Golf 6 1.6 TDI braucht mehr als 16 jähriger Passat TDI
Hallo zusammen!
Ich hatte bis jetzt einen VW Passat 1.9 TDI mit 110 PS Baujahr 1997. Da er schon 330.000 km drauf hatte und ich nicht in teure Reparaturen investieren wollte, habe ich ihn verkauft und mir einen Golf 6 1.6 TDI DPF DSG mit 105 PS zugelegt.
Ich fahre jeden Tag 65km auf der Autobahn in die Arbeit. Das sind am Tag 130km. Ich fahre fast alles mit 135km/h, es gibt 2 kurze 100km/h Zonen wo ich ca. 110km/h fahre.
Ich bin die Strecke jahrelang mit dem Passat gefahren und hatte einen errechneten Verbrauch von 5,7 Liter/100km.
Inzwischen bin ich auch schon ein paar Tausend Kilometer mit dem Golf 6 gefahren und verbrauche 5,8 Liter/100km.
Wie kann das sein?
Klar, ich weiß schon das ein DSG-Getriebe um ca. 0,5 l mehr braucht, aber das die neue Common Rail Technology trotz niedrigerer Motorisierung mehr braucht als ein 16 Jahre alter Passat? Es ist zwar nur 0,1 Liter/100km, aber hier gehts ums Prinzip!
Mit dem Passat bin ich auch immer ca. 135km/h mit knapp 3.000 U/min gefahren. Der Golf hat bei gleicher Geschwinding und 7-Gang DSG eine 2.500 U/min.
Vor der Anschaffung hab ich hier im Forum auch einiges über den Verbrauch gelesen. Ich weiß das der Verbrauch wegen der verschiedenen Fahrweisen schwanken kann, aber unterm Strich bei "gemütlichen" Fahren sollte er bei 4,5 und 5,5 Liter liegen. Ich bin bei Gott kein Raser und fahre auf der Autobahn immer konstant mit Tempomat.
Kann mir das vielleicht jemand erklären? Oder sollte ich den Motor mal checken lassen?
Beste Grüße
Simon
Beste Antwort im Thema
Hallo,
Dein Passat hatte sicherlich keinen Partikelfilter und keine grüne Plakette. Die Maßnahmen zur Schadstoffminimierung tragen nicht unbedingt zur Verbrauchsminimierung bei. Bei Geschwindigkeiten über 120 km/h sind keine Verbräuche von unter 5,5 l drin.
Grüße
Michael
104 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Diabolomk
5,5l nach 63.000km, Sommer 17 Zoll und Winter 16 Zoll. Zuheizer funktioniert, hab nach 500m nen warmen Luftstrom und eine Sitzheizung ist meist auch an. Ach ja, Parke draußen.
Kann mich da anschließen, ich hab beim meinem 2.0 TDI egal ob Sommer oder Winter auch keinen merklichen Verbrauchsunterschied. 5,6l nach 34000 km, Sommer 18 Zoll, Winter 16 Zoll, Garagenwagen.
Du fährst dann im Sommer 225er und Winter 205er Reifen? Das macht freilich keinen Liter aus, aber ich gehe davon aus, dass du deshalb im Sommer etwa einen Mehrverbrauch 0,3-0,5 Liter wegen der 225er Reifen hast.
Ich glaube dass der 1.6 TDI sein Einsparpotential gegenüber dem 2.0 TDI bei niedrigen Temperaturen kaum entfalten kann. Aber trotzdem braucht auch der 2.0 TDI im Winter spürbar mehr als im Sommer, auch wenn der Unterschied meist nicht so deutlich ausfällt wie im Fall des 1.6 TDI. Und letztendlich hängt es natürlich auch davon ab, wie intensiv man die Klimaanalge im Sommer nutzen muss. Dadurch kann sich der Verbrauch im Sommer wieder dem winterlichen Verbrauch annähern.
Ich fahre jedenfalls im Sommer und im Winter die gleiche Reifenbreite und kann einen deutlichen Unterschied feststellen. Wenn man unterschiedlich breite Reifen fährt, ist ein richtiger Vergleich ja gar nicht möglich.
@illStyle
Ich schrieb ausdrücklich ICH WILL MIR nichts vorlügen oder beweisen.
Dass es möglich ist habe ich nirgends in Abrede gestellt.
Kurzfristig hatte ich auch schon einen 3er beim Durchschnittsverbrauch.
Langfristig ist es bei MEINEM Fahrprofil nicht möglich und gewollt.
Und soweit sind meine Praxiswerte von anderen Usern ja nicht entfernt.
Das ist eben der Unterschied zwischen Theorie (Versuch) und Praxis.
Somit bitte keine ungerechtfertigen Eigeninterpretationen 😉
@enzo_33
Grundsätzlich d'accord.
Trotzdem ist und bleibt der Fabia ein Kleinwagen und ist auch leichter und kürzer selbst als Kombi.
Anyway, wenn du nicht gerade ein Fahrprofil an den Tag legst, dass dem 1.6er TDI vollkommen widerspricht (wurde hier und in anderen Threads bereits genannt) wirst du keine Schwierigkeiten haben, die Werte vs. der 1.9 Rumpel-Pumpe zu erreichen.
1.6er Hauptargument Sparsamkeit: Jein, eine große Rolle spielt auch die Vernunft und der finanzielle Rahmen bzw. will ich mir die teuere Kiste unbedingt leisten, nur wegen des Spaßfaktors.
Sportlich ist ein Golf ohnehin nicht, da kaufe ich mir einen Ferrari wenn wir das weiter spielen wollen.
Aber weiß schon, was du meinst.
Gründe für den erhöhten bzw. nicht niedrigeren Verbrauch:
- Rußpartikelfilter
- Abgasnorm (z.B. erhöht eine hohe AGR - Rate den Verbrauch)
- Beim Golf etwas ungünstigerer Windwiderstandswert
Das reicht anscheinend aus, um den Verbrauch trotz geringeren Hubraums, geringerer Drehzahl und moderner Motortechnik auf dem Level des seligen 1.9 TDI zu halten.
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Zitat:
Original geschrieben von Diabolomk
Du hast das DSG vergessen.
Ist das Direktschaltgetriebe denn beim Wirkungsgrad (im Gegensatz zu einem Wandlerautomaten mit Planetengetriebe) nicht mit einem Handschaltgetriebe vergleichbar?
Zitat:
Original geschrieben von bbbbbbbbbbbb
Ist das Direktschaltgetriebe denn beim Wirkungsgrad (im Gegensatz zu einem Wandlerautomaten mit Planetengetriebe) nicht mit einem Handschaltgetriebe vergleichbar?Zitat:
Original geschrieben von Diabolomk
Du hast das DSG vergessen.
Nicht wirklich, das DQ200 am ehesten(die Ölbad DSG DQ250 und DQ500/DQ501 eh nicht), aber trotzdem verbraucht das DSG oft mehr, im Diesel immer und beim Benziner im Vergleich zu 5. Gang Handschaltern auch oft. Siehe auch NEFZ Werte, im Alltag muss man dem DQ200 beim 1,6l TDI wohl 0,3l mehr zugestehen.
Zitat:
Original geschrieben von Diabolomk
Nicht wirklich, das DQ200 am ehesten(die Ölbad DSG DQ250 und DQ500/DQ501 eh nicht), aber trotzdem verbraucht das DSG oft mehr, im Diesel immer und beim Benziner im Vergleich zu 5. Gang Handschaltern auch oft. Siehe auch NEFZ Werte, im Alltag muss man dem DQ200 beim 1,6l TDI wohl 0,3l mehr zugestehen.
Dass das bei den drehmomentstärkeren Motoren verbaute, 6 - stufige Getriebe mit Ölbadkupplung nicht an den Wirkungsgrad heranreicht, wusste ich (hab ich vorhin nur vergessen, dass dieses hier verbaut ist). Aber bei den 7 - stufigen Versionen mit Trockenkupplung dachte ich bisher schon, dass diese vergleichbar sind. Zumindest hätte ich jetzt vermutet, dass die beim DSG - Getriebe niedrigeren Drehzahlen für einen gewissen Ausgleich sorgen (wie das bei den Konkurrenten bei den Wandlergetrieben ja auch ist).
Zum eigentlichen Thema möchte ich gerne noch einen draufsetzen: Ein Studienkollege von mir hatte Ende der 70ger des letzten Jahrtausends einen Golf D mit 50 (?) PS. Bei dem ist man immer gerne mitgefahren (MFG mit 4 Leuten), weil der immer wenig Benzingeld verlangt hat. Hat immer 4 Liter auf 100 km abgerechnet (waren genau 1,50 DM pro Fahrt), und den Verbrauch glaub ich ihm heute noch ... ;-). Ok, diese Rostbeule hatte gefühlte 10 ABs weniger, kein ABS, ESP und ähnliche Heinzelmännchen an Bord, wog so 800 Kilo, ging allerdings wie die Sau. Wenn ich dann höre, ja Moment, der G6 hat ja DSG, das kostet locker 0,2 Liter und im Winter is kalt, da muss man schon mit Mehrverbrauch - so 0,3 Liter - rechnen; ja, und wehe, der Fahrer muss mal auf dem Beschleunigungsstreifen genau das tun, wofür der da ist, da gehen gleich nochmal 0,1 Liter im Schnitt drauf! Und Klima, Sitz- oder gar Standheizung aktivieren? Ja wo simmer denn? Mitten unter den Ölscheichs? Und das Licht und die Scheibenwischer bei dickstem Schneetreiben einschalten? Kostet doch immens Kraft und von daher den dafür notwendigen Stoff in rauhen Mengen ... 😁😁😁 (das TFL kann man ja immerhin ´rauskodieren, spart Saft).
Ja, es ist lächerlich, jeden Tropfen (hier) Diesel argumentieren zu müssen. Fakt ist, dass unsere Autos bald mehr Sprit wollen als anno dazumal, da haben sogar meine /8 von Mercedes nur 8 Liter Diesel verbraucht - die Benziner dafür umso mehr!
Und ja, sicher bringen diese Schattenparker und Bergaufbremser hier ihre Mühlen auf Traumwerte. Die Kollegen haben aber ihre Karren nur, um in der Tabelle vom Spritmonitor ganz oben zu stehen, was nix, aber auch gar nix mit realem Fahren zu tun hat. Des is so, als ob die Bayern gegen den HSV 1:0 in der 92. Minute gewinnen würden (oder wie war des jetzt wieder am Samstag ... 😁😁😁 )
So, ich habe fertig; und jetzt danke ich mal allen, die bis hierher mitgelesen haben. Unser lieber Kollege "... austria" wird zwar wieder fragen, ob des jetzt schon alles war, ein Komiker vor dem Herrn!
Schönes Restostern, und vlt findet Ihr ja die Eier, die Ihr gestern vergeblich gesucht habt ... 😉
Der 1.6 er - Saugdiesel im Golf I und II ging zwar keineswegs "wie Sau", aber sparsam war das Ding. Mein Vater hatte einen Golf I und einen Golf II, beide mit dem Saugdiesel, über mehrere 100 tkm, und hatte immer eine "4" vor dem Komma. Gut, die Abgaswerte dieser uralten Aggregate waren dafür allerunterste Schublade, aber trotzdem beachtlich.
Zitat:
Original geschrieben von Diabolomk
Komisch, mein Schwager war zu Studienzeiten immer froh, wenn sein Golf II TD unter 6l lag...
Ich hatte damals nen GTD aber leider ohne LLK,den hatte ich hier um die Ecke von nem Bosch-Diesel Fuzzi einstellen lassen(20 Mark inne Kaffeekasse). Das Ding is gegangen wie die Drecksau und hat zwischen 5,4-6 ltr gebraucht und bei Gott,langsam war ich damals net unterwegs. Und das bei nem Dieselpreis von 1.10 DM.Wenn ich den gleichen Fahrstil heute mit dem 6er fahren würde,hätt ich ne 8 mindestens in der MFA.
Zitat:
Original geschrieben von Naphtabomber
Ich hatte damals nen GTD aber leider ohne LLK,den hatte ich hier um die Ecke von nem Bosch-Diesel Fuzzi einstellen lassen(20 Mark inne Kaffeekasse). Das Ding is gegangen wie die Drecksau und hat zwischen 5,4-6 ltr gebraucht und bei Gott,langsam war ich damals net unterwegs. Und das bei nem Dieselpreis von 1.10 DM.Wenn ich den gleichen Fahrstil heute mit dem 6er fahren würde,hätt ich ne 8 mindestens in der MFA.Zitat:
Original geschrieben von Diabolomk
Komisch, mein Schwager war zu Studienzeiten immer froh, wenn sein Golf II TD unter 6l lag...
Ja, Fahrstil, der Golf VI ist aber auch größer und wesentlich schneller, zieht man das nur etwas in Relevanz stehen die Autos heute recht gut da(incl. wie schon gesagt wurde Verbrauchssteigerung durch bessere Abgasreinigung wie AGR, DPF...), ich kann mich nicht beklagen, bei mir sinkt der Verbrauch von Auto zu Auto, während Leistung und Größe steigen.
Zitat:
Original geschrieben von Diabolomk
[...] zieht man das nur etwas in Relevanz stehen die Autos heute recht gut da [...]
Tja, und genau das wird halt von vielen (incl. mir) nicht so einseitig gesehen. Das 1 Liter Auto gibts bereits, das 0,5 Liter wird folgen, wir hatten den 3 Liter Lupo und den A2 mit ABS, ABs und ESP (?), den unsere Spritsparkönige ebenfalls auf unter 2 l/km gebracht hätten. Von daher sind die 6 l für den 1.6 TDI echt schwach und mMn eben
nichtzeitgemäss. Ich erinnere nochmals an den G 1 D, und der ging für damalige Verhältnisse echt wie die Sau bei 4 l. Ich würde das als angemessenen Wert zB für den heutigen GTD empfinden, der aus den 80ern nahm sich kaum mehr!
Aber wie bereits weiter oben gesagt, gibt es ja keinerlei Interesse der Industrie, wirklich sparsame und trotzdem tagestaugliche Fahrzeuge zu produzieren. Und ich werde es nie verstehen, warum ein 400 PS Porsche um die 12 l Testverbrauch hat, mein popeliger und eher unsportlicher TSI mit 30 % dieser Leistung 8,5 l bei gleichen Bedingungen.
1l Auto haha, ich Bau dir in einer Woche nen Q7 V12 TDI zu nen 0,25l Auto um, einfach so nen großen hybridakku dran, dass der Motor nur zum Start angelassen wird und der Akku die 400s Nefz durchzieht...
Im Alltag zieht der dann 10l ...
Der Rest ist halt Physik und Hintergrundbedingungen, dann versteht man das auch mit dem Porsche.
Und die Industrie hat da kein Interesse, weil das auch von Gesetzgeberseite nicht gefordert wird, und es teils höherrangige Ziele gibt wie Crashsicherheit, Abgasreinigung etc.