Ölstand nach Service XC60
Hatte letzte Woche meinen XC60 beim Service.
Unter anderem wurde Ölwechsel mit Filter gemacht, Castrol Edge Professional A5 0W-30 TITANIUM .
Jetzt bin ich ein paar Tage gefahren. Gestern auf der Autobahn kam die Anzeige : Motoröl niedrig, bitte 1/2 Liter nachfüllen.
Zu Hause in der Garage machte ich erstmal Ölstandskontrolle. Die Anzeige am Armaturenbrett zeigte den Ölstand auf Minimum an und die Meldung "Bitte 1l Öl nachfüllen. Haben die beim Service etwa zuwenig Öl eingefüllt?
War heute nochmal in der Werkstatt und reklamierte das. Der Meister kontrolierte das Öl am kleinen Messstab und füllte einen halben Liter nach, er meinte das reicht, es ist nicht gut zu viel Öl aufzufüllen.
Wieder zu Hause macht ich nochmal die Ölstandskontrolle,jetzt zeigt er 3/4 voll an.
Ist das OK so, mache mir schon ein paar Gedanken.
Mein XC60 ist jetzt 8 Jahre jung, hatte noch nie Ölprobleme, mußte noch nie einen Tropfen nachfüllen.
Beste Antwort im Thema
Wenn weniger eingefüllt wird, wird denn die ursprünglich vorgesehene Menge abgerechnet?
60 Antworten
Auch wenn ich Ölverschwendung in der heutigen Zeit eigentlich nicht gutheißen mag, so kann ich durchaus Heinz Meinung (nach der Vorgeschichte) zu stimmen. Öl ablassen incl. Filter, neues Öl, Menge nach Motortyp (!) und Handbuch, einfüllen und losfahren. Gerne verlinke ich hier noch einmal einen Beitrag, der erläutert, warum die 'digitale' Anzeige in diesem Moment keine korrekte Anzeige gewährleistet. Anmerkung: Lese ich den elektronisch ermittelten Ölstand mit Vida/Dice direkt bei Befüllung aus, so erhalte ich abweichend natürlich den korrekten Füllstand und bekomme zusätzlich eine sehr gute Vorstellung davon, was die konkrete Abtropfgeschwindigkeit für diesen Motor ist. Achtung: Nur wenn die eingefüllte Menge von der sonst üblichen Menge abweichen soll (siehe Anmerkungen von @volvocarl - Stichwort Ölvermehrung), muss zusätzlich noch der Füllstand neu im DIM gesetzt werden, aber nur dann!
Dieses Thread zeigt ganz gut, dass auch simpel anmutende Arbeiten ein gewisses Wissen voraussetzen. Dem TE sei gesagt, dass er transparent kommuniziert (Daumen hoch), aber auch die 30igste Anmerkung zur eingefüllten Menge, nicht unbedingt stimmen muss. Dass hier tatsächlich einer akribisch auf die Rechnungskopie geschaut hat, fand ich schon echt stark! ( @dennis223051 )
Zitat:
@BaggerHeinz schrieb am 26. Mai 2022 um 09:39:30 Uhr:
An deiner Stelle, jetzt zu diesem Zeitpunkt, käme für mich allerdings nur noch eine Option infrage: Auto sofort stehen lassen, alles Öl ablassen(Ölfilter nicht vergessen) und mit 5,9 von vorne beginnen.
Genau so würde ich es auch machen. Vielleicht kann das die freie Werkstatt erledigen und es findet sich ein entsprechendes Behältnis um das ja noch recht frische Öl aufzufangen, damit es weiterverwendet werden kann.
Ich lasse immer nur 5,7 statt 5,9 Liter einfüllen und halte den Ölstand unter Maximum.
Zitat:
@Südschwede schrieb am 26. Mai 2022 um 12:08:18 Uhr:
Ich lasse immer nur 5,7 statt 5,9 Liter einfüllen und halte den Ölstand unter Maximum.
Das versteht aber nur wer, der den Hintergrund dieser Vorgehensweise auf dem Zettel hat. Ich mache es immer genau umgekehrt (fülle mehr auf), da ich ja weiß, dass was verbraucht wird. :-)
Danke euch allen für die Unterstützung.
Werde den( das?) Öl ablassen, Menge ermitteln und wieder befüllen. Wahrscheinlich nicht im Hobby-werkstatt, da kein Geduld mehr und auch die Bühne usw. 30€ kosten werden, dann zahle ich nich Mal schlappe 30-50€ hinzu (habe ich zwei Gutscheine) im Werkstatt und gut ist, hinzu kosten für den neuen Filter der aber exakte Dimensionen hatte und die Dichtung mittlerweile gegen originelle, auch wenn alte ersetzt wurde.
Das mit dem elektronischen Anzeige, gepaart mit Sensor, das alles habe ich verstanden, 30 km fahren, halbe Stunde auf gerade Ebene abstellen und dann ablesen.
Verstehe nur nicht ganz, was meinst du @brainworx mit der Aussage:
"Nur wenn die eingefüllte Menge von der sonst üblichen Menge abweichen soll (siehe Anmerkungen von @volvocarl - Stichwort Ölvermehrung), muss zusätzlich noch der Füllstand neu im DIM gesetzt werden, aber nur dann!"
Ja, innerhalb der 6 Jahren müsste ich ein Mal 1ltr und ein Mal 0,5 LTr ablassen. Deswegen auch würde ich ca 5,6-5,7 ltr statt 5,9 Ltr befüllen.
Warum muss dann der Füllstand neu eingesetzt werden, es wird doch später die Menge vom Sensor ermittelt, oder ?
Noch zum den Ölmeßstab...
Die ursprüngliche Aussage vom Händler kann definitiv nicht stimmen, zu Erinnerung, der meinte vom Strich zum Strich am Dichtung und der obere Kugel wäre dann die Mitte.
Eure Aussage und der zwei kfz Meister um die Ecke, klingen am überzeugendsten.
Vom Kugel zum Kugel und Strich ist die Mitte, der einer der Meister meinte auch noch in der Schule so gelernt zu haben.
Dann kommen wir zum Aussage aus der englischen Forum. Der meinte untere Kugel ist wieder das Minimum, aber der Strich das Maximum, der weitere, obere Kugel, soll anscheinend nur die vermehrte Menge von bis zu 1,5 Ltr zeigen, die auch am Tacho angezeigt werden kann.
Der im Forum hat sich viel Zeit genommen, Öl abgelassen, Menge genau ermittelt, sogar Schritt für Schritt eingefüllt und den Ölmeßstab immer kontrolliert(nicht die Tachoanzeige).
Auch, wenn diese Theorie mit Kugel und strich als Minimum und Maximum, weniger überzeugend klingt, würde super zu von mir befüllten Menge passen.
Jetzt werde ich das Öl erstmal ablassen, Menge genau ermitteln und sehen wir auch, was der Ölmeßstab sagt, welche der Methoden die korrekte war.
Kann es tatsächlich sein, dass der gleiche Stab je nach Modell, anders abzulesen ist.
Zu den Überfüllung noch...
Damals mit einem LTr zu viel, hat mein Volvo Autohaus keinen Alarm geschlagen, einfach einen weiten Termin vorgeschlagen, womöglich ist die Menge noch nicht so kritisch, da meine Frau so oder so kaum Autobahn fährt, selbst die zu geringe Menge die ich vorher befüllt habe, war total unkritisch, zumindest bei unseren Fahrweise und das ist jetzt erstmal das allerwichtigste.
So, als Südeuropäer, kann ich mich schwer kurz fassen. Da ich aber meinen Hypothekendarlehen doch rückzahlen kann, ist die Chance erster, schuldenfreier Grieche zu werden ziemlich groß
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Den Thread im englischen Forum empfinde auch ich bemerkenswert.
Vergiss den mal fürs Erste und schaue, dass du deinen Motor neu und nach Vorgaben des Herstellers befüllst oder sofern dein Fahrzeug, wie schon von Südschwede und brainworx erwähnt wurde,
Stichwort: Ölvermehrung betroffen ist, dieses bei der Befüllung berücksichtigst.
Natürlich kannst du dein abgelassenes, aufgefangenes Öl wieder einfüllen – ist doch noch frisch. Auch den Ölfilter kannst du wieder benutzen, der ist doch auch noch neu – würde allerdings eine neue Dichtung bevorzugen wollen.
Natürlich passt der englische Thread super zu der von dir befüllten Menge, weil der gute Mann ähnlich wie du seinen Ölwechsel selbst erledigt hatte.
Er war sich „ziemlich“ sicher, dass er immer insgesamt 5,4 Liter einfüllte.
Er „glaubte“ allerdings nicht mehr zu wissen, ob er jemals den kleinen Ölmessstab an dieser Stelle überprüft habe, also wusste er nicht, welcher Stand darauf abzulesen sein sollte.
10.000 km nach dem letzten Ölwechsel hatte er den Ölstand mithilfe der elektronischen Ölstandsanzeige überprüft und der signalisierte ihm, der Ölstand sei auf halbem Weg zwischen Min und Max.
Er „schätzte“, er hätte es stehen lassen können, aber er „dachte“, er könnte es genauso gut auffüllen, weil er „dachte“, es würde nur ein paar hundert Milliliter sein, um die Differenz auszugleichen.
Nachdem er über ein paar Tage hinweg peu à peu 250ml hinzugefügt hatte, tatsächlich allerdings aufgehört habe zu zählen, wie viel er hinzugefügt habe – „seine Annahme“, das Sahnehäubchen überhaupt – irgendwo zwischen 1,2 Liter und 2 Liter und keine Veränderung der Balken am elektronischen Peilstab feststellte, „dachte“ er endlich einmal daran, dass er den Ölstand auch mit dem normalen kurzen Peilstab überprüfen könnte.
In der Tat, er hat sich viel Zeit gelassen, aber was genau hat er denn ermittelt? Ich würde behaupten, NICHTS, außer eine Überfüllung.
Er füllte etwas mehr Öl ein, mit „vielleicht“ weiteren 300 ml(er wusste nichts Genaueres) und war noch nicht fertig.
Er fügte etwas mehr hinzu, Ölstand war danach auf der oberen Kugel der Markierung und der elektronische Messstab war genau dort, wo er ihn haben wollte – auf MAX.
Alles gut, „dachte“ er … Aber, einen Tag später überprüfte er den elektronischen Peilstab erneut und stellte fest, dass er jetzt einen Balken über Max und „OIL SERVICE“ erforderlich darunter stand (oder darüber?).
Es ging drunter und drüber bei ihm und ein erfolgreich verlaufender Ölwechsel sieht für mich doch wohl anders aus.
Den Stick, der ein paar Markierungen hat, den er erwähnte, denselben kleinen Messstab habe ich schon mit 5 XX Markierungen anstelle der beiden Kugeln gesehen, weiß aber nicht mehr wo. Ich habe dazu mal irgendwo gelesen, dass jedes xx für 0,25 ml steht.
Im Übrigen erhält man die genaueste Ablesung sowieso morgens vor dem Starten, wenn sich das gesamte Öl in der Ölwanne gesammelt hat und der Motor kalt ist. Selbstverständlich kann man den Ölstand auch überprüfen, wenn der Motor warm gefahren wurde, aber dann sollte man etwa die schon erwähnten 15 Minuten warten, bis das Öl vollkommen in die Wanne zurück getröpfelt ist. Man stellt dann allerdings geringfügige Abweichungen fest, weil sich Öl bei Hitze in Turbomotoren ausdehnt. Volvo, so habe ich gelesen, lässt grundsätzlich seine Peilstäbe für Kaltprüfungen kalibrieren.
Schöne Abend-Grüße aus der Vulkaneifel
Heinz
Sehr schöner und passender Beitrag. Der Volumenausdehnungskoeffizient von Öl beträgt 0,0007 pro Grad Celsius. Es ist die fehlerhafte Berücksichtigung der Temperatur des Öles, die zu fehlerhaften Messergebnissen führt. Die Ausdehnung kann man vernachlässigen.
Moin zusammen.
Brain, ich stimme dir teilweise zu, aber du weißt doch, dass ich ein altmodischer pingeliger Kauz bin und gerade, hinsichtlich zu Motorölkontrolle, nichts vernachlässigen kann/werde. Habe mir nicht umsonst die Mühe gemacht und einen Ölmessstab nachträglich eingebaut. 😉
Meine Neugier allerdings ist und bleibt schier grenzenlos, somit habe ich etwas dazu recherchiert. 🙂
Jetzt möchte ich mal keine wissenschaftliche Studie daraus entstehen lassen, denn dann müssen wir den Ausdehnungskoeffizienten des Materials der Ölwanne und den des Messstabes selbst, die sich auch bei Hitze ausdehnen, mit einbeziehen, damit der Ölstand aber auch wirklich aufs 100 tel genau am Messstab bestimmt werden kann.
Der exakte Füllstand hat letztlich keinen Einfluss auf die Schmierung des Motors, solange er sich wenigstens im tolerierbarem Bereich auf der Skala befindet.
Aber wo du den Kuchen schon mal angeschnitten hast, esse ich auch ein Stück davon.
Motoröl wird in seiner Funktion als Schmiermittel im Motor stark erhitzt - wissen wir alle.
Wie warm Motoröl tatsächlich werden kann, hängt zum einen von der Viskosität eines jeweiligen Öles ab – zum anderen allerdings auch vom Fahrverhalten des Fahrers.
Die Betriebstemperatur eines Motors liegt idealerweise bei einer Wassertemperatur von etwa 90 Grad Celsius, die, je nach Fahrweise, nach etwa drei bis fünf Minuten erreicht wird. Ungefähr zehn Minuten später sollte auch das Motoröl seine optimale Temperatur erreicht haben: ungefähr 80 Grad Celsius bis 120 Grad Celsius.
Der Ausdehnungskoeffizient von Mineralöl bei 20 °C wird mit 0,7 angegeben.
Quelle: https://de.wikipedia.org/.../Ausdehnungskoeffizient?...
Gehen wir einmal von einer Menge von 5 Liter Motorenöl und einem Temperaturanstieg von 20 °C auf 90 °C aus, dann sieht die Berechnung folgendermaßen aus:
Raumausdehnungskoeffizient Mineralöl: (0,7*10^-3)/K
Temperaturunterschied 70 °C
Berechnung: 5*(0,7*(10^-3))*(90-20) = 0,245l
Fast ein viertel Liter Unterschied (ergibt einen Balken auf der elektronischen Ölstandsanzeige) und du glaubst nicht ernsthaft, dass ich diese Tatsache vernachlässigen werde/kann. 😁
Ich wünsche euch allen ein schönes, entspanntes Wochenende und beste Grüße aus der Vulkaneifel
Heinz
Den Volumenausdehnungskoeffizient habe ich doch korrekt angegeben (0,0007 oder mit Deinen Worten 0,7 x 10E-3) pro 1°C ! Wenn Du also einen Öl-Wechsel machst und danach den Motor 40 Km sinnig warm fährst, beträgt die Motoröltemperatur maximal 50°C. Das macht dann 0,085 Liter Volumenänderung aus und ist in meinen Augen zu vernachlässigen. Es ging doch nicht darum, was passiert, wenn Du die Nordschleife umkreist (90°C), sondern warum man nach einem Öl-Wechsel erst einmal um den 'Block' fahren sollte, bevor man die Anzeige im DIM vertrauen kann.
Um den Abkühleffekt eines erhitzten Drahtes genau bestimmen zu können, muss man die exakte Temperatur des kühlenden Elementes kennen. Und dieser ist direkt nach einem Ölwechsel nicht präzise genug zu bestimmen. Dieser Sachverhalt ist um Faktor 3 höher zu bewerten, als die genannte Volumenausdehnung.
Also bei mir einmal um den Block 4 km hat mein Motor auch 50 Grad. Ausdehnung also aus Differenz 30 Grad - ist für mich Normalo zu vernachlässigen. Bei den genannten 40 Km mit einem Hügel dazwischen bin ich aber schon bei 90 Grad Motortemperatur., da braucht mein 5 Zyl. keine Nordschleife. Und da ist die Mengenerhöhung gemäß der Rechnung von Baggerheinz schon eine andere Nummer. Für mich: um den Block und gut ist für Anzeige.
In der Zeit hat sich die Ölwanne vom Volumen her aber auch vergrößert und die Höhe gleicht sich dann wieder an - Spaß. :-)
Was eine falsche Temperaturbestimmung bei der elektronischen Füllstandsanzeige ausmacht, sei am Beispiel eines D4 VEA erklärt:
Füllstand in mm bei kaltem Motor (20°C): 24 mm
Füllstand in mm bei betriebswarmen Motor (Motoröl 50°C, 15 min Abtropfzeit): 36 mm
Das entspricht rechnerisch eine Differenz von 36 mm - 24 mm = 12 mm
In Ölmenge ausgedrückt: 12 mm / 22,7 [mm/L] (D4204T5) = 0,5217 L
In Wirklichkeit hat sich das Öl-Volumen, aufgrund des Volumenausdehnungskoeffizienten, aber nur um 0,085 L vergrößert (delta 30°C). Daraus folgere ich, dass der Fehler bei der Temperaturmessung wesentlich größer ist, als der, der sich aus der Volumenänderung durch Erwärmung ergibt.
@Baggerheinz : Ich hatte ja schon Temperatur-Logs gepostet. Die 100°C Motoröltemperatur erreiche ich, wenn der Tacho die 230 anzeigt. Bei flotter Nutzung sind es eher 70 - 75 °C, im Stadtverkehr auch gerne 50 °C. Bei den von Dir genannten Betriebstemperaturen, hätte hier garantiert keiner Probleme mit Ölvermehrung. :-)
Zitat:
@erde9 schrieb am 28. Mai 2022 um 09:56:48 Uhr:
Bei den genannten 40 Km mit einem Hügel dazwischen bin ich aber schon bei 90 Grad Motortemperatur., da braucht mein 5 Zyl. keine Nordschleife.
Ich habe die Grafik von eben mal um die Geschwindigkeit ergänzt, damit klar wird, was ich mit 'Nordschleife' meine. Bei 200 Km/h schafft der Öl-Kühler die 93°C zu halten, erst bei 230 plus werden die 100°C kurz angekratzt. Fährst Du anschließend ein paar ruhige Hügel weiter, ist ein 4-Zylinder schnell wieder bei 75°C. Stellst Du den dann ab, haste nach 15 Minuten 50°C erreicht.
Zitat:
@brainworx schrieb am 28. Mai 2022 um 12:46:49 Uhr:
In der Zeit hat sich die Ölwanne vom Volumen her aber auch vergrößert und die Höhe gleicht sich dann wieder an - Spaß. :-)Was eine falsche Temperaturbestimmung bei der elektronischen Füllstandsanzeige ausmacht, sei am Beispiel eines D4 VEA erklärt:
Füllstand in mm bei kaltem Motor (20°C): 24 mm
Füllstand in mm bei betriebswarmen Motor (Motoröl 50°C, 15 min Abtropfzeit): 36 mmDas entspricht rechnerisch eine Differenz von 36 mm - 24 mm = 12 mm
In Ölmenge ausgedrückt: 12 mm / 22,7 [mm/L] (D4204T5) = 0,5217 LIn Wirklichkeit hat sich das Öl-Volumen, aufgrund des Volumenausdehnungskoeffizienten, aber nur um 0,085 L vergrößert (delta 30°C). Daraus folgere ich, dass der Fehler bei der Temperaturmessung wesentlich größer ist, als der, der sich aus der Volumenänderung durch Erwärmung ergibt.
@Baggerheinz : Ich hatte ja schon Temperatur-Logs gepostet. Die 100°C Motoröltemperatur erreiche ich, wenn der Tacho die 230 anzeigt. Bei flotter Nutzung sind es eher 70 - 75 °C, im Stadtverkehr auch gerne 50 °C. Bei den von Dir genannten Betriebstemperaturen, hätte hier garantiert keiner Probleme mit Ölvermehrung. :-)
Besten Dank für deine Mühe, Brain.
Deine Recherche in Diagramme auszudrucken und uns zur Verfügung zu stellen, finde ich prima.
Dennoch verbleiben unsere verschiedenen Ansichten und ist auch keineswegs tragisch.
Jeder kann auf ganz einfache Weise, auf dem heimischen Herd daheim in der Küche, selbst ausprobieren, dass sich Öl bei Erwärmung ausdehnt.
Man nimmt einen AMC Topf - der große Benjamin bietet sich dafür geradezu an - und kippt einen Liter Castrol Edge hinein, erwärmt ihn auf etwa 100 °C und markiert mit einem dicken Edding den Höchststand. Du kannst am Morgen garantiert den realen gesunkenen Ölstand optisch deutlich erkennbar nachmessen.
Aber Vorsicht vor der Dame des Hauses und nicht erwischen lassen, denn der Volumenausdehnungskoeffizient von einem Satz heißen Ohren ist nicht ganz unerheblich und wirst auch du nicht vernachlässigen können.
Spaß beiseite. 🙂 😉
Die Temperatur des Motorenöls variiert auch stark – je nachdem, wo der Temperatursensor eines jeweiligen Fahrzeugs die Temperatur abgreift. In der Ölwanne ist es relativ kühl, während das Motorenöl an den beweglichen Metallteilen sehr heiß werden kann. Die Öltemperatur der Anzeige gilt ja nur im Bereich der Ölwanne/ Ölsumpf. Im Bereich des Kolbenrings und Kolbenbolzen können schon Öltemperaturen von etwa 350 Grad erreicht werden. Und wenn sich alles vorhandene Öl aus allen Winkeln und Kanälen sammelt, zurück in die Wanne fließt/tropft, dann kannst du dir schon noch eine ganze Weile die Finger daran verbrennen.
Ich wohne in der hügeligen Eifler-Bergwelt und kann daher meine Brötchen nicht im Standgasmodus einkaufen fahren.
Fakt ist, die ideale Temperatur liegt in der Regel bei 90 °C und die erreiche ich auch fern ab der Nordschleife bei normaler Fahrt über Landstraße.
Alles darunter ist auf Dauer auch nicht gut für den Kondenswassereintrag.
Nur noch ganz kurz zur Ölvermehrung.
So wünschenswert der Einsatz von Biodiesel für die Klimabilanz ist, so folgenreich kann er für das Motoröl sein. Die schwereren Anteile des Kraftstoffs schlagen sich in flüssiger Form an den Zylinderwänden nieder und gelangen bei der Kolbenbewegung durch die feinen Lücken zwischen Kolbenringen und Zylinderwand ins Kurbelgehäuse, wo sie sich mit dem Öl vermischen und dieses verdünnen. Während reiner Diesel, der ja bei Nacheinspritzung für den Regenerationsprozess ins Öl gelangt ist, bei ca. 55 Grad Celsius verdampft, hat Biodiesel einen höheren Siedepunkt und verdampft erst bei weit über 100 Grad Celsius. Motoröle in Dieselautos erreichen diese Temperaturen (bei durchschnittliche 90 °C)im Alltag kaum.
So kann der (Bio-)Dieselanteil im Öl nicht verdampfen – die Ölverdünnung nimmt zu. Das Problem steigt überproportional mit der Erhöhung des Bio-Anteils (B5, B7, B10) im Kraftstoff.
Ein weiteres Problem der Ölverdünnung durch Biosdiesel ist die Interaktion mit den im Motoröl enthaltenen Additiven. Dispersanten, Viskositätsverbesserer und vor allem die Verschleißschutzzusätze können durch den im Öl enthaltenen Biodiesel ihre Wirksamkeit zum Teil einbüßen.
Ich denke, das wird die Hauptursache der Ölverdünnung/Ölvermehrung sein.
Schöne Grüße aus der Vulkaneifel
Heinz
Zitat:
@BaggerHeinz schrieb am 28. Mai 2022 um 20:15:32 Uhr:
Fakt ist, die ideale Temperatur liegt in der Regel bei 90 °C und die erreiche ich auch fern ab der Nordschleife bei normaler Fahrt über Landstraße.
Herr Plasberg sagt an einer solchen Stelle immer: Faktencheck folgt! Also, ran an die Buletten oder in Deinem Fall, neuen Tester auspacken, Daten sammeln und präsentieren. Bis dahin denke ich mir meinen Teil dazu und vertraue meiner eigenen Datenerfassung. :-)
Zitat:
@brainworx schrieb am 28. Mai 2022 um 21:02:14 Uhr:
Zitat:
@BaggerHeinz schrieb am 28. Mai 2022 um 20:15:32 Uhr:
Fakt ist, die ideale Temperatur liegt in der Regel bei 90 °C und die erreiche ich auch fern ab der Nordschleife bei normaler Fahrt über Landstraße.Herr Plasberg sagt an einer solchen Stelle immer: Faktencheck folgt! Also, ran an die Buletten oder in Deinem Fall, neuen Tester auspacken, Daten sammeln und präsentieren. Bis dahin denke ich mir meinen Teil dazu und vertraue meiner eigenen Datenerfassung. :-)
Moin,moin
Na klar, folgt alles noch in den nächsten Tagen/Wochen.
Liegt ohnehin einiges im Juni an - mein eigener kleiner Service, Ölwechsel, auf den ich mich schon freue, TÜV, ect.
Update dazu folgt auf Do-it-yourself,
schönen Sonntag aus der Vulkaneifel
Heinz
Aber achtsam sein. In deiner Autoelektronik gibt es zwei digitale Werte für den Füllstand. Der tatsächlich vom Sensor ermittelte und der auf 20°C kompensierte Wert. Das macht dann schnell mal 250 ml aus, wie du uns ja vorgerechnet hast. Freue mich auf Rückmeldung - ehrlich! :-)