im Detail abliefern, die in Entwicklung und Produktion teuer sind, die aber letztendlich kein Kunde bezahlen kann (oder will). Noch darf man Qualität derart vernachlässigen, dass es der Kunde spürt.

 

Ich hatte halt nur den Ruf von Piech im Hinterkopf, dass er sich häufig selbst in kleine Details einmischt, diese anhand des technisch machbaren beurteilt und dabei die Kosten gern vernachlässigt. Das heißt aber natürlich nicht, dass man ins andere Extrem verfällt und nur noch auf die Kosten schaut.

 

@Wolfgang: Popcorn ist alle. Hier geht's gesittet zu. Is ja kein x-beliebiges Unterforum :D

 

Außerdem glaub ich, dass VW zusammen mit Porsche eine echte Chance hat, der mit Abstand führende Autobauer zu werden. Das größte "Problem" sind mit Sicherheit auch nicht die Produkte, sondern eher die handelnden Personen. Wiedekind und seine Mannschaft auf der einen Seite und Piech mit Anhang kann man glaube ich umgangssprachlich durchaus als knallharte Sturköpfe bezeichnen. Die wissen was sie wollen und das wird durchgesetzt. Das muss nicht negativ sein; wenn beide in die gleiche Richtung laufen. Wenn aber der eine was anderes will als der andere, kann's auch knallen :D

 

MfG

roughneck

Tue Mar 18 20:49:40 CET 2008    |    Patriots

@roughneck

 

ich wusste nicht was ich sonst schreiben sollte. :D

Mit eurem Insiderwissen kann ich nicht mithalten.

 

Wolfgang

Tue Mar 18 22:59:34 CET 2008    |    JanA6Avant

Sachlichkeit ist das Beste für jeden Blog und jedes Forum...

Tue Mar 18 23:19:48 CET 2008    |    Patriots

Oh, Oh

 

Sorry Jungs, nicht das ein falscher Eindruck entsteht.

Ich wollte damit keinesfalls sagen , das eure Beiträge unsachlich sind.

Ich bin mir nur ein wenig blöd vorgekommen , weil ich gar nicht mehr mitreden konnte , weil ihr soviel über die ganze Sache wisst.

 

Sollte dieser Eindruck entstanden sein , bitte ich vielmals um Verzeihung.

 

Wolfgang

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