MrMinuteMan

Der Schrottplatz - Spiegelsymmetrisch des Showrooms

[MrMinuteMan]

bild1

Der Anfang eines Autolebens ist groß, bunt und knallig. Werbeanzeigen, schöne Frauen mit wenig Stoff oder einfach die klassische Familie mit Mutter, Vater, Kind, die ihr neues Auto in Empfang nehmen. Das sowohl die Familie als auch der familiäre Autokauf immer seltener werden. Okay, ein anderes Thema für einen anderen Tag.

Dort wo man einen 45PS Corsa B mit abgeplatztem Lack und verblichenem Verkaufsschild findet. Eingequetscht zwischen ein paar Abfalltonnen und leeren Ölfässern, als wäre er nie ein Neuwagen gewesen auf den sich jemand freute. Dort wo die Sprinter mit den weggefressenen Radläufen hausen. Da wo Papas gewienerter Stolz landet, sobald er die 150 oder 200.000 KM gefressen hat.

Und natürlich zum Ende aller Dinge. Dem Schrottplatz. Ob groß oder klein, wie der Mensch auf dem Friedhof, so landet auch dort irgendwann ein mal jedes Auto. Diese Plätze gilt es zu erkunden und ausdrücklich sind dabei Fahrzeuge von besonderem Interesse, die man sonst nie anschaut und bedenkt.

Mazda 626, Opel Tigra, Ford Sierra und Focus mit ausgeblichenem Scheinwerfer. Toyota Tercel so man ihn den noch findet und Toyota Corolla. Alte Helden aus längst vergangenen Zeiten. Mercedes, BMW, wenn es unbedingt muss, aber die findet ihr auch wo anders. Seit ihr auf der Suche nach solchen Autos, nach schönem Blech und Neuwagenzustand. Bitte zieht weiter, für euch gibt es hier nichts zu sehen.

Wer sich aber traut in die hintersten Ecken der zugewuchertsten Gebrauchtwagenhöfe zu steigen, nur um einen der letzten Kadett E Caravan zu finden. Wer einem KA Lufthansa-Edition beherzt in den Schweller greift um den Rost zu spüren, wer einem ölsiffenden R19 die letzte Ölung gibt oder wer den Unterschied zwischen einem 92er und einem 95er Fiesta kennt. Der ist hier richtig.

Also. Wer bereit ist in die Welt der automobilen Schatten zu erkunden. Wer auf Autofriedhöfen bis ins letzte Schlachtobjekt kriecht, wer keine Scheu vor Ölschlamm, brackigem Kühlwasser, hängendem Himmel und blinden Scheinwerfern hat. Der soll hier ein Forum und Gleichgesinnte finden.

[MrMinuteMan]

Aber gerade wenn du, motorina, Christian und Volker zusammen legen, kann man sich eigentlich nur stumm in die Ecke setzen und zuschauen. Dann fliegen hier Sachen, Daten und Fahrzeuge das man denkt man hat unter einem Stein gelebt was das Thema angeht. Was z.B. Volker sich gemerkt hat in Sachen "Nutzfahrzeuge die mal in SH im Einsatz waren" oder wo Christian immer seine Details über die ganzen Audis her hat

Vorteil ist natürlich das es über Audi und DKW viele, detailreiche Bücher gibt. Versuch so was mal über die Ford der 90er zu finden. Und kommt mir jetzt keiner mit dem einen Schinken, der normalerweise für 2,50 € in der Grabbelkiste bei Thalia liegt

[bronx.1965]

Zitat:

Vorteil ist natürlich das es über Audi und DKW viele, detailreiche Bücher gibt. Versuch so was mal über die Ford der 90er zu finden. (...)

Das mag vlt am Internet liegen. Früher gab es mehr Literatur, heute ist das nicht mehr so. Ob die 90er da schon mit betroffen sind, keine Ahnung.

Ich lese jedenfalls viel lieber etwas über 'ungeliebte' Mauerblümchen, als über diese Hype-Karren. Aber ich glaube, da sind wir uns hier sicher im großen und ganzen einig. . .

[MrMinuteMan]

Das sicher! Aber wie gesagt, versuch mal was über Ford in den 90ern zu finden. Oder Fiat. Oder Opel. Bis in die 80er kann man noch mal Glück haben, weil da auch noch viele große Namen (Kadett, Taunus, Alfa Romeo) mitfuhren und klangen, wo sich auch mal ein Mauerblümchen (Kadett D und E) mit auf den Zug klemmen konnte. Als die Fahrzeuge dann aber Astra, Mondeo und Scorpio hießen, erlahmte auch auch der "Wühldrang" der Autoren, vermutlich weil das bis heute für die meisten einfach nur irgendwelche Gebrauchten sind.

[motorina]

"... detailreiche Bücher ... Versuch so was mal über die Ford der 90er zu finden. ":

MMM, dann wird´s Zeit, dass du dich mal an die Arbeit machst und der Nachwelt einen "Erklärbär" hinterlässt! Dir ist ja eh immer langweilig auf Arbeit deinem Drehstuhl.

"jeder hier kann eine oder mehrere Facetten bedienen":

... und da gibt es hier sogar jemanden, der bei jedem Fahrzeugthema - egal, ob zu Land, zu Wasser oder in der Luft - sogar die Ost-West-Achse ausführlichst mit Insiderwissen ins Spiel bringt und anschaulich bebildert.

Jedenfalls eine "verrückte" Truppe hier!

[PIPD black]

Die Anzeige ist weg, weil die Karre verkauft ist.

Ich hätte mal ein paar Detailfragen abgesetzt.

[MrMinuteMan]

Dafür fehlen mir dann aber doch noch die Insiderinformationen über die Entwicklung, die Leute die entwickeln, die politischen Hintergründe bei Ford etc. So die kleinen Storys die noch keiner kennt. Müsst ich mich nicht jeden Tag 8 Stunden sinnlos um die eigene Achse drehen, würde ich das sogar mal angehen, da ich sogar einen losen Faden hab der mich auf genau die Bahn bringt. Aber so ist einfach zu wenig Zeit, weil ich die ganze Zeit auf dem verdammten Drehstuhl festklemme

@ PIPD: Kein Wunder. Die Schäden sind minimalst. Mit etwas Glück hast du das Ding in einer halben Stunde wieder flott und kannst das für 900 mindestens verkaufen. Klar das die da drauf geiern.

[bronx.1965]

Zitat:

(...)Als die Fahrzeuge dann aber Astra, Mondeo und Scorpio hießen, erlahmte auch auch der "Wühldrang" der Autoren, vermutlich weil das bis heute für die meisten einfach nur irgendwelche Gebrauchten sind.

Keine Ahnung, ob es daran liegt. Ihre Zeit wird aber kommen. Es war die letzte Generation nahezu unkomplizierter Autos, die sich mit (im weitesten Sinne verstandenen) "Bordmitteln" reparieren lies!

Zitat:

Jedenfalls eine "verrückte" Truppe hier!

Guten Abend nach Franken! Recht hast du.

[PIPD black]

Mein Interesse an der Karre war ja eher „komischer“ Natur. Das Ding stand mit VB 100 € drin. Den Hunni hätte ich mit der Kiesow-Zeitungsanzeige auf alle Fälle safe.

[MrMinuteMan]

@ Bronx: Dabei hätte ich wirklich eine gute Grundlage um das Fiestabuch zu schreiben, was motorina so andeutet. Über familiäre Wege könnt ich an jemand rankommen, der zwar nicht zur Familie gehört, aber wohl zu MK4 Zeiten bei Ford in Köln Testfahrer war. Den Mann will ich unbedingt mal treffen, aber irgendwie bekomme ich das ewig nicht eingefädelt und eigentlich würde ich da auch gerne mit dem MK4 direkt vorfahren, damit das richtig eindruck macht.

Dafür aber wiederum bräuchte ich mehr Zeit und Muße und das klappt nicht solange ich diesen Dullijob hab.

@ PIPD: Du hättest ihn halt nur mit dem Trailer erst mal abholen müssen, aber das hat ja auch schon bei größeren Distanzen geklappt wie wir wissen Und das was da vermutlich dran war, hätte man sogar bei dir in der Einfahrt machen können.

[motorina]

"Dafür fehlen mir dann aber doch noch die Insiderinformationen":

Fang erst einmal an, dein Detailwissen niederzuschreiben, MMM.

Exakte Recherchen zu Werksauslieferungsdetails fehlen bei den allermeisten Modellen - egal welche Marke du da hernimmst.

Kannst ja mal in Anlehnung an "doppelwobber" einen "Pflaumenauflauf" ins Leben rufen.

Auch doppelwobber hatte mal ganz klein angefangen!

... und ich mein´s ernst, MMM (ausnahmsweise mal ).

[PIPD black]

So hab ich das auch eingeschätzt.

Aber wech is wech.....

[bronx.1965]

Zitat:

Dabei hätte ich wirklich eine gute Grundlage um das Fiestabuch zu schreiben, was motorina so andeutet. Über familiäre Wege könnt ich an jemand rankommen, der zwar nicht zur Familie gehört, aber wohl zu MK4 Zeiten bei Ford in Köln Testfahrer war. Den Mann will ich unbedingt mal treffen, aber irgendwie bekomme ich das ewig nicht eingefädelt und eigentlich würde ich da auch gerne mit dem MK4 direkt vorfahren, damit das richtig eindruck macht. (...)

Ich kann mich da motorina nur anschließen:

"Fang erst einmal an, dein Detailwissen niederzuschreiben, MMM." (...)

Schritt für Schritt! Detailwissen ist das allerwichtigste. Danach kommen die "Storys". Getreu dem Grundsatz Publish and Perish!

[motorina]

" Über familiäre Wege könnt ich an jemand rankommen":

Na ja, da hast du ja schon einen Aufhänger mit deinem Testfahrer!

Also, ran an den Speck .... ähh, ran an die Pflaume!

[MrMinuteMan]

Das wär was, wo ich mich jetzt im Winter wo man eh nicht sooft raus geht wirklich ransetzen könnte. Geschichte, Motorisierung, Grundideen, Prototypen, Ausstattungen. Ein Projekt für Jahre, aber ihr habt schon recht. Wobei dann eigentlich fast jeder hier was zu schreiben hätte bei unsrem Detailwissen. Gerade was Vorkriegsfahrzeuge, Prototypen und die Fakten zu untergegangen Marken angeht. Das weiß außer eure Generation keiner.

[bronx.1965]

Zitat:

(...)Wobei dann eigentlich fast jeder hier was zu schreiben hätte bei unsrem Detailwissen. Gerade was Vorkriegsfahrzeuge, Prototypen und die Fakten zu untergegangen Marken angeht. Das weiß außer eure Generation keiner.

Darüber gibts Literatur. Über die Pflaume nicht, oder wenig. Wie du selber anmerktest. . .

[Christian8P]

Also ich bin auch ganz klar der Meinung, dass der Fiesta endlich mal eine Würdigung in Buchform verdien hätte!

Gibt es da auch nichts aus Großbritannien? Die sind Underdogs gegenüber erheblich aufgeschlossener.

[MrMinuteMan]

Also ich hab da bisher noch überhaupt nichts mitbekommen. Wenn sich einer an ein Fordbuch setzt, kommt am Ende nur wieder irgendwas mit Mustang, Cosworth, Taunus oder Capri bei raus. Granada, Orion, Fiesta, Ka etc. existieren alle nicht. Und dabei wäre gerade der Stammbaum um den MK4, der sich dann noch in Ka und Puma splittete auch noch interessant. Allein die umfassende Zeitspanne:

Von der Entwicklung des Kentmotors in den 60ern im Ford Anglia, zum Ölschock in den 70ern und dem daraus resultierenden Fiesta (dessen Entwicklung unter Schatten und Druck der Edselpleite stand), rüber zu den 80ern als Mamas Keksdose und dem immer weiteren Ausdifferenzieren in Sport und Einkaufswagenversionen.

Dann in die 90er, die deutlich mit den MK2 Genen begannen und mit dem Sicherheitsbedürfnissen der modernen Zeiten änderten zum ersten, theoretischen, Luxusfiesta in breiter Serie (Leder, Frontscheibenheizung etc.) der aber nie wirklich geordert wurde (wie gerne wüsste ich mal, welche Version wie oft mit welchen Details bestellt wurde!) und dann der Lückenbüßer MK5. Mit dem MK6 begann dann eine neue Zeit, weswegen man dann gucken müsste ob man weiter macht, zumal mir da einfach fast alles fehlt.

Eventuell dann noch mal ein Kapitel zum Ka und Puma, wobei besonders der Ka da das spannende Fahrzeug ist. Gerade das er den Kentmotor bis 2003 schleifte, macht die Sache schon spannende genug. Dazu die ganzen Sonderversionen wie K2, CallYa und Lufthansa. Da bräuchte ich aber noch Unterlagen, da die Sondermodellvielfalt noch verwirrender war als bei vielen anderen Fahrzeugen.

*ein echter KA-Lufthansa würde mich auch reizen. Haben wir sogar damals beim 14er Bronxtreffen bewundert unter dem Alexa

[motorina]

"Wobei dann eigentlich fast jeder hier was zu schreiben hätte":

bronx kann ja dann nächstes Jahr auf U. sich an den Strand setzen und sein umfangreiches Wissen in mehreren Bänden zusammentragen. Solches Detailwissen kann man nirgends in geordneter Form nachlesen!

Es wird Zeit! Ran an die Wissenssammlung!

... und Christian gibt ein update-Werk zu den Audi-Modellen raus, in dem alle Fehler in den bisherigen Ausgaben aufgeführt und berichtigt sind!

Volker muss erst noch seine Krabbel-Sammlung aufhübschen, bevor er sich in Ruhe um eine Kleintransporter-Geschichte (speziell für Krümelmoster-Leser ) Gedanken machen kann.

Alternativ könnte er der Chabo-Generation (er weiss ja am besten von uns, wie die tickt) vielleicht einen intellektuell leicht zugänglichen Bilderband über "Transportmittel in der Vergangenheit" unterjubeln.

bronx, so viel an (fast) fehlerfreier Literatur gibt es nicht.

[MrMinuteMan]

Gerade die Ostblockfahrzeuge und die ganzen Verstrickungen untereinander nebst Einwirkungen der Politik in Entwicklung wie Gestaltung hat noch NIE einer betrachtet. Es gibt sicher einen Haufen Bücher über den W50 hier, den Trabant dort und den Robur da. Alles aber mal unter einen Zirkel zu bringen nebst Betrachtung der politischen und mangelwirtschaftlichen Probleme hat aber noch nie einer gemacht.

Keine Ostalgiescheiße oder dröges Zahlendreschen, sondern wirklich mal eine Betrachtung aus allen Blickwinkeln. Da ist Bronx einer der wenigen die das leisten können. Allgemein muss die Generation Ost mal langsam anfangen aufzuschreiben, weil sonst in 50 Jahren nur irgendwelche hippen Wessis BJ 98 uns erzählen wollen wie die DDR war.

[motorina]

"Da ist Bronx einer der wenigen die das leisten können.":

MMM, du hast meine Gedanken treffend, knapp+bündig zusammengefasst!

Da gibt es noch viele Wissenslücken zu füllen!

[Christian8P]

Zitat:

... und Christian gibt ein update-Werk zu den Audi-Modellen raus, in dem alle Fehler in den bisherigen Ausgaben aufgeführt und berichtigt sind!

Also ich habe nur Audi-Bücher, aus denen ich auch noch etwas lernen konnte.

Die sind aber auch i.d.R. von Leuten aus der Entwicklungsabteilung und/oder Leuten mit richtig "Plan" geschrieben worden.

[VolkerIZ]

Ätt MMM: Du solltest wirklich schon mal anfangen, aufzuschreiben, was Dir so in den Sinn kommt, so lange Du noch jung genug bist und das Gedächtnis noch vollständig ist. Aber mach keinen Blog oder so draus. Wer den gelesen hat und später das Buch kauft, ist sauer, weil nichts Neues drin steht.

Und dann Zeitzeugen suchen. Testfahrer ist schon mal gut. Das Gute am Fiesta ist: Der ist gerade mal 40 Jahre alt. Wer damals 30 war, also möglicherweise schon Ingenieur, ist heute noch klar bei Verstand. Es wird also Zeit. Fang an. Jetzt.

[MrMinuteMan]

@ Volker: Wie gesagt, wenn ich meine Zeit für mich hätte, würde ich ganz Köln auf links drehen, bis ich auch wirklich jede Story erfahren hab. Bis runter zu der, wie der Praktikant damals in der Kantine dem Cheftestfahrer heiße Super über die rechte Hand geschüttet hat und der deswegen zwei Tage nicht fahren konnte. Im Studium hab ich so was für meine Abschlussarbeit auch geschafft. Aber eben Zeit haben. Der moderne Zwang zum altmodischen Arbeiten nach Sollstunden hat sicher schon so manch interessantes Projekt versemmelt.

Was bei Bronx aber eben der Vorteil ist. Der hat Zeit. Und der weiß auch das meiste schon selber

@ Christian: Wie gesagt, bei Audi gibts da auch schöne Bücher

@ Buch: Natürlich würde ich das nie als Blog anfangen. Das wären Perlen vor die Säue. Wenn schon als Buch und richtig.

[Christian8P]

Zitat:

@ Christian: Wie gesagt, bei Audi gibts da auch schöne Bücher

Aber nicht nur.

So manch ein ganz kleiner Verlag bringt auch mal schöne Bücher über Fahrzeuge abseits des Mainstream heraus.

[MrMinuteMan]

@ Volker: Du hast aber auch einiges aufzuschreiben. Gerade dein Wissen über die Gegend in der du wohnst, die Industrie- und Bahnkultur nebst der Fahrzeuge die es bei euch damals gab muss in irgend ein Buch gepresst werden. Das ist auch so ein "Unikatwissen" was weg ist, wenn du mal von einem 2 M großen Pimboli erschlagen werden solltest.

@ motorina: Für dich gibts auch eine Idee: Entwicklung vom Neufahrzeug zum Sammlerstück über die Haltestellen "Alltagsschlure", "Letzt Hand-Auto" und "Schrotthaufen". Du hast da bei einigen Autos alle Stationen bewusst mitgemacht. Gerade beim Käfer (Volker kann dir da sicher helfen) und beim VW Bus wäre das ein Winkel der noch absolut im dunkeln liegt. Quasi die Zeit als der Hypebus einfach nur ein Arbeitsgerät war, geschlachtet und weggeschmissen wurde. Geschichten aus der Zeit müssten mal gesammelt werden.

[motorina]

"@ Christian: Wie gesagt, bei Audi gibts da auch schöne Bücher"

Also die beiden, die ich vom Stammtisch kenne, haben sicherlich gute Werke verfasst.

Die zwei anderen haben ihr Wissen nicht zu Papier gebracht, leider. Da lausche ich andächtig, wenn nachts um 11 Uhr dann in kleinster Runde Details hervorgekramt werden; da müsste man ein Tonband mitlaufen lassen...

... und der Fünfte war mal Testfahrer in IN, ist aber nur selten bei diesen Treffen dabei.

Das sind die Gründe, warum ich da immer wieder Mal vorbeischaue, trotz der Entfernung (ich habe immer die weiteste Anreise ).

[bronx.1965]

Zitat:

(...)Das Gute am Fiesta ist: Der ist gerade mal 40 Jahre alt. Wer damals 30 war, also möglicherweise schon Ingenieur, ist heute noch klar bei Verstand. Es wird also Zeit. Fang an. Jetzt.

@Volker : perfekt!

Bei den Ost-Fahrzeugen fällt mir persönlich auf: die Qualität der darüber berichtenden Literatur (so es sie denn überhaupt gibt), fällt mit den Jahren nach der Wende dramatisch ab. Verflacht, klischee-bezogen und meist auch noch unvollständig. Wenn ich zum Beispiel (simpelst!) eine Trabant 601 Limousine in einem "Nachschlagewerk" präsentiert bekomme, die mit späten Zutaten aufgehübscht (einem Straßenfoto entnommen) als 89er Modell bezeichnet wird, jedoch noch über eine schmale B-Säule verfügt, die "alten" Wischer besitzt und auch noch die Druckguß-Klinken an den Türen hat, dann macht mich sowas schon etwas pissig! Das ist lieb- und detaillos hingeschustertes Machwerk. Das war jetzt wirklich ein recht einfaches Beispiel, welches keine besondere Recherche-Leistung vorraussetzt.

Da gibts noch ganz andere Dinger!

[MrMinuteMan]

@ motorina: Tonband, Stenotypistin, Sekretärin, eine Kamera, irgendwas. Das ist alles Wissen was verloren geht wenn die Leute irgendwann mal die letzten 2 Quadratmeter beziehen und das muss gesammelt und bewahrt werden. Das weiß danach nie wieder einer und dann entsteht so ein dämlicher Hype um ein lausiges Stück Nutzfahrzeug, dass heute als Gott auf Rädern verehrt wurde, obwohls damals nicht mal seine eigene Schiebetür in Kurven halten konnte.

@ Bronx: Deswegen das was ich schrub. Deine Generation Ost muss JETZT wo sie noch Zeit hat und, analog Volker, noch geistig fit ist alles aufschreiben. Nicht nur in Sachen Auto. Auch meine Alten müssten bei dem was sie erlebt haben eigentlich täglich in die Tasten hauen. Die Deutungshoheit über das was im Osten passiert ist liegt jetzt schon fast irgendwo im Westen (wie bitte konnte das passieren?!).

Da müssen die letzten Zeitzeugen JETZT alles niederschreiben, bevor es verloren geht. Meine Generation kann zwar zuhören, aber man wird heute schon abgekanzelt nach dem Motto "du kennst das ja nur vom hören sagen", weil man lieber an der "Westversion" der DDR festhalten möchte.

[Christian8P]

Zitat:

Bei den Ost-Fahrzeugen fällt mir persönlich auf: die Qualität der darüber berichtenden Literatur (so es sie denn überhaupt gibt), fällt mit den Jahren nach der Wende dramatisch ab. Verflacht, klischee-bezogen und meist auch noch unvollständig. Wenn ich zum Beispiel (simpelst!) eine Trabant 601 Limousine in einem "Nachschlagewerk" präsentiert bekomme, die mit späten Zutaten aufgehübscht (einem Straßenfoto entnommen) als 89er Modell bezeichnet wird, jedoch noch über eine schmale B-Säule verfügt, die "alten" Wischer besitzt und auch noch die Druckguß-Klinken an den Türen hat, dann macht mich sowas schon etwas pissig! Das ist lieb- und detaillos hingeschustertes Machwerk. Das war jetzt wirklich ein recht einfaches Beispiel, welches keine besondere Recherche-Leistung vorraussetzt.

Fachliteratur beinhaltet für mich niemals irgendwelche Straßenfotos! Da gehören Werksfotos rein und nichts anderes!

[motorina]

"vom Neufahrzeug zum Sammlerstück über die Haltestellen "Alltagsschlure", "Letzt Hand-Auto" und "Schrotthaufen"":

Tja, "Letze-Hand-Autos" ... einer von damals steht ja noch in der Scheune ... du streust Salz in meinen Wunden, MMM.

Käfer hatte ich nie ... und der Postbus damals war ja nur eine Notlösung.

"Das ist lieb- und detaillos hingeschustertes Machwerk":

Und genau solchen Schnellschuss-Werken muss etwas Seriöses und gut Recherchiertes entgegengesetzt werden!

[MrMinuteMan]

@ Christian: Gehen auch Dias statt Fotos?

Bilder

• 573b89ee-cb1f-432c-b1e6-21a7fc8dc8e0
  (528 mal aufgerufen)
• 1f48e05e-32d6-48f1-a53d-979d1b4358f5
  (528 mal aufgerufen)

[bronx.1965]

Zitat:

Fachliteratur beinhaltet für mich niemals irgendwelche Straßenfotos! Da gehören Werksfotos rein und nichts anderes!

Deswegen als "Nachschlagewerk" mit "" gekennzeichnet! Bin da absolut bei Dir.

[Christian8P]

Zitat:

@ Christian: Gehen auch Dias statt Fotos?

Zur Not gehen die auch.

[VolkerIZ]

Was die Bahnanlagen hier in der Gegend angeht, da bin ich immer mal wieder am Forschen. Leider bisher ziemlich erfolglos. Meine Nachbarin hat mir seit 10 Jahren alte Fotos versprochen, aber sie doziert lieber über Unwichtiges.

Ein Projekt hätte ich allerdings noch: Zusammen mit meiner Mutter mal versuchen nachzuvollziehen, in welchem Haus in Itzehoe in den 50ern bis 60ern welcher Laden war. Die ca. 20 Schlachter-Läden kennt sie noch auswendig. Ich hatte sie überhaupt mal gebeten, möglichst viel aufzuschreiben, aber das schafft sie nicht mehr, außerdem solange wir Onkel Alfreds Testament an der Backe haben, muss ich sie in Ruhe lassen. Das ist schlimm genug.

[motorina]

"Gehen auch Dias statt Fotos?":

Wo zum Teufel hast du solche Dias her? Was es nicht alles gibt!

[bronx.1965]

Zitat:

(...)Was bei Bronx aber eben der Vorteil ist. Der hat Zeit.(...)

Ich hab im Moment keine Zeit! Nächstes Jahr wieder.

[MrMinuteMan]

@ Christian: Ich muss mir aber noch mal so eine Mappe kaufen. Die da ist unvollständig wie man sieht. Ich brauch eine komplette. Und die Pressefotos, da weiß ich auch nicht ob ich wirklich ALLE habe. Aber derweil kannst du mal was über den Niedergang der DB schreiben

@ motorina: Aber du hast das alles trotzdem erlebt. Die Zeit als ein VW Bus einfach nur irgend ein Bus war. Genau wie Volker. Es geht einfach darum, dass es mal auch ein fundiertes Buch gegen dieses ganze "früher war alles besser und jedes Auto hielt 700.000 KM" Geschnure gibt. Jemand der mal aufschreibt, wie es wirklich war in den 60, 70 und 80ern Auto zu fahren. Und nicht wieder dieser verklärende "im Käfer über die Alpen" Schrott.

@ Dias: Gehören zur original Fordpressemappe die zur Einführung des MK4 heraus gegeben wurde. Hab ich schon vor Jahren mal irgendwo für 15 € geschossen. Es fehlen halt nur teilweise die Bilddokumente wie man sieht. Da muss ich noch mal ran. Und falls möglich, auch die anderen Einführungsmappen für MK1, MK2 etc.

[VolkerIZ]

Ätt MMM: Ich sehe vielleicht alt aus, aber die Zeit, als wirklich interessante Autos billig waren, habe ich auch nicht mehr miterlebt. Jedenfalls nicht so bewußt und einen Führerschein hatte ich da noch lange nicht.

[Christian8P]

Zitat:

@ Christian: Ich muss mir aber noch mal so eine Mappe kaufen. Die da ist unvollständig wie man sieht. Ich brauch eine komplette. Und die Pressefotos, da weiß ich auch nicht ob ich wirklich ALLE habe. Aber derweil kannst du mal was über den Niedergang der DB schreiben

Eine vollständige Pressemappe sollte man mit etwas Geduld günstig in der Bucht schießen können, über das andere Thema gibt es schon Literatur. Mal gut, mal eher weniger.

[bronx.1965]

Zitat:

(...)Und nicht wieder dieser verklärende "im Käfer über die Alpen" Schrott.

Dem setze ich ein Im IFA F8 nach Galatea, schwarzes Meer, entgegen. Das war anno 83 eine lustige Tour.