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Federbeine...

Audi S6 C4/4A, Audi A6 C4/4A
Themenstarteram 25. März 2021 um 12:36

Der TÜV bemängelt drei meiner Stoßdämpfer, also sind alle 4 zu tauschen. Die Werkstatt weist zusätzlich auf schlechten Zustand der hinteren Federn hin - möglicherweise tauscht man da auch gleich alle vier. Nun hatte ich noch nie irgendwie tiefergehend mit Federbeinen was zu schaffen, nicht mit den Federn und nicht mit den Dämpfern. Also auf zu Youtube und alle möglichen Videos rund ums Thema ansehen. Ich habe dabei viel kapiert, aber nicht alles. Vielleicht könnt Ihr die Lücken füllen:

1. Kann man das große Teil (wieimmer es heißen mag), in welchem vorne der Stoßdämpfer steckt und in das die Radlager gepreßt werden, irgendwo neu erwerben oder kann man das irgendwie auf "neu" bekommen? Die Teile sehen schon auch gut mitgenommen aus. Beispielsweise durch eine Entrostungsprozedur und anschließende Lackierung?

2. Was dreht sich beim vorderen Bein und was nicht? Der Kolben des Dämpfers scheint in seiner Aufnahme fest verschraubt zu werden, kann sich im Teil aus 1 also nicht drehen. Die Kolbenstange wird im Motorraum im Dom festgeschraubt, kann sich also dort nicht drehen. Ergo wird die Drehung im Stoßdämpfer selbst realisiert, Kolben und Kolbenstange verdrehen sich beim Lenken ineinander? Oder kapier ich da was nicht?

3. Wie ist das Wälzlager im Dom aufgebaut? Muß man das Schmieren? Im Video sieht das aus wie ein Plastikring. Da ich sowas noch nie in der Hand hatte, drängen sich mir da gerade ein paar Fragezeichen auf.

4. Wenn meine Vermutung aus 2 stimmt und die Stoßdämpfer sich in sich selbst verdrehen können - warum muß man dann bei der Montage des Hinterbeines auf den richtigen Winkel der Komponenten zueinander achten - das sollte sich doch dann geradedrehen, oder nicht? Oder sind die hinteren Dämpfer nicht in sich drehbar? Oder kapier ich da was überhaupt nicht?

Besten Dank für jeden Tipp. Wenn man sowas schonmal live gesehen hat, dann hat man sicherlich ne ganz andere Vorstellung davon, als wenn man nur aus Videos herauszusuchen probiert, wo die Macher halt alle von einem Vorwissen ausgehen.

Besten Gruß,

Volker

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53 Antworten

Hallo, richtig ist, dass sich die Kolbenstange eines Stoßdämpfers im Rohr frei drehen lässt. Deswegen muss man beim Anschrauben am Domlager auch immer gegenhalten (Inbus oder Torx). Beim Lenken dreht sich vorne das Radlagergehäuse samt Feder und oberen Federteller. Der obere Federteller mündet in das von dir beschriebene Wälzlager, das wiederum in einer Aufnahme mit dem Domlager im Dom fest verbunden ist. Dieses Wälzlager braucht man nicht schmieren, sondern tauscht man im gesamten aus. Vorne kann man die Stoßdämpfer theoretisch wechseln ohne das Federbein zu entfernen, aber wenn alles verrostet ist, geht die Überwurfmutter oft nicht auf (Spezialwerkzeug von nöten). Hinten kann man alles nur zerlegen, wenn das ganze Federbein herausgenommen wird. Aufgrund der Federendpunkte ist schon wichtig, wie die Bauteile zueinander liegen, aber das meiste ergibt sich von selbst. Sobald man beim Zusammenbau die Feder aber entspannt, lässt sich kaum mehr was in sich verdrehen. Bei der Teilebeschaffung hängt nun alles davon ab: Fronti oder Quattro, und welche Fahrwerksausführung. Alles steht im Datenblatt mit Ausstattungscodes am Aufkleber Reserveradmulde oder Seite 1 Serviceheft bzw. ergibt sich indirekt anhand der Farbmarkierungen auf den Federn, sofern ersichtlich oder nicht schon mal getauscht.

Themenstarteram 25. März 2021 um 14:52

Ah, danke, honsai90,

ich glaube, ich habs kapiert. Die Federn sind quasi so hart, daß sich da nix mehr dreht, sobald die unter Spannung sind - dann leuchtet das ein, tatsächlich.

Die restliche Beschreibung hilft auch.

Ich plane, den kompletten Ausbau der Federbeine, sowohl hinten als auch vorne, weil ich alle Federn wechseln will, weil die schon 300.000 km drin sind und wahrscheinlich etwas Materialermüdung zeigen dürften, selbst wenn sie noch nicht komplett verrostet sind.

Kann mir jemand sagen, welches Spezialwerkzeug dafür unumgänglich ist? Beispielsweise für die Querlenkerdemontage oder ähnliche Dinge?

Einen Ausbau des Federbeins vorne in allen Details habe ich leider nicht finden können, also wie man das Radlagergehäuse vom Rest des Fahrwerks trennt.

Falls jemand Links auf Videos hat, wo das gezeigt wird (beispielsweise für nen Achsmanschettenwechsel), nehme ich die gerne entgegen... ;-)

moin

ja ein wenig spezialwerkzeug brauchst du ,zb diesen langen mutterschlüssel , federspanner.spurstangenwerkzeug usw

aber allen ernst !!!!

traust du dir das zu ? kannst du das?????

da gehört schon was zu sowas zumachen , der ganze mist kann dir richtig um die ohren fliegen , wenn du was falsch machst

gruss

Themenstarteram 25. März 2021 um 21:50

Hallo, Audibirne,

meinen aufrichtigen Dank für Deine Warnung. Der Federspanner steht bei mir schon auf der Liste, weil mir klar ist, daß einem die Federn mächtig was in der Fresse kaputtmachen können oder schlimmeres. Ich hatte da sogar an einen zusätzlich gedacht, Devise "doppelt hält besser" - wenn nur einer versagt, hat man trotzdem ein Problem...

Das beruhigt mich, daß hier mal einer was für anspruchsvoll hält - meist klingt es eher wie "Total easy going, wer das nicht im Schlaf alles kann, muß irgendwie doof sein...". Ich persönlich halte es nämlich auch für anspruchsvoll - man wächst halt mit seinen Aufgaben. ;-)

Im Ernst: Ich hab vor 25 Jahren an dem ikonischen Audi 100 mit dem Schrägheck mehrfach die Bremsen gemacht, im zarten Alter von 18+ Jahren und ohne jegliche Ausbildung, nur mit der Einweisung von wem, der wußte, wie es geht. Ich habe das gut hinbekommen und außer einer Falschherummontage eines Klötzels im Eifer des Gefechts, weil sie mir dreimal rausgefallen waren, hab ich dabei auch nichts verbockt. Das merkte man nach mehreren Kilometern dann aber deutlich, daß da was nicht stimmt, machte unschöne Geräusche. Hab dann alles korrigiert und gut war.

Damals hatten sich einige Leute gefragt, ob ich vielleicht ein wenig verrückt sein könnte. War ich aber nicht, weil ich verstanden habe, was ich tue und warum ich es tue, also warum wo Kupferpaste drauf soll und wo nicht (heute nimmt man wohl was anderes), was gereinigt gehört und wie man ne Schraube ordentlich anzieht und wo loctite reingehört und solche Dinge halt.

Idealerweise hätte ich mal die Bremsflüssigkeit komplett getauscht - mit nem Vater, für den Wartung ein Fremdwort war, war das aber eh nicht drin. Der hat leider auch meine Karre jetzt so extrem runtergammeln lassen - da sind nach knapp 320.000 km noch die ersten Dämpfer drin und ich konnte nun wahrlich nicht alles auf einmal machen an der Karre oder machen lassen, sonst hätte ich die wahrscheinlich längst mal getauscht - es hat mir allerdings auch kein Werkstattmensch je gesagt "Du, sag mal, was ist eigentlich mit den Dämpfern?" Und auch der TÜV hat x-fach zu dem Thema geschwiegen, statt mal zu sagen "Hey, da kommt was in näherer Zukunft, mal auf die Liste setzen.".

Meine ganze Literatur zu dem Thema liegt über 500 km außerhalb meines Zugriffs - ich war in meiner anderen Wohnung seit Beginn dieses Coronamists nicht mehr. Da würde ich sicherlich ne gute Anleitung finden. Vielleicht laß ich mir die Sachen schicken.

Ich will genau deshalb genau verstehen, wie das alles im Detail funktioniert, damit ich dann keinen Mist baue.

Sollte wer wen im Raum Dresden kennen, der mir Teile von PAX zum Beispiel kostengünstig einbaut, könnte ich es auch machen lassen. Aber die Leute hier, die ich bisher gefragt habe, wollen mir alle das Fell über die Ohren ziehen und rufen Summen auf, die ich schlichtweg nicht bezahlen kann. Meine Stammwerkstatt veranschlagt irgendwas zwischen 2100 und 2500 für alle Reparaturen, die anstehen und das ist nur die Halbpfuschvariante - das Geld hab ich schlichtweg nicht.

Das letzte, was ich mir an sich wünsche, ist die nähere Bekanntschaft mit meinen Federbeinen... ;-)

Gruß!

Hallo,

ich bin gerade dabei mein Fahrwerk komplett zu erneuern, habe also auch alle Stoßdämpfer neu gemacht.

Im Prinzip ist das nicht kompliziert, die Stoßdämpfer lassen sich mit dem richtigen Federspanner und Gelenkausdrückern ganz gut montieren.

Wenn du die Radlagegehäuse und die Querlenker auch tauschen möchtest wird es schon komplizierter.

Die Radlagergehäuse gibt es neu oder aufbereitet zu kaufen (ca. 250-800€ für beide). Dann musst du aber noch die Radlager einpressen.

Wenn du nen V6-Motor hast, würde ich die ganze Sache ohne Hebebühne fast nicht empfehlen, denn dann muss der Aggregateträger raus.

Also nur Federn und Stoßdämper tauschen ist eigentlich kein Problem, da kann man auch nicht allzuviel falsch machen (guter Federspanner und gut erhaltene Substanz vorrausgesetzt). Alles weitere (Rostbeseitigung, Querlenker, Spurstangen, Buchsen, Stabi, Achsgelenke) was bestimmt auch nötig ist wird zeitaufwendig.

Ich habe allein für die Vorderachse 4 Tage gebraucht (mit Rostbeseitigung, Konservierung usw.). Dadurch entstehen auch die hohen Preise, das ist leider so.

Achso und falls du die Kombi Quattro und Sportfahrwerk hast, gibt es auch keinen neuen Federn mehr.

Wenn dir der Weg nach Magdeburg nicht zu weit ist, kannst du mir gerne schreiben (Gate3@mails.eu) und wir schauen uns die Sache mal an.

Themenstarteram 26. März 2021 um 10:44

Vielen Dank, mdmd1984,

für Deine Erläuterungen - da sind auf jeden Fall wertvolle Infos für die Zukunft drin: Denn langfristig habe ich genau das vor, daß das Fahrwerk mal eher nen Neuzustand hat. Auch die Hinterachse soll irgendwann einmal in einen wirklich guten Zustand gebracht werden.

Die Querlenker habe ich vor vielleicht 5 Jahren mal machen lassen, da hat mir auch jeder gesagt, die wären okay. Die Gummilager der Schwinge von der Hinterachse sind da auch gemacht worden. Als ich das Auto von meinem Vater übernommen hatte, war ich recht schnell mal zu einer Werkstatt meines Vertrauens gefahren und hatte die gebeten, mal das Teil aufzuheben und dann haben wir das Fahrwerk inspiziert, weil mir klar war, daß es da Baustellen geben würde. Das hatten wir dann auch gemacht.

Denkbar, daß die damals sogar gesagt haben, daß die Dämpfer mal dran sein müssen. Sie haben es ja noch ne ganze Weile gemacht. Trotzdem ärgerlich, daß der TÜV eher nach dem Verfahren arbeitet, daß es einen dann zwei Jahre später plötzlich trifft, statt daß man mal vorbereitet ist. Daß bremsenmäßig was zu machen wäre, dachte ich mir und das hat mich nicht überrascht, daß jetz gleich drei und dadurch vier Dämpfer auf einmal dran sind, fand ich etwas heavy.

Ist ansonsten ein V6 2.6 und kein Quattro.

Die Idee mit Magdeburg finde ich gar nicht schlecht (auch wenn ichs wahrscheinlich nicht jetzt nurzen werde), weil eine gute Freundin von mir nach Magdeburg gezogen ist - da kann ich gleich zwei Fliegen mit einer Klappe im Zweifel schlagen. Ich schreib Dir ne Mail zwecks Kontaktdaten. :-)

Kannst Du das mit dem Aggregateträger kurz vertiefen? Warum muß man den ausbauen, um die Querlenker zu machen? Auf einer Seite wird er dabei meines Wissens lose - aber ausbauen?

Hast Du bezüglich Federspanner und Gelenkausdrückern einen konkreten Tipp, was da zu erwerben ist? Möglicherweise als Link? Ich kaufe bei Werkzeug gerne keinen Pfusch. Lieber paar Euro mehr, dann aber für lange Zeit keinen Ärger mehr. Im Gegensatz zu Autoteilen wird Werkzeug ja wenigstens ordentlich oberflächenbehandelt und stirbt dann auch nicht immer gleich den Rosttod... *grummel*

Danke!

Zitat:

@ClassicForever schrieb am 26. März 2021 um 11:44:03 Uhr:

Denn langfristig habe ich genau das vor, daß das Fahrwerk mal eher nen Neuzustand hat. Auch die Hinterachse soll irgendwann einmal in einen wirklich guten Zustand gebracht werden.

Find ich super aber Neuzustand ist sehr sehr viel Arbeit ;-)

Zitat:

Die Querlenker habe ich vor vielleicht 5 Jahren mal machen lassen, da hat mir auch jeder gesagt, die wären okay

Das kann ja sein aber wenn du das Traggelenk nicht aus dem Radlagergehäuse bekommst musst du Gewalt und Hitze anwenden, damit ist dann ein neuer Querlenker fällig

Zitat:

Ist ansonsten ein V6 2.6 und kein Quattro.

Das macht die Sache an der Hinterachse etwas einfacher.

Zitat:

Kannst Du das mit dem Aggregateträger kurz vertiefen? Warum muß man den ausbauen, um die Querlenker zu machen? Auf einer wird er dabei meines Wissens lose - aber ausbauen?

Du musst den Stabilisator abschrauben um ihn vernünftig in die Querlenker reinzubekommen, dafür muss der Träger mindestens vorn abgesenkt werden. Man kann den Stabi natürlich auch mit der Brechstange reinhebeln, aber mit Ausbau geht es wesentlich leichter. Die Querlenker sind mit den hinteren Schrauben des Träger befestigt also müssen die auch raus, somit ist es einfacher das ganze Ding runter zu nehmen (Motor-Getriebe-Einheit muss natürlich abgefangen werden). Das klingt nach viel Aufwand, ist aber eigentlich kein Ding.

Zitat:

Hast Du bezüglich Federspanner und Gelenkausdrückern einen konkreten Tipp, was da zu erwerben ist? Möglicherweise als Link?

Federspanner mindestens den hier:

Federspanner

Bitte nicht diese zwei Gewindestangen mit Krallen, tu Dir den Gefallen.

Und beispielsweise dieses Set:

Audrücker

Themenstarteram 26. März 2021 um 11:50

Danke für die Tipps! Wie wahrscheinlich ist das denn mit Gewalt und Hitze und was könnte man vorher alles noch probieren?

Äh, schau mal die Bewertung vom Spanner an - irgendwie klingt das nicht vertrauenserweckend...

"Ich habe den Federspanner im Mai 2017 erworben. Den Spanner den ich bekommen habe ist in einem roten Koffer und die Distanzen sind nicht mit Gummi ummantelt. ich hatte den Spanner 2mal im Gebrauch und jedes mal ist mir die Federn aus dem Spanner heraus gesprungen. Beim 2 mal ist mir beim spannen das Domlager am Kopf geflogen und ich musste zum Arzt und ich bekam 6 Nähte. Ich war 16 Jahre Kfz- Mechaniker und so etwas ist mir noch nie passiert."

So eine Krallenlösung dürfte da fast die sicherere Idee im Ansatz sein? Bin da gerade unschlüssig. Die Abzieher werde ich auf jeden Fall bestellen.

Nach etwas Suche bei Amazon ist mir der hier über den Weg gelaufen - der erscheint mir sicherer zu sein, auch die Bewertungen scheinen besser zu sein, der günstigere Preis ist für mich nicht das entscheidende Kriteirum, falls das wer annehmen sollte, sondern er kommt mir einfach sicherer vor:

https://www.amazon.de/.../ref=sr_1_4_sspa

Irgendwer schrieb, man könnte mit Spanngurten zusätzlich sichern - weiß da wer, was man da am schlauesten nimmt?

Hallo,

vielleicht findest Du hier bei den Freunden in Großschönau Hilfe: suche bei eba...- Kleinanzeigen

in der Rubrik Auto nach "Audi 100 A6 S6 C4 A4 B5 80 10v 20v Turbo Quattro Hilfe" .

Ich hatte selbst noch nicht mit diesen Leuten zu tun aber vielleicht können Sie dir Tipps geben.

mfG Karl-Heinz

Themenstarteram 26. März 2021 um 14:29

Danke für den Tipp, Karl-Heinz - mit denen sollte ich mal Kontakt aufnehmen, die wären zuindest prinzpiell recht gut erreichbar. Super!

Um das Federbein komplett auszubauen, muß ich die Achse rausnehmen, oder? Dafür muß ich die Achsmutter öffnen, wofür man recht deftiges Werkzeug braucht und bei der Remontage dann ne neue Schraube, soweit ich es begriffen habe. Wie bekommt man die Achse eigentlich raus, nachdem die Schraube draußen ist? Irgendwo mit nem Hammer draufschlagen? Und woher bekomme ich die Schraube?

Ich möchte noch ein paar Anregungen geben. Zum Ausbau: Mit einer Grube geht es sehr gut, wenn man das Auto einfach hinstellt und die Räder vorne einkeilt. Jetzt löst man als erstes die Zentralschraube der Antriebswelle. Dann löst man in Ruhe die Mutter am Stabi und die lange Schraube vom Querlenker innen. Weil in der Position nichts verspannt ist, hat man nun eine gute Chance die Hülse am Querlenker ganz herauszuziehen. Wenn die Hülse heraus ist, kann man den Querlenker nach außen schwenken und auch vom Stabi ausfädeln. Das Einkeilen des Rades verhindert, dass es nach vor oder zurück wandert. Die Schraube vom Aggregateträger kommt dann wieder rein, wer genau ist, kann eine Distanzhülse machen, die anstelle des Querlenkerlagers platziert wird. Um den Querlenkerkugelkopf zu schonen sollte er mit Draht zum Federbein gegen Herabknicken gesichert werden. Natürlich kann man auch probieren die Schraube am Kugelkopf zu lösen und diesen abzudrücken. Mit etwas Glück und passenden Montiereisen geht es. Auf die Art lässt sich übrigens auch der Querlenker am C4 am einfachsten und ohne Verspannen wechseln, große Felge von Vorteil. Dann hebt man das Auto beidseits auf und löst den Spurstangenkopf sowie die drei Schrauben im Dom um das Federbein dann herauszunehmen.

Für den Zusammenbau habe ich zusätzlich noch den Stabi ausgebaut. Zuerst wird dann das Federbein am Dom verschraubt, dann Spurstangen, dann Querlenker innen, dann Kugelkopf und fädelt da den Stabi links und rechts ein. Wir waren dann immer zu zweit: Einer senkt das Auto links und rechts gleichzeitig ab, während der andere den Stabi in Position drückt. Dann noch Stabi anschrauben und fertig, allerdings musste ich beim 5-Zylinder zum Stabi verschrauben nicht den Träger absenken, bilde mir ein das geht mit passendem Werkzeug auch so.

Themenstarteram 26. März 2021 um 18:37

Tolle Praxistipps, danke!

Nochmal wegen Achse und Achsschraube: Rutscht die Achse von allein raus und man braucht da gar keine Gewalt? Und wo gibt es die passende Achsschraube? Oder nehmt Ihr doch die alten Schrauben?

Wieso läßt sich der Kugelkopf nicht in jedem Falle ausdrücken? Verbäckt der mit dem Radlagergehäuse zu einer Einheit? Das wäre zumindest die Methode, die am naheliegendsten wäre meines Erachtens...

Noch ne ganz andere Frage: Ist das Fahrwerk vom C4 eigentlich ein gutes Fahrwerk? Oder sind die Änderungen am C5 mit diesem Hilfsquerlenker oben ganz großes Kino?

Zitat:

@honsai90 schrieb am 26. März 2021 um 19:15:23 Uhr:

 

allerdings musste ich beim 5-Zylinder zum Stabi verschrauben nicht den Träger absenken, bilde mir ein das geht mit passendem Werkzeug auch so.

Ja da stimmt aber bei 6 zylinder ist das Motorlager direkt über der Schraube von der Stabi-schelle. Keine Chance da ohne ablassen ranzukommen.

 

Zitat:

@ClassicForever schrieb am 26. März 2021 um 19:37:41 Uhr:

Nochmal wegen Achse und Achsschraube: Rutscht die Achse von allein raus und man braucht da gar keine Gewalt? Und wo gibt es die passende Achsschraube? Oder nehmt Ihr doch die alten Schrauben?

Wenn du mit Achse die Gelenkwelle meinst, ja die geht einfach raus. Die Schraube ist sowohl beim Radlagersatz als auch beim Gleichlaufgelenksatz (das Ding wo die Achsmanchette drum ist) dabei. Zum Lösen brauchst du nen langen Hebel.

Ich würde dir auch nen Drehmomentschlüssel empfehlen, für das Zusammenbauen.

 

Zitat:

Wieso läßt sich der Kugelkopf nicht in jedem Falle ausdrücken? Verbäckt der mit dem Radlagergehäuse zu einer Einheit? Das wäre zumindest die Methode, die am naheliegendsten wäre meines Erachtens...

Der Konus vom Traggelenk sitz einfach mit der Zeit so fest, das er ohne Gewalt meisstens nicht rausgeht.

 

Hallo ClasscForever,

Ich fahre auch einen A6 c4 2,6 und habe jetzt 450tkm drauf.

Die Stoßdämpfer habe ich alle schon zweimal gewechselt. Bei meinem gibt es laut TÜV überhaupt gar keinen Rost am gesamten Fahrzeug, auch nicht am Fahrwerk.

Hier meine Tipps:

- Ich würde mir dazu mindestens zwei Wochen Zeit nehmen.

- der Aggregsteträger muss raus, denn der kann auch an der Oberseite so stark rosten, dass das ein echtes Sicherheitsrisiko darstellt. Der ist aus dünnwandigem Blech.. Da gabs hier im A6 c4 Forum schon tolle Bilder. Entrosten, innen ist es Fummelig, das Ding ist hohl. Am besten auch Chemisch vorgehen. Das Ding richtig-richtig gut mit allen Tricks konservieren und mehrfach beschichten.

- bei den Federn habe ich immer im stark belasteten Zustand (Pflastersteine oben draufstapeln) jeweils einen Spanngurt so sechs bis acht Mal um die Feder gemacht. Den lasse ich dran und mach den erst nach Einbau (im stark belastetem Zustand) wieder weg. Spanngurt natürlich am ganzen Umfang der Feder Zickzack auf und ab.. Ist etwas fummelig, aber da kann dann auch nichts abrutschen oder wegfliegen. Trotzdem äußerste Vorsicht.

- Frederbeine im ausgebautem Zustand ähnlich behandeln wie den Aggregateträger. Das Radlager kannst ohne Spezialwerkzeug nicht wechseln. Alleine die Lagerringe aus dem Achsschenkel zu kriegen ist eine Aufgabe. Für mich ist es einfach, weil ich ein Schweißgerät habe und etwas an die Auszubauenden Teile dranschweißen kann. Die sind ja sowieso Schrott. Bei Montage sind die Lager aber so stark eingepresst, dass du dazu Spezialwerkzeug oder eine Presse brauchst. Ich habs zwar auch so geschafft, aber der Aufwand stand in keinem Verhältnis.

-Domlager habe ich zerlegt, gereinigt und geschmiert. Ich kann nicht erkennen, warum ich die erneuern sollte.

- Wenn auch die Kotflügel schon ein Loch haben, dann am besten neue aus der Bucht. Die Kotflügelträger auch entrosten, denn die haben dann nämlich meist auch schon eine kleine Durchrostung. Radhausschalen neu, aber nicht die billigen. Hab ich deshalb schon zweimal tauschen müssen. Jetzt sind die guten drin.

- Motorträger vorne Querrohr auch raus und wie Aggregsteträger behandeln.

- Gummilager rechts und links am Motorträger am besten erneuern. Jetzt kannst Du gut dran.Du wirst staunen, die sind längst ab und der Motor wird vom Abgasrohr gehalten, was zum Abreisen der Schrauben am Abgassammelstück zum Zylinderkopf führt. Außerdem werden die Kopfdichtungen undicht.Alles nachdem der Kat abgebrochen und wegen vermeintlicher Durchrostung erneut/repariert wurde.

Weitere Tipps:

- Guck dir die Benzinleitungen gut an. Die rosten durch.

- Schweißnähte am Benzintank (Haltebänder)

- prüfe den Vorschaltwiederstand für die niedrige Kühlerllüfterstufe unter dem linken Kotflügel. Das spart möglicherweise eine Menge Ärger.

- auch in den Türen kann er Rost ansetzen. Unten in den Ecken und an Anschraubpunkten von Verkleidungsteilen und Aussteifung.

-guck dir auch die Beiträge über Wischerantrieb an. Dann weißt du, warum du ständig neue Wischer brauchst.

Soweit. Meiner hat kürzlich TÜV bekommen ohne Mängel. Aber ich hab schon viel dran gemacht.

Viel Glück.

Allgemein:

Die Karre ist alt. Es gibt viel zu restaurieren. Für schmalen Geldbeutel ist das viel Arbeit.

Inzwischen ist der schon richtig selten. Ein echt schönes Auto.

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