MrMinuteMan

Der Schrottplatz - Spiegelsymmetrisch des Showrooms

[MrMinuteMan]

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Der Anfang eines Autolebens ist groß, bunt und knallig. Werbeanzeigen, schöne Frauen mit wenig Stoff oder einfach die klassische Familie mit Mutter, Vater, Kind, die ihr neues Auto in Empfang nehmen. Das sowohl die Familie als auch der familiäre Autokauf immer seltener werden. Okay, ein anderes Thema für einen anderen Tag.

Dort wo man einen 45PS Corsa B mit abgeplatztem Lack und verblichenem Verkaufsschild findet. Eingequetscht zwischen ein paar Abfalltonnen und leeren Ölfässern, als wäre er nie ein Neuwagen gewesen auf den sich jemand freute. Dort wo die Sprinter mit den weggefressenen Radläufen hausen. Da wo Papas gewienerter Stolz landet, sobald er die 150 oder 200.000 KM gefressen hat.

Und natürlich zum Ende aller Dinge. Dem Schrottplatz. Ob groß oder klein, wie der Mensch auf dem Friedhof, so landet auch dort irgendwann ein mal jedes Auto. Diese Plätze gilt es zu erkunden und ausdrücklich sind dabei Fahrzeuge von besonderem Interesse, die man sonst nie anschaut und bedenkt.

Mazda 626, Opel Tigra, Ford Sierra und Focus mit ausgeblichenem Scheinwerfer. Toyota Tercel so man ihn den noch findet und Toyota Corolla. Alte Helden aus längst vergangenen Zeiten. Mercedes, BMW, wenn es unbedingt muss, aber die findet ihr auch wo anders. Seit ihr auf der Suche nach solchen Autos, nach schönem Blech und Neuwagenzustand. Bitte zieht weiter, für euch gibt es hier nichts zu sehen.

Wer sich aber traut in die hintersten Ecken der zugewuchertsten Gebrauchtwagenhöfe zu steigen, nur um einen der letzten Kadett E Caravan zu finden. Wer einem KA Lufthansa-Edition beherzt in den Schweller greift um den Rost zu spüren, wer einem ölsiffenden R19 die letzte Ölung gibt oder wer den Unterschied zwischen einem 92er und einem 95er Fiesta kennt. Der ist hier richtig.

Also. Wer bereit ist in die Welt der automobilen Schatten zu erkunden. Wer auf Autofriedhöfen bis ins letzte Schlachtobjekt kriecht, wer keine Scheu vor Ölschlamm, brackigem Kühlwasser, hängendem Himmel und blinden Scheinwerfern hat. Der soll hier ein Forum und Gleichgesinnte finden.

[motorina]

bronx, heute beim Treffen hat ein Kadett-C-Schrauber (er baut gerade seinen 33. auf!) erzählt, dass für eine originale Tür (2-Türer) inzwischen 1 Mille verlangt wird, ebenso für einen Satz vordere Kotflügel!

Sind die noch sauber ?

[Christian8P]

Zitat:

"Quelle hab ich sogar noch hier liegen Was wollen die Leute damit, da kommt nix mehr her "

Ich habe in der Bucht mal auf einen Genex-Katalog geboten, der ging am Ende für weit über 100 Euro weg. Nicht an mich...

[bronx.1965]

Zitat:

Und wenn man was findet, ist nicht mit "ich warte erstmal, ob ich es ein paar Stände weiter noch billiger bekomme".

@Volker: das hab ich an dem Tag gemerkt. Und, wohlgemerkt: ich hatte und habe keinerlei Erfahrung mit dem Verkauf auf Teilemärkten und bin jetzt auch nicht so der "i-bä" Typ. Leben und leben lassen.

[MrMinuteMan]

"Kadett-C-Schrauber". Wenn man jetzt mal nachguckt wie alt die Dinger mittlerweile sind, dann noch eventuell eine seltenere Version (2 Türer, waren die eher selten?!) und dann noch die Rostanfälligkeit der Teile dazu nimmt, kommt so was schon hin. Man darf halt nicht vergessen das wir mittlerweile 2018 schreiben und die Quellen immer weiter austrocknen ohne sich neu zu füllen. Gerade was seltene Baureihen, Vorkrieg und dergleichen angeht. Entsprechend steigen die Preise.

Motorina, hattest du nicht neulich von einem DKW erzählt, wo selbst der Club nur noch einen Satz Stoßstangen hat?!

[motorina]

Auto-Kataloge (aber keine von Genex!) sind schon auf der Seite ... bleiben hier.

Habe auch wieder einen von ganz früher gefunden; jetzt fehlt mir noch der aus Mitte der 60er Jahre (Autos aus der ganzen Welt) ... der muss noch irgendwo rumliegen...

Den anderen Katalogen-Schei... werde ich dann mal zusammen auf der Auktion-Plattform einstellen...

[MrMinuteMan]

Kommt aber auch drauf an was man verkauft. Autoprospekte liegen entweder wie Blei oder gehen weg wie warme Semmeln. Die Traktorprospekte waren z.B. alle binnen 3 Tagen weg, aber die Sachen von den Volvos von Anfang die 90er bzw mitte der 80er wollte keine Sau haben. Trotz Ramschpreisen. Da muss man wohl noch etwas länger lagern.

@ motorina: Guck noch mal die letzte Seite ganz unten, ich hatte da noch eine Frage an dich

[bronx.1965]

Zitat:

bronx, heute beim Treffen hat ein Kadett-C-Schrauber (er baut gerade seinen 33. auf!) erzählt, dass für eine originale Tür (2-Türer) inzwischen 1 Mille verlangt wird, ebenso für einen Satz vordere Kotflügel!

Sind die noch sauber ?

@motorina : ganz offensichtlich nicht! Aber, Stichwort Tür, da fällt mir auch noch einer ein: ich war etwa 11-12 Jahre alt und krebste in den Ferien in der Werkstatt von meinem Großvater herum. Die reparierten gerade einen 170V OTP. (Was das war, wußte ich natürlich in dem Alter noch nicht.) Der "Auftraggeber" suchte händeringend nach vorderen Kotflügeln, welche nun im "Osten" nicht erhältlich waren. Sie waren, der "Kübelform" des "offenen Tourers Polizei" wegen, am unteren Ende geringfügig modifiziert. Und OTPs waren eh rar. Der "Alte" hatte aber noch einen kompletten Satz auf Lager, woher wollte er allerdings nicht sagen. Dem Besitzer des OTP fiel jedenfalls die Kinnlade herunter.

[motorina]

"DKW ... nur noch einen Satz Stoßstangen?! "

MMM, die waren aber aus einer Nachbau-Aktion des Clubs - also nicht original von der AutoUnion; und zwar für den 1000SP!

[motorina]

Ich weiss, bronx, es gibt immer wieder Leute, die rechtzeitig "Ramschware" zur richtigen Zeit auf die Seite gelegt haben. Auch für den Audi C1 gibt´s teilweise noch originale Neuteile - aber eben vieles nicht.

... und bei euch war damals Teilebeschaffung ja sowieso schon immer ein Kunststückchen...

[MrMinuteMan]

Werden also sogar schon die Nachbauten knapp und dabei gibt das doch eh nicht mehr so viele von dem Wagen

@ Bronx: "170V OTP". Musst ich jetzt auch erst mal nachschauen

Im Osten wirst du aber sicher auch noch in 10 Jahren spannende Sachen finden. Als ich damals in der O-Lausitz war, kam ich mit einem alten Mann ins Gespräch, weil der einen notdürftig zusammengespachtelten MK-4 Ghia fuhr. Der erzählte mir, dass er kurz nach der Wende als keiner Trabant haben wollte seinen kurzerhand auf den Dachboden der Scheune bugsiert hatte weil er sich nicht durch ringen konnte ein gutes Auto weg zu werfen. Und da steht er noch heute. Möcht nicht wissen was die ganzen alten Bastelhasen noch im Schrank haben und weiterhin dort sammeln.

[VolkerIZ]

Manche Leute sind auch schon so weit, dass das letzte Teil nicht verarbeitet wird, sondern eingelagert als Muster für eine Nachfertigung. Die Technik geht ja weiter, 3D-Scännen usw., in ein paar Jahren wird da mehr für normale Preise möglich sein als man sich heute vorstellen kann.

[British_Engineering]

Ich bin in den 90er Jahren mal an eine Kunstlederinnenausstattung für einen Golf I Baujahr 77 gekommen. War in ordentlichem Zustand und komplett. Damals war das Ding ganz schlecht zu verkaufen. Hatte es mehrfach in der Zeitung drin, an den örtlichen Anzeigenbrettern in den Supermärkten und sogar auf Flohmärkten hinten in meinem Toyota Tercel drin. Nach ewigen Zeiten war das Ding für ich glaube 20DM verkauft.

Heute würden sich die Leute die Finger danach ablecken.

[motorina]

Für gewisse Teile sicherlich, Volker, aber nicht für alles, denke ich mal.

Edit:

... und jetzt brauche ich nach diesen Schreckensnachrichten erst einmal ein Nervenberuhigungsmittel - einen großen Pott Kaffe!

[PIPD black]

Da gibt es solche und solche. Mein Vater war froh, als er endlich „richtige“ Autos fahren durfte und nicht mehr jedes WE am Trabbi was zu tun hätte. OK, so schlimm war es nicht. Aber als der Trabbi lange war, gingen auch die letzten Sachen so weg. Müll. Auf dem Hängeboden in der Garage lagen noch etliche Meter Fenstergummis, Frontscheiben und anderes Zeug. Er hatte da auch keinen Bock mehr. Worauf er aber keinen Bock hatte, waren die Werkstätten, die vorher Trabbi und Wartburg zur Horrorpreisen repariert hatten und dann mit einem mal Ahnung von Ford oder Opel haben wollten. Er ist dann für den Service unseres Escort sogar einmal bis Trappenkamp gefahren. Weil er es nicht besser wußte und mein Onkel mit seinem Fiesta MK 2 empfohlen hatte. Weiß gar nicht, wo er nachher mit dem Karren war. Ich glaube sogar in GÜ.

[MrMinuteMan]

Einfache Teile wie Türgriffe, Lampenabdeckungen, Zierelemente etc kann man sicher 3-D drucken. Bei sowas wie einem Vergaser wirds dann aber schon komplexer. Oder einer Stoßstange, da brauchst du dann auch einen entsprechend großen Drucker. Vom passenden Material mal abgesehen, den es soll schließlich nicht nur druck- sondern auch haltbar sein. Bringt schließlich nix, wenn der 3-D gedruckte Rochen für den Manta sich nach 5 Wochen in der Sonne grün verfärbt oder oder die Buchstaben am "Ford Scorpio" abfallen und man dann einen Ord Orpio fährt.

PIPD, die ganzen Teile direkt in den Müll?! Wollte so was damals nicht mal der Ostblock haben oder wars wirklich die völlige Entnervung?

[PIPD black]

Ich bin den Trabbi bis 1996 gefahren. Meine Mutter noch etwas länger. Nachdem wir dann gebaut hatten und umgezogen sind, war auch die Garage in GÜ obsolet und wurde geräumt. Mit dem ganzen Krempel wollten wir nicht umziehen. Also wech. 1998/99 hat das Zeug auch keinen interessiert.

[bronx.1965]

Zitat:

Im Osten wirst du aber sicher auch noch in 10 Jahren spannende Sachen finden. Als ich damals in der O-Lausitz war, kam ich mit einem alten Mann ins Gespräch, weil der einen notdürftig zusammengespachtelten MK-4 Ghia fuhr. Der erzählte mir, dass er kurz nach der Wende als keiner Trabant haben wollte seinen kurzerhand auf den Dachboden der Scheune bugsiert hatte weil er sich nicht durch ringen konnte ein gutes Auto weg zu werfen. Und da steht er noch heute. Möcht nicht wissen was die ganzen alten Bastelhasen noch im Schrank haben und weiterhin dort sammeln.

Da darfst du getrost von ausgehen. Das Ganze findet hier immer noch arg zeitversetzt statt. Zudem: Ost-Fabrikate haben immer noch eine eher überschaubare Fanbase! Außer vielleicht das Schwalbe-Moped.

Was die Vorkriegsware betrifft, findest du hier auch immer noch eher mehr. Im "Westen" trennte man sich Jahrzehnte eher davon.

[VolkerIZ]

Stoßstangen werden nicht gedruckt. Die werden entweder über einem gedruckten Modell gepresst oder gleich komplett mit Vakuumtechnik, alles mit CAD. Da sind noch ein paar Lücken, bis das funzt, aber lange wird das nicht mehr dauern.

[motorina]

Genau so ist es bzw. war es, bronx!

Hast du eigentlich mein Bild mit Luaz gesehen? Kannst du da was dazu erläutern?

Hatte noch keine Zeit zu recherchieren - für mich total unbekannt.

... und irgendwann gibst das 3D-autonomfahrende Fahrzeug...

Der Fortschritt in diese Richtung wird voranschreiten - vielleicht schneller, als wir es erwarten; da könntest du recht behalten, Volker.

[MrMinuteMan]

"Was die Vorkriegsware betrifft, findest du hier auch immer noch eher mehr."

Was ich jetzt doch etwas faszinierend finde, weil ich fast gesagt hätte "im Westen längst beim Sammler, im Osten längst verheizt." Sprich das viel Ware vom Vorkrieg bzw direkt nach dem Krieg in irgend eine der ewig am leben gehaltenen Ost-Zombioldtimer verbraucht wurde. Aber eventuell hat man auf Grund der Mangelwirtschaft auch so gründlich auf Seite gelegt, dass am Ende doch mehr übrig war. Siehe auch PIPD, die hatten noch 98 Ersatzteile für den Trabant bis sie dann den Kram weggeworfen haben.

@ Volker: Ist natürlich auch gerade bei der Stoßstange die Frage was man dann hat. Ist die genau so stabil, hat sie das selbe oder annähernd selbe Crashverhalten, wie sieht es mit Rost aus etc. etc. Gerade bei so einem sicherheitsrelevanten Teil wird in unsrem Bürokratieland dann sicher auch jemand noch mal genau drauf gucken.

Was autonom und elektrisch angeht, bin ich weiterhin skeptisch. Momentan sind wir wieder in dieser Phase der blumigen Versprechen und großen Reden, auf denen oft nichts bis gar nichts folgt. Es ist zwar mittlerweile ein Akt eine simple 75 M lange Brücke irgendwo in der Provinz zu sanieren, aber in 5 Jahren fahren wir alle vollelektrisch-autonom durchs Land. Sischer dat.

[Christian8P]

Zitat:

Hast du eigentlich mein Bild mit Luaz gesehen? Kannst du da was dazu erläutern?

KLICK

[MrMinuteMan]

Ach das war die Pritsche mit dem ulkigen Fahrerhaus.

[motorina]

Oh, danke, Christian, für den Link ... also eine relativ junge Firma für Amphibienfahrzeuge im Osten (dahin hatte ich dieses Fahrzeug auch verortet ).

Edit:

MMM, nicht ulkig, sondern ukrainisch!

[MrMinuteMan]

Ach Christian, ich hab heut noch den offiziellen Cheeki-Breeki Raum samt Slav-Hardbass-Partyanzug gefunden. Nur mal so als kurze Werbepause

Bilder

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  (587 mal aufgerufen)

[Christian8P]

Na darauf doch ein fröhliches KLICK

[bronx.1965]

Zitat:

Hast du eigentlich mein Bild mit Luaz gesehen? Kannst du da was dazu erläutern?

Hatte noch keine Zeit zu recherchieren - für mich total unbekannt.

@motorina : Christian war schneller. Ich bin zwischendurch immer mal draußen, den Sprenger umsetzen.

Zitat:

Was ich jetzt doch etwas faszinierend finde, weil ich fast gesagt hätte "im Westen längst beim Sammler, im Osten längst verheizt." Sprich das viel Ware vom Vorkrieg bzw direkt nach dem Krieg in irgend eine der ewig am leben gehaltenen Ost-Zombioldtimer verbraucht wurde. Aber eventuell hat man auf Grund der Mangelwirtschaft auch so gründlich auf Seite gelegt, dass am Ende doch mehr übrig war.

Das trifft es ganz gut! Hinzu kam: es wurde vielmehr improvisiert! Ein Beispiel: in den Achtzylinder des Stoewer Arkona(Vormals "Greif V8") passten zum Beispiel Kolben des Tatra 48. Mit geringfügigen Modifikationen am Kolbenhemd. So konntest du bei dem ersten oder zweiten Übermaß immernoch den Motor in seinen Grundzügen überholen. Der reichlich dimensionierte Block gab das her. Zudem hatte der Arkona V8 ein großzügig bemessenes "thermisches Budget". Nur ein BSP von vielen. Es ging so einiges. Man mußte probieren. . .

[MrMinuteMan]

@ Bronx: Dazu Kontakte, Kontakte und handwerkliches Geschick. Probieren eben. Mit der damaligen Technik konntest du das auch noch machen, wohin gegen die heutige High-Tec vermutlich ziemlich schnell in die Knie geht. Auf manche Ideen, wie die von dir vorgestellte, muss man auch erst mal kommen. Aber vermutlich ging das nach dem Motto "was haben wir da und wie machen wir das passend?" Fragt sich nur wie sich das damals rum sprach ohne Internet. Automobiltreffen und Konferenzen waren da sicher eher selten oder?

Hatte die Bastelei eigentlich auch Negativseiten im Form von endgültig ruinierter Technik und steigenden Unfallzahlen? Wenn so viel "wild" zusammen gebaut und mit Draht plus etwas Gebet gebastelt wurde, flog da doch sicher gern mal was vor seiner Zeit außer Plan mäßig aus einander.

Christian, join the Gopnik Navy today

[bronx.1965]

Zitat:

Aber vermutlich ging das nach dem Motto "was haben wir da und wie machen wir das passend?" Fragt sich nur wie sich das damals rum sprach ohne Internet. Automobiltreffen und Konferenzen waren da sicher eher selten oder?

Ich denke, genau das war es. Verbunden mit der Notwendigkeit, das Vorhandene wieder zum Laufen bringen zu müssen. Das Wissen und die "Experimentierfreudigkeit" waren einfach da. Nicht jedoch aus Spaß, sondern aus purer Notwendigkeit. Heute kann das kaum nachvollzogen werden. Meine Meinung.

Zitat:

Hatte die Bastelei eigentlich auch Negativseiten im Form von endgültig ruinierter Technik und steigenden Unfallzahlen?

Kann ich nichts zu sagen. Pfusch gabs sicher auch mal. Wenn ich aber an die Seilzugbremsen denke. . .

Mein lieber Scholli! Da mußtest du schon solide arbeiten. Zu stramm: du machst bei der ersten Bremsung einen Kopfstand und gehst (mangels Gurt) direkt durch die Scheibe. Zu lasch: du planierst, was vor dir so auftaucht, sich befindet. Seile zu "lang" gelassen. Das war schon eine Sache der Erfahrung und des Vertrauens.

[VolkerIZ]

Man muss ja auch bedenken, die Leute haben das jeden Tag gemacht. Das ist nicht so, wie wenn man heute mit einer Seilzugbremse in eine normale Kfz-Werkstatt geht, die kennen sowas ja gar nicht.

[MrMinuteMan]

"Das war schon eine Sache der Erfahrung und des Vertrauens."

Wenn man da jetzt noch PIPDs kleine Story von der Werkstatt die zu DDR Zeiten so hinterfotzig war, dass man bis in den Westen fuhr um sein Auto zu reparieren dazu nimmt, ergibt das ein sehr angespanntes aber gleichzeitig spannendes Lagebild. Nicht um sonst hat wohl der gemeine DDR-Bürger versucht alles selber zu können. Anders ging es einfach nicht.

"Heute kann das kaum nachvollzogen werden."

Kann es, wenn man sich mal 5 Minuten auf die Lage einlässt und die Fakten ernst nimmt. Neues Auto dauert mindestens 10 Jahre, du bist auf die Karre angewiesen und einfach auf Amazon bestellen kann man vergessen. Was macht man? Was hier beschrieben wurde. Eine andere Option bleibt und blieb auch einfach unter den Umständen nicht. Mal davon abgesehen, dass die Schulbildung in der DDR noch so gut war, dass die Leute den nötigen Grundstock an Wissen im Kopf hatten plus das die Begeisterung für Technik und Natur von Anfang an gefördert wurden.

*Ist gerade aktuell, da ich heut im Feuerwehrmuseum in Schwerin war und dort entsprechend viel aus DDR-Zeiten rumlag. Wenn man sieht wie da noch die Jugend "erzogen" wurde. Sicher mit der entsprechenden Dosis Propaganda, aber man förderte wenigstens auch das Soziale- und praktische Denken.

Zum Bild: Sicher etwas pathetisch und man sieht wie die Rotlichtbestrahlung glüht. Aber den Kern der Sache trifft es.

Bild

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  (546 mal aufgerufen)

[bronx.1965]

Zitat:

Man muss ja auch bedenken, die Leute haben das jeden Tag gemacht. (...)

Natürlich. Aber genauso, wie sie dir heute einen Kerzen- oder Ölwechsel verpfuschen können, gab es früher auch "Blindnieten", die es einfach nicht drauf hatten oder nicht die nötige Sorgfalt walten ließen. Früher war keineswegs alles besser. Stell mal am Opel P4 die Bremse ein. Der "Stern" der Lastverteilung fordert einen da schon. Bleibt da die geringste "Länge" eines der Vier Seile übrig, stehste ganz schnell quer! Dazu mußte man nicht mal "flott" unterwegs sein!

Edit:

"Kann es, wenn man sich mal 5 Minuten auf die Lage einlässt und die Fakten ernst nimmt. Neues Auto dauert mindestens 10 Jahre, du bist auf die Karre angewiesen und einfach auf Amazon bestellen kann man vergessen. Was macht man? Was hier beschrieben wurde. Eine andere Option bleibt und blieb auch einfach unter den Umständen nicht."

Trifft! Einlassen tun sich aber die Wenigsten.

[MrMinuteMan]

Zum Thema Wartung und früher könnte man sich auch noch einen Abend diskutieren. Welcher Punkt mich da immer umtreibt, ist das Gerauche und Gesaufe früher. Wenn man daran denkt, wie normal es früher war auf Arbeit zum Teil hart zu konsumieren, würde mich das nicht wundern wenn viele Unfälle auch da durch entstanden. Natürlich wurde auch die Technik im laufe der Jahre besser und sichrer, aber wenn man sich die Unfallzahlen in vielen Bereichen anschaut, wurde das oft besser um so weniger am Arbeitsplatz gesoffen, geraucht und das Regime strammer angezogen wurde.

Wenn man bedenkt, dass da vielleicht irgend ein Vogel besoffen oder im Kater versucht hat den P4 die Seile einzustellen, kann man sich schon vorstellen woher manche Unfälle damals resultierten.

"Einlassen tun sich aber die Wenigsten."

Des is ja gerade das Problem heute.....

[bronx.1965]

Zitat:

Welcher Punkt mich da immer umtreibt, ist das Gerauche und Gesaufe früher. Wenn man daran denkt, wie normal es früher war auf Arbeit zum Teil hart zu konsumieren, würde mich das nicht wundern wenn viele Unfälle auch da durch entstanden.

Kann ich nix zu beisteuern. Generell war früher vieles laxer, anders als heute. Inwieweit das Auswirkungen hatte, darüber mögen sich Statistiker den Kopf zerbrechen. Ich kenne das so nicht, vielleicht war ich aber auch zu jung.

Generell: im Osten wurde mehr gesoffen. Unstrittig! War aber auch Teil der "Doktrin". Will sagen: wer nicht reisen durfte, sonstwie Repressalien und Einschränkungen unterworfen war, der sollte sich wenigstens preiswert den Sozialismus schön trinken dürfen!

Deswegen waren die Preise für Alkoholika teilweise sogar subventioniert. Gorbatschov hatte es ja vorgemacht, seine Kampagne gegen den Suff in Rußland endete in einem Fiasko und kostete ihm den erneuten Wahlsieg gegen Jelzin. Man stelle sich das mal in der DDR vor. . .

[MrMinuteMan]

Saufen bis der Sozialismus siegt. Oder die Leberzirrhose

Mehr dazu und zu anderem Morgen, ich roll mich jetzt erst mal weg. Irgendwas mit Montag und Drehstuhl

Ein Gedanke noch: Hat Deutschland nicht der Zeit die niedrigsten Alkoholpreise in der EU? Zufall?

[bronx.1965]

Der Rest hier hat sich auch anscheinend weggelegt. Bin dann auch mal raus. Gute Nacht!

"Ein Gedanke noch: Hat Deutschland nicht der Zeit die niedrigsten Alkoholpreise in der EU? Zufall? "

Wer weiß!

In diesem Sinne. . .

[VolkerIZ]

Ätt MMM: Gute Nacht!

Arbeitunfälle: Es gibt doch einen Erfolg in diesem unserem Lande: Wo die meisten Leute Rentner oder arbeitslos sind, macht keiner was kaputt. Ist doch auch mal schön.

Und an den Rest auch gute Nacht! Ich sollte jetzt auch mal Feierabend machen.

[ToledoDriver82]

Guten Morgen...wird doch nicht Winter werden

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  (546 mal aufgerufen)

[MrMinuteMan]

A20 - Keine neuen Straßenkilometer bis 2020. Des wird nie was in dieser Bananenrepublik. Und damit guten Morgen.

[VolkerIZ]

Mahlzeit allerseits!

Kleine Ergänzung zu gestern.

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  (529 mal aufgerufen)

[PIPD black]

Liest sich wie ein Artikel aus dem „Postillion“

Guten Morgen