Konstruktionsfehler und Audi verweigert Gewährleistung
Hallo zusammen,
an meinem 8 Monate altem Auto habe ich vor 3 Wochen eine Lackabsprengung an der Heckklappe bemerkt. Direkt zum Händler der es sich anschauen wollte. Im Laufe des Tages dann der Rückruf. Problem sei Audi bekannt und jetzt haltet euch fest, die offizielle Lösung ist, dass der Schaden einfach mit einem schwarzen Klebestreifen überklebt wird 😰
Ich dachte ich höre nicht richtig und habe direkt noch einmal nachgefragt. Ja es ist so. Der Lackschaden wird nicht ausgebessert (!!) sondern einfach mit einem Klebestreifen überklebt 😠
Das ist also Gewährleistung Marke Premiumhersteller Audi. Die Werkstatt hat weitere Schritte verweigert und die Sache liegt jetzt bei meinem Anwalt. Das Problem ist wohl auch schon bei mehreren Personen aufgetreten und sogar Neuwagen werden bereits mit diesem Mangel ausgeliefert (hier allerdings mit einer durchsichtigen Lackschutzfolie). Lt. Anwalt stehen die Chancen sehr hoch, dass die Werkstatt nachbessern muss. Ich frage mich aber, wie es sein kann das Audi glaubt solch einen Murks lassen sich die Kunden ohne weiteres gefallen.
Ich habe das ganze einem befreundeten BMW-Mitarbeiter gezeigt, der hat sich totgelacht und gemeint, ich habe dir doch gesagt das du lieber einen Wagen von uns hättest kaufen sollen 😠. Tja, wer den Schaden hat braucht für den Spott nicht zu Sorgen.
Ich kann nur jedem raten sich bei Abholung des Neuwagens diesen genau anzuschauen und den Mangel mit den Folien zu reklamieren. Alle anderen sollten sich diese Lösung nicht gefallen lassen und ggf. direkt einen Anwalt oder unabhängigen Sachverständigen aufsuchen, damit der Schaden dokumentiert wird. Es geht hier auch um Folgeschäden (Rost) und Wertminderung bei Wiederverkauf.
Audi hat übrigens eine Stellungnahme zu diesen ganzen Vorgängen verweigert. Wen wundert es.
Gruß
René
P.S. Hier noch die Bestätigung das weitere Personen betroffen sind (mit weiteren Fotos etc.):
http://www.a1talk.de/.../2024-blanke-stelle-am-kofferraum.html
Beste Antwort im Thema
Bei unseren beiden A1 wurden die Folien schon "ab Werk" verklebt ... in der Tat ein schlechter Scherz ... wenn es nicht so traurig wäre, könnte man nur noch darüber lachen ...
Unsere beiden A1 sind ca. 7 Monate alt ... und beide standen x-Mal in der Werkstatt: Klappergeräusche, Ölverbrauch, defekter Wischwasserstandmelder, Fahrersitz defekt, Ausfall MMI, defekt vom Start Stop System, Kühlwasserverlust .... neuer 185 PS Motor ...
Nächste Woche sind wieder Termine für beide Autos anberaumt ... und ich habe heute veranlasst, dass der Verkäufer uns ein Angebot für die Rücknahme beider Autos macht ...
Fehler, die laut Audi "Stand der Technik sind": Scheinwerfer beschlagen von innen bei Regen, die Bastellösung in der Heckklappe ... und so weiter.
Mit Zubehör und Umbauten haben unsere Spielzeuge rund 40.000 und 35.000 Euro gekostet ... das Ergebnis ist einfach nur ernüchternd ...
Ob die Nachfolger auch wieder von Audi kommen? Ich habe da so meine Zweifel ...
52 Antworten
einen durchsichtige folie ab werk ist sicher kein problem. da leidet weder die optik noch die funktion. aber einen vorhandenen lackabtrag bis aufs blech mit schwarzem aufkleber zu kaschieren ist ein starkes ding, weil es häßlich ist und unter dem bapperl rosten kann.
da lobe ich mir mercedes, wo es als großkunde bei meinen e-klassen nie an kulanz, großzügigkeit und einsatz gefehlt hat, um ein problem zu beseitigen. ahnung hat man bei mercedes gerade von software-themen nicht so viel. aber da helfe ich gerne aus meinem forumswissen. ohne großkundenvertrag laufen noch zwei weitere sehr wertige benz in meiner familie. auch da kann man nicht meckern. es wurde bisher immer eine sehr akzeptable lösung im problemfall gefunden. insofern ist das ein wichtiger grund für uns, sich für einen mercedes zu entscheiden. würde sich diese politik mal ändern, wäre es eine marke wie jede andere und wir würden uns vermutlich anders entscheiden.
Zitat:
Original geschrieben von jagarar
Beim Polo V gibts einen tollen Thread "Rost an der Motorhaube" mittlerweile 56! Seiten....
wovon -als ich zuletzt mitlas- mindestens 2/3 um die Frage ging, wo man denn nach den Bläschen suchen müsse und ob man zur Behebung ne komplett neue Haube verlangen könne.
Aber es stimmt schon:
der Qualitätsanspruch von VW (und offensichlich auch Audi) ist hinter den Werbeversprechen mächtig hinterher.
Zitat:
Original geschrieben von jagarar
Ich vertraue den Werkstattmeistern blind und die wissen, was ich für mein Geld verlangen kann.
eben. Das ist es. Hab ich auch schon gemerkt. Die wissen nur zu genau, was sie tun
müssenund was
nicht. Meistens letzteres.
Da wird ein kleines Problem, aber gehörig aufgeblasen.
Zitat:
Original geschrieben von mehrzehdes
einen durchsichtige folie ab werk ist sicher kein problem. da leidet weder die optik noch die funktion.
Bei einem Neuwagen einer Premiummarke habe ich damit schon ein Problem und würde mir einen solchen auch nicht kaufen, wenn ich es vorher wüsste (was ja nicht bekannt ist). Aber das ist ein anderes Thema und sicher auch ansichtssache.
Zitat:
Original geschrieben von MatthiasDELFS
Der A1 ist halt der nächste GROßE Audi (voll mit Fehlern). Selber schuld, wer diese überteuerte Kiste mit schlechtem Service kauft. Man sollte dieses Problem mal publik machen.Gruß
Das werde ich sicherlich machen sobald das Verfahren bei mir geklärt ist. Bilder gibt es dazu genug.
Zitat:
Original geschrieben von olske
Ich gebe der Werkstatt einen Auftrag. Also hat sie ihn zu 100% korrekt auszuführen, egal wo ich gekauft habe. Außerdem haben die betroffenen Garantie.Wenn ich 30.000 € für einen (Premium-)kleinwagen ausgebe und nur 18.000 € Seat/VW Qualität bekomme, dann ist es für mich Betrug.
Garantie ist für Audi ein Fremdwort, sonst würde solch ein Betrug sicherlich nicht offiziell als Anweisung existieren. Auch das Verhalten von Audi sich dazu nicht zu äußern spricht doch Bände. Wahrscheinlich sind die schwarzen Streifen und die defekte Heckklappe "Stand der Technik". Hier hat Audi wohl andere Hersteller kopiert, bei denen diese Probleme ja auch vorkommen 😉
Das Kaufargument zieht leider nicht, weil ich den Wagen beim Händler gekauft habe, der mir jetzt eine ordnungsgemäße Reparatur verweigert. Leider erschreckend das noch weitere davon betroffen sind. Hier könnte es vielleicht helfen, wenn sich alle zusammenschließen und die Fachpresse gesammelt darüber informiert wird. Solche Vorgänge können ja immer als Einzelfall abgetan werden. Wenn sich aber bundesweit Leute melden, wird Audi früher oder später unangenehme Fragen beantworten müssen.
Gruß
René
P.S.
Zitat:
Original geschrieben von bobbymotsch
Da wird ein kleines Problem, aber gehörig aufgeblasen.
Bist wohl ein Audi Mitarbeiter 🙂
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Bei uns im A1talk gibt es auch dutzende die Betroffen sind ... auch ich 🙄 ... mir wurden auch die schwarzen Streifen draufgeklebt. Dann habe ich mich bei der Audi Hotline beschwert und es wurde dann ausgebessert und die durchsichtigen Folien verklebt.
Ohne richtig Terz zu machen, rührt sich Audi kein Stück ... das ist halt PREMIUM Service 😁
@zerock: Nein
Ich denke, es ist eine Frage des Blickwinkels. Wenn ich unter dem Mikroskop den Lack eines Autos betrachte, wird es zur Kraterlandschaft. Schrecklich. Trotzdem viel Spass mit dem Audi.
Zitat:
Original geschrieben von bobbymotsch
Da wird ein kleines Problem, aber gehörig aufgeblasen.
ja und nein:
Klar, viele übertreiben es (naturgemäß sind solche Kunden gerade auf Motor- Talk versammelt).
Trotzdem steckt für mich auch immer wieder die Frage dahinter, in welche Richtung die Hersteller ihre Fahrzeuge entwickeln und wie das Geschäft geführt wird.
Ich glaube, deshalb gibts ja auch "Kundenzufriedenheits- Umfragen":
Der Kunde soll nicht "zu zufrieden" sein (denn das hieße: Einsparpotential bei der Herstellung), er soll bloß
gerade so viel Qualitätbekommen, daß er nicht total sauer ist und die Marke wechselt.
Auch und gerade beim Polo vs. A1 sieht man ja, daß die "Anmutung" wichtiger ist als die Technik unterm Blech. Das wird alles so hindesignt, daß der Kunde zum mehr ausgeben animiert wird. Da sind dann "hippes" Tagfahrlicht, LEDs und Oberflächen wichtig. Diese machen aber keine echte Qualität aus.
Zitat:
Original geschrieben von Brunolp12
Der Kunde soll nicht "zu zufrieden" sein (denn das hieße: Einsparpotential bei der Herstellung), er soll bloß gerade so viel Qualität bekommen, daß er nicht total sauer ist und die Marke wechselt.
Nennt sich Gesetz der Wirtschaft. Was willst Du eigentlich? Alles andere wäre Perlen vor die Säue werfen ...
Zitat:
Original geschrieben von DVE
Nennt sich Gesetz der Wirtschaft. Was willst Du eigentlich?
ich sehe das im Prinzip auch so.
Allerdings sind damit weniger "Reserven" da und das kann eben kippen.
Natürlich ist das immer eine Frage des Anspruchs, aber Audi hat den Anspruch "Premium"-Hersteller zu sein selbst erhoben und kassiert dafür auch voll! Vor ca. einem Jahr hat Herr Schwarzenbauer (Vertriebsvorstand) in der Audi-Mitarbeiterzeitschrift verkündet, man wolle Kunden nicht nur zufriedenstellen sondern begeistern! Vor diesem Hintergrund ist das Audi-Verhalten einfach nur peinlich.
Gegenbeispiel: Ein Bekannter von mir fährt (als Zweitwagen) einen absolut vollausgestatteten Dacia Duster, der unter aller Sau lackiert ist und nach 18 Monaten schon heftig rostet. Seine Werkstatt tut, was sie kann, um den Rost zu stoppen, bei der Lackierung können sie ihm nicht helfen, das ist bei Dacia "Stand der Lackier-Technik". Dieser Bekannte ist sonst mit seinen Autos oberpingelig, bei Dacia nimmt er es hin. Warum? Er hat dieses Auto für unter 20000 Euro gekauft, von "Premium" war nie die Rede, die Werkstatt gibt sich alle Mühe und der Wagen läuft sonst super. Ist halt alles eine Frage des Anspruchs, sowohl des Herstellers als auch des Käufers...😉
Zitat:
Original geschrieben von Saschiii
Audi hat den Anspruch "Premium"-Hersteller zu sein selbst erhoben und kassiert dafür auch voll!
Was ja der Sinn des Ganzen ist ...
Zitat:
Original geschrieben von Saschiii
Vor ca. einem Jahr hat Herr Schwarzenbauer (Vertriebsvorstand) in der Audi-Mitarbeiterzeitschrift verkündet, man wolle Kunden nicht nur zufriedenstellen sondern begeistern!
Was soll er sonst auch sagen. Entscheidend sind konkrete Maßnahmen und deren konkrete Ergebnisse. Alles andere ist heiße Luft.
Zitat:
Original geschrieben von Saschiii
Natürlich ist das immer eine Frage des Anspruchs, aber Audi hat den Anspruch "Premium"-Hersteller zu sein selbst erhoben und kassiert dafür auch voll!
was ist denn "Premium"?
- mehr Austattungsoptionen, mehr Farbvarianten
- wertig anmutende Oberflächen von Cockpit und Türverkleidungen
- Dämmung, geringes Geräuschniveau
- die nächst haltbarere Variante bspw. von Fahrwerks- und Aufhängungsteilen?
- eine bessere Verzinkung?
- dauerhaft (heißt mindestens 12 oder 15 Jahre) feste Schlauch und Kabelverbindungen im Motorraum
... um mal Beispiele zu nennen.
Was davon honoriert der Neuwagenkäufer? Was ist Konstruktionsziel? Worin wird investiert?
Meiner Ansicht nach Punkt 1, 2 und 3. Aber das hat aber eben nichts mit Qualität im Sinne von dauerhafter Funktion und Haltbarkeit zu tun.
Gegenüber den 90ern hat sich diese Erkenntnis nun wohl im Autobau durchgesetzt und der Kunde bekommt eher 1, 2 und 3 statt 4, 5 und 6 - hält dies aber für "Premium". Warum also sollte der Hersteller Aufwand an Stellen treiben, die der Kunde bei der Auswahl garnicht honoriert?
Audi hat also eigentlich alles richtig gemacht (sonst würden ja alle A1 Käufer lieber nen Skoda Fabia kaufen).
Zitat:
Original geschrieben von Saschiii
Vor ca. einem Jahr hat Herr Schwarzenbauer (Vertriebsvorstand) in der Audi-Mitarbeiterzeitschrift verkündet, man wolle Kunden nicht nur zufriedenstellen sondern begeistern! Vor diesem Hintergrund ist das Audi-Verhalten einfach nur peinlich.
hmm... solche Sprüche gehen bei mir ganz einfach links rein und rechts wieder raus 🙄
Premium wird heute häufig durch den after-sales service definiert. Das heisst, Audi muss auch nach Verkauf noch Premium bieten und nicht nur bis zur Unterschrift beim Kaufvertrag. Wahrscheinlich sind alle deutschen Autohersteller so. Sie brauchen eben aufgrund gut laufender Geschäfte nicht guten Service zu bieten.
Ich habe selber Probleme mit meinem A1. Ich habe meinen Händler darauf angesprochen. Dann hat er das Beispiel eines Kunden gebracht, welcher einen BMW 7er hatte, wo der Motor komischerweise immer wieder angesprungen ist. Der bekam auch keine Hilfestellung von BMW und ein Verkauf war das einzige Mittel. Anschliessend hat er sich einen Audi A8 gekauft.
Wahrscheinlich denkt der jetzt das gleiche über BMW wie wir über Audi.
Es gibt aber auch Marken, welche wirklich einen Service bieten. Da sei beispielsweise Citroen erwähnt.
Wir hatten mal einen C1 (das billigste Modell!). Dieser hat mal Probleme mit dem Getriebe. Prompt hat der Werkstattmeister eine Probefahrt gemacht und dies ohne Aufforderung. So konnte er sich ein Bild machen und das Problem beheben. Wenn man das bei Audi verlangt, dann schaut man schnell in die Röhre.
Wenn man Premium will, dann gibt es sicher Lexus, Infiniti etc. Vielleicht bekommt man dort als Kunde noch mehr Wertschätzung.
Ach ich zeige einfach noch mal den Stein des Anstoßes. Geht sonst vielleicht bei aller Hitze verloren. Dieser Wagen ist 3/4 Jahre alt. Hochgerechnet ist das Blech in ca. 14 Jahren durch...
Zitat:
Original geschrieben von S-Kurve
Ach ich zeige einfach noch mal den Stein des Anstoßes. Geht sonst vielleicht bei aller Hitze verloren. Dieser Wagen ist 3/4 Jahre alt. Hochgerechnet ist das Blech in ca. 14 Jahren durch...
Natürlich ist so ein Lackschaden in dem Ausmaß sehr ärgerlich, aber nicht wirklich zu vermeiden. Die von Audi gewählte Prophylaxe ist für mich pers. akzeptabel....
Wer findet die Folie..😁 ?