Neuzulassungen per September 2011: A-Klasse fulminant, Corsa überholt Polo, Juke erstarkt!

[MatthiasDELFS]

Der neunte Monat ist herum, Zeit also für die Neuzulassungen per September 2011. Diesmal so schnell wie noch nie, da die Zahlen bereits gestern hochgestellt wurden! Die Rohdaten kommen wie immer vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA). Danke für's Lesen und viel Spaß!

Kleinstwagen:

Der Smart Fortwo setzt sich wieder an die Spitze. Insgesamt legen alle Modelle im Vergleich zum Vormonat gut zu! Überraschend ist die Schwäche des neuen Kia Picanto.

Kleinwagen:

Der Opel Corsa konnte sich im September vor den VW Polo setzen, was für eine Überraschung. Der neue Kia Rio kann sich auf Anhieb vor den Suzuki Swift setzen. Auch der neue Chevrolet Aveo punktet.

Kompaktklasse:

Der Golf beeindruckt mit beinahe 30.000 Neuzulassungen. Der Astra will nicht in Fahrt kommen. Lexus CT vor seinen Bruder Toyota Prius.

Mittelklasse:

Der VW Passat siegt in der Mittelklasse deutlich vor der C-Klasse, die wiederum den Audi A4 deutlich distanzieren kann. Der BMW 3er (inkl. Coup.+Cabr.) schwächelt. Opel Insignia und Ford Mondeo verbessern sich deutlich. Sie lassen den Skoda Superb weit hinter sich, der sich auf seinen gewöhnten Niveau bewegt.

Obere Mittelklasse:

Ein Kopf-an-Kopf-Rennen gab es im September in der Oberen Mittelklasse, wo die E-Klasse-Familie die 5er-Familie knapp hinter sich lassen konnte. Der A6/A7 von Audi hatten in diesem Streit per September kein Wörtchen mitzureden.

Oberklasse:

Der CLS von Mercedes-Benz setzt sich in der Oberklasse an die Spitze. Auf Rang zwei folgt der 7er BMW, von dem nur eine Einheit mehr verkaufte wurde als vom A8. Die S-Klasse wird vom Porsche Panamera überholt.

Mini-SUV:

Der Skoda Yeti kann sich überraschenderweise nach einigen Monaten wieder vor den Dacia Duster setzen. Deutlich erstarkt zeigt sich der Nissan Juke, der den Mitsubishi ASX nun deutlich auf Distanz hält.

Mittelklasse-SUV:

Der VW Tiguan siegt nun wieder deutlicher als in den Vormonaten. Nichtsdestotrotz folgt auf Rang zwei der X1 und auf Rang drei sogar der X3 von BMW. Auf Rang vier zeigt sich der Audi Q5, dem die Puste im Kampf gegen den X3 auszugehen scheint. Schwach zeigt sich der GLK von Mercedes. Der Range Rover Evoque kann sich auf Anhieb vor dem Freelander platzieren.

Oberklasse-SUV:

Der BMW X5 siegt bei den Oberklasse-SUV gewohnt vor dem VW Touareg. Es folgen: Porsche Cayenne, BMW X6 und Audi Q7. Im Kommen ist der neue Grand Cherokee. Die M-Klasse von Mercedes rutscht nicht verwunderlich stark ab, wird sie ja schon seit Mai nicht mehr produziert. Das neue Modell erscheint Mitte November. Dann könnte es das einen neuen Spitzenreiter bei den Oberklasse-SUV bedeuten.

Minivans:

Die A-Klasse zeigt sich so stark wie lange nicht mehr. Sie hat einen Marktanteil von 57,1 % an den verkauften Minivans. Der Toyota Verso-S kommt im September ebenso in Fahrt.

Hochdachkombis:

Der Caddy siegt weiterhin. Einzig der Renault Kangoo konnte sich im Vergleich zum Vormonat August vor den Citroën Berlingo setzen.

Kleine Kompaktvans:

Ab November droht es stürmisch zu werden in der Klasse der kleinen Kompaktvans: Noch kann sich der Opel Meriva an der Spitze halten, doch zeigt der Nissan Qashqai, dass er es sich nicht gefallen will. Die B-Klasse reiht sich auf dem vorletzten Platz an, dies liegt im gleichen Grund, wie dies bei der M-Klasse der Fall ist.

Große Kompaktvans:

Der VW Touran fährt weiterhin vorneweg; gefolgt vom Opel Zafira. Neu ist der Fiat Freemont, der sich knapp hinter dem Chevrolet Orlando einreiht.

Großraumvans:

Der VW Sharan wird vom Ford S-Max bedrängt. Zusammen mit dem Galaxy hat Ford in dieser Klasse sogar deutlich mehr Fahrzeuge abgesetzt. Der Seat Alhambra bleibt weiterhin nur ein trauriges Blümchen in dieser Klasse, kann sich jedoch dauerhaft auf dem vierten Platz halten.

Kompaktklasse-Cabriolets:

Das Golf Cabriolet siegt vor dem Eos. Es folgt der BMW 1er als Cabriolet. Schwach zeigt sich das A3 Cabriolet, das sich sogar noch hinter dem Peugeot 308 CC einreihen muss.

Mittelklasse-Roadster:

Der SLK siegt fulminant vor dem vollkommen abgestürzten BMW Z4. Der TT Roadster zeigt sich weiterhin schwach.

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(Gehobene) Mittelklasse-Cabriolets:

Das E-Klasse Cabriolet konnte sich im September mit einem kleinen Vorsprung vor das 3er Cabriolet setzen. Weit abgeschlagen: Das A5 Cabriolet.

Oberklasse Cabriolets/Roadster:

Das neue BMW 6er Cabriolet kann sich weiterhin behaupten. Kein Wunder: Handelt es sich bei den Konkurrenten um Modelle von Gestern. Das Jaguar XK Cabriolet konnte den SL von Mercedes-Benz, er sich in seinem zehnten Produktionsjahr befindet, überholen.

Danke für das Lesen und Kommentieren!

Viele Grüße

Matthias

[Standspurpirat14500]

Zum Opel Corsa:

71,8% der Corsa-Zulassungen waren gewerbliche Zulassungen, beim Polo waren lediglich 41,8% gewerbliche Zulassungen!

Dazu interessant, dass Opel 2011 bis einschließlich August in 7 von 8 Monaten die Eigenzulassungen gegenüber 2010 deutlich erhöht hat. Von dem gesamten Zulassungsplus von Opel in 2011 in Höhe von rund 23.000 Stück entfallen alleine über 14.000 Stück auf Eigenzulassungen.

Ebenfalls im Anhang die aktualisierte Übersicht der privaten Zulassungen von Januar 2008 bis einschl. August 2011 der Marken Ford, Opel, Toyota, VW.

[Goify]

Was machen die mit den ganzen Autos, die da draußen nur blöd rumstehen? Irgendwo habe ich mal gelesen, dass wenn ein Hersteller massenweise Fahrzeuge nur auf Halde produziert, die nächste Krise vor unserer Tür steht.

Also bei Opel sieht es demzufolge düster aus, wenn sie real nur wenige Fahrzeuge verkaufen, aber ein Zulassungsplus haben.

[Duftbaumdeuter712]

Tageszulassungen werden halt ganz normal verkauft. Die stehen ja nicht "nur so rum" ... die werden genau so verkauft wie Neuwagen/Gebrauchte Autos auch nur halt viel günstiger.

Vorteil für den Hersteller:

Er "verschleiert" die Rabatte etwas die er gezwungen zu geben ist wenn jemand das Fzg. kauft (macht ein besseres Bild in der Öffentlichkeit und die Restwerte nicht ganz so kaputt).

Weiterer Vorteil: Er erhöht seinen Marktanteil und das ist, komischerweise, für jeden Hersteller immer immens wichtig.

[Standspurpirat14500]

Naja, Opel wird die Corsa schon nach und nach verkaufen, den größten Teil vermutlich als Tageszulassung mit saftigen Rabatten.

Jetzt kann man natürlich sagen, egal, Hauptsache verkauft. Das kann man natürlich so sehen. Die Frage ist, wer den Rabatt tragen muss. Wenn die Opel GmbH für die Tageszulassungen die gleichen Preise erhält wie für einen Privatverkauf, dann kann es Opel egal sein. Nur leidet dann der Händler, dessen Marge gegen Null tendiert. Wie lang hält das dann der Händler durch? Oder holt es sich der Händler dann über erhöhte Service-Preise wieder rein?

Wenn die Opel GmbH die Tageszulassungen mit subventioniert ist die Frage, wie lange kann sich das Opel leisten?

So oder so, Opel scheint sich momentan fast nur über den Preis verkaufen zu lassen. Gerade beim Vergleich Polo vs. Corsa wird eigentlich klar, dass es nur am Preis liegen kann.

[Goify]

Inkl. Überführung bekommt man nen Corsa schon für unter 10.000 €. Polo erst ab etwas über 11.000 €. Das ist bei einem so geringen Preis schon ein Unterschied von 10 %.

[Duftbaumdeuter712]

Händler werden grundsätzlich wohl nur zulassen wenn es Geld vom Hersteller gibt .. solche "Aktionen" werden oft am Ende des Monats gefahren bzw. laufen die ja auch meist zum Ende aus (tägliche Übersichten sind interessant ... hier fallen regelmäßig die Importeure auf). Da kann man dann ganz gut sehen was wohl "Aktion" ist und was tatsächliche Käufe.

Interessant ist übrigens nicht unbedingt der Anteil der Fzg. die als "gewerblich" zugelassen werden sondern der Anteil der Fzg. die auf den Handel/Hersteller/Autovermieter zugelassen werden ... Gewerblich ist nämlich alles was über "Gewerbeschein" kauft. Also auch der Arzt von nebenan der seinen Privatwagen über die Firma kauft etc.

Hier tun sich Abgründe auf ... mal ein paar Beispiele

Händlerzulassungen* an Gesamt Jan.-Juli 2011

Mini 16%

Audi A1 25%

Ford Fiesta 33%

Opel Corsa 38%

Opel Astra 22%

Volkswagen Golf 9%

Volkswagen Polo 13%

Renault Twingo 25%

*Handel ohne Hersteller/Autovermieter

Quelle: Dataforce

[Standspurpirat14500]

Danke Edroxx, die Zahlen für den Corsa (Opel Corsa 38%) sind schon heftig. Golf und Polo sind da ja wirklich Musterschüler.

[Duftbaumdeuter712]

Wobei das "extreme" Beispiele sind. Der Schnitt im A-Segment liegt bei ~16%.

Für die geringen Händlerzulassungen spricht auch immer eine gute Auftragslage die sich in den Lieferzeiten wiederspiegelt. Schaut man hier z.B. mal in das VW-Golf Forum so sieht man ja das die "Beweiskette" richtig zu sein scheint.

[Standspurpirat14500]

Viele VW-Händler stellen sich ja schon kaum mehr Vorführwagen hin, weil die Bestellungen alle gleich an die Kunden gehen. Bei den aktuellen Lieferzeiten von 6-8 Monaten, wie z.B. aktuell bei meinem neuen Touran, kein Wunder.

[Spiralschlauch31454]

@Maxjonismus.

Vergleich dochmal z.B. Golf und Astra Eigenzulassungen. Beim Golf sind das geschätzte 2.700 im September, beim Astra knapp 1.400. Gemessen an der Anzahl der Händler in D sehe ich da keine grossen Unterschiede...

[PS-Schnecke50986]

Edroxx:

Interessante Zahlen, mich würden mehr Zahlen über die Opel-Modelle interessieren.

Also Händler/Tageszulassungen bei Meriva/Insignia und Co.

Frei nach Goify (es sieht düster aus für Opel, nach der Zahl der Eigenzulassungen) - Audi wird es nicht mehr lange geben. Der A1 schwächelt ziemlich.

Da das numal allgemein bekannt ist und man weiß, das dieser Audi wohl kaum in die Krise stürzt (schließlich laufen die anderen Volumenmodelle hervorragend, zumindest vergleichsweise) will ich auch nicht aus den schlechten Corsa-Zahlen ableiten, das sich das Gewitter um Opel verzogen hat und der Blitz das letzte mal eingeschlagen hat...vielmehr glaube ich, wird es noch ordentlich einschlagen in der nächsten Zeit.

[Duftbaumdeuter712]

Servus,

interessant sind, wie gesagt, nicht nur die Händlerzulassungen sondern auch Zulassungen auf Autovermierter und den Hersteller selbst. Autovermieter dienen oft dazu noch das letzte quäntchen Marktanteil zu holen. Herstellerzulassungen sprechen oft auch Bände über den Absatz (der Handel ist gesättigt, also muss der Hersteller einspringen).

Wobei hier Opel, Ford, Volkswagen, BMW, Mercedes (Deutsche Hersteller also) etc. natürlich verfälscht werden weil hier viele Mitarbeiter-Leasingfahrzeuge fahren die ja auch auf den Hersteller zugelassen werden.

Evtl. hilft dir das etwas weiter

Händlerzulassungen nach Marke Jan.-Juli 2011

Opel 28%

Volkswagen 9%

Audi 12%

BMW 11%

Mercedes 14%

Fiat 30%

Ford 24%

[Steam24]

Der A1 schwächelt? Das ist so ein Klischee, welches seitens einiger User gepflegt und auch von einigen angeblich VW-hörigen Medien wie autobild verbreitet wird.

Die Wahrheit: 2.435 Neuzulassungen in Deutschland im September sind beileibe nicht von Pappe. Auch ist der Anteil von 42,4 % gewerblicher Zulassungen niedriger als bei den meisten Wettbewerbern, der Mini z. B. hatte 56,7 %, Polo und Corsa wurden hier schon genannt.

Noch wichtiger: Der A1 erzielte im ersten Halbjahr 2011 europaweit mehr Zulassungen als der Mini - obwohl nur eine Variante lieferbar ist:

42 Audi A1 54,712 new 44 -

(...)

46 Mini 46,598 -19% 43 31

Bis August 2011 wurden dieses Jahr übrigens weltweit 77.000 A1 abgesetzt. Das Absatzziel von Audi (120.000) ist folglich in Reichweite.

[Batterietester19335]

Auch laut Interview mit DaSilva (eine eher ungewöhnliche Quelle für Verkaufszahlen) das ich vor wenigen Wochen gelesen habe (weiß nicht mehr wo) liegen die Verkäufe des A1 über Plan.

[Standspurpirat14500]

Ich hatte es mir ja schon gedacht: Im September erreichten die Händler- und Werkszulassungen bei Opel einen bisher unerreichten Spitzenwert von Sage und Schreibe 44%! Im August lag der Wert noch bei 39%.

Damit ist dann auch geklärt, wieso der Corsa den Polo überrundet hat.

[Standspurpirat14500]

Hier noch die aktualisierten Grafiken zu

- Händler- und Werkszulassungen Opel

- Anteil privater Zulassungen bei Ford, Opel, Toyota, VW