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Mon Oct 15 08:18:58 CEST 2012    |    HyundaiGetz    |    Kommentare (14)    |   Stichworte: Autos, Kleinwagen, Kombi, Mini, Probefahrt, Test

Samstagmorgen. Eigentlich sollte es ein ganz normaler Samstagmorgen werden: Schnell ein paar Erledigungen in der Stadt machen und dann wieder nach Hause. Aber schon weitem sah ich den großen Mini-Promotion Stand, der natürlich sofort meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. Mini ist nun, ehrlich gesagt, nicht unbedingt eine meiner Lieblingsmarken, aber wenn die Fahrzeuge schon einmal ausgestellt werde, schaue ich mir diese natürlich gerne an.

 

Es waren verschiedene Fahrzeuge, vom Mini One bis zum Clubman, ausgestellt. Und kaum stand ich an einem Fahrzeug, bin ich direkt angesprochen worden, ob ich nicht direkt eine unverbindliche, kostenlose Probefahrt machen möchte. Da ich bisher noch nie Mini gefahren bin, war ich damit natürlich direkt einverstanden.

 

Ich konnte mir „meinen“ Mini aus der Reihe der vorhandenen Fahrzeuge aussuchen. Für’s Cabrio war es nicht unbedingt das richtige Wetter, ebenso wenig für den Roadster. Die Countryman’s waren – wie ich später gesehen habe – alle unterwegs und der Mini One ging gerade an die Leute vor mir. Also, blieb mir nur der Mini Clubmann. Dies war für mich persönlich allerdings nicht so tragisch, da der Clubman eh das Auto ist, was mich bei Mini am meisten anspricht.

 

Nach kurzem Papierkram und den obligatorischen Fragen für die Statistik („Welches Fahrzeug fahren Sie aktuell? Sind Sie bereits Mini gefahren? Steht in den nächsten 12 Monaten ein Fahrzeugkauf an?“) ging die halbstündige Probefahrt auch schon los.

 

Optik des Clubman’s

 

Wie bereits geschrieben ist der Mini Clubman der Mini der mich am meisten anspricht. Ich mag kleine Kombis (auch wenn Fahrzeuge wie ein Skoda Fabia praktischer sind) und finde es schade, dass nicht mehr Hersteller in diesem Bereich ein Fahrzeug anbieten. Die Mini-typischen runden Lichter an der Front sind ja bereits länger bekannt. Durch die optisch erst einmal fehlende hintere Tür wirkt der Mini meiner Meinung recht interessant. Mir persönlich gefällt der Clubman ohne Dachreling aber noch etwas besser. Eigentlich bin ich nicht unbedingt ein Freund der Trendfarbe Braun bei Autos, aber beim Mini sagt mir die Farbe irgendwie zu. Besonders mit den vielen dunklen Akzenten und den dunklen Felgen sieht der Mini echt schickt aus. Mein Arbeitskollege, der die Mini-Bilder gesehen hat, meinte nur „Sieht ja aus wie ein zu heiß gewaschener Leichenwagen!“ – etwas recht hat er…

 

Setzen wir uns rein!

 

Die braune Farbe von Außen wird im Innenraum durch braunes Plastik (bin ich garkein Fan von!) und schönen braunen Lederpolstern (die mag ich dann schon eher) wiederholt. Der Innenraum wird vom großen Tacho in der Mitte förmlich dominiert. Ich bin schon mehrere Fahrzeuge mit Zentraltacho gefahren und habe eigentlich kein Problem damit. Beim Mini ist er aber etwas an der falschen Stelle. Bei der Probefahrt habe ich den Tacho aber dank Digitalanzeige im Drehzahlmesser allerdings garnicht beachtet. Ich glaub, so geht es vielen Mini-Fahrern. Ansonsten ist der Innenraum ja auch bereits bekannt. Viele Knöpfe und Schalter sucht man erst etwas vergeblich. Die Schalter für die Fensterheber gehen z. B. in der Mittelkonsole etwas unter – wenn man natürlich weiß wo sie sind, findet man sie direkt. Qualitativ scheint der Mini im normalen Rahmen zu sein, wobei ich angesichts des Preises teilweise etwas hochwertigere Materialien erwartet hätte. Und, das braune Plastik geht für mich persönlich garnicht!

 

Los geht’s

 

Unter der Haube des Mini’s werkelte ein 112 PS Diesel Motor, den ich ganz angenehm fand. Der Motor zieht ohne merkliches Turboloch von unten hoch und bietet in allen Lebenslagen ausreichend kraft. Auf der Autobahn war bei ca. 190 km/h Schluss. Der Motor hatte allerdings auch erst knapp über 2.000 km gelaufen – eventuell ist auch noch mehr drin. Die 6-Gang Schaltung war super knackig zu schalten, so hätte ich es gerne auch in anderen Autos! Überrascht war ich vom Fahrwerk: Ich hätte gedacht es wäre „Mini-typisch“ etwas straffer und holpriger. Gut, ich bin von meinem Hyundai i20 nun auch kein butterweiches Fahrwerk gewöhnt, aber ich könnte mir mit dem Mini durchaus auch eine längere Strecke vorstellen. Wären dort nicht die lauten Windgeräusche! Die rahmenlosen Scheiben hört man auf der Autobahn doch sehr stark. Finde ich nicht unbedingt angenehm und hinsichtlich des Preises auch nicht unbedingt angebracht. Besonders in der Dieselvariante ist der Mini sicherlich auch ein Fahrzeug für Langstreckenfahrer und da gehen solche lauten Windgeräusche echt nicht.

 

Was für mich noch ungewohnt war: die tiefe Sitzposition. Sie ist zwar angenehm, aber durch das recht weit nach vorn gezogene Dach, war es mit meiner Größe (~ 190 cm) teilweise nicht möglich die Ampel zu sehen. Gut, dass der Mini ein Panoramadach mit dabei hatte, so konnte ich einfach daraus schauen. Störend finde ich auch etwas die geteilte Heckklappe. Die mittige Strebe hat man doch immer im Blick wenn man in den Rückspiegel schaut. Technisch sicherlich nicht anders regelbar, im Alltag aber eher unpraktisch.

 

Erstaunt war ich über das Platzangebot auf den vorderen Sitzen. Mein Beifahrer und ich hatten ordentlich Platz und ich habe mich nicht unwohl gefühlt. Beim Probesitzen bisher habe ich mich im Mini irgendwie etwas unwohler gefühlt. Der Kofferraum ist aber für die „Kombivariante“ (Ich weiß, es ist kein Kombi im klassischen Sinne) etwas klein geraten. Das Platzangebot auf der Rückbank habe ich mir erst garnicht angeschaut – ist für mich persönlich auch nicht unbedingt ein ausschlaggebender Punkt beim Auto.

 

Der größte Nachteil

 

Kommen wir zum größten Nachteil des Minis: Der Preis! Mini ist teuer. Das war mir klar. Trotzdem ist mir beim Blick auf das Preisschild etwas schlecht geworden. Gefahren bin ich einen Mini Clubman Cooper D (Ich hoffe, das ist richtig so). An Bord waren einige Extras wie Leder, Panoramadach, Soundanlage und noch einiges, was ich nicht aufzählen kann. Auf den ersten Blick hatte der Mini aber gefühlt keine übertrieben hohe Ausstattung! Der gefahrene Mini sollte 35.000 € (!) kosten. Echt heftig. Es waren alleine Extras im Wert meines Hyundai i20 verbaut. Das überzeugt mich beim Mini nicht wirklich…

 

Fazit

 

Mein Beifahrer hat es nach der Probefahrt schon auf den Punkt gebracht: Es war mal ganz nett, aber Mini? Nein danke! Das Auto ist sicherlich ein netter Wagen, mit großen Sympathiepunkten und großer Fangemeinde. Für mich ist er hinsichtlich der gebotenen Leistung und des geforderten Preises aber kein passendes Auto. Ich muss auch ehrlich zugeben: Wenn ich mir einen Luxus-Kleinwagen kaufen würde, wäre es wohl der Audi A1…


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