Getriebe oder Wandler defekt?

BMW 3er E46

Hallo, seit einiger zeit habe ich folgendes problem:

BMW 330d automatik E46 bj 03.2000 184PS Limo 320tkm

Mein getriebe schaltet komisch im kalten und im warmen zustand. Wenn ich konstant höhere drehzahl fahre und das gas auslasse, bleiben die drehzahlen kurz hoch und dann "hupft" der wagen nach vorne und die drehzahlnadel geht runter wie es soll auf 700-1000 umdrehungen. Das selbe ist oft beim gangwechsel auf einen höheren gang, das getriebe bleibt kurz auf hoher drehzahl hängen und dann "hupft" der wagen nach vorne und legt einen höheren gang rein. Es kommt mir vor, als wüsste das getriebe nicht, was es tun soll... :/ der effekt ist nicht immer, bei ruhiger fahrt ist es eigentlich normal und eher weich. Das getriebeöl wurde getauscht dexron 3 G ist nun drinnen. Wenn ich das gaspedal durchtrete, arbeitet das getriebe zügig und butterweich. Nur eben wenn ich das gas auslasse (über 2500 umdrehungen) bleibt es irgendwie kurz hängen und schaltet erst dann auf einen höheren gang. Geräusche oder schläge sind keine vorhanden. Der wagen hupft nach vorne, wie wenn der wandler rutschen würde oder so :/

Kann man im wandler das öl auch wechseln? Bzw wie wird es gemacht und welches öl kommt denn rein?

Vielen dank, mfg

66 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von xWinni


[...]
Braucht auf D jedoch irgendwie lange um einen gang wieder einzulegen wenn der automat schaltet(gang raus, kurze pause bzw auffälliger leistungsverlust, gang rein) nicht immer, nur manchmal! und mir kommt vor als ob er beim schalten "zwischengas" geben würde. Mfg

Das ist jetzt die Frage, wie sehr Dich das stört bzw. ob Du Dich damit anfreunden könntest.

Tatsächlich ist es so, dass die GS20 (Getriebe-SG) der DDE (Diesel-SG) Bescheid gibt: "Achtung, will schalten, nimm 'mal kurz Gas weg" damit die Kupplungen des Automaten nicht bei vollem Schub zugeknallt werden. Normalerweise geht dieses kurze Gaswegnehmen zum Schalten so schnell, dass es nicht bemerkt wird.

Warum es in Deinem Fall merklich länger dauert,

könnte

an einem Kommunikationsproblem zwischen DDE und GS20 liegen.

Wenn Du wirklich eine Lösung angehen willst, würde ich erstmal mit INPA

  1. Beide Fehlerspeicher, DDE und GS20, auslesen, abspeichern und löschen
  2. Adaptionswerte komplett zurücksetzen (die "für Schaltzeiten, Schaltdrücke etc." wie oben von pewoka sehr gut beschrieben, also nicht nur die fahrerspezifischen)
  3. Probefahren, bis der Effekt wieder zu merken ist
  4. Beide Fehlerspeicher, DDE und GS20, auslesen

Falls der Effekt immer noch da wäre, ohne dass die Fehlerspeicher irgendeinen Hinweis auf ein Problem geben, könnte man überlegen, ob ein neuerer Softwarestand für Deine DDE und/oder Dein GS20 Abhilfe schaffen könnte. Das ist an sich keine Hexerei, solange man äußerst sorgfältig recherchiert, welche Zusammenbau-Nr. (Software-Stand) genau auf Deine GS20 bzw. DDE gehört, je nach Fahrzeugkonfiguration gibt es da eigene Versionen.

Bei meinem GM-Automaten konnte ich einen "Geburtsfehler" (C1-Kupplung sickert leer bei längerer Standzeit, dadurch kein Kraftschluss beim Anfahren auf D, betraf nur Produktion seit September 2002 bis Serienauslauf) durch das Aufspielen eines speziellen Softwarestandes auf die GS20 beheben.
Dazu brauchte ich WinKFP und die "SP-Daten" für E46 zum flashen und INPA um die Adaptionswerte zurückzusetzen (klick).

Viele Grüße, Christoph

Mir ist noch eine frage eingefallen. Ich werde das getriebe wieder auf 40 grad erwärmen und dann den ölstand messen/ergänzen. Misst man den ölstand dann bei laufendem motor? Oder muss man warten bis das öl wieder im getriebe runtergelaufen ist??? Bzw wenn kein öl aus der einfüllsöffnung rausläuft, pumpe ich öl rein bis es dann rausläuft damit der stand passt? Mfg

Getriebe muß kalt sein.
Wählhebel auf Parken "P" stellen.
Fahrzeug muss waagrecht stehen.
Zum Temperaturauslesen z.B. INPA anschließen.
Öleinfüllschraube lösen.
Automatikgetriebeöl bis zum Überlaufen ergänzen.
Öleinfüllschraube von Hand eindrehen.
Motor starten und im Leerlauf laufen lassen.
Bremse betätigen und im Leerlauf alle Gänge mehrmals durchschalten.
Öleinfüllschraube wieder lösen.
Die Temperatur des Automatikgetriebeöls auf 30 - 50 °C erhöhen.
Temperatur auslesen.
Automatikgetriebeöl bis zum Überlaufen ergänzen.
Öleinfüllschraube einschrauben.

....und eine Ergänzung:
Beim Löschen der getriebespezifischen Adaptionswerte mit Tester unbedingt hinterher eine Adaptionsfahrt machen. Wenn die Adaptionen gelöscht werden verliert das Getriebe alle Werte für frühere Schaltungen, Schaltungszeiten und Drucksteuerung an den Kupplungslamellen.
Der Verschleiß nach Löschen der Adaptionswerte ist sehr hoch da nach dem "Reset" die Kupplungslamellen mit einen zu niedrigen Druck (quasi Werkseinstellung) angesteuert werden. Das Getriebe ist aber nicht mehr neu. Auf Grund von Verschleiß wird meist ein höherer Druck benötigt als bei neuen Getrieben. Daher muß alles (Schaltzeiten, Schaltdrücke etc.) durch die Adaptionsfahrt neu angelernt werden.
Neues Öl verhält sich auch anders als ausgelutschtes Öl. Daher muß auch nach dem Ölwechsel ein Löschen der Adaptionswerte und Adaptionsfahrt erfolgen. Ich denke mal mit frischem Öl braucht es z.B. einen niedrigeren Druck für die Schaltvorgänge als bei altem Öl.
Im Übrigen können auch falsche Sensorsignale des Motorsensorik (Drehzahlsignale, LMM-Signale etc.) zur Berechnung der Motorlast zu komischen Schaltvorgängen führen. Im Motorsteuergerät können diese „falschen“ Signale nachgeregelt werden, in der EGS (elektronischen Getriebesteuerung) aber nicht. Die Schaltvorgänge (Schaltzeit und Schaltdruck) werden immer in Abhängigkeit zur Motorlast berechnet. Wenn die an das Getriebesteuergerät gemeldete Motorlast nicht der tatsächlichen Motorlast entspricht kann es auch zu Schaltrucken oder verzögerten Schaltungen kommen. Besonders gut spürbar wenn man bei Fahrzeugen mit Automatik mal den LMM abklemmt.

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Und dazu noch eine Ergänzung von mir:

Zitat:

Original geschrieben von pewoka


[...]
Im Übrigen können auch falsche Sensorsignale des Motorsensorik (Drehzahlsignale, LMM-Signale etc.) zur Berechnung der Motorlast zu komischen Schaltvorgängen führen. Im Motorsteuergerät können diese „falschen“ Signale nachgeregelt werden,
[...]
Besonders gut spürbar wenn man bei Fahrzeugen mit Automatik mal den LMM abklemmt.

Jepp, und bei Diesel Bj. 2000 wird die MKL (Umweltfunzel) im Kombi noch nicht angesteuert. Das bedeutet: Sollten nicht-plausible Sensor-Daten (Luftmasse passt nicht zu Ladedruck und Ansaugluft-Temperatur) in den Fehlerspeicher geschrieben werden, kriegst Du das nicht mit, weil keine MKL angezündet wird.

Zitat:

Original geschrieben von pewoka


....und eine Ergänzung:
Beim Löschen der getriebespezifischen Adaptionswerte mit Tester unbedingt hinterher eine Adaptionsfahrt machen. Wenn die Adaptionen gelöscht werden verliert das Getriebe alle Werte für frühere Schaltungen.........

habe nen 330i mit den selben probleme, öl neu, filter neu ect. adaption gelöscht (größter fehler bei mir) und auch eine fahrt wie beschrieben durchgeführt, und es hat sich nichts geändert seitens des getriebes. eine programmierung wurde mir noch empfohlen....bei höherer laufleistung kann man davon ausgehen das man um eine spülung und ggf. neuen wandler nicht rum kommt.

Du solltest aber den ZF-Automaten verbaut haben (5HP-19)?
...aber, wieso war das Löschen der Adaptionswerte nach dem Ölwechsel ein Fehler?

vor der löschung lief das getriebe eigendlich ganz gut, auch nach dem das öl neu gekommen war, gab es keine probleme...
bedauerlicher weise hörte ich auf den "tip" das nach einem ölwechsel noch die werte gelöscht werden müssen.
leider bockt der automat seit dem ab und an mal, halten von drehzahlen mit heftigem schalten ect.

Überall, egal ob bei BMW oder ZF oder GM-Powertrain, werden die Adaptionswerte nach dem Ölwechsel gelöscht und eine anschließende Adaptionsfahrt durchgeführt. So steht es auch in den entsprechenden technischen Unterlagen. Ölwechsel ohne Löschen der Adaptionswerte ist eigentlich verschleißfördernd.

ZITAT: Wenn bereits das Öl im Automatikgetriebe mit fiter gewechselt wurde , entfernt man die vorlaufleitung zum Ölkühler ( ist Niederdruck ) . Diese in einen größeren Behälter führen , Motor starten und ca. 1,5 Liter auspumpen lassen, Motor stoppen, Ölstand im Getriebe wierder aufüllen. Diese Procedur 3 X

Das sollte das Öl im Wandler ohne Ablassschraube auch austauschen. Kann das stimmen?

Ps: das Auto springt im D wieder wie vorher. Der Ölstand passte. Anscheinend muss bald ein neuer Wandler her..

Mfg

Zwischenstand: das getriebe schaltet immer schlechter und jezt ist es egal ob ich manuell oder automatisch fahre. Drehzahlachwankungen beim gangwechsel, als ob das auto nicht wüsste was es machen soll... zum kotzen. Die gänge schaltwn mehr oder weniger sanft, jedoch die umdrehungen spielen beim gangwechsel verrückt. Bei konstantem mittelgas: höherer gang rein, drehzahl wieder auf 1700 dann schnell auf 2000 und dann gehts wieder ruhig weiter. Ein neuer generalüberholter wandler mit garantie kostet 400 euro bei ebay. Wie viel muss ich für den wechsel rechnen? Ohne rechnung... zahlt sich ein wandlertausch aus? Fehler im getriebe ergab die diagnose keine. Und beim ölwechsel sah das alte öl super aus, kaum dreck am magneten und in der ölwanne. Habe schon erlebt dass beim getriebeölwechsel das öl sogar stark verbrannt roch, aber das getriebe noch einiges ausgehalten hat.. hm

Die Preise schwanken hier schon sehr zwischen den Anbietern.

Denke mit 1000 Euro bist du hier dabei. Hier ist es das beste dich bei verschiedenen Werkstätten ein Angebot einzuholen.

Wenn dein Auto ansonsten in Schuss ist und keine Mucken macht, und du es noch 2 bis 3 Jahre fahren kannst / willst rentiert es sich auf alle Fälle.

Gruß

Habe gerade wieder diagnose gemacht und mir ist was aufgefallen. Motortemperatur 106 und getriebetemperatur 93 grad ist das normal? Bin ca 15 min lang auf S gefahren. Mfg

Hört sich für mich nicht ungewöhnlich an.

Du wirst um einen Wechsel des Wandlers nicht herum kommen. Würde jetzt auch nicht mehr all zu viel in der Gegend herumpirschen, es kommt der Zeitpunkt da schaltet das Getriebe dann gar nicht mehr, im besten Fall kannst du dann im Notprogramm umherkriechen.

Gruß

Zitat:

Original geschrieben von Elenoa24


Hört sich für mich nicht ungewöhnlich an.

Du wirst um einen Wechsel des Wandlers nicht herum kommen. Würde jetzt auch nicht mehr all zu viel in der Gegend herumpirschen, es kommt der Zeitpunkt da schaltet das Getriebe dann gar nicht mehr, im besten Fall kannst du dann im Notprogramm umherkriechen.

Gruß

Habe beschlossen, erstmal abzuwarten bis was wirklich getauscht werden muss. Ich will den wandler nicht auf verdacht tauschen, da es eine stange geld kostet und ich nicht weiss ob der fehler dann behoben sein wird, oder das getriebe auch schon im eimer ist. Ein defekter wandler schädigt bestimmt dem getriebe, das ist mir bewusst. Mfg

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