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Volvo XC60

Diagnosefehlercodes (DTCs) in elektronischen Modulen von allen Volvo-Fahrzeugen ohne VIDA überprüfen

Moin zusammen, Versteckte Menüs, oft auch als „Service-Menüs“, „Diagnose-Menüs“ oder „Engineering-Menüs“ bezeichnet, finden bei vielen Fahrzeugherstellern Anwendung. Sie sind ein weitverbreitetes Feature in modernen Fahrzeugen, insbesondere bei Modellen mit komplexen elektronischen Systemen und CAN-Bus-Architekturen, da sie Mechanikern, Technikern und in einigen Fällen auch fortgeschrittenen Nutzern den Zugriff auf Diagnoseinformationen oder erweiterte Einstellungen ermöglichen. Sie ermöglichen den Zugriff auf Diagnosefehlercodes (DTCs), Systemstatus oder teilweise auf Einstellungen wie Ölwechselintervalle, Batteriezustand oder Sensorwerte, die für Routinewartungen nützlich sind. Auch Testmodi aktivieren, z. B. zum Überprüfen von Anzeigen, Lautsprechern oder Sensoren, können bei manchen Modellen dazugehören – ohne teure Diagnosegeräte. Während der Fahrzeugentwicklung nutzen Ingenieure versteckte Menüs, um Systeme zu testen oder Parameter zu überwachen. Diese Menüs bleiben oft im Serienfahrzeug erhalten, sind aber für normale Nutzer „versteckt“, um Missbrauch zu vermeiden. (Natürlich hersteller- und modellabhängig.) Dies ist besonders nützlich in abgelegenen Regionen, wo der nächste Vertragshändler Hunderte Kilometer entfernt sein könnte, oder in kleinen Werkstätten, die möglicherweise keinen Zugang zu teuren Diagnosegeräten oder einer stabilen Internetverbindung für cloudbasierte Diagnosen haben. Dort, wo Geräte wie VIDA (Volvo), STAR (Mercedes) oder Techstream (Toyota) nicht verfügbar sind, um grundlegende Probleme und universelle Lösungen für grundlegende Diagnosen unabhängig vom Standort zu identifizieren und temporäre Lösungen zu finden. Fahrern oder Mechanikern dort helfen, Notfall-Diagnosen durchzuführen, um das Fahrzeug zumindest funktionsfähig zu halten, bis eine vollständige Reparatur möglich ist. Hersteller sparen zudem Kosten, indem sie Diagnosefunktionen direkt ins Fahrzeug integrieren, anstatt Werkstätten weltweit mit teuren Geräten auszustatten. Zum Thema „versteckte Menüs in Volvo-Modellen“ hatte ich gestern bereits auf der SPA-Plattform zu einem aktuellen Problem hingewiesen und ich denke, es könnte auch hier den ein oder anderen User interessieren. Hilft letztlich allen bei der Fehlersuche, bevor eine Diagnoseschnittstelle (OBD II) mit VIDA-DICE oder alternativen, gleichwertigen Diagnose-Tools angeschlossen werden muss. Die erste Generation des XC60 (2008–2017) verwendet ein elektronisches System, das auf dem CAN-Bus basiert, ähnlich wie spätere Modelle. Diese Menüs sind jedoch oft einfacher als bei neueren Modellen (z. B. SPA-Plattform ab 2018) und zeigen möglicherweise nicht alle Fehlercodes oder erfordern spezifische Tastenkombinationen, die je nach Region oder Ausstattung variieren. Aber ebenso für C30, S40, V50, S60, C70, V70, XC70, S80 und XC90 gibt es bekannte/gängige Methoden, um versteckte Menüs aufzurufen, die Diagnoseinformationen wie DTCs oder andere Systeminformationen anzeigen können. Allerdings hängen die Verfügbarkeit und das genaue Verfahren von der Baujahr-Generation und dem Infotainmentsystem ab. Diese Menüs sind oft im Kombiinstrument oder über das Infotainmentsystem (z. B. Sensus) zugänglich. Die Tastenkombinationen variieren je nach Modelljahr, Ausstattung und Infotainmentsystem (z. B. High Performance, Premium Sound oder Standard-Audio). Die folgende Anleitung basiert auf verfügbaren Informationen aus Volvo-Foren und technischen Ressourcen. Hier ist die Schritt-für-Schritt-Anleitung: Zündung auf Position II – den Schlüssel einstecken (oder den Startknopf ohne das Bremspedal drücken, falls schlüssellose) und bringe das Fahrzeug in die Zündstellung II (Instrumente leuchten auf, Motor bleibt aus). Halte die READ-Taste am linken Hebel gedrückt – meist am linken Hebel, oft die Taste zum Durchblättern von Nachrichten auf dem Kombiinstrument. Drücke zweimal die Taste für die Nebelschlussleuchten – auf dem DIM sollte die Meldung „DTCS WIRD ÜBERPRÜFT“ oder „CHECKING DTCS“ angezeigt werden. (bei manchen Modellen kann es die Taste für die Frontscheibenheizung oder eine andere Funktionstaste sein). Lasse die READ -Taste los. Nach einigen Sekunden sollte die Meldung „DTCS IM FAHRZEUG“ oder „DTCS IN VEHICLE“ angezeigt werden. Verwende die Schaltfläche READ/LESEN-Taste, um durch die Module zu navigieren und durch das versteckte Menü zu blättern. Module werden mit Informationen zum aktuellen DTCS aufgelistet: DTC SET – Fehler im Modul gefunden ÜBERPRÜFUNG – Warten auf Informationen vom Modul BEREIT – keine Fehler Wenn „DTC SET“ angezeigt wird, gibt es Fehlercodes, die notiert werden sollten. Man kann anschließend die Suche im Netz nach deren Bedeutung mit Ressourcen wie bspw. der Volvo-Fehlercodes-Liste ausloten oder einen Mechaniker seines Vertrauens konsultieren und mit der Fehlerbehebung beschäftigen, sofern man nicht selbst dem Problem zu Leibe rücken möchte. Für einige XC60-Modelle mit dem Sensus-System (besonders ab 2013–2017) kann das versteckte Menü auch über das Infotainmentsystem aufgerufen werden: 1. Zündung auf Position II schalten. 2. Halte die OK-Taste auf der Mittelkonsole (oder am Lenkrad, je nach Ausstattung) gedrückt und drücke gleichzeitig die Taste für die Heckscheibenheizung oder eine andere spezifische Taste (z. B. TUNE-Regler). Dies kann ein Service-Menü öffnen, in dem Diagnoseinformationen oder Fehlercodes angezeigt werden. Die genaue Tastenkombination kann je nach Baujahr (z. B. vor oder nach dem Facelift 2014) und Ausstattung (z. B. Basis- vs. Premium-Infotainment) variieren. Wenn die oben genannte Methode nicht funktioniert, kann es sein, dass für dieses Modell eine andere Kombination benötigt wird. Einfach mal alternative Kombinationen ausprobieren: 1. Versuchen, die OK-Taste am Lenkrad mit anderen Funktionstasten (z. B. Beleuchtung oder TUNE-Regler) zu kombinieren. 2. Halte die Home-Taste oder die TUNE-Taste auf der Mittelkonsole gedrückt, während die Zündung eingeschaltet wird. 3. Das gleichzeitige Drücken von TUNE + EXIT oder ähnlichen Tasten kann ein Service-Menü öffnen. Das versteckte Menü kann in einigen Modellen nur grundlegende Fehlercodes anzeigen. Für detaillierte Diagnosen für spezifische Module und Fehlerlöschung ist ohnehin ein professionelles Diagnosegerät wie VIDA oder ähnliche Tools nötig, die tiefere Einblicke in das CAN-Bus-System geben. Liste der versteckten Menümodule von Volvo (alle Modelle): ABS – Antiblockiersystem ADM – Additiv-Dosiermodul AEM – Zubehör-Elektronikmodul AFM – AM/FM-Tunermodul ATM – Antennenmodul AUD – Audiomodul AUM – Audiomodul BCM – Bremssteuermodul CCM – Klimakontrollmodul CEM – Zentrales Elektronikmodul CPM – Verbrennungsvorwärmermodul DDM – Fahrertürmodul DEM – Differenzielles Elektronikmodul DIM – Fahrerinformationsmodul ECM – Motorsteuergerät EPS – elektrisches Servolenkungsmodul ETM – elektronisches Drosselklappenmodul IAM – Integriertes Audiomodul ICM – Informationskontrollmodul KVM – schlüsselloses Fahrzeugmodul LPG – LPG-Modul LSM – Lichtschaltermodul MMM – Multimedia-Modul MPM – Media Player Modul PAM – Parkassistenzmodul PDM – Beifahrertürmodul PHM – Telefonmodul PSL – elektrischer Sitz links PSR – elektrischer Sitz rechts REM – hinteres Elektronikmodul RTI – Straßenverkehrsinformationsmodul SAS – Lenkradwinkelsensor SHM – Sitzheizungsmodul SRM – Schiebedachmodul SRS – ergänzendes Rückhaltesystem SUB – Subwoofer-Modul SUM – Aufhängungsmodul SWM – Lenkradmodul TCM – Transmission Message Channel Modul TMC – Verkehrsnachrichtenkanalmod TRM – Anhängermodul UEM – Oberes Elektronikmodul WMM – Wischermotormodul Beste Grüße aus der Eifel Heinz