Sammelthread: Rund um den VW Abgasskandal
VW Skandal - woran erkenne ich - ob mein Wagen betroffen ist? Sollte man etwas unternehmen?
Beste Antwort im Thema
Leute macht euch doch nicht so verrückt und andere gleich mit!
Meinst du bei anderen Marken wird nicht irgendwas verändert ( manipuliert) um auf gute Werte zukommen?
Was willst du unternehmen? Auto verkaufen? VW verklagen?
Fährt dein Auto seit dem du die Nachricht bekommen hast schlechter als sonst?
Ist dein VW aus den USA, oder weißt du ganz sicher das deins auch betroffen ist?
Das einzige was man tun kann, ist erstmal in ruhe abzuwarten und zusehen was noch passiert.
In der Zwischenzeit fährt dein Golf wie all die Jahre, dich auch noch überall hin 🙂
18869 Antworten
Zitat:
@tobistenzel schrieb am 27. Dezember 2015 um 23:48:51 Uhr:
Habe im Weltherrschafts-Thread etwas zum Verfahren geschrieben, wie VW nach den Erkenntnissen des Hackers den Harnstoffverbrauch reduziert und trotzdem die Grenzwerte im NEFZ einhält:http://www.motor-talk.de/.../...18-weltweit-die-nr-1-t1558449.html?...
Dort gibt es auch einen Link zur Aufzeichnung des Vortrags.
Danke für den Hinweis und den Link.
Wenn ich mir das so anschaue dann sind das nun aber keine wirklich neuen Erkentnisse. Die Frage wie die Software programmiert wurde das sie sich so verhält wie VW es dann am Ende auch zugegeben hat ist doch eher von akademischem Interesse. Und genau da hat der "Hacker" einen Bock geschossen.
Die Zahlen die dort als Temperatur und Luftdruck verkauft werden entsprechen den Bereichsgrenzen einer 16Bit Variable mit Vorzeichen und ohne Umrechnung ganz sicher nicht einem Luftdruck in hPa oder einer Temperatur in °K oder °C.
Entweder die Prüfungen ergeben nach der Umrechnung einen Sinn oder der Herr hat eine Typprüfung in der Software entdeckt.
Zitat:
@OlafHenkel23 schrieb am 27. Dezember 2015 um 11:55:22 Uhr:
Was hast du denn erwartet? Für manche Leute geht es um viel Geld und es drohen empfindliche Strafverfahren. Da wird natürlich nur soviel zugegeben, wie unbedingt nötig.Zitat:
@Drahkke schrieb am 27. Dezember 2015 um 10:20:15 Uhr:
Die Salami-Taktik geht also nach wie vor weiter...
Die angekündigte lückenlose Aufklärung und absolute Transparenz, mit der man Vertrauen wiederherstellen wollte?
Hat man wohl nicht ernst gemeint.
Traurig, aber wahr.
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Ich stelle mir gerade vor, ich wäre mit der Aufklärung dieses Skandals beschäftigt. 😉
Das hieße, unendlich viele Details, die teilweise schon viele Jahre zurückliegen (die grundlegenden Weichenstellungen für den Dieselgate erfolgten vor über zehn Jahren), zusammenzutragen und dann zu einer wie auch immer gearteten Bewertung zu kommen.
Gleichzeitig wäre natürlich die Presse an dem Fall dran und wollte am besten schon gestern alle Fakten transparent auf dem Tisch haben. Und - logo - die Verantwortlichen würden versuchen, ihre Fehler zu vertuschen.
Leute, das kann so einfach nicht funktionieren. Vernünftige Aufklärung braucht Zeit und es liegt doch in der Natur der Sache, dass die Fakten scheibchenweise ans Tageslicht kommen - wenn überhaupt.
Damit schließe ich keinesfalls aus, dass bei VW auch starke Strömungen bestehen können, Vorgänge unter Verschluss zu halten. Ich denke da insbesondere an Verantwortlichkeiten auf höchster Ebene (Piech, Winterkorn). Ich habe auf MT schon des öfteren ausgeführt, dass in meinen Augen die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass auch dort die Softwaremanipulationen bekannt waren.
Nur ändert das alles nichts daran, dass in einem Aufklärungsprozess die Details eben scheibchenweise ans Tageslicht kommen.
Zitat:
@touranfaq schrieb am 28. Dezember 2015 um 13:35:39 Uhr:
Ist auch gar nicht nötig, der Deutsche Michel kauft brav VW wie eh und je.
Die ganze Welt ja auch. Sieht man, wenn man die Zulassungszahlen weltweit deuten kann. Wenn man kann.
Zitat:
@Steam24 schrieb am 28. Dezember 2015 um 13:51:38 Uhr:
Ich stelle mir gerade vor, ich wäre mit der Aufklärung dieses Skandals beschäftigt. 😉
Ich weiß nicht, ob Du Dich noch erinnerst, aber ich habe mich schon in den ersten Tagen des Skandals gewundert als von einem "Fehlverhalten von Ingenieuren und Technikern" gesprochen wurde obwohl noch gar nix bekannt war.
Aber wenn man kurz drüber nachdenkt, wundert es einem eigentlich doch nicht. VW ist ein börsennotiertes Unternehmen, jede schlechte Nachricht "kostet" da gleich Milliarden. Und wenn tatsächlich das obere Management involviert gewesen wäre, wäre das eine sehr schlechte Nachricht. Also konnte da gar nix anderes als Ergebnis kommen als eine "Tat von Einzelnen". Das stand von vorneherein fest, zumindest für die Öffentlichkeit. Alle anderen Ergebnisse wird die Öffentlichkeit nie zu sehen bekommen, da kann noch so viel von "Transparenz" gelabert werden, das wird nicht passieren. Da brauchen wir uns gar keine Illusionen zu machen, wer wirklich verantwortlich war, werden wir nie erfahren 😉
Zitat:
@touranfaq schrieb am 28. Dezember 2015 um 14:32:18 Uhr:
Ich weiß nicht, ob Du Dich noch erinnerst, aber ich habe mich schon in den ersten Tagen des Skandals gewundert als von einem "Fehlverhalten von Ingenieuren und Technikern" gesprochen wurde obwohl noch gar nix bekannt war.Zitat:
@Steam24 schrieb am 28. Dezember 2015 um 13:51:38 Uhr:
Ich stelle mir gerade vor, ich wäre mit der Aufklärung dieses Skandals beschäftigt. 😉
Ja ich erinnere mich noch daran.
Aber lesen wir dein Zitat mal sorgfältig: "Fehlverhalten von Ingenieuren und Technikern".
Piech ist Techniker. Wiko ist Techniker. Hackenberg und Neußer auch.
Natürlich soll das Zitat die Aufmerksamkeit auf untere Managementebenen lenken, aber ausgeschlossen werden auch die höchsten Macher nicht. Das hat VW schon ganz raffiniert formuliert.
Und wenn ich mich richtig entsinne, waren da auch noch zwei weitere delikate Vokabeln dabei: "einige" und "wenige".
Da handelt es sich angesichts einer Zahl von insgesamt 600.000 Mitarbeitern doch um einen äußerst dehnbaren Begriff. 😮
Zitat:
@touranfaq schrieb am 28. Dezember 2015 um 14:32:18 Uhr:
Aber wenn man kurz drüber nachdenkt, wundert es einem eigentlich doch nicht. VW ist ein börsennotiertes Unternehmen, jede schlechte Nachricht "kostet" da gleich Milliarden. Und wenn tatsächlich das obere Management involviert gewesen wäre, wäre das eine sehr schlechte Nachricht. Also konnte da gar nix anderes als Ergebnis kommen als eine "Tat von Einzelnen". Das stand von vorneherein fest, zumindest für die Öffentlichkeit. Alle anderen Ergebnisse wird die Öffentlichkeit nie zu sehen bekommen, da kann noch so viel von "Transparenz" gelabert werden, das wird nicht passieren. Da brauchen wir uns gar keine Illusionen zu machen, wer wirklich verantwortlich war, werden wir nie erfahren 😉
All deine Aussagen sind richtig, nur am Schluss wäre ich vorsichtig. Es ist zwar relativ wahrscheinlich, dass deine Voraussage eintritt, aber man soll niemals nie sagen. Die zweite Frage ist natürlich die nach dem Zeitpunkt. Ich denke da gerade an die WM 2006, zu der jetzt plötzlich pikante Details bekanntgeworden sind.
Zitat:
@Steam24 schrieb am 28. Dezember 2015 um 14:57:53 Uhr:
Aber lesen wir dein Zitat mal sorgfältig: "Fehlverhalten von Ingenieuren und Technikern".Piech ist Techniker. Wiko ist Techniker. Hackenberg und Neußer auch.
Sehr witzige Interpretation der Aussage 🙄
Zitat:
Natürlich soll das Zitat die Aufmerksamkeit auf untere Managementebenen lenken, aber ausgeschlossen werden auch die höchsten Macher nicht. Das hat VW schon ganz raffiniert formuliert.
Finde ich nicht, für mich ist damit klar ausgeschlossen, dass es ein Fehlverhalten im Top-Management gegeben hätte. Auch die Aussagen zur letzten PK zielten ja in die gleiche Richtung:
Die interne Revision von VW habe ergeben, dass die Manipulation der Software im EA 189 Motor wegen eines Zusammenspiels dreier Faktoren möglich war, so Pötsch:
- Individuelles Fehlverhalten und persönliche Versäumnisse einzelner Mitarbeiter
- Schwachstellen in einigen Prozessen
- Haltung in einigen Teilbereichen des Unternehmens, Regelverstöße zu tolerieren
https://www.ndr.de/.../...er-beim-Abgas-Skandal-zu,volkswagen1042.html
Von einem "Fehlverhalten der Konzernführung" sehe ich da nichts 😉
Zitat:
All deine Aussagen sind richtig, nur am Schluss wäre ich vorsichtig. Es ist zwar relativ wahrscheinlich, dass deine Voraussage eintritt, aber man soll niemals nie sagen. Die zweite Frage ist natürlich die nach dem Zeitpunkt. Ich denke da gerade an die WM 2006, zu der jetzt plötzlich pikante Details bekanntgeworden sind.
Ja ok, aber wenn da in 10 Jahren wirklich noch was rauskommt kräht doch kein Hahn mehr danach. Das mit der WM2006 hat am Ende doch auch keinen wirklich interessiert, oder? 😉
Das Video gibt's auch hier
https://youtu.be/xZSU1FPDiao
Interessant wird's ab 50:00, bei 57:00 wird die Erkennung vom NEFZ gezeigt.
Ich hab aus dem Vortrag herausgehört dass mit dem "Sonder Modus" sicher verhindert werden sollte das NH3, also der Ammoniak aus dem AdBlue, aus den Abgasen austritt. Das reduziert den AdBlue Verbrauch, also spart dem Kunden kosten. Was mich aber nachdenklich machte ist was passiert eigentlich mit dem Ammoniak der austreten würde wenn AdBlue überdosiert wird. So richtig unschädlich scheint Ammoniak auch nicht zu sein
https://de.wikipedia.org/wiki/Ammoniak#Toxikologie
Evtl ging es VW nicht nur um die AdBlue Kosten (den eh der Kunde in der Werkstatt teuer bezahlen müsste).
In Wikipedia wird auch etwas auf die Problematik der Ammoniak-Überdosierung eingegangen
https://de.wikipedia.org/.../Selektive_katalytische_Reduktion?...Zitat:
Ein großes Problem stellen Ammoniakdurchbrüche dar. Dies kann passieren, wenn zu viel AdBlue eingedüst wird. Da ständig nur extrem kleine Mengen zugedüst werden, ist das leicht passiert. Auch ein nicht 100-prozentig gut arbeitender SCR-Katalysator kann zu Ammoniakdurchbrüchen führen. Das Problem lässt sich lösen, wenn ein Ammoniak-Sperrkatalysator nach dem SCR-Katalysator zum Einsatz kommt. Diesen Aufwand scheuen allerdings die meisten Fahrzeughersteller. Dabei ist Ammoniak giftig und sollte daher nicht einfach in die Umwelt gelangen. Ein plötzlich stechender Ammoniakgeruch in der Stadt, wenn man hinter einem Bus mit SCR-System steht, ist z.B. ein Hinweis auf ein defektes SCR-System.
Zitat:
In Wikipedia wird auch etwas auf die Problematik der Ammoniak-Überdosierung eingegangen
Es war einfach billiger die AdBlue-Dosierung nicht zu regeln. Es war auch billiger die Messwerte vom LMM beim 1,6l TDI EA189 in Software gradezuziehen als für ein paar Cent einen Strömungsgleichrichter einzubauen.
Wenn ich sehe mit welchen geringen Mehrkosten pro Fahrzeug die Umweltverträglichkeit hätte verbessert werden können sehe ich noch eine glänzende Zukunft für den Diesel. 🙂
Zitat:
@Steam24 schrieb am 28. Dezember 2015 um 13:51:38 Uhr:
Leute, das kann so einfach nicht funktionieren. Vernünftige Aufklärung braucht Zeit und es liegt doch in der Natur der Sache, dass die Fakten scheibchenweise ans Tageslicht kommen - wenn überhaupt.
Dieses Argument kann aber auch dazu mißbraucht werden, die Aufklärung zu verschleppen. Um das zu verhindern, muß der Druck von außen konstant auf immens hohem Niveau gehalten werden.
Zitat:
@touranfaq schrieb am 28. Dezember 2015 um 16:03:08 Uhr:
Sehr witzige Interpretation der Aussage 🙄Zitat:
@Steam24 schrieb am 28. Dezember 2015 um 14:57:53 Uhr:
Aber lesen wir dein Zitat mal sorgfältig: "Fehlverhalten von Ingenieuren und Technikern".Piech ist Techniker. Wiko ist Techniker. Hackenberg und Neußer auch.
Wieso Interpretation? Da habe ich nix interpretiert, das sind Fakten.
Es ist natürlich klar, dass die Allgemeinheit keine Rückschlüsse auf die obersten Bosse ziehen soll, insofern bin ich bei dir. Darin liegt ja die Rafinesse der VW-Aussagen. Aber die Vokabel "Techniker" kann grundsätzlich genauso auf Piech, Winterkorn oder Neußer angewendet werden.
Sollte diesen in Zukunft doch noch ein Fehlverhalten nachgewiesen werden, ist VW mit seinen Formulierungen auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Für Neußer siehts ja bekanntlich schon nicht mehr so gut aus.
Zitat:
@touranfaq schrieb am 28. Dezember 2015 um 16:03:08 Uhr:
Finde ich nicht, für mich ist damit klar ausgeschlossen, dass es ein Fehlverhalten im Top-Management gegeben hätte. Auch die Aussagen zur letzten PK zielten ja in die gleiche Richtung:Zitat:
Natürlich soll das Zitat die Aufmerksamkeit auf untere Managementebenen lenken, aber ausgeschlossen werden auch die höchsten Macher nicht. Das hat VW schon ganz raffiniert formuliert.
Die interne Revision von VW habe ergeben, dass die Manipulation der Software im EA 189 Motor wegen eines Zusammenspiels dreier Faktoren möglich war, so Pötsch:
- Individuelles Fehlverhalten und persönliche Versäumnisse einzelner Mitarbeiter
- Schwachstellen in einigen Prozessen
- Haltung in einigen Teilbereichen des Unternehmens, Regelverstöße zu tolerieren
https://www.ndr.de/.../...er-beim-Abgas-Skandal-zu,volkswagen1042.html
Von einem "Fehlverhalten der Konzernführung" sehe ich da nichts 😉
Es wird aber auch nicht ausgeschlossen. 😉
Die VW-Formulierungen gehen in keiner Weise auf die Frage ein, auf welcher Managementebene das Fehlverhalten stattfand. Und auch an der Konzernspitze gibt es "Prozesse", in denen "Schwachstellen" vorkommen können.
Deshalb sind die Formulierungen ja auch so aalglatt und können sehr unterschiedlich ausgelegt werden.
Zitat:
@Drahkke schrieb am 28. Dezember 2015 um 19:42:24 Uhr:
Dieses Argument kann aber auch dazu mißbraucht werden, die Aufklärung zu verschleppen. Um das zu verhindern, muß der Druck von außen konstant auf immens hohem Niveau gehalten werden.Zitat:
@Steam24 schrieb am 28. Dezember 2015 um 13:51:38 Uhr:
Leute, das kann so einfach nicht funktionieren. Vernünftige Aufklärung braucht Zeit und es liegt doch in der Natur der Sache, dass die Fakten scheibchenweise ans Tageslicht kommen - wenn überhaupt.
Natürlich, das ist ja das Problem. Trotzdem kommen in einem Aufklärungsprozess die Fakten immer nach und nach zum Vorschein. 😉
Zitat:
@Steam24 schrieb am 29. Dezember 2015 um 09:49:31 Uhr:
Aber die Vokabel "Techniker" kann grundsätzlich genauso auf Piech, Winterkorn oder Neußer angewendet werden.
Wegen ihrer Ausbildung? Sorry, aber das ist hanebüchen, wenn jemand wie Pötsch von "Ingenieuren und Technikern" spricht, zielt er eindeutig auf die Arbeitsebene ab und eben nicht auf das (obere) Management.
Hätte man es wirklich offenhalten wollen wäre eine Formulierung wie "ein Fehlverhalten von bisher Unbekannten" oder ähnliches verwendet. Nee, da kannst Du argumentieren wie Du willst, mit den bisherigen Aussagen wird die Verantwortung eindeutig auf die Arbeitsebene abgeschoben, und das ist ebenso billig wie es vorhersehbar war...
Zitat:
Deshalb sind die Formulierungen ja auch so aalglatt und können sehr unterschiedlich ausgelegt werden.
...wir werden ja sehen wer am Ende als der/die Schuldige(n) präsentiert wird. Mein Tipp nach wie vor:
Der Hausmeister😁